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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-02
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1888
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4V/2 Volkswichschastliches. Ml» für diese» Lheil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacteur desselben E <S. Laue ln Leipzig. Die Llektricitiit im Dienste des Llem- yewcrbes nttd der Ljausindustrie. Lin. Die mit einem bedeutenden Capitalauswande errichteten, für Beleuchlnngszwecke besliinmicn össentl che» Eleltricitälswerkc werden bekanntlich vorberrschend nur in de» Stunden der Dunkelheit benutzt und es ist demgemäß besonders in den Sommermonaten der grüßte Tbeil der zu diesen Liierten gehörigen Dnmpskesstl. Motoren. Dynamomaschine» und maschinellen Einrichlungen während der TagrSzeit außer Betrieb, so das; die Leistungssühigkert der Werke nur i» einem sehr geringen Maße ausgenutzt wird. Hieraus folgt, daß die in denselben arg legten Capilalicn, da sie nur kurze Zeit werbend thätlg sein lo men, nicht allenthalben eine befriedigende Rente geben, oder daß da- von den Werken erzeugte Licht ent sprechend theuer relieicit werden muß. Au- diesem Grunde bat inan ein Mittel gesucht, welche» er möglicht, die Motoren, Maschine» rc. der Elektricitätswerke nutz, briiigciid auch wahrend der Tagesstunden in Thüligkeit zu erhalten, »ni erstere hierdurch finanziell ergiebiger zu machen. Diese Be strebungen haben »un dahin geführt, den von diesen Weite» ge lieferten elektrischen Strom nicht ausschließlich zu Beleuchtungszwrcken, soiider» auch, und zwar namentlich in den Tagesstunden, zum Betrieb elektrischer Maschinen zu benutzen, welche die von der Centralstclle gelieferte elektrische Energie in mechanische Arbeit umsctze», so daß alsdann die zu beregter Ums tzung benutzten als Motoren arbeitende» Maschinen, welche in kleineren oder größeren Abmessungen heraettcllt werde» lünnen, geeignet sind, silr den Betrieb von Bentilatoren, Näh maschine», Drehbänke», Sagen, Hobelmaschine» und sur sonstige bei dem jtlcingewerbebetrieb in der Werkstatt des Handwerkers, sowie in der Hausindustrie oder bei de» von kleineren Fabrikanten benutzten HilsSmaschincn Verwendung zu finden. Derartige Motoren sollen in Amerika von den ElektricitälSwcrken zu Taiis.mdcn in Betrieb erbalten werden, und man ist, diesem Bei spiele folgend, auch i» Tcutjchand nicht müßig gewesen, sich mit der Herstellung solcher Kleinmotoren für den elektrischen Betrieb zu be- schäsligen, da dieselben geeignet sind, das Handwerk in seiner weiteren E itwickelnng zu »»terstützcn. Bo» den Fabrikanten, welche in Deutsch, land d e Herstellung der in Rede stehenden Motoren energisch in Angriff genrmnir'n haben, sind namentlich Siemens L Halske in Berlin zu nenne». Tie Anlagekosten sür solche Motoren werden meist hinter den Kosten zurückeleib n, die sür Anschaffung von Dainpskcssel» und Daiiipsinasktiiuen sür Gaskraftiilaschinen rc. auszuweiidc» sind, die Anlage elektrischer Motoren bedarf keiner besonderen behördliche» Genehmigung, ihr Betrieb ist auch nicht mit der Verbreitung von Rauch und Ruß oder gesundheitsschädlicher Gase verbunden, und cS ist jcriicr das Tri-.werk z» jeder Zeit dienstbereit. Ei» bcioiiders beachtlicher Borthcil dieser elektrischen Motoren ist »och der, daß bei deren Benutzung nur die Energie zu bezahle» sei» wird, welche lhat- iächlich zur Venv-uduig kommt, was namentlich dann von Vortheil ist, wenn in den betreffenden Betrieben nur gelegentlich und dann auch nur sür kurze Zeit Maschinenarbeit erforderlich ist. Wenn auch der Betrieb dieser Motoren z. Z. etwas kostspielig werden wird, so ist doch mit Sicherheit anzunehinen, daß, da die öffentlichen Elckiriciiaiswerke ein Interesse daran haben, den Betrieb bei Tag und Nacht ausrecht zu erhalten und dcn Absatz an elektri scher Energie während der Tagesstunden möglichst zu vergrößern, diese Werke den elektrischen Strom zum Betrieb von Maschinen während der Tag szeit billiger abgebe» werden wie dcn zu. Abcud- und Nachtzeit sur Beleucht,iiigszwecke abgegebenen elektrischen Strom. Die Verwirklichung dieses Gedankens, de» von den Belcuchiungs- Wcrkcn erzeuglen elektrische» Strom zum Betrieb elckirischer Ma- schinen zu benutze», ist von den städtischen Elekiricitätswerke» in Elberfeld und namentlich von dcn Berliner Eleklriciiät-wciken jetzt ernstlich ins Auge gesaßt worden, und es stellen die letztere» nach der „Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure" (Iabrg. 1888, Nr. 24) unter onnelinibarcii Preise» schon jetzt den elektrische» Strom zum Betrieb von Motoren »n Dienste des Kleingewerbes und der Hausindustrie, sow e sür andere Zwecke zur Verfügung. Bricshalter gelegter Brief ein bestimmtes Normalgewicht, z. B. 15 ü. überschreitet. Um auch bei nicht horizontaler Lage der Ausstellungs fläche die Waage stets selbstthätig richtig einzustcllen, ist der Waage balken und mit ihm der ganze Mechanismus nicht unmittelbar am Ständer, sonder» aus einem scheibenartige», durch ein Gewicht be schwerten Körper drehbar befestigt und erst dieser ist aus dem am länder angebrachten Zapfe» auigehüngt. Der Wasser- und Windmesser (Pat. 42 800) von K. Th. Voeckler in München ist mit einem lustdicht verschlossenen Rohr versehen, in dessen Inneren sich eine Kugel besindet. Das zur Messung ver- wendete Flügelrad dreht das Rohr durch ein eingeschaltetes Zahn radgetriebe langsam um. Bei jeder Umdrehung fallt die Kugel zweimal auf de» Boden des Rohres, was an dem Seile, an welchem der Apparat ausgehangt ist, bemerkbar wird, sofern man die Hand aus das Seil drückt. Die Tabakrauchspitze (Pat. 43150) von G. W. Dathe in Stoll- berg i. Erzg. soll es ermöglichen, de» Tabak mit kleiner Brandsläche zu rauche», ohne daß man ihn erst in die Form von Eigarren oder Eigareitc» zu bringe» hat und ohne daß. wie in de» Tnbnkspseiicn, durch übrig bleibende Asche der Zutritt zur Brandstelle erschwert wird. Der Tabak wird in eine Hülse gestopst, welche alsdann vorn mit einer durchbrochenen Kappe bedeckt wird. Bon der andere» Seite wird durch eine Feder das zu einem Cylinder ausgebildcte Mund stück gegen den Tabak gedrückt und schiebt denselben beständig gegen die durchbrochene Kappe vor, durch deren Oessnungen die Asche absällt. Der elektrische Apparat zur Erzeugung eines warmen Luststromes (Pat. 43 3310 von k)r. Telschow rn Berlin ist besonders zu zahn- technischen Arbeiten, beispielsweise AuStrocknen gereinigter hohler Zähne, bestimmt. Ter durch ein Rohr mit feiner Mündung ge führte Luststrom bestreicht innerhalb des Rohres einen Platindraht, der durch Schließung einer mit letzterem verbundenen elektrischen Leitung zum Erglühen gebracht wird, jodaß eine Erwärmung der durch das Rohr geführten Luft eintritt. Ällgemeinnuhige Aufkliiniilycil über Patentwesen von Otto Sack, Patentanwalt, Leipzig. Mangelnde Neuheit einer örfindnng. " Offenkundige Benutzung. 1. Eine an sich den Eharakter der Patentfähigkeit zeigende Erfindung kann von der Pakentirung ausgeschlossen werden, wenn dieselbe vor Einreichung des Palentgesuches beim Patentamt offenkundig benutzt worden ist, so zwar, daß die Benutzung derselben dadurch anderen Sachverständigen möglich gemacht wurde. Die betreffende Gesetzesstellc iß 2 lautet: .Eine Erfindung gilt nicht als neu, wenn sie zur Zeit der aus Grund dieses GeieNeS erfolgten Anmeldung im Inlandc bereits so offenkundig benutzt ist, das; danach die Benutzung durch andere Sachverständige möglich erscheint." Es ist mit dieser Bestimmung nicht genau gekennzeichnet, was unter offenkundiger Benutzung z» verstehen ist, und müssen daher diejenigen Thaijachen, welche eine offenkundige Benutzung als vorhanden erscheinen lassen, einer nähere» Erörterung unterzogen werden. Die Benutzung einer Erfindung, soll sie als offenkundig gelten, nluß vor fremden Personen stattgesilnden haben, und zwar ist hier bei zu betonen, daß diesen sremden Personen die Geheimhaltung der in Kenntnis; genommenen Erfindung nicht zur Bedingung gemacht wurde. Wenn also Jemand eine Maschine öffentlich ausstcllt und die selbe mit ihrem von Jedermann zu sehenden Gesammtniechanlsmus in Betrieb setzt, so ist hiermit die Thaisache der offenkundigen Be »nlung als vollendet anzusehen. Es ist die Möglichkeit geböte», daß andere Sachverständige dcn ganzen Zusammenhang der Maschine und deren eigenartige Wirkungsweise kennen lernen. Es ist für den Streitfall nicht nöthig, zu beweisen, daß in Wirtlichkeit Sachverständige die Maschine näher besichtigt und in ihrer Wirkung verstanden haben, sondern es genügt der Nachweis, die Maschine sei derartig öffentlich ansgest-llt gewesen, daß die Möglichkeit der genauen Besichtigung durch Sachverständige vorlag. Als nicht vffeiikuiidige Benutzung ist hingegen anzusehen, wenn Jemand eine Maschine in seinem gewerblichen Betriebe benutzt und dieselbe lediglich dem Personal des Besitzers zu Gesicht kommt. Tic Benutzung wird jedoch e>ne offenkundige, sobald nachgewiesen wird, daß die betreffende Maschine in einem Raum zum Betrieb gebracht wurde. in welchen fremde Personen nngcbindcrt freien Zu tritt haben, wie dies z. B. der Fall sein könnte bei einer Vorrich tung, welche ziu» Ausschänken von Flüssigkeiten in Gasthäusern dient. Vermischtes. Leipzig, 1. Juli. *— Lebensversicherungs-Gesellschaft zn Leipzig. I» ihren „Monatsblättern" pro Mai-Juni bemerkt die Geiellichait zu ihren seitherigen (jetzigen) K riegsve »sichern» gs-Bes ing» ngen Folgendes: „Nach de» Darstellungen, wie man sie in dcn letzten Monaten vielfach in de» Zeitung n gesunde» hat, möl te man ge neigt sei» zu glauben, daß bisher kein einziger Versicherter die Möglichkeit gehabt hätte, sich gegen Kriegsgefahr zu versichern. Dem gegenüber müssen wir darauf hinw'iien, daß liniere einichlagcn- de» Bestimmungen heute schon jo außerordentlich liberale und entgegenkommende sind, daß sich unter unseren Bei sicherte» nur Wenige befinden dürfte», welche die Bedingungen, unter denen wir das Keiegsrisico zu übernehme» bereit sind, nicht mit Leich tigkeit erfüllen könnten. Von einem „schreienden Bedürft, ß" nach Abänderung der bisherige» Kriegsverstchcriings-Bedingungen kann mithin, wenigstens bei nnieier Gejellschast, keine Rede sein; wen» ma» aber selbst das Vorhandensein eines solchen zugestehcn wollte, so würde sich damit doch noch lange nicht der Schritt rechtfertigen lassen, den dieGolhaerBank jetzt getba», und durch den sie behnss Beseitigung eines vermeintlichen Unrecht em wirkliches und noch dazu ein viel schwereres Unrecht be gangen hat." *— Silbercours. Tcr Eours, zu welchem die in Silber zahlbaren Coupons der österreichischen Eisenbahn - Prioritäts- Oöligationen, sowie die ausgeloosten Stucke an de» dculsche» Zabl- siellcn eingelöst werden, ist vo» 80'/, Pioc. aus 81'/« Proc. eihöbt worden. Es werden demnach bis aus Weiteres sur 100 >l. gezahlt 162,50 *— Die Entwickelung des Steinkohlenbergbaues im Lugau-Oelsintzer Bezirke. Bor 24 Jahre» bestanden im Be zirke Lugau-Oelsnitz außer dem süesllich Waldenbiira'tcheii Kohle» schachte nur einige Actienwcrke. wie Gotte» Segen, Oelsnitzer Berg baugeselljchaft, Rhcnania, Saxonia, Lngru-Nicderwürschiiitzer und Niederwürschnitz-Kirchberger Steinkohlciibe,»verein, die aber inr Ver gleiche zu heule mir eine geringe Ausbeute brachte». E>st die Gründerzeit nach 187l Hit die schwarzen Diamanten daselbst er schlossen. Einen Ueberblick über die Entwickelung deS Bergbaues giebt der Bericht der Handels- und Gew.rbckainmcr Chemnitz in S.ibr: Förderung: Wcrlb: 1872 12 Werke 2 850 877 HI 3133,192 1873 11 . 3 447 500 . 3 858 918 » 1874 13 . 3 747 265 « 4 107 126 1875 15 » 4 364 933 « 4 219 575 1876 16 . 5I8d,43 . 4 050150 » 1877 16 . 5 393 089 . 3 338113 , 1878 14 . 5 929153 . 3 298 653 « 1879 14 . 7 622135 . 4 252 994 « 1880 13 . 850t» 462.5 . 4 775 453.67 Coaks 5l 469 Ctr. 36 542.99 - 1881 13 . 9 798 453 hl 5 413 300.55 , Coaks 64 836 C:r. 43 440 1882 14 . 11337 157 lil 5 985 700.17 - CoakS 96 128 Ete. 67 505.77 - 1883 14 - 12 577 674 lil 7 232 987 - Coaks 100 850 Cie. 75 640 - 1884 14 . 1075 647 t 7 413 234 - Coaks 2 719 t 36 557 - 1885 14 . 1087 636 t 8287 323 O Coaks 520 t 7 265 - 1886 14 . 1203 673 t 9 263 826.54 - 1887 14 - 1251 767 t 10 473 023 - Nene Patente. Bericht des Patent-AnrcanS vo» Gcrson L Sachse, Berlin 81V. Aerzlliche Thermometer von größerer Empfindlichkeit als die bis her üblichen stellr C. Sack in Berlin dadurch her, daß er ein Amal gam aus 0 Tlieilen Quecksilber und eine», Tlicilc Silber iPatent -!2t,29> an Stelle des gewöhnlichen, reinen Quecksilbers in das Qileclsilbcrgcffiß füllt. Dieses Amalgam ist ei» besserer Wärmeleiter, als reines Quecksilber, so daß der Jndexsadcn der mit solchem Amalgam gestillte» Thermometer schneller als der der bisher üb liche» ärztlichen Thermometer steigt. Ter Rechenapparat von F. Palou in Barcelona zur Berechnung von Zinsen zn beliebigem Zinsfuß Pat. 42 672t besitzt eine Reihe mittels Zackenstangeu axial verschiebbarer »nd drebbarer Cylinder, welche aus ihren äußere» Flächen inil einer Zahlenreihe für das Capital und mit auswechselbaren Zahlenklötzchen sür die zugehörigen Zinsen versehen sind. Tie Cnlinder sind durch eine Platte verdeck», in deren Schanössntingen nach geeigneter Handhabung der Zackcn- stangcn und eines Lineales die Einer, Zehner, Hunderte rc. der Eapitalsunrme, sowie die entsvrechendcn Zinsen erscheinen. Um hft Zellen vo» galvanische» Batterie» einen möglichst ge ringen Widerstand zu erhallen, wendet A. Thomas in Chemnitz ein eigenthninliche.. Verfahren lPat. 43 620) an. lieber die Zinkelektrode und über zwei dünne Glasplatten wird ein Streiten Gaze gewickelt und das Ganre in eine Leimlösung getaucht. Hieraus werden die Glas- und Zintplalte» ciitsernt und die Leinischichl der Zelle durch Eintauchen in doppeltchroniiaures Kali »nd dein Licht AuSietzcn un löslich gemacht. Tuffe Zelle erlangt hierdurch solche Festigkeit, daß die Platten bebuss Reinigung heransgenoinmen werden »nd er forderlichen Falles zur Ausnahme einer zweit.» Flüssigkeit dienen können. Die Briefwaage mit Signalglockc (Pat. 43 48l) von Oscar Unger in Leipzig läßt ein Glockensignal ertönen, sobald ein aus ihren Vergleicht man die Förderung des Jahres 1887 mit derjenigen des Vorjahres, so ergiebt sich eine Mehrung von 48 093 t oder 3,99 Precent. Der Durchschnittspreis sür eine Tonne betrug inr J.rhic 1886 mir 7,69 im Jahre 1887 dagegen 8.36 al'o 0."? .« oder 8.7 Proc. mehr. Bo» de» gciürdertcn Kohle» gelangte» 130 250 Ladungen (ü 5000 Iccr) ans der Station Oelsnitz. 6t! 696 Ladungen auf der Station Lugau zur Bersrachlmig, also in Sniiima 196946 Lowrics. Beinahe säinnilliche Welke haben Betriebsüber schüsse gehabt. Das gffainmtc in dcn Kohlenwerken angelegte Aktien capital, circa 17'/, Millionen Mark, verzinste sich durchschnittlich mit 5°/, Proc. — Von den 14 Werken sind 10 Actic»gffellscha'tc», 2 Gewcrkschasten und 2 Privatwelke. Die aus Lugauer, Offsiiitzei, Nicdeewürschnitzcr, Gersdorser und Hohndorier Flur gelegenen Kohlenselder nehmen einen Flächenraum von 2483 Im 7593 ,,u> ein Die 28 vorhandenen Schächte batten eine G'sainmtlcuie vo» 14 627,7 m: also durchschnittlich 522,27 in. Wahrend davon einer nnr 33,4 »i tics ist, hat ein anderer (zweiter Schacht von Bockwa Hohiidors-Verctiiiglseld) 894 in Tiefe. Bei dein Bel, lebe waren 141 Drmpfniaschineii mit 6»75 Pscrdekräslen im Betriebe theils zur Förderung, theils zur Lüftung Es waren 193 Beamte mit einem Gei'ammtgehalte von 383 476 angcstcllt, ferner 6162 Arbeiter (218 oder 3.66Proc. mehr als 1886) beschäftigt. Dieselbe» erhielten 5 344 644 ./< Löhne: eS betrug sonach der durchschnittliche Jahres verdienst eines Arbeiters 867,36 das sind 26,12 ,/Z oder 3,1 Procent mehr als im Jahre 1886. Da« lausende Jahr bring! uns hoffentlich noch einen besseren Absatz, da die Eisenbahn Stollbcrg Zwönitz icrtig wird. -r- A»S dem Vrzizkbirge. 30. Juni. Unsere Posamenten Industrie hat, wie die statistischen Angabe» des Consulatcs der Vereinigten Staaten in Annaberg ausweisen, im Jahre 1887 viel mehr Maaren nach Amerika versandt als im Vorjahre. So sind z. B. von den im Jahre 1887 nach den Vereinigle» Staate» ver sandten Maaren im Gesammtwcrthc von 11477 629 .« allein sür 6 935 856 .« Posamenten gewesen, während unter dem Gesummt versandt von 1886 im Betrage von 88W 980 .« sich sür 4 216 858 Posamenten befanden. Tic Steigerung des Versandtes in einem Jahre beläuft sich sonach allein im Verkehr mit einem fremden Lande ans 2 718998 ^ oder auf mehr als 64 Procent. Bedenkt man nun, daß auch in Deutschland selbst der Bedarf an Bffatzstofsen größer war als im Vorjahre, so muß man allerdings das Jahr 1887 als ein recht gutes bezeichnen. Leider fehlt aber auch nicht der Schatten zu dieser Lichtseite. Bei einem einzigen amerikanischen Bankerotte wurden bedeutende Summen verloren, die Barmer Co» currenz wurde immer fühlbarer, und durch das Aushörcn des Ver edclungsverkehrs zwischen Sachsen und Böhmen hat sich auch im letzteren Lande eine selbstständige Posamentcnindnstrie entwickelt, die wegen ihrer billigeren Arbeitskräfte billiger verkaufen kann und unseren Exporthäusern oft einen schweren Kämpf bringt. *— Sächsisches Stossgcwerbe. Der „Köln. Ztg." wird ans Sachsen, 27. Juni, geschrieben: Zahlreiche Industrielle des sächsischen Erzgebirges habe» in dcn letzten Wochen sehr bedeu tende Verluste erlitten. Der Zusaninienbruch der Firma Hall in London schädigte die Posamentensabrikanten um große Summen; jetzt sind die Sttckerci-Jndustriellea in Plauen an der Zahlungs- Einstellung einer zweiten Londoner Firma — Oriental Laces Comp. — bcthciligt, und sie verlieren etwa ItiOOOOBei den heutigen gedrückten Preisen sind solche Einbußen schwer wieder quitt zu machen. Was uns jedoch bewegt, dieselben hier nochmals zu be rühren, ist der Umstand, daß jene Verluste bezeichnend sür die un gesunde Ausstandsgewähr sind. Gerade Sachsen hat in dieser Beziehung »och auf anderen Gebieten in letzter Zeit sehr üble Er fahrungen gemacht, ohne daß anscheinend eine Nutzanwendung hier- aus gezogen wäre. Ohne Zahlungsstundung tei» Geschäft, aber Tausende von Pfund Sterling und Dollar werden in Maaren aus Sachsen in die Welt gesandt, ohne daß die einfachsten (!) kaufmänni schen Vorsichtsmaßregeln beachtet würde» (?); so ist dieses auch gegenüber der genannten Firma Hall geschehen, und ähnliche Fälle sind hier nicht selten. Daß aber ein solches ungesundes Eredftgeben nicht nur für den Einzelnen, sondern sür das wirlhschastlichc Wohl ganzer Bezirke eine große Gefahr ist, ließe sich durch Beispiele gleich- alls ans Sachsen leicht belegen. (Auch die Handels- und Ge rn er bekamt» er in Chemnitz beschäftigt sich in ihrem nenesten Jahresberichte mit diesen ungeslindcn Zuständen im sächsischen Stoff- gcwerbe, insbesondere im Stosshandschlihgeschäft, und meist auf die denselben zu Grunde liegende Zuvielerzeugniig hi», welche nur durch weise Beschränkung, durch gemeinsame Ucbereinkünftc vermieden werden könne.) TrcSScn. 30 Juni. Bereinigte Dresdner Stroh hut- und Federsabrik (vormals Flegel L Lowinsohn und Ernst Wagner) zu Dresden. Tie Verwaltnngsorganc dieser nun schon seit Jahren mit Verlust arbeitenden Acticngesell- chast hatten die Aelionaire zu einer außerordentlichen Generalver sammlung aus heule »ach hier cinberuse», um denselben Millheilnng über die weitere» ungünstigen Ergebnisse des Geschäfts zu machen und eventuell über die Liquidation des Unternehmens Beschluß zu äffen. Es waren jedoch nur 9 Acftonaire mit 52 Vorzugsaktien erschiene». Die Versammlung war demnach nicht beschlußfähig. eitens der Verwaltung wurde eine per 30. Mai aufgeinachlc Se- inestralbilanz vorgelcgt, welche eine» weiteren Verlust vo» circa 25 000 ausweist. Es soll nnninehr eine andcrwcite außerordent liche Generalversammlung ausgeschrieben werden, die auch ohne Rück- icht aus den vertretenen Aktienbesitz giftige Beschlüsse fassen kann. fff Trcsöcii, 30. Juni. Tie Chcmnitz-Auc-Adorser Eiscubahn-Gssellschast in Liquidation hielt heute, unter Betheiligiiiig von 6 Actionaircn niit 11437 Aclie». ihre letzte Geiie>älvelsam»illing ab. Dieselbe beschloß einstimmig und ohne alle Debaite die i»it einem Ucbericvusse von 119 030.« abschließende Schlußrechnung zu genehmigen und de» Verwaltungsorgane» Decharge z» ertheilen. Weiter ward beschlossen, von dem Ueleiscbusse den Zq»ida!olen, deren ständige Bezüge seil 1880 aufqebüet hatten, eine Entschädigung von 16 000 zn gewähren und 100 875 -« an die c'lctionaire z i Veitbeilen. Es entiallt demnach eine Ncstqnole von 1.6 aus icde Stautmactie und vou 3,2 aus jede Prwrnals- Actie. ffff „Kette", Deutsche Elbschissakirts-Gesellschast zu Dresden. Die Bclriebseinnat»»-» der „Kette" haben im Monat Inni eine» recht effreulichkii Aimchwung genommen. Die Schlepp- lohn-Eiiinabinen erreichten eine Höhe von 230 097 d. i. 31 4>> >.« »ichr als im Juni des vorigen Jahres, wahrend die Frachten-Ein- iiahme» sich aus 237 485 .« beliefen und gegen den Juni v. I. ein Mehr von 46689 .« brachten. Ter Juni d. I. stell! sich deinnach überhaupt »i» 78 153 hü he r als derielbc Monat des Vorjahres. Tie Gesamml-Einiiahmeit in der Zelt vom I. Januar bis 30 Juni d. I. betrugen 1560 300 (gegen 1 635 515 .« in derselben Zeit des vorigen Jäh es.) F Ter 38. Bericht der Handelskammer zu Gera bezeichnet das Jahr 1887 als ein in commerzicllcr Beziehung nur wenig befriedigendes. Tie Abnahme der Ausfuhr nach Lesterreich- lingarn und Rußland hat stetigen Fortgang genommen und bei der die einheimischen Industrien begünstigenden Schutzpolilik beider "taaten erwartet die Kammer auch sür die Zukunft schwerlich eine Besserung. Günstigeres sür den Absatz deutscher Produkte nach Italic» und Rumänien erhofft die Kammer von der Lösung der Handelsverträge zwischen Italien und Frankreich einerseits und Oesterreich-Ungarn und Rumänien andcrerseiis i» Folge der Deutsch land vorläufig »och in beiden Staaten zustehenden Meistbegünstigung. Nach England hat sich der Export bei der Vervollkommnung der im Gercnr Bezirke hauptsächlich in Frage kommenden Kanimwoll Weberei zlisrieoeustellend entwickelt, und auch das neue englische Markenschutzgcsetz hat bisher daraus keinen nachtheiligcn Einfluß bc wiesen. Die Wanreiiansftihr nach de» Bereinigten Staaten zeigte eine befriedigende Zunahme. Von der Herabsetzung der dortigen Eingangszölle erhofft die Kammer eine Abstellung de- jetzigen Miß slandcs, daß die Fabrikanten häufig gciiöihigt sind, mit einem geradezu illusorischen Nutzen vorlied zu nehmen, um nur die alten Verbindungen zn erhalten. Betreffs der Ernte des Bezirks hat die Kammer Günstiges zu berichten, doch hat die Getrcidezollerhühung einen neuen Druck auf die Preise geübt, der nur durch eine Aenderung der Bestimmungen über die Wiederausfuhr von Getreide gehoben werden kann. <5 lieber die Wolleinsuhr nach Europa im Jahre 1887 theilt die HaiidelSkamnier iür Gera mit, daß dieselbe 1464 000 B. betrug. Davon blieben 41'/, Proc. in England und 53'/, Proc. veiftheilc» sich auf den continentalcn Conftim. Da- vorjährige Ber- bällniß war 43 z» 57. Aus 395 Millionen Einwohner in Emova und den Vclktniglcn Staaten berechnet, zeigt sich pro Kops der Bc vülkeriing eine Abnahme dis versügbaren Wollgiiantums, nämlich 1,182 lccr rein acwaschene Wolle aegeu 1,204 !>rx im Jahre 1886 (-1 Aus Thüringen, 30. Juni. Im Nachfolgenden geben wir eine statistische Uebersicht über die Entwickelung des Personenverkehrs auf der Saal-Eisenbahn in den abgclausenen dreizehn vollen Belriebsjabren zi. Januar 1875 bis 31. Tcceinber 1887), die nach mancher Richtung lehrreich sein dürfte. Befördert wurden in diesem ganzen Zeiträume zusammen 6 761420 Personen, und zwar 2 939 788---43,48 Proc. aus einfache Billete, 3 447 485 —51 Proc. ans Retonrbillele, 151224 — 2,28 Proccnt auf Sonnlagsbilletc, 23 407 - 0,34 Proc. ans Rundrcisebillets und 196 516 --- 2,90 Proc. ans Mililairbillele. Hierzu ist nun aber zu bemerken, daß Sonn »agsbillete erst während der letzten drei Jahre und combinirbare Rundreiscbillete erst während der letzten vier Jahre verausgabt wurden. Die größte Personenzahl (6ti0996) wurde im ersten Be tricbssahrc befördert, welche Zahl spüler niemals, auch nicht nach der Inbetriebsetzung der die Bahnlänge um 4,30 km — 5,75 Proc. der früheren Länge vergrößernden Zwciglinic Schwarza-Blankenburg wieder erreicht worden ist. Ter Grund hierfür ist einzig in der 1876 erfolgte» Eröffnung der Wcimar-Gcracr Bahn zu suchen. Im Jahre 1880 wurde die geringste Personenzahl (441678) befördert, was als Wirkung des unmiltelbar vorher erfolgten Wegsalles der vierte» Elaste anzusehen ist. Vo» da an trat eine stetige Verkehrs cntwickelung ei», die durch die Einsührung der coinbinirlen Rund reisekartcn und der Semnlagsdillete, sowie durch die Eröffnung der Limen Schwarza-Blankenburg und Eichicht-Probstzclla nnlcrstützl wurde. Als vom 1. Januar 1887 ab die Fahrpreise durchschnittlich um 13 Proc. erhöht wurden, siel in diesem Jahre die Ziffer der be förderten Personen sosort um säst 5 Proc., während die erzielte Mchrciniiahmc nur 34 50!» .« betrug; d. h. etwa die Halste der erwarteten Steigerung. Tic Gesammteinnahmc aus dem Personen verkehre in den 13 Betriebsjahrcn beläuft sich auf 4 562152 so daß auf jede» Passagier im Durchschnitt 0,67 .« entfallen. Das kilometrischc durchschnittliche Iahrcserträgniß berechnet sich sür den Zeitraum vom 1. Januar 1875 bis 31. Decembcr 1883 aus 6773 Personen und 4447 Einnahme, dagegen sür den Zeitraum vom 1. Januar 1884 bis 31. Dcecmbcr 1887 mit Berücksichtigung der Linie Schwarza-Blankenburg aus 6959 Personen und 4957 Ein »ahme. —r. Mrinitlge», 30. Juni. Bekanntlich ist u»sere einheimische Lnxusgcwehr-Industrie gezwungen, die Damastlättsc aus Belgien zu beziehen, da die dcutiche Gewehrlaus-Fabrikation in dieser Hin sicht mit der Lütticher Großindustrie wegen des jener zu Gebote stehenden billigeren Rohmaterials, welches das Land in reicher Fülle der dortigen Industrie bietet, nicht concurriren kann. In Folge dessen hat der Import von Damastläusen aus Belgien eine große Ausdehnung angenommen. Tie zahlreichen Abnehmer von Damast läiii n werden nun von morgen ab durch die vom deutschen Reichs tege beschlossenen Zollcrhöhungen empfindlich in Mitleidenschaft gezogen, indem vom 1. Juli ab der Zoll pro 100 iccr von 24 .« ans 60 .« steigt. Noch der „Hcnncb. Ztg." haben sich vorsichtige Geschäftsleute besonders auch in Subl deshalb in den letzten Wochen nach größere Vorrätbe von Damastläusen aus Lager gelegt, ehe die n uc bedeutende Zollcrhühung in Kraft tritt: einzelne größere Sen dungen sind noch unterwegs, die aber noch vor Thorschluß cintreffen dürften. — In Suhl wird sehr darüber geklagt, daß die Regie rung ohne zwingende Veranlassung einen nncnibehrlick'en Bezugs- artikel der heimischen, nicht aus Rosen gebetteten Industrie mit einer beträchtlichen Zollcrhühnng belastet, zumal dieselbe erst vor l einiger Zeit es abgclehnt hat, unserer von der belgische» Concurrenz l fast erdrückten Gcwchrmdustrie auszuhclsen, indem sie eine Petition der dortigen und anderer deutschen Gewehrindustriellcn um Belegung der von Belgien massenhaft eingesührten billigen Gewehrartikel mit einem Schutzzölle zum tiefsten Bedauern der interessirten Kreise nicht berücksichtigen zu können erklärt hat. — Die Zollsätze sür Schmicdc- theile (Gewehrhähne rc.) und Gußeisen sind vom 1. Juli ab gleich- alls bedeutend — von 12 .« auf 60 pro 100 kp; — erhöht worden. Besonders die letzterwähnte Zollerhöhung ist sür die Kurz- ivaarenindustrik von Zella - Mehlis von ticseinschiicidender Wirkung. *— Rach dem Beschlüsse des Bundesralhs vom 6. November 1684 über die Freibezirke von Bremen »nd Hamburg könnte es fraglich erscheinen, ob in den letztere» ein Schiffsreparaturbelricb zuzulassen ist, da nach diesem Beschlüsse aus de» Frcibezirk die Grundsütze des Vcreinszollgesetzes Anwendung finden, Industrie betrieb in ihm also nicht stattfiuden soll. Nun hat sich aber sür Bremen, um dieser Stadt eine bereite Gelegenheit zum Docken und Repariren der Schiffe zu verschaffen, die Anlage eines Schwimmdocks nebst Reparaturwerkstatt«: im Frcibezirkc daselbst als nolhwendig hcrausgcstcllt. Ebenso würde der Stadt die Verlegung einer bereits vor Jahren angelegten Slaatsrcparaturmerkstatle für Baggerschiffe >m älteren Bassin Schwierigkeiten und nicht unerhebliche Kosten ver ursachen. Die Freistadt Bremen hat deshalb, gestützt auf eine Bestimmung des oben eingesührten BnndesrathSbeschlusses, wonach der Frcibezirk mit den erforderlichen Hafenanlagen ausgestattet werden muß, beim Bundcsrathc mit der Motivirung, daß diese Reparaturwerkstätten zu den Hafcnanlagen gehöre», den Antrag ge- teilt, derselbe wolle den Schisssreparalurbetrieb und die Herstellung bczw. Belassung der für denselben erforderlichen Anstafte» im Frei- bezirke sür Bremen sür zulässig erkläre». *— Ei» Schreiben des EisenbalmministerS von Maybach ist bei dem fürstlichen Landes - Direktorium in Arolsen eingetroffen, in welchem die Wetterführung der Bah» Warburg-Ärolsen bis »ach Corbach in Aussicht genommen ist. Tie Bahnlinie Warburg- Arolten befindet sich bereits seit Frühjahr im Bau und soll cs in der Absicht der preußischen Regierung liege», sosort nach Fcrtig- tellung dieser Strecke mit dem Bau der Bahn Arolsen - Corbach zn icginncn. Um das schon seit langen Jahren in der Schwebe be« mdliche Eisenbahnproject Marburg - Marburg zu vollenden bezw. eine neue Verbindung zwischen Bremen und Frankfurt herzustcllen, die erheblich kürzer als die jetzige ist, würde nach Er öffnung der ebensalls schon »n Bau begriffenen Bahn Sarnau- Frankenberg nur noch das kurze Stück von Frankenbcrg nach Cor bach ersordcrlich sein und daß auch dieses in allernächster Zeit ge- chehen wird, ist außer allem Zweifel. *— Aus dem Bureau der Deutschen Coloniakgesellschast wird uns geschrieben: „Wie eine aus Lagos (Wcstairika) eingc- troffcne verbürgte Nachricht meldct. wurde vo» ler Royal-Nigec Company nach einer bereits veröffentlichte» Bekanntmachung ver« ügt, vom 3. August ab einen Exv ortzoll aus Palmkerne vo» 2 s sür -50 lc-x (oder 2L für die Tonne vo» 1000 kx) erheben z» wollen. Die Company bat bis so lange einen Zoll von 1ä sür SO liA (--- 1 s 8 <i sür die Tonne) erhoben, so daß sich der neue Zoll demnach vervierundzwanzigsacht. War auch der erste Zoll an ich widerrechtlich erhoben, io würde die Erhöhung allen freien Handel aus dein Niger vernichten, wenn nicht rechtzeitig drm will kürlichen und gcwalllhätiacn Vorgehen der englischen Company von Seiten der Garanliemächte aus Grund der Niger-Schisssahrl-Acle gesteuert wird. Den in Noth und Bedrückung verkehrenden Hnnd- lern und Knuileuten. welche in Braß oder in Ortschaften am oberen Niger stationirt sind, deren Untergang die Royal Niger Company beschlossen zu haben scheint, »m alle» Handel in ihrer Hanv zn monopolisiren, sollte bald derjenige Ihatkräslige Schutz zu The» werden, welchen die Garanliemächte aus der afrikanischen Conlerenz in Berlin zur Wahrung des- freien Handels und der freien Schisf- sahrk aus dem Niger feierlich versprochen haben." *— Die Emissionen a» der Berliner Börse — die zahlreiche» Conversionen auSaeichlosicir — ergeben nach einer Zu- sammcnstellung der „Nation.-Zig." folgendes Resultat: I. Onarl»! 2. Ouarlal I. Lcmeger Sl. II. »l 1868 110 Ol 1 062 367 304 415 477 315 477 1887 38 361350 411526 830 449888190 Die Gcsammtknnssioiien des ersten Semesters d. I. übersteigen somit diejenigen deS Vorjahres um ca. 28. Millionen Mark. An de» Emissionen des zweite» Quartals sind fteinde Werthe mit 255570565^f betheiligt: ans Fonds entfallen 196318510 *— Prinz Henri-Eisenbahn. Neuerdings spielen an der Börse die Aclicn der Prinz Henri-Eisenbahn eine hervorragende Rolle; dieselbe» sind i» verhälrnißniüßig kurzer Zeit erhrbliey im Course gestiegen. Als Grund der Bewegung dieses Papier» gilt die recht teiricdigcndc Verkehrsiiilw cklung der Bahn, welche eine bessere Dividende sür daS lausende Jahr r» '.'lussicht nehmen läßt. Es in- teressiren sich gegenwärtig namentlich zwei Gruppe» sehr lebhaft s»r das erwähnte Papier, von denen eine schon wiederholt mit großer Sachkenntniß aus dem Erieiibahn-Aeiieii-Markt operirt hat. *— Preußisches Leihhaus. Die Direktion schrciül: „Um den v'elsachcn Anfragen uns Aetionairkreiie» über die Lage unserer Gesellictiasl zu antworten, »teilen wir Ihnen in>t der Bäle uni gefl. Veröffenllichung ergebenst das Folgende mit: Die von »nS Vorgefundene» Lerhälinissc sind derart verw.ckelt und die Geschärt-, bücher vo» io zweifelhafter Beschaffenheit, daß wir eine Revision unter Hinzuzichitng vo» Taxatoren uno einem Bücherrevisor vor- aciiommen haben. Dieselbe wird jedoch vor Ende Auaust dieses Jahres nicht beendet sein, doch könne» wir schon jetzt erklären, daß bedcuieiiüe Verluste constalirt sind, welche voraussichtlich den früher berechneten Jal res-Gew nn absorbiren, ja veriniithlich auch de» Rejervesonds i» Mitleidenschaft ziehe» werden. Wir bemeiken noch, daß wir aus Rücksicht aus unsere Verantwortlichkeit die Lache bereits der königlichen Slaatsanwalischast übergebe» haben." *— Die Kasseler Jutespin »erei ertärt in rinem Schreiben, daß sie der verlängerten Jut,conve»Iio» nicht beiqetrete» ist. (IV.isc lt. .X.) Zudem am 20. August i» Franksurt stattfinLenden Hk. Internationale» Bmiienschlffiahrts-Coiigreß hat auch da- katserl. und königl. Ministerium des Inner» in Wie» de» Vorstand drS Straßen- und Wasser! an-Departements, Herrn Ministerialrath Anton Beyer, der kaiserl. königl. Statthalter in Prag Herrn Lberbauiaih Carl von Scheiner und das tömgl. ungarische Cot»i»u»icalwn?- Ministcrium den königl. ungarischen Seclionsrath, Herrn Ernst Wallandt zu Delcgirtcn ernannt. Seitens der Schweiz sind 2 De» leqirte, nämlich die Herren Adolf vo» SaliS, Ober-Jnspector der Straßen- »nd Userbauten, und Generalconsul vo» Frisching ernannt worden. Bon den zahlreichen städtischen Coporationc», w lche amtlich Vertreter zum Congccß eiitscnbcn. heben wir »amciitlich her» vor: dos Bürgermeisteramt der Stadt Straßbnrg i. E., vertreten durch Bürgermeister Back, Sladträlhe Carl E.ßen und Jacobs, sowie Reich-- lagsabgeordncter Ilr. P-tri; die Haupt- und Residenzstadt K.nig'. lerg i. Pr., vertreten durch Stadtbaurath Frühling; der Rath der königl. Haupt- und Residenzstadt Dresden, vertreten durch Stadl- ratl, Lenpold und Oberingcnieur Mank; der Rath der Stadt Leipzig, vertreten durch Stadtroth Schars; ferner der Stadtraih Heidelberg, die Slodtgcmeinde Ludwigshosc», die Büraeriiieistcrei Coblcnz, sowie die Städte Hanau, Aschaffenburg. Mainz, Torlinuiid, Würzbnrg, Neuwied, Rüdlsyeim, Witte» a. Ruhr, Bingen u. a. »>. Von Handelscorporatione» sind zu nennen: die Haiidcls- kammcr Hamburg, verirrten durch 6 Mitglieder, die Handels- nid Gewerbekammcr Cbemniy, Ludwigshafen a. Rh., Bamberg, die Handelskammer» WicSbaden, Siraßburg i. E., Lübeck, AiNge». Mannheim, H-ilbronn, Leipzig. Düsseldors, Kiel, Breslau, Mül heim a. Ruhr, Bochum, Dorimund. Speyer, Rotterdam, Prag rc. Aus der großen Zihl vo» technischen Vereine» hebe» wir hervor den Verein sür die bergbaulichen Interessen in Dortmund, den Oberschlesischen Berg- und Hüttenmännischen Verein in Kaltowitz, die Gelienkirchener Vergwcrksgesellschast in Ryeinelbi bei Getsen- kirchen, die Vereine sür Hebung der Fluß- und Canalsch sfs.ihn in B rlin, BrrSlau, den Westdeutschen Fluß- und Lanalveieiu in Münster i. W» den Elbe-Verein rc. Hieran schließen sich eine größere Anzahl von Transport- und Versicherungs-Anstalten. Was die Ausstellung betrifft, so liegen Anmeldungen hierfür bereits in solchem Umsnnge vor, daß die ganze »n Saalbau zur Berinanng stehende Fläche in Anspruch genommen wird und sür weitere Flächen gesorgt werden muß. *— Brauerei-Gesellschaften. Die Brauerei Essjghaus, vorm. Fritz Eurich in Franksurt a. M beabsichtigt die Ausgabe von 3000<t0 .« »euer Actic» behuss Beschiffung von Geldmiiictn zur Eiweiterunq deS llnierneliniens. — Die Bran-reien Zur Stadt »ndZnm Slot in Kempten sind, »ach der „Fr. Ztg", zum Preift von lOilOOOO.« an eine ActiengcscUichifr überzcgangcn. Das Actiencapital der neuen G sellschaft >m Betrage von 620000 .« wurde von den Gründern übernommen. Der Rest des Kaufpreises ist Hypotliekei'cavital. — In c nem M't der bezeichnenden Anftchnit „Kanoneiisnlter der Börse ' v.ri hciim Aussatz der „Mach. Ztg.", welcher sich mit den gewaltig » Preissteigerungen der Börsen- werthe und insbesondere mit den, die sicherlich nicht niedrigen Cr- wcrbSpreise um etwa 40 Proc. übersteigenden hohen Ausgabepreiseu U
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