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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-02
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1888
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Zweite Mage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 184. Montag den 2. Juli 1888. 82. Jahrgang Geffentl. Verhandlungen der Stadlverordnetm am «. Juni 1888. *1 (Lus Grund des Protokoll- bearbeitet und mitgetheilt.) Anwesend: 53 Stadtverordnete «ad am RathSttlche: Herr Oberbürgermeister l)r. Georgi, Herr Bürg rmcister Justizrath vr. Tröndlin und die Herren Stodlräthe Dretel, Pohlentz, Sebmidt-Söhlmaan, vr. Wangemou», Wagner, Grüner. Esche und Dürr. Der Vorsitzende, Herr Vorsteher Justizratd vr. Schill, gedachte »ach Eröffnung der Sitzung zunächst de- schmerz, lichen Verluste-, den da- Collegium, die städt. Verwaltung und die ganze Stadt durch das Ableben de- Herr» Stadtrath Schneider er- litten habe, hob dessen langjährige- selbstlose- Wirken sür das Wohl der Stadt hervor und ersuchte die Mitglieder de- Collegium-, sich zum Zeichen ehrenden Angedenken- au den Verewigten von den Platzen zu erheben. Nachdem dies geschehen war. verka- der Herr Vorsitzende zur Negistrande solgende Eingänge: ». Rathsschreiben, Buchung der sogenannten Durch- gang-voften beim Armenamt betr. ES bewendet hierbei. d. RathSschreibea, dir Pealionlrung de- Schutz mann» Johann Andrea- Müller betr. 0. Rath-schreiben, Mittheilung des reichSqericht- lichea UrtheilS in Sachen der Herren Batz und Genossen /. die Stodtgemetnde, den Gebrauch der Partituren der Wagner'schen Opern: „Tann- Häuser", „Rienzi" und ,.Fliegender Holländer" detr. Da- Urlhcil liegt auS. ü Einladung der mit der SonntagSgewerbeschule der Polytechnischen Gesellschaft, Gewerbeverei» sür Leipzig.vereinigte» Heiz erschulezurPrüsung der Heizerschülcr am 10. Juni er. «. RatbS schreiben, Neuwahl eines unbesoldeten Rathsmitgliedes an Stelle des verstorbenen Herrn Stadtrath Schneider betr. Die Wahl wird aus eine Tagesordnung gesetzt werden. k Eingabe der Fleischer-Innung zu Leipzig wegen Ablehnung des 8 S des OrtsstatulS. die Errich- tung einer Freibank betr. Da- Schreiben wird >m Aufträge der Herrn Vorstehers durch den Herrn Archivar de- Collegiums verlesen und ist nach 8 23 der Geschäftsordnung zu behandeln; es wird daher zunächst 8 Lage aus dem Bureau ausliegen. Dre Mitglieder der Schlachihofs-Conimiision, welche in Gemäß- heit von §. 23 sich vs'ficicll nicht mit dein Schreiben beschäftige» konnten, sind, wie Herr Vorsteher mittheilt, von ihm vertraulich von dem Inhalt des Schreibens in Kenntniß gesetzt worden. Hieraus berichtet Herr Vorsteher Justizrath Schill, nach Abgabe des Vorsitzes an Herrn Bicevorsteher vr. Zenker sür die Schlachthoss-Commissio» über die Vorlage, betr. den Entwurs zu einer Vieh- und Schlachthoss-Ordnnn g, L. einer Gebührenordnung sür den Vieh» und Schlachthof. L. eines OrtsstatutS sür Errichtung einer Freibank. Zu 6 lautet der Cniwurs folgende,maßen: „vrtaftatnt, die Errichtung einer Freibank betreffend. 8- 1. Zu dem Zwecke, minderwerthiges. ober genießbares Fleisch zu ermäßigten Preisen sür Rechnung der Eigenthümer unter obrigkett licher Aussicht zu verlausen, wird von der Stadl Leipzig eine Freibank errichtet und verwaltet. 8- 2. Ter Freibank wird alles dasjenige frische Fleisch von Rindern. Schweine», Halber», Schasvieh. Ziegen überwiesen, welches von den im Schlachthole der Stadt Leipzig geschlachteten Thicrcn herrührt und welches aus Grund der «bierärzriiche» Untersuchung nach de» Bestimmungen der Vieh- und SchlachthosSordnung zwar sür genieß bar. aber nicht sür baukwürdig erklärt worden ist. 8- 3- Der Verkauf solchen Fleisches bars ausschließlich aus der Frei bank und lediglich durch die vom Nathe der Stadt Leipzig angcstcllten Personen erfolge»; dieic Personen haben sich des Verkaufs anderen Fleisches und außerhalb der Freibank zu enthalten. Der Nach bestimmt die Oertlichkeit, wo, und die Zeit, zu welcher der Verlaus staltfindct, und macht solche öffentlich bekannt. 8- 4- Herrenlose Thiere, Fleisch- und Eingeweidelhcile von genießbarer Beschaffenheit werde» von der Bich- und Schlachthossdirccliou zur Verwerthung in der Freibank benimmt. 8 S. Außer den in 88- 2—4 bezcichneten Thieren und Thiertheilen, welche in der Freibank verwcrihet werden müssen, können derselben auch gesunde Thiere von deren Eigenthümern überwiesen werden. 8 6. Fleisch von schwachsinnigen Schweinen kann in vollständig gar gekochtem Zustande unter Angabe des Fehlers aus der Freibank ver kauft werden. 8- ?. Für das der Freibank als miuderwerthig überwiesene Fleisch hat der SanitätSthierarzt je nach dem Nährwerlhe den beim Verknuse zulässigen Preis ftstzustellen; dieser darf aber V» des Marktpreises für bankivüldiqrs Fleuch Nicht übersteige»; bei denjenigen Thieren, welche nach 8- b der Freibank srenvillig überwiese» werden, bleibt dem Eigenlhütuer die Festsetzung des Preises überlassen, doch darf derselbe die durch Anordnung dcS RatheS jeweilig sestzusetzende Grenze nicht überschreiten. 8- 8. Der mit dem Verkaufe Beauftragte erhält dar Fleisch zugewogen und sind demselben b Proccnt sür Gewichtsverlust beim Auspsunden zuzurechnen. Aus Eingcweidetheile wird nichts zurückgerechnet. 8 S In der Freibank dürfen von mindcrwertbigem Fleische (8. 2) Stücke nur bis zu 3 kg und nur zum eigenen Gebrauche dcS KäuserS abgegeben werden. 8- 10. Ter aus dem Verkaufe der der Freibank überwiesenen Thiere und Bestandtheile von solchen erzielte Erlös wird nach Abzug der erwachsenen Auslagen und städtischen Gebühren dem Eigenthümer an der Vieh- und SchlachthosScasse auSgezahlt. Leipzig, den 1888. Der Rath der Stavt Leipjig. Die Ltadtversrduetki». Die Anträge der Commission sind solgende: Zu 11: a. dem Rathe zur Erwägung anheim zu geben, ob eS sich nicht empfiehlt, 1) in die Ordnung sür den städtischen Vieh- »nd Sckilachlhof eine Bestimmung de» Inhaltes auszunehmen. daß nur solche Personen zum Tödteu der Thiere zugelassen werden sollen welche Garantie dasür bieten, daß sie das Schlachten in ge werbsüblicher Weise verstehen, 2) die in ß- 46 Absatz 3 enthaltene Bestimmung wegen der Lehr linge. tür das Schlachten sämmtlicher Thierarten z» ver allgemeinern, b. im Nebrigen dar Gutachten über die Ordnung sür den städtischen Vieh- und Schlachthos >m beitälligen Sinne abzugeben; zu 6: die Bcrathung und Beschlußfassung über die Gebühren ordnung bis nach Eingang des Haushaltplanes über den Schlacht und Biebhos auszuietzcn; z» 6: das Orlsstatut, die Errichtung einer Freibank betreffend, zu genehmigen, jedoch mit der Voraussetzung, daß der Rath darüber wache, daß eine Schädigung der berechtigten Interessen des Fleischer- gewerbes nicht eintritt und daß zu diesem Behuse bis aus Weiteres nicht mehr als zehn Stück Großvieh und das dem entsprechende stlemvieh pro Woche sür die Freibank, soweit gesunde Thiere in Frage kommen, geschlachtet werden. v'" Referent bezeichnet den — nur zur Begutachtung nach 8 68,2 der Revidirten Städte-Ordnung an das Collegium gelangten — Entwurf einer Vieh- und SchlachthofS-Ocdnung als mit großer Umsicht und Sorgfalt abgesaßt. Zu 8 ö »I. 2 de- Entwurfs wurde von einer Seite besürchtet, daß unter dem Einfluß der beschränkenden Bestimmungen bezüglich ") «„gegangen bet der Redaction am »S. g„t. der ViehtranöporteS der Biehmarkt und der Viebhandel beeinträch Ift werden könnte, namentlich wäre es eine Erschwerung sür Vieh- transporte von Conaewiv und anderen in jener Richtung gelegene» Orten. Von anderer Seite sürchtcle min ober jene Beeinträchtigung nicht, dagegen große Unzuträglichkeit bei Zulassung des BiehleeibenS im Siadtbezirk. Die Commission einigte sich schließlich, dem Rathe. ohne Antrag, anheim zu stellen, die Bestimmung wied.r in Wegsall zu bringe», wenn sich eine Beeinträchtigung deS Viehhandels dadurch zeige. Eine von einer Seite angeregte Aendernng zu 8 173. welche anstrebte, die Preise der Futterralionen wöchentlich statt monatlich zu bestimme», wurde nickst weiter versolgt, da man der Ansicht war, daß der Unterschied zwischen den aus dem Schlackühos z» erhebende,, Futterpreisen und den wirklichen Marktpreisen der Fnltermittel in Folge de- aus dem Schlachthose mitzucrhebenden Zuschlags nicht bedeutend sein und die Aendernng den Betrieb sehr er- schweren würde. Die Anträge zu ä» «nd b zu 8. 29 und 46,3 beruhen aus der Absicht, Thicrqiiälereien vermieden zu sehen, wie sie bei einen, Sch'-achtialle in München beobachtet worden sind, und gegen die sich nach Mittheilung de- dortigen Direktors, dort nicht viel thun lasse, weil daselbst kein« Bestimmung bestehe, die zum Einschreiten dagegen berechtigt. Bezüglich deS Schächten- war die Commission gelhciltcr Ansicht; man hielt es eigentlich sür eine Thierquälerei. was von Herrn Laue als Sachverständigen besläligt wurde, w e denn auch früher prcu- ziiche Gerichte in einzelnen Fällen Schächten als Thierquälerei bestraft haben. Man entschied sich schließlich dafür, das Schächten nicht zu verbieten, um in die rituelle» Gebräuche der J-rarliten nicht cinzugreisen; doch möchte die Commission den Nalh ersucht wissen, strengste Aussicht über das Schächten führen zu lasse» und IiriNgstcns einjii'ch', eiten, wenn bei de n Schächten durch Ungeschick oder dergl. de Thierquälerei etwa noch erhöht werden sollte. In 8- 33 rri. 3 dürste der Ausdruck „Fleischer" zu eug sein, da auch Andere als Fleischer schlachie» werden; serucr wird gegenüber jener Bestimmung angesragt, was mit de» Haaren der Thiere werden soll. Herr Laue sagte in der Conim ssion, er setze voraus, daß kci» absolutes Verbot des AnsamiiielnZ der Haare u. j. w. und MitnebniknS derselben durch die Fleischer vom Schlachtkose gegeben ein solle. Die Voraussetzung scheine richliq zu se>», da nicht aus- »rucklich gejagt sei, daß die Haare der Schlachihosvenvaltung ver- allen. Man bittet aber um Auskunft hierüber. Verglich der Trichinenschau sei von Herrn Laue angeregt worden, dem Rathe aiihei»iz»stellen. die gesund und nicht tuchinenhalttg be fundene» Probestücke du.ch die Verwaltung des Schlachthoses ver- werthen zu lassen und den Fleischern einen angemessenen Thcil des Erlöies abzugebm. Diese Anregung will die Commission hierdurch zum Ausdruck bringen. Dagegen konnte sie sich, um der Verwaltung die Hände nicht zu sehr zu binden, nicht znr Verfolgung einer we tereu Anre ,»ug vcs Herr» Laue entschließen, wodurch angestrebt wurde, die Größe der Proben »och näher zu bestimmen. Im Uebrigen empfiehlt die Commiision, das Gutachten zu dem Entwurs in beifälligem Sinne abzugeben. Nach Eröffnung der Debatte dankt Herr Oberbürgermeister l)r. Georg, Herrn Reicrenlen sür die wohlwollende Beiirlh ilung oer Vorlage, sagt Ecürterung wegen des Vichtriebs zu (jedoch mit bei» Bemerken, daß die bei der VorberatUung betheiliglen Herren Bichi Sudler der Bestimmung in 8- 5 des Entwurfs ausdrücklich z» gestimmt haben), spricht sich gegen wöchentliche Feststellung der Preise der Fulterrationen aus, da dies de» Betrieb erschweren würde, und weil überdies, da den Futterpreisen auch die EinstellungSgebühr zu- gcichlagen wild, die im Schlachthose erhobenen Futterpreise gegen oie wirklichen Marktpreise nicht wesentlich diffenren weroen, uni) de- zeichnet die angeregle nähere Bestimmung der Fleijchprobe» als u weieutlich, da die Probe» »ur von gcringsügiqer Größe sem werden. Etwaige Anträge der Ftcischerinnunq in dieser Beziehung würden aber »i Erwägung gezogen werde». Gegen Einbringung der Haare in die Stadt seien vom Herrn Stadtbezirks-Arzt sanitäre Bedenken geltend gemacht werden; am meisten würde sich eine Collecuv- Verwerthung der Haare ohne Eiiibringunq derselben in die Stadl emvichlen; etwaige bezügliche Anträge der Innung würden vom Rathe erwogen weiden. Bis setzt habe beneide sich noch Nicht definitiv entschieden, was mit den Haaren werde» sollte. Zu den Anträgen -1» 1 und 2 sagte Herr Oberbürgermeister thuiilichste Berücksichtigung zu, wenn das Collegium Werth daraus lege. In 8 29 war eine Bestimmung im Sinne des jetzigen Antrags proseclirt, aber von de» bei der Borberalhnng bclheüigtcu Herren Fleischern nicht sür »öthig erachtet worden. Herr Referent erwidert zum letzten Pi, cte, diS sachver- ständiae Mitglied der Commission habe eine solche Besiimmiing doch als nöihig bezeichnet; er bitte namentlich im Hinblick aus die in München gemackite» Erfahrungen, die Anträge 1 und 2. i» Erwägung zu ziehen bez. dcnielbcn zu entsprechen. Die erwähnte Anregung wegen der Fleisthprobe» sei von Herrn Laue unter der Behauptung gemacht worden, dag anderwärts mitunter die Proben etwas groß eninoiiimel, werde». Ihm, dem Herrn Reserenie», wohne eine Kenntniß hierüber allerdings nickt inne. Herr Laue bemerkt, er wollte bezüglich der Haare nur das Eigeulhumsr.chl der Fleischer festgestcllt wissen. Für die Anträge »nd n spreche, daß Th c quälereien bei allen Gattungen von Schlachtthieren Vorkommen küniuc». Die Ausschußanträge zun, Entwurf der Schlacht- und Vichhvss- ordnung werden einstimmig angenommen. Zu dem Entwurs der Gebührenordnung schlägt die Commission, wie der Herr Referent bemerkt, Aussetzung der Beichlub'asjuiig bis noch Vorlegung des Schlackihosedudgets vor und wird der Comniiisionsantrag zu L kinstimiiiig ongenomuieu. nachdem der Herr Oberbürgermeister baldigsten Eingang des Budgets zu gesagt und Herr Sie »ger die Rentabilitätsberechnung bezüglich des Kühlhauses — jedoch unter Widerspruch des Herrn Ober bürgermeisters — bemängelt hatte. Der Herr Referent wendete sich hieraus zum Bericht über den Entwurs der Freibank-Ordnung, legte zunächst die geplante Einrichtung der Freibank näher dar, bemerkt, daß der EoininlstionS- antrag zu 0 mit 4 gegen 1 Stimnie und »ack sehr langer Erwägung beschlossen worden sei, erwähnte auck noch beiläufig, daß ein Thcil der Ausftihrungen in der Eingabe der Fleischeriniiunq aus dem Irrtbum beruhe, daß die Bcstiniinung bezüglich der vier Fünftel deS Markt-Preises, die sich nur aus minderwerthiges Fleisch beziehe, aus das bankioürdige übertragen werde, und fuhrt sodann etwa Folgendes aus: Tie Commission war von vornherein einstimmig der Ansicht, daß die Einrichtung der unter obrigkeitlicher Controle zu stellenden Freibank sür »lindcrwertdigcs Fleisch zu empfehlen sei; dagegen habe die Frage, ob auch die Ueberireisung von gesunden Thieren a» d>e Freibank zugelassen werden solle (ek. 8- b dcS Enttviirss), zu lebdaften Debatten geführt. Die Majornät wollte in Ilebereinstiinmung mit dem Nalhc sür den guten Rus der Freibank sorgen, welcher leide» konnte, wenn sie nur minderwerthiges Fleisch verkaufte. Dieses werde auck nickt iniiner da sein, daher wurde solchenfalls kein regelmäßiger Betrieb möglich sein und dos Publicum die Freibank schließlich nicht mehr auftucken. TaS wesentlichste G wicht legte aber die Majorität daraus daß durch die gevlante Cinricktung die Behörde mn Recht einen Einfluß aus die g'sunde Gestaltung der Fleischpreise gewinnen werte Auck llnbeniittcltere werden dann billiger als zu den hier und anderwärts bestehenden hohen Preisen gutes Fleisch erhallen können. In diesem Sinne wirke die Münchener Freibank zu großem Segen. Den Ausführungen des Rath?-) über die Verpflichtung der Be hörde, i» geriqiicter Weife auf gesunde Gestaltung der Lebensmittel« preift zu wirken, pflichte die Majorität der Comnimion voll bei. Die Klagen über die Höhe d e hiesigen Fieiichpreise seien durch aus begründet; trotz niedriger Biebpreise sind dce Fleischpreije »ich! zurückqcgangen. Man versicherte von einer Seile, daß dies an dein Mangel eines Viedmarkts ersten Ranges gelegen habe: nunmehr würden die Fleijchpreise billiger werden. Sollte dies ter Fall ftni, so wäre es mit givßcr Freude zu begrüßen, dennoch liege auch kann kein Anlaß vor, das Mittel auS der Hand zu geben, welches die Behörde zu jener Einivirkung beanspruche» könne. Nack Mittdeilung einiger Ipecieller, >i»» von sachkundiger Seite gemachten Angabe» über in de» letzten Jahren erfolgte» Rückgang der V chvreiie sprich! sich der Herr Referent wiederholt dahin au-, daß man nicht lagen könne, die hiesigen Fleischpreife bedurft n keiner Ermaß gung. Möge bi-der ein gewisser Ausgleich turck die Lcmd- flcüchcr geboten worden sein, so stehe man hierin sür die Zukunft vor einer ganz offenen Frage, da sie künftig im Scklackthoie schlackten müssen, »nd damit die Vortheil», die sie bisher hatte», sür sie Weg fällen, so daß sie möglich rweisr nicht mehr billiger liesern werden Wenigstens könne man nach Ansicht der Majorität daraus nicht mit Bestimmtheit rech»«». Ferner sei von der Minorität befürchtet worden, daß bei Z». lässinkeit der Ueberweilung gesunden Viehes on die Fre dank die Gefahr drode, daß künstlich gezüchtelcS Vieh, dessen Fleisch von ge ringerem Näyrwerlh sei. a» die Freibank abgegeben werde. Dagegen e> aber einzuwenten, daß, da der Mmdernährwerlh insolge künst- licher Züchtung selbst durch tkierärztlicke Controle schwer sestgcstellt werden könne, auch die Fleischer möglicherweise solches Vieh lausen würden Zwar habe man hiergegen wcederßeingewendet. daß die Fleischer in der Praxis Erfahrung sammeln und sich dadurch vor Ankäufen von solchen Lieferanten sichern, aber dieselbe Ersahrung könne auch die Schlackihosvervalluiig sammeln und zum Schutze des Publicum- sür die Freibank benutzen. Von Wichligkeit wäre gewesen, wenn man hätte fürchten müssen, daß die dcrecktigien Interesse» des Fleischergewerbcs durch die ge. plante Einrichtung leiden könnten, denn die Absicht einer solchen Beeinträchtigung habe jedensall- dm, Rathe, sowie auch der Com mission ganz sern gelegen. Diese Besürchlu >g halte man aber schon deshalb nickt, w il die erhebliche» G Rühren sür Fütterung «c. den Nutzen sür den Eigkiithüiner der der Freibank überwiesenen gesunde» Thiere sehr obichwächc» und dadurch die Ueberweisung gesunder Thiere an die Freibank von selbst innerhalb gewisser Grenzen bleiben werde, überdies die Gewohnheit, welche die Kunden bei dem ge wohnten Fleischer sesshaften würde, ein regulirender Factor sei. Jedes etwaige Bedenken sei aber bei der Majorität der Commiision durch die in der zweiten Commissio»Ssitzung abgegebene bestimmte Erklärung des sachverständigen Mitgliedes, Herrn Laue, beseitigt worden, wonach die geplante Einrichlung die Fleischer in der Stadt nicht schädigen werde, sondern höchste»- etwa einen Theil der La»d- leischer. Nach allem NuSgesührten entschied sich die Commission sür den Beitritt znr Vorlage in Bezug ans die Freibankordnung; die im bezüglichen Anträge empfohlene Einschränkung gründet sich aus den Gedanken, daß bei der hier neuen und — außer in München — auch anderwärts noch nicht bestehenden Einrichtung inil einiger Vorsicht vorgegnnqen werden möge. In dieser Weise aber glaube die Majorität der Commission große» Segen von der geplanten Einrichtung erwarten zu dürft». Herr Referent bemerkt noch, daß in München trotz der Frei bank in der hier geplanten Weise das Fleischergewerbe blühe, und daß das Collegium bei der jährlichen Budgetberathung Gelegenh it habe, etwa doch noch als »öthig sich heranSstcllende weitere Be schränkungen zu beschließe». Herr Laue, welcher bemerkt, daß er die Errichtung einer nur ziiiii Verlause iiiindcrwcrlhige» Fleisches bestimmte» Freibank schon seniler angeregt bade, wendet sich gegen die Ueberweisung gesunden V>el,eS an die Freibank. loorin er die Errichtung einer „RathS- schlüchierci" erbt cki, zu welcher er keinen zw ngendcn Grund ein- siehl. In München möge ein Bedürfnis) dasür vorhanden sein; hier aber nicht, da die Landfleiscker für billiges Fleisch sorgen. Das der Freibank zu überweisende Vieh werde ohnehin nur geringe» Nähr- werta geben. Eine für das Publicum günstigere Gestaltung der Fleischpreije werde sich aber durch den Aniichivung des Viehhandels Herausstellen, wenn »ach Eröffnung de? Viebhoss nicht mcüc der Zwischenhandel dominiren werde. Die Befürchtung, daß die Land- fl-ischer nickt piehr billiger verlausen können, «heile er nicht; sie könne» auch künftig noch billigere Viehsorien schlackten, woraus die Möglichkeit des billigeren Flcijchvrrka» eS beruhe. Dasselbe sei übrigens nicht blos bei de» Landstciichern, sondern auch bei einem Theil der Siadtsleijcher der Fall, welche jetzt schon billigere Waare milsiihren. Die Fleischer schützen sich durch in der Praxis gesammelte Er- sahrung und gewisse praklische Merkmale gegen Ankauf von Vieh mit geringerem Nährwerld, was die Thierärzte jetzt noch nicht in dieser Weise beiirtheilcn können. Daß das ganze Fleischergewerbe durch die geplante Einrichlung geschädigt werde, könne er allerdings nicht behaupten, ater sür einen Thcil der Fleischer werde es doch eine gew sse Härte sein, von der er vorläufig mangels eines zwingenden Grundes abzuschen bitte. Die Commission habe dies ja auch in der ersten Bcrathung be schlossen. S'elle sich später die Noihwendigkeit der geplante» Ein- richiung doch heraus, so werde er ihr dann nicht mehr widerstreben. Herr Referent erwidert, daß allerdings die Commission zuerst beschloß, vorläufig die fragliche Einrichtung noch nicht zu treffen. Dies sei geschehen ans die ziemlich bestiiiinite Erklärung deS Herrn Laue, daß die Fleischpreise nach Errichtung deS Vichhoss sich gesund reguliren werden. In der zweiten Sitzung überzrugte sich aber die Majorität der Commission unter dem Gewicht der von dem ans Ersuchen in der CoiniiiissionSsitzung miterjchieneneii Herrn Ober bürgermeister vr. Georgi gellend gemachten Gründe, daß der Be- sckluß nicht ausrcckit erhalten werden könne, da sonst der Zweck der Freibank beeinträchtigt oder ganz vernichtet werden würde, weil sic ,n Verrns kommen würde und sich keine ständige Kundschaft schaffen könne, wen» sie »ur minderwerthiges Fleisch verkauft. Zn seinem Referate hebt der Herr Referent nachträglich noch besonders hervor, daß daS minderwcrthige und das bankwürdige Fleisch beim Verlaus ln der Freibank streng von einander getrennt und diese Trennung dem Publicum kenntlich gemacht werden solle. Herr Pros. Credner bittet um Theilunq des Antrags dahin, daß über die in demselben citthalienc Einichränkung der Zustimmung zur Freibankordnung besonders abgestimiitt werde und stellt bezüg lichen Antrag. Er selbst ist gegen diese Einschränkung, da er glaubt, daß diese nach raschem Ausbrauch der durch dre Beschränkung sesl- gesctzten wöchentlichen Hüchstzahl der der Freibank zuziiweiftnden gesunden Thiere dann gerade Preisschwankungen bez. Preissteige rungen des Fleisches hervorrusrn konnte. Die thunlichste Bcrücksich tigiinq der berechiiqten Interesse» des Fleijchergrwcrbcs könne dem Ermessen dcS RatheS überlassen werde». Herr Vorsitzender Vicevorsteher vr. Zenker wird dem Wunsche des Herrn Pros. Credner bei der Abstimmung entspreche»; es bedurft hinzu keines besonderen Antrages. Herr Referent erwidert Herrn Pros. Credner, daß dessen Vorschlag sich von dem Bode» der Vorlage lnach welcher ea. 1000Rinder der Freibank zugewiescn werden solle») rnticcile und doch auch nickt ganz zweckmäßig zu sein scheine, da die Commission vorziehen zu sollen glaubte, bei der ganz neuen Einrichtung auch den Schein zu vermeide», als solle gegen einen Gewerbebetrieb schroff vor gegangen werden. Eine gewisse Beschränkung werde übrigens schon durch die jährliche Budgetaussicllung gegeben sein; andercrjeils könne auch die zur Zeit vorgcschlagcne» Bescheä»ku»ge» später rvenlucll wieder blseitigt weiden. Herr Oe hier spricht gegen 8- b des Entwurss und schließt sich Herrn Laue an, der die geplante Einrichtung der Freibank intt Ueberweisnug gesunden Viehes au dieselbe als Errichtung einer „Ratl.sich.ächterei" bezeichnet habe. Im Piincip müsse doch daran kestgchaltcn werden, daß der Rath keine» Gewerbebetrieb, höchstens solchen sür den eigenen Aedais städtischer Anstalten, autüben möge, während ein eigner Gewerbebetrieb de- RatheS dock dann hier vor liegen würde. Er sieht, wie Herr Laue, keinen zwingende» Grund zu einer solchen Emiichtiiiig und bittet 8 3 des Entwurfs adzulchnen. Herr Oberbürgermeister vr. Georg, bemerkt, der Herr Referent habe die Gründe deS Raihes bereits vollständig niilgelheilt, besonders dankbar sei er ihm ober auch dafür, daß er erwähnt habe, der Rath beabsichtige keineswegs die Schädigung der berechtig»!» Interessen des Fleiichergcwerbes. Thaisächlich habe dies auch dem Rathe ganz fern gelegen, wie er auch die Behauptung des Herr» Oehler, daß die Errichtung der Freibank ein eigner Gewerbebetrieb des RatheS sein würde, keineswegs zugebc» könne. Die berechtigten Interessen der Innung habe der Raih, soweit a!S irgend thunlich, gewahrt; die Errichtung deS Schlacht- »nd Bich hoss werde zugleich auch zum Besten der Fleischcr-Jnnuiig selbst sein der Rath habe aber auch noch andere Interessen zu schütze», namenl lich bezüglich der Lebeii-mitlelpreise die Interesse» per äimeren Elasten, letzteres auch gegenüber der Innung. Das trotz erheblichen Weichens der Bichvreije die Fleischpreise nicht ermäßigt worden sind, bade der Herr Referent schon gesagt. Ob und inwieweil sich die Preise »ach Errichtung des Vichhoss billiger stellen werden, lasse sich nicht abiehen; ebenso ob die Landsleiicher noch im Stande sc», werden, billiger zu verkauft». Zn viel Einstnß verspreche er sich von der vcrhältnißniLßig geringen Zahl der Freibank-Schlachtungen nicht ans die Fleischpreise, aber cs sc, doch dadurch immerhin re» ärmeren Elasten die Möglichkeit gegeben, z» mäßigerem Preise ei» brauchbares Fleisch sich zu verschaffen. Die Eingabe der Innung beruhe auch insofern aus einem Irr «bum, weil darin liberiede» sei, daß dcr Verkant minderwerihigen Fletzches bei der Freibank durch 8 3 des Entwurfs bezüglich dcr Größe der abziigebenden Stücke beschränkt werden solle. Da? Bedenken deS Herrn Laue wegen Abgabe künstlich gezüch tete» Viehes zur Freibank könne er ans Grund sachvcrstundigen Gut achten« nicht «heilen. Herr Vezirköthierarzt vr. Pcietsch habe erklärt, solche künstliche Züchtung und Ernährung komme in Sachsen überhaupt nicht vor; sür die Schweiiiezühlereien einiger preußischer und mecklenburgischer Orte, wo solche Züchtung Vorkommen möge, werde aber die geplante kleine Freibanks-Institution kein Platz sei». Die Annadme der im Anträge enthaltenen Beschränkung könne er von seinen, Standpuncte aus nicht befürworten, sogt aber, wenn der Antrag angenommen wird, Erwägung desselben seitens dcS NalhcS zu. Herr Laue har seine vorher ausgesprochenen Wünsche jetzt als Alltrag angemrldet. Ter Antrag lautet: „8 5 in der jetzigen Fassung abzulehnen und statt dessen dem 8 ü in Verbindung mit dem Schluffe von 8 7 eine Fassung zu geben, durch welche der Rath ermächtigt wird, nach Ab- laus eines JahreS von der Eröffnung dcS Schlacht- und Vieh hoses ab eine dem jetzigen 8- ü entsprechende Anordnung zu treffen, dasera sich nicht bis dahin eine PreiSregulirung voll zogen habe." Dieser Antrag wird aber nicht ausreichend unterffützt. Herr Laue beantragt serner auch namentliche Abstimmung. Dieser Antrag wird ebenfalls nicht unte>stützt. Herr Pros. Er ebner bittet, wenigstens die Beschränkung km Commissionsaiilrage soweit zu modisicirea, daß 20 Stück Großvieh wöchentlich aus dcr Freibank geschlachtet werden können, soweit gr ünde Thiere in Frage komme». Herr Referent erwidert, daß, trenn die-sür erwünscht gehakten werde, rS eines Antrags hierzu nicht bedürft. Wer dieser Ansicht ei, brauche beute nur gegen die ganze Beschränkung zu stimmen und könne dann Weiteres bis zum Budget abwarten. Herr Laue spricht nochmals sür seine Ansicht. Die Errichtung der Freibank iu der geplanten Weift mache den Schlachthof zum Kampsplatze der Concurrenz, der derselbe doch nicht sein solle. Die Freibank werde nicht de» Preis des Fleisches reguliren können; einen zwingenden Grund sür die geplante Einrichtung, welche eine Härte enthalte, könne er nach wie vor nicht anerkennen. Weitere Aussüh,ungen des Herrn Laue zu seinem nicht unter- lützten ersten Anträge werden vom Herrn Vorsitzenden als »ichl debaitcnsähig bezeichnet. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi entgegnet Herr« Laue, es ei irrig, wen» dieser glaube, daß der Rath das Vieh sür die Frei- bank kauft. Herr Laue erwidert, daß er dies auch keineswegs annehme und nicht habe sagen wollen, woraus der Herr Oberbürgermeister »och dervordebt, daß sür den Rath bei Ueberweisung de- Viehes an die Freibank der ViehpreiS alS solcher gar nicht in die Sr- 'cheinung trilt. Herr Oehler hält e» nicht für durchführbar, daß bei Verkauf des Fleisches aus der Freibank dem einzelnen Viehhändler gegenüber lest gestellt werden könne, wie viel von dem seinerseits überwiesenen Viehstück verkauft sei. Herr Referent bittet durch die AuSsührungen der Herren Laue und Oehler sich nicht zu unrichtigen, bez. unklaren Ansichten über die Sache bringe» zu taffen. Der Liehdesitzer verabrede mit der Verwaltung, zu welchem Preise er das Fleisch verkauft habe» woll-; den Preis erhalte er erst nach dem Verkauf de- Fleisches ausgezahlt. Die von den Herren Laue und Oehler gebrauchten Bezeichnungen eien zum großen Theil irrthiimlich; der Rath kauft nicht da- Vieh an, und lasse eS nicht schlachten, sondern der Biehbesitzer lasse ichlackten. Den w>ederdoltei, Aussührongen de» Herrn Laue, wonach die Errichtung de- Schlachthoses als eine Belastung für die Fleischer bezeichnet werde, müsse er. Herr Referent, entschieden widersprechen; er könne nur dem Herrn Oberbürgermeister darin beipflichtea, daß die Errichtung des SchlachlhoiS auch znm Besten der Fleischer diene. Da Niemand sich weiter zum Worte gemeldet Hot, wird die Debatte ge'chiossen und Ausschubantrag zu 6. vom Anfang btt za de» Worten „zu genehmigen" gegen eine Stimme, im weiteren TheU bis zum Schluß gegen 6 Stimmen angenommen. Herr Vorsteher Justiz rath vr. Schill übernimmt den Vorsitz wieder. Nachdem iodann Herr Prof. Richter beantragt hat. dir Gegen stände der öffentlichen Tagesordnung mit Au-aahme des letzteren wegen vorgeschrittener Zeit abzusetzen, wird dieser Antrag unterstützt und einstimmig angenommen. Herr Vicevorsteher Herrmann berichtet für den Finanz- «nd BersassungSausschuß über die Vorlage, betr. den RathSbeschluß: >»- „sür das Leihhaus und die Sparcasse drei neue Expedientenstelleu mit JaljreSgchaltea von llOO bez. IldO und 1200 >ll zu gründen". Der ans Zustimmung zur Rathsvorlage gerichtete Ausschußantrag wird einstimmig angenvmmen »nd hieraus die öffentliche Sitzung geschlossen. vermischtes. Während Sachsen bisher eine Heilanstalt für Trinker noch nicht besitzt, sind im Norden Deutschlands bereits zwei derartige Asyle in gesegneter Thätiakeit. Der unermüdlichen Thätigkeit deö Hamburger Pastor Nmck dankt seine Entstehung daS Asyl sür männliche Trinker Sophien- bos bei Tessin in Mecklenburg, wo VaS Kostgeld jährlich >50 -F beträgt. Nähere Auskunft darüber ertheilt Herr von Ocrtzen i» Hamburg, Balentinskamp 16. Eine zweite Triukerbcilanstalt hat der schlcSwig-holsteinische kandeSverein sür innere Mission unter dem Namen „Salem" bei Nick« fingen in Holstein, Station der Eisenbahn Schwarzenbek- OldcSloe-Ncuinünsler, ins Leben gerufen, wo da» Kostgeld l. Elaste (eignes Zimmer) 600 ,/l, in 2. Elaste 300 ^ beträgt, wahrend bei ganz Unbemittelten eine Ermäßigung aus l50 cintrclcn kann. Anträge sind zu richten an den Lercint-gcistlichcn Pastor Braune inNcumünster in Holstein. --- Metz, 29. Juni. Weit «nd breit im deutschen Lande biftt man von den malerischen Reizen unseres MoselthaleS. An liebliche» Höhe» und Weingeländcn dahin fließt der smaragdgrüne Moselstrom nach der an seinem rechten User sich steil erhebenden FcstungSstadt Metz. Diese natürliche Lage, nicht weniger auch die wechselvolle Geschichte und Ent wickelung derselben haben dazu bcigctragen, daß sich Metz im Ganzen, wie auch i» seinen inneren und äußeren Theilen in Scbvnbcit. Anmuth und Großarligkeit darstclll. In richtiger Erkenntnis; davon dal Hosbuchhändler Scriba daselbst von den, wohlbekannten Photographen Grafrath die schönsten An- und AuSsichlspuiicle ter Stadt und Umgegend, der Plätze und Straßen, der Kathedrale, deS InstizpalastcS, Deutschen ThoreS, dcr Garmsonkirche und sonstiger Baudcnkmale, sowie die herrlich: Stelle aus der Esplanade, die zur Errichtung deS NationaldcnkmalS sür Kaiser Wilhelm bestimmt ist, i» vortrcfsiicher photographischer Ausnahme Herstellen lasten. Literatur. vr. Fr. Dornblüth, WcsniiVhcitSPflcgc i» Sans «ud Familie. Piaktische Beiträge zur Erhaliung und Förderung der Gesundheit. Preis 5 gcb. 6 Verlag von Earl Krabbe in Stuttgart. Tcnr Arzt i» die Hand zn arbeiten, drm Gesunde» Ratd zu criheilcn. wie er sich sein köstliches Gut zu erhalten habe, ist die Ausgabe, die sich der bochgeickätzle Vcrsass-r gestellt hat. und aus die er sich in strenger Erldstdeschrüiikuiig coneentrirt hat, damit eine Hciuvtgesahr der populären Bücher aus diesem Gebiet, die io leiüit Le», Laien zu viel geben, ihn veranlassen, aus ungenau Beobachtetem falsche Schlüsse zu ziehen, vermieden ist. „Praktisch" dürft» sich rieft Beiträge zur GcsunLheilSlkhre auch deshalb nennen, weil sic nicht über den Rahme» LeS dem gebildeten Mittelstand Er- reichbaren Iiiiiausgrcifen, nickt llnariSsührbarcs sordern» »nd daß der llare, durchaus werthvollc Inhal» in einer edlen, oniprcchcnden, schiichlen Darstellung geboten wird, macht das Buch zu euicr dankcns- wertden, dochersreulichen Erscheinung, welche die allgemeinste Ver- breiiung und einen ebenso dankbaren Le crkrciS finden möge, wie die frühere Veröffentlichung de- Antors: Johnstan'S Chemie des tägliche» Lebens. Ein oussührlichrs, sorgsültig geordnetes Sack- »nd Nomenregister erleichtert de» Gebrauch und die Wiedcr- ausfindung des den, Gedächtnis) Entschwundenen. Schöner, klarer Druck und gutes Papier, wie die ganze Ausstattung machen dem Verlag« alle Ehre. , ,
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