Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-08
- Monat1888-07
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1888
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Siebente Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. M. Sonntag ven 8. Juli 1888. 82. Jahrgang Telegramme. V?. VrtrrSburg, 7. Jult. (Privat-Telrgramm3 Dem Finanz ministerium ist ei, Antrag auf Erhöhung de« Eia suhrzolle» sürLiqueure, Branntwein und Eigarrea unterbreitet worden. Bekanntmachung, betreffend die Versetzung »an denatnrtrte« Branntwein mit andere»» Stoffen. Vom BnndeSrathe ist bestimmt worden, daß dem zur Denatu- rirung von Branntwein dienende«, au« 4 Theilen Holzgeist und 1 Thetl Pyridiubascn bestehenden allgemeinen DenaturirungSmiitel von den zur Zusammensetzung desselben ermächtigten Fabriken ein Zusatz von 40 g Lavendelöl oder 60 ? RoSmarinöl aus je einen Liter beigemengt werden darf. Dagegen ist verboten: ») au« denaturictem Branntwein da- Denaturirungsmiiiel ganz oder theilweise wieder auSznscheiden, oder — abgesehen von der obigen Ausnahme — dem denaturirten Branntwein Stoffe beiz»- fügen, durch welche die Wirkung de» Denaturirung«mittel« in Bezug aus Geschmack oder Geruch verändert wird; d) Branntwein, welcher — abgesehen von der obigen AnSnahme — in der unter » angegebenen Weise behandelt ist, zu verkaufen oder seilzuhalken. Händler mit denaturirten» Branntwein sind verpflichtet, einen Abdruck de- vorstehenden Verbots in ihren VerkausSlocalen an einer deutlich sichtbaren Stelle onszuhängen. Dergleichen Abdrücke können gegen Erstattung der Herstellungs kosten durch die Steuerbehörden bezogen werden. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen werden, soweit durch dieselben nicht andere Strafen verwirkt sind. bez. neben diesen nach 88- 3 und 4 des Reichsgesetzes vom 19. Juli 1879, be- treffend die Steuerfreiheit de- Brannlwetns zu gewerblichen Zwecken, und 8- 26 des ReichsaesetzeS vom 24. Juni 1887, betreffend die Be steuerung des Branntwein?, bestraft. Dresden, am 4. Juli 1888. Finanz-Ministerium. Freiherr von Köuneritz. Ausfuhr nach Amerika an» de« Leipziger LonsulatSbezirk, 2. Quartal 1888. (Nachdruck ohne Quellen-Angabe verboten.) L. ^Vk. Die aus den Bezirken des Bereinigte-Staaten-Tonsulat? Leipzig und der ihm unterstellten Coniularugentur in Gera im zweite» Vierteljahr 1888 nach Nordamerika ausgesührten Maaren sind in nachstehender Liste der Höhe ihrer Werthbeträge nach aus» geführt: 1) Ranchwaaren und Häute : ! . i . 214 211,95 Doll. s2) Wollene Kleiderstoffe . . . . < . . 162 574.73 . , 3) Wollengarn ......... . 1504tb.80 «( 4) Borsten , . 107 285,64 . > 5) Bücher und Zeitschriften. . s6) Lederhandschuhe ...... 7) Aetherische Oele, Chemikalien , , -s8) Musikinstrumente, Filz . . . , 9) Wollene Tischdecken, Vorhänge rc. s10) Porzellan. 86 498 58 43 969,86 43 752.63 41700,19 22 846.97 18 800,85 11) Gedruckte Musikalien ....... 16941,88 « 12) Maschinen 14991,00 . 13) Spitzen und Besätze , 12 002.47 . 14) Ehromos und Buntpapiere..... 11 293.88 « 15) Baumwollene und halbseidene Waareu . 11013,42 « 16) Farben und Tinten , 9158,13 » 17) Wollsett 7830,77 « 18) Fruchtsast 6012,93 - 19) Droguen . 4 880.07 , f20) Optische und Wissenschaftliche Instrumente 4 454.20 , 21) Eigelb 3 470,53 » 22) Wollstaub, Scherwolle 2212 31 a *23) Schuhmacherartikcl. 2 209,08 « *24) Steinnußknöpse. ........ 2082,35 , f25) Pflanzen und Sämereien ..... 1319.06 « 26) Galvano« . 1047,09 - f27) Verschiedene« 4 147,07 - 1007 153.04 Doll. Dagegen 2. Quartal 1837: 925 460,80 . also 1888 mehr: 81 692,24 Doll. Die mit * bczeichneten Artikel wurden ausschließlich aus dem Geraer Bezirke ausgesütirt. Sonst war letzterer noch bei der Aus- fuhr der mit -st bezeichneten Maaren und bei dem „Verschiedenen" inilbetheiligt. Im Ganzen beträgt der Geraer Antheil an obigem Gelammtwerth 208426,07 Doll. Bon abminderudem Einfluß aus Utzteren Antheil ist fort und fort der Umstand, daß neuerdings die Greizer Aussuhrwertbe einem andern Lonsulate zugewiesen sind. Hatte das erste Quartal 1888 eine Abnahme in der Gesammt- tverthjiffer der Ausfuhr gezeigt, einen Ausfall, der 23165.05 Toll, betrug, io ist die Zunahme im letzten Quartal um so erfreulicher. Das Mehr von 81692 Doll, bedeutet nämlich säst 9 Proceut. WksmrtlMftliches. Ulk« für tzkef«» Lheil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Rcdacteur desselben U. G. Lau« in Leipzig *— DIvideuden-SchStzunge». Die Dividende der Maschine», fabrik Aug-burg wird aus 20 Broc., der Maschinen- und Bronze- waarensahrik (vorm. Riedinqer) aus 6 Proc, der GaSbeleuchtungS- Gesellschast Augsburg aus 20 Proc., der Gesellschaft für KaSindustrie Aug-burg aus S Proc., der Kunstmühle Bingen auf 4—5 Proc., der Neuen Augsburger Kattunsabrik aus 9 Proc. geschätzt. *— Deutsche Werkzeugmaschinen-Fabrtk, Vormol» Sondermanu L Stier, in Chemnitz. Im Jntereffe der Be- sitzer von Aktien diese» Unternehmen» machen wir daraus aufmerk, iam, daß die Frist, innerhalb welcher da- VezugSrecht auf die Theil- schuldverschreibiingcn auSgeübt werden kann, am 10. d. MtS. zu Ende geht. Bekanntlich erhalten die Inhaber von je 7 VorzugS- acticn oder 14 alten Actien beim Bezug von je 500 ^l der Tbeil- schuldverschreibungen einen Genußschein ohne Entgeld verabsolgt. Diesen 500 Genußscheinea ist zusammen ein Achtel Antheil vom jähe- lichen Reingewinn gewährleistet. Der Genußlchein hat somit dieselbe Dividende zu beanspruche«, wie jede Actie, waS wir ganz besonders bemerken wollen. *— Um dem Unwesen de» langen Creditgeben» bei der Verbindung mit englischen Häusern entgegenzutreten, sind von einer Anzahl Annaberger Firmen auS Anlaß der letzthin vor» gekommenen Zahlungseinstellungen bedeutender englischer Geschäft»- Häuser Schritte geschehen. Die betreffenden Annaberger Firmen haben eine Aussorderung bei den bei dem englischen Geschäfte be- theiligien Posamentenhäusern in Umlauf gebracht, um damit eine Uebereinkunft zur kürzeren Credltwährung vorzubereiten. Daß ein solches Abkommen nur dann Werth baden kann, wenn sich sämmt- liche Firmen anschließen, bedars kaum der Erwähnung. Sehr passend lautet ein Satz de» UmlausschreibenS: Es ist hier eine ernste und würdige Gelegenheit geboten, den oft gemachten Vorwurf: „Deutsche tkausleute könnten nicht durch Einigkeit dem Auslande gegenüber mächtig werden, weil sie unter einander selten einig seien", zu Schanden zu machen. Trotz der unanfechtbaren Be gründung deS Aufrufs ist leider auch diesmal eine Einigkeit nicht zu erzielen. Während die Annaberger Firmen einmüthig sich durch Unterschrift bereit erklärten, verweigerten die in Anuaberg Filialen unterhaltenden Berliner Häuser und die Bachholzer Firmen ihren Beitritt. »*. Dresden» 5. Juli. KohleutraaSport« ans de« königl. sächs. StaatSbahnen in Wagenladungen zu 5000 Ir? während der Zeit vom 24. bis 30. Juni a. Sächsische Steinkohlen au« dem "wickauer Reviere 6723 Ladungen, au» dem Lugau-Oel-niher keviere 3638 und an» dem Dresdner Reviere'1034, zusammen 11395 Ladungen sächsische Steinkohlen, gegen 12128 in der entsprechenden Woche des Vorjahre»; schlesische Steinkohlen 863, böhmische Braun, kohlen 7095 und altenburgische Braunkohlen 3350, Kohlen überhaupt 22 703, demnach pro Tag im Durchschnitte 3243 Ladungen. In der entsprechenden Woche deS Vorjahres wurden an Kohlen überhaupt besördert 23037 Ladungen, durchschnittlich also pro Lag 3148 Ladungen. s-s- Dresden, 7. Juli. Sächsisch-BSHmische Dampfschiff. Gesellschaft za Dresden. Der Berwaltungsrath hat Dermi sch te S. Leipzig» 7. Juli. *f* Auf den Linien der Sächsischen Staat-eisenbahnen wird für diejenigen Gegenstände, welche aus der vom 15. Juli di« 15. ioctober d.I. in Antwerpen stallfindenden internationalen Jubiläums - Kunst - Ausstellung ausgestellt werden und unverkauft bleiben, frachtfreier Rücktransport unter dea im Deutsche« Eisenbahn-VerkehrS-Verbände vereinbarten Bedingungen gewährt, dasern der Rücktransport innerhalb drei Monaten nach Schluß der Ausstellung statlsindet. Die gewöhnlich im Anfänge de» Monats Juli abgehaltene Sitzung deS der Generaldirection der sächsischen Staatseisem bahnen beigcordnctcn EiscnbahnratheS findet dem Vernehmen nach diesmal nicht statt, da irgend welch« dringliche Berathungs- gegenstände nicht vorliegen. *s* Seit der Einsühruna der neuen Bestimmungen für die Be handlung der der Zollabfertigung unterliegenden Güter tm norddeutsch-galizisch-südwestrussischea Greuzverkehre werden in ven russischen Grenzstationen Radziwillow und Woloczysk aa« oft geringen Ursachen Anstände erhoben, durch welche die Sendungen wesentliche Verzögerungen erfahren. Es ist deshalb jedem Ver frachter nach den dortigen Gegenden im eigenen Jntereffe dringend anzuempsehlen, Folgendes, soweit eS sie augeht, zu beachten: Bei vor» geschriebener Verzollung der Güter in de» russischen Grenz stationen sind zwei und bei vorgeschriebener Verzollung im Innern de» Landes drei vollkommen übereinstimmende Frachtbriefe, welche also auch die Bezeichnung als Duplikate oder Triplicate nicht tragen dürfen, beizugebe». Die zwei bezw. drei gleichlautenden Exemplare deS Frachtbriefe« müssen nachstehende Daten enthalte»: ». die Bezeichnung der Versandtbahn und Bersandtstatioo und den Stempel der letzteren, d. die Bezeichnung der BestimmungSbaha und Bestimmnngsstaiion, o. die Bezeichnung d«S Lmpsäuger«. bezw. genaue Adresse desselben, ck. die Postnummer de» Liseubahasrachlbriese«. o. di« Nummern der offenen und gedeckten Wagen, in welche dir Maaren verladen sind, L die Anzahl der Lolli oder de» Vermerk über lose Schüttung oder L sternensüvung, ?. die Zeichen und Nummern der einzelne» Lolli oder die sie er- setzenden Adressen, d. die Art der Verpackung, i. die Benennung der Waareu, i. die Menge der Waareu nach Stückzahl und Bruttogewicht nnd d. die Unterschrift oder den Stempel de« Versender«. Alle Signaturen, als: Buchstaben, Fabrikschutzmarkeu, Reichsadler. Flaschenabbildangen, Siegellack-Petschaftenrc. und die Nummern der einzelnen Lolli,n den bezüglichen Frochtbrieseo, muffen ganz geuau abgebildet bezw. copirt werden, ebenso müssen die Signaturen und Nummer» sowohl aus den Lolli al« auch auf den eorrespondtrea- den Frachtbriefen deutlich »,d leserlich ersichtlich gemacht sei». ahrt»- !ür die ältesten schon aus einer statistischen Zusammen in seiner gestrigen Sitzung an Stelle de» verstorbenen Herrn Direktor Rührig den bisherigen Cassirer Herrn Oscar Ludwig Menzel, einen langjährigen treuen Beamten de« Unternehmens, zum vollziehenden Direktor ernannt. ff Trespen. 7. Juli. Thode'sche Papierfabrik, Aktien- gesellschaft zu HainSberg. DaS seit Anfang diese» MonatS eingetretenc Sinken des CourseS der Actien der Thodc'schen Papicr- abrik von 138 auf 110 hat in der allgemein verbreiteten Annahme einen Grund, daß für daS abgelausene Geschäftsjahr gar keine oder doch nur eine sehr geringe Dividende zu erwarten ist. Ob die« bc- zründet ist, war bis jetzt nicht festzustcllen, da wenige Tage nach rem Schlüsse der Geschäft-Periode da» erzielte Erträgniß noch nicht mit Sicherheit übersehen werden kann. Allerdings ist, wie wir hören, sowohl die Production als auch die Facturirung gegen voriges Jahr etwas zurückgeblieben, und da allein die Kesselheizung über 60 000 mehr erforderte, auch durch die Ncuaufstellung zweier großer Dampsmaschinen und dreier Kessel mancherlei Störungen im normalen Betriebe unvermeidlich gewesen sind, so kann man darauf gefaßt sein, daß daS diesjährige Erträgniß da« de« Vorjahres nicht erreicht. L. ütreiz, 6. Juli. Nach de« neuesten Stoffen zu nrtheilea, die von Liboeus und Roubaix ans in die Welt gesandt werden, hat die Kammgarn Weberei auch im lausenden Jahre wieder ersreu- liche Bestellungen zu erwarten, und die hiesigen wie die Geraer Fabriken sind für dieselben vollkommen gerüstet. Hier sind mehrere mechanische Webereien vergrößert worden, und in Gera tritt die- elbe Erscheinung zu Tage. So baut die Firma Rud. Lehmann in Gera-UntermhauS eine neue mechanische Weberei. — Die »uchartigen Cachcmirstoffc scheinen für nächsten Winter stark begehrt zu werden. — Die hiesige Vereinsbrauerei hat im ersten Halbjahre 1888 chon 32 045 dl Bier (gegen 19 153 kl i» derselben Zeit de« Vor jahres) erzeugt und wird im lausenden Jahre jedenfalls die 30 000 dl überschreiten. Da» Actiencapital beträgt 480 000 *— Lebensversicherungsbank für Deutschland zu Gotha. Versichert waren Ansang Juli 71200 Personen mit 541200 000 >4 Neu beantragt wurde» im vorigen Monat 480 Versicherungen über 3 560 800 und zum Abschluß gelangten 420 Versicherungen über 3 26 < 400 Die Zahl der angemeldeten Sterbe- sälle betrug 136 mit 946 700 Versicherungssumme. Im Ganzen wurden seit Beginn diese« Jahre» 3000Bersicherunge» über 22 148 200 Summe beantragt und 2534 neue Versicherungen über 18 600 800^1 abgeschlossen, sowie 744 Slerbesälle mit 4 738000 Versicherung«, summe angcmeldet. Die seit dem Bestehen der Anstalt au-ge zahlten Versicherungssummen beziffern sich auf zusammen ca. 189 700 000 Der Bankfonds beträgt jetzt ca. 146 200000^1 Die Ueberschüsse werde» voll und unverkürzt an die Versicherten als Dividende zurückgewährt. In diesem Jahre wird nach dem alten Shstem eine Dividende von 41 Proc. der JahreSprämie und nach dem neuen „gemischten" System eine Prämien dividende von 31 Proc. und eine Relervedividrnde von 2.5 Proc. vertheilt. In Procent der Jabre-primie ausgedrückt, berechnet sich im lausenden Jahre nach dem letzteren Shstem die Gesammtdividende für die tigten Bcrsicherungen ans 32 Proc., 128 Proc. —r. Meiningen, 6. Juli. Nach stellung hat der Gesammtwerth der Förderung der Bergwerke, Salinen und Hütten unseres HerzogthumS im vergangenen Jahre 5 547087 gegen 3980186 im Vorjahre betragen, es ist dies also ein Mehr von 1566 901 Die drtt im Jahre 1887 tm Be triebe befindlichen Steinkohlen - Bergwerke förderten 9606 t gegen 4485 t im Jahre 1886. — Nach erfolgter BetriedSrröffnung der Secundairbahn Hildburghausen - Heldburg wird in dem coburg," Städtchen Rodach jetzt eine Maffenpetttioa an die herzogliche gierung und den Landtag in» Werk gesetzt, um da- Schmerzenskind der Rodacher, die Eisenbahn nach Coburg, endlich zum Ziel zu führen. Nach den letzten Verhandlungen im Loburger Landtage zu schließen, ist freilich Aussicht aus Verwirklichung de» Projektes noch nicht vorhanden. Rodach selbst liegt jetzt in der Nähe dreier Mci ninger Haltestellen der vorgenannten Bahn Hildburghausen- Heldburg, nämlich Veilsdorf, Seidmgstadt und Streusdorf. Berlin, 4. Juli. Tara für Preßhesr in Kisten. DaS Reichskanzleramt hat Mittheilung davon erbalten, daß bei einer ge wisse» Zollftell« wiederholt Preßhesr (Nr. 25 o de» Zolltarif«) in Kisten von gleicher Grüße im Bruttogewicht von je 18 d? zur Ver- zollung gestellt und hierbei die bestimmungsmäßige Tara von 15 Proc. zur Aiiweiidunz gekommen ist. Nachdem jedoch neuerdings Netto gcwichlSermitteluugen stattgechnden haben, bei denen für eine größere Sendung von Lolli der bezeichnet«» Art sich nur eine Tora von etwa 9,45 Pror. ergeben hat» so sind derartige Hefensendungen bei dem ursprünglichen AbsertiguugS-Amte nicht mehr zur Verzollung gestellt worden. Absender und Empfänger sind für diese Sendungen immer dieselben Personen. Da die Möglichkeit nah« liegt, daß die fraglichen Sendungen behus» Erlangung einer Taravergütung nach dem Satze von 15 Proc. über andere Zollftellen werden cingesührt werde«, so sind letztere sämmtlich unter Hinweis aus die ihnen zu stehende Besugniß zur Reltoverwiegunq aus da« Vorkommen der in Rede stehenden leichten Verpackung leiten« de« königlichen Finanz Ministerium» aufmerksam gemacht worden. (H. B.-H.) *— Dem deutsche« Unternehmungsgeist widmet der Bericht de« nmerikanischen Lonsul« in Montevideo rin sehr schmeichelhaftes Capitel. Der Bericht weist nach, wie e- kommt, daß die Vereinigten Staaten den Ruf der geschäftlichen Rührigkeit nicht Verdienen, beziehentlich eingcbüßt Halen und daß Deutschland an die Spitze der handeltreibenden Nationen vorrückt. England, Frankreich, Deutschland und selbst Spanien hätten einsehen gelernt, daß man eisten» intelligente, thatkrästige und fachkundige Lonsuln in jedem Hasen baden, zweitens, daß langer Lrebit bei geringem ZinSsliß be- willigt werden muß. dritten», daß eS nothwendig ist, die Maaren dem Geschmick der Käuscr anzupaffcn. viertens, daß alle Zölle aus Roherzeiignisse Südamerikas abgeschafft werden müssen, wenn man aus dem dortigen Markte festen Fuß sassen will. Keine andere Nation habe sich diesen Erfordernissen so anzubequemen verstanden wie Deutschland und deshalb habe e« innerhalb 5 Jahren rast loser Thäligkeit alle seine Mitbewerber, die jenes Gebiet seither monopoiisirten, so ziemlich aus dem Felde geschlagen. Zumal in Wollenwaaren habe Deutschland riesige Fortschritte ge macht; von der ganzen Einfuhr nach Chili in diesem Artikel kommen 60 Procent auS Deutschland und in vielen Theilen Brasilien» ist die Einsuhr aus Deutschland fünfmal so groß wie die von England; seit 1881 habe Deutschland seinen Handel mit Urugiy und Paraguay mehr all verdoppelt. *— Nach einem Bescheide, welchen jüngst daS preußische Mini sterium für Handel und Gewerbe aus eine an dasselbe gerichleie Anfrage erthcilt hat, ist bei den von deutschen Handelskammern aus gestellten Ursprungszeugnissen im Verkehr mil Italien eine consularijche Beglaubigung nicht erforderlich. *— Auskunft über Zahlungsverhältnisse in Italien. Die häufige» Klagen und Forderungksachen, welche von Seiten deS deutschen Handelsstandes bei dem kaiserlich dculichen Consularamie in Mailand gegen italienische Schuldner vorgebracht, bezw. behusS weiterer Bersolgung aus dem Procrßwege anhängig gemacht werden, hat der genannten Vcbörde Veranlassung gegeben, aus die Existenz eine- in Mailand erscheinend n BialteS l»»z»weisen, welche- in wöchentliche» Zwischenräumen über die im Bereiche deS Königreiche- Italien vorkommend-n ZahlungSjorderungen und Wechselproteste nach bestem Vermögen Auskunft ertheilen soll. DaS in Rede stehend« Blatt führt den Titel: „I kaldmeuti wonftre üel Oommercio. oon eupple- wento ckei protenU camdinr«." (H. B.-H.) *— Die neue Zuckcrcampagne. Der Stand der Rüben- selder ist in Folge der letzten Niederschläge fast allenthalben ein sehr befriedigender, da die noch vor Kurzem bestandenen Mängel nahezu gänzlich ausgeglichen erscheinen. Nichtsdestoweniger sind die Produ centen allerorten sehr zurücklinltrnd mit Offerten in Herbstwaare und wenn in letzterer eine Abschiväckiunq deS Preises zu constatiren ist, so muß dieselbe lediglich aus schwächere ausländische Lourse und aus die gleiche Reserve der Käufer zurückgesührt werden. ES darf übrigen» nicht übersehen werden, daß in Böhmen allein die Vor verkäufe seiten- der Fabriken nahezu 600000 Sack Rohzucker um- sassea. Eine größere GeschäftSthätigkeit entwickelt sich dagegen in rassinirtem Zucker, zumal die Vorräthe der Tonsumenten aus daS Aeußerste erichöpft sind. *— Getreidchandel an der Berliner Börse. Die in Folge der obschwebcnden Verhandlungen zwischen dem HandelSminist.r und den Acltesten der Kausmannschast für den Getreidebandel »och vorwalteude Unsicherheit wird treffend gekennzeichnet durch eine An- Weisung der Nettesten an die bei der Feststellung der amtlichen Notirungen als Lommissare sungirendrn Mitglieder der ständigen Deputation der Produeten-Börse. Danach sollen, wie die ,.B -Ztg." berichtet, mit Rücksicht aus jene Verhandlungen Abschlüffe in Weizen. Roggen und Hafer über daS lausende Jahr hinaus bi» aus Weiteres überhaupt nicht zur omtlichc» Notiz zugelassen werden. *— Saccharin-Industrie. Seitdem der Saccharin tu Folge fortschreitender Massenerzcugung und Verbilligung neben seinem chemischen auch ein erhebliche- wirthschastttches Jntereffe zu gewinnen beginnt, wird ihm auch die Aufmerksamkeit der Regierungen aus steue,fiskalischen Rücksichten zugcwendet. Eine den italienischen Kammern vorliegende Zolltarijnovelle (chemische Producte rcO be antragt, wie man der „Boss. Ztg." schreibt, die Erhöhung de« Zolles von 4 aus 100 Lire der Dopp.l-Cciitner. Auch die französische Regierung habe sich bereits m>t der Saccharinsrage vom finanz- politischen und wirthschaftlichen Standpunctc aus beschäftigt. — Die rühmlichst bekannte Patent-Möbel-Fabrik R. Jaekel in Berlin, Markgrasen-Straße 20, hat, wie wir er- fahren, soeben eine ganz besondere allerhöchste Auszeichnung von Sr. k. Majestät dem Sultan der Türkei erhalten. Derselbe hat der Firma, für vorzügliche Ausführung zweier jüngst sür Schloß Aildiz angesertigter Poteiit-Betl-Sopha» die Silberne Medaille Seines Jmtiaz-Ordens zu verleihen geruht. —Kisenbcrg, 7. Juli. Die aus Anlaß der Tarifstreltigkeiten mit der Eisenberg - Erostener Bahnverwaltung angeregte Gründung eines Speditionsgeschäfts von brdentendcm Umfange ist jetzt erfolgt. Tie Gesellschaft, welcher alle größeren hiesigen Firmen bcigetreten ind, ist unter der Firma Speditionsgesellschaft Randhahn, Kämpfe, Kretschmann öc Co. in daS Handelsregister deS hiesigen Amtsgerichts eingetragen worden. *— Werschen-Weiße nselser Braunkohlen-Actien-Ge- elisch« st. I» der am 6. d. abgehalienea Generalversammlung waren 22 Aciionairc anwesend, welche 2410 Stimmen vertraten. Die Puncte der Tagesordnung fanden der Reihe nach ihre Erledigung. Von der Verlesung des Geschäftsberichts wurde abgesehen. Die JalireScechnung resp. Bilanz fand einstimmige Genehmigung und »ach Ertheilung der Tccharge fand die Bestimmung der Dtvldende mt» 11 Proc. — 33 per Actie statt. Hieraus wurde die vor- jährige RechnungS-RevisionS-Commission und die nach dem Turnus ausscheidenden Mitalicder de« VerwaltungSrathcS, die Herren Slcckner, Schlieckmann und Pinckert, wieder gewählt. Der deutsche Braunkohlen-Jndustrie-Berein hielt am 6. Juli zu Halle o. S. seine ordentliche Hauptversammlung ab. Nach dem Bericht deS Vorstandes über die Resultate de- letzten Ge schäftsjahres waren im Verein vertreten: 148 Braunkohlenwerke, 41 Naßvreßstein-, 35 Briquettsabrcken, 41 Schweelereien und 15 Minera!SIsabr>kcu, die sich aus Preußen, Sachsen, Heffen-Darmstadt, Sachsen-Altenburg, Anhalt-Dessau und Braunschweig veriheilen. Eine vollständige Statistik über Förderung von Kohle, Fabrikation von BriquettS rc. aus sämmtlichen Werken kann nicht gegeben werde», da die meiste» Werke erforderliches Material nicht einsandten. Nach der slallgehabtcn Schätzung bezifferte sich die Förderung aus den VcreinSwcrken 140 Milttonen Hektoliter Kohlen, Nachweisen kaffen sich iudeß nur 55 043 263 dl Kohlen. Wa« einzelne Bezirke anlangt, so förderten die 10 Werke des Verein- Bitterselder - Industrieller 18 177 757 di Kohle, iu 9 Fabriken mit 24 Presse« wurden 3 099 888 Ctr. BriqueltcS und 7 550 000 Stück Naßpreßsteine sabricirt. Im Herzoglhum Sakbsen-Altenburg förderten die 55 Gruben 14 445170 dl Kohlen, gegen da» Vorjahr mehr 2369895 kl. Die 9 Briquettsabriken sabricirten 1131113 Ctr. BrtquettS, die 11 Naß- vressen 35 100 000 Stück Preßsteine. — In Biaunschweig wurden gefördert 5 594 717 dl Kohle, gegen daS Vorjahr mehr 497 255 dl Die eine Vriguettsabrik sabrlcirte 323 137 Ctr. Briquett». Köln, 6. Juli. Laut der „Köln. VolkSztg." beschloß die beutig« Kölner Versammlung von Felnblechsabrikanten endglltig die Bildung eine» SyndtcatS unter der Bedingung, daß die hente noch uiivertrctene» Werke bi» zum 11. Juli an den Vorsitzenden Direktor Klein (G^Siveid) ihre Zustimmung erklären. Erfolgt letztere nicht, so toll das Syndikat als gescheitert betrachtet werden. *— Ver. Rheinisch.Westfälische Pulver abrlken in Köln. Vom Vorstande der Gesellschaft geht der „A. Ztg." solgend« Mittheilung zu: Die in letzter Zeit in verschiedenen Zeitungen ent haltenen Nachrichten über unsere Gesellschaft bezw. die mit unS verbündete Pulverfabrik Rottweil - Hamburg vcranlaffen un», die bereit« früher abgegebene Erklärung zu wiederholen, wonach der Vorstand alle und jede Verantwortung für derartige Zeitungs nachrichten ablehnt. Wir fügen hier bei, daß unS gebieterische Rück- sichten auf den Nutzen unserer Gesellschaft Verbindern, i» Betreff von NegiernngS-Veiträgen überhaupt irgendwelche Mitlheilungen ,n die Oeffenilichkeit gelang-n zu soffen *— Lrefelder Eisenbahn Die Bilanz rrgiebt die Be» triebSeinnahme mit 331919» (1886/87 318210^1), di» Ausgaben mit 206 671 ul (1886/87 197 816 U«l), daher der Uebrrschuß mit 125 248 ul (1886/87 123 OM ^l). Verfügbar bleiben 75 827 u«. wovon eine Dividende von 5 Proc. (1886/8? 4V, Proc.) Vor- geschlagen wird. *— Dem Berich» der Handelskammer zu Hannover ist zu ent- uehmeu, daß wrsrutlich« Aenderungen in der gesammteuBr- schäftSlage gegen da» Vorjahr nicht zu verzeichne« gewesen find, und daß die politischen Verhältnisse abermals auf da» Geschäft dort selbs» eingewtikt haben. Auch die Aenderungen In den Zolltarifen Deutschlands sowohl wie fremder Länder haben die gegenseitige» Beziehungen vielfach erschwert. Die Klagen über gedrückte Preis: und über Erschwerungen de» Absätze», namentlich nach dem Aus lande dauern fort. Die Ergebnisse deS Betriebs der Acticngescll« schasten dürsten sich im Ganzen gegen da» Vorjahr nicht wesentlich geändert haben: erhebliche Besserungen sind nicht zu verzeichnen. Die Lage der Zuckerindustrie hat sich, wenn auch nicht in dem ge wünschten Maße, gebessert. — AuS mannigfachen, deS Oesteren tm Verlause der letzien Zeit erörterten Gründen hat auch da» Getreidc- geschäst tm Berichtsjahre keine günstige Gestaltung gewinnen können. *— Erhöhung der Trägerpreisr. Die Mitglieder der Convention werden am 9. d. M. zu einer Sitzung in München zu- sammentreten, um über eine Erhöhung der Trägerpreisr zu be- rathen. In dieser Sitzung wird auch über die Berlängerung des ConventiousvertrageS verhandelt werden. Der Vertrag wird, dem „B.-Kur." zufolge, voraussichtlich bis zum 1. Juli 1891 verlängert werden. *— Der Malzverbranch der Münchener Brauereien im Jahre 1887/88 hat den deS Vorjahres wieder bedeutend über- stiegen. Wie aus folgender Tabelle — welche wir den „Nt. Neuest. Nachr." entnehmen — über den Bersud der 10 größeren Brauereien Münchens im Jahre 1878/79 und den beiden letzten Jahren ersicht lich, haben mit Ausnahme de» köninl. HofbräuhauseS innerhalb dcr 10 Jahre alle darin aufgeführten Brauereien ihre Production er heblich gesteigert — gegen da» Vorjahr haben dagegen im Jahre 1687/88 nur Spaten-, Löwen-, Augustiner-, Leist- und Bürgerbrüu sugenommcn, während Pschorr, Hacker, Zachcrl und Münchner Kindl (mit Metzgerbräu), sowie Hosbräu stehen geblieben, bezw. etwas zurückgcgangen sind. Jutcrcssant ist die Steigerung des BersudcS der einzelnen Brauereien zwischen den Jahren 1878/79 und 1887/88, in die auch nach Proceaten in der Tabelle ersichtlich sind: Haine der «roueret Lettiliter Mal» IS78/7S 1886.« 1887 SS Steiger»»!, nach Proc. seil UM TU 1) Spaten . i ! . 12? 402 216 388 217 252 70 Proc 2 Löwen. . 1 » 88 5-15 165 296 192 100 117 B 3) Augustiner . . 30 293 90 042 135 205 346 B 4) Pschorr . . . 51550 125 325 123 805 IM B b) Leist .... 74 656 107 100 118400 59 - 6) Hacker.... 53 023 98 843 90054 70 - 7 Äürqerl, Bräuhau- 1b 147 56 592 75 058 396 «) Zachcrl . . . Münchner Kindl 38 652 47 9<>5 46 307 20 B 9) 11 146s 24 089> 31316s 45 .s mit Mctzgerbräu königl. Hosbräuhai 10 502j 12 535j l - s — 10) n» 26 420 27 091 26 327 — Summa: 527 336 971 266 1055 815 102 Proc. *— Hopfenbau und Hcpfcnbandel. In dem soeben aus gegebenen neuesten Berichte deS Deutschen HopsenbauveretneS kenn zeichnet dcr l. Präsident, Herr Ilr. Emil Pott in München, die allgemeine Lage, wie folgt: „Dle Hopfcnpslanze hat seit unserem Maibcrichte, durch warme Witterung und periodische Niederschläge begünstigt, fast überall ansehnliche WachsthumSforischritte gemacht. Nur die spät geschnittenen oder stark von Erdflöhen befallen ge wesenen Pflanzungen sind noch gegen sonst merklich tm Wachsthum zurück. An einzelnen Orten sinv erhebliche Hagelschläge erfolgt oder machen sich die Folgen von Frühjahrsüberschwemmungen geltend, ohne daß dadurch indessen die zu erwartend« Ernte ernstlich gefährdet würde. In den meisten europäischen Hopfengegcnden wird, wenn sich dcr Himmel dem WachSIHum der Pflanze dauernd günstig ver hält, eine gute Ernte b« — fürchtet. Damit ist die Situation auch im Uebrigen ausreichend gekennzeichnet. Von der vorjährigen und von früheren Ernten sind noch iinmcr bedeutende Reste vor handen, die bi» zur neuen keinen Abzug finden können, und selbst ein nur mittelmäßiger Ernteaussall im lausenden Jahre wird uns wieder beträchtliche ProductionSüberschüsse bringen, so daß eine sür die Producenten wünschenswerthe Preisbesserung vorerst nicht tu Aussicht gestellt werden kann. Sehr gut ist der Pflanzenstand sn allen Hopfcndistricten Nordamerika», so daß man in Amerika jetzt bereits wieder ans rinen namhaften Export nach Europa rechnet. Sollten sich viesc Hoffnungen verwirklichen, so wäre daS ein harter Schlag für viele deutsche Produccntcn, denn gerade Amerika mit seinem billigen Hopsen ist r», welches unsere geringeren Sorten in drn letzten Jahren so schwer, resp. so schlecht verkäuflich gemacht hat. Immerhin werden die deutschen und überhaupt alle Producenten auf dem europäischen Eontinent. welche mit dem Absatz ihres Prodncte» aus den Export angewiesen sind, gut daran thun, sich jetzt schon mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß wir auch Heuer in Bezug auf die Absatzverhältnissc keinem guten Jahr entaegensteuern. Nur eine totale Mißernte in Amerika und England ober im deutschen Reich würde mit Sicher heit darauf rechnen lassen, daß sich die Hopsenpresse erheblich besser gestalten als tm vorigen Jahre, denn nur bei Fehlernten in den Haupthopfenländern werden wir vor der aus dem Gebiete des Hopsenbaue- bereits chronisch gewordenen Ucbcrproduction und dann auch nur vorübergrhend bewahrt bleiben. Die Uebcrproduction ist eine Krankheit, gegen die nur ein Radikalmittel, nämlich das Messer, hilft. Wie schon so oft, schließen wir somit auch diesen Bericht mit dem dringenden Wunsche, daß überall, wo der Hopfenbau faul ist — d. h. wo nur grobe und ordinaire Waare hervorgebracht wird —, derselbe gehörig beschnitten werde. *— Deutscher Hopfenbauverein. Dcr unter dem hohen Protcctorate Sr. königlichen Hoheit deS Prinzen Ludwig von Bayer» stehende Deutsche Hopsenbauverein hält seine 6. ordentliche General versammlung am Sonntag den 14. October dieses Jahres in dem rühmlichst bekannten mittelsränkischen Hopfenbaustädtchen Neustadt a. d. Mich ab. *— Streiks in Böhmen. Die bereits angekündigte Arbeits einstellung im Tannwalder Bezirke ist mit der anfangs der Woche eingetrclenen Einführung des clsstündigen Arbeitstages in allen Fabriken erfolgt. Beiroffen erscheinen die Spinner- und Webereien von Sianatz-Meyer, August Slumper, Ignaz Mauthner L Sohu und W. Neumaun'S Söhne. Die Arbeiter verlangen 15procent>ge Lohnerhöhung; die Fabrikanten wollen nur 5 Procent »ugestehe», haben aber gleichzeitig den Beschluß gefaßt, auch an Feiertagen elf Stunden zu arbeiten. Die Ruhe wurde bisher nicht gestört. *— Böhmische Nordbah«. Nach dem Ausweise dcr Böhmischen Nordbahn belief sich die Einnahme im Juni, wie wir bereits gestern mittbeillrii, unter Berücksichtigung der Rückvergütungen und zwar pro 188? aus Grund der definitiven Resultate, pro 1888 aus Grund der buchhalterischen Ziffern, dis inclusive März 1888 ftz86S93 fl. und betrug somit 6152 fl. mehr alt im Juni de» Vor jahr». DaS Plus entstammt lediglich dem Güterverkehr; derselbe erbrachte 8806 fl. mehr, während der Personenverkehr ein Mm»« von 2654 fl. ausweist. Vom 1 Januar bi» 30. Juni stad 1693 755 fl. oder 4551 fl. mehr eingenommen worden al» in der Parallelpriivde des Vorjahrs. *— Dux-Vodenbacher Eisenbahn. Die in Teplitz in den letzten Tage» abgehalteuen Besprechungen bezüglich Entwässerung der Ossegger Kohlenschächte haben, wenn auch eine endgiltige Enischeidung noch nicht herbelgesührt »st, doch in so fern einen gün stige» Verlaus genommen, als gegründete Aussicht vorhanden ist, daß die enlgegenstehende« Jntereffe» durch einen Vergleich ihre Er ledigung finden werden. *— Buschtirhrader Eisenbahn. Später wie gewöhnlich ist un» der Betriebsausweis der Buschtiehrader Eisenbahn diesmal für den Monat Juni zugegangen. Derselbe ronstatirt von Neuem wieder die fortgesetzte vorzügliche BerkehrSeniwickelung der Linie d«. 8, welche für den Juni gegenüber der Einnahme de- gleichen MonatS im Vorjahre ein Plus von 40401 fl. auswetst, wo» als ein glänzende- Resultat bezeichnet werden muß. Aus der Linie I-». X bezifferte sich die Mehr-Einnahme tm Juni auf 2460 fl. *— Elbethalbabn. In Ergänzung unserer gestrigen M? tbellungen über die Elbethalbabn »heilen wir nachstehend »och Folgende» mit: Die Verwaltung der Nordwestbahn ha« dea von der letzten Generalversammlung beschlossenen AmortlstrungSplan für die ' Actien der Slbetholbahn, wonach mit der Tilgung dieser Actien im Jahre 1889 begonnen werden soll, dem Ministerium vor Kurzem zur Genehmigung de» Plane- und der mit demselben verbundenen Statutenänderungen vorgelegt. Gleichzeitig ist aber von Seiten der deutschen Besitzer von Elbeihalbahn-Actien, wie schon in der General-Versammlung durch Heer« Freystadt iu Berlin (Berliner
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