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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-10
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- Jahr1888
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1888
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4239 venljche tlklchrsrchlschiile. * Leipzig. 9. Juli. Do« gestrige Sommersest verlies, obwohl der Himmel bi« in die NachmittagSstuaden hinein eine reckt drohende Haltung eionahm, zuletzt doch noch, begünstigt vom Wetter und Dank der süriorglichea Vorbereitung seiten« de« Festausschusses, iur di« Lausende der Festtheiluehmer in der angenehmsten Weise. Der Wahlspruch: „Wer Biele« bringt, wird Manchem E wa« bringen", der bei der Vorbereitung zvm Feste als Richtschnur diente, bewährte sich aus das Beste, und >eder der Voucher ist wohl bcsriedigt voa danaen gegangen. Schon i» den Vormittagsstunden saud eia zahlreich besuchtes Frühschoppen. Concert statt, während die Hauptseier, die um '/,4 Uhr anfing, mit einem Instrumental, und Bocalcoucert begann, dem sich um 7 Uhr eia gleiches Concert auschlotz, in welchem die Instrumentalvorträge roa der Capelle de- 106. Regiment« unter der bewahrten Leitung des Herrn Lapellmeister Matthey und die Gesänge voa dem Mannergesangverein „Allemania" unter Direktion des Herrn Ernst Richter aiiSgelührt wurden. Gleichzeitig war in den verschiedensten Formen sur Groß und Ikleia Gelegenheit geboten, der Güttin Fortuna die Hand zu reichen: Prämienkegeln sür Damen, Geldkegeln für Herren, Glück:wcrsen und Glücksbude sür Erwachsene, sowie Lotterie sür Kinder, bei welcher jede- LooS gewann, eine Schießbude Jockeybillard, Hagenbeck's 7 Wunder der Lhierwelt rc. Für di« kleine Welt war außerdem »och das Marionettentheater de« Herrn Kapp- Hahn eine hochivillkommene Zugabe, wie die unausgesetzte Belagerung desselben bewies. Für die Tanzlustigen gab e» io den Nachmittags- stundeu im blauen Saale ein Flügelkräazcheu und für Theaterlustige wurde im groben Saale um 7 Uhr „DaS Versprechen hiuterm Heerd" ausgcsührt. Kaum war die« beendet, so begann wieder im CircuS Concert, verbunden mit Vorstellung, bei welchem der MSuaergeiangverein „BolkSliedertasel" unter Direktion des Herr» Schönseld »ad das Doppelquortett „Echo" rnitwirkteo und da- außer den Gesängen und Barytonsolt eine reiche Maonigsoltigkcit von Iastrumentalsolovorträgen, aus der Orgel, der Lrompeline und dem GlaSeuphouimn, sowie durch daS Auf treten de- Equilibristen Mr. Henry, eiae angenehme Abwechselung bot. ES muß bestätigt werden, daß olle Mitwirkenden ihr Bestes boten und dementsprechend die ungctheilte Anerkennung de» Publi kums fanden. Den Schluß des Feste« bildete der übliche Ball, der im großen Theaiersaale abgehalten wurde. JedensallS aber ist zu dem guten Zwecke, zu dem das Sommerfest abgehalten wurde, eia hübscher Beitrag erübrigt worden, was zur Vollendung des begonnenen Werkes, dcS Reichswaisenhauses zu Lahr, recht dringend zu wünschen ist. Fahnenweihe der Steinsetzer-Innung. * Leipzig, 9. Juli. In würdiger und erhebender Weise verlief die am gestrigen Tage im Kaisersaale der Centralhalle veranstaltete Feier der Fahnenweihe der hiesigen Steinsetzer-Innung. Die außerordentliche Thcilnahme, welche der erst wenige Jahre be stehenden Innung nicht nur von den hiesigen Innungen, sondern auch aus den verschiedensten größeren Städten Deutschlands an ihrem gestrigen Ehrentage bezeugt wurde, ließ erkennen, daß dieselbe trotz ihrer Jugend doch lchon den Beweis ihrer Lebensfähigkeit ge- liefert hat und mit Ernst bestrebt ist, an der allgemeinen Aufgabe, die sich die Innungen als Ziel gesetzt haben, die Hebung und För derung des Handwerks nach besten Kräften theilzunehmen. Außer deu Obermeistern der Leipziger Innungen, den Vertretern des JanungsausschusseS und dem Vertreter der hiesigen Gewcrbekammer war die Reichshauplstadt, sogar daS im fernen Oste» liegende Königs- berg i. Pr., Magdeburg, Halle und andere Städte durch die Ober meister der dortigen Steinsetzer-Innungen vertreten, die zum Thcil mit ihren Fahnen erschienen waren. Die Feier wurde eingeleitct durch ein Concert, daS von der Capelle des Herrn Musikdirektor Matthics auSgesührt wurde, und daS ein kleines, aber recht gewähltes Programm brachte. Nach Be- endigung desselben hielt Herr Obermeister Kummig an die Er schienenen eine kurze begrüßende Ansprache, die mit einem Hoch aus Kaiser Wilhelm und König Albert schloß, in das die Festtheil- nehmer begeistert einstiinmtcn. Frau Begandt übergab hierauf mit einer poetischen Ansprache dir neue prächtig auSgcsührte Fahne, die von den Frauen der Mitglieder der Steinsetzer-Innung gestiftet und in der Fahncnstickerci des Herrn Ha nicke angcscrtigt worden ist. Nachdem von einem Männerquartett das Lied: „Dies ist der Tag des Herrn" gesungen und Herr Kummig den Spendern der Fahne mit warmen Worten gedankt hatte, hielt Herr Pastor Itr. Schumann die Weihercde, die durch Inhalt wie Form die Zuhörer fesselte und sichtlich eindrucksvoll wirkte. Zunächst erläuterte der geschätzte Redner die Bedeutsamkeit der Fahne als äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit einer Innung, deren Aufgabe in der Pflege des vaterländischen Sinnes, in dem Schutze und in der Förderung tüchtiger Arbeit und in der gegen- seitigcn Unterstützung der Berufsgenossen zu suchen sei. Weiter gedachte er dann mit anerkennenden Worten der jetzigen Bestrebung der Innungen, die dahin zielten, daß durch tüchtige Fachausbildung die Bezeichnung „Meister" wieder zu Ehren komme und die von jedem wahren Bolksfreund mit Freuden zu begrüßen sei. Ferner wurden mit einem Rückblick ans die sogenannte „gute alte Zeit" die Fortschritte der Jetztzeit aus politischem und gewerblichem Gebiete beleuchtet und als Fundament eines gesunden Volkslebens Gott- vcrtraue» und ein sittlicher Lebenswandel, treues, fleißiges Lorwärts- strcben im Beruf. Genügsamkeit und Bescheidenheit sür die eigene Person und Opserwilligkeit sür das Ganze hingestellt. Die» zu för dern sei Aufgabe der Innungen. Nachdem Herr Pastor l)r. Schumann noch aus den schweren Berus der Steinsetzer hingcwiesen, auf den das Bibelwort: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brod essen" im vollsten Sinne Anwendung findet, wurden von ihm die Zeichen der neuen Fahne, die auf der einen Seite auf chamoisfarbencm Grunde daS Lcivzigcr Stadtwappc», um geben von Eichenzweigen, aus der anderen Seite auf blauem Grunde die Insignien der Steinsetzer, gehalten von zwei heraldischen Löwen, darstellen, erläutert und die Fahne dann als ein lebendes und kost bares Shmbol der heutigen Bestrebungen, als das Sinnbild ehr licher treuer Arbeit und als Mahnzeichen der Zusammengehörigkeit der JnnnngSgcnossen geweiht. Der Quartettgesang des Liedes: „Der Herr hat Alles wohlgemacht", schloß sich in würdiger Weise der Weihercde an. In überaus zahlreicher Weis« erfolgten hierauf die Beglück- wüuichungcn verbunden mit Fahncngeschenken. Die Vertreter der Berliner Innung überreichten einen großen goldenen Fahnennagel und ein kostbares Fahnenband, auf welchem sich die Wappen sämmt- licher deutscher Staaten in feiner Stickerei ausgeführt befinden. Herr Obermeister Oe hier, Vorsitzender der Gewerbekammer, brachte die Glückwünsche der Gewerbekammer. Hcrr Obermeister Hand werk überreichte als Vertreter deS JnnungSauSschusses, sowie als Vertreter der Innung geprüfter Maurer- und Zimmermeister zwei Fahnennügel. Ferner wurden Namens der Steinsetzer-Innungen in Königsberg in Ostpreußen und in Hall« von deren Delegiricn Fahnennägel übergeben. Ihnen schlossen sich die Vertreter der hiesigen Innungen an, die ebenfalls ihre Glückwünsche mit dem Ge schenk von Fahncnnägeln verbanden, so daß im Ganzen die neue Fahne 17 Nägel erhielt. Nachdem Herr Obermeister Kummig tiefgerührt mit herzlichen Worten für die vielen Beweise der Freund schaft gedankt, wurde mit der neuen Fahne unter Begleitung der übrigen Fahnen ein Festzug durch den Saal und durch den Garten veranstaltet. Als weitere Fortsetzung der Frier fand hierauf eine gemeinsame Festtafel statt, die von Herrn Pastor vr. Schumann auf an ihn gerichtetes Ersuchen mit einem Tischgebet eröffnet wurde, und die in ihrem weiteren Verlaus durch zahlreiche sinnige Reden ernsten und helleren Inhalts eine reiche Würze erhielt und von denen besonders der vom Herrn Obermeister Kremer aus unseren Reichskanzler ausgebrachte Toast zündend wirkte. Daß Speisen und Getränke von vorzüglicher Güte waren, ist bei dein Stufe der Küche des Herrn CariuS selbstverständlich. Ein kleiner Ball schloß die Feier. proceß Sandbank. * Leipzig, 9. Juli. Heute Vormittag fand vor der vierten Strafkammer deS hiefigen königlichen Landgerichts die öffentliche Hauplverhandlung gegen den Banquier Bernhard Sand bank, 183t in Lirezauow in Galizien geboren, bisher noch unbe straft, wegen Urkundenfälschung statt. Der Angeklagte bat noch deu Ergebnissen der Voruntersuchung und Inhalt- de- EröfsaungSbeschlusse« in der Absicht, der hiesigen DiScoiitogesellschast zu niedrigem ZinSsuße Geld im Wege der DiScontirung von Wechseln, welche sich ihrer äußeren Erscheinung nach als sogenannte Kundenwechsel darstellen sollten, zu verschaffen, aus Veranlassung der Direktoren vr. Jerusalem und Winkelmaun unbefugt mit de» Namen voa Ausstellern und Giranten versehen, welche fingirt waren. E« ist die« geschehen zugleich, um die ihm früher mit Beldvorjchüffea behilflich gewesenen genannlen Direktoren zu wetteren Unterstützungen seines Geschäft« mit baarea Mitteln geneigt zu machen. Ja 61 Fällen hat Sandbank de» Namen eine« gewissen „I. B. Schorer" al« Aussteller und ersten Giranten and als Aus stellungsort Bukarest geschrieben; diese 61 Wechsel repräsentiren eine Summe d»n L196 660 ^ and als Abnehmer kommen viele hiesige and auswärtige Baaklnstitote und Kaasleot« in Frage; ebenso verhält r« sich mit 80 weiteren Wechseln, a»f welchen al« Aussteller und erster Girant der Name „Frati Naffun" und als Ausstellungsort Custendje figurirt; diese zweite Serie repräsentirt die Summe voa 1 668 240 /lt Der Angeklagte gab nun im Wesentlichen Folgende» an. Er habe, als an ib» das Ansinnen gestellt wurde, solche Wechsel herzu- stellen, seine Bedenken geäußert, sei aber voa vr. Jerusalem darüber vollständig und mit der Erklärung beruhigt worden, er vertrete es. vr. Jerusalem sei damals -roch ein allgemein ange- scheuer Mann und überdies Jurist gewesen, so daß er, Sand bank, sich denn auch bei den Aufklärungen habe beruhigen können, zumal er sich eines Unrechts nicht bewußt gewesen sei; feiner Meinung nach habe er nur GesälligkeitSarcepte gegeben. Wenn er sein Unrecht gesühlt hätte, wäre ihm die Möglichkeit, zu stiebe», geboten gewesen, er aber habe es vorgezogen, ia Leipzig zu bleiben und feinen Sohn zur Einziehung der Gelder und Ordnung der Verhältnisse rc. iuS Ausland zu schicken. Seine finanziellen Ver hältnisse lagen bei Ausbruch deS Concurses so, daß außer über 100 000 Casseubeftand und bei der Reichsbank und dem Casjen- vercin deponirten Summen voa 45 000 und 28 000 >1 Rimessen in Höhe von 393000 ^l vorhanden waren, die auch zum größten Theile eingegongen feien. Voa Seiten deS ConcurSverwalterS, Herrn Rechtsanwalt vr. Langbein, wurde unter Andern, constatirt, daß etwa 20 Proc. aus dem Concurs sür die Gläubiger entfallen werden. — Wir schließen hieran die Miltheilung, daß daS Gericht den Angeklagten unter Annahme mildernder Umstände zu 3 Jahren 6 Monaten Gesängniß unter Anrechnung von 6 Monaten Untersuchungshaft und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilte. „vie sieben Wunder des Thierreichs" im ürystallpalast. Loa H. L—u. I. Je mehr mit der heranaaheudea Gurkenzeit sich die hohe Politik in die Sommerfrische begiebt, mit um so wehr Ruhe kann sich der Patriot der verdienten Würdigung einer Schaustellung, wie eS die in der Ucberschrist genannte ist, widmen. Was nun zunächst die Zahl Sieben betrifft, so ist dies natürlich eine Anlehnung au die siebe» Wunder deS AlterthumS, und wenn wir diese, außer den jetzt noch stehenden Pyramiden aus Treu und Glauben hinnehmen müsseu, so haben wir den jetzt i» Leipzig zur Schau gestellten sieben Thier- wiindcri- gegenüber den Voriheil, durch eigene Ueberzeugung »ns eiu Urlh-il bilden zu können. Nach der gedruckten Erklärung ist das erste Wunder das Riesen-Nüpscid, daS zweile der größte Ochse der Welt sammt dem kleinsten, duS dritte der grüßte Efel der Welt, auch lammt dem kleinsten, das vierte daS Nieieiipjerd, das fünfte daS Zwergpserd, daS sechste der Rieienstrauß und daS siebente der kleinste Elephant der Welt. Dazu kommen noch, allerdings in der gedruckten Beschreibung nicht genannt, ein etwas größerer Elephant und ein SchiMiiiel-Ponv. mit welchen eine gemeinschaslliche Dresjur- Lorst-llung gegeben wird. Fangen wir also mit dem Nilpferd an, welche- «ach einem von Carl Haa-nbeck in der rrwähnleu Beschreibung abgedrucklen Zeugniß „das größte bis jetzt in der Gesaugenschast gezeigte Exemplar dieser Art ist". Es hätte sür Leipzig einer solchen Anscuerung nicht be durft (die Erklärung ist ja aber natürlich nicht bloß sür Leipzig be- stiminl). denn seit dem Ociober 1859, wo hier zum ersten Mal Ge legenheit war, dieser wunderbare Thier zu sehen, hat sich solche Gelegenheit mit dem gegenwärtigen Fall erst zum vierten Mal wiederholt, und daS jetzt hier gezeigte Nilpferd ist sicher von den hier zu sehen gewesenen das größte. In Deutschland besitzen nur die zoologischen Gärten von Berlin and Ham burg, so weit der Verjasser unterrichtet ist, dieses Thier, die Kleeberg'sche Menagerie sührt ein solches mit sich, und selbst wenn noch eins oder daS andere zu nennen wäre, so wäre diese Au'jählbarkeit gerade ein Beweis sür die Seltenheit der ThiereS. Eine naturgeschichtliche Beschreibung kann dem Leser erspart bleibe», soviel aber sei gesagt, daß «Heils der Selicnh°it wegen, hauptsächlich aber wegen der Ungeheuerlichkeit des ThiereS, besonders seines Kopses und deS aus Anregung deS Waricrs stets sofort aulgesperr ten Rack en- diese- Nilpferde-, mag es nun das größte jetzt gezeigte sein oder nicht, ganz allein einen Besuch Werth ist, vor Allem natür lich sür Die. welche dieses in die Thierwelt der Jetzlzeit in der Tdat nicht mehr passende Ungeheuer noch nie gesehen haben. Deu Schulen der Stadt und Umgegend sei eS also aus'S Wärmste empfohlen und an'S Herz gelegt. Wurde vor Jahrzehnten einmal unter dem Namen Murvhi ela menschlicher Riese a»S Irland gezeigt. Io jetzt als zweite» Wunder »liier demselbrn Namen ein ochsigcr Riese, nur „Murfi" geschrieben. Er ist ein wirklicher mastsähigcr Ochs, alio im Gegensatz zu Stier und Kuh der Onkel des Kalbes, wie das schon irgendwo ausgesprochen wurde, und er dürfte vor Allem sür unsere Fleischer, die ja in diesen Tagen mit fanatischer Begeisterung den neuen Schlachihos beziehen werden, ein anziehender Gegenstand ihrer Studien sein. Geniästet ist er aus Gründen des bequemeren Transports nicht, aber gerade ein Fleischer wird, besonders in der jetzt jauchzenden Stim mung, am besten sich das da Fehlende hinzudenkeu können. Ein Zeugniß von Hagcnbeck hat dieser Ochse verschmäht, er zeugt durch seine geirallige Größe für sich selbst, dagegen hat der neben Murfi stehende kleinste Ochse der Meli. Chick, welcher die kleine Hälsie dcS zweiten Wunder» bildet und natürlich der kleinsten, in Indien hei- mischen, Zebnrasse angcbört, dieses Zeugniß erbeten und erhallen. Ec ist kein mastsähigcr Onkel, sondern eia Liier. WaS nun das dritte Wunder anbelangt, welches, wie schon er wähnt, auch aus zwei ungleichen Hälften, aus dem größten und kleinsten Esel der Welt besteht, so kann man dabei dem Unternehmer nicht genug danken, daß damit eine Ungewißheit beseitigt ist. welche gewiß schon Viele beunruhigt hat. Wie Mancher hat schon geglaubt, den größten Eiel der Welt gesehen zu haben, wie Mancher mag darüber geschwankt haben, worin eigentlich das Wesen der grüßten Eselei besteht, ob in der Gestalt, den langen Ohren, oder der eigen!» liehen Eselhaftigkcit. Nun, die Beschreibung belont es mit ebenso viel Ernst wie Schlauheit, daß dieser größte Esel der Welt dies ganz wesentlich mit durch seine Dummheit ist, und wenn nun durch diesen gegenwärtig als größlen Esel anerkannten Esel es keineswegs ausgeschlossen ist, daß doch einmal ein noch größerer Esel gesunden wird, so weiß man daher schon jetzt, daß ein solcher keineswegs durch die grösste Eselgestalt, wie dieser zufällig hier, sondern durch die grüßte Dummheit oder Eselhaftigkcit bedingt sei» kann, und wer daher den Drang in sich sühlt, einen noch größeren Esel als diesen jetzt größten Esel zu finden, der braucht sich also bei der Suche danach durchaus nicht aus die vierbeinigen Esel zu be- schränken, sondern kann getrost Weiler greisen, unter Umständen sich fogar mit einem soliden Spiegel begnügen. Gewinne 1. klaffe 114. köuigl. snchs. Landes-Lotterte. Bezogen in Leipzig den 9. Juli 1888. Line HeirLdr. Nachtrag kettele». Nr. Mark. Selleciien. 48307 25999 bei Herrn LouiS Sieber, Reichenbach. 37143 89900 » « Th. Schubart, Eibciistock. 84040 5000 » . LouiS Lösche, Leipzig. Gewinne zn 3000 Mark. Nr. 25841 27811 35089 70687. Gewinne »» 1000 Mark. Nr. 15712 22224 29524 34964 35145 69687 84054. Gewinne zu 500 Mark. Ne. 1273 13589 15258 27616 31223 31859 39898 41530 45490 50993 54249 56334 59473 59989 62857 70746 71942 72139 73168 76068 77192 81699 82255 89341 92504 Gewinne z» 800 Mark. Nr. 2669 5890 6616 7408 7529 8532 12075 14819 15616 16497 21832 22239 23486 23945 27622 28533 31029 31443 32248 32901 34378 41181 42525 43297 44208 48957 49528 49998 50441 50450 51320 51583 54111 54993 55067 58071 59960 M3.50 61425 61924 63470 68309 71468 7190.3 74428 78785 79364 80651 83936 86072 87084 87251 90504 91153 96157 96778. -">» Gewinne z» 200 Mark. Nr. 989 4705 6747 8183 8263 9313 9382 10273 10508 10838 11241 11901 12658 14042 14 N 2 15229 15567 17635 20502 20989 21663 22157 24148 25641 27071 27252 29502 30052 30133 30512 30519 31963 32239 33310 3 ,180 35982 36719 37334 38368 39337 39400 40860 42586 44570 46452 46690 47472 47773 48469 49448 49678 51669 5,952 53052 54204 55397 55836 565 U 57039 57153 57519 57770 59489 59899 60133 60388 60407 6l698 61951 62224 K2927 62963 65568 68782 68935 71441 72026 72091 74075 74727 75406 77122 77262 77847 79390 79922 80270 80677 82317 83761 84555 86217 87.560 87764 88640 89311 90692 90712 93844 94676 S5256 96259 96809 97052 98595 99007 99851 99960. Gewinne zn 150 Mark. Ne. 1476 3226 4261 4661 4722 4846 5205 5338 5363 5468 7516 7653 9007 9558 10237 10465 10948 11136 11745 I28I6 14577 1 5424 1 5582 1 621!» 16633 16937 17267 17439 18462 1S296 20054 20164 20399 21231 213,9 21522 21782 23.527 24263 24992 25249 25361 25468 2L864 26227 26790 27010 27251 290S9 29951 30671 3119) »ISIS »2105 S2526 32977 33383 33504 33336 34915 35894 35941 36146 36471 36672 37571 37731 38940 40761 41250 41469 41642 41976 42440 45414 45588 45679 46051 46510 <6857 48615 54200 54235 56710 56869 57109 57696 5782.5 57988 58962 59333 60663 60315 61189 61288 «1421 61469 «1900 62602 6.3032 6320? 63225 64339 61475 61615 «4971 «5995 66908 67.324 «7791 «8131 68147 68377 71245 73880 73929 71720 75206 76003 76190 76503 78380 78921 78922 80114 80671 80707 80895 82170 82627 82666 83146 8350« 83522 81070 81271 81376 84591 84710 85316 85564 863.38 86564 88978 89314 89907 89952 90313 91359 91709 91764 93068 93487 96703 97070 97095 97756 99038 99775. Gewinne zu 10!» Mark. *» Nr. 75 103 14 21 322 59 95 439 51 92 529 30 639 755 881 900. — 1038 83 236 303 549 613 743 858 928 39 40. — 201? 22 80 86 113 46 51 290 93 349 68 562 62.3 58 71 701 6 64 74 900 914. — 3111 14 219 24 46 72 89 91 93 353 456 89 97 99 592 96 714 51 81 96 817 35 48 61 96. — 4005 37 64 136 87 228 73 383 431 83 538 728 65 62 823 70 96 99 919. — 5090 192 33! 461 62 576 86 89 713 86 866 958. — «018 26 5? 281 365 63 557 622 27 87 797. — 7057 115 35 43 78 226 51 83 364 73 424 39 84 599 616 772 75 829 33 978. — 8011 87 106 16 21 9 1 270 326 63 65 429 61 75 616 788 96 807 19 25 900 926 34 66. — 9132 69 316 429 74 536 99 620 55 70 701 962 67. — 10158 22? 54 60 87 348 67 473 506 41 646 726 60 71 815 69 84 89 953 75. — 11008 45 112 75 447 557 59 637 53 730 44 71 913 — 12040 154 265 95 311 19 32 401 19 »10 74 600 611 769 813 S68. — 13025 98 102 209 25 347 406 89 573 86 614 59 79 710 74 861 928 36 63. - 14129 81 278 305 17 495 513 27 48 611 731 35 826 87 89 906 59. — 15066 285 509 99 615 61 70 728 823 77. — 16021 72 291 422 556 626 59 8.0 S99. — 17060 65 82 153 97 215 40 349 434 81 894. - 18150 76 99 240 310 53 64 405 89 501 5 18 65 601 «3 751 60 99 851 56 95 960 79. — 1S033 95 127 47 207 335 502 81 691 702 35 65 870 89. — 20011 119 21 203 41 70 63 374 416 19 46 79 573 85 613 81 732 39 940 48 76 85. — 21022 23 53 152 93 239 426 33 72 80 510 54 71 76 605 7 700 777 626 65 75 935 68. — 22146 291 335 531 603 27 67 69 98 743 45 803 94. — 2 2051 119 66 93 200 203 96 L29 66 415 17 500 549 58 730 94 842 91. — 24061 97 187 465 572 75 98 713 54 832 38 72 76. — 25212 85 99 479 512 37 94 653 723 86 839 42 92 900 9S8 89. — 26065 77 125 39 252 324 71 403 33 555 79 769 96 851 901 30 62. — 27042 93 122 32 42 253 485 508 18 48 603 80 87 847 73 81 908 15 19 51. — 28044 57 60 127 40 356 82 406 62 55? 7? 61 679 871 931. — 29253 379 481 581 617 791 93 834 4? 982. — 30006 32 40 187 90 268 343 409 10 14 551 610 25 58 778 79 879 86 941 72 74. — 31003 50 215 87 380 401 616 65 82 739 78 816 28 95 918 30 38. — 32006 138 563 611 58 62 83 709 52 60 815 40 957. — 33036 59 255 99 307 69 77 98 414 30 59 508 24 664 69 798 870 907 69 75. — 34145 52 236 57 300 403 24 575 87 601 851. — 35010 12 22 126 204 31 312 98 484 519 37 63 622 738 54 812 22 28 969 70. — 36038 48 74 75 113 49 59 266 352 99 539 818 21. — 37062 112 14 40 252 58 501 5 44 639 84 702 15 44 864 914 51 56 64 78. — 38013 102 216 83 99 300 406 28 30 62 528 92 636 46 96 700 739 64 878 97 913 29 99. — 30131 60 64 216 43 51 73 80 336 96 437 544 92 609 25 723 82? 916. — 40021 42 144 321 69 538 722 42 49 53 90 908 6? 74. — 41012 132 58 78 89 262 75 88 320 494 520 31 64 620 52 718 26 809 95 906. — 42106 20 40 222 39 62 90 352 745 805 12 52 81 973 89. — 43007 183 237 304 444 65 74 852 953 66 68. — 44013 25 26 129 76 211 98 324 37 40 446 97 546 95 669 700 845 954. — 45067 68 134 335 74 99 44? 65 75 544 68 618 29 75 98 710 32 58 89 845 915 89 92. — 46020 52 128 230 86 342 ölü 629 703 854 61 906 30. - 41023 150 80 82 95 97 221 78 435 625 49 88 711 49 632 <5 49. — 48063 74 97 121 53 64 77 241 344 77 515 631 65 731 822 9Ä0 94. — 49025 124 216 20 74 371 84 477 512 20 35 42 763 803 54 928 33 46. — 5 V056 80 105 213 33 36 47 375 7? .509 10 60 80 667 706 7 999. — 51012 71 102 22 29 31 36 235 499 526 602 55 98 724 30 84. — 52013 68 114 53 311 31 .36 420 .38 66 657 793 800 320 41 52 918. — 53001 78 1.37 349 91 416 96 502 602 41 68 806 23 44. — 54047 65 297 356 485 538 94 644 64 804 64 916 84. — 55023 40 120 30 40 210 37 319 22 34 40 44 55 584 751 827 31 45 939. — 5«110 IS 40 203 22 62 83 359 83 434 56 99 621 701 67 800 987. — 57020 140 92 265 94 391 403 40 52 516 601 95 97 787 950 92. — 58143 72 343 410 43 501 609 55 764 70 871 903 63. — 59013 50 154 72 241 96 439 787 856 937 78. — «0070 71 77 197 236 97 356 89 490 525 29 658 71 728 42 46 69 79 92 826 35 82. — 61118 248 465 68 643 97 715 78 79 861 939 42. — «20IS 53 62 68 72 202 315 62 92 441 521 33 801 21 931. — 6S019 100 108 204 55 310 40 403 50 64 91 99 675 93 753 78 821 972 74 85 90. — «4027 47 97 130 235 71 78 436 61 71 534 73 82 718 75 905 47 64 87. — 65070 134 63 68 242 57 336 406 83 523 83 630 41 95 737 88 653 925 59 69 84 98. — 66023 146 86 88 209 62 88 95 317 38 12 421 39 81 503 4 16 54 65 707 833 911. — 67001 142 300 490 514 43 44 600 754 809 82 923 25 60. — 68092 126 94 239 351 422 530 35 48 640 64 69 75 763 .803 68 S60. — «9108 77 86 210 13 36 72 73 300 307 29 43 66 80 85 401 24 52 618 844 954 71 94. — 76030 197 228 53 65 308 60 74 441 54 535 39 55 647 55 721 31 836 42 902 83. — 71229 320 23 36 573 97 640 704 7 84 891 923 34. — 73014 125 80 205 353 503 38 47 621 56 908 11 46 58. — 73005 36 83 174 20? 31 348 52 80 475 696 721 86 812 21 51 920 46 65 81. — 74051 80 92 225 75 426 60 562 69? 798 849 70 72 92 931 51. — 75IW 231 463 94 515 654 793 856 907 27. — 70169 74 203 338 76 440 532 644 46 49 80 719 850 909. — 77011 25 179 94 319 25 562 614 28 784 99 844 966. 78093 195 373 87 89 534 39 78 631 708 77 869 89 916. — 79038 73 83 132 57 97 238 46 93 99 321 571 85 634 7? 92 717 975. — 89007 12 177 240 90 396 512 14 94 686 96 726 806 46 991. — 81079 95 143 215 315 26 403 10 77 575 726 72 88 93 842 934 39. — 8S062 NO 84 221 30 318 23 469 81 511 617 704 18 831 41 47 964 70 95. — 83140 72 231 77 402 44 89 552 87 667 718 24 43 814 70 922 69. — 84200 223 .WO 793 836 69 88 913 67 85000. — 85036 79 88 106 235 65 90 436 71 566 69 716 49 63 66 74 81 946 81 91. — 86033 179 208 10 407 687 717 4b 819 70 76 92 904 30 97. — 87177 95 273 328 441 55 58 506 40 690 720 35 38 50 99 907 17 49 56 95. — 88019 23 25 83 102 350 483 586 90 643 719 24 808 36 999. — 8S226 60 84 358 483 541 601 60 83 755 803 4 43 966 79. — S0047 206 13 41 357 421 520 789 927 29. — S1092 141 227 371 77 409 47 57 701 861. — 92005 6 8 31 W 104 57 88 275 342 541 659 «2 66 701 26 51 69 96 820 41 82 88 93000. — 93082 188 285 308 40 93 512 73 87 96 641 70 94 770 840 63 927 68. — 94006 57 73 94 119 48 237 441 511 670 729 87 856 97 934 50 51. — 95005 93 101 41 216 329 33 595 689 715 17 80 922 66 77. — 96138 77 217 343 477 604 780 854 97 976 94. — 97010 40 96 106 61 «6 76 221 57 67 683 723 88 825 967 83. — 914004 26 IW 113 23 53 489 507 606 61 719 26 71 74 857. — 99115 55 422 76 99 512 64 621 76 716 49 57 79 903. Nachtrag. * Leipzig, S. Juli. Se. köuigl. Hoheit Prinz Friedrich August voa Sachsen ist gestern Nachmittag 6 Uhr 15 Min. nach Dresden zurückgereist. — Von unseren Schulbehörden wurde am Sonntag im Namen Sr. Majestät des König« Herrn Oberlehrer F. Schuster anläßlich seines jüngst gefeierten AmtSjubiläumS das „Ber- dienstkreuz" überreicht. * Leipzig, 9. Juli. Wir empfangen folgende Zuschrift: „Die Theilnehmcr an der «>m 11. v. M., Vormittag» 11 Uhr, stattsiiivcndrn Feier zur Eröffnung deS neuen Vieh- und Sch lackt hoseS werden ersucht, hierzu in schwarzem Rock zu erscheinen." * Leipzig, S. Juli. Man theilt un» mit, daß die Irren-Heilanstalt Thonberg-Stötteritz durch Kauf m den iilbirccten Besitz der Stadt Leipzig übergegangen ist, indem daS JohanniSstist diese Anstalt käuflich a» sick ge bracht hat. ES wird beabsichtigt, daS Unternehmen in gleicher Weise, wie bi-ber, sür Pnvalkranke sortzusübren, zu welchem Behuse a» Stelle deS jetzigen Besitzers und Leiters der An stalt deS Herrn Vr. Güntz ein: aneere gc.ignclc Persönlichkeit treten wird; auch soll bei Erwerbung der Anstalt und der gtsaniinleu Grundfläche der Gedanke mit maßgebend gewesen sei», eine Vergrößerung berbeizusührcn durch Errichtung weiterer Baulichkeilen, so fern es die Unterbringung von Geisteskranken im Interesse der Stadt erheischt. — Unter Hinweis aus den Anzeigentheil der vorliegenden Nummer machen wir noch an dieser Stelle aus da« heute. DienStag, im Etablissement Bonorand stattsindcnde große phantastische Prachtseuerwerk aufmerksam, welche« vom köuigl. sächsische» concessionirten pyrotechnischen Laboratorium Jacob L Kniffet Nächst, Robert Man», arrangirt worbe» ist. Das Exlra-Eoucert dabei sührt die Capelle de» 3. köuigl. sächsischen Jägerbataillons Nr. 15 unter Leitung dcS Herrn Musikdirektor Berger au». — Eine italienische Nacht unter den Temperatur- Verhältnissen de» Sommer« 1888 erscheint rigeutlich ein wenig aus lebhafte Einbildungskraft berechnet, aber die Vorbedin- gungen sind auf der Terrasse de« Leipziger Stadt thea terS mit ihren italienischen Weinlauben und der ent zückende» Aussicht aus den Schwanenlrich vollkommen gegeben. Heute Abeuv soll der Versuch gemacht werden, die Thealer- tcrrasse in herrlicher Beleuchtung erstrahlen uud die Besucher dabei die ideelle Neffe nach Italien» reizenden Landschaften aiitrclcn zu lassen. Musik ver verstärkten Büchner'scheu Capelle und obligate« Feuerwerk werden zu diesem Zweck willkommene Dienste leisten. * Leipzig, 9. Juli. Dem neuesten Jahresberichte des Stoize'schen Stenographen.Verein« hier entnehme» wir u. A die Mittheilung, daß dieser Verein dermalen IlOMit- glieder stark ist und durch seine Thätigkeit im Ganzen recht erfreuliche Erfolge in Bezug aus die Verbreitung der Steno graphie und die Kenntnisse seiner Mitglieder in derselben aus zuweisen hak. Der vor Kurzem begonnene UnterricktScursuS wird von 25 Personen besucht, welche in zwei Abteilungen unterrichtet werden. Auch Fortbildungskurse sowohl sür die jüngeren Mitglieder, al« auch sür Geübtere (für letztere in der Debattcnfchrfft) werden von Sachverständigen geleitel, wobei die aus etwa 600 Bänden bestehende Bibliothek trcsj- lich zu statten kommt. * Leipzig, 9. Juli. Da» war gestern «in fröhliches Treiben in ver Südvorstadt, galt e« doch, da» Sommersest der vereinigten Gartenbesitzer, welche die Gärte» a» der Bayerischen Straße gepachtet haben, zu feiern. Aus dem Sommersest wurde aber ein Kinder- und Volk-fest in des Worte» weitester Bedeutung. Der Zug der Kinder, welcher nach 2 Uhr vom Bayerischen Bahnhof abging, mag über 3000 Kinder gezählt haben. Schier endlos waren die Reihen der festlich gekleideten Mädchen und Knaben, und damit eS auch an Ueberraschungcn nicht fehlte, befano sich in dem Zuge ein großer Blumenwagcn, in welchem kleine Gärtner und Gärtnerinnen saßen, die unermüdlich Blumen unter die Zuschauer warfen. Aus der Wiese an der verlängerlen Bayerischen Straße entwickelte sich bald ein reges Leben. Nach einer kurzen Ansprache de» Herrn Turn- lehrer K u n re breitete sich bald ein fröhliche- Spiel an allen Ecken und Enten deS Platze» au», und die zahlreich a»S- gegcbenen Prämien ließen die jugendlichen Gesichter in Heller Freude erstrahlen. Ein Durchzug durch die Gärten der Colonie .Neu-Kamerun" sorgte jür fernere Abwechselung, Abend» wurden Papierlaternen angezündet, und ein glänzende» Feuerwerk beschloß da» trcfslich gelungene Fest. * Leipzig. 9. Juli. Die Innung geprüfter Maurer- und Zimmermeister hielt gestern in ihrem Innung-Hause zur „Bauhütte" ihre Vierteljahresversammlung ab und hatte dabei die gewiß selten verkommende freudige Veranlassung, an zehn Gesellen Diplome sür während 25 Jahre hindurch bewiesener Treue in der Arbeit verleihen zu könne». ES waren die» die Zimmergesellen August Vieler ans Zschölkau, Fricdr. Wilh. Paul an» Leipzig, Friedr. Will). Pohle au» Leipzig, Friedrich Stoye au» Leipzig, säwmtlich bei Herrn Zimniermeister C- Flicke; die Maurergesellen Traugott Friedr- Kuntzsch au» Leipzig, August Wenzel au» Cröbern, Karl Heinrich Kuntzsch au» Kleinzschocher, sämmllich bei Herrn Maurermeister B. Leuthier: der Maurer» geselle Gottlob Großmann au» BryerSdors bei Herrn Maurermeister R. Uhlmann; die Zimmergesellen Friedr. Finke aus Leipzig, Gottfried Fuhrmann au» Thonberg, beide bei Herrn Zimmermeister L. Wangemann. Mit herz lichen Lobes- und Dankesworten durch den Obermeister der Innung wurden den Jubilaren geschmackvoll hergestcllte Diplome in GlaS und Nahmen überreicht und von denselben unter sichtlicher Rührung entgegen genommen. * Leipzig, 9. Juli. Im Restaurant „GesellfchastShallc" ans der Mittelstraße war sür gestern eine Versammlung der Wachstucharbeiter Leipzigs und der Umgegend abzubaltcn geplant und c» waren auch bereit» zahlreiche Gehilfen dieser Branche am Versammlungsorte erschienen. In letzter Minute hatte jedoch der Referent, welcher in der Versammlung Über die Krankcncasse der Wachstucharbeiter Bericht erstatten sollte, abgesagt, so daß die Versammlung gänzlich unterbleiben mußte. D Leipzig, 9. Juli. Am gestrigen Sonntag sind mit der Dresdner Bahn 12 150, mit der Bayerischen 7300, mit der Magdeburger 5300, mit der Thüringer 9640 und mit der Berliner Bahn 2305 Personen hier angckommen, während mit denselben Bahnen 10 500, 7900, 5529. 9200 bez. 2100 Personen von hier abrcisten. — Gestern Mittag gingen aus dem Viaduct in der Berliner Straße die Pferde einer Equipage, die vor einer daherkommenden Locomotive scheuten, durch und rissen mit dem Wagen, der erheblich beschädigt wurde, einen GaScandelaber um; die im Wagen sitzenden Personen blieben unversehrt. — Einem Tape zierer passirte gestern beim Gardinenstecken da» Miß geschick, von der Leiter zu stürzen und sich an der linken Hand, mit welcher er einen eisernen Haken streifte, derart zu verletzen, daß er aus ver Polizeiwache nothdürstig verbunden werden mußte. — In Folge eine» DcsectcS der Wasserleitung wurde in dem Neubau an der Ecke der Pcters- straße vergangene Nacht der Keller überschwemmt; die Leitung mußte abgestellt werden. — Im Laufe de» heutigen Tage» wurde ei» HandlungScommi» au» Carolinenburg, der von der Staatsanwaltschaft Hamburg wegen Diebstahls steck brieflich verfolgt wzrd, polizeilich hier ausgegriffen, nicht minder eine Aus Wärterin von hier, welch« vom Landgericht ;» Halle wegen Diebstahl» zur steckbrieflichen Verfolgung stchk; ersterer wurde au da» hiesige Amtsgericht abgeliesert, letztere nach Halle tranSportirt. — Ein angetrunkener Rollkutsch er. der heute in der Behausung seine» Dienstherr» im Brüll Scandal machte und den Weisungen eine» herzugeh ollen Schutzmannes nicht Folge leistete, sich vielmehr feiner Arrctin wibersetzte, daß er nur durch drei Schutzleute und einen RathSbiener nach dem Naschmarkt gebracht werden konnte, wurde in polizeiliche Haft genommen. * Leipzig, 9. Juli. In der heutigen letzten Sitzung de» hiesigen königlichen Schwurgericht» wurde dec Handarbeiter Friedrich August Wille auS Beizern wegen Meineid» zu 1 Jahr 3 Monaten Gesängniß und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. * Neuscköneseld, 9. Juli. Der Schreberverein der Nordostvorstadtd örser hält nächsten Sonntag, den t5. d. sein Sommerssest ab, wozu schon alle Vorbereitungen getroffen werben, da bei der großen Zahl der Kinder e» der größten Uebersicht und Anstrengung bedarf, um da» von allen Kindern mit freudige» Herze» erwartete Fest in allen seinen Tbcilcn der Schrcbcrsache würdig durchzusühren. Außer den Micken Spielen und heraus folgender Vertheilung von Ge schenken wird ein größerer Slabreigen ausgcsührt werden, zu dem jetzt täglich Hebungen siattsinden. Auf den» Platze findet von 3 Uhr Concert statt und sin» alle Freunde und Förderer der edlen Schrcbcrsache hiermit herzlichst eingeladen und vor allen Dingen unsere Brudcrvereine der Nord-, Süd- und Westvorstadt und Gohlis. — Im Somniertheater zu Plagwitz (Felsenkeller) kommen lenke DienStag unter gefälliger Mitwirkung des Herrn Georg Zimmerman und de» Fräulein Clara Nothv drei allerliebste Einacler zur Anfsübrung: „Er kan» Nicht lesen", „Singvögclchen" und „Im Theater-Bureau". Ansang der Vorstellung 8 Uhr.
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