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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-13
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1888
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4302 BiSmarck, der voraussichtlich am Donnerstag an dem Bot- schasterdiner beim Kaiser Theil nehmen wird, oeabsichtiat am Freitag oder Sonnabend Berlin zu verlassen. ES bestätigt sich, daß ihn zunächst srin Schwiegersohn Gras Rantzau be gleiten wird. Letzterer dürste dann später vom Geh. Rath von Rottenburg abgelbst werden, der seinerseits zunächst im Gefolge deS Kaisers die Reise nach Rußland mitmachen soll. Bekanntlich wird sich der größere Theil deS kaiserlichen Ge folges aus dem Landwege nach Petersburg bezw. Pcterhos begeben. Zu diesem Zweck wird ein besonderer Hoszug ab- aelassen werden, den auch der russische Botschafter Gras Schuwalow benutzen wird. * Der amtliche Bericht über die Krankheit de» verewigten Kaiser» Friedrich ist eine so wichtige Urkunde, daß wir un» verpflichtet gefühlt haben, ihn unseren Lesern in seinem vollen, um keine Zeile verkürzlcn Wort laut« mitzutheilen. Mit Schaudern und der tiefsten Nieder geschlagenheit vernimmt jetzt kaS deutsche Volk, daß Kaiser Friedrich aller menschlichen Wahrscheinlichkeit nach heute noch lebte und rüstig und gesund lange Jahre hindurch den Thron seiner Väter hätte verwalten könne«, wenn der unselige Mensch Sir Morell Mackenzie niemals in seine Nähe gekommen wäre. ES ist diesem Manne möglich gewesen, trotz in diesem Falle bewiesener völliger ärztlicher Unkenntniß auf seiner Diagnose, die der aller ersten Fachmänner widersprach, zu beharren, dann in der ganzen Zeit, möglich, ja. im höchsten Grade wahrscheinlich war, der ge gebenen Absprache zuwider die übrigen Aerzte von dem Kranken fernzuhalten, schließlich aus den Kranken und seine nächststehenden Angehörigen einen solchen Einfluß zu gewinnen, daß er eS wagen durste, ihn wegzubringen, wohin ihm beliebte, endlich bi» in die letzte Stunde die Welt über den Stand der Krankheit vollständig zu täuschen, bi» der hehre Kranke nach beispiellosen Leiden die edle Seele auShauchle. „Einer Epikrise bedarf e» nicht" — so schließt die amtliche Zusammenstellung der Berichte der Aerzte» und in der That, dieselben sprechen für sich selbst; auck wir dürfen un- der Ausgabe enthoben erachten, irgend Welche Erklärungen oder Erläuterungen zu diesen Berichten zu geben. Der Schwerpunkt derselben liegt in der „Decla ration", welche die in San Remo vom 9.—l l. November 1887 versammelten Aerzte gaben, namentlich in der vom tief betrübten Kaiser Wilbelm verlangten Rechtfertigung, warum nicht zur möglichen Zeit, wie geplant worden. operirt wor den sei. Die Aerzte haben sich dabin vor Kaiser Wilhelm verantwortet, daß sie, nachdem ihnen im vorauf- gegangenen Juni die bestimmte Zusicherung der Operation beim Wachsen der Neubildung ertheilt worden, aber nicht gehalten worden sei, nunmehr demjenigen Arzte die Schuld für da- „zu spät" beimessen müßten, welcher da» Wachsen der Geschwulst übersehen und selbst dann abgestritten hatte, al» I)r. Landgraf e» ihm gegenüber mit der allergrößten Bestimmtheit behauptete und «in« nrue Consultatioa dringend verlangt wurde! * Da« „British Medical Journal" ist ermächtigt, zu er klären, Mackenzie werde die jetzt erschienenen Berichte der Aerzte über die Krankheit Kaiser Friedrich'» vor« läufia unerwidert lassen. Diesen Entschluß habe er lediglich in Berücksichtigung von Wünschen gefaßt, welche gische» Wesen», dieser hohen Verantwortliche» Stellung «ach jeder Richtung hin gewachsen ist. Mit der Uebernahm« der Geschäfte de» Ches» der Admiralität werden, wie e» bei jedem Minister- Wechsel der Fall zu sein pflegt, auch in der Marine nicht unwesentliche Reformen zu erwarten sein, die sich vorwiegend aus den Verwaltungsdienst erstrecken dürsten. Al» Nachfolger deS Grasen von Mont» in seiner Eigenschaft al» Ches der Marinestation der Nordsee wird der jetzige Chef de» Marine» geschwadert» Contre-Avmiral Knorr genannt, welcher bereit» in den Jahren 1880—84 damal» noch Capitain z. S., al» Oberwerstvirrclor der kaiserl. Werst in Wilhelmhaven fungirte. Die definitive Besetzung dieser Stellung wird jedoch wahr scheinlich erst im Herbst, nach Auflösung de» Manöver» geschwader» erfolgen. B>» dahin werben die Geschäfte »e» Station-chef- in Stellvertretung von den ältesten Ossicieren der Nordseestation geführt werden. In die durch Beförderung de- Vice-Admiral» Gras von Mont» zum commandirenden Admiral offen gewordene Stelle eine» Vice-AvmiralS dürste demnächst der jetzige Direktor de» Marinedepartements der Admiralität, Contre-Avmiral Freiberr von der Goltz rücken, während gleichzeitig die Beförderung de» ältesten Capitain- z. S. Holl mann, z. Zt. Chef de» Stabe» in der Admiralität, zum Contre-Avmiral zu erwarten ist. ' Die jetzt bei Spithead ankernd« englische Flotte eit wo die Heilung I liihlt 26 Schlfse mit 10 500 Mann. Nachdem in de» letzten 'Tagen die Schisse „Neptunc", „TbameS", „Racoon". Arethusa", „Mcrsey" und „Graßhopper" hinzugekommen sind, ist da» ^-Geschwader nunmehr vollzählig und hat die ihm zugewiesenen Stellungen eingenommen. Da» bei Portland befindliche, vom Admiral Tryon befehligte Ü-Geschwader hat fast dieselbe Stärke, und seitdem der Rodney" und die „Volage" zu demselben gestoßen sind, ist auch diese Flottenabtheilung vollzählig. Gutem Vernehme» nach soll da» ^-Geschwader bi- zum 14. oder 15. d. M. in Spithead bleibe». Es besteht au» den folgenden Schissen: Wasserlinie: „Northumberland", Flaggcnsch fs de» Admirals Bairb. „Northampton", gepaiirerter Kreuzer, »Hotspur", „Colliiigwood", „Monarch", „Conaucror" und „Benbow", Tburmschiffe, „Arethusa" und „JriS", schnelle Kreuzer, „Tartar", „Racoon" und „Graßhopper", Kanonenboote. Lee- linie: „Agincourt". Panzerschiss, Flaggenschrff de» Admirals Rowlcy. „Inflexible", „Neplune" u»d„Belle>Sle", Thurmschifse, „Iran Duke", Panzerschiff, „Shannon", gepanzerter Kreuzer, „Jnconstant" und „Rover", Kreuzer, „Mercury", Schnellkreuzer, „ThamcS" und „NaltleSnake", Torpedofänger, „Archer" und „Mohawk", Kanonenboote, und „Hardy", Schleppdampfer. Viele dieser Schisse, wie die beiden Flaggcnschifse und der Iren Duke", gehören zu den ältesten Panzerschiffen der britische» Marine, und der „Holspur", der „Monarch" und „BelleiSle" sind die ältesten Tburmschiffe, welche gebaut wurden. ES ist zweifelhaft, ob die Flotte mehr al» 10 Knoten die Stunde aus der Fahrt durch den Canal machen kann. — Am Sonnabend platzte eine der großen Dampfröhren de- bei Portland liegenden „Warspite". — Von Len eingezogenen Mannschasten sind nock immer 200 nicht zur Stelle und an Bord ihrer Schisse. Aus dem „Norlhumberland" allein fehlen 40 Urlauber. tn-gesammt 8602 Mitglieder (4455 Männer und 414? Frauen). Im Jahre 188? sind ISS Mitglieder gestorbru, e» kam sonach aus 51 Mitglieder 1 Todessoll. Die Lode«», sache» waren in 51 Fällen Brust- und Lllngenkrankheit. iu 22 Fälle» Altersschwäche, in 13 lallen Schlaganfall, iu S Fällen Krebs, iu 8 Fällen Gehirnleidrn. in 7 Fällen Herzleiden, in je 6 Fällen Magenkrankheit und Wasser sucht. in 4 Fällen Folgen einer Operation, in je 3 Fällen Unter leib«.. Kehlkops, und Nierenkrankheiten, in je 3 Fällen Rheuma»«- mu-, Asthma, Typhu«, Kinddettfieber, Leber- und Rückenmark«, krankheiten, in je 1 Fall Bauchsellenizündung. Kopsgicht, Lähmung, Nervenschwäche, Krämpfe uud Blutsturz, 5 Mitglieder sind verun- glückt. 6 haben sich selbst entleibt, in 5 Fällen war die Tode«. Ursache nicht angegeben. Da» Alter der Gestorbenen beträgt im Durchschnitt 56.87 Jahre (gegen 55,83 Jahre im Jahre 1886). Der BermügenSstand de« Verein« bestes sich am 1. Januar 1888 aus 50 583 49 H eiuschließlich de» Reservefonds, welcher sich aus 43 900 ^l beziffert. Thatsachen und irrige Folgerungen enthalten, deren Unwahrheit er nachzuweisen in der Lage sein werde, wenn daS ihm ^etzl^ auferlegte Verbot rückgängig gemacht werde.— Die „Pall Mall Gazette" erfährt, „eine erlauchte Persönlich keit habe Mackenzie ersucht, den Bericht unberücksichtigt zu lassen". So lasten sich deutschfreisinnige Blätter au« London telegraphiren, welche auch in diesem Falle ihre schmachvolle Haltung nicht ausgeben und den englischen Charlatan aus Kosten der deutschen ärztlichen Wissenschaft und ihrer hervor ragendsten Vertreter zu beschützen versuchen. Es wird die Zeit kommen, wo man die dcutschfreisinnige Partei mit Recht daran erinnern kann, daß ihre Preßorgane deutsche Männer, welche ihre Pflicht gethan und der Wahrheit die Ehre gegeben, mit Schmutz beworfen haben. * Aus Wiesbaden wird vom 10. Juli gemeldet: Nach dem die Mission de» Bischof» Demelriuü bei der Königin Natalie resultatlo» verlausen, ist die serbische Ehe schei- dungSfrage in ein interessante» Stadium getreten und hat zu einer aus diplomatischem Wege geschlossenen Vereinbarung zwischen der serbischen und der deutschen Regierung geführt. Die Königin hat sich demzufolge aus Ehrenwort verpflichtet, vor einer endgiltigen Entscheidung Wiesbaden nicht zu ver» lasten, während die deutsche Regierung der serbischen zuge sichert hat, die Königin zu überwachen und daraus zu achten, daß dieselbe sich nicht au» Deutschland entfernt und den für sie gefährdeten Thronerben in Sicherheit bringt. Bischof Demetriu» erstattet nunmehr dem Consistorium Bericht, worauf diese» für die Königin einen Stellvertreter ernennt, mit welchem weiter verhandelt wird, mag die Königin mit den Entschließungen desselben einverstanden sein oder nicht. Allem Anschein nach wird der Beschluß de» Consistorium» schon in dm nächsten Tagen erfolgen. * Die „Nordd. Allg. Ztg." hatte jüngst auf die deutsch feindliche Sprache deS ossiclellen, in Warschau erscheinenden „Dniewnrk WarschawSki" hinqewiescn und dieselbe darau von Die „Nordd. Allg. Ztg." polemisirt heute gegen" eine Er widerung de» Warschauer Blatte» und bemerkt dabei: „Es ist eine allgemein bekannte Thatsache, daß der „Dniewnik WarschawSki" ein Deutschland feindliche- Blatt ist, daß eS eine Politik befolgt, welche der Politik de« Kaisers zuwider läuft, und daß eS fremden, namentlich französischen Interessen diene * Wie au» London gemeldet wird, hat außer dem Cabinete von Rom auch jene» von Wien bereit» seine Zu stimmung zu dem englisch-französischen Uebereinkommen, de treffend die freie Schifffahrt auf dem Suezcanal aus gesprochen. Der Beitritt der Regierungen von Deutschland und Spanim zu der Convention ist Lleichsall» gesichert. Die endgilttg« Unterzeichnung de» Instrumente» wirb, sobald der Anschluß aller Mächte, deren Zustimmung zu diesem inter nationalen Acte erforderlich ist, erfolgt sein wird, in Pari» stattfinden. Militairisches. * In den Bestimmungen über die den Bezirk-commandoS der deutschen Armee enisprechcuden KreiS-Militairches- in Ruß land sind nach der „St. Petersburger Zeitung" unlängst wichtige Neuerungen getroffen worden. AI« im Jahre 1874 die allgemeine Dienstpflicht eingesührt wurde, wurden auch nach dem Borbild der deutschen Bezirkscommandeure KrriS-Militairches« eingesetzt, denen die Aushebung der Rekruten und die Listensübrung der dienst pflichtigen Mannschaften, wie auch deren Einbeorderung im Mobil, machungSsalle oblag. In den damaligen neun MititairbezirklN dcS europäischen Rußland«, ausgenommen Finnland, wurden 499 Kreis, MilitairchefS eingesetzt und aus die 59 Gouvernements ver- tdeilt; einige erhielten mehrere Kreise unterstellt. Für Finnland wurden die bezüglichen Pflichten dem Gehilsen de» Geiierolstab«. ches« deS finaländischen Bezirk« übiktragen. Die KrelS-Militair- ches« zerfielen in vier Rangc'assen. Die der ersten Rangclasse waren Obersten, die der zweiten Obcrstlieutcnaiit«, der dritten Majore und der vierten Capitain«. Im Jahre 1877 würben auch im Kaukasus neun solcher Posten geschaffen; im Jahre 1880 im wesisibirischen Militairbezirk deren vierzehn. Die Erfahrungen der Mobilmachung 1876—77 lehrten, daß schon damals die Ein- theilung der Kreis-M>litairches« in jene vier Rangclassen nicht mehr den Verhältnissen entsprach. Die Anlage von Eisenbahnen, die Ver mehrung der Bevölkerung uud andere Uriachen änderten in zahl reichen Fällen vollständig die militairische Bedeutung der Kreise und machte eine durchgreifende Aenderung der damaligen Bestimmungen nothwendig, welche nunmehr erfolgt ist. Die jetzt bestehenden 535 Kreis-Militairchess-Behörden werden nach ihrer Bedeutung in höchste, mittlere und niedere eingetheilt und zwar werden küuilighin 199 höhere, 2lO mittlere und 136 niedere bestehen. Die Kre>s- Mititairches« der höheren Behörden werden Obersten, die der mittleren und niederen ObcrstlieutenantS sein. Aus diese Weise ist auch der Bortheil erreicht, daß alte, verdiente Lapitaiue, welche ihrer Gesundheit oder anderer Ursachen wegen nicht mehr ,m Frontdienst verbleiben können, die Möglichkeit Hobe», als Kreis- Militairches» den StabsosficierSrong und damit da« höhere Gehalt und später höhere Pension zu erbienen. Bisher war ihnen die« nicht möglich, da sie, nach Abschaffung de« MajorSgradeS, als Kreis- MilitairchesS vierten Ranges k nen höheren Dienstgiad als den deS Capitain« bekleiden dursten. Mit jener Neuerung ist auch eine Ge haltserhöhung der NreiS-Mil tairches- verbunden unk somit abermals für einen weienilichen Theil des Oificiercorp« de« russischen Heere« .eine große Verbesserung der materiellen Loge erfolgt, die sicherlich dieselbe I mit Freuden begrüßt worden ist. Auch die Bcsörberung in den ns zurückgesührt, daß die Gattin de» GencralgouverncurS StabSosficier-stellen wird durch die Neuerung beschleunig,. Bisher Warschau, des General» Gurko, eine Französin sei. > gab e« nur 55 KreiS-Militairbehörden ersten Range«, d.^. solche. deren Inhaber Obersten waren, während e» jetzt 199 Behörden höchsten Range- mit Obersten al- Inhaber gebe» wird. Außerdem sind für die neun wichtigsten Kreis-Militairches«. Behörden de« Reiches, nämlich St. Petersburg, Moskau, Charkow, Kiew, Odessa, Wilna, Warschau, Rjasan und Tisli«. Behülfen der Ches» im Range von Oberstlieutcnani» eingesetzt worden. Marine. Socialpolitisches. Au« Alter»» und Invaliden Versicherungs-Gesetz. (Eingesandt.) Nach tz. 1 de« im Entwurf vorliegenden Geseke« erscheint e« für den Leser zweifelhaft, ob dasselbe sich auch aus da« außerordentlich zahlreiche Schreibstuben-Personal der Rechtsanwälte, Notare und Gerichtsvollzieher de» Reiche» erstrecken wird, wenn man sich die allgemeine, nicht specificirte Bestimmung unter »: „Personen, welche als Arbeiter, Gehilsen, Gesellen, Lehrlinge oder Dienstboten gegen Lohn oder Gehalt beschäftigt werden" analog der Specification in ß. 1 des KrankenversicherunaSflesetzeS al» nur auf Arbeiter rc. in Gewerbe, Handel und Industrie ausgelegt denkt und namentlich sich vergegenwärtigt, daß da« KrankenversicherungSgesetz seither auf da» In Marinekreisea hat zum commandirenden — Wilhelmshaven, 11. Juli, die bevorstehende Ernennung de» Admiral beförderten Grafen v. Mont», di-her Ehef der Marinestation der Nordsee, zum Ches der Admiralität, dessen Stellvertretung er bereit» übernommen hat, große Frenve erregt, weil hierdurch der langgehegte Wunsch, einen Ser- osficler an der Spitze der deutschen Ftotte und Admiralität zu sehen, endlich in Erfüllung gegangen ist. Seit dem Ableben de» hochseligen Prinzadmiral» Adalbert von Preußen hat die Besetzung diese« Posten» durch einen Marinevsficier au» mancherlei Gründen nicht erfolgen können. Man war daher genvthigt, zu hervorragenden Ossicieren der Armee zu greisen Herr v. Stosch und v. Eaprivi haben jeder in ihrer Art Vortreffliche» geleistet; nie aber ist ihnen al» „Nichtseeleulen" die vollste Sympathie, namentlich von den älteren See- osficirren, entgeaengebrackt worden. I» dem Grasen v. Mont« aber hat die Marine sich selbst einen Mann er zogen. welcher aus Grund seiner eingehenden Kcnntniß der Marine, der er bereit» al» Cadett angehört und jede Phase ibrer Entwickelung mit dnrchgemacht hat, seiner hervorragenden Eigenschaften al» Seemann. Soldat und DenvallungSbeamter, sowie seine» ritterlichen, liebenswürdigen und durchgreifend ener- gottesbienst t» der Augustiner-Kirche; Festredaer: Herr Hof. uud Garnisonprediger vr. Emil Fro mmel au» Berliu. — Der Eintritt ist «nentgelilich, doch werden die Lollectrateller zum Besten de« BerbaodeS vor den KirchthÜrea ousgrsekt setu. Abend» 8 Uhr: Bereinigung im Saale des „Park-Pavillons", Begrüßungen und kurz« Ansprachen (Herr Gymnasialdirector P. Gchmieder- Schleusingen), sowie Lhoraesäuge der Liedertafel zu Gotha. — Anmeiduugea zur Mitgliedschaft werden auch während der Ver sammlungen de- MoaiaqS und Dienstags am BorstandStisch durch den Schatzmeister des BerbandrS bereüwilligst entgegengenommen. Dienstag, de» 17. Juli, früh '/«8 Uhr: Deputiriensitzong der dem Verbände angehörenden Vereine (Statut K. 3) im „Park-Pavillon". Ecstailuug des Jahresberichte« und Rechnnng-legung. Die Vereine werden gebeten, ausnahmslos Vertreter zu entseadcn. Aaträge, die geschäftlich« Mittheilungea von Seiten des Prüsidinm». — Bortrag de- Herrn Holcapellmeister Prosrffor C. Müller-Hartnug aus Weimar: „Die Musik im Dienste der Kirche". — Anschließende DiScuision. — Beschiußsassung über Zeit und Ort de» JahreSsesteö pro 1889. — Auslegung von Musikaliea »c. Mittag» 1 Uhr: Ge meinschaftlich«» Miltaasessea im „Park-Pavillon" (Couvert 4 3 >tz). Nachmittags 3 Uhr: Besichtigung der HauptsehenSwürdigkeiten der Stadt unter Führung de- LocalcomitSS. Nachmittags 5 Uhr: Kirchenconcert in der Angustiaer-Kirch«. „Christus", Oratorium von Friedrich Kiel. Abends 9 Uhr: Bereinigung im „Park- Pavillon". (Bei günstiger Witterung Bartenconcert daselbst unter freundlicher Mitwirkung drr Liedertafel.) Mittwoch, den 18. Juli. Je »ach Befinden und Beibringung der Festtheiluehmer: Ausflug -»ach Friedrichroda. Brgrüßung drr Festtheilaehmer durch den Kirchenchor von Friedrichroda. Die Anmeldung dazu wird behus« Fahrpreisermäßigung fchoa am Montag Abend am Borstand-tisch erbeten. — Zur Deckung drr Unkostrn hat jeder Festtheilaehmer eine aus seinen Namen an-gestellte Festkarte 4 1 ^l 50 -Hz» lösen, welche zur Betheiligung an allen Bersammlunge» »ad Loncertea berechtigt; auch sind Familienkarten (für Ehegatten und deren nicht selbstständige Kinder giltig) 4 2 >1 50 -C zu habe». Da» Local- comii» erbietet sich zur Vermittelung billiger Wohauugea. — Die Fesikartea sind bei Herrn Julm« Grunerl» Ziert'sche Hosmusikalieu- Handlung in Gotha zu haben und können den Besteller» gege» Ein sendung de» Betrags (incl. 10 Francaturgebühr) auch franco zugeschickt werden. Ebendaselbst werden auch Karten, die nur für da« Kirchenconcert Geltung haben, verabfolgt. Alle Freund« de» evangelischen Kirchcngesaage«, besonder« die Mitglieder de» Ver bandes sind jreundlichst ringeloden vom Localcomil» (Hosdioconus vr. Rebattu. Gotha) und vom geschäft-führende» Ausschuß des Bcrbande» (DiaconuS G. Richter, Halle). Neues Theater. Leipzig. 12. Juli. Die gestrige Aufführung von Richard III." schloß den CykluS der Shakespeare'schen Historien, welche von Hern» Oberregisscur Gettke in sehr verständiger Weise inscenirt worden waren. Die Vorstellungen waren in gutem Sinne schwoll und gingen störungslos zu- aminen. Die Statisterie war stets ausreichend; daö Ein tönige ist in diesen Historien und ihren primitiven Pauk- und Klappscencn nicht zu vermeiden; aber die Infanterie der Shakespeare'schen Könige, die bald rechts, bald links aus- marschirt, bald vorn, bald hinten über die Bühne läuft, hatte wenigstens il,r Excrcirreglement gut im Kopfe und ließ sich keine Verstöße gegen dasselbe zu Schulden kommen. Die Rolle» waren durchweg den hiesigen Kräften entsprechend besetzt, die großen Sccnen gut arrangirt. Dies gilt auch von der gestrigen Ausführung: sie richtete sich nach der Einrich tung Dingclstedt'S, auch in Richard'S Traumsecne, wo sich die Geister nach Richmond's Zelt im Hintergründe bei ihren Segenösprüchcn wandten. Die Kampssccncn der Schlacht bei Bvswoolh waren möglichst durch Laub- und Buschwerk ver deckt; eine gewisse Verschämtheit ist bei derartigen Schlacht- bildcrn überhaupt gut angebracht. Die gestrige Schlußvorstcllung deS CykluS war zugleich die Abschiedsvorstellung für Herrn Gettke, der bekanntlich die Direktion der vereinigte» Theater in Elberfeld und Barmen übernommen hat. «sechs Jahre lang hat Herr Gettke ^ I ' Die Kritik de- ..Rotterdam,chen Courant" über da» 1. -onrerl gesul'rt, eS waren dahrr die Auszeichnungen, die ihn gestern l ^ „Philharmonischen Orchester»" au» Berlin unter Leiwog des ru ^ wurden die Hervorrufe und Kranze wohlverdient. H„rn EapeNmeisterS Kogel, welches in Amsterdam ftat.sand, hat Jedenfalls giebt ihm unser Publicum der seinem Abgänge die folgenden Worilaut: Der gestrige Abend soll mit einem Stern in besten Wünsche mit aus den Weg. ' " ^ ^ " Herr Borcherdt hat den König Richard HI. schon öfter gespielt. Auch gestern führte er die Rolle mit nicht er lahmender Energie durch. Ohne eine solche wäre der Thron räuber eine mehr widerwärtige Fi ur; sein Blutdurst, sein heuchlerisches Wesen allein, ohne jeden Zug von Größe und kriegerischem Aufschwung, würden nur abstoßend wirken. Gegen Einzelnheilen, z. B- das Niederknien Richard'S beim Fluche der Mutter, kann man wohl zu begründende Bedenken liegen; vor Allem aber trägt Herr Borcherdt die Farben der Tartufseric etwas zu grell auf, so daß bisweilen eine komische Wirkung hervorgerusen wird. Dies liegt aber nicht in den Intentionen der Dichtung: hier und dort könnte überhaupt eine Ermäßigung deS grellen FarbenaustragS nicht schaden. In der Scene mit Anna tras Herr Borcherdt den rechten Ton; wenn diese nach unserer Ansicht verwerfliche Straßcn- cene nicht ganz in Effekthascherei ausgehen soll, so muß die dämonische Verzauberung, wie sie die Schlange dem Vogel egeniibcr ausübt, hier unverkennbar sein. Die Anna des jrl. Salbach zeigte die Macht dieses Zaubers, der ihre eldcnhaiten Entschlüsse bricht, in ihrem ganzen Spiel. Der König Richard III. deS Herrn Borcherdt hatte jedenfalls nicht bloS düstere Energie, sondern auch viel sein Gedachtes und AuSgcarbcitctcs; er sprach für daS Talent und den leih deS Künstler- und erntete lebhaften Beifall. Von den mitwirkcndcn Damen führte Frl. Körner die Königin Elisabeth atS eine kluge und gemäßigte Frau mit csten Zügen durch; Frau Lewinsky als Margaretha sprach ihre Verwünschungen und Flüche leidenschaftlich aus; Frl. Truhn als Herzogin von H)ork die ihrigen mit einem viel leicht etwas zu ermäßigenden Pathos. Äon den männlichen ^ auptrollcn erwähnen wir den Grasen von Nichmond dcS ,!errn Hart mann, der mit edlem Feuer, aber auch mit ausgiebigem Pathos sprach; den doppelzüngigen Buckingham, dem Herr Trcutlcr einen biedermännischen Ton gab; den König Eduard des Herrn MatthaeS, der das Charakter bild deS schwerkranken, von Gewissensbissen zerfleischten Königs nicht ohne dramatische Energie entrollte; der Lord HastmgS deS Herrn Quincke erschien unS anfangs zu sardloS; später erhob er sich zu edlem Aufschwung; der Stanley deS Herrn Pittmann erschien uns wieder zuwenig ftytvoll; der Ctarence des Herrn Gotdberg gab der Traum- erzähtung eine zu taghelle Beleuchtung, sprach aber sonst mit Vcrständniß. Der Graf RivcrS des Herrn Werner war I in nicht ohne Energie; der Darsteller scheint für hochblonde Firma Otto Juane übernegavgcv. — Heber den FoudS'der Perrücken eine besondere Vorliebe zu haben. Der Sir James I Vayreulher Festspiele werden jetzt folgende Einzelheiten mit- Tyrrcl deS Herrn Bischer war ein ausdrucksvoller Charakter- 8ür den Vau des Theaters und die «ufführnngeu de« köpf. Der Catcsby dcS Herrn Herbst, der Ratciiff des Herrn Prost, der Norfolk deS Herrn Langenhan waren dienstbare Geister Richard'S, denen eS nicht an Eifer fehlte. Die Minorennen lm Stücke, Fräulein SentiS als sanfter Prinz von Wale«, Fräulein Schneider als herausfordernd kecker Herzog von Aork, Fräulein Lewinsohn als Sohn von Clarence und EliseSpcrling als Tochter desselben, spielten ihre kleinen Sccnen mit Fleiß und Vcrständniß. Die Mörder der Herren Tietz und Büller hatten den naiven Humor, der zu ihrer Natur wenigstens tu Shake- spearc'schen Stücken gehört. Der Brackcnbury deS Herrn Köhler war uns schon aus „Heinrich VI." bekannt. Die Eilboten umschifften die gefährliche Klippe, die in den sich überstürzenden Meldungen liegt, mit Geschick: die Verwandten der Königin waren elegante Hosherren: aber die Londoner Bürger stammten schwerlich aus der City: es befanden sich eingewanderte Sachsen darunter, welche den Shakespeare- scheu Humor mit etwas Particulier Bliemchcn verscyteu. Rudolf von Gottschall. unseren mnsikulisckien Annalen verzeichnet werden. Do» „Philhar monische Orchester", geleitet von Prof. Mannstädl'S Nachfolger Gustav Kogel, kam, um Amsterdam mit einer Probe des Ge nuss?» zu erfreuet«, deu die Haager im ganzen Sommer haben werden. Tie Leistungen de» berühmten Orchester» babeu den höchsten Grad von Vollkommenheit erreicht, und die Erregung, welche es bei den Hörern erweckt, erfüllt diese so ganz uud gar, daß es erklärlich wird, wie die Haager die srische Lust und die See vergesse» und sich tm Sommer in einen Saal einschließen lasse» könne», um diese» ausgezeichnete Orchester zu hören. Vielleicht weil man sich de» Letztere» am best u erinnert; aber e« schien mir, daß der neue Leiter der Capelle, außer den Eigeuschasteu, die überhaupt nöthig sind, um einem großen Orchester vorzusteheu, noch iu höherem Maße wie sein Vorgänger da» heil.ge Fcurr öesitzt, welche» die Leistuugeu zur Vollkommenheit sühn. Das Programm war solgeudermaßea zusammuigkstellt: N Vorspiel zu „Die Melstersioger". 2) I-arxo, Lrioro. 3) Simonie Nr. 3 Eroica. ' ' ' " 4) Ouvertüre Löonore ltl. 5) Vorspiel und Schiußsceue (LiebeStod). au» „Lrlstau und Isolde. 6) Zigeuaerweiftu für Violine. (Herr Loncertm. Bleuer.) 7) Große Polonaise Lckor. LiSzt. U'ber die einzelnen Nummern des Programm» ist urchtt An deres zu sagen, als daß das Alte bei diese» Aussühruugea zuweilen wie eine ueue Offenbarung klang... Wagner. Händel. Beethoven. Beethoven. Wagner. Sarasate. Notizen. DaS Deutsche Theater zu Prag hat HalSvy'» Over „Der ewige Jude" erworben und studirt da« Werk sür nächste Spiel zeit ein. — In Maillart'S komischer Oper „Glöckchen deS Eremileu", welche bei Kroll in Berlin wieder einmal in Scene geht, treten außer dem Stuttgarter Gaste Frl. Armani, welche die Rose giebt, Fränl. Stern als Georgette, Herr Fricke al» Belamy, Herr Hencklshcven als Silvain, Herr Theile al- Tbibeaut aus. Herr Kammersänger Bulß aus Dresden, dessen Gastspiel eine» überaus ersolgreichen Verlaus nimmt, tritt am Sonntag zum letzieu Male aui. — Ter Capellmcistcr und bekannte Componist Richard Klein- micbel hat sich mit seiner Gattin, der früher unter dem Namen Mohnhoupt bekannten trefflichen Sängerin, iu Berlin uiedergelaffen. — Zwischen der General-Jntendautur der kgl. Schauspiele in Berliu und der Hosmusikhandluag Ed. Bote »d G. Bock daselbst wurde gestern der Vertrag vollzogen, durch welchen die erster« das Aufführungsrecht der neuen Verdi'schen Oper „Othello" erworben hat. Die Oper soll in künftiger Saison im kgl. Opernhause mit Herrn Niemanu als Othello und Frau Sucher als De-demona in Scene gehen. — Der Musikverlag von Theodor Barth Berlin ist kürzlich in daS Eigenlhum der jungen Leipziger Musik. Schreiberpersonal der Rechtsanwälte rc. nicht Änwendnng gefunden hat, daß letzteren daS Recht der Thellnabme sogar an der Gemeinde Versicherung abgcsprochen worden ist, ba die Rechtsanwälte rc. bc kanntlich nicht als Gewerbe- oder HandelStreibrnde im Sinne de- Gesetzes angesehen werden können. DaS ist in Rücksicht aus die durchaus nicht günstige sociale Stellung der Betroffenen um so mehr tief beklagt worden, als das ähnliche Hilfspersonal in Handel und Gewerbe rc., die nicht in förm licher kaufmännischer Lehre herangewachsrnen Handlungsgehilfen rc.» von allen« Ansang an zur Versicherung zugelassen resp. herangezogen worden sind, un» der Verband deutscher Bureaubeamtrn bereitet deshalb auch eine Petition vor, in welcher um entsprechende Erweite rung d«S Krankenversicheiungsgesetze» nacharsucht werden wird. Sollte thatsächlich dir Auslegung auch de» tz. 1 de« Entwürfe» de» Alter», und Jnvaliden-BersicherungS-Gesetze« da» Schreibstuben- Personal der Rechtsanwälte, Notare und Gerichtsvollzieher de» Reiche» auSschließen, so wäre eS für die Lösung der socialen Frage höchst erwünscht, daß maßgebend« Kreise sich der bezeichnet««, wahr- lich lang« genug bintangesetzten BolkSclasse annehmen und ihr durch entsprrchende Ergänzung de- Entwürfe» den Segen de« Gesetze« zu zuwenden sich angelegen sein ließen. Da» mag al» Bitte hier au». gesprochen sein. L. L. V. * DerSterberassenvereln der Bediensteten und stito- idlgrn Arbeiter der Sächsischen StaotSeisenbah»«», ! welcher seit nunmehr 33 Jahren besteht, hatte am 1. Januar 1888 * lieber da» Leipziger „Röthig'sche Soloquartett" schreibt man au» Borna („Tagebl.") anläßlich eine» Concertes: „Die Leistungen de« Quartett« waren in allen Hinsichten vortreff liche. klangvoll und doch deceut der Biß, vo» Cellosärbung dec Tenor, weich und oiisctimiegend der Alt, anmuthig und scisa, der Sopran: wo solche Kräfte zusammen wirken, „da giebt e« einen gulen Klang". Di« Stimmen sind gut gegen einander abgetönt. Tonbildung und Au«iprache zeigen gute Schulung. Von de» vor- getragenen Siucken wirkle vor Allem da« wunderbar schöne Wer. mann'sche „Nachilied" infolge seiner und stimmung-voller Aus führung wahrhaft ergreifend. Den besten Eindruck hintcriießen auch die Solosnche»; da« belr>sft sowohl die mit wohlklingender Stimme und natürlicher Anmutb gelungenen Lieder sür Sopran, al« auch in-beioneere di- durch Herrn Krause mit schöner Baryio».Stimme, vortrefflicher Auöiproche, feurig und mit dramatischer Lebendigkeit dorgeboteneu Lorträge." <5 Der auch in dem nördliche» Sachsen wohlbekannte Tbeater- direclor Karl Scdiemang, der Senior der schlesiichcn Won der» bühnealeiter, ist am 7. Juli in Schönbrunn bei Bunzlou ge storben. Er war al- rin sehr rechtlicher, durchaus solider und um- sichliger GeschSft-mann geschätzi. Schieino ng war 1823 in Drr« den geboren und seit 1818 bi- vor zwei Jahren Schauspieler bezw Theaterdirertor. * Da» Programm zum JahreSseft de» „evangelisch- kirchlichen Cborgesangverbande«" sür die Provinz Sachsen und die thüringischen Lande »» Gotha, welche« am Montag, den 16.. Dienstag, deu 17. und Mittwoch, den 18. Juli, statifindet, ist solgeude«: Montag, den 16. Juli, Abend« 5 Uhr: Liturgischer Fest. „Nibelungenrings" gingen an 500000 ein, da» Deficit 1876 betrug ca. 100000 >1, welch-« durch Richard Wagaer ge deckt wurde. Die Parsisal-Nufführuagen brachten au Patro- natsschcinen 140000 zum letzieu Festspiel 1886 der All gemeine Wagnerverein 30000 Ende 1884 stand der Fond« auf 180000 1886 brachte bei 300000 >l Kosten der Jnsceuirung und Ausführung von „Tristan" noch 20000 ^l Ueberschnß. So beträgt drr Fond« jetzt ca. 300000 — Edmund Kretschmer in Dresden hat seine neuesten Mänaerchöre dem DreSdaer Mannergesangverein, in Erkenntlichkeit sür die Ernennung zum Ehrenmilgliede, gewidmet. DaS Opu« enthält die vier Nummern: „Die drei Kainerade»", „Liebe-iod", „Lied im BolkSton" und „Trinklied". Te« Componisten Chorwerk „Sieg im Gesang", da« bekanntlich bei seiner Ausführung vor zwei Jahren durch den Lehrer gesangverein im Gcwerbehause sehr günstige Aufnahme fand, ist kürzlich in Hermannstadt (Siebenbürgen) mit großem Beifall aus. geführt worden. — Die Opernsängerin Fräulein Weutz au« Wien ist al« erste Coloralurlängeriu an da« königliche voftheater in Kassel engogirt worden. Dieselbe batte daselbst zuvor al« „Leonore" (Troubadour), „Donna Anna" und „Valentine" gasttrt. Die Dame tritt al« Ersatz sür die ausscheidende Sängerin Fräulein Calmbach ein. — Marie Geistinger gedenkt noch eine Zeit lang von der Bühne „Abschied zu nehmen". Die Künstlerin lebt gegenwärtig der Erholung ans ihrem Schlöffe Rastensrld in Kärntheu. Znm Herbst wird sie. wie r» beißt, wieder in mehreren Slädlen gostirea. — Sarasate hat in London eine neue Ballade mit Orchefterbegleitnng von Moritz MoSzkowSki znm ersten Male und mit großem Erfolge gespielt und gedenkt da» Werk im kommenden Winter auch in Deutschland zu Gehör zu bringen — an» von Bülow ist nach glänzender Abiolvirung seine» eethoven-Cyklu« in London nach Hamburg zurückgekehrt. — Au» London wird geschrieben: Dem Vernehmen nach wird sür die nächstjährige Saison in London ein deutsche» Operu-Unter- nehmen geplant. Bc« jetzt haben derartige Unternehmen in London stet« mit schweren Verlusten geendet. — Im Lomedy-Theater in Manchester gasttrt augenblicklich jene russische Operngesell» schait, die i>» Mai d. I. im Berliner Lictoria-Iheater auftrat. Die Gesellschaft soll mit Rubinsteiu'S „Dämon" iu Manchester einen guten Erfolg erzielt habe». Aus der deutschen Turnerschast. * Die statistische Erhebung innerhalb der deutschen Turner- schast vom l. Januar 1888 ergiebl nach dem in der letzten Turn zeitung veröffentlichten Berichte de« GeschästSsührer» 1-r. G o e tz wiederum, wie seit Jabren olle ihre Borläuser, da« Bild einer ruhig und stetig fortschreitenden Entwicklung der deulschea Turnerschast in Bezug aus die Zahl der Vereine und Berrin«orte, der Mit- gliederzahl überhaupt und der turnenden Mitglieder «»«besondere, sowie aus alle die weiteren Verhältnisse, auf bereu Feststellung die Statistik gerichtet ist. ES dürste nicht Schönfärberei zu nenne» sei», wenn man au« der sich seit langen Jahren stet« gleichbleitende» stetigen Entwickelung der Turnerschal» in äußerer Beziehung »ch ans eine gesunde innere Eniwickelung schließ«; wenn i» letzterer Bezieh»»» noch zu wünschen übrig bleibt, so soll da» »nr ansporne», überal
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