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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-16
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1888
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4SÜ2 Lalerte» »etgrnd. Dt« Kosten de« erster«« stad aas 8 151 156 ^1. die de« letztere» aas s 647 081 >l veranschlagt. Die gemischte Depu tation sür die Markthalle hat sich sür da» letztere entschieden und tritt man dem bet. 8) Dir Vorlage, betreffend die Entnahme der sür bauliche Unter- baltuug der Grundstücke Darmstädter Hof. Am Kautz und Braune- Roß verwilligten Kosten von WO >l au« dem Betriebe, ist von den Stadtverordneten abgelehnt worden und sind letztere bei ihrem Au- trage, die Kosten aus da- Conto der Markthallen zu nehmen, stehen geblieben. Man saßt hierbei Beruhigung, 9) Nach Mittheilung de« engeren Ausschusses de« SiegeSdenkmal- comitSS wird da« Denkmal in den nächsten Wochen enthüllt werden und ist von dem Ausschüsse angeregt worden, zur Vorbereitung der EnihüllungSseier rin aus Mitgliedern des Rath«, der Stadive» ordneten und de« eagerea Ausschusses bestehende« weiteres ComitS uievcrzusetzen. Man erklärt sich hiermit einverstanden und wählt neben den Herren Oberbürgermeister vr. Georgi und Bürgermeister vr. Tröndlin, welche dem Comitö als Mitglieder de« DenkmalcomilLs angehürcn würden, die Herren Pottzeidirector Brettchneider und Stadiräthe Grüner und Wagner. Di« Stadtverordneten sollen ersuchi werden, neben dem ebeafall« dem TenkmalconiitS angehörigea Vorsteher Herrn Justlzraih Vr, Schill noch 4 Mitglieder ihre« Collegium« in den gedachten Ausschuß zu wählen. 10) Das von der Deputation vorgelegte Programm sür die Feier der Eröffnung de« neuen Vieh- und Schlachthose« wird ge- »ehmigt. 11) Auf Antrag der Ockonomiedeputation wird die Herstellung eine« neuen eisernen EinsahrtSthore« im Rittergut« Stötteritz u./TH. mit einem Auiwande von 2600 ^l n conto Actrieb beschlossen, 12) Die Stadtverordneten hatten aus die Vorlage wegen Um- gcstaltung de« Platze« vor den, Westportale der ThomaSkirche mit riueni Geiaiuintaulwande von 42 007.28 ^l. und zwar 34 307,28 ^1! n conto Betrieb und 7700 u conto ErxänrungSsond« der Gas anstalten den Plan mit der Modifikation genchmigt, daß die Fahr bahn zwischen der alten Thomasschule und der Bordkante des neu- licrzustelleiidcn Fußwege« aus 7 w verbreitert werde, dagegen die Ausstellung de« Hiller - Denkmal« an der vorgeschlagene» Stelle unter Streichung der Kosten abgelehnt und den Nath erlncht, sür dasselbe einen anderen geeigneten Platz der Stadt in Vorschlag zu bringen. Mau tritt nach Gehör der technischen Stelle» dem Anträge be. züglich der Verbreiterung der Fahrbahn bei und beschließt, lm klebrigen au der Vorlage sestzuhalten. 13) Es wird die Lieserung der Granitschwellen sür die Kronprinz, straße, die Befestigung der User am Kuhburger Wasser vergeben und seruer der Verkauf von Materialien der Gasanstalt I nach dem Anträge de« Herrn Dccernenten sür GaSsochen beschlossen. 14) Man beschließt, einem Gesuche um käuiliche Ueberlaffung von kleine» Arealstreisen zu bereit« verkauften Villenplätzen an der Carl- Tauchnitz-Siraße stattzugeben und dementsprechend den ParcellirungS« plan zu ändern. Zu 5, k, 7, 11, 12, 14 ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholeu. Vom SV. Juni I888.*) Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister vr. Georgi. 1) Die Stadl versrdneten haben zugestimmt: a. der Herstellung einer Verbindung vom Hochbehälter der Stadtivasscrkunst bei Probsthaida nach dem Stadthause und der Stammanlage bei Connewitz mittelst Schreib« und Sprech apparates unter Entuahme der Kosten von 2550 aus dem sür Herstellung einer unterirdischen Telegraphenleitung im Jahre 1882 verwilligten und noch nicht verausgabten Betrage von 5372 b. der Uebcrwölbung des Sommerbuffets im neuen Theater mit einem Auswande von 800 » au« Conto 32 8.1 k. 7 »außer, ordentlich" des diesjährigen Haushaltsplanes, c. einem Abkommen mit den Herren Franke und Gen, wegen käuflicher Ueberlaffung eines ArealstreifenS von einer dem Johannishospitale gehörigen Parcellc in Thonberg zum Preise von 10 Vs pro Quadratmeter und mit Frau Offen- Hauer wegen käuflicher Erwerbung eines Arealdreiecks von der vorstehend erwähnten Parcelle sür 30 ^l bez. 18 >1 pro Quadratmeter, (I, der Erneuerung der Fußwege an der Rordsette des Marktes mit einem Auswande von 3535,59 >l und der Asphaltirnng der Nordseite des Marktes mit einem Auswande von 24 510,70 auS den betreffenden Positionen deS Haushalt, planes, e. dem Umbau der Plagwitzer Wtldfluthbrücke mit einem Auf wände von 177 647,34 .äli unter Vertheilung der Kosten au die Jahre 1888 bis 1892 mit je 50000 v« und auf 1893 mit 27 647,31 VS. ES ist dies Alles auSzuführeu, zu e vorbehältlich der Ent- schließung der Stadtverordneten auf die neuerliche Vorlage wegen Entnahme der Kosten, 2) Die Vorlage des RatheS, betreffend die Errichtung eines Nebengebäudes für die Naunhofer Wasserwerke, mit einem Austvande von 16 800 V! n conto Erweiterung der Stadtwasserkunst ist von den Stadtverordneten anderweit abgelehnt worden und haben die selben 12 000 vk zur Ausführung zur Verfügung gestellt. Man beschließt, die Sache Herrn Ingenieur Thiem vorzulegen, 3) Es wird die Erbauung eines Schuppens für die Unterbringung des Torsftrcumaterials auf dem neuen Vieh- und Schlachthos mit einem Auswande von 2800 v« beschlossen. 4) Man vcrgiebt die Erd- und MacadamisirungSarbeiten in der Kronprinzstraße zwischen Koch- und Südstraße, die Herstellung eines hydraulischen Auszugs für das Gesangcnhaus deS neuen Polizei gebäudcS und die Trottoirlegung an der Nordseite deS Marktes. 5) Herr Gutsbesitzer Seyfferth hat um Genehmigung gebeten, auf einer der Stadt gehörigen von chm crpachteten Parcelle in Sommerfeld ein massives Wohn- und Stallgcbäude errichten zu dürfen. Unter den üblichen Bedingungen wird dies genehmigt. 6) Von Herrn Oberbürgermeister lir, Georgi ist in der An gelegenheit wegen Ausnahme der Vorstadtdörscr ein »Ortsstatut, die Vereinigung der Landgemeinde mit der Stadt Leipzig betreffend", entworfen worden, welches die Deputation für den An schluß der Vororte mit geringen Nenderungen angenommen hat. Dieselbe hat hierüber Bericht erstattet. Als Tag der Vereinigung der betreffenden Landgemeinden mit der Stadt Leipzig ist der 1. Januar 1890 vorläufig in Aussicht genommen worden. Das Collegium genehmigt das Statut und beschließt nach den Anträgen der Deputatton, dasselbe den betheiligtcn Gemeinden zugleich als Beantwortung der diessallsigen Zuschriften zur Erklärung vorzulegen, den Stadtverordneten dasselbe zur Kenntnißnahme mitzuthcilen und sowohl der künigl, KreiShauptmannschast als der königl. AmtShaupt- mannschast Leipzig von dem Vortrage der Deputation und den darauf gefaßten Beschlüssen Kenntniß zu geben. 7) ES liegt eine Zuschrift des GcmeinderathcS zu Möckern be. trefss der gemeinsamen Herstellung der Elsterbrücke bei Möckern vor Den diessallsigen Anträgen der Deputation, von welcher die Her stellung beantragt wird, tritt man bei. 8> An Stelle des zuin 1. Cassirer beim Vieh- und Schlachthofe gewählten Brmenamtscassirer Herrn Seidel wird der Stadtsteucr emnchmer Herr Schicker gewählt. 9) Der Vorstand des südvorstädtischcn BezirksvcreinS hat gebeten die Errichtung eine» Gedenksteines zur Erinnerung an die Leipziger Völkerschlacht in die Hand zu nehmen und hierfür ein Comitö aus verschiedenen Berufs- und Gesellschaftsklassen der ganzen Stadt zu bflden. ES wird Herr Oberbürgermeister vr. Georgi vor definitiver Beschlußfassung in der Sache ermächtigt, zunächst eine Vorbesprechung hierüber mit verschiedenen Herren zu veranlassen. 10) Herr Freiherr Speck von Sternburg auf Lützschena hat mit gctheilt, daß er die im Jahre 1886 dem städtischen Museum zur Ausstellung überlassenen Gemälde wieder zurückzunehmcn beabsichtige. Dem Direktor de» Museums ist hiervon Mittheilung zu machen, für die Ueberlaffung der Gemälde ist nochmals zu danken. Zu 3, 5 und 7 ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen ") Eingegangen bei der Redaktion am 12. Juli. Franz Drähue's Sil-weberei. Schon von Alters her ist der Webstuhl zur AuSsührung kunst. roller bildlicher Darstellungen benutz» worden. Schildert doch schon Lvid in seinen „Metamorphosen" bei Erzählung de» Wettstreites der Palla» und Arachne in der Biltweberei die Technik dieser Kunst sehr ausführlich. Handelte eS sich in vielen Fällen dabei auch nur um Herstellung von schmückenden Mustern sür daS Gewebe, so ist doch auch die Benutzung der Weberei zu nicht blos dccorativen, sondern zu reinen Kunstzwecken, gewissermaßen als ein der Malerei gleichwerthige« Herstellung-mittel von Bildern, auch nicht eben mehr neuen Datums, E« mag in dieser Hinsicht nur aus die noch heute zum Thcil in mehrfachen Exemplaren erhaltenen berühmten Arrazzi oder Bildteppicke hingewiesen werden, welche Papst Leo X. in Brüssel sür die sixtinische Capelle de- Vatikan w eben ließ. Niemand Geringerer ol- Rafael zeichnete bekanntlich di« zum großen Theil ebenfalls noch erhaltenen, von Rnbtn- io Brüssel wieder entdeckten and »o» Untergang» geretteten Gert»»» dazu. Auch Werke von Lioaardo, Rogier von der Wehden n»d an» deren Meistern gaben die Brüsseler Weber wieder. E« folgte dann die Blüthezeit der französischen Godeliuweberei. Anfang unsere« Jahrhunderts endlich erfand Jacquard leinen berühmten Webstuhl von genial einfacher Louftructioa für die Au-sühruag von Muster- und Bildweberei. Nach diesem Privcip arbeitet au» di« schon seit einiger Zeit hier eröffaete „Seide».Kunst-Weberei" von Franz Drähae hier (Reudnitz, Eisenbahnstraße ln). Da» neue an den auS derselben hervorgegaugenen Arbeiten ist nicht sowohl die Metbode, als viel mehr die Anwendung der Bildwebere». Nach jeder Vorlage, jedem bunten oder schwarzen Bilde, jeder Photographie können nach Jacquard'« Methode die «arten ausgeschlagen werden, welche beim Gange de« WedstuhleS da« Ausheben oder Niederdrücken der rin- zrlneu Platine und damit den Durchgang des Schüsse« über die erforderlichen Fäden der Kette ermöglichen. Aber gerade diese Her stellung der Karten erfordert augenjcheialich neben größter Sorgfalt auch künstlerische- Berständuiß, und daß diese nicht überall dieselben sind, wurde dem Schreiber diese» Berichte» recht deutlich, als ihm absolut werthlose Erzeugnisse der Bildweberei au- gewissen aus- wärtigen Fabriken in die Hände kamen. Bei den Drähne'jchen Bildwebereicn handelt et sich nicht um Rafacl'sche Tapeten und Gobelin« von sozusagen monumentaler Größe, sondern um liebenswürdige Sächelchen und Erzeugnisse der Kleinkunst von reiz» und geschniackuollster Auswahl und Ausführung. In die Kettenfäden von weißer Seide ist daS Bild entweder nur durch schwarze oder durch entsprechende duate Schußsäde» em gewebt. Die so entstandenen Blätter von Foliogröße bi« zum zier luchsten kleinsten Nipve-sormat herab zeigen einen ebenso abwechselnden und reichen, wie künstlerisch gelungen ausqesüdrten Bilderschatz in Carlo», oder anderer eleganter Fassung zum Zimmcrschmuck, zur Verwendung »IS sinniges Lesezeichen, als reizende Glückwunsch korten und zn Gott weiß was noch sür tausend anderen Verwendungen ähnlicher Art. Die Bildnisse unserer dahiugegangenen Kaiser Wilhelm und Friedrich, sowie des regierenden Kaiser», da» de» Fürste» Bis marck. des Grasen Moltke und anderer großer Männer de» deutschen Volke» lassen, so lebendig schauen uns dieselben alle hier an. dem Vaterlandsliebenden das Herz höher schlagen. Dieser Galerie reihen sich i» gleich vorzüglicher AuSsührung daS russische, österreichische und englische Herrscherhaus, sowie Papst Leo Xlll. an. General Molseley, Stanley, berühmte englische Jockey» folgen. Diese letzteren bilde» gewissermaßen den Uebergang zu den hübtchen, ebenfalls in reiner Seid« buntgewcbtcn Svortdjldera, mehreren trefflich wieder gegebene» Pserderennscencn, Fuchs- und Hasenjagdscenen, Radsabrcr- und Nudersporlscenen, BolkZipielscenen, dann der LondonerKryssall Palast, die Berliner Jubiläumsausstellung. Geradezu uucrschöpslich ist die Auswahl von hocheleganten Bisiten- und GesckiäsiSkarten in Bunt und Schwarz, Gratulotionskarten.Buchzeichen.Heiligenbildern rc. Geradezu reizend sind unter den letztere» die. welche gothische Spitzbogenienster mit Heiligenbildern in Glasmalerei darstelle» sollen. Wirklich lln < ländliches leistet die Dröhne'sehe Bildweberei hinsichtlich der l'reue, wo es sich um Wiedergabe von Conipositionen namhaster Meister handelt. So muß man in den drei Schaukäiten der Dräbne'schon Kunstwcberei an der Gartenmauer deS Kaiser. kotelS auf der Schntzenstraße die prächtige Reproduktion von Pliiddeiiiann's Bilde „Heinrich I V. in Canossa ' ansrichtig bewundern Auch die Wiedergaben von Lejeune'S „^prös ln pcelie ä I» crevetts' und von Tonn Robert-Flrurq's „Leda mit dem Schwan" reihen sich ibm mit Ersolg an. Alles in Allem hat mar. es in diesen Drädne'schen gewebten Seidenbildera mit einer geschmackvollen und schon weiten Kreisen des Publicum- sympathischen Erscheinung aus dem Gebiete einer liebenswürdigen Kleinkunst z» thun. Adolf WeiSke. Sachsen. * Leipzig, 15. Juli. Man begegnet, seitdem die Ber legung deS Wochenmarktes nach dem Königs- und Roßplatze erfolgt ist, sehr oft der Meinung, daß derselbe nun mehr aus den beiden Platzen bis zur Vollendung deS BaucS der Markthalle verbleiben werde. Dem gegenüber wird unS von zuständiger Seite erklärt, daß diese Annahme eine völlig irrige, vielmehr diese Maßregel lediglich getroffen ist, um mit den Arbeiten zu dem Siegesdenkmal freie Hand zu habet». Nach dieser Zeit, und nachdem auch die ASphaltirungS- arbeiten in der Katharinenstraße rc. vollendet sind, wird dann der Wochenmarkt wieder aus seine alten Plätze zurückverlegt, * Leipzig, 16. Juli. Mit dem heutigen Tage tritt eine Einrichtung in« Leben, welche jeder Thiersreunv gewiß mit lebhafter Genugthunng begrüßen wird. Der bisherige, oft zu Aergerniß Anlaß gebende Transport de» Schlachtviehes erleidet mit dem Inkrafttreten der ScklachthosSordnung eine Aenderung dahin, daß von heute ad Bullen, Ochsen, Kühe, Jungvieh, Kälber und Schweine, welche nach und von den, Vieh- und Schlachthose bezw. nach dem daselbst befindlichen Beschauamte oder sonst zum Zwecke der Schlachtung im hiesigen Stadtbezirke tranSpcrtirt werden, nur auf Fuhr werk befördert werden dürfen. Schasvieh und Ziegen da gegen können getrieben werden. * Leipzig. 15. Juli. Die Mitglieder der akademischen Ortsgruppe deS Evangelischen Bundes und die Freunde desselben waren gestern zahlreich im blauen Saale deS KrystallpalasteS versammelt, um einen Dortrag deS Herrn Professors Beyschlag auS Halle zu hören. Der Redner gab ein Bild von der Entwickelung deS Bundes, seinen ersten Anfängen und feinem gegenwärtigen Stand. Unter Hinweis aus den EntwickelungSgang der deutschen Geschichte bezeichnete der Redner die protestantische Bewegung al« eine echt nationale, die in unserem Volksthume wurzele. Da» beweise der Bund selbst, welcher, erst vor JahreSsrist begründet, beute bereit» 30 000 Mitglieder zähle. Am Schluffe seiner Darlegungen angelangt, forderte der Redner unter dem lebhaften Beifall der Versammelten die akademische Jugend auf. in alle Wege sür die Zwecke und Ziele deS Evangelischen Bundes einzu» treten. Der Vortrag war auch der Form nach ein Meister werk akademischer Beredsamkeit. * Leipzig, 15. Juli. Daß unter den bisherigen trau rigen WitterungSverbältnissen auch die arme Vogel welt entsetzlich zu leiden hat, ergiebt sich auS einem Vor- koinmiiiß. daS sich in unserer nächsten Nähe, im Gehöfte deS Herrn Stierba in Eutritzsch, zugelragen. Die junge Schwalbenbrut ist von den Alten, welchen die Nahrung in Gestalt von Jnsecten rc. gefehlt, verlassen worden. Ob die Alten umgekommen sind, muß natürlich dahingestellt bleibe»; allein Thalsache ist, daß gestern sämmlliche vier junge Schwalben dem Hungertode verfallen waren. TlcS ist nur eia Fall und sicherlich sind ihm unzählige solcher traurigen Vorkommnisse anzureihen. I Leipzig, 15. Juli. AuS Anlaß de» in Wnrzen staUsindcnden Sängerfestes ging heute Morgen 6 Uhr 30 Min. aus der Dresdner Bahn em Extrazug dahin ab, welcher von 750 Personen besetzt war. Den ebenfalls aus der Dresdner Dahn früh 6 Uhr 35 Min. nach Leiönig und Döbeln, bez, Colditz und Rochlitz abgclassenrn Extrazug br- nutzten von hier auS 580 Personen. — Durch die Unvorsich tigkeit eines Maler lehrlingS. welcher in einer Wohnung erster Etage der Nürnberger Straße mit AuShängen rincS großen Bogenfenster» beschäftigt war. konnte gestern Vor mittag schwere- Unglück herbeigesührt werden. Er ließ daS Fenster auS der Befestigung aus daS Trottoir herabsallen, woselbst eS beim Niedenchmetter» in Stücken zerbrach und zwar in unmitteibarer Nahe zweier Herren, die gerade diese Stelle paffirle». Der Unterschied nur weniger Sekunden rettete sie vor wahrscheinlich schwerer Beschädigung. — Aus der Thüringer Bahn fuhren gestern Abend 9 lldr 22 Mi», mit dem nach Frankfurt a. Ni, und Basel abgegangenen Extrazuge 65 Personen mit, welche sich i» Corbetha dem von Berlin kommenden Hauptzuge anschlossen. — Der ous derselben Bahn gestern Abend 9 Uhr 40 Mi», über Zeitz nach München, Lindau, Kusstein und Salzburg ab gegangene Ertrazug war von 40 Personen besetzt, welche in Zeitz ebenfalls' an den von Berlin kommenden Hauptzuge Anschluß nabmen. — Heute Vormittag hatte ein hiesiger Dienstknecht da« Unglück von einem ausschlagenvcn Pferde in da» Gesicht getrosten und namentlich an dem einen Auge schwer verletzt zu werden. ES machte sich seine Unter bringung im Krankenhause nothwendig. * Reudnitz, 15, Juli. Am gestrigen Abend wned« Hier selbst die Grundsteinlegung zur ne««« Turnhalle n feierlicher Weise vollzogen. Zahlreiche Vereine, darunter der hiesige .Gewerbeverein" mit seinem kostbaren Banner, ver» ammelten sich »/aS Uhr >>» Hose de» Feurrwehrdcpol» und unter den Klängen der Musik setzte sich der Fcstzug, an dem ich die Spitze» der OrlSbehörden betheiligten, nach der Hcinrichstraße zu, woselbst die Turnhalle errichtet wird, in Bewegung. Hier war Alle» zur Grundsteinlegung vorbereitet. Erbebender Gesang leitete die Feier ein. woraus der Bor- itzende de» Turnverein» Hierselbst. Herr Wünsch, eine von warmer Beaelsterung sür den Verein getragene Neve hielt. AuS seinen Darlegungen ging hervor, daß die alte Turnhalle ich alS zu klein und ungenügend erwiesen hat und baß die neu zu schossende Halle 45 000 vH kosten wird, wovon 2l 000 v- durch Antheilschcine gedeckt sind, während für die Nestsumme eine Hypothek ausgenommen wird. Nachdem Herr Schrift führer Schumann die Urkunde verlesen hatte, wurde die selbe mit mehreren Documentcn in den Grundstein gelegt und ,S erfolgten nun die üblichen Hammerschlägr. Ein fröhlicher EonnnerS in den .Drei Lilien" schloß sich an die Feier an. — Morgen, DienStag, findet, wie auS dem Auzcigentheil bereits bekannt geworden, in den „Drei Lilien" zu Reudnitz daS PrüsungS-Concert deS Knaben- musikcorpS Leipzig-Reudnitz unter Leitung deS TircctorS Herrn Hemmann statt. Mit diesem Concert wird zugleich ein humaner Zweck verfolgt, denn der Ertrag ist zum Besten sür die Reudnitzer Volksküche bestimmt. ES erscheint daher ein zahlreicher Besuch der Veranstaltung wohl empsehlenSwerth; zudem sind die Leistungen der jugend lichen Musikcrschaar recht tüchtige. Hainicke», 14. Juli. Der vor Kurzem verstorbene Besitzer einer ber größeren Flanellsabrik-ElablissementS in Erumbeich. Karl August Günther bat in seinem Testa ment sämmtlichen von ihm beschäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen größere oder kleinere Geldbeträge al» Legate anSgesetzt. Letztere sind den Betreffenden durch den der zeitigen Leiter de- Geschält», Meyer, in den jüngsten Tagen eingehäncigt worden. Dieser letzte Act der Mitdlhäliakeit ist vollständig übereinstimmend mit dem Vorleben LeS Ver schiedenen, der bei Lebzeiten al- ein Helfer der Armen galt und im Verborgenen viel Gute» that. — AuS Wechselburg entfernte sich vor einigen Tagen die lIjährige Anna Wnstlich, deren Vater auf dem Zucht bause sitzt und deren Mutter gestorben ist, und die sich nun in der Ziehe teS Schuhmacher» Lebinaun in Wcchselburg befand. Sie ging aus dein Nocklitzer Fußweg bis zur Brücke des SilbcrthalbacheS hinab, legte alle Kleider ab und ist dort, wo die Mulde sehr tics ist. in dieselbe gesprungen. Schon früher halte sie sich bei ander» Kindern augelcgenllich danach erkundigt, ob die Mulde dort in der Drehe recht lies sei. Die Anna Wnstlich war ein fleißiges und ordentliches Mädchen, soll aber von ibrcn Zieheltern zu streng und barsch behandelt worden sein. Ihr Leichnam ist trotz eifrigen Suchcns noch nicht gesunden worden. * Chemnitz. 15. Juli. Den Schülern der hiesigen königlichen höheren Gewerbeschule Robert Otto au» Görtitz und Alexander MeveS au» Berlin sind au» den Zinsen der Nichard-Hartmann-Stistung je ein Reise- stipendium im Betrage von 300 und dem Schüler Alsred Künstler anS Meerane auS den Zinsen der sür Schüler bestimmten Abtbeüung ^ der Hülße-Stistung ein Neisrstipendium im Betrage von 180.6 bewilligt worden. I. Vom Erzgebirge, 14. Juli. Der ErzgebirgS- turngau hält morgen in Jobanngcorgenstadt sein 3 Gausest ab. wozu von Aue ab ein SonLerzug nach der Exulanten stadt gehen wird, denn die Bethciligung wird bei nur einiger maßen günstigem Wetter eine sehr zahlreiche werden. Die Einwohner werden die fremden Turngäste nach den getroffenen Lcranstättungeu sehr freundlich ausnchmen. — Der Stadl gemeinde Ei den stock ist von den verstorbenen Friedrich August Schmidt'schcn Eheleuten eine Summe von 3000 vk mit der Bestimmung schenknngSweise vermacht worben, daß die Zinsen alljährlich zu Luthcr'S Geburtstag an arnie in der Parockne Eibenslock wohnhafte Blinde vcrtheilt werden. Ein ehrendes Andenken ist den Schenkgcbern gesichert. — Der ziemlich 40 Jakr« laug als Handarbeiter ununterbrochen aus dein Großinann'schc» Freigute zu Eibenstock beschäftigte Johann Goltlieb Leistner erhielt die große silberne Medaille sür Treue in der Arbeit". Wollenste!», 14. Juli. Bad und Waldmühle sind vollständig von Gästen besetzt, trotz deS rauhen, unsreund lichen Wetters. Wer sich Unterkommen sichern will, muß sich vorher aumeldcn. Fast täglich reisen Gaste ab und werden durch neue ersetzt. Viele Seufzer stößt man auS ob der übergroßen Frische, dem Grau deS Himmels und der häufigen Wiederkehr deS NegenS. Dock» wandeln sich die Wünsche meist in Hoffnungen. Man hofft aus die Nähe der HundStage, erkundigt fick nach dem Stand deS Barometers, liest fleißig die Wclterprophezeiungen, tröstet sich mit dein Gedanken, daß daS Wetter in der Heimath nicht bester, die Lust aber häufig schlechter ist, benutzt jede leidlich günstige Zeit zu Ausflüge» >»it Regenschirm und sucht sich durch Geselligkeit über die Unainiehmlichlcit deS Wetter» hinweg zuhelscn. Frriberg, >4. Juli. Der Nalh unserer Bergstadt beglückwünschte gestern den in hiesigen Bürgerkreisen wohl bekannten und beliebten Strnmpfivirkcrmeister und Lotterie- collccteur Herrn Herrman» Friedrich Barthel zu seinem 50jäbrigen Bürgerjubiläum. — Nachdem noch heule früh starke Regengüsse und eisige Kälte die Hoffnungen der Marklsierantei, bedeutend herabstimmten. hat sich seit Mittag daS Wetter ausgeklärt und scheint seit 14 Tagen die lang, vermißte Sonne wieder so sommerlich wärm hernieder, daß sür den morgen hier beginnenden Jahrmarkt die besten Aus sichten vorhanden find. — Leider verunglückte bei dem Aus bau eines CarronsselS der elfjährige Sohn de» Besitzer» Schönherr durch da» Umfallen einer Sehleiter und erhielt ziemlich gejäbrliche Verletzungen. — Im Hospitalwalde an ber Nossener Bah» wurde gestern ein hiesiger, etwa 35 Jahre alter verheiratheler Slellmachermeister erhängt ausgesunden. s- Plauen. 14. Juli. Im Lause des heutigen TageS ist die Schmückung unserer Stadt sür daS Voz Hündische Sängerjest noch beträchtlich gefördert worden, eS gewährt wirklich Freude, die Slraßen der Stadt zu durchwandern. Vier große Ehrenpforten sind errichtet, in vielen Straßen Guirlande» gezogen. Der Festort, da» Felsenschlößchen, gleicht einem dunklen Tanneuwalde. ver nnt Draperien in den Reichs-, Landes- und Stadtsarben geschmückt ist. Don au» wärt» sind Sänger erschienen auS Äbors, Auerbach, Brunn döbra, Elleseld. Falkensteni, Greiz (4 Vereine), Klingentbal Lengenfeld (3 Vereine), Mylau (2 Vereine), OelSnitz, Reusa, Schleiz, Schöneck. Treuen (2 Vereine), llnterzwola. Die ge sammle Sängcrschaar, welche sich heute Abend nn Felsen schlößchen zur Begrüßung und zum CommerS cingcsunden beträgt ca. 1000. v. Pirna, 14. Juli. Nachdem seinerzeit von den Stadtverordneten beschlossen worden war, in der be kannten Con stictSsrage betreffs der Abhaltung vertrau lieber Vorbesprechungen den eingeschlagenen Beschwerdeweg sortzusetzen, ist nunmehr die bezügliche Beschwerdeschris deS Collegiums an das königl. Ministerium deS Innern ab gegangen. Seiten» der königl. KreiShauptmannschast war, wie ,ch Ihnen aus Grund Ver längeren amtlichen Darlegung in unsere,» „Anzeiger" damal» berichtete, der Ansicht deS Rathe» beigetrctcn worden. Man ist aus die weitere Entwickelung resp ans den ministeriellerseil« zu ertheilenden Bescheid allseits sehr gespannt. — Die Aufsuchung alterthümlicher Bauwerke u. s. w. wird Seile»» unsere» Geschichtsverein» eifrig verfolgt. E» ist jetzt wieder ein erneuter betreffender .Umgang" fest gesetzt — Ein jetzt hier begangene» Sommerfest der Turn gemeind« enthielt in seinem turnerischen Thrile auch ver schiedene athletische Groppeastellungen, bei denen eine ganz bedeutend« Gewandtheit zu constatiren war. E» handelt sich hier um solch« Leistungen, wie solche bekanntlich auch von dem Athletenclud .Saxonia" in Chemnitz gepflogen werden. — .O Sonnenschein, o Sonnenschein, o schau' un» doch in» Herz hinein!" — so schmachten Hunderte von Sommer frischlern in den verschiedenen Lusicurorten rc. wo jetzt eine schier verzweifelte Stimmung Platz griff. Hoffentlich ersolgt nun bald die ersehnte Wendung, da sonst eine ganz auSgiebige Frequcnzschävigung mit bedeutenden finanzielle» Nachtheilen entsteht. Der Zeit der „großen Ferien" sehen die Interessenten de» Fremdenverkehr» stet« mit weitgehenden Erwartungen entgegen. — Mit der kürzlich in Dors Wehlen stattgesunvenen Weihe ver neuen Militair« verejin-sahne verbanden sich besonder» reichliche Schenkungen für da» neue Banner. Se. Majestät der König spentele goldenen Nagel und Fahnenband, während der Gemeinde- Vorstand und Landtagsabgeordnete Frenzel dem Verein mit einem werthvollcn Fahnenring erfreute. Bon allen Seiten kamen die Kameraden herbei; ein ungebetener Gast war jedoch der bindsadenortige Regen, der eine Verzögerung de- rigcntlicben Weihcacle» herbeisührte. — Die infolge der Reichstrauer verschobene Bersamm- ung de-SäcksischenForstverein» findet vom 29. Juli bis 2. August io Meißen statt. Wegen Behinderung mehrerer Berichterstatter hat die Tagesordnung einige Veränderungen erleiken müssen, infolgedessen nunmehr die folgenden Bc- rathungSgegenstände zur Verhandlung gelangen werden: 1) Welche Grenzen sind der Entwässerung im Walde zu liehen? (Obersorstmeister Tägrr.) 2) Mittheilung über Kaucbschäven in den sächsischen Waldungen. (Oberförster Francke.) 3) Mittheilung Uber die Waldeisenbahn aus Rossauer Revier. (Oberförster WilSdors.) 4) lieber gemeinschajtliche Nutzholzversteigerunaen. (Obersorstmeister Tittmann.) 5) Mit» tbeilung über vie Sterbecaffe kür da» deutsche Forslpersvoal. Oberförster Eltmüller.) 6) Die forstliche UnterrichtSsrage. Professor vr. Ncumeister.) 7) Mitthcilungsvon Erfahrungen im Bereiche de» Forstculkurwesen». sowie über Krankheiten der forstlich wichtigen Holzarten, über sorstsckädliche Jnsecten und Vergl. — Bezüglich ber beabsichtigten Waidbesuche ver bleibt eS bei den früheren Bestimmungen, nach welchen am Montag ein Ausflug nach Sicbeneicben und Scharfenberg vorgenommen werben soll und für Mittwoch der Besuch des Zellwalde», sür Donnerstag die Besichtigung der Walveisen- bahn aus Nassauer Revier in Aussicht genommen ist. — Die „Dresdner Nachrichten" bemerken: AuS dem Schlußsätze deS Erlasses des König« Albert an da» KrirqS- ministerium ergiebt sich, daß durch bie Beförderung Sr. kgl. Hoheit de» Prinzen Georg zum Felvmarschall eine Aenderung in dem Commando deS sächsischen Heere» nicht eintritt. Alle Muthmaßungen darüber eulbehre» jeden Unter gründe». UebrigenS war auch Se. Majestät König Albert als Kronprinz sowohl Felvmarschall als Armee-Jnspcckeur und behielt dabei da» Commando de» sächsischen Armeekorps vermischtes. — Em», IS. Juli. Heute ist einer der wichtigsten Tage Ur da» Bad EmS. An ihm leuchtete da» Morgenrotb de« deutschen Vaterlandes zum ersten Male auf, und der deutsche Aar erprobte seine Schwingen. Vor 18 Jahren früh 9 Uhr 10 Minuten fertigte König Wilhelm den französischen Gesandten Benedetti aus der Promenade gegenüber dem Kurhause in bekannter Weis« ab. An der Stelle ist ein Stein eingelassen mit der Nennung de» Tage« und der Stunde dieser historischen Begebenheit. Alljährlich findet durch da- deutsche Badepublicum eine großartige Huldignng satt. Bi» vorige» Jahr war ja auch Kaiser Wilhelm regel mäßig in EmS. Heuer war e» ander». Tbränen der Weh- mulh sah man in Vieler Augen glänzen. Die Träger alter und berühmter Namen umstanden am frühen Morgen schon den Stein; unter ihnen auch der bekannte Parlamentarier Windthorst. Heuer lag auf der Stelle ein großer Kranz von Lorber, mit Kvrnblffmen und Veilchen durchflochten und von Flor umwunden. Jnmitteu de» Kranze» laS man nachstehende» Gedicht: Wilhelm! Friedrich! Zvm 13. Juli 1888. Ach. daß wir beul' schmücken den Ehreaflein Mit Rosen, genetzt in Zähren! In Wehmuth still Blume an Blume reih'a. Die Lobten, die Tobten zu ehren. Ach, daß wir h-ut' Immortellen Euch weih'n, Im Kranze Euch winden Cqpresseat Da» soll uns ein heilig Eelöbuiß sein: Wir wollen Euch nimmer vergessen. Moritz Ostwcld. Bald häufte sich um diesen Kranz ein Berg von Blumen. Kornblumen. Veilchen, Rosen. Der Schreiber dieser Zeilen konnte nicht umhin, auch einen kleinen Tribut zu zollen. Sic sind tabingegangen, die beiden Helden Deutschlands. in so kurzer Zeit, daß man. wie rin Emscr Herr sagte, sich erst daran gewöhnen muß. Die Curcapelle spielle an dicsrui Morgen nur Lieblingsstücke der Kaiser Wilhelm und Friedrich. — Au- Reichen hall in Bayern liegt eine Postkarte mit folgendem Inhalt vor: Gruß an- den Berge»! Gestern hot'S g'regaat Un' heut regn'l- a Un' morgen regu't- Wieda Un' übermorg'a al Holdrio l Sericht über »te Frequenz iw «s»,l sür männliche Obdachlose, Thalstraße Nr. 28. Ja der Zeit vom 7. Juli bi» 14. Juli 1888. Nacht vom Vorge sprächen Aujge. nommen Zurück- gewiesen 7. Juli »um 8. Juli 2ä 24 » 8. R « 9. » , , » ^ ^ » 27 25 2 9. « B 10. » » O O « « , 22 22 — 10, O O 11. » »44»»* - 43 40 3 11. E » 12. E « O » G» » « 25 25 — 12. O O 13. » 45 43 2 13. . « 14. « ...... 26 25 1 > 213 > 204 > 9 (Eingesandt.) Einsender ersieht zu seinem Erstaunen, daß die Stadtverordnete» der Errichtung einer öffentlichen Bedürfnißanstalt in den An. lagen vor der Schillerstraß: zugestimmt habe» trotz de» Proteste» der Bewohner dieser Straße, welcher gegen dieses Projekt vor einigen Monaten bei dem Stadtraih eingereicht wo>d-n ist. Es dürste wohl gestattet sein, hiermit nochmal- gegen dieses Vorhaben Verwahrung einzulegen. Nicht allein die Bewohner dieser Straße sind bei diesem Projekt betbeiligt, sondern Aste, die mit Vorliebe die schattigen Gänge dieser Anlagen benützen. Auch scheint eS un», daß keine Rothwendigkeit vorliege, ans diesem Projekt zu beharren; im Gegen- thcil, die Verlegung des Wochenmarktes aus den König«, „nd Roß- vlatz dürste e- vielmehr bedinge», eine derartige Anlage in den Winkel vor dem Panorama und der zu ercichlenden Markthaste zu verweisen. Nicht nur da» Gebäude selbst dürste in der Nachbarschoil der Echillerstraße anstößig erscheinen, sondern hauptsächlich der sich nach demselben entwickelnde Verkehr von dem Markt und der Markt- balle au». Wir erinnern daran, daß vor einigen Jahren eine derartige Bedürsmßa,statt neben der Barsußmühle an ziemlich abgelegener Stelle errichtet worden war, auf den Protest der Bewohner de» nicht gerade, sondern mehr seitlich gegenüberliegenden Eckhause» der Promenadeaftraße mit n cht unerheblichen Kosten wieder entiernt «nd aus dem Töpserplatz errichtet worden ist. Sollten die Bewohner der Schillerstahe und die liebliche» Parkanlagen vor derselben nicht gleiche Rücksicht verdienen, wir mögen e» nicht glauben.
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