Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-15
- Monat1888-07
- Jahr1888
-
-
-
4330
-
4331
-
4332
-
4333
-
4334
-
4335
-
4336
-
4337
-
4338
-
4339
-
4340
-
4341
-
4342
-
4343
-
4344
-
4345
-
4346
-
4347
-
4348
-
4349
-
4350
-
4351
-
4352
-
4353
-
4354
-
4355
-
4356
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sechste Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 197. Sonntag den 15. Juli 1888. 82. Jahrgang. Telegramme. Vvi», Tnrmftatzt, 14. Juli. Der „Darmstädter Zeitung" zu- svlge wurde da» Gesuch der Mainz-Lndwig-hakener Eisen- bah» um Genehmigung zur Eonvertirung der äproc. Peio- ritätenschnld (95 M i ll.) i» S'/.proc, seitens der SiaatSregicruag abgrlehnt Neue Iudkltage ß» tzrr ves-tchte »er sächsischen vntue». DreSde»» erster Schiene»weg. Wurzen mit Leipzig verbnudea. ch Letpztg, IS. Juli. Heute vor so Jahren wurde da» hiesige Publicum durch eine vom Tage vorder dolirte Bekanntmachung d«S Direetortum» der Lcipzig-DreSdner Eisenbahncompagnl« angenehm aberroscht. Sie lautete: »iS. Bianette: Brkauntmachnug. eine beflaggte Da» Unterzeichnete Direktorium zeigt hter- Locomorwe durch au, daß die Eröffnung der Eisenbahn vou darftrllrud. Dresden bi» zur Weintraube am 19. Juli früh 8 Udr stattsiudeu »ird. Billet» zu de» später«, einstweilen auf 1V. Ist, st, 4, 6 und 8 Uhr angrsetzten Fahrten sind am Bahuhose iu DreSde» z» erhalten. Leipzig, deu 14. Juli 1838. Da» Direktorium der Leipzig.DreSdurr Eisen bahn-Compagnie. Gustav Harlort, Borsitzruder» F. Busse» Bevollmächtigter. Di« Eröffnung geschah au jenem Donnerstage de» JulimonatS 1838 »»er großer Theilnahm« der Dresduer Bevölkerung. Die zu- gesagte vetheiligung de« König« und de« königlichen Hauses war nur wegen Besuches des Kaiser« von Rußland in Pillnitz unter, bliebe». Auch an poetischen Ergüsse», di« da- wichtige Errigaiß verherrlichten, fehlte e« nicht. Zwölf Tage später ward die Lheilstrecke bi« Wurzen eröffnet, (3,3 Meile» vou Leipzig). Unser Blatt widmete diesem Ereiguiß einen Leitartikel unter der Urderschrift: ..Der Eiuunddreißigfte Juli" und schloß an diese folgende Sätze: „Der 81. Juli ist für da» ganze Load, so auch für unsere Stadt von besonderer Bedeutung und wird einen neneo Abschnitt in der Geschichte unserer Eisenbahn bilden, Bi« jetzt wurde di» Baba von Leipzig aus hauptsächlich nnr zu BergnüguagSlahrten benutzt und der sogenannte Beikehr, dem sie anheimfiel, wahrscheinlich bloS der Form wegen erwähnt. Gegenwärtig soll der Verkehr die Haupt- sache werden; denn die Bahn verbindet nu» zwei Städte de« Lande« Eine der größten Schwierigkeiten aus der gesammteu Bahn ist seit der Vollendung de» Durchstiche« bei Machern nun gehoben; allein «ine der wichtigsten Erfahrungen wird sich «un erst der Kette von Erfahrungen zugesellen, welche sich zwischen dem 80. November 1883 »ad dem 81. JuliuS 1838 dahinzieht. ES wird sich nun all- milig Herausstellen, ob der erleichterte Verkehr die Benutzung der Bah» dereinst nachhaltig werden zu lassen verspricht, wenn längst der Zauber der Neuheit verschwunden und mit ihm die blot vergnüg »ngSluftigen Besucher der Bah». Dan» »ird e« sich zeige», ob der Bau es werth war, ei» Privatunternehmen zu werde», welcht« »eben dem öffentlichen wähle auch da« Wohl der Unteruehmer besörder». Bengstlichkeit, Speku lation und wie die Dinge alle heißen» hoben schon längst der Propheten genug in unserer Stadt hervorgerufeu. Enthusiasten sstr da« Unternehmen kämpfte» mit Gegnern desselben, und so Mancher, der sich auf der Miilclftraße halten wollte, glitt i« zuweilen in deu Etrndel der widerstreitenden Ansichten hinab. Auch Leipzig lieferte seinen Beitrag zu den Erscheinungen der neuesten Zeit. ES gehörte ein nicht geringer Muth von Seiten Derer, welche an der Spitze de« Unternehmen« stehe», dazu, noch so manchen trübe» Ersahrungen treu zu bleiben und — nach einem gewählt» lichen AuSdrucke — die Flinte nicht in da- Korn zu werfen. Daß sie eS ncht thuu, spricht sür di« Festigkeit ihrer Ueber- zeugung, aus die man wohl ebenso mit vertraue» blicken kann, als aus da-, wa« Einige für die öffentliche Meinung auSgeben, die sich überhaupt schwer an den Puls suhlen läßt. Stehe die lieber» zeugung auch noch so fest, am heutigen Tage wird sie bei den Häup tern, wie bei den einz-lnen Theilnebmer» der Eiftnbahngeseuichast gewiß vor so manchen ander» Gefühlen in den Hintergrund treten; am heutigen Tage, au wclchem die Lösung der Frage übrr die Er> tragtsihigkeit und das Bestehen de« Unternehmen« Io recht eigen» lich erst beginnt, obschon sie erst lange nach Vollendung de« Ganzen vollständig gelöst werden wird. — Zu der Frende aber über die glückliche Vollendung der Bahnstrecke bi« Würze» geselle sich die Theilnahme an der Freude der Bewohner dieser unserer sreundlichen Nachbarstadt, die sich schon seit Wochen aus mouaigsache Weise kundgrtha» hat. Denn sie — die ersten Stadt bewohner, welche die Bahn von Leipzig an« erreicht — gedenken der Bortheile, welche sie ihnen gewähren dürfte, um so lebhafter, je mehr ihre Stadt in der neuesten Zeit Einbußen unverschuldet er litten hat. — Drum frisch an da» alte Georgenvorwerk; die Glocke ladet zum Eiusteigeu; die Wagen rausche» im Fluge durch die wohl» bekonneu Fluren dem schönen Muldenthale zu, »,r Zeiten der Lieb. üiigSausentdalt deutscher Fürsten I" Die Wurzener Feier übergeben wir. In den 11 Togen bi« zum 29 Juli 1838 wurden auf der Theil- strecke DreSdeu-Weiatraube 1S30S Perlon'» in 126 Fahrten (Zügen) befördert. Das war aber säst soviel, als die Linienstrecke Leipzig-Machern im ganze» Monat Juli leistete: 19 682 Per- soueu. Am ersten Lage waren aus der uruen Streck« zur Wein traube und zu ück allem 3199 Personen, am letzte» Sonntag im Juli aber 2958 Personen befördert worden. Aus der Strecke Le pzig-Machern figurirt die SonutagSfrequenz im Juli 1838 mit 1737, 18L1, 436 und 2028 Personen. Im Juni waren überhaupt 261SL Person«» vou und uach Machern befördert worden. Die Scsammtsrequenz der drei Monate Juni-Iuli-August betrug aus allen beiden Theilstrecken zusammen 130 798 Personen (Juni: 261bS; Juli 38 987; August 65 655). Bom >7. August bis 29 September wurde, SS 826 Personen belöroert» in den 4 Monaten also 200 624, sei» VetriebSeröffnung aber überhaupt 250000, Die NrntobilitätSsrage trat immer klarer in« Licht, größer der Zeitraum seit Juaugrisfnahm« de« Betriebe« sich g«. stattete. End« September konnte man auf rund ISO Tage zurückblicke» (der 24. Aoril war der Anfangspunkt). Befördert war worden eine Biertelmillio i Personen, und zwar erst solgewrise aus einer Meile (di« 10. Mai), dann aus 2 (bi- 19. Juli), dann aus 8 (81. Juli), 4 (16. September Luppa-Dahlen; Oberau) uud 7'/, Meile» (80. September). Die Einnahme» betrugen sür jene 250 000 Passagiere bl 500 Thlr, Davon waren 18000 Thlr. einqegangeu von 75000 Persone«, die nur 2 Meilen sür 6 Groschen Fahrgeld gefahren waren, 15000 Thlr von 120 000 Perionen, di» 8 Groschen sür ihre Billette (1 Meile) gezahlt hatten, 11000 Thlr. von 35 000 Pasta gieren, di« 8 Meilen fuhren sür 8 Groschen, 5000 und 85M Ldlr, von je 10000 Personen, die 12, beziehentlich S Groschen sür 5 Melle», beziehentlich 2V, Meile» gezahlt hatte». Derm ischte-. Leipzig, 14 Juli. *— Zn denjenigen Industriezweigen, welche i» letzter Zeit einen ganz besondere» Auischwung genommen haben, gehört in elfter Linie die Ziegelfabrikatto«. Alleattwlben werde» »eue Ziegeleien begründet und speeiell unsere Leipziger Gegend ist mit neuen Ziegeleien in letzter Zeit sehr reichlich bedacht worden. E« hat da« zn« gewissen The« seine Berechtigung, den» e« ist »ich» abzustreiten» daß i» Leipzig und seinen Vororte» wirklich enorm gebaut wird. »>«t, die Eriahrunge»zeige, auch, daß — wie überall —so auch hier der tzkücks vlag nicht auSbleibe» wird. Bo» verschiede»« Sette» iß derletd« tnsoiq« der z, erwartende» Uebrrprodnrtto, auch schon vora»«grsa-t worde». So s»r,ch« sich ,1» Berich« der Ziegrleibesitzer WksmrtMMlhes. Tll» str diese» Thril bestimmte» Sendung«, sind z» richte» a» de» verantwortliche» Redakteur dtffelbe» S. G. Lau« 1» Leipzig worden lind, zusammen bisher somit 38'/, Proceat. — Auisallend bleibt, daß trotz vielsacher Bekanntmachungen die / der Umgegend vou DreSde» daht» an«, „daß dir Productiv» drr vermkhrteu Brtrtebk da« Bedürsniß bald ganz erheblich über schreiten wird " Auch in der Pro» uz sind Befürchtungen eine« zu erwartende» Preisrückganges au« Anlaß der Uebei Production laut geworden. Die Ziegeleibesiver dürste» daher i» eigenem Jnter- effe gut tbuu, ein» vlanvollere Production baldigst «»zustreben. * Plagwitz» 14 Juli. Here Fabrikant Ernst Mry hat seine Fabrik für Stofs kragen a»srb»lich vergröbert, rin Beweis daiür, daß e» seinerzeit mit drr Einführung diese» Industriezweige« einen glücklichen Griff gelhan hat. Da- Fabrikgebäude, da- um eiu Siockwerk höher geworden ist. macht »men imposanten Eiadruck, der »och dadurch erhöht »ird. daß auf der »ach der Leipziger Straße hin gelegenen Seite de« Dache« eiae Loloffalsignr: „tzerculeS, dem Erdball tragend," sich bkfindrt, die weithin sichtbar ist. Die Ecd- kuicl ist, wie diejenige aus dem Krhstallpalaste in Leipzig, durch- ichtig und wird RachtS elektrisch beleuchlet, so daß man sie weithta erblicke» kann. Der Bau gereicht unserem Orte zur Zierde. X Ru« tztt» vogttantze. 13. Juli, Dt« vermeffungSarbeiten ür die Bahnstrecke Falkenstein-Hammerbrücke beweisen, daß >roße Schwierigkeiten durchaus nicht z» überwinden sind und daß «her auch die Kosten kür deu Bau nicht sehr hoch sein werde». E« ist also um so eher eine baldiae Berwirklichung de« Plane« zu er warten. — Die Harmonikasabrikatton in der Klingenthaler Gegend hat. wie dir de« Grraer Bezirk«, unter der plötzlichen Prri«. teigerung für Metalle ganz bedeutend zu leiden gehabt, znmal die Preise für di« Richter-Haidauer jetzt so gedrückt sind, daß kaum noch «in Gewinn bleibt. Bei uns macht sich in diesem Artikel auch di« böhmische Eoncurrenz bemerkbar. -u- Wie im Zwickauer uud Lugaurr Bezirke, so stad auch In dem Plauenscheu Grunde im Jabre 1887 mehr Kohle» gefördert worben als im Vorjahre. Die GesammtauSbringung belies sich aus 603 105 t (geg'u 583 716 t iu 1886). Dem Werthe nach sind dies» Mengen mit 5 084 541 >1 («egen 4 608 842 ^i) veranichlogt, was ür riue Tonne durchschnittlich 8 406 (53.5 mehr als 1886) ergiebt. E- waren in den Kohlenzechen de« Planerischen Grunoe« io Summa 2872 Arbeiter, darunter ISS weibliche, bclchäiligl. Diese erhielten inSgesammt 2 595 733 ^l Lödne, durchschnittlich pro Kops 903,80 (gegen 859,77 -4l im Vorjahre). ES waren 115 Beamte mit einem D.irchschnrttSgehalte vou 1976,91 ^k. da- sind 62,91 -it mehr als im Jahre 1886, angestellt. Dir Arbeitslöhne haben beinahe wieder die Höhe erreicht, welche sie iu den Jahren 1872 bis 76 hatten, nämlich 905,10 >l — Die 30 Braun kohlenwerkt de- Dresdner Handelskam merbezirkr« habe» zusammen 187 433 l Kohlen (185071 t im Vorjahre) gefördert; doch wurde» nur 3 620 000 Slück Braunkohlraztegel (gegen 4 210000 Stück im Vorjahre) hergestellt. Der GesammtpreiS deiäust sich aus 628 692 Mark, im Vorjahre betrug diese Summe 646 957 27 Werke befinde» sich im Abbau; darau« ist wohl der Rückgang zu erklären. -r- R»ö dem Srzgedtrse. 13. Juli. Die Müglttzthalbah», welche einem großen ThetI« de« oberen Erzgebirge» die erwünschte Bahnverbindung bringen wird, ist nun beinah« vollständig abg»steckt: denn schon nähert man sich der Grenz«. Hoffentlich geht nun auch die Arbeit recht flott vor sich, daß wir bald die neue Verkehrsader benntzen können. — Die Ausfuhr böhmischer Braunkohle nach Dachfen ist fortgesetzt eine so lebhafte, daß man gegen den Winter !«r keine bedeutende Abnahme verspürt. Große Züge gehen be- onders auf der Strecke Bienenmühlt»Frribcrg. k Mittwrida. 13. Juli. Vor einigen Tagen erschien in dem »Leipziger Tageblatt" eine kurz« Notiz, deren Zweck war, aus da« Nesselgewebr aufmerksam zu machen, welche- seit einiger Zeit hier ongesertigt wird. In dieser Notiz war l»e Behauptung auf. gestellt, daß die Haudweberrt aus unserer Stadt verschwunden oder im Verschwinden begriffen sei. Um sich von der Richtigkeit resp. Unrichtigkeit dieser Behauptung zu überzeugen, durchwandere man an einem Werktage etwa folgende Siadtiheile: Weberstraße. Gartenstraße, Mühlseld, untern Steinweg, Hainicher Straße re., und daS charakteristische Klappern der Webstahl« wird keinen Zw-isel übrig lassen, ob der Haudwebstuhl verschwunden ist oder nicht. Auch daS alljährlich im Herbst erscheinende Bürgerverzeichniß behufs der Sladtverordnetcnlval len weist sowohl unter den Ansäisigen als Un» ansässigen eine große Zahl Weber aus. In dieser Liste sind aber nur die zur Wahl berechtigten Bürger namhaft gemacht; wer noch nicht Bürger oder zur Dalil nicht berechtigt ist. ist einfach nicht ausgesührt; die Zahl dieier Weber ist aber nicht zu unterschätzen. Richtig ist ja, daß die Zahl der Handweber in den letzten Jahren zurück- gegangen ist, den» bei dem knappen Verdienste, den die meisten Handweber erzielten, hat sich eine ziemlich-Anzahl derselben lohnen dere Arbeit in den mechanischen Webereien gesucht oder hat sich der Stublbauerei zugewandt, die als einer der Zweige der diesigen Großindustrie viele Hände beschäftigt. Durch de» gewaltigen Zu- drang von Studirendca am Techaicum sind gleichfalls eine nicht unbrirächlllche Zahl von Webersamiliea aut der Stadt H aans- gedrängt worden. So lange aber nicht in den mechanischen Webereien alle bi« jetzt aus tzindstüdlea erzeugten Waaren hergestellt werden können, wird auch die Handweberei bei un« nicht erlöschen; aber mit jedem Schritte, den die mechanische Weberei weiteren Boden gewinnt, werden aul dem Berufe der Handweber mehr Leute dinauSgedräagt, und nur die besten Arbeiter können sich der Eoncurrenz der Maschinen aus einige Zeit «och erwehren. Lhe eS aber so weit kommt, sind noch mehrere Jahrzehnte i»S Land gezogen; heute schon davon zu reden, ist müdeste»« versrüht. Mit einem Schlage läßt sich ein so bedeutender Theii der Bevöike. ruiig. wie ihn hier die Handweber bilden, nicht zu einem Beru!«- wechsel bestimme». *— Von den versuchen, die fortwährend von Interessenten unter- aommen werden, um die Einführung neuer oder die Erhöhung be reit« bestehender Sätze de« Zolliarii« zu erlangen, dringt meist nur gelegentlich etwa« in die Oeffentlichkeit, sei e». daß in Fachblätter« darüber berichtet wird, sei e«, daß HandelSkammer-Butachten ein- gesordert und diese Gutachten veröffentlicht werden. Aus dem Be- richte der Handels- und Gewerbe-Kammer zu Dresden sür da« vergangene Jahr erfahren wir von einer Petition deutscher Kchweftlkohlensioff-Fabrikanten an den Reichskanzler um Erhebung eine« Eingan g-zolie» von 3 ^l pro 100 kx ans den zur Zeit zollfrei eingehenden Schwe fel-Aohlenstoss. Die Petition wurde damit begründet daß der Absatz nach Oesterreich-Ungar» und Ruß land der hohen Zölle wegen erschwert sei. im Jnlande aber ihre In dustrie der ausländischen Eoncurrenz gegenüber, welche jährlich 20 bi« 25 000 Dopvelcir. einsübre, dringend eine» Schutzes bedürft. Die in Preußen angeftellten Ermittelungen sollen ergeben haben, daß die Fabrikation »ur lohnt, wenn der Erzeuger einen erheblichen Theii de« Stoffes selbst, z B. zur Palmkernölfabrikation, verbraucht, sowie daß die aus 10000 Doppelctr. geschätzte taläadtiche JabreSproductio» im Zunehmen, der Preis tm Rückgang« (seit 1880 von 60 aus 32 -4t für 100 lrx) begriffe» sei, die weitere Entwickelung der in- ländischen Erzeugung daher ln unserem «irthschasilichen Interesse lieg», zumal da dir Schwefelkohlenstoff-Fabrikation die Verwendung inländlicher Rohmaterialien fördere. Die Handels- und Gewebe- kammer zu Dresden machte, vom sächsischen Ministerium zur Be richterstattung ausgefordert, daraus ausmeiksam, daß der Verbrauch wegen gcsundheitSgciährlichen Eig nlchaslen de« Schwesel- kohlenstofft» zurückgegangen sei, obwohl die Ersatzstoffe, Petroleum und Benzin, theucer seien, und daß die von den Gesuchstellern vor gebrachten Zahlen nicht mit denen der Reichsstatistik in E „klang zu bringen seien und die Einfuhr wahrscheinlich viel niedriger sei, zumal da anzunehmen sei, daß man sich eine« kleinen Beisätze« dieses Io intensiv riechende» Stoffe« bediine, »m dadurch andere zollpflichtige Artikel zu decken. Im Interesse der Eoniumentea iah sich dir Kainmrr daher veranlaßt, sich gegen den Zoll anSzusvecheu. Von anderer Veite ist über diesen »rnen Zoll »och Nicht« be richtet worden. »- Sächsisch.Thüringische Eisenbahn . Eesellschost in Liquidation. Drr letzte noch schwebende Proceß gegen die Sächsisch-Thüringisch» Eiftndaha-Geftllschait (Gera-Planen) in Liqut- dation ist uach dem Schluß d^ fnst endlosen BewelSversadrenS durch vergleich aus rnnd 40 Procent »n Lapttal >»d Zinse» glücklich be- endet worden und sind di« übrige» Angelegenheiten so wett sorge- rückt, daß im Herbst d. I. der s. Zt. hierzu von der Generai-Bcr- sommlnng beanstrogtr Ausftchtöraih über di« Schiußvertheiluaa wird beschließe» könne». Di« dritte „d Schluß-Rate dürste sich aus rund S ^ für j«v« Sta»«vri,r»L»».Uc«ie. bez» ans je 2 Siommactie» stellen, nachdem drrett« al« erste Abschlagszahlung 38'», Proc., «IS »weite Rate 5 vroc. abschläglich In S nroc. sächsischer Rente bezahlt zweite Ablchiags zahl» ig iniiner »och auf etwa 41X1 Siammprioritä!«- und aus rund 150 Slamm-Actien nicht abgehoben worden ist. G Weimar. 13. Juli. In drr heutigen Sitzung de« hiesige» Gemeinderath« wurde einstimmig beschlossen, die beiden 4proc. iädtischen Anleihen au« den Jahren 1880 und 1882 im Ge- ammtbctrag» von 967000 ^1 zu kündigen, zugleich aber eine neue 3'/,proc. Anleihe im Bettage von 1500000 ^4 auf- unehmrn. Der Mehrbetrag soll zu nothwendtgen Bauarbetten Eanalisirung, Pflasterungen, Friedhof-rrweiteruna ». dcrgl. m.) verwendet werden. In der Debatte betonte Oberbürgermeister Pabst die günstige Finanzlage der Stadt und bob hervor, daß der gegenwärtige Zeitpunkt für eine solche Fir.anzoperatioa besonder- lünstig sei. Di« meisten der in Aussicht genommenen Herstellungen »ürsten durchaus productive genannt werden, zumal dieselben ge eignet erschienen, de« Zuzug wohlhabender Familie» nach Weimar u erhöhen. Die Bank sür Handel und Industrie in Dannstadt hat »ereil» ihre Geneigtheit zu erkennen gegeben, dir neue Anleihe nach deren staatlicher Genehmigung zu übernehmen. (D Die gegen Ende des Jahre« 1886 sich bemerkbar machende weichende Tendenz der rohen Waarr für die Lohlrder-Fabrika« tton im Stadt- und LandrathSamtSbezirk« Gera entwickelte ich tm Verlauf de« Jahre« 188? immer mehr und brachte die Preise ast aller Gattungen allmälig auf rin so niedrige« Preisniveau, wie «S schon seit Jahren nicht der Fall gewesen «st. Naturgemäß mußten die Fabrikanten im Preise der sertigen Waore hierin solgrn und e< bletvt noch abzuwarten, ob sich schließlich ein Berhältniß wischen den Preisen der rohen und denen der fertigen Waare herau»- ülden wird, welches günstiger ist al- da» nun seit Langem de- tehendc, den Fabrikanten sehr wenig Nutzen gewährende. Die Preise ür Fette, Thran, Talg, Degras stellten sich, wie tm Bor,ahrr, niedrig, dagegen zogen die Preise sür Lohe, Fichten - sowohl wie Eichrnlohe, namentlich gegen Schluß de» Jahres nicht vnwesentlnh an. Der Absatz dürste sich im Jahre 1887 auf gleicher Stufe er halten haben wie im Jahre vorher, bei einigen Fabrikanten von Kalbleder, deren Fabrikat sich besonderer Beliebtheit erfreut, hat er ich etwa- erhöht. JnJnstrumentenleder ist nach dem schon nehrsach genannten HandelSkammerberichte im Vergleich zum Bor- ahr der Absatz nicht größer, aber auch nicht schwächer gewesen, ob- wohl die ausländische Eoncurrenz den Export abzuschwächen bemüht Mieden ist. In Handschuhleder war während der ganzen öleichsaison lebhaslc Nachfrage, ganz besonders nach Rennthicrleder, und sind daher auch die Borräthe in fettiger Waare sehr schnell ge räumt worden; freilich hätten durchgehends bessere Preise dafür er zielt werden sollen. Hosenleder wird dagegen fast gar nicht mehr verlangt, dafür hat sich aber da- Geschäft in ausgeschnittenen Reit- besähen, welche auch nach der Schmelz auSgefübrt werden, recht ent wickelt. Die Einfuhr von Rohwaare ist sehr schwach, und die Preise sind im Steigen begriffen. ? G«Iha» 14. Juli. In dem Procesie des vr. Pansa, Rechts- anwalt in Leipzig, gegen dir Deutsche Lebensversicherung», bank zu Gotha verlangte in dem am 13 Juli vor dem hiesigen Landgericht anstehenden BeihandlungStermine der Rechtsanwalt der Beklagte« Vertagung und Gcsla-iung einer wrileren Frist zur Vorbereitung und ist daher andrrweiter Termin aus den 16. N». vemder o. augesetzt und der Beklagten Frist zur Ueberrrichimg der Klagbeantworiunq bi« znm 20. September o. ettbeilt worden." *— Zur Branntweiubesteuerung. In seiner jüngste« Sitzung hat daS Plenum de« BundeSratheS folgend» Anträge an genommen: Bei den steuerlichen Abfertigungen d«S inländischen Branntweins sind von einem durch den Reichskanzler noch näher zu bestimmenden Zeitpunkt an: 1) für alle alkoholometrischen Mrssungcn an Stelle der bisherigen Boimnenalkoholomeier Gewichtsalkoholometer mit lOOtheiligem lCelsius-) Thermometer in Gebrauch zu ncbmen; 2) die scheinbaren Alkoholstärken des Branntweins n. von 0 bis zu ausschließlich 10 GcwichtSproeenten nach ganzen Procenten, t>. von 10 bi« zu ausschließlich 65 GewichtSprocenten nach ganzen und halben Procenten, o. bei höheren Stärken nach ganzen und fünftel Procenten, ferner die Temperaturen de« Branntweins: bei Stärken ». von 0 bis ausschließlich 10 Procenien nach dem hunderttheiligen, 0 bis 25 Grad aufwrisenden Thermometer »ach ganzen Graden, d. von 10 bis ausschließlich 65 Procenten uach dem hunderttheiligen, — 12 bis si- 30 Grad aufweiscnden Thermometer gleichfalls nach ganzen Graden, o. bei höheren Stärken nach dem hunderttheiligen, gleichfalls — 12 bis -s- 36 Grad aufwcisenden Thermometer nach ganzen und halben Graden zu brstimmen und nach Maßgabe solcher Er- Mittelungen die wahren Nikoholstärlcn für Ablesungen ». von 0 bis zu ausschließlich 10 Procenten nach ganzen Procenten, b. von 10 bis zu ausschließlich 65 Procenten nach ganzen und halben Pro- ccntcn und o. von 65 bis zu 100 Procenten nach ganzen und fünftel Procenten festzusetzen. 3) Hiernach eingerichtete UmrechnungS- taseln sind von der Normal - AichungScommissivn zum Gebrauch der Steuerbehörden zu liefern. 4) Wegen Beschaffung der neuen Thcrmo- Alkohoiometer bleibt den obersten Landesfinanzbehörden da« Weitere zu veranlassen. *— Unser deutsche» Münzgesrtz enthält die weise Bcstim- mung, daß Goldmünzen, welche durch längeren Umlauf da- fest, gesetzte Passirgewicbt cingebüßt haben, für Rechnung de- Reiche« eingezogen werden sollen, eine Bestimmung, die sowohl im französi schen wie im englischen Münzgesctz fehlt. Hierdurch wird errttcht, daß die deutsche Währung stet« vollwilbtige Stücke liefert, was zum großen Nachtheil des französischen und englischen Handels bei deu Münzen dieser Währungen nicht zutrifft. Die Vouwrtthigkeit der Münzen sichert die Valuta vor Entwertung. Die betreffende Be stimmung im Münzgesrtz besagt, daß Rcichsgoldmünzen, deren Ge- wicht um nicht mehr als sünt Tausendtheile hinter dem Normal gewicht zurückdleibt uud welche nicht absichtlich am Gewicht ver ringert sind, bei allen Zahlungen als vollwichtig gelten sollen. ReichSgoldmünzen, welche da» vorgedachte Passirgcwicht nicht er reichen, dürfen von den Reichs- und StaatScaffen zwar angenommen, aber nicht wieder auSgegeben werden. — Da nach den gemachten Wahrnehmungen bereit- Kronen unter dem Passirgewicht im Verkehr sind, so hat die Reichsbank Anweisung ertheilt, die bei ihr ein- gehenden derartigen Stücke an das Münzmetalldepot abzuführeu. — Ein Beutel mit 10000 Kronen darf daher niemals unter 3 üx 962,6 ir netto wiegen. <Z Die Verwendung de- Saccharin«, da» als deutsche Er finduiig und deuischcS Fabrikat der rntschirdensten Abneigung der sranzösischen Gelehrten sicher war, soll, wie e« heißt, i» Frankreich verhindert und zu diesem Behuf die Einfuhr de- Sacchar n mit einer Steuer belegt weiden, welche den Preis de« Saccharin nahezu verdreisachen würde. Außer hygienischca Gründen werden sür diese Forderung fiskalische geltend gemacht. Man behandlet nämlich, baß durch Ansatz von 100 a Sncchori» im Werthe von 13,40 Frc« eiu Metercentner Stärkezncker im Werthe vou 40 Frc«. mit einem Steueransschlag von 12 Fee«, dieselbe SüßungSkraft erhält, wie ein Metercentner Rüben, oder Rohrzucker, der 55 Frc». kostet und 50 Frc«. Steuer zu tragen hat. Bei dem Verkauf saccharinischcn StärkezuckerS würde sonach der Staat um 38 FrcS. Steuer gebracht werden. *— Nach einer im Protokoll der letzten Generalverlammlung de« Verein« für die Berg, uud Hüttenmännischen Interessen de« Aachener Bezirk« wiederg-nebenen Berectnung bat die Silberproductio» der ganzen Welt pro 188? 482 400 000 ^l betragen gegen 486400000 im Jabre 1886; ,S ist also eine Abnahnie vou 4 Millionen etugetrelen Der Werih der Goldproduction der Welt betrug 1887 401600 720 d. h. etwa« mehr alt der DurchschntttSwerth der nächsten Bmjahre. aber weit niedriger al» der Werth der früheren JahreSvrodncttonen. F Zur Beseitigung de« aus den preußischen StaalSbahnrn un zweifelhaft vorhandenen Wagenmongei« ist außer der Ver mehrung de« Wagenpark- neuerdings di« Einlegung dirrrtrr Güterextrazüqr aus den Hauptrouten drr Massengüter an bestimmten Tagen der Woche mit Gewährung einer kleine, Frachlpräini» iüe die zu diisen Zügen angemeldeten Transporte empfohlen. Dieselbe wurde die Wirkung habe», daß die Interessenten ihre Transporte nach bestimmten Gegenden jeweilig dereinigen uud zusammen verladen würden, weil sie di« Gewißheit einer verdältmßmäßia reichen Beförderung und de« G«»»ffeS einer Fro«bte,leich»er» >> hätten. Die Bohnverwaltnnge, aber, welche jetzt gezwungen sind, oftmals die Wogen bi« zur Zusammenstellung von Zügen «ech einer bestimmte, Nichtang stehen zu lasten, würden ihren Wagenpark bester ouSnutzen und manche Frachten für khre Linien gewinnen, welche sonst andere Wege ringeschlagen hätten. *— Zur Loge der Noblen-Industrie. Einer längeren ossiciellen Aiise>»andersctzung über den angeblichen Wagenmangel aus den preußijchen StaatSbahuen entnehmen wir in Bezug aus die Kohleninduslrie folgenden, den erheblichen Aufschwung derselben con- lalirrnden PassuS: Im Winter 1887/88 reicht: der Wagenbestand der SiaalSbadiien aus, um z. B. im Ruhr-Kohlenrevier etnea Mebr- verkehr von mehr al- 8 Procent und im obcrschlesischen Kohlenrevier einen Mehrverkehr vou über 10 Piocent gegenüber drr gleichen Periode de- Vorjahre« za bewältigen, während nach der im Früh, jahr 1687 mit Vertretern der groß » Jndusteiebezirke wie alljährtteli vo>genommenen Abschätzung der voraussichttichen verkehlSsteigerunq ür da« Nuhreevier eine solche von nur 2—3 Proceat und für das obeeschlcsische »ine solch? vou höchsten» 5 Proceat vorau-zusehen war. Wenn trotzdem nicht allen Anforderungen rechtzeitig genügt werde, konnte und auch letzt noch über Mangel an Wagen hier und da Klage gesührt wird, so ist doch nicht zu übersehen, daß der Bcr- kehr der großen gewerbliche» Bezirke de- Lande« zur jeit einen zwar sehr erfreuliche», aber iu solchem Grade völlig überraschenden und von deu berufensten Ver tretern derJndustrit selbst »icht.vorauSgeseheneu Aus- schwung genommen hat. Halle a. L., 14. Juli. Die Rabatt-Svar-Anstalt zu alle a. S. geht mit dem Plane um, sich auszulösen, zu welchem «Hufe sie in ihrer jüngst gehaltenen Generalversammlung einige Paragraphen dcS Gesellschaslsstatuts änderte. Die Aenderung unter- liegt der Genehmigung der zusläiidigrn Behörde. Dir Jahresrech. nung, mit einem kleinen Ueberschuß abschließend, wurde gelegt und aus Grund der stattgehabten Prüfung entlastet. Iu den Aussicht«- rath wurde an Stelle dcS von hier verzogenen Herrn Kausmann Apel iu».Hrrr Kausmann F. Hille »nu. und in den Borstand an Stelle des Vorgenannten Herr Kaufmann Hille iuu. gewählt. *— Die Roiitzer Zuckcrrassinerie erzielte, wie au« Ler- wallungskeeiftn m tgetheitt wird, in der ersten Häiit« de- lausenden Jahre« nach Abschreibungen eine» Reingewinn von 220 000 gegen- über einem R ingewinn von 150 823 -4l im ganzen vorigen Jahre. (-) Lauchstädt, 13. Juli. In dem Loneurse über das Ver mögen de- Oekonome» Ferd. Lauterbach hier ist dir Summe der nicht bevorrechtigten Forderungen aus 55 950 -4!, die der vor handenen Masse auf 11180 scstgestellt worden. Die Aecker und da« Gehöft sind an Herrn Amtöralh von Zimmermana aus Benkendors verkauft. Frauksurt a. M. 13. Juli. Die -Fr. Zig." meldet: Unter der Firma Bereinigte pneumatische Malzfabriken zu Neustadt a. H. und mit einer Million Mark Acttencapital con- tituirte sich «ine Gesellschaft, welche die Walzfabriken von Hassieui und Lron übernimmt. *— Dortmunder Union. Aus der Kohlengrube der Ges ll- schaft zu Barop ist nach der „Rh.-W. Z." kürzlich eiu neuer wich tiger Ausschluß gemacht, welcher dal,io geht, daß in den mittlere» Ftötzcn der oberen Sohlen eine doppelte Ueberschiebung sich befindet. Es geht darau« hervor, daß in de» unteren Sohlen außer den biS jetzt bekannten Flötzen »och eine Reihe anderer der Feltkohlcnpartie austreten, der Kohlenrcichihum dieser Sohlen daher ganz erheblich größer ist, wie man b,S jetzt annahnr. Auch sür die Zeche Glückauf der Union und sür iänimiliche Zechen der Nachbarschaft ist diese Thalsache von größter Bedeutung. *— Bom Eiseamarkte, 13. Juli. Die Firma Gcbr. occhling in Völklingen a. d. Saar zeigt durch Rundschreiben an. daß sie den Grundpreis ihrer iä'i»»ll,chen Erzeugnisse (Form ellen) uni 8 >1 die 1000 üx erhöht habe. *— Fischt» dustrie. Aktien gesell scha ft (vor mWalkhosf) in Hamburg. Unter dieser Firma hat sich eine Aktiengesell schaft mit einem G undcapital von 500000-4L gebildet. Gegen stand de- Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb aller Arten von Fisch-Erzeugniffen nebst deren Zuthaten und Packungen, sowie die Herstellung und der Vertrieb aller ähnlichen Waare» und Erzeugnisse. Die Gcftllschasl übernimmt das Geschäft, Grundstücke und Läger der Fumi I. H. G. Walkhoff sür de» Kaufpreis von 643 468 -4! Die Bezahlung ersolgt lhcils baar, theüs in Aktien und in 230 000 -4k 5proc. Schuldverschreibungen mit Vorzugsrecht. *— Deuisch-Nordischftr Lloyd. Der Ab'chluß pro 1887 weist an Betriebst,»nahni'n 996 245 .4t ans; dazu Vortrag au» dem Jahre 1886 64 701 -4l, zusamme 1069 947 Davon waren zu bestrefte» Betriebeansaabe 577 426 -4!, Zinsen der Prioritätsanleihc 240 000 AmorlisalionSquote 10 000 ^4 gleich 827 426 -4i, bleibe» 233 521 -4k, welcher Betrag zu Rücklagen sür den Reserve, und E» neuerungssonds, zur Vertheilung von 1 Proc. Dividende aus die Aclien I-it. X, sowie als Borttag sür da» laufende Geschäftsjahr verwendet werden >oll. *— Dux-Bodenbacher Eisenbahn. Nachdem nunmehr zwischen der Siadlgemeinde Tcplitz und der Dux-Bodenbacher Bahn eine Verständigung wegen des Auspumpens der inundirlcn Osftgger Schächte erzielt worden ist, hofft man, daß die beiden Schächte „Victoria" und „Gisela", sobald dcren Etiibruchstelle verdammt sei» wird, also in kurzer Zeit, in Betrieb gesetzt werde» können, indeß man bis zur Inbetriebsetzung des ..Fortschritt«" und . Nelson" bis znm Frühjahr dürste werte» müsse». Die Schutzlaute» sür die Teplitz-Schönauer Quelle , sind ebensall« b,S 15. März 1889 z» vollende», doch ist mit deiiscidcn inne zu halten, wenn der Thermal- Wasserspiegel in der Z it vom 15. Mai bi- 15. Seviember unter 180 w Scehöbe, in der Zeit vom 15. September bi» 31. Dccember unter 175 ui Seehöhe sollen und in der Zeit vom 1. Januar bis 1b. Mai nicht wieder aut 180 w See! öhe steigen sollte. Der V e- wallnng-eoth der Dlix-Bodci'bacher Eiienbahn verpflichtet sich, den Sitz der Gesellschaft duich zebn Iihre in Tepiitz zu belasten, «oeii- tuell der Stadtgemeinde e-n Einlonimen von 35 000 fl. jährlich bis Ende 1898 zu garantiren. Was das Ertiägiiiß der Dux-Bode»- bacher Eisrnbakn per 1888 anianq«, so ist dasselbe durch die Garan- tie-Z isührung der Regierung in Gestalt des Durchschnitts der beide» vorhergegangene» Jahre nebst eincm Zuschläge von süus Proc. ohne, die« aegebcn. Wie», 13. Juli. Nach einer Meldung der „Presse" haben bei der Oesterreichischen Alpinen Mo »lan-GeseilIch a st im ersten Semester die Fakturen um rund eine Million Gul en mehr betragen al» im Vorjahre; durch Verlaus von Liegenscbastc» haben sich die Hyvotbeken un» 600000—700 000 fl. verringert, was eine entsprechende Reduktion der Zinscnlaft invowirl. *— Zur Lage der österreichische» Eisenbahnen. Nicht so plötzlich und unvcrmitieft wie die Derhältniste der Banken, aber doch in unverkennbarci Weise Hot sich auch die Situation der öster reichischen Eisenbadn - Geftllichasten aebeffert. Seit nahezu zwei Jahren ist bei denselben ein niäßigeS Anwachsen der Eiiinal»»« wahr zunehmen, woraus geschloffen werden kann, daß der Handel die vielfachen Schwierigkeiten, welche demselben au- der europäischen ZollpoOlik in den letzten Jahren erwachsen sind, allmälig zu über winden beginnt. Ganz ohne Bortheil ist die oussteigcnde Bewegung auch für die Actionaire nicht gewesen, denn eine Reihe von Gesell- schaffen war iu drr Lage, ihre» Actionairen schon pro 1887 eine kleine Auibesserung drr Dividende zu gewähren; e« sind die» solgende un- zumeist interelsireude Gesellschaften: Dividende Tcurie am Senil« am 4d«S reo 1887 SV. Juni 1887. 1b. Juti ULI. Gulden Anssig.Tepsitzer-Eiftnbcihi, 3l 50 36 271,50 334 Böhmische Westbahn . . 13,50 15 112 125,75 Vulchtiehrader X-Linie . 40 42 127 I3l,50 . 8-Linie . 10 12 86,50 113,70 Carl Ludwigbahu . . 7,35 8.40 Franc« 83,20 85,40 Südbah»4>eftllschast . . 1 2 137,50 »l per Stück 39,75'/. Die Auibesserung der Dividende war möglich, obgleich im verflossenen Jahre Handel und Wandel »»Banne der KriegSsurcdt lagen und trotz der geringen LerealteaauS'uhr insolge der ichutz.öllneri'chei, Ab- ichl kßung Deutschlands. Do» lausende Jahr hat sich bisher wesenl- sich günstiger angelassen; die friedlichere Gestaltung de. poltliichen . Lage batte eine allgemeine Bclel ung de« Handelsverkehr« un Gefolge. I De» Ezsenbabn-G ftllschasien kam diese wirthschaftliche Wendung I sichtlich »n Gute. Bis Ende Mai zeigt« der Eisenbahnverkehr der I österrcichtich-ungarilche» Monorchie «in« Steigerung der Einnahme» I um m-hr al« 3'/, Millionen Guide«, der Monat Juni brachte > gleichfalls zumeist recht anftbnliche Einnahme» und der Juli rbeasnLS.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht