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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-14
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1888
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4310 spruchen die Louiervatidea etnsach di« Unterstützung der National, liberalen, ohne dieselben auch an den gewonnenen Mandaten th.il- nehmen lassen zu wollen. Wenn wir lediglich da- Partei-Interesse und den Besitz einer möglichst großen Anzahl von Abgeordneten- Mandaten in den Vordergrund stellen wollten, so könnten wir genug jetzt konservativ vertretene Wahlkreise namhast machen, in denen aller Wahrscheinlichkeit nack eine Verständigung zwischen den National- liberalen und Tentichsreisinuigen und alsdann eia Sieg dies«: Parteien leicht wäre, der die Mandate gleichmäßig unter beide «heilte. An» den ost erörterten Gründen der allgemeinen politischen Situation und de- heutigen Charakter- der deulsch- sreisianigen Partei können wir gleichwohl einer solche» Taktik »übt da» Wort reden. Es erhellt aber daraus, wie unbegründet die ost gehörte Behauptung der Conservativcn ist, daß das Zusammengehen mit den Nationalliberalen wesentlich zum Bortheil der letzteren ge» reiche, und eS ergiebt sich daraus die Mahnung an die Toujerval ve» der östlichen Provinzen, ehrlich zu prüfen. ob die geqenwäitige Per- «Heilung der Mandate daselbst den Antorderangen der Billigkeit und Gerechtigkeit entspricht. Da- Verzeichnis der Abgeordnete», das unter vielen Dutzenden von konservativen kaum da und dort einmal einen «ationalliberalea Vertreter aus den östlichen Provinzen aus weist, muß daraus die Antwort geben. * Die in verschiedene Zeitungen übergcgangene Nachricht socialdemokratischer Blätter, wonach die national liberale Ncichstagssraction den Abg. Kulemanir beauf tragt habe, einen Gesetzentwurf auszuarbeiten, durch welchen die Bestimmungen des Socialistengesetzeö in daS gemeine Recht übertragen worden, ist, wie die „Nationallibcrale Corre- spondenz" besonders hcrvorhebt, selbstverständlich unrichtig. * Die Mittheilung, der Ches der Reichskanzlei Geh. Ober- RegierungSrath 1)r. von Rotten bürg, werde im Gefolge Sr. Majestät des Kaisers die Reise nach Petersburg »ut- niacben, trifft nicht zu. Herr von Rottenburg wird in den nächsten Tagen einen Urlaub von 3 bis 4 Wochen antreten, welchen er 'wahrscheinlich, wie dies alljährlich geschieht, in England zubringen wird. * In Sachen Mackenzie'-, und zwar in seiner Eigen schaft als Mensch. Mann der Wissenschaft, als „Diplomat" und „Politiker", schreibt die „Weimarische Zeitung": Die Schrift liegt nun vor: ihr Inhalt führt eine so lante und beweiskräftige Sprache, daß Jeder erkennt, wie ihr Zweck vollkommen erreicht ist; Niemand ist im Zweifel, aus welcher Seite ernste gründ liche Wch'easchastlichkeit zu suche» ist» aus welcher ein erbärmlicher Charlatanismur. Oo Kaiser Friedrich heute am Leben sei» würde, wcun er noch den Rathschlägcn der deutschen Aerzte behandelt worden wäre, die Anlwort hieraus kann Niemand geben, das staub allein bei Gott, ober daß die Rathschlüge derselben aus strenger gewissenhasler Prü- sunq beruhte», daß sie unbeeinflußt durch eigensüchtige Bewcggründe tNheilt wurden, daß ihre Behandlung eine ebenso umsichtige wie geschickte gewesen ist, soweit sie nickt durch Mackenzie beeinträchtigt und gehemmt worden ist — da- weiß Deutschland, die ganze Wclt hruie, und die- Bewußtsein ist ei» Trost und eine Genugtyuunq, d e wir Alle dankbar empfinden, nicht nur um der deutschen W ssensckaft willen, sondern auch um unseres menschlichen Empfindens willen. Jeder Sieg der Wahrheit über Lüge und Jntrigue ist eia unjchätz. barer sittlicher Gewinn, zumal wenn sich so klar wie hier die sieg reiche Macht der Wahrbeit offenbart. Natürlich wird ein so aus- getragener Meister iu der Kunst der Lüge, wie Herr Mackenzie es ist, sich uicht ohne Weitere- sür besiegt erkläre«: zunächst bezeichnet er kurzweg die Angaben der deutschen Schrift als uuwavr und Lügengewebe, ihre Darstellung als eine jedem Fachmann sofort er kenntliche Lächerlichkeit, und stellt sür später eine Entgegnung in Aussicht, weuo die StaalSgründe weggesallen wäre», die ihn jetzt verhinderten, eine Widerlegung zu geben, was er erst könne, wenn ihm besondere Erlaubuiß dazu ertheilt wäre. Was Mackenzie meint, ist klar; er sucht Schirm hinter der Kaiserin Victoria, mit der ganzen Ritterlichkeit, die von ihm zu erwarten war. Die Leute seines RmgcS iu der deatlchfreisiuoigeu Presse, die zum Theil noch nickt gelernt hat. die große» Fragen auders als nach dem Maßstab ihresPaneiinteresses zu beartheilea, uud die, da sie sich, getragen vou traurigen Spccu- lotiouea. aus Mackenzie eiageschworen hat, auch jetzt nicht zu einer uubesaugeaea Beurtheilung ausschwingeu kaau, sind weniger vor sichtig uud greise» die Schrist an, ohne doch im Mindesten Ernst, haste» Vorbringen zu können. Denn der Tadel, daß der Charakter der Schrist zn polemisch sür «ine wissenschaftliche Begandlung sei, ist einfach thöricht — auch die Wissenschaft kann sich iu solchen Fällen de- polemische» Tone» nicht entschlagen. Oder was soll man dazu sagen, wenn eine» dieser Blätter sich krampshast abmühr, glauben zu machen. Prof. Gerhardt irre in der Angabe, daß Mackenzie aus daS Vorhalten, er habe am 23. Mai 1887 das rechle statt de- linken Etimmbaades mit seiner Zange gefaßt, „it cau do" geantwortet; das sei uueugUsch; er habe entweder „>r de" oder — wahrscheinlich — „it enn't de" geantwortet. Wenn da» Blatt iu dem hier Mackenzie gemachten Vorwurf einen der schwersten sieht, so legt eS von einer Nawetät Zeugniß ab, die staunenswcrih wäre, wenn sie nur echt wäre. Wieder andere Blätter geben sich den Anschein hochmüthigen Er> staunens, weil politische Enthüllungen in der Schrist nicht enthalten wären. Haben sie wirklich solche erwartet? Schwerlich. Die Schrift war bestimmt, der deutschen Wissenschaft und der allgemeinen Moral Geuugthuuiig zu geben durch die Entlarvung Mackenzie'-. Politiiche Momente lagen ihr fern. Möglich, baß Mackenzie und sein Ring versuchen, iu ihre Entgegnungen politische Momente hiiieinzulrageu, und, da der Erstere seit einiger Zeit sich als Träger von Staats geheimnissen ausspielt, ist dies sogar sehr wahrscheinlich. Sollte dies geschehen, so würden seine freisinnigen Trabanten gut thun, wenn sie die bereits gemachten Ersahrunqen benutzten: Mackenzie ist als Mensch und als Mann der Wissenschaft schmählich zu Fall gelommcn; als Diplomat und Politiker würde er demselben Schicksal nicht ein gehen, und auch hier einen Sieg der Wahrheit über Lüge und Jntrigue bewirken, an dem die freisinnige Presse wenig Geschmack finden dürste. Noch gilt daS „salus rei public»« sumwu 1er eato! lösung der Kammer au« gebieterischen Gründen nothwenviq sei, eö müßten noch vor der luvjährigen Feier der Ereignisse von 1789 neue allgemeine Wahlen stattsinden. DaS Land sei erregt, weil mai, ihm einen Bürger, der nichts wolle, wie das Wohl der Republik, stets als Feind darstelle. daS Land fordere neue Institutionen, die der Republik Schutz gegen die Angriffe ihrer (Gegner gewährten, die jetzige Kammer sei ohnmächtig und in Trümmer und Staub zerfallen, daS Land verlange einstimmig die Revision der Verfassung. Er zweifle nickt, daß der Patriotismus der Depulirten sich auf der * Die deutschböhmiscken Landtagsabgeordneten treten Anfang September in Prag zusammen, um die Frage der Einberufung deS Landtages und daS Verhalten der deutsch böhmischen Abgeordneten desselben ncuerdmgS zu er örtern. Es war in der letzten Zeit vielfach davon die Rede, daß neue Ausgleichsverhandlungen zwischen Deutschen uud Ezecheu gepflogen werden sollen. In Wirklichkeit hat sick zu der Stellung der Deutschen zu den Czechen nichts geändert. Solange den Deutschen von der czechischen Mehrheit nicht die anlonoine Gleichberechtigung gestaltet wird, in deutschen Ge- dielStheilen deutsch zu verwalten und deulsch zu amtircn, solange der Gedanke der czechischen Staatssprache sür die Länder der böhmischen Krone nicht rückhaltSloS sauen gelassen wird, solange fehlen alle festen Unterlagen zu einem deutsch czechischen Ausgleich. ES unterliegt demnach auch jetzt keinem Zweifel, daß auch diesmal daS Ereculiv-Comitä der deutschen Abgeordneten Böhmens beantragen wird, den Landtagsver haiiblungen fern zu bleiben, da auch diesmal wie im Vor jabre die Voraussetzungen, an welche die deutsch böhmischen Abgeordneten ihren Wiedereintritt in den Landtag knüpfte», nickt eingrlrcffeii sind. * In der Sitzung der französischen Deputirtcn- kammcr brachte Lasson Namens der radikalen Linken einen Antrag aus Unterdrückung aller geistlichen Ordens gcsellschasten ein und begründete den Antrag mit dem Hin weis aus die unmoralischen Handlungen, deren sich die auS Ordensbrüdern bestehenden Leiter der Ackerbauschule in Citcaur schuldig gemacht hätten. Lasson verlangte sür seinen Antrag die Dringlichkeit. Bischof Freppcl sprach gegen den Antrag, man solle die Entscheidung der Gerichte abwarte». Auch laste sich ein derartiger Antrag nicht aus den Hand lungen Einzelner rechtfertigen, die Zahl der Laien, welche sich gegen die Zucht und Ehrbarkeit vergingen, sei eine ungleich größere, und deshalb denke doch Niemand daran, etwa die Schließung der Schulen zu beantragen. Nachdem ein Antrag Castagnac's aus Schluß der Debatte abgclchnt worden war, verließen mehrere Mitglieder der Rechten den Sitzungssaal. Ministerpräsident Floquet erklärte, die Regierung habe sich mit Hohe ihrer Pflicht befinden werde. WaS ihn anbelange, so glaube er seine Pflicht zu thun, wenn er die Abstimmung über folgende Resolution beantrage: „Die Kammer, überzeugt von der Hkothwcndigkeit der Vornahme von Neuwahlen, fordert den Präsidenten Earnot aus, von dem Rechte der Auslösung Ge brauch zu macken, das ihm die Verfassung überträgt." Die Rede Boulanger'S wurde von häufigen Protesten der Rechten unter brochen. Ministerpräsident Floquet erwiderte, die Negierung habe daS Recht, bei dem Präsidenten Carnot die Auslösung der Kammer zu beantragen, sie sei aber entschlossen, demselben die von Voulangcr beantragte Resolution nicht vorzuschlagen. Floquet machte Boulanger ferner den Vorwurf, daß er sich aus die Rechte stütze und daß es ihm, der sich den Sitzungen der Kammer unausgesetzt fern halte, gar nicht zukomme, über die Arbeiten der Kammern in dieser arbeitsreichen Legislaturperiode ein Urtheil zu fällen. Was sei eS denn, daS Boulanger gcthan habe? Boulanger rust: Ich habe eine» Appell an daS Land gerichtet. Floquet fährt fort: Das Land hat Ihnen bei der Wahl im Departement der Charente geantwortet. Wir haben Sie, der Sie sich in Sacristeicn oder prinzlichen Vorzimmern herumgctricben haben, unter unS niemals zu erkennen vermocht. Wie werden unsere Feier der Ereignisse von 1789 begehen, indem wir noch einmal die Suprematie der Civilgewalt proclamiren, welche daS allge meine Stimmrecht repräsentier. Der Gemäßigste unter uns bat der Republik mehr Dienste gcthan, als Sie ihr jemals UcblcS thun können. Sie verlangen die Auflösung, eS ist Jbre Partei, iu welcher die Auslösung existirt. lBcisall der Linken.) Boulanger erwidert, die Rede Floquet's sei nichts wie die Auslastung eines schlecht erzogenen SchulausseherS, Floquet habe kein Wort gesagt über ferne allgemeine Politik, er habe nichts wie persönliche Angriffe gegen ihn gerichtet. Floquet sei trotz alles Lärms in der Kammer zu vier Malen von ihm bezichtigt worden, daß er unverschämt gelogen habe. Es entsteht hieraus cftr Heftiger Tumult. Der Kammer präsident erkort, daß er Boulanger, bevor er die Cen- sur verhänge, baS Wort crtheile. Boulanger fragt, ob die Censur über Floquet oder über ihn verhängt werden olle. Der Präsident erwidert, Boulanger sei eS, der zuerst die Kammer angegriffen habe, und dessen letzte Worte ihn zur strengsten Anwendung der Bestimmungen der Geschäfts ordnuug nöthigten. Boulanger protestirt gegen eine Geschäfts leitung, welche die Freiheit der Redncrbühne nicht rcspeclire, erklärt die Nieder! e gung seines Depulirten Mandats und verläßt mit seinen Anhängern den Sitzungssaal. Die Linke verlangt dessenungeachtet die Verhängung der Censur über Bvulanger. Der Präsident erwiderte, Boulanger habe, indem er den Sitzungssaal verlassen, sich selber das Urtheil gesprochen. Lamarzelle von der Rechten warf dem Präsidenten Parteilichkeit in Bezug aus Floquet vor. Nach heftigem Tumult aus der Linken wurde die Verhängung der Censur gegen Boulanger beschlossen. Die Kammer vertagte sich daraus bis nächsten Montag. * AuS Petersburg, 12. Juli, meldet die „Kölnische Zeitung": „In den Kreisen deS hiesigen Auswärtigen Amts ist man zwar sehr befriedigt über den deutschen Kaiser besuch doch erwartet man keine greisbaren politischen Folgen, am allerwenigsten in der bulgarischen Frage. Diese wird nach dem Besuch ebenso ungelöst bleiben wie vorder, und Rußland wird in seiner »('wartenden Politik verharren Ganz irrthnmlich sind solche Meinungen, welche die Er Neuerung des Drci-Kaiscr-VerhLltnistcS erhoffen. Dazu wird Rußland niemals bereit sein." * Die bereits gestern erwähnte ofsicielle Kundgebung der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" über die Angelegenheit der Königin von Serbien hat folgenden Wortlaut: Die serbische Regierung hatte vor einiger Zeit an die preußische» Behörde» das Ersuchen gerichtet, ihr belmss Rückführung des 12jährigen serbischen Kronprinzen in seine Heimatlj Unterstützung zu gewähren. Einer solchen Requisition wäre selbst dann entsprochen worden, wenn sie von einer privaten Person aus- gegangea wäre; ein so klares Recht, wie daS deS Vaters aus sein minderjähriges Kind, wird auch dem Ausländer zuerkannt. Im vorliegende» Falle aber handelt es sich nicht nur um die Geltendmachung der väterlichen Gewalt, sondern auch um die Aus übung der souverainen Befugnisse deS Königs von Serbien über seinen Sobn und Unterthane». Die preußischen Behörden richteten daher an die K ö n i g i n von Serbien die Aufforderung, den Prinzen dem Bevollmächtigten des Könias. dem serbischen KriegS- ministcr, welcher dazu vom Könige nach Wiesbaden gesandt worden war, auszuantworten. Ihre Majestät versagte sich dieser Aul- forderung und zeigte sich geneigt, dem Versuch, den Prinzen von ihr zu entsernen, Mit Gewalt entgegenzutreten. Man jagt, daß sie zu diesem Bebufe ihre Dienerschaft mit Waffen versehen habe. Der königlichen Regierung kann eS nicht erwünlcht sein, ihre eigene Autorität im Lande selbst verkannt zn sehen und die Ver antwortung dasür zu übernehmen, daß serbische innere Streitigkeiten in Wiesbaden und unter Mitwirkung der diesieitigen Polizei aus- gefochicn werden. Sie kann unter solchen Umständen nur wünschen, daß Ihre Majestät die Königin von Serbien, wenn Ihre Majestät der obrigkeitlichen Autorität Ihres AuscnlUaltsorles thätliche i W üe» stand zu leisten beabsichtigt, Ihren Anjemhalt außerhalb Deulsch- landS nehme. * Die „Kölnische Zeitung- bringt in einer Berliner Corrcspondenz die folgende erbeiternde Illustration zur Kaiserreise französischer Observanz: Die Franzosen und ihre Freunde suchen sich nach ihrer Art in die Reise des Kaisers Wilhelm nach Rußland zu schicken, indent sie ihr Gründe unterschieben, welche sie wie eine Art Buhreise erscheinen lassen. So lächerlich die Erfindung ist, so wird sie doch zweisellos bei dem Theil de- sranzösiichen Publikums, aus welchen sie gcniünzt ist, ihre Wirkung tbun. Die Geschichte, wie sie im „Matin" und den Blättern gleichen Schlages ausgetischt wird, ist solgcnde: Fürst Bismarck hat bei Lebzeiten des erste» Kaisers Wilhelm eine offene Darl-gung der europälicken Lage und seiner politischen Ansichten und Absichten schriftlich verfaßt und dem Kaiser überreicht in der Aiinahme, der alteKaiier Wilhelm werde seinen Sohn überleben und daS Schriftstück werde ohne Zwiichenhand vom Großvater aus den Enkel komme». Nun starb aber Wilhelm 1. vor seinem Sohne, Friedrich lll. bestieg den Thron und fand daS Schriftstück Bismarck's vor. Alle Be- mühungen des Letzter«, es wieder zu erdalten, waren vergeblich, und als Friedrich Hl. gestorben war, stellte sich heraus, daß das die geheimsten Absichten des fürchterlichen Kanzlers cnträthftlade Schrift, stück i» den Besitz der Königin von England übergegangen war, die sich weigert, es herauszugeben. So kann jetzt .^England" sich an fürchtet wurde, daß er eine radikale Rede halten würde, im Hinlcrgrund bleiben soll. Auch im klebrigen fühlt sich Carnot im Vergleiche zu Grevy mehr als Staatschef. Während sein Vorgänger stets im Elyftepalaste residirte, gedenkt Carnot demnächst nach Schloß Fontainebleau überzusieveln. Da die Berechtigung zu eine» solchen Residenzvcrlegung nicht über jeden Zweifel erhaben war, wurde die Cntscheidung der Kammer unterbreitet, indem derselben ein Entwurf vorgelegt wurde, einen außerordentlichen Credit von 6990 Francs sür die Reparaturen im Schlosse zu Fontainebleau zu bewilligen, welche« der Präsident zum Scnnneimusentbalt gewählt habe. Dieser Credit wurde dann einstimmig bewilligt. Da Carnot keineswegs alS Knauser gilt, mit der winzigen Summe von 6999 Franc« auch sicherlich keine Reparaturen größeren Um- sangeS bestritten werden können, kann keinem Zweifel unter liegen, daß die Kammer berufen war, über das Princip der Residenzverlcgung selbst eine Entscheidung zu treffen. si* In Port-au-Prince, dem Hauptort der Insel Haiti, sind ernstliche Unruhen auSgcbrochen; 599 Häuser und öffentliche Gebäude sind niedergebrannt. * Berichte aus Mexico vom 27. v. M. melden, daß die Wahl der Electvren für Ernennung deS Präsidenten und der Congreßmitg lieber in aller Ruhe vorübergegangen ist. Die Wahlen sielen im Sinne der Erneuerung des PräsidcnlschastsmandatcS de« Generals Diazund der jetzigen gemäßigt-liberalen Congreßmehrheit auS. Die ultramontane Partei, durch verschiedene Concessionen besänftigt, machte keine besondere Gegenansprüche und die Fortdauer der seit- berigcn Verwaltung ist somit gesichert. Seit dem unver kennbaren Aufschwung des Landes ist der Zuzug amerikanischen Capital«, amerikanischer Unternehmer und Arbeiter, aber auch von Abenteurern jeder Art fortwährend im Wachsen. Besonders günstigen Boden bietet daS Land bei seinen durch die Eiscnbabnentwicklung zugänglich gemachten großen Natur schätzen namentlich jetzt den Minentcchnikern und Civil- ingenieuren. Die VankecS sind indessen im Ganzen und Großen wenig beliebt bei den Mexicanern ihres denselben sür anmaßend und sormlo« geltenden Wesens halber, während die Deutschen im Lande sich einer unverkennbaren Beliebtheit erfreuen. Häuser» stürzten. Da« Erdbeben wurde mehr oder weniger stark in der ganzen Provinz Buenos-AyrcS und in Monte video gespürt und halte eine Richtung von Süd »Süd-West nach Nord-Nork-Ost. In Santiago war am 13. Mai. einer Meldung auS Valparaiso zufolge, ein Erdbeben. Es ist bie der IabreSlag de« großen Erdbeben- VeS Jahres 1647, welche« dea größten Theil der Stadt in Trümmer legte, und die Auf regung war deshalb groß. Valparaiso halte am 15. Mai einen starken Erdstoß und Aumbal einen solchen am 19 , während sich der Erdstoß in Santiago am 16. Mai wieder holte. (Wiederholt) Besteht seit 1878. G Fernsprcchstelle 682. Lernd. I'oernokwnno, RelckSitraize 45, 1. vermischtes. ---- DaS Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm, welches den Ins jetzt kable« Nücke» des Hohenstaufen ziere» soll, lst alS ei» Bau in romanischem Stil geplant, der in seinem Grundriß einen Kreis oder ein reqelinäß g:S B eleck bildel, eine Säulenhalle, gedeckt und mit Oberlicht versehen. In den Millclpunct der Halle käme das Slaiivbild Kaiser Wilbeim's zu stehen, um welche- sich die Gestalten seiner ge treuen Paladine reiben lasten. Zn der Runde sollen die Bilder der bedeutendsten Hobenstaufer ausgestellt oder bereit Tbalen durch Gemälde verewigt werden. Auch würde in der selben Weste noch Raum bleiben sür die Darstellung besonders wichtiger Ereignisse aus der Geschichte des deutsche» Reichs. Die Ausführung des Denkmals, welche dem erhabenen Stanv- puncte entsprechend in großem Maßstabe ersolgen müßte, wird ganz bedeutende Mittel erfordern, zu denen Beisteuern auS ganz Deutschland erhofft werden. Beiträge nimmt daS Bankhaus G. A. Schuter in Göppingen entgegen. An der Spitze deS Unternehmens steht der Slavtschullheiß Allioger in Göppingen. ---- Wer die jetzt immer mehr in Ausnahme kommende Bergnügungstour über Naumburg und Freyburg durch daS Uuskrulthai nach der Goldenen Aue unternimmt, und dabei die Ruinen der Kaiserpfalz Memleden, wo Kaiser Heinrich l. und sein Eob» Otto gestorben sind, und de- tner gcftandencn Klosters besucht, der vergesse nicht, an den Säulen- lrümurern der Kirche eie Malereien zu betrachten, welche Io wenig bekannt sind und Loch zn den merkwürdigsten Knnstschöpsungen deS Mittelalters gehören. Es sind enka»- susche Malereien, die durch Befeuchtung lebhaft hervor treten. Sic stellen wohl zweisellos die drei Kaiser Heinrich I. Ollo 1. und Otto II. und eine MönchSgeffalk, wie man an- niiiimt Kaiser Olto's l. Bruder Bruno, Erzbischos von Köln, oder den ersten Abt deS Klosters Brüning vor, sowie vier Frauengestallen, die Gemahlin Hrinricd's» Matbilde, weil heilig gesprochen mit einem Glorienschein um Vas Haupt, Ollo's I. zwei Gemahlinnen Edilb und Adelheid und Otlo'S ll. Gemahlin Thcophania, eine griechische Pruizessin. Diese Ge mälde sind auch deshalb von unbczablbarem Wrrtbr, weil die Farbe», ohne Grunvlrung, unmittelbar aus den Slcin über tragen sind und sich dennoch acht Jahrhunderte erhalten haben, eine Kunst, die man zur Zeit nicht mehr kennt. --- Paris, 19. Juli. Die gestrige Vernehmung der Zeugen in dem WciusälschrrngS-Processe de Vilie- neuveinToulo u halte etwas Tragisches. Mcbrere derHaupl- perjonen. junge Leute, welche von dem Weine getrunken halten, humpelten aus Krücken herbei, weil ihr Beine lheilS ganz ge lähmt. thcits noch so schwach waren, daß sie den Dienst ver sagten. Eine Frau kvnnle lange wegen Zungenlähmung »ichl mehr spreche». Andere wieder brachten ärztliche Zeugnisse, daß ihre Sehkraft vernichtet oder baß ihre Verdauung gänzlich gestört war. Eine Näherin erzählte, wie sie plötzlich über und über schwarz gefleckt erschien und der Arzt sich dieses Krankheitssyniplom nicht zu erklären vermockile, weil noch Niemand an de» vergifteten Wein dachte. Bon den Ange stellten des Grasen de Villeneuve will keiner um die Bei mischung des Arseniks gewußt haben. Dagegen berichten mehrere Arbeiter, daß der Herr manchmal mit kleine» Dütcn in den Keller kam, wenn eben da gearbeitet wurde, und deren Jnbalt in die Kufen warf. Die Aufregung ist groß in Hyöre'S und in der Nahe deS Iustizpalasies, wo gestern der Ür. Roux, Maire von HyürcS, und Or. Perrcymond, der Bc- rathcr de» Grafen de Villeneuve, so hart a» einander gc- rictben, Laß sie von de» Anwesenden getrennt werden mußten. (Mittlerweile ist Herr Le Villeneuve wegen Fahrlässigkeit zu 29 Tagen Gcsängmß verurlheilt worden.) ---- In Cette bat eine Gasexplosion da» „Grand Ca so- zerstört. Das prächtige Gebäude ist mitten durch geborsten. Zum Glück mar der Saal des Cafe fast leer. Fünfzehn Gäste wurden verwundet, mehrere unter ihnen schwer. Ob die Trümmer ToLle begraben, ist »och nicht scsl- gcstellt. Im Innern des Hauses ist AlleS zertrümmert. --- Der neueste Plan einer Ueberbrückung deS Canals zwischen Calais und Dover, bearbcilelvon den Ingenieuren des großen Eisenwerks Creuzot und dem Vorsitzenden dcS Vereins der Civilingenieure. Herfent. bezweckt die Anlage von Pfeilern in der Entfernung von je 590 Metern, deren Belag 59 Meter über Le» Meeresspiegel zu liegen kommen, milbin den größten Seeschiffen unbehinderte» Durchgang ölnxgi'o Louülou - Lnerrreto und Suppen - Lmlcrxso veräen wir xrdaarer Lorxtalt ürbricirt. Bei allen rheumatischen Schmerzen, Gelenkrheumatismus. Gicht, Reitze«, Podagra ist der berühmte IiitiWHisrtIt'8 litilversslllkllllrilsttiit') die hefte und billigste Einreibung, da schon nach dem ersten Einreibea di- wohlthätigfte Wirkung und bald darnach völlige Heilung eiulrilt. Die leidenden Stellen sind täglich wenigsten» 2 Mal ordentlich mit dem Balsam einzureibeu und zur Er baltung gleichmätziger Wärme m>« Balsam bestrichener Lein wand zu belegen. Allen solchen Leidenden dringend empfohlen. *) Mit Schutzmarke: aus den Dosen t 30 -H, 60 H und 1 Mk. (niit GebranchSanweiluag) auS allen 4potd«b«n ftl L-elprlg; und Bmaer^vnal, au« der Morien-, Mohren- und Keouen-Apotheke in Ürvoiteii, ans der Löwen- und Engel- Aootbeke in Ilrallv o. S. re. zu beziehen. Fabrik von H. ItztnxvII»»r«It in GohIiS bei Leivzig, Eisenbahastr. Nr. IS. Tageskaleuder. iralaerl. iinel 1. Postamt 1 im Postgebüude am Augustusplatz. 6. Postamt 5 (Neumarkt 16). 7. Postamt 6 (Wiesenstraße 19). 8. Postamt 7 (Ranstädt.Steinw). 9. Postamt 8 (Eilend. Bahnhos). 10. Postamt 9 (Neue Börse). 11. Postamt 10 (Hospitalstrabe). 12. Postamt 11 (Körnerstraße). dem ,.verkaßtcn" Bismarck racken, indem es dessen geheimste und gestatten soll. Die ganze Brücke soll 39 Kilometer lang werbe» nicht abzustreit ndc Pläne an Oesterreich und namentlich an Ruß land verräth. Wahrscheinlich ist das schon geschehen und darum must der junge Kaiser Wilhelm die traurige Seereis- nach Peters burg unternehmen, um den üblen Eindruck auszugleichen, den das in io unvorsichtiger Weise abgcrastte und jo schlecht behütete Schrift stück beim Zaren hcrvorgebracht hat. So ist der Schleier gelüstet und die Franzosen könne» ob der Kaiserbegegnung in Petersburg ruhig lchlasen; Bismarck sitzt in der Falle und ist in der Gewalt der König,,, von England; — welch ein woiinigc» ülcjühl sür alle sranzösiichen Herzen! * Im Gegensätze zu seinem Vorgänger IuleS Grevy kargt der gegenwärtige Präsident der französischen den Vorgängen in Citeaux beschäftigt, er glaube, der Antrag ' Republik nickt mit seinem Auftreten in der Oeffcnllickkeit LaffonkönnecnichobneDringlichkcitserklärniigandieCommisnvn ? Die wiederholten Rundreisen Carnot'S, denen weitere verwiesen werden, die mit der Vorberathung der Gcsetzvvriagcn > folgen sollen, legten in dieser Hinsicht bereit« Zeugniß ab. über das Asiociationsrecht beauftragt sei. Lasson bestand glctch-! Aus Anlaß de« am 14. Juli bevorstehenden Nalionalsestes, wohl auf dem Dringlichkeitsantrage, die Dringlichkeit wurde t zui» Andenken der Erstürmung der Ba'Hle, wirb der Präsi- bieraus von der Kammer mit 261 gegen 219 Stimmen an-ident der Republik auch an den, Mc..sttebanket theilnebmcn, genommen. — Im weiteren Fortgang der Sitzung wurde! zu welchem sänimtliche Maires cingclaben sind. Carnot von Boulanger der Antrag aus Auslösung der ^ wird dann auch eine Ansprache an die Versammelten richten, Kammer eingevrächt. Boulanger führte auS, daß eine Aus- während der Eonsrilpräsident Floquet, bezüglich besten be- uno v,er Babngleffeu, einer Straße sür Wagen und einer Fußbahn Platz bieten. Ans jedem Pjeilcr soll eui BeobcichtunqS- posten mit Signal- uns Alarmvorricbtungen. eine RcltungS- stalion und ein »lächliger Leuchttburm angebracht werben. Die Verfasser deS Plans sind der Ansicht, daß baö Grunb- mauenvcrk mit Taucherglccke», die mit Drucklust versehen sind, gelegt werden kann, da die Tiefe zwischen Dover und Calais mente»- nur 25 bis 39 Meter, an wenigen Stellen 59 Bieter beträgt. Die Brücke soll 2 Millionen Tonne» wiegen, in 6 Jahren hergestellt werden und 899 Millionen Francs kosten, ohne baß eine SlaatSbcibilse beansprucht wird. ----- Am Montag, de» 4. Juni, wurden in BuenoS- Ayrev mehrere Erdstöße ivahrgeuommen. Ter erste, ei» sebr Ickwachrr, trat u>» 12 Ubi 13 M n. Nackt- ein. Nur drei Sekunde» lxäter kam ein sebr starker, mit langsamen, aber denttichen Schwankungen. Tie Häusermanern und olle beweglichen Gegenstände wankten und daraus kam weitere zwei Secunben später riu Stoß, welcher der Nachklang de rweilen zu sein schien. Ernstliche Unfälle kamen nicht vor. Mehrere Familien wurden jedoch so erschreckt, baß sie au» den 2. Telegraphenamt im Postgebäude am Augustusplatz. 3. Postamt 2 am Leipzig-Dresdner Bahnhöfe. 4. Postamt 3 am Bayer. Bahnhöfe. 5. Postamt 4 (Mühlgassc). 1) Die Postämter 2, 3, 4, 6, 7. 8, 9 und 11 sind zugleich Tcle- oravhenanstalten. Bei dem Postamte 5 werden Telegramme zur Besorgung an die nächste Telcgraphcnanstalt angenommen. 2) Tie Postämter 5 und 9 sind zur Annahme gewöhnlicher Packereien sowie größerer Geld- und Werthpackete nicht ermächtigt. Bei dem Postamt 10 (Packetpostamt) findet eine Annahme von Post sendungen nicht statt. 3) Die Dienststunücn bei sämmtlichen Postämtern werden abgehalten: an den Wochentagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Uhr früh) bis 8 Uhr Abends, an Sonntagen und gesetzlichen Feier tagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Uhr früh) bis 9 Uhr Vormittags und von 5 bis 7 Uhr Nachmittags. Die Post ämter 2 und 3 sind für die Annahme re. von Telegrammen außer den Postdicnststunden au den Wochentagen auch von ö bis 9 Uhr Abends geöffnet. Beim Telcgrapdcuamte am Auflustusplatz «erden iniiiicrwälircnd. auch in der Nachtzeit, Telegramme zur Bcsürdcrung angenommen. Bei dem Postamt 1 am Augustusplatz findet an den. Sonn- tagen und gesetzlichen Feiertagen auch in der Stunde von 11 bis 12 Vormittags eine Ausgabe von Briefen an regelmäßige Abholer statt. Ansknnftaftrllen der königlich sächsischen StantSeisendahn- vcrwaitiing (Dresdner Bahnhof, geöffnet Wochenlags 8— 12 Uhr Vormittags und '/,3—6 Uhr Nachmittag-, Souu- und Festtags 10—12 Uhr Vormittags) und der königlich preutzische» Ltaatökiseiibatznvcrwnltung (Brühl 75 u. 77 (Crcdilanstaltj parterre im Laden, geöffnet Wochentags 9— 1 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittags, Sonntags 10— 12 Uhr Mittags) geben beide unentgeltlich Auskunft mim Personenverkehr über Ankunft und Abgang der Zuge Zuganschlüsse, Reiserouten, Billetprcise, Rciseerleichterungen, Fahrpreisermäßigungen re.; b. im Güter-Verkehr über allgemeine Transportbedingungen, Frachtsätze, Kartirungen re. Lllttdwehr-Vurcn» im Schlösse Pleißenburg, Thuri.ihaus, 1. Etage links (über der Wache befindlich). Meldestuuden find Wochentags von 8 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags, Sonn- und Festtags von 9 bis 12 Uhr Vormittags. Ocffcmlichc Bibliotheken: Universitätsbibliothek 11—1 Uhr Stadtbibliothek 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Nene Börse) 10—12 Uhr Volksbibliothek IV. (VI. Bürgerschule) 7't.—9',. Ubr Abends. Volksbibliothek V. (Poststr. 17. i. Hose lks.) 7'/.—9't« U. Ab. Pädagogische fi'cnkralbibliotücklConieniusstistung^, Lchrervereins. Haus, Kramerstr. 4, geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2—4 Uhr. Städtische Tparcassc: Expcditionszcit: Jeden Wochentag. Ein- Zahlungen, Rückzahlungen und Kündigungen von früh 8 Uhr un unterbrochen bis Nachmittags 3 Uhr. — Effecten-Lombardgeschäst parterre links. — Filiale für Einlagen: Bernhard Wagner, Schützcnstraffe 8/10; Gebrüder Spillner, Wiudmühlenstraße 37; Heinrich Unruh, Weststraße 33; Julius Hofsmann, PeterSstein- weg 3; Julius Zinck, Querstraße 1, Eingang Grimm. Steinweg. Städtisches Leihhaus: Expeditionszest: Jeden Wochentag von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachmitt. 3 Uhr, während der Auction nur bis 2 Uhr. Eingang: für Pfänderversatz und Herausnahme vom neue» Börscngebäude, für Einlösung und Prolongation von der Nordstraße. In dieser Woche und an den entsprechenden Tagen verfallen die vom 10. Lctbr. bis 15. Lctbr. 1887 versetzten Pfänder, deren spätere Einlösung oder Prolongation nur unter der Mitentrichtung der Auctionsgebühren stattfinden kann. Stadt-Steuer-Eiminhluc. Expcditionszeit: Vormittags 8—12. Nachmittags 2—4 Uhr. Kgl. Sächs. Standes-Amt. Schloßgassc Nr. 22. Wochentags geöffnet 9 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr, Sonntags und Feier tags 11—12 Uhr, jedoch nur zur Anmeldung von todtgeborncn Kindern und solcher Sterbesälle, deren Anmeldung keinen Aufschub gestattet. Eheschließungen erfolgen nur an Wochen- tagen Vormittags. ' Friedhofs-Expedition und kaffe für den Süd-, Nord- und neuen Johannissricdhos Säilofigasse Nr. 22 in den Räumen des Königl. Standes-AmtcS. Daselbst erfolgt während der beim Standes- Amt üblichen Geschäftszeit die Vergebung der Grabstellen auf vorgedachten Friedhvsen, sowie die Ausfertigung der Concessions- scheine, Vereinnahmung der Concessionsgelder und die Erledigung der sonstigen aus den Betrieb bezüglichen Angelegenheiten. Schlntzzeit für den Besuch der Friedhöfe Abends 8 Uhr. Handelskammer Neue Börse I. (Eing. Blücherplatz). Vorlegung von Patentschriften 9—12 und 2—4 Uhr. Fernsprech-Nr. 506 (II) Herberge zur vcimath, Ulrichsgasje Nr. 75, Nachtquartier 25, 30 und 50 Mittagstisch 30 Herberge sür weibl. Dienstboten'(„Marihahans"), Löhrstraße 9 (früher in Reudnitz), 30 sür Kost und Nachtquartier. Daheim für Arbeiterinnen, Braustraßc Nr. 7, wöchentlich 1 sür Wohnung, Heizung, Licht und Frühstück. I. Sanitätswachc des Lamariter-Bereines, Hainstraße 14. Nacht dienst: 9 Uhr Abends bis 6 Uhr früh. An Sonn- und Feiertagen von 6 Uhr Abends bis 6 Uhr früh. II. SailitätSwache des Samariter-Vereines, Peterssteinweg 17 Nachtdienst: 9 Uhr Abends bis 6 Uhr früh. An Sonn- und Feiertagen von 6 Uhr Abends bis 6 Uhr früh. Polikliniken des Albert-Zweig-Vereins Möckern. Lange Str 25 Markttags 9—10 Uhr Bormittags sür Augen- und Ohrenkranke, 11—12 Uhr Vormittags sür auderwcite Kranke und von 9—10 Uhr Bormittags für Nervenkranke. Kinderbcilanstalt. Carolinenstraße 31, Montag und Donnerstag früh 9—10 Uhr ärztliche Sprechstunde. Frauenklinik ebendaielbst, 1. Etage, Montag, DienStag, Donnerstag und Freitag Nachmittag 4—5 Uhr. Poliklinik sür Lyren-, Nasen-, Hals- und Lungenleiden Lestingstraßc 20, l., Ecke der ThoinasiuSstraße, V. 8—9 Uhr. Städtische Anstalt sür ArbeitS-Nachivrisnng (Stadtbaus, Obst- markr 3, l. Etage, Zimmer 95), werktäglich geöffnet Vormittags vou 8—12 Uhr, Nachmittags von Uhr.
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