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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-14
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1888
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IW. Zweite Geilage zum Leipziger Tageblatt lind Anzeiger. Sonnabend ven 14. Juli 1888. 82. Jahrgang Aus Oesterreich. * Ein größere Zahl deutschösterreichiscber Reich-» rathS-Adgeordneter Hot in der letzten Zeit Wähler- Versammlungen in den verschiedenen Grönländern abgehalten. Ll« besonder- charakteristisch sür die Stimmung der deutschen Wähler Oesterreich- kann der tiese Unmuth über die Spaltung der deutschen Opposttion-parteieu in Oesterreich hervorgehoben werden. Jo allen Versammlungen ohne Ausnahme trat der sehnliche Wunsch nach Einigung der deutschen Parteien her vor, und, wa- besonder» von sympathischer Bedeutung ist, uicht am wenigsten laut wurde der Wunsch nach Einigung in der deutschböhmischen WLblerschast selber. In den letzten Taqen erst gaben wieder in Deutschbvhmen zwei hervorragende Mit glieder de» deutschen Club», der altkatholische Professor Bendel io einer Versammlung zu Morchenstern bei Reichender« und der Nationalökonom vr. Polak zu Falkenau, der Ueder- zeugung der Wähler Ausdruck, daß bei der gegenwärtigen »ahezu trostlo» unglücklichen Lage der Deutschen Oesterreich» nur eine volle Einigung der Deutschen Abhilfe der- spreche. Besonder« schars betonte diesen Gedanken der Reich-rath-abgeordnete vr. Otto Polak, der au die große Red« Bi»marck'» vom 6. Februar diese» Jahre» anknüpfte und bervor- hob, wie die Deutschen zur Einigkeit gezwungen werden könnten, wir die Deutschen zu ihrem Glück gezwungen werden müßten durch die äußeren Gefahren. Wenn die Hechte im europäischen Ikarpsenteich die Deutschen Kinder», Karpfen zu »erden, so gelte vir- in weit größerem Maße »och als von den Deutschen im deutschen Reiche, von den Deutschen Oester reich«. Die Verhältnisse der auswärtigen Politik im Vereine mit dem gleichzeitigen allgemeinen Kampf in Oesterreich gegen Alle», wa» deutsch spricht und deutsch denkt, müssen die Deutschen Oesterreich» zur Einigkeit bringen, oder sie sind «» uicht werth, ein Theil de« größten Culturvolke» der Gegen wart zu sein. vr. Polak fuhr hieraus wörtlich fort: ,.E» klingt vielleicht naiv, wa» ich jetzt sagen werde, aber e» ist doch so: Mir ist der ganze FractionSstreit im Innern der deutschen Partei in Oesterreich etwa» Unbegreifliche», etwa» Unfaßbare». Aber, meine Herren, wenn Äir vielleicht dies» meine Beschränktheit belächeln sollten, so kann ich Ibnen sagen, daß ich mit dieser meiner Anschauung nicht allein stehe, ja noch mehr, daß diese Anschauung die eine- großen Theile» der Deutschen Oesterreich» ist und daß sie in vielen Wählerkreisen ganz energisch zu Tage tritt. Wa» hättrn nun die geeinigten deutsch österreichischen Politiker in Anbetracht de» deutsch österreichischen Bündnisse» und der übrigen politischen Verhältnisse Europa» für eine Ausgabe? Diese» Bünduiß ist der wichtigste Stützpunkt der Deutschen Oesterreich» und e« ist auch dann ganz natürlich, daß der deutsch österreichische Politiker alle» Da» unterstützen muß, wa» diese» Bündniß kräftigt. Ja. r» ist «ine Ehren sache der Deutschen Oesterreich». die Hoffnungen, die da deutsche Reich auf Oesterreich setzt, in die untrüglichste Wahr heit zu verwandeln. Wa» hofft Deutschland von Oesterreich? L» hofft, daß die Wehrkraft diese» Reiche» so mächtig sein wird, um Vereint mit der Wehrkraft de» deutschen Reiche» den Feinden im Osten und Westen den richtigen Standpunkt klar zu machen. Wenn die Uebcrlegenheit der Wehrkraft, die Schulung der Osstciere und Unterosficirre auf dem eigen» thümlichen Maße ver Verbreitung der Bolk»bildung beruhe, so müßten auch die Deutschen Oesterreich» jener mächtigen Partei entgegentreten, welche, wie die Klerikalen unter Liech tenstein'» Führung und unter dem Beifalle der verbündeten Slawen» da» Maß der allgemeinen Volksbildung in Oesterreich so sehr herabdrücken wollen. Die Aufgabe der geeinigten Parteien de» deutschen Volke» in Oesterreich ist noch nie so klar wie setzt vor die Augen getreten; die Deutschen müssen jetzt ihre volle Pflicht thun; sie dürfen in dem Falle, al» man ernstlich versucht, nach Liechtenstein'» verderblichem An trag die Schulbildung herabzudrückrn und die Schule gänzlich von der NeichSversassung loSzulösen und sie den „autonomen Ländern" prei-zugeben, wo sie beispiel-weise im autonomen Böhmen gänzlich ver Czechisirung verfallen müßte, nicht vor den äußersten Mitteln zurückfchr-cken, selbst nicht Vor dem gemeinsamen Austritt au» dem ReichSrath; denn e» zwingt sie hierzu der mächtigste Trieb de» Menschen, der Trieb der Selbsterhaltung. daß man »och stärkere Exvlosioasstoffe entdecken werde, sei irrig. Lomprimirte Schießbaumwolle. Melinit, Roburft, Belli habe» fast beiiselde» Werth. Die Verbindungen der Substanzen, mit denen man mächtige Verbrennungen bewirkt, sind beschrankt und die Körper sind bekannt. In gleicher Wrije ist der Schleuder» der Explosion», ftoffe, die Kanone, an da» Maximum der Widerstandskralt aiigelangt. Alle Metalle sind bekannt und versucht. Die gezogenen Slahlkanonea sind da» Zerstöreadfte, wa» der Angriff zu erwarten hat. Die Panzerthürme widerstehen alledem Mit um Io größerer Sicherheit, al« sie rotirende Bewegungen vollsührea. Ueberall wendet man sie jetzt an. „Deuischland führt sie in aller Sülle in seine Festungen ein und während dessen disculirt mau noch darüber i» Frankreich dessen Ostgrenzen ohne genügcude Bejeftigunacn sind, ja Männer wie General Miribel widerletzen si.v ihrer Einführung." General Brialmont'» Erklärungen lassen an Off nherzlqkeit nicht» zu wünsche» übrig: sie find für Deutschland recht lehrreich. Militairisches. * Da» „Armee-VerordnungSblatt" veröffentlicht nachfolgende, an da» Kcieg-ministerium unterm 2l. Juni 1888 ergangene Allerhöchste EabinetSordre». betreffend veränderte Bezeichnung königlich preußischer Truppen- theile: Ich bestimme hierdurch: DaS bisherige König Wilhelm-Grenadier regiment Nr. 7 hat fortan die Bezeichnung „König Wilhelm I. lprenadierregiment (2. Westpreußische») Nr. 7" und da» bisherig: tzui'arrnregiiiienl König Wilhelm Nr. 7 dir Bezeichnung „Husaren regiment König Wilhelm I. (1. Rheinisches) Nr. 7" zu führen. Da« Krirg«miaisterium hat diese Meine Bestimmung durch da» „Armee- BerorduuugSblalt" bekannt zu machen nnd Mir Proben für die durch die Ziffer „I." zu vervollständigenden NamenSzüge der beiden Regimenter vorzulegen. Potsdam, den 21. Juni 1888. Wilhelm. Ich bestimme hierdurch: DaS bisherige Kaiser-Grenadlerregiment Nr. 1 und da» Kaiser-Dragonerregiment Nr. 8 führe» fortan die Be- zeichuung „Brenadierregiment König Friedrich III. st- Ostpreoßische») Nr. 1" und bez. „Dragonerregiment Kön>q Friedrich 111.(2. Schlesische»» Nr. 8"; beide behalten den bisherigen NamenSzug. Da» Brenadier- regiment Kronprinz Friedrich Wilhelm Nr. 11 nimmt die Pro- vinzialbezeichnung wieder an und heißt also „Brenadierregiment Kronprinz Friedrich Wilhelm (8. Schlesische«) Nr. 11". — DaS Kriegsmiuisterium hat diese Meine Bestimmung der Armee bekannt zu machen. Potsdam, den 21. Juni 1888. Wilhelm. Da- KriegSministerium bringt ferner folgend« Aller höchste, die Aenderung der Armee-Eiotheiluug betreffende EabinetSordre zur Keantoiß der Armee: Ich bestimme hierdurch: In der Zusammensetznag der 1. u»h R. Armee-Juspretiou haben folgend« Aender»»grn einz»treteu: Die 1. Armee-Inspeetioa soll s»rta» au» dem 1., 2., 9 »ad tv. Armeekorps und die 2. Armee-Inspeetioa au» dem b. „d L. Armeekorps bestehen» indem e« bei der Zugehörigkeit de» ist. (Königlich Sächsischen) Armeekorps zur 8. Armee-Jnspectio» verbleibt. DaS KriegSministerium hat hiernach da« Weiler« bekannt zu «och«,, wobei Ich bemerke, daß Ich die durch vorstehende B:- ftlmmnng berührte» BcneralcommandoS benachrichtigt Hab«. Potsdam, de» 4. Juli 1888. Wilhelm. Vrvnsart v. Schelleadorff. In da» Kie-rministerium. * Genrral Briolmo»», der Schöpfer der »rar» belgische» Maasbeseftignagea, hat rtuem Vertreter der froazüstschen „Parti National Erklärung«» über die Maaösort» »nd dir zukünftige FestuugSbaukunst gegeben, «eiche der belgische» Regierung sehr nn- «legen kommen, aber für deutsch« Kreise von höchster Bedeutung lad. Noch »er Ansicht diese« Beaorol« sind di« neuen Befestigungen ie materielle Ergäoznog der belgischen Neutralitöt. „sie stob gegen Niemande» gerichtet, aber sie bieten für Frankreich ei« wrrtdvoll« Berthetdig»ag«I«»ie dar. Das Maaötbal fetzt sich «» Frankreich durch da« Thal der Oise, da« ang-nügend vercheldigt ist. fort, dir 8t neuen MaaSfortS errichten «in« Schranke, die Belgien nnd Frankreich schützt nnd die Ldore beider Länder »erschließt" In 30 Monntr» würden dies« Befestig»»,«», bei denen da» System der Panzerthürme znr Verwendnng komme» toll, seriig fei». „Die Paozrrthümu, ft»d dt« Fest»»z«»»k«,ß der Ankunft." Der Blande Marine. * lieber die fünfjährig« Verwaltung de» General» v. Eaprivi ol» Chef der Admiralität schreibt da» „Deutsche Tageblatt": Die gelt, während welcher der Beneral von Eaprlvi an der Spitze der Flotte stand, war sür dieselbe von höchster Bedeutung. Drei Puncte sind et, die de» Generals Verdienste in besonderem Lichte »eigen. Ersten« ist n der Schöpser und Organisator unseres heutigen Lorpedowesens, dessen Entwickelung die Folge der Besicht«, pnncte bildet, welche Eaprivi in seiner Denkschrift vom Jahre 1883 uiedrrlegte, »ud welche damals einen besonderen Aufwand von 17 Millionen erforderte». Zweitens gebührt ihm da« Verdienst einer erheblichen Lrrmehrung de- FloilenpcrioaalS in dem Sinne, daß sür den Fall einer Mobilmachung der ganze» Flotte die erforderliche Zahl von auSgrbildctea Mannschrstcn zur Bemannung auch dann vorhanden sein kann, wenn ein Lheil der Bemannung vom poli tischen Dienst der Schiffe in An'pruch genommen ist und danach für die Flotte in den heimischen Gewässern nicht in Anrechnung gebracht «erden kann. General v. Eaprivi griff, um de» Sollstand zu decken, aus eine reichlichere Berivendnag der Landvevölkeruiig hinüber, al» es bisher der Fall gewesen, weil die seemännische Bevölkerung dafür nicht ouSreichte, und nach des Generals eiaeaea Erklürungcn hat sich diese Maßregel durchaus bewährt. Im Zuiammenhonge hiermit steht dritten- die verünü rle Ausbildung de- FlotteapersonalS, so onz besonder« die jährlich pngeordncte Au-rüstung eine- besonderen rchulgeichwaderS, welche« etwa eia halbe« Jahr lang zur Uebung und Erweiterung der bereit- erlangten AnSbitdung ta fremden Ge wässern zu kreuzen hat. Da« Jahr 1884 bildet den Ansang einer neuen großen Aufgabe sür die deutsche Flotte. Damals war eS. daß die Colonialpolitik in- Leben trat, und obwohl General von Eaprivi noch in der oben ge- uannten D-nkschrift aus den Mangel an ouSgebildetem Personal biagewksen, gelang e» ihm doch, den so plötzlich an ihn heran- getretenen hohen Anforderungen in vollen« Umfange gerecht zu werdrn, ohne vaß sich dabei eine Reibung oder gor eine Störung bemerkbar gemocht hätte, denn nebenher erlitten die Uetuugen in den beimischen Bewässern keine Unterbrechung. Die Folge der Lolouial- polilik war zunächst eine größere Zahl von Indienststellungen von Schiffen sür den politischen Dienst, welche zum Theil dauernd in den Loloniea ftationlrt wurden (Ost- und Wcst-Airika). zum Ibeil in ein Kreuzergeschwader vereinigt, bald hier, bald da zu erscheinen batten, um die verschiedenartigen Ausgaben zu ersüllen, welche an solche« verhSttnißmäßig große« Geschwader gestellt werden. Die« bot den Officieren die beste Gelegenheit, ihre Tüchtigkeit aus jedem Be biete zu vervollkommnen. Bon ihnen habe» sich drei (Bol-, Knorr und Paschen) inzwischen einen Namen alt tüchtige Seemänner ge macht. Bauz ohne politische Reibungen ging die Lolauialpolittk nicht von statten: wir erinnern nur an die Larolinenaagelegenhett »nd besonder- an die große Flottenverlammlnng vor Zanzibar. Im Jahre 1887 legte Eaprivi dem Re.chitage eine neue Denk schritt vor. in welcher er zwar aus dem betretenen Wege zu ver bleiben erklärte, jedoch betonte, daß die inzwischen gemachten Er sahrungen zu neuen Anstrengungen führen niüßten. Durch diese Denkschrift erreichte Eaprivi. daß ihm eine sestgestellte Summe zur Ausrechterbaltung der KricgStüchiigkeit der Flotte aus Dauer be- willigt wurde, innerhalb des RabmenS, welchen er als den richtige» für die Ausgabe der deutschen Flotte bezeichne«. Im Uebrigen ver- hehlte Eaprivi nicht, daß die deutiche Flotte, welch- al« eine solche zweiten Range- mit der russischen es müsse ausnchme» können, unter diesen Rang gesunken sei, und daß eS de« Neubaues von schnellen Kreuzern und Aviso« bedürfe, um wenigsten« den noihweadgsten Ansorderuuzcu zu geuügen. Auch diese Forderungen wurdeu be willigt. Während Eaprivi aus diesen verschiedenen Gebieten seine Thätig> keit entwickelte, erfuhr die deutsche Schlachtflotte keine Verstärkung Man stand sogar von dem Ersatz de- gesunkenen „Großen Kur> fürsten" ab, und da« BemerkenSwertheste, wa« sür die Schlachiflotte unter seiner AmtSsührung geschehen, bildet die Nenpanzerung und Neubestückung de- „König Wilhelm", so daß diese- Schlachtschiff inzwischen wieder aus der Höhe der Zeit angelangt ist. So liegt die Entwickelung der deuiichen Flotte iu der Amt«, sührung dcS Generals v. Eaprivi aus drei Gebieten: 1) dem der Torpedoboote, 2) dem der Kreuzer und 3) dem der BvisoS, während bi« zur AmtSsührung des Generals Deuischland hauptsächlich da» Ziel einer Panzerichlachtflotte versolgt hatte. Man erkannte hierin einen völligen Shstemwechsel, und eS ist nur die Frage, ob an dem Eaprlvi'jchen Svstcm sestgehalien werden soll oder ob man wieder zum Bau einer Schlachiflotte übergehen will. Zwei Ereignisse von außerordentlicher Bedeutung fallen iu die Zeit der AmiSsührnng der General- v. Eaprivi, nämlich die Er öffnung der zweite» Haseneinmhrt in Wilhelmshaven und der Bau des Nordostseecanals, bei welch' letzterem die Erwägungen Eaprivi'S wohl den AuSstlag gegeben haben. Nachdem der General bei der Flotte eine so segensreiche Tkätigkeit entwickelt bat, ist zu hoffen, daß nunmehr da« Heer von den großen Eigenschaften Nutzen ziehen werd-, die d-n General in so vielfacher Weise an-zeichnen. Socialpolitisches. * Leipzig. 10. Juli. SchiedSqerichtSsitzung. Am 5. No vember 1887 Hai der Maurer Earl Linke in Leipzig bei der Säch- fischen Ba ngewerk» - Berufsgenossenschaft wegen eine» angeblich am 27. Juli v. I. bei dem Betriebe de- Stadtroib» und Maurermeister- Ullrich hier durch Fall erlittenen RippevbrucheS Anspruch aus Entschädigung erhoben. Die Berussgenoflenschost hat den Anspruch abgewicsen, da oller Nachweis sehle, daß Linke einen Betriebsunfall erlitten habe. Kein Zeuge habe den Unfall gesehen, weder der Maurer W„ den Linke als solchen benannt habe, noch der Polier, dem doch sofort von dem Unfälle Anzeige zu machen gewesen wäre, wüßten etwa- davon. Nur zwei Zeugen hatten zur Zeit der BeSper vahrgenommen, daß Linke hinkte und Verletzungen an sich hatte; von dem Unfälle selbst wußte» o»ch diele nicht«. Außerdem bestehe eia Widerspruch in den Angabe» Linke'« über dir Art und Weise de« Unfälle-, und e« sei desbolb wahrscheinlich, daß Linke sich di« Verletzungen auf eine andere Weise, als die er angegeben, und jrdensoll» außerhalb de< Betriebe« zugezogen habe. In der Thal ist »ach der ftatigesundenen umfangreichen Beweisaufnahme nur so diel al< feststehend anzunehmea, daß Linke zu der angegebenen Zeit allerdings an einer Verletzung gelitten hat und an einer Contusion der linken Brustseite ärztlich behandelt worden ist, dagegen ist eia Unfall von den vernommenen Zeugen nicht beobachtet worden, und eS stimme» weder die verschiedenen Angaben über die Zeit, noch über den Ort de« Uasalle«. ja nicht einmal über die Art der Verletzung überein — der eine Zeuge will beim Berusunglkläger» al« derielbe ihm von dem behaupteten Unfälle Mittheilung gemacht, einen blutigen rechten Unterschenkel gesehen haben, während Klüger aus ein: der artige Verletzung nie binzewiesen hat. — Ferner stehen die Angabe» darüber, wie lange Linke nach dem angeblichen Unsalle noch ge- arbeitet hat, in unvereinbarem Widerspruch, und Kläger selbst bat. während er ln einem früheren Termine die Höhe de« Sturze« aus ungefähr 3 Meter bemessen batte, in der letzten Sitzung die Sturz- höhe auf en. 1 Meter geschätzt. Während Linke behauptet, daß er am 1. August v. I. in Folge der vorhandcoen Schmerzen die Arbeit hob« einstellen müssen, hat der betr. Polier ouSg-sagt, er habe Linke wegen Trägheit und Trunkenheit entlassen. A,ch die Wirtbin Linke'«, welche bestätigt, daß Linke eine- Abends hinkend nach Hause ge kommen sei und Br»ikaumschlSqe gemacht Hobe, bat angegeoen, daß Linke am folgenden Tage gegen Mittag mit der Mittheilung zurück- gekommra sei, daß er wegen SchnapstrinkenS seiten« de« Polier» ritlone» worden sei. Dal Schiedsgericht hat nach eingehender Er- Wägung aller dieser Vehanvlunaen und Angaben davon sich uicht zu überzeuge» vermocht, daß BernsnngSkläger den voo ihm be ho »vielen Betriebsunfall nachgewiese» oder auch nnr einigermaßen wahrscheinlich gemacht habe, und Hot deshalb die gegen den abweiicude.i Bescheid der BerusSgeuoffrnschoft elngeweudrte Berufung zurück >cwi sca. * Der zweite IahreS« nnd Lassenbericht des Verein- der Beamten der köuigl. sächsischen SiaatSbahnen aus da« Jahr 1887 legt Zeugaiß von der günstigen Weiterentwickrlung des BereiuS ab. Au« dem Bericht geht hervor, daß ma» in den Bezirken und Ortsgruppen thüng gearbeitet Hut und daß die Samm- lungea für di» Wittwen- und Waisencass- einen regen Fortgang nehmen. Der Verein zählt jetzt 2408 Mitglieder und Halle am Schluß Vorigen IahreS 6828.90 » Fonds zur Wiltweu- und Wailencasse gesammelt. Die wirtbschastlichen Ausgaben werden mit Nachdruck gepflegt, besonder« der Bezirk Leipzig hat hierin verhällniß- mäßig Große« geleistet. Die Forlbildung wurde durch zahlreiche Borträge gefördert. Königliches Landgericht. IV. Stroskammer. Line« Tage» im Mat d. I. fand sich der in einer Gastwirlh- chast in Liebertwolkw.tz onweleude Handarbeiter Karl Edler genannt Schräder aus Lieberiwolkwitz bewogen, im Garten jener Wlrih- chast seine Künste im Turuen, iiiSbesondere im Hochsprung, aus eine Weise zum Besten zu geben, mit welcher der Wirih de« Eiablisje- ments am allerwenigsten zufrieden sein konnte, denn Edler beschädigte beim Sprung über einen Tisch denselben dermoßm, daß der Wirth aus Zahlung des aus Sberechneten Schaden- drang. AIS sich Edler daza nicht verstand, wurde auf Anordnung drS anwesenden Bemeindevorstande« ein Schutzmann herbrigeholt, welcher zunächst den unliebsamen Bast nach seinem Namen fragte, daraus aber eine unschickliche Antwort erhielt und überhaupt von Edler „gehänselt" wurde. Der Beamte kündigte schließlich dem Ruhestörer die Arrelur a», stieß ober bei dem Bemühen, Edler sorizuschaffen, auf einen solchen Widerstand, daß es dem Beamten allein absolut unmöglich war, den wideripenstigen Menschen von der Stelle zu bringen, e» vielmehr der Uniecstützung anderer Gäste be durfte. um den Widerstand Edler's zu brechen. Unter Andern, griff auch der Wlrih selbst hierbei mit zu und die« schien dem mit- anwesenden Handarbeiter Gustav Ernst Pötzsch aus Stötteritz durchaus nicht zu passen, denn anstatt die Forischoffung Edler'S mit zu ermöglichen, begünstigte er dessen Renitenz und fand sich zu guter- letzt gemüßigt, den Arrestate» zu bcsreiea zu suchen. Nachdem rS aber gelungen war, Edler in Gewahrsam zu bringen nnd der Schutz mann nach dem Wirthsbau«, wo sich der Vorfall zugetraqen hatte, zurückgeketzr» war, um seinen Bericht darüber zu vervollständigen, gestattete sich die Wirthstochtcr die Frage an de» Schutzmann, wie der weitere Berlauf der Sache gewesen sei. I» diesem Augenblicke meng» sich der Handarbeiter Gustav Emil S ch u h k n e ch t aus Reudnitz in da« Gespräch und glaubte in der vom Schutzmann gegebene» Antwort eine Ueberschreitung der Functionen des Bcainten erblicken zu müsse». Die hierbei gewählten Ausdrücke waren derartige, daß auch Schuhkuechi die Arretur angeküadigt wurde und er, al» Dritter im Bunde, aller, ding» nur wegen Beleidigung mit aus der Anklagebank Play nehmen mußte. Edler ist wegen Vergehen gegen die öffentliche Ordnung ic. bereit« mehrfach bestrast worden und dieser Umstand sowie die Schwere de« von ihm geleisteten Widerstand,« wurde» bei der Straf abmessnag vom Bericht mit in Berücksichtigung gezogen. Da» Uriheil lautete demgemäß wegen Widerstande« gegen die Staat«- ewalt und außerdem wegen Beleidigung aus 6 Monate 2 Sachen Befängaißstrafe, während Pötzsch wegen versuchter Befreiung eine« Befangenen zu 2 Wochen, Schuhknecht dagegen wegen Beleidigung zu 10 Lagen Gefängnißstrase veruriheill wurde. Der Gerichtshof bestand an« den Herren Landger^ch'Sdlrektor Bartsch (Präsid), Landaerichtsräihen Bielitz, Wolf, Gruber und Wolfram; die Anklage führte Herr Staatsanwaltschafts-Assessor Vr. Dürbig. II. Strafkammer. I. Die gegen den Barbier Hugo Funke von hier wegen Ber brechen» gegen 8-176,3 de« R.-Ste.-Bes -B. erhobene Anklage wurde unter Ausschluß der Oeffratlichkeit verhandelt und der Angeklagte unter Ausschluß mildernder Umstände zu 2 Jahren 8 Monaten Zuchthausstrafe und S Jahren Verlust der Ehrenrechie ver- urtheilt. II. Der wegen Betrug« bereit« wiederbolt bestraft: Handarbeiter Johann Wilhelm Blomberg von hier halte sich in neuerer Zeit wieder einmal aus die ihm licbgewordene Beschäftigung gelegt, aus billigste Weise oder vielmehr unentgeltlich sich gütlich zu thu» und in vier verschiedenen Fällen in WirlhShäusern zu zechen, ohne Mittel zur Zahlung zu besitzen. Der zur Kategorie der sogenannten „Durchbrenner" gehörige Angeklagte wurde daher wegen Rückfalls betrug« zu 8 Monaten Besängnißstrafc und 3 Jahre» Ver- Inst der Ehrenrechte verurtheilt. Da- Gericht billigte dem Auge- klagten t» Berücksichtigung der geringen Beträge, welche in Frage kamen, mildernde Umstände zu. III. Der in einem kaufmännischen Geschäfte ausgenommen« Lehr ling Paul Frankel wurde eines TageS im April d. I. von seinem Principal mit einem Betrage voo bOO ,n ein Bankhaus geschickt, um diese Summe daselbst rinzuzohlen. Der junge Mensch kam ober nicht wieder, sondern hatte der Versuchung nicht widerstehen können und eine Reise nach Berlin angetreten, daselbst auch innerhalb von vierzehn Tagen die unterschlagene Summe bis aus 10 >l durch gebracht. Mit Rücksicht aus seine Jugend und bisherige Unbescholten heit billigte da- Gericht ihm mildernde Umstände zu und verur- theilte ihn zu 7 Monaten Gefängnißstrase. IV. Die letzthin im hiesigen Zoologischen Garten anwesenden Beduinen batte sich die bereits vorbestrafte Handarbeiterin Emilie Auguste Gottschalk aus Erfurt zum Zielpunkt ihrer erneute» diebischen Operationen auserkoren. Sie hatte bemerkt, wie einer der Beduinen seine Mütze mit Geld in einen Waschraum legte; flugs unternahm sie einen kühnen Griff und erleichterte die Baarschast um 4 >l Der Beduine, der den Verlust bemerkte, wendete sich au de» Direktor und dieser ließ sofort Polizei Haien. Die Gotischalk war so dreist, sich freiwillig zur Visitation anzubieicn, allerdings konnte sie dies, denn da« gestohlene Geld hatte sie rasch im Sande vergraben; allein schlauer wie sie war doch der Beduine, er lieb dos Frauenzimmer nicht au« den Augen und bemerkt: später, wie dasselbe sich im Sande zu schaffen machte »nd — da« Gels herauSgrub. Nun war die Geuugthuuag aui seiner Seite. Die Angeklagte, welche des Diebstahls sür überführt erachtet wurde, er- ielt unter Annahme mildernder Umstände ö Monate Gesänguiß« rase zuerkaaut. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichtsdirecior Sieber (Präsid.), Landgerichlsräthen Mcilch, Wols, Giuber und von Sommerlait; die Anklage sühne Herr Staatsanwaltschafts- Assessor vr. Leißner. vermisch tes. — Berlin, 12. Juli. Se. Majestät der Kaiser hielt sich gestern Vormittag von 8 bi« 10 Ubr anläßlich der Be sichtigung de» 3. Garde-Nlanen-Regiments aus dein Boru- städler Felde aus. Um 10 Uhr erthrilte Se. Majestät dem türkischen Staat»secretair Horn Audienz, um 12 Uhr empfing Se. Majestät den Chef de» MililaircalinetS, General der Cavallerie vonNlbedyll, und den Ebes des Eivilcabinel», Wirk!. Geh. Rath von Liicanu», zum Bortrag; später halte eine Depu tation der köuigl. Kunstakademie die Ehre de« Empfanges. Nach mittag» unternahmen Se. Majestät ver Kaiser. Ihre Majestät die Kaiserin, sowie die zum Besuch in Potsdam anwesenden schleSwig.holsteinscken Herrschaften eine Wasserparli« ans der königlichen Danipsyachl .Alexandria". Se. Majestät der Kaiser trug Generalsuniform. Die Ncickft damvste zunächst nach dem Wansee; von da ging e» über Scüilvhorn nach der Römerschanze »nd nach Nedlitz. Die hier entgegen kommenden VergnügungSdampser salulirte», und die aus den solden befindlichen Musikcapcüen spielten die Nationalbymne. Die königliche Danipsyachl erividerte den deui Kaiser bar- gebrachlc» Saluk. Um 7>/, Uhr ersolgle die Rückkehr nach der Matrosenstation. Ldend» waren die schleSwig-boi- steinschen Herrschaften zum Tbee bei den Majestäten. Heule Vormittag gegen 9>/, Ubr er'ckiirnen Ihre Maje stäten ber Kaiser und die Kaiserin in geschlossenem Wagen in dem neuen Osstciers-Casino de» Leib-Garde- Husaren-Regiment». um dasselbe ihren hohen Gästen, dem Herzog Ferdinand von Schleswig Holstein und seiner Ge mahlin, zu zeigen. Drei Viertelstunden verweilten die Aller höchsten und Hohen Herrschaften, denen sich auch der Eom- mandrur de» Leib-Garde-Husaren-Regiment«, Herr Oberst lieutenant von Gottberg, sowie mehrere Osstciere de» Regi ments angrschlossen hatten, in den herrlichen Räumen. Se. Majestät erklärte in eingehendster Weise auch di« kleinsten Detail» de» Baue», welcher den Monarchen al» seinen Schöpfer rühmen darf. Heute Nachmittag wird Seine Majestät dcr Kaiser wahrscheinlich dem Diner im Stadt- schloß zu Potsdam beiwohnen. — Da» beute Abend im Stadtschloß zu Potsdam stattfiadende Diner »u Ehre» ver hier accrevidirten Botschafter», wird von besonderem Glanze umgeben sein. Die Tafel wird mit den kostbarsten Aufsätzen und Sckmuckgeräthen au» der Silberkammer de» königlichen Schlosse« in Berlin geziert werden. Da» Tisch zeug ist an den Seiten kunstvoll drapirt uud mit Blumeu und Guirlanden geschmückt. Da» Hauptportal de» Mittel- traktes, sowie dir Treppenhall« sind zu «iaem Blumeuhain unijzeschassen worden. Geladen sind dem sogenannten Hos- bericht zufolge u. A. auch der Hau»minister v. Wedell. die Chef» de» Civil- und Militair-Eabinet» Wirkliche Geheime Rath v. Lucanu» und General v. Albedyll, der Obcr-Cere- monienmeister Graf zu Culenburg »nd der Ober-Stallmeister v. Rauch. — Bad Em«,12.Juli. PriuzTeorgvonPrrußen, der unter dem Pseudonym G- Conrad bekannte Dtchter, ei» langjähriger Besucher unsere« Bade», traf am gestrigen Nach- Mittage wieder zum gewohnten Curaufenthalt hier ein. Der hohe Gast nahm im fiScalischen Curhaus« »Panorama" Ab steigequartier. In den jüngsten Tagen sind ferner die Fürstin von Lös», der russische Marinemimster Admiral Schestakoff, der dänische Gesandte in Pari-, Graf Moltkc-Hvitfeldt und die ungarischen Erzbischöfe Cardinal Haynald au» Kolosza und Vr. Samassa au- Erlau zum Curgebrauche hier an gekommen. Die heutige Curliste verzeichnet eine Gesammt- srequenz von 8888 Personen, nämlich von K242 Curgästen und 3644 Passanten. Die aus Sonntag den 8. Juli an gesetzt gewesene Kaiserregatta aus der Lahn mußte infolge Allerhöchsten Entschlusses bi» «ach beendigter Landestrauer verschoben werden. Dieselbe.soll nunmehr Sonntag den 29. Juli stattfinven. Altenburg. l2. Juli. Leim Einsetzen einer Welle in den Turbinenthurm wurde der Besitzer der Mittel- wühle bei Eisenberg dadurch getövtet, daß die Welle umschlug uud dem Müller da» Haupt zerschmetterte. — Hirschberg, 10. Juli. Die Riefenkastanie im Heerde'schen Nestauration-garten ist in neuerer Zeit einer Untersuchung der Maßverhältniss« und einer sorstwirthschaft- lichen Feststellung ihre» Alter» unterzogen worden. Da» Aller wird, wie die .Post au» dem Riesengebirge" erfährt, aus 300 Jahre geschätzt; die Messungen ergaben kolgeude» Re sultat: der Umfang de» Stamme» beträgt (80 cw über Terrainhvhe gemessen) 3,70 m. der Durchmesser desselben 1,20 m, der Umfang der Laubkrooe 61,30 w «nd die Höh« be« Baumes IS.lO w. Der durch die Kroue überdeckte Flächenraum beläuft sich aus 279,38 gm uud reicht somit, ven Platz zu 0.90 gw gerechnet, für SlO Sitzplätze. — Hirschberg. 12. Juli. Auf de, Sch»e«kodp« fanden in der vergangenen Nacht bei 2 Gr. Kälte stürmisch« Schaeesälle statt. Die Fenster auf der Windseite »eigteu eine Eisschicht von 1 ww Stärke. Ebenso war es am Elksall und in den Schneegruben. Die ganze Umgebung ist verschneit. Iu den Thälern waren 2 Gr. Wärme. — Heber die Wetterlage wird an» Hambarg «it- getheilt, daß bei schnell sinkendem Luftvruck die Depression am Dien-tag die Nordfpitze Dänemark» erreichte, über ganz Deutschland kalte» Rcgenwetter verbreitend, von der kalte» Witterung ist ganz Nord- und Mitteleuropa betroffen. Anzeicheu für anhaltend« Besserung de» Wetter» find znr Zeit noch nicht vorhanden; jedoch hat häufig eine so trästig austretende Depression erhebliche» Steigen de» Barometer stände« und hernach Ruhe iu der Atmosphäre im Gisölg«. — London, 12. Juli. In ganz England herrscht gegen- wärtig außergewöhnliche Kälte. In vielen Theile« de» Im Secnberirk utld in wetße Königreich» schneite e» gestern, den schottischen Hochlanden haben die Berg« Spitzel. — Eine poesirreiche Gegend hat eia Wanderer in der Nähe von Kö«li» entdeckt. Hier in dem von hem Lupow-Flüßchen durchzogenen Thal fand er zwischen de« beiden Dörfern Hebron und Damnitz au einem Wege «ine Warnungstafel mit folgender Aufschrift: „ES wird hiermit drauf hiugewirsr», Daß Jeder, der noch einmal diesen Prwatweg sich zu geh'» erfrecht, Für'- erste Mal drei Reich-mark blecht. Im Wiederholungsfall wird immer Dce Strafe um drei Reichrmark schlimmer. Für ftreug reelle Jonehaltung Die OrtSv« Wird garautirt. )rt»ver»alt«ug." Kaiser Wilhelnr'S Meerfahrt. Zum 14. Juli 1888. E» weht die Fahne hoch vom Mast Und Schiff an Schiff kommt stolz gezogen. Wohlan, »hr blauen Ostseewoaen, Sagt, trugt ihr je so edle Last? Der deutsche Kaiser rieht daher. Der deutsche Kaiser fährt zu Meer. Manch' Hansaschiff in kühnem Lauf, Mit Gut und Mannschaft reich beladen, Ging einst nach nordischen Gestaden, Ihr alten Helden wachet auf Und seht der neuen Flagge Ehr, Der deutsche Kaiser fährt zuMeerl Wohl fuhr auch sonst durch Wogenbrau», In Kreuzcsschmuck nach heil'gem Ziele Manch deutscher Fürst — auf welschem Kiele Schlich welche Tücke mit hinaus. Auf deutschem Schiff jetzt, treu und hehr. Fährt Deutschland« Kaiser über'» M Wie warst'du einst in trüber Zeit Der Besten Sehnsucht, deutsche Flotte! Und Fremden wurdest du zum Spotte, Wie Spreu hat dich der Sturm zerstreut. Fest steht zur See jetzt Deutschland» Wehr, Der deutsche Kaiser fährt zu Meer. Vollendet ist der weite Flug, Der nach der Ahnen hohem Rechte Der Zollern edeles Geschlechte Vom Fel» bi» bin zum Meere trug. Ein Fel« von Erz sst Deutschland« Heer Und Deutschland» Kaiser fährt zu Meer! Du junger Aar, Gott grüß dich heut! Trag' Frieden hin zum Nordlandsstrande, Bring' Frieden heim dem vaterlande. Und Cr, der Wind und Meer gebeut. Stell' seine Wächter um dich her! — Der deutsche Kaiser fährt zu Meer! » ll. eer.
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