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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-20
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1888
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«-st-— , .-^ D^G»W,^WW^WMPWWWI,WW>, P> ),«,»»>«>'«>-V"">'.'!. ,t l.» ^ IHMWW^WWW, 4448 die Weisen Webe?« unterbrochen wurden. Die Darstellung n^achte der Triebel-Schlegel'schen Direktion all« Ehre. Kräul. Vestvali war eine ganz ausgezeichnete Preciosa, und Herr Müder, dessen schöne- Talent wir schon anerkannten» ein feuriger Liebhaber. Frau Philipp», Friiul. Herrmann» Schumann, Herren Schelly, Uding, Schlegel» Herrmann, Wagner, Schumann thaten das Ihrige, und so senkte sich denn jede- Mal der Vorhang unter dem lebhaftesten Beifall. * Plag Witz, IS. Juli. Gewiß stehen die vielen in den letzten Jahren hier stattgefundenen Luftballon-Aus fahrten der beiden berühmten deutschen Lustschifser Herren Gebrüder Feller noch im besten Andenken beim hiesigen Publicum. Die beiden Herren, welche zuletzt in Magdeburg vom Tiara-Park aus mehrere Ausfahrten unter dein Zuspruch« von vielen tausend Personen unternahmen, beabsichtigen nächsten Sonntag mit ihrem neuerbauten Riesen- batlon „Irene" eine Luftfahrt vom Garten des Felsen ke ll er S aus anzutreten. Die Füllung deS BallonS mit Leuchtgas soll um 2 Nhr beginnen, der Aufstieg Abends 7 Uhr erfolgen. Im Garten des Etablissement- findet während der Füllung große- Eoncert statt. Pausa, 18. Juli. Da- Mineral- und Eisenmoor bad Pausa (daS erste oder alte Bad), welches schon seit 1730 besteht und somit im nächsten Jahre seinem 150jährigen Jubiläum entaegcnacht und seit dieser Zeit aber auch seinen so vielfach bewiesenen heilkräftigen und mit glänzenden Enolgen gekrönten Ruf, hauptsächlich gegen rheumatische und gichtische Leiden, sowie gegen Lähmungen, Blutarmuth und Nervenschwäche, immer wieder von Neuem befestigt hat, ist, wir schon früher einmal angedcutet worden, durch Ankauf eines nicht unbedeutenden NachbargrundstückcS wesentlich ver größert worden. Dementsprechend haben auch die Bade anstalt iind das Logirhaus die nöthigen Erweiterungen er- sahren. Durch Erwerb dieses Grund und BodenS »st aber < uch zugleich ein unschätzbarer Gnvinn an einem reichen Onellengcbiet gemacht worden, welkes da- neue Areal in 'ich birgt und ausschließlich nur Eisenmineralwasser liefert und zwar die eine zu Tage auslaufende Quelle von solcher starke, saß nur wenige Liter davon auSreichen, um ein Mineralbad, wie solche bis jetzt im Gebrauch waren, um da- Doppelle und Dreifache verstärken zu können. Man ist somit i.i der Lage, je nach Bedürfniß die Bäder zu rcguliren. ES sind, wie vielfach ii dieser Badesaison bereits zu beobachten Gelegenheit war, schon recht günstige Erfolge erzielt worden. --- Die im Dome zu Freiberg ausgestellte Eisen- rällnng deS Kurfürsten Moritz, welcher am 9. Juli Io53 in der Schlacht bei SieverShausen tödtlich verwundet wurde und im Freiberger Dome seine letzte Ruhestätte fand, ist von ihrem bisherigen Standpunkte, hoch oben aus einem Kragsteine, berabgenvmmen und nachdem sie in Dresden er neuert. in einer Scitcncapelle der früheren Sakristei deS Domes, angesichts des großartigen Moritzdenkmals, ausgestellt worden. Dabei befinden sich des Kurfürsten Rennspieß, Schwert und Dolch, die er in jener Schlacht getragen hat. TVr Dolch, welchen einst ein Verehrer deS Ikurfürsten von einem Beauftragten hciinlich entwenden ließ, der aber wicdcr- erlangl wurde, kostete dem Diebe daS Leben durch Hcnkers- >and. Die Stelle an der Hüfte, wo die tödltiche Kugel durch io Rüstung drang, bezeichnet eine eingelassene Papierrolle. An den Wänden der Eapelle hat man die Uebcrreste der in geuaunter Schlacht eroberten Fahnen und Gruppen alter Wassou angebracht. ff Dresden, 19. Juli. Se. königl. Hoheit Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, und Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde sind heute früh 5 Uhr !5 Min. zu einem kurzen Besuch Ihrer königl. Hoheit der Fürstin von Hoheuzollern nach Franzensbad gereist. ff Dresden, 19. Juli. Die vom Allgemeinen Dresdner Handwerker-Verein für nächstes Jahr in Aussicht genommen gewesene Ausstellung des sächsischen Handwerks wird erst im Jahre 1890, oder möglicher Weise auch erst im oarausfolgenden Jahre abgehalten werden. Die Verschiebung ist dadurch bedingt worden, daß die von Seiten der Stadl Dresden auf dem Platze, auf welchem vor vier Jahren das VI. Allgemeine Deutsche Turnfest abgehalten wurde (einem Trennstücke de« königlichen Großen Gartens), in großartigem Stile zu errichtende permanente Ausstellungshalle, welche vom Ralhe der Stadt DreSden für die geplante Ausstellung nir erstmaligen Benutzung überlasten werden soll, vor dem Jahre 1890, resp. 1891 nicht fertiggestellt werden kann. DaS Programm der Ausstellung hat übrigens auf Anregung deS RatheS zu Dresden insofern eine Ausdehnung erfahren, alS auch Erzeugniste deS sächsischen Kunstgewerbes und Hilf-« Maschinen mit zur Ausstellung gelangen sollen und wird demnach die Ausstellung die veränderte Benennung führen: „Ausstellung deS Sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes". In einer gestern Abend unter dem Vorsitz deS Herrn Geh. Hofrath Ackermann abgehaltenen vereinigten Sitzung deS Central-Au-schuste» und deS Preß- AusschusseS wurde über den Stand der Sache eingehend Bericht erstattet und beschlosten, dem Rathe für sein bereit willige- Entgegenkommen ein Dankschreiben zugehen zu lasten, dio Genehmigung des königl. Ministeriums de- Innern zur Abhaltung der Ausstellung einzuholen und weitere vorberei tende Schritte einzuleiten. Vermischtes. — Berlin, 18. Juli. Der Bice-Admiral Graf von Monts, commandirenver Admiral und stellvertretender Chef der Admiralität, ist von Kiel hierher zurückgekehrt. ---- Wie auS Bernburg geschrieben wird, lagen dieser Tage vor dem früher Maigatlcr'schcn Busch an der Saale Hunderte todter Uferschwalben umher. Es sind eine ganze Anzahl einzelner Hausen, in deren einem etwa 120 Stück gczäblt wurden. Sämmtlichen Thierchen wurde der Kops ab- ebisson. Die freie mit Kies bedeckte Stelle am User ist ein elicbter Ruheplatz der Schwalben, wie der viele Koth aus derselben beweist, und ein oder mehrere Iltisse oder Marder werden sich daS zu Nutze gemacht und die Thierchen gemordet und auSgesogen haben, waS ihnen um so leichter geworden sein wird, al« Schwalben bei kaltem Master, w»e wir e« jetzt haben, sehr leicht erstarren und dann kaum im Stande sind, sich fortzubewegen. --- Kissing en, 17. Juli. Vorgestern ist zur Cur in unserem Badeort Alma Tadema mit seiner Tochter an- gekommen. Der berühmte belgische Maler, welcher seinen dauernden Wohnsitz schon längst in London genommen hat, wird etwa vier Wochen hiersclbst verweilen. Seine Tochter m. wie bekannt, eine dem Vater kongeniale Künstlerin, die in Berlin schon verschiedene Male tüchtige Bilder ausgestellt hat. ---- vr. Sial läßt in seinem „Bayerischen Vaterland" folgenden Stoßseufzer vom Stapel: „Ein übergescheidter Ber liner will ausgerechnet haben, daß der Bierverbrauch aus jedenKopf »n Berlin 158 1 betrage, inMünchen aber „mindestens daS Fünffache". DaS ist aber nicht wahr. Von den etwa 2ß', Mill. Hektol. Bier, die in München producirt werden, gehen etwa 700 000 kl auf dem Wege de- Exports nach auswärts, nach Norddeutschland allein 500 000 KI. Recdnet man dazu, daß allmonatlich 20—40 000 Fremde im Sommer, 8—10 000 im Winter hier sind und waS Gehörige- zusammcnkneipen, und daß von den zahllosen ständig in München wohnenden Norddeutschen mit ihren Blechmägen unö unsinnig viel Bier weggetrunken wird — ein unS be freundeter Bruder Preuß z. B. tbut es nie unter 8—10 Mas; Bock, waS kaum der durstigste Münchener zu Wege bringt — so ergiebt sich, daß aus den Kops der seßhaften Münchener Bevölkerung kaum mehr als daS Doppelte der Berliner trifft, deren Gott mehr der einheimische Schnaps ist. Da- Fünffach« trinken zu können, wünschen wir den Münchenern von Herzen, aber dazu hat Bruder Preuß un- nicht mehr die Mittel gelasten, und wenn «S so fort geht mit den preußischen Erfindungen und Einführungen, so werden wird bald auch da- Doppelte nicht mehr trinken können." — BreSlau, 16. Jul». Die Versteigerung der Dollblutjährlinge au- den drei großen schlesischen Gestüten, welche heute in der ehemaligen Trainir-Anstalt zu Scheitnig stattsand, krackte ein günstiges Ergebniß, indem recht ansehnliche, zum Theil sogar außergewöhnlich hohe Preise erzielt wurden. Es brockten die neun jungen Thierc auS den Gestüten de» Grafen Tschirschky-Nenard zu Groß- Strehlitz 43 500 Mark, d. h. im Durchschnitt 4833'/, Mark, die drei auS der Zuckt deS Grafen L.Henckel Romolkwitz 13 100 Mark, im Durchschnitt 4366«/, Mark, sowie neu» Jährlinge de- Freiherrn E. v. Falkcnhausen ans Bielau 20 320 Mark, sür den Kopf 2257»/, Mark. Am höchste» bezahlt wurde ein FuchSbengst von Flageolet au- der Religieuse, den Herr v. Tepper-LaSki für 11 000 Mark erwarb, während Gras Apponyi, der Besitzer de- diesjährigen österreichischen, und norddeutschen Derby-Sieger-, 9200 Mark für „Good Luck", einen Fuch»hengst von Young Buccaneer au» der Eaviee, anlegte. — Karlsruhe, 18. Juli. Die heute dem Großherzo ge dargebrachte HuldigSkundgebung hatte einen glänzenden Verlauf. Der au» Vertretern der städtischen Behörden, der Innungen, der Studentenschaft und sämmtlichen hiesigen Vereinen sowie einer großen Anzahl anderer Bürger gebildete Zug nahm in der mit Flaggen reich geschmückten Karl-Friedrich Straße und auf dem Marktplatze, auf welchem ÄaSflam- beaux brannten, Ausstellung und bewegte sich von dort nach dem Schloßplatze. In dem Zuge befanden sich zahlreiche Fahnen und Standarten. Vor dem Schlosse angclangt, wo patriotische Lieder gesungen wurden, defilirte der Zug vor dem Großherzog, welcher auf den Balkon getreten war. Der Schloßplatz war mit Gasflammen und Magnesiumlicht tage«» hell erleuchtet. Der Großherzog empfing die Deputation de- Zuge-, welche eine Huldigung-» und Dankadresse überreichte, und sprach derselben seinen Dank sür die patriotische Kund gebung auS. --- Mainz, 17. Juli Bor einigen Wochen bat ein hiesiger Jäger durch einen unglücklichen Zufall, wie seiner Zeit berichtet, einen Waldhüter in dem Raunheimer Walde erschossen. Derselbe gab aus freien Stücken den Hinter bliebenen 5000^ und eine jährliche Unterstützung Von360^e — Au- dem Kreise Kempen. Ir Breyl, nahe der bolländischen Grenze, wird mit dem 1. Oktober eine Gemüse bauschule inS Leben treten Die Gründung dieser Lehr anstalt ward von der Gladbacher Handelskammer angeregt, um Söhnen von Handwebern einen anderen ErwerbSzweig zu verschaffen. Die Schule wird durch StaatSzuschüstc und durch Geschenke von Privaten gegründet und unterhalten, denn den Schülern wird in ihrer 1>/,jährigen Lehrzeit freie Station gewährt. Ein Ackerhos von 40 Morgen ist bereit- a,»gekauft worden. Neben praktischem Gemüsebau wird auch Unterricht in Botanik, Buchführung und den Elementarsächern ertheilt werden. --- Bilin - Sauerbrunn. In den Wintcrmonaten 1887/88 wurden aus Grund eingehenver Untersuchungen deS Biliner QuellengebicteS großartige Bauten ausgcfübrt, welche bezwecken, die den Sauerbrunnquellen zufließenden Wildwäster gründlich abzuleiten» sowie auch die Quellen ergiebiger zu machen. Ein 300 m langer, 2 m hoher, zum großen Theil im GneiSselsen tiefer al» die Quellsohlen getriebener Stollen leitet nunmehr die schädlichen Wildwäster vollständig ab. Bei Gelegenheit de- Durchfahren» der GneiSlager wurden 12 Sauerbrunnquellen angesahren, von welchen nach vorheriger Analyse deS Wassers durch den LandcS-Chemiker Herrn Pro fessor Dr. Eintel in Prag zwei Quellen zweckentsprechend gefaßt und nutzbringend gemacht wurden. Eine dieser Quellen, „Felsenquelle", liefert täglich 15 000 Flaschen des vortrefflichsten SauerbrunnS: die zweite, schwächere Quelle, „Badquelle", wird speciell für die Bäder im Curhause ver wendet. Am 24. Juni tagte hier die behördliche Commission behufs Prüfung der SanirungSarbeiten und der neu gefaßten Quellen. Die Commission constatirte die vollkommen ge lungene Sanirung der alten Quellen und wurve auf Grund der zu Protokoll gegebenen höckst günstigen Erklärung seitens deS Landes-Chemiker- Herrn Professor vr. Gintel über die nunmebrige Qualität de« Biliner-SauerbrunnenS überhaupt die Füllung und Versendung auch der neuen „Felsenquellc" anstandslos bewilligt. Detail-Analysen deS Herrn Professor vr. Gintel werden nachträglich geliefert und veröffentlicht. ---- FranzenSbad, 19. Juli. Seine königl. Hoheit Prinz Georg von Sachsen nebst Prinzessin-Tochter Mathilde trafen heute in Kopp'S Königsvilla ein, um die daselbst wohnende Frau Fürstin von Hoheuzollern, Infantin von Portugal, zu besuchen. Gleich nach der Ankunft der hohen Herrschaften wurde da- Diner bei Ihrer königl. Hoheit der Fürstin von Hoheuzollern eingenommen. Vorgestern ist auch der Erbprinz von Hoheuzollern zum Besuche seiner Mutter in der KömgSvilla angckommen. — Au-Malaga» 11. Juli, wird der „Frankfurter cituna" geschrieben: Vor einigen Tagen erschien die heil! ge ungsrau einem hiesigen Bäcker in den Flammen seine« OsenS. Die ^ »chricht von diesem Wunder verbreitete sich wie ein Lau' .er und Alt und Jung drängte sich heran, um einen Gno' sink auS dem Backofen wcgzubctommen. So groß wuw. oer Auslauf, daß die Polizei einsckrcitcn mußte, um Schaden zu verhüten. Sei e», daß die Polizei im Allge meinen nur sehr realistischen Anschauungen zugänglich ist oder — wie ganz natürlich — einen geheizten Backofen im Juli für einen unwahrscheinlichen Aufenthaltsort hielt, kurz, sie war der Ansicht, der begnadete Bäcker habe» sich einen Scherz er laubt, schloß ihm die Bude zu und sperrte ihn selbst in das Gesäugniß ein. Ob solcher Vergewaltigung eines von der Jungfrau sichtbarlich begnadeten Bäcker» entstand große Ent rüstung unter einem Theile deS Volkes und kleine OrviiungS- störungen fielen vor; auch jetzt '.st noch nicht Alles ruhig.' — lieber den König Bell von Kamerun veröffent- die „Creselder Zeitung" eine Postkarte deS einzigen deutschen Lehrers in Kamerun, Herrn Christ all er, auS welchem zu ersehen ist. daß man in Deutschland ganz falsche Begriffe vom „König Bell" hat. Zum besseren Verständniß der Karte, deren Inhalt wir weiter unten folgen lassen, sei bemerkt, daß ein Crefelder. Herr v. F.» Herrn Christallcr um eine Photographie der Söhne des Königs Bell ersucht und dafür anziehende bunte Kinderbilvcr sür letztere übersandt hatte. Die Antwort deS Herrn Christaller lautete: „Kamerun, 6. Mai 1888. Sehr geehrter Herr! ES herrschen leider in Deutschland noch sehr sonderbare Ansichten über Kamerun. Dem Wunsche Ihrer Kleinen konnte ich nicht entsprechen. Bell ist gar kein König, noch weniger eine Majestät, sondern ein gewöhnlicher Händler, der lügt und stiehlt, „wenn nölhig", ebenso halbnackt geht wie die Anderen und absolut keine Macht hat, nicht einmal die eine» Dorfschulzen. Ich hatte nickt blo« zwei, sondern sieben Söhne von ibiu zu unter richte», denen bald neue folgen werden. Mehrere der Jungen habe ich auS der Schule werfen müssen, und zwar wegen Betrugs, Unsiltlichkcit und llnbotmäßigkeit. Bilder von der Art wie die übersandten würde ich überhaupt keinem geben. Photographien von ihnen? Da würde» sie laut anslache» und fragen: „Wer bezahlt'»?" Zudem ist gar kein Photo graph hier. UeberdieS siebe ich im Augenblick mit de», Mann (Bell) nicht sehr gut. Tie Kameruner haben sür gar nichts Sinn als Essen, Trinken. Handeln und AehiilickeS. Bilder, die etwa- darstellcn, würden bei meinen Schülern Aiiklang finde», sür solche wäre dankbar Ihr ergebener Christallcr. k. 8. Entschuldigen Sic die Kürze; ich baue und habe kaum eine Minute zur Erholung. K.1VK. «„hat da» «etter verdorben? I« Grnnde ist e« der alte Bolk-aberglaub« vom Hex«« and vom wettrrmache», welcher noch heute in der Wendung, mit welcher biedere freundlich« Wirtdinneu die Säfte de» Hanse« zuin Esse» n-thiarn: „mache» Sie doch gut Wetter" in dem Sinne von; „essen Sie doch ans", namentlich auch tu jener humoristisch gemeinten, nicht rraslhasien Frage sortspnkt, die man neckender Weise unter guten Bekannten so oft auswerseu hört, ohne jemals an die Möglichkeit za denken, eine Antwort zu erhalten. Wohlan! Unser „Leipziger Tage blatt und Anzeiger" war e», ia welchem mau bereit- vor Elannebein'» Aera, schon vor fünfzig Jahren, eine bestimmte Antwort, und zwar von berufenster Seite, weil vom ordent lichen Professor der Philosophie vr. tbeol. und pkil. Wilhelm Traugott Krug, lese» konnte. Der gelahrte und seiner Zeit beliebte Herr schreibt in unserm Blatte vom 1. September 1838 an h.rvorragender Stelle: „Woher kommt da- schlechte Wetter? — Die beste Antwort aus diese so oft ausgeworsene Frage findet man in einer kleinen, aber sehr lesen-wertheu Schrift, die soeben ia Altenburg bet Pierer erschienen und sür wenige Groschen biee bei Barth zu haben ist. (Barth war also damals zugleich SortimentSbllchhändler.) Sie führt den Titel: „Katholische Ruse aus den Rheinlauden an alle Christen. Bon einem rheinpreußlschen Katholiken". Denn da ist die Rede eine- LardiaalS erwähnt, „der den schlimmen Frühling von 1837 allein vom Einflüsse deutscher Philosophie herleitete". Hieran« folgt natürlich, daß auch der schlimme Sommer von 1838 allein von diesem ver derblichen Einflüsse herrührt." — Professor Krug setzt nun mit seiner bekannten liebenswürdigen Schalkhaftigkeit hinzu: „Ich bitte nur meine verehrten Mitbürger und Landsleute, besonders aber die Herren Oekonomen, Sastwtrlhe und Musiker, denen dadurch soviel Schade zugesügt worden, deshalb keine Rache an mir zu nehmen. Denn wiewohl ich auch einigen Antheil an der deutschen Philosophie bade, so kann ich doch bei allem, WaS heilig ist, versichern, daß ich für meine Person nicht de» geringste» aktiven, sondern leider nur einen passiven Antheil am schlechten Wetter habe. Krug." Schade, daß Professor Krug den Namen der römischen Eminenz nicht ge nannt hat, welche „so verwünscht gescheit»" die Philoiophie ver ketzert und da« Schiller'schc Wort von den Elementen, die da „hassen das Gcbild der Menschenband", ausgedehnt hatte aus die Gebilde deS MknschengcisteS, der Specuiation. Aus dem Geschäftsverkehr. k Bel jetziger kalter Sommerwitterung, wo so viele Erkältungen Vorkommen, machen wir auf daS Culmbacher Bier von Math. Hering I. ln Culmbach, welches nur ln 2 hiesigen Restau rants bei Ad. Nottig (jetziger Inh. Gerhardt), welcher Wirth seit 1866 (früher Löwenkellei) dieses vortreffliche Gesundheüsbier hier einiühlle, und jetzt auch noch bei L. Fe die, hier, ausgeschenkt wird, auimerkiam. Jedem Freund eines guten TropsenS sei eS augelegeut- tich hiermit nochmals empsohleu. Literatur. Tie Grenzboten. Zeitschrift sür Politik, -:..r.aiur und Kunst. Fr. Wilh. Grunow, Leipzig. 47. Jahrgang. Nr. 30. Inhalt: Die Kriegsmacht des Friedensbundes nnü die seiner Gegner. 2. — Sind die heutigen ArbeiterunierstützungSverbände Versichcrungs- gcsillschasten? — Goethe als Erzieher. — Skizzen aus unserem tieuiigen Volksleben. 1b. Das Gausest. — Niels Lyhnc. Roman von I. P. Jacobsen. AuS dem Dänischen übersetzt von Mathilde Mann. (Fortsetzung.) — Kleinere Miltheilungen. Ein Nothschrei. — Goethe und die Brillenträger. — Richard Türschmann'S Borträge. — Leipziger Burgen. — Literatur. Proceß Georg Ritter von Schöneres — Neue- Wiener Tageblatt. — M. I. von Hcrisso», Die Legende von Metz. — Hierzu eine Beilage von B. Martens, Eigarrensabrikaot in Bremen. » * * In der Bibliothek der Gesammtliteratur (Verlag von Otto Hendel in Halle a. S.) erschienen soeben: Nr 221. 222. Hauff, Der Mann im Monde, geh. 50 in eleg. Ganzieinenband mit Roth- scknitt 75 /H, Nr. 223. 224. Moritz Gras Strachwitz, Gedichte, Gesammt-AuSgabe, geh. 50 eieg. geb. 75 in Prachtband mit Goldschnitt 1,50 >il Nr. 228—228. Scott, Kcnilworth, geh. 75 eleg. geb. 1 Nr. 229. 2M. Slowacki, Gedichte, übersetzt von Albert Weiß, geh. 50 eleg. geb. 75 in Pralüband mit Gold schnitt 1,50 — Der Druck ist, wie bei den früher erschienenen Bänden, deutlich und groß, das Papier gut geglättet und stark, der Preis im Berhältniß zur guten Ausstattung ein erstaunlich geringer. Jeder einzeln käufliche Band ist mit Einleitung und Titelbild ver sehen. Vollständiges Berzeichuiß sendet die Verlagsbuchhandlung gratis und franco. (Eingesandt.) In hiesigen Blättern hält eia gewisser Louis Heyland, Sovlbad Sulza, Lachenmühle, seine Wohuräume und Bade- einrichtung zur Benutzung sür Curgäste empsohlea. ES wird aus drücklich davor gewarnt, von dieser Empfehlung Gebrauch zu machen. Die zahlreichen Klagen, welche über die unordentliche Wirlhschast im Hiyland'jche» Hause — namentlich die überaus mangelhafte Be schaffenheit seiner Hausbäder — und über das ungebührliche Be nehmen Hehland'S den darüber Beschwerde führenden Lurgästen — schutzlosen Damen — gegenüber bei der dortigen Badedirectiou eingelauseu sind» haben die letztere veranlaßt, dem rc. Heyland den Bezug von Soole sür seine Bäder zu entziehen und dies im Sulzaer Tageblatt öffentlich bekannt zu macken. Der Einsender Diese-, dessen Name bei der Redaktion zu erfahren ist, ist zu näherer Auskuusts- ertheiluug gern bereit. —r. Briefkasten. 1k. k. Die betreffende Anstalt befindet sich In Dresden. Telegraphische Depeschen. * Potsdam, 19. Juli. Der „Circolo della caccia" in Rom, dessen Ehrenpräsident der König Humbert ist, über sandte eine künstlerisch gearbeitete Bronzckrone an den italienischen Botschafter Grasen Launay, um dieselbe am Sarge deS hochscligen Kaisers Friedrich, der Ehrenmitglied der Gesellschaft war, nicverzulegen. Sc. Majestät Kaiser Wiihclm ließ sür diese Sendung seine Genugthuung auS« drücken und auch Ihre Majestät dm Kaiserin-Königin Friedrich sprach ihrerseits die lebhafte Dankbarkeit sür diese« neuen Beweis der Sympathie auS. * Paris, 19. Juli. Der Präsident der Republik, Carnot, ist gestern in Chambery angekommen und von den Spitzen der Behörden am Bahnbose begrüßt worden. Aus allen Stationen, durch welcke der Präsident kam, wurde ibm von der zahlreich herbeiströmenden Bevölkerung ein warmer Empfang bereitet. * London, 18. Juli. Wie daS „Reuterffche Bureau" au§ Yokohama vv» gestern meldet, erfolgte in der Nähe der Stadt Takamatsn ver AnSbruch eine« VulkanS; 400 Per sonen sollen hierbei umgekommcn und gegen 1000 verletzt worden sein. * Rom, 18. Juli. (Deputirtenkammer.) Die An wendung deS PrincipS der verhältnißmäßigcn Vertretung der Minoritäten bei administrativen Wahlen wurde mit 17S gegen 136 Stimmen angenommen, nachdem Eri-pi erklärt hatte, daß die Regierung sich in dieser Frage vollständig neu tral verhalte. * Nom, 19. Juli. Auf die Ausführungen der fran zösischen Presse und zwar speciell dcS „Journal deS DLbatS" erwidert die „Nisorma": „Wenn au» dem Besuche Sr. Majestät des Kaisers Wilbelm in Petersburg eine er neute Intimität der russiscken n»d deutschen Beziehungen und neue Bürgschaften de« europäischen Friedens resultiren, so würde die Stellung Italiens in ven Allianzen nicht nur nicht erschüttert werde», sondern seine allgemeinen Interessen wür den dabei nur gewinnen." * Athen, 18. Juli. (Telegramm der »Agencr LavaS".) Die von einigen italienischen Blättern gebrachte Nachricht, daß die griechische Regierung die Gesetzmäßigkeit der den Ausländern in Massauah auserlegten Steuern anerkannt habe, entbehrl jeder Begründung. * Petersburg, 19. Juli. Dem Erbauer der TranS» kaspibahn, General Annenkow. ist der Alexander-New-ky» Orden inil Brillante» verliehen worden. Nach Schluß der Ncdnction eingesiailgea. * Kronstadt, 19. Juli. Die kaiserliche Nacht „Hohenzollcrn" traf heute Nachmittag 4>/, Uhr unter den Salutschüssen aller Forts und Kriegs schiffe auf der llelnen Rhed- etn.woselbst al-bakd die Begrüßung de- Kaiser- Wilhelm durch den Kaiser Alexander erfolgte. * Peter«durg, 19. Juli. Di« Ankunft de- Kaiser Wilhelm auf der vom deutschen Geschwader gefolgten ..Hohenzollern" wurde mit Salven von dem vor Kronstadt versammelten russischen Kriegsschiffen und den Geschützen der Kronstädter Fort« begrüßt. Die russische» Kriegsschiffe standen m Paradestellung, ebenso die Mannschaften der Forts. Alle Musikkapellen spielten die preußische Nationalhymne Der Kaiser Wilhelm trug daS große Band dcS Andreas- Orden», er stand auf der Commandobrücke der „Hohen zollern" und grüßte, von den Schissen und Fort- wurde mit Hurrahrufen geantwortet. Die russische Kaiser-Yacht „Derschawa" hatte die Kaiserflagge gehißt und er wartete die „Hohenzollern" in der kleinen Rhede, wo, außer den russischen Kriegsschiffen, Hunderte von Privat- fahrzcugcn mit Zuschauern ausgestellt waren. Die deutschen Kriegsschiffe ankerten in der großen Rhede. * Peterhof» 19. Juli. Nach der Begrüßung subren beide Kaiser auf der russischen Yacht „Alexandria" unter den Salutschüssen der Geschütze an Kronstadt vorüber nach der hiesigen Landungsbrücke. Kaiser Wilhelm trug die Uniform deS Petersburger Grenadier-Regiment-, der Kaiser Von Rußland die Uniform de- preußischen Alexander- Regiment-. Der Kaiser Wilhelm verließ die „Alexandria" zuerst und eilte auf die auf der Landungsbrücke stehend« Kaiserin von Rußland zu, welcher er die Hand küßte. DaS an der LandungSbrücke stehende glänzende Gefolge deS russischen Kaiserpaare-, eine Ehrencompagnie Marinegarde, Welche die deutsche Nationalhymne und den Präsentirmarsch spielten, begrüßten de» Kaiser mit dem russischen Willkomm ruf. Nachdem beide Kaiser die Front der Ehrencompagnie abgeschritten hatten, bestiegen dieselben den Wagen und begaben sich inS Schloß. Im ersten Wagen fuhren die beiden Kaiser, im zweiten Priuz Heinrich und der Großsürst- Thronsolger. Bei der Landung und der Weiterfahrt wurden beide Majestäten von einer großen Menschen meng« ausS Lebhafteste und Enthusiastischst« begrüßt. * Paris, 19 Juli. Carnot empfing heute in Chai»- bcry die höheren Beamten und die Generale Saussier uns Dubessol, sowie den Erzbischof» begab sich darauf nach Aix lcs BainS und reist heute Abenj» über Vizille nach Grenoble. * Madrid, 19. Juli. In Tarragona schloffen sämmtliche Alkoholfabrikanten ihre Fabriken. Meteorologische Leoliachtunge» »nk äer 8ternv»rt« io 1-eIprtL. Iloke: 119 Peter Uber ckem Peer. 2eit äer Kenbaedluoir. Larom. Iksrmo- U»UMiw„6«t».-Ör. lteiativ» t'euek- >Vlna- riokluut; a. Starke. vlmmsl». SauüvNt. 18. 2nU Xb. 8U. 19. - Prx.8 - h'ekm. 2 - .40,2 741.4 741.4 -s-16Z! 76 -t-16,6 79 69 881V 1 IV 3 IV 2 wolhix trubs bs wölkt UiUtiwvw äer Temperatur — -i- 22,3'. II ivimNM -j- 12,8'. Lüks äer k>'ieäer»edlL«ö — 0,5 mm. Wetterbericht «I«» L, S. Luntttiit«» vom Iv. Gnlt 8 ttbr Porten». Station»-llame. o 8 2 « ? Z Z s Liebt»»« and 8tttrke de» IV indes. IVetter. 0 L 8 >2. 6 Loäö , . 756 still wolkenlos ff- 15 Ilaparnnäa . . — — — — Sknäesuk,. . 756 still wolkenlos ff- 20 Stvckdolm — — — — Kopenkaxe» 752 ltüekt bedeckt ff- 15 Pvwel . . 747 080 schwach ke^en ff- 15 Swinemünäs , . 750 XXO leicht bedeckt ff- 15 Skalen . > 754 ött) leickt wolkenlo» ff- 17 Sjtt. . . 752 XO leicht wolkig ff- 1b Pawkorx. . » 750 X leicht Leuen ff- 15 Leider. . . . 753 si uiitssiir liefen ff- 14 Dberboarir , 75? IV leicht Dunst ff- 14 Lrert . . . — — — — PUnrter . 751 8 leickt bedeckt ff- 15 Lettin . . . . 750 still bedeckt ff- 1? Kaiserslautern 755 81V leickt ketten ff- 14 Lambsre . , 753 IV leickt bedeckt ff- 16 Llikireb . . , 757 IV lnässis wvlkitt ff- 16 PUueken . . . 756 IV stark bedeckt ff- 14 Obemuita. 752 1V81V krisch wolkür ff- 15 IVien . , , 754 IV schwach Letxeu ff- 13 ?ras- . , r 759 1V81V schwach wolkig ff- 15 Krakau , 750 1VA1V leicht Lette» ff- 14 Demkere . . . 751 81V leickt bedeckt ff- 16 I'etsrrdarn 752 KO leickt beiter ff- 1? Hermann» taät 752 li tt IV leickt beiter ff- 19 Triest . . 755 0 leickt Letten ff- 16 t'Iermvot . — — — — 6ork . . 759 tt leickt beiter ff- 16 -iberäeen , , . 759 IVttIV leiekt wolkenlos ff- 17 Hedersiclit äer IVitterone. Unter äem lortäauernäen Linäuüss localer IVirdelcentren, äie skren IVex äurck Pitteläeuweklaml nebmen, ist über Laebsvn äie Witterung am 18. 2uU verauäerliok xebliebeu. Oie >ad,r «rvobl als äer losisenäs Tax dravbto, je naebäew äio jeveilsise Oapis äer Hacken Depressionen ru trockenen oäer kenekten ttuit- strömso Uber 8aob»en lulirts, reitvsia« Keilers, seit^eise trübe nn4 rednerische Witterung- Dis Temperatur nat eins voseut- lickv ^enäenuux nickt «rühren, lieber äem Vo^tianä siuä reckt srkebiieks HieäsrscblLss xekalien. Dis Winäriektunp: schwankte »wir ken ZVert nnä 8üä. block immer bleibt Pitteläeutscblami äer Nerä localer Depressionen. Ileuts bringt deren kort^aux änrek Lachsen disr bäuchsen Hexen und kurv nach Pittau «>» Dewitter. Von äer bioräseokNsts aus verfolgt bereits ein neues VVirdeleentrum denselben IVex; xUnrtixeres '.Vetter ist also noek nickt ru erwarten. «lern von äer Seewärts ru Ilanidurx »w 18. 3»ii 1888. Porr-enr 8 ttdr. Station»-ttam«. 4 n kicktuvir und Starke de, IViods«. IVetter. 8 L S Pullattbmor«. . Obristiansaoä . Paska» . . . 756 IVttO w-ssitt 756 080 massiit 750 ttttIV leicht bedeckt wolkenlos bedeckt ff- 1» ff- 19 ff- 15 ttea1abrw»«er . 748 OttO schwach ketten ff- 14 Karlsruhe. . . Wiesbaden . . Lresiau . . . ttisa» .... 752 81V sekwacd 751 31V loiedt 750 jstill bedeckt bedeckt bedeckt ff- 16 ff- 16 ff- 17 riw»n»n>or>!i^er Rckiclnir velnrich Uhsk in keir ii». Vilr den uumUI-jch-u Ih-N Plolchor vr. 0»c,r Paal «
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