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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-20
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1888
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4450 drr königl. E>ftnbah»directioa zu Köln (llokSrheiaisch) die 17.> lw» lange Bahnst-.eckffAlteilahr.Adenau, Fortsetzung der Nebenbahn Remagen-Altcuahr, eröffnet worden. Export» und Lagerhaus-Gesellschaft vorm. I. 8erd. Nagel, Hamburg. Die consrituireude Geueralversomm. luag dieser Gesellschast hak jetzt stattgesuuden. Da» Actiencapilal beträgt 3 50O000 Außerdem werden 3 500 000 Vt 4't,proc. zu 105 Proc. innerhalb 33 Jahren rückzahlbare Priorität- Obli- gationen ausgegcbeu. Den Vorhand der Gesellschaft bilden die Herren I. Ferd. Nagel und Max Danzer uad der erste Aussichts- rath befiehl an» den Herren Max Baer vom Hauje von Erlanger und Sohne, Frankiurt a. M.. Martin Berendt. in Firma B. M. Berendl und So. in Hamburg, I)r. jur. H. Donnenberg, Hamburg, Alsred Kayjer, in Firma Schars und Kays«, Hamburg, Edgar von Schmidt-Panlu, in Firma Theod. Schmidt, Hamburg, Director L. Tillman» von der Anglo-Deutschen Bank in Hamburg. Das Ge schäftsjahr läuft vom 1. Juli bis 30. Juni. *— Zanz >bu r. Tabak. Die Hamburger Firma Dm. O'Swald L Co. hat kürzlich iml ihrem Dampfschiff „Zanzibar" die erste Probe-Srndung Tabak erhalte», welcher auf ihrer Plantage ».Olga" aus der Insel Zanzibar an der Ostküste Afrikas gelegen, gebaut worden ist, und es wird im October d. I. noch eine größere Sendung erwartet. Dieser Tabak, aus Sumatra-Samen gezogen, kann dem Sumatra-Tabak in Qualität ebenbürtig zur Seite gestellt werden, und rS unterliegt keinem Zweifel, daß die Qualität mit der Zeit und die gemachten Erfahrungen sich noch vcrbefjcrn läßt, und daß der Zanzibar-Tabak mit Sumatra im Cigarren-Dcckblatt künftig voll u»o ganz concurriren kann. Wir begruben dieses neue Unternehmcn der Herren Wm O'Swald L Co. vom deutschen Stand punkte und vom deutschen Interesse auf das Freudigste. Unsere Nach- bar», die Holländer, haben es durch Energie und Thäligkeit verstan den, die Tabak-Cultur ans Sumatra seit Jahren nutzbringend für sich auszubeukcn und speciell dieses Product ihren Seehäfen zuzuiührcn; dadurch haben sic das Monopol dieses berühmten DeckolattcS ganz in die Hände bekommen und alle Tabakhändler und -Fabrikanten Europas und Amerikas können sich dasselbe nur auf Holländischen Märkten verschaffen, llm so wichtiger ist daher die Nachricht für tinjere Händler und Fabrikanten, daß deut'cher Unternehmungsgeist eS verflicht, durch eigene Cnlluren sich von Sumatra zu emancipiren. Kamerun-Tabak ist bereits als Probe eingetrojsen und bat eine vor- treffliche Qualität gezeigt; jetzt ist ei» gleiches von Zanzibar ge- fchehc» und wenn aus den beiden Puucten mit deutscher An:Lauer weiter gearbeitet wird, so darf man mit Zuversicht der Zukunft entgegen- sehen, daß dereinst unsere ersten deutschen Seestädte Hamburg und Breme» Märkte für feinster Cigarreu-Tcckbkatt werden. Die Herren Händler und Fabrikanten sollten daher im eigenen Interesse diese deutschen Unternehmungen nach allen Richtungen hi» nnterstiitzen. — Die „H. B.-H." bemerkt dazu: Wie man uns mittbei'.t, wird die Probe-Sendung Zanzibar-Tabak jetzt von einem Fabrikanten zu Cigarren Verarbeitei. nm nach den Hanptp'ätzen Deutschlands gesandt und eingeiührt zu werden. Der Tabak lallt in der Fabri kation über Erwarten günstig ans, derselbe älm-lt im Ansehen dem Sumatra fast ganz, er ist zart im Gewächs, geschmeidig in der Verarbeitung, auch günstig »u Gewicht, liefert die gefuchten Farben und ist sicher im Brand. Das groß: Interesse, welches wir diesem ueoen Unternehmen entgegentragen, wird uns Veranlassung geben, Weitere Mittheilnugc» darüber >u gegebener Zeit zu machen. Danziger Oelmühle. Die Oclmühle begann ihren Be trieb am 16. Juli 1887 und arbeitete ohne »ennenswcrthe Unter- brechiing bis zum Schlüsse des Geschäftsjahres. Verarbeitet wurden rund 17 000 t Raps und Rübsen gegen 16 000 r im Vorjabrc. Die Nachfrage nach Rübül und Nübkuchcii war c-.ne sedr rege, da gegen verliert die Leinsaat-Verarbeitung von Jabr zu Jahr an Be deutung, da das Etablissement gegen englisches Leinöl nicht con- currirci, kann. Die Mchlmühle verarbeitete ca. 17 800 r Weizen und 300 r Roggen gegen 11500 t Weizen im Vorjahre. Der Betrieb war, unvermeidliche kurze Störungen ausgenommen, ein ununterbrochener. Ter Absatz der Mahlmühlenfabrikule ist ein stetig wachsender geworden. Durch Einrichtung der Mahlmühle zu einer Transitmülile kann nunmehr auch für de» Meylcxport gearbeitet werden. In Weizcnkleien wurde vergangenes Jahr ein recht be deutendes Geschäft gemacht (rund 145 000 Meterclr.) und waren die Hauptabnehmer die scandinavsichen Reiche. Die Weizcnstärkefabrik arbeitete ohne Unterbrechung und producirte 1150 000 llu Stärke und 130000 kr Kleber (im Vorjahre 906 OM kg, bezw. 145 000 kx). Die Fabrikate fanden sowohl im Jnlanoe wie im Auslände schlanken Absatz. Tie Stamnicicticn erhallen 12 Proc., die Prioritälsaclicn 10 Proc. Dividende. Die in der Bilanz ausgeführtcn Lagerbestände, jawohl die fertigen Fabrikat: der drei Industriezweige als auch die aus den vorhandenen Rohmaterialien noch herzustellciidcn Waaren, sind aus snccessive Lieferung verkauft. *— Pommerische Hypotheken.Actien-Bank. In Folge ministerieller Bestimmung wird, wie man der „Nat. Ztg." mittbeilt, vom königlichen Staatseommissar eine Enrntorillmsfitzuiig zu Anfang August bcrujcu werden. Zu derselben crsch.iut ein Mwisterialrath und gelangt in derselben der Bericht über die im Mai cr. stattge- dabte Geichäftsrcvisioii zur Vorlage. Es dürste drninächsi auch de- ralhen weiden, »i welcher Weise die N-orga»iiatioi> der Bank durch- zusührc» wäre und erwartet die Dank dieser!,-alb ministeriell: Vor schläge. ^ Der Mitthülung in Ne. 168 de? „Lein. Tagebl." über die StoatSbahncii im Königreich Bayer» ist hinzuziisügen, daß dort außerdem noch eine Anzahl Bahnen bestellt, welche sich an die Staalsvaline:, zwar anichiießen, aber nicht dein üffenilichcn Verkehr dienen, sonder» nur zur Benutzung durch einzelne Perwnen oder Unler- uebmungen bestimmt sind. Tie Zabl dieser Bahnen belief sich Ende 1886 ans 201 mit einer Länge von 112,27 km. Bon denselben waren 12 Montnnbabnrn (»ach Bergwerken, Gruben, Stcinbrüche» führend), l62 Jndustriebalmrii (nach Spinnereien, Eisengießereien, Maschinenfabriken n. s. w. führend), 3 land- und sorslwirthschastliche Bahnen, 24 sonstige zu militairische» oder städtischen Zwecke» dien «de Bahnen. Während von ihrer Gcsammiläng: 13,58 kiu vvrmalsvurigc Bahnen (davon 6.37 km mit Damiskrast, 7,01 km mit Ps rdekrnst betrieben) »» Eigcnihiiin der Eiscnbahiiverwaltung standen. gehör:«, die übrigen Privatpersonen an. *— Vergleich der Tcplitzer Quellenbesitzer. Am 16. d. M. wurde in, Bureau des Bürgermeisters Stöhr in Tcplip der zwischen de» Quellenbesitzer,, und den Besitzern der inundirten Dnx- Osftggcr Kohleiiwerke abgeschlossene Vergleich:vertrag von den beide» Pacieic» unterzeichnet, woraus seitens der Dux-Vodenbaciier Bah» die ordnungsmäßig qeserligte schriftliche Zusicherung bezüglich des Verbleibens des GcscllschastssitzeS »n Tcplitz dem Bürgermeister Stöhr übermittelt wurde. WDO. Wie». 18. Juki. Die Nnionbank begab an eia Eon- sorlium ro» Wechslerbanken ca. 20 000 Stück ungarischer Hypo thekenloose. *— Panama-Canal. Durch ein am 3. v. M. veröffentlichtes französisches Gesetz ist di: Paiiaina-Canal-Geftllschast zur Ausgabe von Loos-Obligalio„cn im Betrag: von 600 Millionen Francs ermächtigt worden. Die Rückzahlung dieses Betrages, welche spä testens i» 33 Jahrr» erfolgen muß, sowie die Auszahlung der Gewinne toll Lurch «in genügendes Depot von sranzösischen Reuten mit besonderer Ve Wallung geführt werden. Zu diesem Behuse ist die Gesellschaft befugt, die Anleihe um den Betrag des Garantie- Fonds, ikdoch nichi nm mehr als 20 Proc. des Grundcapilals, zu erhöh:». Mau schreibt nunmehr aus Paris, daß die Emission dieser Loos-Obligationen nicht den allgemein erwarteten Erfolg ge habt bat Von den ausgcgcbenen 2 Millionen Obligationen sind uur 800 000 Stück gezeichnet worden. Durch diesen Mißerfolg ist die Panam. Eanal.GZcllschast um so mehr in eine bedenkliche Lage geraihen, als sic den gesetzlichen EimssioiiS-Bedingungen zufolge v-rpsl chtct ist, die beide» ersten Einzahlungen (20 Fr. bei Zeichnung, 40 Fr. zwischen d m 5. und 10. d. Mts) zur Bildung des Garantie fonds von 120 Millionen zu verwenden. Da nun 800000 Obliga tionen gezeichnet und angeblich noch 200 000 Stück anderweitig vlacirt worden sind, vcrsüglc die Gesellschast nur über 60 Mil lionen für den Garanliesonds, mußte also aus irgend eine Weise die fehlenden 60 Millionen beschaffen, wenn sie nicht gezwungen sei» wollte, die Emission gänzlich zu anmillire» und die eingezahltcn Beträge zurückzujahlen Die größeren Pariser Bankinstitnie ballen der Panama-Gesellschaft vor einiger Zeit c neu Vorschuß von 30 Millionen gcwährt, der nun von den Ertragnisse» der Loosemission zuruckgezahlt werden sollte. Abge sehen davon, oaß das Zusammenbrechcn der Canalqesellschast hier einen allgemeinen Krach znr Folge haben müßte, hatten die Bank- institme jenes Vorschußes halber noch eia besonderes Interesse daran, die Annullirung der Emission z» verhindern. Sie haben sich daher nunm h: zu folgendem Uebercinkommen mit der Panama-Aeiellichost verstanden. Sie zahlen derselben einen Vorschuß von 60 Millionen für Bildung des Garanliesonds und erhalten dafür die gleiche Summe an Obligationen mit 4 proc. Verzinsung uud je 15 FrcS. sür jede von ibnen (den Banken) verkaufte Obligation. Die Rückzahlung bezw. Regiilirung des Vorschllßgcschäites soll nach 15 Monat-n er- folgen. — Durch dieses Urberelukouimen ist die Panaina-Äesellschgst vorläufii von einer Katastrophe bewahrt worben. Er herrscht aber in finanziellen Kreisen ziemlich allgemein die Ansicht, daß dieselbe doch in nicht zu ferner Zeit dereinbrcchen muß. *— Benutzung von Cocossasern. Ein Product franzö sischer Erfindung beginnt die allgemeine Aufmerksamkeit ans sich zu Liehen. Vor einigen Jahren erkannte ein sranzökiicher Seeoisicier, kamen» Palla de la varriäre, an dem Fascrgeweb« de» Cocoranst- bäume« die bemerkeuswerthe Sigenschast der Comprimirbarkeit. Er erzeugte nun an» demselben ei« Material, welches unter dem Namen Cosserdam bekannt ist und dessen Haupleigeuichaii darin besteht, daß cs voa jedem dasselbe dmchbohrendrn Proj.clile völlig zusammen« gepreßt wird, »ach dem Durchgang desselben sich aber wieder voll ständig schließt. Ein anderer Franzose, der Cbemiker Gerinaiu, Kat d e Cocossaser zur Lösung einer andern Ausgabe benutzt. Elektrische Läiitapparate. Eignalwerke re. leide» bekanntlich oft daran, daß der siüssige Inhalt der Batterien ousrinnt, sich schnell auszehrt rc. Drr Umstand nun, daß die EoeoSiaser sich aus ein geringes Volumen rcducircn läßt uad sehr viel Flüssigkeit ouftauge» kann, ohne durch Säuren, Salze oder Alkalien augegriff:» zu werben, bat Herr» Germain veranlaßt, dir Faser iu pulverisirlem Zustande mit der Baiteriesüllung zu mische», und zwar mit sehr gutem Ersätze, so daß die Verwendung solcher Batterien wegen ihrer Witcistauds- sähigkeit und ihres leichlea Gewichts sich bald verallgemeinern dürste. (H. B.-H.) *—Dampserverbindnng Warschau-Danzig. AusWar- schau berichte» polnische Blätter: Eine Tampsschisssahrts-Geiellschast aus Aclien soll hier binnen Kurzem ins Leben treten. Die GeiclI- schüft beabsichtigt, eine ständige Verbindung zwischen Danzig, War- schau, Sandoimr und den Nebcnstativnen aus der Weichsel zu uiner- hatic». Die Flottille soll au» l2 Dampseru und einigen Kahne» bestehen. Sofia, 17. ^ali. (Havas - Meldung.) Die Psorte verlangte Aufklärungen über die sogenannte Besitzergreifung der Eiscnbabn Bcllovo-Vakarel. Die bulgarische Regierung ant wortete, es wäre eine fatsche Interpretation ihrer Acte, wenn man angesichts der bekannten Räubereien von einer Besitzergreifung spreche. Die Negierung wollte in der Lage sein, die Sicherheit einer Linie zu gewährleisten, die ihr Gebiet durchziehe. Gegenüber dem Proteste des Agenten der Gesellschast, welcher erklärte, daß er sich weder mit der Erhaltung noch mit drr lleberwachung der Bahn mehr beschäftigen werde, saat die Regierung, sie habe Maßregeln er griffen zur provisorischen Erhaltnng und lleberwachung der Bahn bis zur Lösung der von ihr gestellten Frage in Beireff de-Betriebes dieser Bahn. In Betreff de» ostruinelischen Tributs wurde noch keinerlei Beschluß gefaßt. Sofia, 17. Juli. Der Ministerrath, wird von osstcieller Seite erklärt, beschloß vor einigen Togen einstimmig, unter keiner Be- dingnng zu gestatten, daß der Betrieb der Eisenbahn-Linie Vaka- rel-Bellova durch die Unternehmung Vitalis erfolge. In Bulgarien bestehe ein Gesetz, wonach Eisenbahnen auf bulgarischem Territorium nur von der Regierung cxploilirt werden dürfen. T:e Türkei habe Baron Hirsch gestaltet, die genannte Strecke zu bauen, Letzterer hat sie an Vitali» überlassen; Verhandlungen Mit Baron Hirsch wären möglich gewesen, aber Vitalis sei der bulgarilchen Re gierung eine unbekannte Persönlichkeit. Die Regierung bcvollmüch- tigic diN E senvahn-D rector Nikolow, die Strecke mit Hilft von Gendarmen in die Verwaltung zu übernehmen; bis jetzt aber begann die Exploitation seitens der bulgarischen Regierung nicht; man wartet, bis die Gegend von den Räubern gesäubert sein wird. — Die Türkei protestirtc durch den Commissair Onek Esendi gegen die eigenmächtige Besitzergreifung der Eisenbahn Bellcva-Vakarcl und verlangte Aujklärungen. Belgrad. 18. Juli. Von heute ab gelangt der Julicoupon der Aclien der Serbischen Natioualbank mit 5,75 FrcS. zur Ein- lüsunq. Ho»sta«»tiil0j>kl, 17. Juli. Die Nachricht von der Besitz- crgrciiung der Eisenbahnlinie Bellova-Vakarel seiteuS der blißzarischen Regierung wird osficiell dementirt. A lls. Lonilaittiiiopel. 18. Juli. Tie Einuahinca der türki- scheu Tabakregle-Gesellschaft rm Monat Juni cr. betrug:» 16600000 Piaster gegen 13 600 000 Piaster im gleichen Monat des Vorjahres. *— Die Psorte und Baron Hirsch. Die Wahl de» Ober» Schiedsrichters in dem Slreite zwischen der Pforte und Baron Hirsch ist im letzte» Augenblick: in Folge eines Mißverständnisses ge scheitert. Wir man der „N. Fr. Pr." aus Konstautinopel meldet, waren die türkischen Schiedsrichter zusolge eines Jrade bcauslragt, den höchsten deutichc» Richter in Berlin als Ober-Schiedsrichter zu provoniren. D'.e Herren Brunet und Jacobs, sowie die Ver treter der türkischen Eiienbahn-Aeftllschast erklärte», die» sei der Präsident des Reichsgerichtes, Simsou. AIS et sich aber heranS- st.llte, daß das Reichsgericht nicht >o B-rlin, sondern in Leipzig seinen Sitz bat. kielten sich die ottonionüchen Schiedsrichter nicht sür criilächiigt. Sinison »och vorzuschlagea. *— Der Streit um dG Orientbahnen. Die (..össnung der Orient-Linie »ach Konstautinopel scheint endlose Hindernisse zu finden. Der Streit darüber, wer den Betrieb auf der ostrumelischen Linie Vakarel-Bellova-Sarambey führen soll, schwebt schon seit einiger Zeit, und di: Pforte, welche überhaupt kerne sonderliche Neigung zu verspüren scheint, den Anschluß nach Konstantinopcl srcizugevcn, hat diese Schwierigkeit dazu benutzt, die Betrftbscrösfnlmg zu verzögern. In der türkischen Hauvtstadl inacht sich, wie wir in der „N. Fr. Pr." lesen, eine große Bewegung in der Kaufmann schaft gegen die Eröffnung des Eisenbahnanschlusscs geltend, indem man dort eine Benachtheiligung des heimischen Handels durch die Eisenbahn befürchtet, und diese Agitation scheint die Pforte zu be einflusse». Die Linie Vakarcl Bellova-Sarambey befindet sich ans oftrumelischcm Gebiete, ist ober Eigeuthnm der Türkei, sür deren Rechnung sie von der 8ooierS äe.-i ttnaooräomenk!, gebaut wurde. Die Psorte hat cs abgelehnt, der 8naieie elen knocoräenient» den Betrieb der Gesellschaft zu übergeben, während die Betriebsgcsell- schail der orientalischen Bahnen andererseits den Betrieb nicht führe» will. Tie bulgarische Regierung hat nun das grüßte Interesse daran, daß der Betrieb auch in Ost-Rumelieii endlich eröffnet werde, damit di: cigcnliiche bulgarische Linie nicht Sackbahu bleibe, und sie hat sich daher aus den Standpunct gestellt, daß, nachdem die BetricbSgescllschast der türkischen Eisenbahnen, welche ein vertragsmäßiges Recht aus den Betrieb dieser neuen Linie habe, von diesem Rechte leinen Gebrauch mache, der Betrieb aus der Linie Bakarel Bellova-Sarambey der bulgarischen Regierung übertragen werden solle. Davon scheint nun die Psorte nichts wissen zu wollen. Die bulgarische Regierung aber scheint nun sich entschlossen zu haben, eine Tbaisache zu schassen, indem sie nach der einen Version nach der andern den Betrieb der genannten Ciftn- bahn am Sonntag selbst übernahm, während Version die bulgarische Regierung die Bahn militair.sch besetzte. Di« 8ociotö äe, liLoovnIe- ment-, Hai gegen diesen Schritt der bulgarischen Regierung protcstirt, und man darf darauf gespannt sein, i» welcher Weise der Conslict gelöst werden wird. Die bulgarische Regierung bat einen begrün deten Anspruch daraus, daß die türkische Anschlußbahn endlich dem Betriebe übergeben werde, wogegen das radikale Mittel der mtli- tairischen Besetzung der Eisenbahn sich kaum rcchtscrtigcn läßt. Ob die Psorte die Aetriebssübrung durch die bulgarische Regierung ge statten werde, ist abzuwarten. JcdensallS hat der Streit um diese ostrumelische Bahn zugleich einen politischen Charakter, indem cs sich um das VerlMtniß zwischen der bulgarischen Regierung und der suzerainen Pforte handelt. AuS tsghptkN. Aus Kairo wird der „Frks. Ztg." geschrieben: ..In der diesigen Geschäftswelt circulirt eine Adresse, welche dem Khedive übergeben werden soll. Cs wird in derselben dargelcgt, daß die commerzielle Krisis, welche zur Zeit in Egypten herrscht, außerordentlich groß sei, daß die Magazine mit Waaren ungefüllt seien, welche sich aus Mangel an Abfluß verschlechterte», und daß die Geschalte mit Obcr-Egyvica und dem Sudan vollständig auigebört hätten. Diese Adresse schließt mit dem Gesuch um Herbei führung der Wiederherstellung der kommerziellen Verbindungen mit dem Sudan." London, 16. Juli. In der Lage des englischen Eisen. gewerbeS ist, wenngleich noch immer die alte Klage über ziemlich viel Beschäftigung, aber sehr geringe Gewinnste ertönt, doch eine Wendung zum Bessern unverkennbar. Die Schiffsbautbätigkeit und mit ihr der Maschinenbau haben erheblich zugenommen, damit auch d:e Nachfrage nach Stablblechen. aber noch nicht die nacliStab- eisen. Rechl gut ist auch die Nachfrage nach Stahldraht, wogegen Stahlichienen und Stahlblöcke und Knüppel ruhig sind. Bei den eben abgebaltenen Vierieljahrsversammlungen der Verussgenossen war eine ziemlich qnle Stimmung zu bemerken, und cS haben sich schon die Aufträge für manche Gattungen fertigen Eisens vermedrt. Namentlich war Bandeisen seitens der Bereinigten Staaten begehrt. Die einzigen wesentlichen Preisaufbcsscrungen wurde» übrigens sür Feinbleche und galvanisirte Bleche vorgenommen, sür erstere um 2'/, bis 5», sür letzter: um 10». Bei galvanisirtea Blechen kam sür die PreiserhSbung nicht nur di- lebhafte Ausiukir, sondern auch das Steigen des Zinkprciies in Betracht. Weißbleche befestigten sich ihrerseits aus da» Steigen des Zinnpreiscs. Was Roheisen anbe langt, so Verbindern die großen Aorrälhe des Glasgower Warranl- lagers. die jetzt eine Million Tonnen erreicht Häven, eine Besserung im Preise von schottisch?» Sorten. Dagegen ist Roheisen in Middles- borouqh sowohl, als i» andern Bezirken bei abnehmenden Vorräiben elwas fester. Dieser Unterschied in der Preishaliung vo» Glasgow uns Middlesbarongh dürste wohl di: Rch-iscnoreise beider Bezirke »och mehr einander annähern. Hämatite - Roheisen, wovon die Vorrälke in der Abnahme begriffen sind, hat sich auch etwas befestigt. London, 18. Juli. Mi» dem Damvftr „Ems" ist eine fernere Million Dollar- Gold von New-?)vrk nach Dcuischlana abgegangen. *— Danipsverbinduiigen mit China uad Japan. Um dem Wettbewerb der deuiichen Linie zu begegnen, hat die eng. Usch« Gesellschaft Peuinsular and Oriental Steam Navigatio» Com pany einen dlrecten Dienst zwischen London uad Japan, beziehungs- ivr-se China über Marseille eingerichtet. Der Mibstand, daß die engliichcn Postschisft keine durchgehende Verbindung mit den euro- päiichcn Häsen herstclllen. war längst einpsunben worden. Cs mußie ober die Furcht vor den wachsenden Eriolgcn dcS Norddeutschen Lloyd hiiizulommen, ehe Abbitte geschossen wurde. Eine weilcre wichiige Aeuoerung, welche die Peninsula» uud Orient-Gesellschaft getroffen, »i die Schaffung einer zweiten Classe, wie sie der Nord- deutsche Lloyd und die Messageries Mariinnes habea. Bis vor Kurzem mußlen oui den Peuinsular- und Orient-Dampfern alle Per. sonen, auch solche, die nur aus geringen Comfort Anspruch machte«, erster Clone reisen. *— Neues Svrit-ReinigungS-Versahren. Unter der Firma,,1'bs ?uro Lpnt Company, lsiwiteck" hat sich in London eia Actienunternehmea nut einem Grundcootiol von 200000 < gebildet, brhuss Erwerbung der Palenle des Herrn T. G. Bow.ck für Processe und Apparate sür die Reinigung von Alkohol mitleist Wnff-rstvffs und Kohlenstoffs. Vorerst gelangen 100 000 < in 20 000 Aktien ä 5 L zur Emission. Unter den Direktoren der Ge- jellschast befindet sich Herr Alfred Wilhelm Stengel »n Leipzig. *— Die Baumwollindustrie in England. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden ousgesührt 126 540 200 Psd. Baumwollgarne gegen 120 034 800 Psd. ini nämlichen Zeilraume von 1887 uno 129 632 900 Psd. in 1886. Die Aussuhr nach Cbina und Japan hat sich irejenilich vergrößert; sie stieg von Ib 066 400 Psd. im ersten Semester des JahreS 1886 und 11336 400 Psd. >a 1887 aus 25 615 700 in 18d8. Diese Ankäufe für Japan und China haben den Garnmarkt gekräftigt, denn das Geschält wäre ärmlich geweseu» nachdem der Begehr sür den Coalinent ab- gciioininea hat. Briefkasten. v. D—r. hier. Ohne Angabe Ihrer Adresse könne» Vir Ihnen die bereit liegende Antwort nicht zukommca lassen. Landwirthschaftliches. D. Ersparniß bei der Fütterung der Pferde. Nach dem von der „Großen Londoner OmnibnS-Gesellschast" jetzt veröffentlichten Berichie sür das Jahr 1887/1888 unterhält dic>e Gesellschaft gegenwärtig über 6000 Pferde. Dieselben wurden bis her m:t je 13 Piund reinem uugcgueischrcm Hajcr und 13 Pfund lingcschnittcnem Heu pro Tag gefüttert. — Versuchsweise wurden nun seit einiger Zeit die Hälfte (3000) der Pscrde je mit 16 Pfund geqnetschcm Hafer. Pfund geschnittenem Heu und 2'", Pfund Stroh pro Tag verpflegt. Während also die bisherige Fütterung a»s 32 Pfund bestand, wurden hier »ur 26 Pfund vcr- sütterl. Dabei hat sich nun ergebe», daß die mit nur 26 Psund Flitter verpflegte» Pferde bei genau denselben Leistungen in demselben guten Futterstande verblieben, a!S die mit 32 Psund Futter bedachten Pferde. Bei nllg- meiner Einführung der Fütterung mil nur 26 Psund wird die Gesellschaft täglich etwa 1200 ,/L, Las macht jäl rlich 438OtX) erspare». *— Ernte und Export Ocsterreich-UngaraS. Ueber die Ernte Lestcrreich-Ilngarns ist man zur Stunde so ziemlich ver läßlich orienlirt. Sie erreicht in Ungarn, was Brodstosfe und Gerste betrifft, jedenfalls den mittlere» Durchschnitt und einige Millionen Hektoliter werden nus derselben sür die Ausfuhr zur Verfügung stehen. Dazu kommt der unvcrwerthcte Rest des vorjährigen Ucber- schusses, welcher bei dem Umstande, daß die Ernte des Jahres 1887 eine positiv „gute" gewesen ist und die triste» handelspolitischen Ver hältnisse eine volle Berwerlhung derselben nicht gestatteten, nicht gering angeschlagen werden dürfen. An Material schlls daher keineswegs; es fragt sich nur, inwieweit die ausländischen Consu- mcnten fähig und gewillt sind, sich in den Besitz desselben zu setzen. Dies hängt, abgesehen von der andauernden hemmenden Wirkung der bestehenden Gctrcidczülle und Differentialtarife, natürlich in erster Reihe davon ab, was diese Consumenlcn Heuer selbst ein- hcimscn und wie viel ihnen neben der österreichisch-ungarischen Mon archie, Rußland, Amerika, Indien und Australien anzubieten ge- nüthigt sein werden. Hier tappt man noch so ziemlich rm Finstern, denn wenn behauplct wird, daß Deutschland eine befriedigende Mütcl- ernte, Frankreich eine schlechte und England eine mmdestens nicht be friedigende Fechsung haben werden, so sind dies eben Behauptungen, welche noch immer von der Thatsache entschieden dementirt werden können. Rußland brüstet sich mit einer brillanten Ernte, bloße Be- hauvtung! In Amerika will man in Weizen und Mais bereits auf den mittleren Durchschnitt gelangt sein, eine, wenn auch osficielle Suppvsitio»! Darüber wird man erst im October oder November in voller Kenntniß der Sachlage sprechen können und bis dahin bleibt Oesterreich-Ungarn die Chance eines Exportes, welcher thal- sächlich bcrcilS begonnen hat. Tie Rapsvorräthe, in sehr schöner Qualität und ausnahmsweise einmal auch in genügender Menge vorhanden, finden eifrige Rcstcctantcn in Deutschland, Frankreich und Holland und wenn die Bewegung noch einige Zeit andaucrt, wird davon kaum mehr viel auszusührcn sein. Es erscheinen jetzt schon Reflectanten auf neuen ungarischen Weizen aus Süddeiitschland und der Schweiz und die Expeditionen von den unteren Donau- und Thcißsiationen haben begonnen. So sprechen denn manche Anzeichen sür eine lebhafte Getreidecampagnc und die Ernte beginnt zeitlicher als sonst, ihre Wirkung zu äußern. Pcit, 18. Juli. Die „Pesrer Eorrcspondcnz" meldet nach amt lichen Berichten über den Saaten st and in Ungarn Folgendes: Weizen hat durch den letzlwöchcnrlicl'en Regen namentlich m der Qualität gelitten, doch sind die Ernte-Aussichten im Allgemeinen nicht herabgrmindcrt worden. Roggen verspricht bei guter Qualität einen quant'.tativ unter Mittel bleibenden Ertrag. Ter Gerstenschnitt wllrdc vom Wetter beeinträchtigt, das Resultat wird stellenweise über Mittel erwartet. Hafer hat sich im ganzen Lande gebessert und ist Aussicht auf eine gut mittlere Ernte. Mais entwickelt sich ganz vor- üglich; Hans, Fkachs, Tabak, Zucker, Futterrüben und Kartoffeln, owic alle Garteiifrüchtc stehen befriedigend, der Wcinsrock zeigt eine ungleichmäßige Entwickelung und verspricht namentlich zwischen Theiß und MaroS und in Siebenbürgen einen gut mittleren Ertrag. Königliches -Amtsgericht Leipzig. HaiiVclSrcgistcr. Am 16. Juli cingrtritgen: Die hiesige Zweigniederlassung d-r Firma „U«ipriz llftainvrys Company l-imiteü" in London (Leipziger Pierdeeiienbahn-Atie»- Gesellschoft) betr., daß das Grundcaviial der Gesellschaft um 50000W zerlegt in 5000 Vorzugsaktien zu 10 <, erhöht worden ist. daß von diese» 5000 bevorzugten Acticn 1795 aus Namensactien (rrgistrirte Aclien) und 3205 Jnbaber-Actien (Aclien »n porteur) gestellt und zur Ausgabe gelangt sind. Zahlungseinstellungen. Ivohnort N«i»,rr>4> L«-- ZI« Z Z "-x sz. Zß sä -» Auautt Stcmboff, Cpncrcibtlr. B-nnrn Barmen 1S.7 11L 1SL 1LÄ <L-rl Hcldina. In Firma kratze L Held,:,.;. Braucreivescher Berlin Berlin 17.7 1ZL 27.7 9.10 P. »arrler u. «. «Uteri,», in l?>rmr KaPVIer L Som»., IS.7 8.S 27.7 1.10 «a»n'!eute «icslau. Breslau grunlem vi Jaulen, in H>rma Marie Hansen u. Simlie <Scr- 14.7 bardS Naibi. Dortmund Dortmund 24 7 1S.1 31.1 Stltrrt Hiranrwvv. Kantmann .PeiN.,endeiI HeMaendeil I'i.7 341 N. tJoklin. Bulb' n. Musikalicnh. <eöi!i Köln 147 is> F. Miebach. LchmNwaarend. r'euel'dai» Cl immilschau I»>.7 21^ 7N 7.1 Scrmann r,a>ie>. «iack-rineisler lWurcha» ^obcnslcin l'i.7 t.N ' > 27.1 tzarl Güuokc. Kauimann 1'iagtcvurg Lia^r.dur» Ii.7 1,»9 371 Gedr. Lchnetter, Telicateslrng. LiUnLen München 12.7 i »41 ISV 12.1 LÜic». 18. Juli. Die hiesige Uhreii-Engrolsirma L. Gutt- mann ist in Zadlungsstockung geralhen und streb« ein Moratorium bis zum 6. August an. Ein genauer Statt,- liegt nicht vor. doch sollen die Passiven ungefähr die Höhe von 80000 bis 100000 fl. erreichen. Am stärksten betheillgt sind Schweizer Firmen, darunter in hervorragender Weise Firmen in Chaiix de«FondS. *— England. Die Zahl der Fallimente in England und Wales in der verflossenen Woche b:trug l67 gegen 82 in der ent- sprrch.eaden Woche des Vorjahres. Seit dem 1. Januar o. wurden >m Ganzen 2651 Fallimente angemeldet, oder 75 mehr als iu dem entsprechenden Zeitraum de- Vorjahres. Lnvmifsivnen in, Juli. 28. A.o da, G-ni-inde-Vorstand, giiß-iftrn: Rö .rc» re.; 28. Apo da, Geincindk-Vorstand Hyd antc i; 28. Slölleritz. Genieind-ralh. Echlenßeiibaiilen; 3l. Erfurt, Eiftnbahn-Directwn. eiserne Dächer. August. 6. Magdeburg. Garnison-Berwaliung. Kaftrnenutensilien; 3. Leipzig, Rath, Schmiede-, Walzeijcnarbeiten. Tarifwesen. Für die Beförderung von europäischem Holz in Wa er- ladnngen zu je 10000 Ke von Sedlitz-Knttenderg «ad CzaSlau noch Königstei», Mügeln bei Pirna, Drcsdcn-Nltstadt, Dresden-Neustadt (Leipziger und Schlesischer Bahnhof), Großenhain (C Ä) uud Leipzig (Dresdner Bahnhof) werden bis aus Weitere-, längstens jedoch bis 31. December d. I., ermäßigte Frachtsätze ongewcndet. Die selben können bei den genannten Stationen in Erfahrung gebracht werben. Deutsch.italienischer Güterverkehr über den Gotthard, Brenner und Pontebba. An Stelle der derzeil.:cn dculsch-italienischen Gütertarife, nämlich: 1) Theil 1 vom 1. Juni 1882, 2. Auflage vom 1. September 1882. 2) Theil II vom 1. October 1882, 3) Theil Hl vom 1. Juni 1882, 2. Auflage vom l. September 1882, 4) Theil IV vom 4. December 1882, 5) KoblennuSnahmetarife vom 1b. April 1884 und 1. Mai 1834, 6) Rvhzuckeraiisnat'inetarise vom 15. August 1886 nebst Nnhö» :.i und Nachträgen treten mit Wirkung vom 1. August d. Js. die folgenden Tarife: 1) Theil l. Reglement und Güterclassifikation (Preis 3,20 L) Theil II Taristabclleu vi» Gotthard, Brenner und Pontebba «Preis 6 >k), g) Ausnahmetaris für Kohlen via Gotthard, Brenner und Ponl.büa (Preis 0,50 .«), 4) Ausnahmetaris für Rohzucker rin Gotthard »nd Brenner (gratis) in Kraft. — Nähere Auskunft über die in denselben enthaltenen Le- stimmnngen und Tarifsätze criheilcn die Verbandstationen. <?innatnne >'Ausweise. *— Alt-Damm-Colberg. Juni 58 639 (-j- 10837 ^!), seit ». April 165 758 (-j- 21 243 >l). *— Unterelbesche Eisenbahn. Juni; Personenverk hr 43762 », Güter 28 329 Exiraordinaria 1500 zusamnun 73 591 gegen 72 829 im Juni 1837. Seit 1. April 222 62? oder 12 722 mehr. *— Pfälzische Eisenbahnen. Juni 1429679 (-j- 127848 >L), bis Ende Juni 7 989 372 ./L (ch- 459 870 ^l). *— Oestcrreichisch - Ungarische StaatSbahn. Vom 8. bis 14. Juli 649 205 fl. (-s- 43 795 fl.). *— Oesterreichische Südbahu. Vom 9. bis 1b. Juli 770912 N. (Z- 32 846 fl.). *— Oesterreichische Nordwestbaha. Vom I. Januar b:s 16. Juli: Garantirte Linie 4283259sl. (Z- 155 076 fl.); Eiderlia!. bahn 2 602 339 fl. (ch- 189 026 fl.). *— Raab-Oedeuburgcr-Eisenbahv. 18. Juni bis 15. Juli 51393 fl. (— 1118 fl ), seit 1. Januar 373 943 fl. (-j-7939 fl.) *— Jura-Bern-Luzern-Bahn. Juni 665000 Fns. (Z-48 337 Fr>s.). seit 1. Januar 3 408 232Frcs. (-s- 64 417 Frc^.). »— Schweizerische Ecutralbahn. Juni: ») Ans Len, eigenen Netz 9s2 000 FrcS. (-s- 43121 Frcs.), seit I. Jammc 5 258 145 Frcs. (gegen prvv. -j- 243 461 Frcs.. gegen des. -s- 122 280 Frcs.): b) Verbindungsbahn in Basel 18500 Frcs. (—23".6),seit l.J i . 37 846 Frcs. (gegen prvv. — 27 8,i4 Fies., g-aeiides. —4Ui 731 Frc:>. ; e) Aargauische Südbahu 90 800 Frcs. (— 2100 FrcS.), seit 1. Januar 575 134 Frcs. (gegen prov. — 467 Frcs., gegen des. - 15 915 Frcs.); <l) Wahlen-Brcmgarten 1490 Frcs. (— 84 Frcs.). seit 1. Januar 985t Frcs. (gegen prov. -s- 529 FrcS., gegen des. Z- 261 Fies ). »—Schweizerische Nocdostbahn. Juni: 1 178000 F>cs. (— 39163 FrcS ), seit I. Januar 6 539 527 Frcs. (gegen proviloii.ch -s-3K2 570Frcs., gegen definitiv -s- 314 0:5 Frcs.); Zürich-Zug-Luzern 191000 Frcs. (-(- 14 791 Frcs.), seit 1. Januar 910 741 Frcs. (gegen prov soriscb -s- 71 628 Frcs., gegen destmliv -s- 6? 439 Frcs ); Bützberqbabn, 203 000 Frcs. (Z- 23 388 Frcs.), seit 1. Januar 1125 467 Frcs. (gegen provisorisch -j- 23 270 Frcs, gegen definitiv -t- 4960 Frcs.) Leipziger Börse am I». Juli. An der Börse bat sich nicht die geringste Veränderung bezüglich der allgemeinen Situation vollzogen. Die Grundtendenz bleibt wohl eine feste, die Kauflust dagegen mehr oder weniger eingeschränit. Es nahmen zwar an der hiesigen Börse aus eini ieu Esscctcngcbict n ciwas mehr Papiere als während der letzten Tage an dem Ver kehre theil und gilt dies namentlich voa den ausländisch n Fonds, die Umsätze aber blieben in ihrer bedeutenden Mel r- heit auf mäßige, wenn nicht kleine Beträge angewiesen und »ahmen größere Dimensionen in keinen der verschiedenen TitreS an. Berlin sandle feste Eiössnungecourie und auch in Wien eutwick lte sich günstigere Tendenz, da man hinsichtlich Ungarns auf eine srcunü- liche Gestaltung der Ernte rechnet uad den Exportbahneu eia gutes Proanoliikon stellt. Deutsche Fonds hatten einigen Verkehr in 3'/,Proc. Reich!- «„leihe zu etwas erhöhter Notiz, während 4 proc. NeichsanleiR i! 0,20 erließen. 3 proc. Nenle gingen zu allem Preisstand: um, 4prrc. Sachsen, in denen einiger Handel stattsaad, blieben noch osfcrirt. Für bäuerische Staatsanleihe fehlten ebenso wie sür Chem nitzer. Lkisniger und Wurzener Stadtaaleihe Abgeber; 4'/, proc. Leipziger Stadt wurden höher ans dem Markte genommen, 3'/, pro:. Crbländcr blieben stark gesucht. 4proe. Landwirthe gingen zu bessere» Courscn um, 3'/, Proc. Commnnalbank trotz einer Avanc» von 0.20 ohne Nbgeber, 4 proc. dergleichen stellten sich etwas Niedriger und wurden in kleinen Beiräge» umgesetzt. Bahiienactien brachten es zu einigen Abschlüssen in Busch- tiehrader L (— 0.25), Lesterreichischer Localbahn (— 0,35). Prag- Tuxer Stamm-Prioritäten <-t- 0,50) und Böhmischer Nordvahn, letzicre kleben noch übrig. Biischliehrader L ginge» zu ungcsähr alter Notiz um. Frage zeigte sich sür Dorlmund-Enschcdc, Marien- hurger(—1.25). Nordwrslbohn a1(-i- 0,10). Franzosen (Z- 0,50) und Ostpreußen (— t). Das Geschäft in Bankaktien beschränkte sich aus Umsätze in Berliner Handel (-j- 0,75), Leipziger Ciedit (— 0,75) und Leipziger Bank (-ff 0.50). Gejucht waren noch Berliner Disconlo und Oesterr. Credii (je -ff 0,50), Mitteldeutsche (-ff 0,20), Lberlansitzcr (-ff 0,10) und Sächsische Bank (-ff 0,25). Von Jndustricwerthcn waren Westereaeln lebhaft gesraat und stiege» solche in Folge desselben um 2,50, ferner zeigte sich einiges Leben in Zimmcrmann, Borbunicr (—0,60), Wernshausen (-ff 0,15) und Hallesche Straßenbahn. Umgesetzt wurden ferner Stöhr, Wurzener Stamm-Priorilüls-Acticn (-ff 1), Leipziger Pserdebahn- Staiiim-Prwriläts-Actieil und Wiede (-ff 0,50). Casseler Jute oh::: Abgebcr. Für Germania und Glauzig wurd:n je 0.50 mehr ge- boien, sür Nicderschlcma 1 Proc. mehr. Thüringer Gas be- hauvteten sich. Aus dein Kohlenaclienmarkt kamen in Verkehr Forst (— 4 ./l), Blückenberg IV (— 4 .4!) und Dürstcwitzer. Kaisergrube Pr.-A. hoben sich um lO ^l, Erzgebirqijche uni 6 Oelsnitzcr nur 5 ./7 höher erhältlich. Verlangt waren Zeitzcr (-ff 0,50) und Geljen- kirchner (-ff 0,25). Zwickau-Oberhohndors 25^1 billiger am Markt:. Deutsche Eisenbahn - Prioritäts > Obligationen lagen recht ruhig. Von ausländischen sind zu erwähnen Aussig-Tcplitzer, Salzkammci gutbahn, Nordwestbadn ferner Italienische Eisen bahnen. welch letztere in beträchtlicheren Summen aus dem Marti: genommen wurden. Interesse zeigte sich Weiler sür beide Buschii - bradcr, Galizische, Mährisch-Schlesische, üvroc. Südbahn und Pi-> - Duxer Gold. Aus dem Markte sür ausländische Fonds herrscht- h:, te «was mehr Leben. I» Handel kamen Silberrente, Ung Goldrem Russen von 1880 und 1884, Italiener, Rumänische 6 proc. , 5 proc., sowie Karlsbader 4'/^- und 5 proc. Anleihe und Schwcdff l: Siädir-Piandbrieje. Wechsel ruhig. Kurzes Amsterdam, Belgische und Sckw:: Plätze osferirt. Italien ging (— 10 -H) in kleine» Beträgen uni; kurzes London balle geringe: Geschäft, langes fehlte, Paris in beide» 2:chlen gesucht, kurze Devise i» einigem Umsatz. Kurzes Wien (-fflO-ß,) und langes zu altem Conrje gcsragt. Von Sorten Halle» sowohl österreichische Noten olS russisil e. von denen letztere 50 ouzoge», mäßigen Verkehr. Börsen- nnd Handelsberichte. Berlin. 18. Juli. Börsenbericht. An den Abendbörsen war daS Geschäft gering nnd die Course nolirten säst unverändert. W :n meldete von der heutigen Vorbörse seste Haltung, dieselbe kam aber in de» Coursen nicht zum Ausdruck. Hier erösfnete die Börse wieder in großer Gelchäslsunlust und zu vorwiegend niedrigeren Nolirunge». Die Lpeculation zeigt wenig Neigung, neue Engagements einzugehe , während ans der Provinz jortgesctzt RealiiationsordreS htcrhc: komme». Credit und Commandit waren leicht abqeichwächt iu:i still. Regeres Geschäft entwickelte sich in deuisch-n Bahnen, welche in Folge großer Verkanssordres nachaebend waren; nach Erledigung derselben befestigte» sich dieselben elwas. Mecklenburger setzien 3 Proc. niedriger ein, ohne sich zunächst zu erbolen. Franzosen waren sest und besser aus Gerüchte über Rektifikationen zu Gunsten der Einnabmcn oes ersten Halbjabres. Andere österreichische Babncn fest. Schweizer Bahnen sehr still und eher schwächer, anr Unicn sür Schioeizer Rechnung zu steigenden Coursen gefragt. Warschau- Wiener behauptet. Bon Bergwerken konnten Bochum« weiter or- zichen, während Laura uns Dortmunder vernachlässigt blieben. Russische Wcrthe etwa« schwächer, besonders Nolen. Ungarn, Italiener uud Lgypter sehr still. Dynamit anweseutlich erholt.
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