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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-17
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1888
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dw« serS cnde ,»Im ilk- eten iesen ragt krlt. die , die ons- deS Der dere nken die ende Lr- bcut ral- !)or- etzle sich iner itigt der acht de» !lus- er- lesr. üur lrt lrr 9.0'. - LI - 18 - 1b - 14 - IS - 15 ^15 - 18 - 13 - 13 - 14 - 14 16 ^5 16 17 18 ^8 16 16 1L 11 13 15 14 L3 14 10 voll aller aber Ken ners üllsr nnur rken Lr- 8«-rt ciis über cl.»8S «ien. L ol! 8 14 13 14 14 17 14 13 Vierte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ISS. Dienstag dm 17. Juli 1888. 82. Jahrgang. Goldene Erlnnerungslage der Leipziger Lank. Zehn Millionen Mack baar eiugezahlt von Gobscrtbeatea, 41 Millionen Mark gezeichnetI ch Leipzig, 16- Juli, fünfzig Jahre erfüllten sich soeben, seit der Rath der Stadt Leipzig (I)r. Deutlich zeichnete al- Bürgermeister) durch Bekanntmachung vom 14. Juli 1838 zur Actienzeichnung für die in Leipzig zu errichtende Bank aufforderte. Ja der Woche vom 6. bis mit 11. August sollten die Zeichnungen aus die zu begebenden 4550 Aktien, jede zu 250 Thaler, mit Ein zahlung von einem Viertel des Betrage- erfolgen, und zwar bei den Sludträtheu zu Leipzig, Dresden, Ehemnitz, Plauen und Zittau. Tie Aufforderung hatte einen großartigen Erfolg: die Actieazahl — es dursten von den Zeichnern je nur bis 100 Actien gezeichnet werden — ward zwölfmul gezeichnet, in Summa 55 203, wa- ein Capital von 13 800 750 Thaler ergeben hätte. Man brauchte nur IV, Millionen. Und hier lagen in Einzahlungen allein schon 3'/, Millionen vor. Infolge der Ucberzeichnung wurde am 18. August im Locale der Allen Waage eine Reduction im Wege einer Ber- looinng und Ziehung, wie sie bei der königlichen Landeslotterie üblich, vorgenommen. Von der Geiammtemiision, 6000 Actien, waren 1000 Actieu für die dermaligen Inhaber der Actien der Leipziger DiScoutocaffe be stimmt, welch letztere aufgelSst und mit der neuen Bank ver schmolzen werden sollte, außerdem behielten sich die neun Gründer 450 Stück vor. D>e!e Gründer bildeten das provisorische LomitS, welches bei der Jnscenirung des ActienunternebmenS mitwirkie. Dar Comilb bestand au- jolgcnden Mitgliedern wo'albekanntcc Firme»: Karl Jung- hanS, L. Z. Vorsitzender; Albert Dusour-FSronce, Firma: Dulour Gebrüder <K Co.; Gustav Harkort, Firma: Karl L Gustav Haikort; Kaspar Hirzel-Lampe, Firma: Christian Göhftng se» ; Karl Lampe, Firma: Bruckner, Lampe L Co.; Heinrich Poppe, Firma: Bernhard TriniuS St. Co.; Gustav Ludwig Preußer, Firm>: Pceußer L Co.; Heinrich Wil helm Schmidt, Firma: Hammer L Schmidt; Peter Daniel Ludwig Sellier, Firma: Sellier L Co. Welche Erinnerungen rufen die meisten dieser Namen i» uns wach! Ein Einziger ist noch am Leben und schaut mit sreudehellen Augen das Wachsen und Blühen der Großstadt: unser liebenswürdiger Ehrenbürger vr. Karl Lampe. Die bei der Zeichnung zu leistende Eiuzahlung von 25 Procent dcS Betrags hatte baar zu erfolgen, nur königlich sächsische (vlaue) Courant-BilletS, königlich sächsische Convention«- (weiße) TassenbilletS und Leipziger DiSconlo-Cassenjcheine waren zulässig Man konnte in klingend preußischem Courant oder in ConveationS-'/,,, Con- ventionS-Zehn- und Zwanzig-Kreuzern zum Lourse von 2v, Proc. (1 Thlr. Conventiousgeld >--- 1 Thlr 8 Psg. preuß. Cour), in Conventions-Specicsthalern ä 1 Thlr 9 Gr. preuß Cour., in ganzen Kiunenthalern (ä 1 Thlr. 12 Gr. preuß. Cour) oder in vollwichtigen k sächs., preuß., hannov., dän, Herzog! braunschweigischen LouiSd'or (ä 5 Thlr 16 Gr. preuß. Cour) zahlen. Das Cassengcschäst war, wie man sieht, kein einfaches. Die Nathsdeputatio» zur Actienzeichnung verfügte daher unterm 30. Juli 1838 eine erleichternde Bestimmung dahin, daß eS gestattet sein tollte, die Einzahlungen in geschlossenen Beuteln zu bewirken, so zwar» daß die Eubscrib, nten selbst einer einzigen Actit die Zahlung n Beuteln, die an Amisstelle durchgeicheu wurden, dann an Ort «nd Stell« von ihnen zu versiegeln waren, zahlen konnten. Nach der Berloosnng erhielt man seine übergebenen Beutel versiegelt zurück, um die zu leistende wirkliche Anzahlung bewirken zu könne». Der Erfolg der Actienzeichnung tritt um so glänzender ins Licht, wenn man liest, daß cs auch damals an Gegnern nicht fehlte. Noch zwei Tage vor der Subscription brachte unser Blatt einen fett gedruckten WarnungSruf im bekannten Jnlerateu-Tummclplatz, welcher lautete: „DM" Möchte doch Jeder, welcher in den nächsten Tagen auf Actien zur Leipziger Bank zeichnen will, vorher die Kritik der Staiuten in der „Acticnzeitung", ganz besonders aber den in der Beilage zur „Leipziger allgemeinen Zeitung" (der später» „Deutschen Allgemeinen Zeitung" von F. A. BrockhauS) Nr. 2l4 vom 2. August, befindlichen Brief aus Berlin (sic!)*) lesen, in welchem letzteren ei» gewiß sehr ecsahrencr Geschäiismann in ruhigem Tone seine Meinung mit der größten Umsicht darüber ausspricht und eine nochmalige Revision des Statuien-Entwurss empfiehlt." Nach Alinea 12 der Rathsbekannlmachung vom 14. Juli 1833 hatte innerhalb der nächsten zwei Monate, vom ersten Tage der Ausgabe der Jnterimsicheine an gerechnet, eine Generalver sammlung der Actionaire stattzufinden, um nach H. 66 ff. des provisorischen StatulcneniwursS den Bankausschuß (20 Actionaire) zu wählen. Dieser wählte dann nach 8- 55 ff. die Direktoren. Bis Eintritt Vieler Direktoren hatte daZ provisorische Comilä mit solida rischer Haftung die eingezahlten Gelder nutzbar anzulegen und darüber der Generalversammlung und dem BankauSschusse Rechnung abzulegen. Tie erste constituirende Generalversammlung der Leipziger Bank ward vom provisorischen Comitö ckci. 21. August 1838 aus Mittwoch den 5. September 1638, Nachmittags 4 Uhr im Saale des Kramer- Hauses — Schlag 5 Uhr sollte kein Einlaß mehr stattfinden — an- beraumt. Unser Blatt brachte diese Bekanntmachung im Jnseratenthcil erst am Tage der Generalversammlung selbst, lieber die Bersammlung selber suchten wir aber vergebens einen Bericht im „Leipziger Tage blatt und Anzeiger" von 1838. Die ganze Frage war für das Blatt, wie cS scheint, ein „>oli me tav^ers". Auch dieses Schweigen der Lokalpresse ist wahrlich bezeichnend für die „gute aste Zeit". Nun. diese Zeit ging auch vorüber. W-r Jüngeren aber, die wir heute mit stolzer Genugtbuung das 50jährige Jubelfest der Begründung eines so bochangesehenen, im Sturme und schier — Schwindel erregenden Wechsel der Zeiten immer unentwegt im ruhigen, sichern Gleise gebliebenen, immer vertrauenswürdigen Institutes von absolut makellosem Ruf und Namen mit erleben, n»r Epigonen jener Männer von 1838, die an der Wiege der Anstalt gestanden hatten, können uns nicht ver sagen, der Leipziger Bank schon jetzt unsere herzlichsten, wohl gkmeintesten, aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche darzubringen I Möge sie der Herr, „der mächtige König der Ehren", gnädig in Ersüllung gehe» lassen! VolkswirthschaMches. 12» Kr tlrssi» L-ed bestimmten «rsdnugen stutz zu richte« au de» verantwortlichen Redactrur deffeltze, S. G. Lau» tu Leipzig Jahresberichte der königlich sächsischen Gewerbe-Inspectoren für 1887. I. * Die mit so vieler Sackckcnntniß und Sorgfalt ausgearbeiteten Jahresberichte der königlich sächsischen Gewerbe-Inspektoren sind jetzt auf das Jahr 1887 erschienen. Wir werden, wie wir das früher gelhan haben, das Wesentliche daraus zum Abdruck bringen und be ginnen heute mit den Mittbeilungcn über den Geschäftsgang der wichtigeren Jndustrte-Zweige, insonderheit denjenigen deS JnspectionSbezirkeS Leipzig. Die Gcsammtlage der Industrie darf (verglichen mit der des Vorjahres) als eine befriedigendere bezeichnet werden. Die Rührig keit, welche das gewerbliche Leben zeigte, und die sich in einer großen Anzahl errichteter und in Gebrauch gekommener oder fest geplanter Neubetriebc, sowie in erheblicher Erweiterung vieler bestehenden Be triebe wiederum bemerNich machte, ferner die bezüglich des Verdienstes und der Inanspruchnahme der Arbeiter gemachten Erfahrungen ge- statt-n den Schluß, daß die gewerblichen Verhältnisse gegen da- Vor lahr sich im Allgemeinen etwas gebessert haben, ein Umstand, der auch aus die wirihichaftliche Lage der Arbeiter wohlthätia einwirkte. Klagen bezüglich der Entwickelung und deS Fortbestandes der ErwerbSlhättgkcit waren trotzdem öfters zu hören. Sie werden auch nicht verstummen, denn sie stehen im Zummmenhange mit den hohen Anforderungen, welche der Wettbewerb heutigen Tage- in Bezug auf Güte und Preise der Erzeugnisse an die Jndustriewerkstätten stellt, *) Berlin wird natürlich scheel auf Leipzig geblickt habe», da damals die preußische Bank selber noch nicht daS Recht der Noten emission übte. Anm. deS Res. mit dem Drucke, welche« die unter der Anwendung vollkommener technischer Betriebs - Einrichtungen stehende Großindustrie i« ihrer Massenerzeuguog auf die kleineren und weniger capilalkräftigen ge werblichen Unternehmungrn auSübt, ferner mit den Nachthcilen ört licher, modischer, politischer und anderer zeitweilig obwaltender Ver hältnisse, endlich wohl auch mit dem seltener Befriedigung findenden, aber sich steigernden Streoeu nach schneller Erwerbung eine- großen Vermögens. Drei Brannkohlenwerke, von denen eines gleichzeitig Brt- guette».Fabrikation rinsührte, legten Dampskraft an und ver wendeten hierzu 3 Dampfkessel von zusammen 155 gm Heizfläche und 3 Dampfmaschinen vo» zusammen 49 Pferdestärken. Eia viertes Werk erweiterte die Dampfkraft durch einen Dampfentwtckler von 82 am Heizfläche und eine Maschine von 12 Pferdestärken. Die Stetnbrüche, welche sich mit Gewinnung von Bausteinen, Herstellung bossirter Steine zu Slraßenpslasterunaen, mit Anfertigung von Knack zur Beschotterung der Straßen beschäftigen, hatten flotten AbsaN. Bei einem dieser Ärtriebe wurde eine Dampfkessel-Anlage von 15,5 qm Heizfläche mit einer Dainpfmaschine von 14 Pferde stärken znm Stcinbrechen und Knacksorttreu in Gebrauch genommen. Die Kalkbrüche und Kalkbrennereien, welche zu Wasser haltung-- und Förderungszwecken Dampfkraft anwenden, zeigten un- auSgeietzte Thäliakeit. Reue Absatzgebiete »öffneten sich ihnen nach der in da- Frühjahr 1887 fallenden Eröffnung der Eisenbahnstrecke Leipzig-Geithain. Eines lohnenden und lebhaften Absätze- erfreuten sich die Z iege- leien und Thonwaaren.Fabriken infolge der sich stark ent- wickelnden Bauthättgkeit. Die Steingntsabriken standen bei voller Beschäftigung unter dem Drucke einer den Gewinn schmälernden Concurrenz. Hierzu gesellt sich noch die wachsende Beliebtheit deS emaillirten BlcchgelchirreS. Neu auigethan haben sich mit Anwendung von Dampskraft eine Thonwaaren-Fabrik zur Herstellung von Stein- zeugrohren, sowie eine Ziegelei. Die hierbei ausgestellten Dampf kessel haben 60 bez. 55,5 gm Heizfläche und die dazu gehörigen Dampfmaschinen 30 bez. 40 Pferdestärken. In drei, bisher mit Hand und Göpel betriebenen Ziegeleien wnrde Dampfbetrieb ein- gesübrt. Für dieselben wurden 3 Dampfkessel mit zusammen 138 am Heizfläche und 3 Dampfmaschinen von zusammen 75 Pferdestärken ausgestellt, lleberdics haben noch eine Ziegelei und eine Thon- waarcn-Fabrik 2 Reservekessel von zusammen 102 gm Heizfläche angelegt. Die Eisengießereien und Kesselschmieden waren fast ohne Ausnahme gut beschäftigt. Bei den ersteren wurden mehrfach Er- Weiterungen nöthig. Zwei der grüßten Eisengießrrcien stellten neu« Dampskeffel von zusammen 86 gm Heizfläche auf und erhöhte« die Dampsmaschinenkraft auf 65 Pferdestärken. Die Bronze« und Metallwaaren«, sowie die Lampen« und Thürdrücker-Fabriken waren voll beschäftigt. Dasselbe ist von den Maschtnen-Fabriken zu sagen, welche die vorhandenen Aufträge in vielen Fällen nicht schnell genug er ledigen konnten. Ein« mit HolzbearbeitungS-Maschinenbau sich be- assende Fabrik mußte ungeachtet erheblicher Betriebs-Erweiterung nnd Vermehrung der Arbeiter von 150 auf 220 noch Nachtarbeit zu Hilse nehmen, sowie bei der Bearbeitung großer Moschinentheile die Unterstützung anderer Fabriken beanspruchen, um die dringendsten Austräge rechtzeitig zu erledigen. Der Besitzer erklärt sich» diesen Geschästöandraug aus der für das Kleingewerbe sich ergebenden Nolhwcndigkeit der Anschaffung von Hilssmaichinen, »m durch deren Benutzung bei einfacheren Arbeiten die kostspieliger« Arbeilerhand u ersetzen und das bedrohte Arbeitsfeld auf diese Weise der Groß ndustrie gegenüber zu behaupten. Andere Maschinen-Fabriken, welche sich mit der Herstellung von Motoren, Werkzeugmaschine», gangbarem Zeuge, Auchvinderci-HilsS- maschinen, lithographischen Pretzen, Calandern, Nähmaschinen rc. be 'chästigen, sprachen sich über den Geschäftsgang nicht immer be> anders günstig, doch aber stets zufriedener als im Borjahre aus. Dementsprechend machte sich auf dem Gebiete des Maschinenbaues das Bedürsnisi nach Erweiterung der Tampikrast geltend. Letztere fand in 6 größeren Fabriken statt durch Einstellung von 6 Dampf kesseln von zusammen 140 gm Heizfläche und 4 Dampfmaschinen von zusammen 130 Pferdestärken, während 6 weitere Maschinenbau- Anstalten den Betrieb mit 6 Dampfkesseln von zusammen 30,6 gm Heizfläche und ebensoviel Dampfmaschinen mit zusammen 20 Pferde- kräften einrichteten. 8 rüsten einrichteten. Die Pianoforte-Fabriken waren gleichmäßig beschäftigt. Die Herstellung von Musik-Instrumenten erfuhr zwar in einein Falle eine Einschränkung des Betriebes und der Arbeiterzahl von 409 Personen aus 261). Es war daS eine Folge des Um landes, daß ähnliche Conmrrenz-Artikel mehr bevorzugt werden, auch Arbeitskräfte durch Einstellung selbstthätia arbeitender Hilss- maschinen rntbehrlich wurden. In einem anderen Falle stieg da gegen die Arbeilcrzahl von 40 aus 116, auch wurde die BeiricbS- kraft durch einen Dampskeffel von 44,5 gm Heizfläche, sowie durch eine Dampfmaschine von 30 Pferdestärken erhöht. Eine seit sieben Jahren bestehende Stahlschreibscder-Fabrik vcrschritt zur Verstärkung der Betriebskrast durch Anlage eines Dampfkessels von 13,5 gm Heizfläche und einer Dampsmaschine von 6 Pferdestärken. Ein zweites mit Dampfkraft auSgestatteteS Emaillirwerk trat zu dem bestehenden. Die chemischen Fabriken vermehrten sich nm eine Anlage, die sich niit Herstellung von Mangan- und Nietallsalzen beschäftigt. Hier, sowie in den Anlagen für ätherische Oele und Essenzen, in den Seifen- und Parfümerie-Fabriken war der Geschäftsgang be friedigend. Eine Lackfarben- und Lack-Fabrik mit Dampfbetrieb ent stand neu, eine umfängliche Farben-Fabrik legte ein neues Farben- Mühlwerk nebst Buntpapier-Fabrik an und stellte hierbei einen Dampskeffel von 127 gm Heizfläche und eine Dampfmaschine von 80 Pferdestärken auf. Ankangend die Holzschleifereien, Dapven- nnd Papier- Fabriken, so trat anhaltender Wassermangel im Sommer einer lebhaften Betriebsentfaltung öfter- hindernd in den Weg nnd führte in einer Pappen-Fabrik zur Anlegung von Dampskraft, in mehreren anderen Fällen zur Erweiterung der Dampskraft oder zum Uinbau von Wassermotoren. Die beiden größten Papier-Fabriken des Be zirks vcrschritten in einem Falle zu umfassender Umgestaltung, im anderen Falle zur Erweiterung der Betriebs-Einrichtungen und Aus stellung eine- Dampfkessels von 183 qm Heizfläche. In beiden Fabriken kamen neue Dampfmaschinen von 200 bez. 320 Pferde stärken in Gebrauch. Die Gummiwaaren-Fabriken waren anhaltend mit Auf trägen versehen, eine Gummiwäschc-Fabrtk (Lithoidstoss) dehnt den Betrieb noch weiter aus. Reichlich, obgleich nicht immer lohnend beschäftigt waren Säge- werke, Fournierschneide« und Fouraterhobel-Werke, die Fabriken von Maßstäben, Rollbaudmaßen, Holzwerk- zeugen und dergl. Zwei neue Möbel-Fabriken erstanden, beide mit Dampf- kesscl-Anlagen von zusammen 69 am Heizfläche und 2 Dampf maschinen von zusammen 34 Pferdestärken, während 7 andere, der Holzbearbeitung angehürende Anlagen, Element«rbeirieb einführten und die Arbeiter vermehrten. Die Bierbrauereien erweiterten und vervollkommeten mehr fach die Betriebe. Fn einer der bedeutendsten Anlagen dieser Art wurde die pneumatische Mälzerei eingrsührt und rin Apparat zum Trocknen von Trebern, sowie eine »weite Eismaschine ausgestellt. Tcei andere Brauereien beschafften gleichfalls Eismaschinen, während vier weitere Betriebe und ein Flaschenbier - Geichäst Dampsbelrieb cinsübrten. Die Zahl der aufgestellten Dampfkessel war hier 9 mit zusammen 422 am Heizfläche, welche ebensoviel Dampfmaschinen von zusammen 155 Pferdestärken zu speisen haben. Neu errichtet wurden 2 Molkereien mit Dampfbetrieb, eine Preßhefen.Fabrik und eine Fabrik für Hafer-Krast- mehle. Bei diesen Betrieben wurden 4 Dampfkessel mit 116 gia Heizfläche und 4 Dampsmaschine« mit zusammen 48 Pferdestärken ausgestellt. Die Kammgarn-Spinnereien und Wollkämmereien hotten ein günstiges Geschäftsjahr. Drei Actien - Gesellschaften ver- tyeiltcn 15- 25 Proc. Dividende. In dringenden Fällen wurde des Nachts gearbeitet ; die Zahl der beschäftigten Arbeiter vermehrte sich. Die Teppichweberei und Spitzen-Fabrikation erfuhr Er weiterungen in der Betriebskrast durch 3 neue Dampfkessel von zu- sammeu 372 gm Heizfläche. Eine Spitzeu-Fabrik steht im Bau und kommt Anfang 1888 in Betrieb. Die Leipziger Baumwoll-Spinnerei zu Lindenau brachte die Zahl der -Spindeln auf 82 000, stellte drei neue Dampfkessel von 572 gm Heizfläche aus, fügte dem bisher benutzten Dampfmotor einen solchen von 1000 Pferdestärke» Hinz» und erhöhte die Arbeiter zahl von 248 zu Anfang des Jahre- bis auf 450 am Schlüsse desselben. Eine Vigogne-Spinnerei und ttne Baumwoll-Webrrei nahm den Betrieb auf, eine bestehende Baumwoll-Weberci vermehrte die Zahl der Stühle und erhöhte dir Zahl der Arbeiter von 164 auf 2l7. Inder Strumpfwaaren-, Trtcotagen- nnd Handschuh- Fabrikation entstanden neue Avpretnr- und Färberei - Betriebe. Biele dieser Anlagen legten Dampskraft an. Im Ganzen wurden hier 25 Dampfkessel mit zusammen 493 gm Heizfläche und 10 Dampf maschinen mit zusammen 77 Pserdestärken in Betrieb gesetzt. Die Rüschen-Fabriken vermehrten sich um zwei. I« 12 derselben steigerte sich die Arbeiterzahl von 1282 auf 1620; der Ge schäftsgang war im Ganzen befriedigend. Die Schuhwaaren- »nd Schäftr-Fabriken ließen gleich falls einen Zuwachs der Arbeiter erkennen, und eS hatten die Schäste-Fabriken zum Theil so viel Aufträge, daß dieselben nicht allenthalben bewältigt werde» konnten. Ueber Schleuderpreise un solider Fabrikanten wnrde hier geklagt. In dem Buch-, Steindruck- und dem chromolithogra phischen Gewerbe kamen erheblich« Neu- und Erweiterungsbauten vor, wodurch eine weitere Steigerung der Arbeiterzahl zu erwarten steht. Die Zahl der iieiiaufgestcllien Dampfkessel beträgt 7 mit zu sammen 435 gm Heizfläche und die der Dampfmaschine» 6 mit zu sammen 214 Pferdestärken. Es verdien! noch angeführt zu werden, daß die Anwendung von Gas- und Heißluft-Motoren zu den verschiedensten gewerb- lichen Zwecken in stetem Fortschreilen begriffe» ist- Im Ganzen wurden 93 dieser Motoren gezählt, der Zuwachs betrug 12. Außer dem iverdcn seit ungefähr einem Jahre 10 Gaskrasl-Maschinen von 10 bis 50 Pferdestärken zum Zwecke elektrischer Beleuchtung benutzt. Aus gleichem Grunde kamen für öffentliche und private Gebäude in diesem Jahre 4 Dampfkessel von zusammen 353 g», Heizfläche und 3 Dampfmaschinen von zusammen 260 Pferdestärken in Betrieb. Endlich ist noch zu erwähnen, daß im Berichtsjahr das neue der Stadt Leipzig gehörige Wasserwerk z» Naunhof mit 2 Dampf- kessel-Anlagcn von zusammen 152 qm Heizfläche und einer 80pscr- digen Dampfmaschine in Betrieb gesetzt wurde. Von Umstünde», welche aus die wirlhschasiliche Lage der Arbeiter nachlheilig einwirklen, ist Folgendes anzusührcn: Neben der Landwirthschaft, welche außer der Anspannung ihrer eigenen Kräfte noch den Wirkungen gesetzgeberischer Maß nahmen in Bezug aus Ausbesserung ihrer Lage vertrant, sind eS zu nächst die mit ihr eng verbundenen Mahlmühlcn geringeren Be- triebSlimfangcS, welche gegenüber den sogenannten Knnstmühlcn- bctrieben nicht mehr auszukommen vermögen. Ebenso erhalten kleinere Brauereien, deren eS nicht wenige giebt, einen immer schwierigeren Stand gegenüber den größeren mit Actiencavital arbeitenden Betrieben, zu welchen« Nachthcil sich noch der einer fort während wachsenden Vorliebe des PublicumS für fremde Biere ge sellt. Die an sich wünschenswerthe Vervollkommnung der Betriebs- Einrichtimgen macht hier, was besonder- zu beklagen ist, immer mehr Arbeitskräfte entbehrlich, so daß in beiden angeführten Be triebszweigen ein Nebersinß von aeichulien Arbeitern bestehen soll. Die veränderte Moderichtung führte dazu, daß seitens der Frauen welt der Ausschmückung von Kopfbedeckungen mittelst Bändern der Vorzug gegeben wurde, wodurch der Blumen-Fabrikation Verlegenheiten bereitet wurden. Einige Fabriken beschästtgien des halb weniger Leute, andere ließen niir halbe Tage arbeiten, und nur wenige gleichzeitig mit Schmucksedcr-Arbeiten sich befassende Fabriken waren genügend und, wie cs schien, lohnend beschäftigt. lieber stockenden Geschäftsgang klagten ferner die Rauchwaaren- Zurichtereien und Färbereien. Kleinere Anlagen stellten den Betrieb ein, während wiederum Anlagen, welche Specialitäten aus- fiihren, sich gut beschäftigt zeigten. Die in der Rnnchwaaren-Schwarz- särberei tüchtige» Betriebe leiden unter dem Vorzug, welchen jetzt braune Pelzwaaren genieße»: diejenigen Anlagen aber, weiche braun zu färben verstehen, übernehmen gleichzeitig auch das Zurichtcn, zum Nachiheil solcher Betriebe, welche nur das Zurichten betreiben. Die hierbei ihätige Arbeiterschaft hat daher nicht immer auskömm lichen Verdienst. Die Stosshandschuh-Jndustrte leidet unter der Einwirkung übermäßigen Angebotes angciertigter Waarcn mit verlustbringenden Preisen seitens solcher Fabrikanten, deren ungünstige Vermögens lage sie schon längst zur Betricbseinstcllnng butte veranlassen sollen. Der im Bezirke befindliche Verein der Stoffhandschuh - Fabrikanten erkannte in der Verkürzung der täglichen Arbeitszeit, in der Ein schränkung der Stossproduction bis auf die Hälfte der bisherigen Erzeugung, sowie in dem Verlangen nach gänzlicher Einstellung der Nachtarbeit die Mittel, um dem unsoliden Zustande entgegenzu- arbeiten. ES fanden jedoch, wie vorauszusehcn war, diefe Maß nahmen keine nennenswert!,« Beachtung seitens der Bctbeiligten. Jetzt bestehen Anzeichen dafür, daß die Langmuih der Gläubiger gegenüber den auf schlechter Grundlage stehenden Geschäften sich er schöpft und eine Klärung sich vollziehen wird, welche dem an sich lebenskräftigen und eniwickelungssähigen Industriezweig wieder er- starken hilft und seinem in Mitleidenschaft gezogenen ArbeiterkrciS hoffentlich bald wieder anhaltenden und lohnenderen Verdienst bringt. Der bereits im vorjährigen Bericht betonte Rückgang der Nickel- blcch-Fabrikation machte weilcrc Fortschritte. Der Rechnungsabschluß -er König!, sächsischen Staatseisenbalinen für das Jahr 1887. 's* Dresden, 16. Juli. Dem soeben erschienenen Rechnungs abschlüsse der königlich sächsischen Siaaiseiscnbahnen für das Jahr 1887 entnehme» wir folgend: Millheckungeu: ä. Einnahmen. Vereinnahmt wurden: I) AuS dem Personen- und GepLckverkekre. Für Beförderung von Personen aus EilzugsbilleiS 2 083906,57 Mark, aullourbillels 7 406 465,12^, auiTagesbillcts 10581326,24 Mark, aus Coupöbillels 904,40 aus AboancmentbilletS 52 251,58 Mark, aus Coupon- und Dchülerbillels 294 630,70 aus iliund- reisebillets 896 265 43 ^1, aus Mililairbillets 226 290,50 von Mililair aus Requisilionsschein 141163,41 von Gepäck und Traglasten 520 847,52 für besördertc Hund- 22 973,55 >ll, für bestellte Exlrazügc nach besonderem Loris« 20419,82 au» sonstigen Quellen nnd zwar an Versicherungsprämien 33.22 >l, an Strafgeldern, Lagergeldern und sonst,gea Ncbengebühren 8771,57 >l, zusammen aus dem Personen- und Gepäckverkehre 22 346 258,52 (1335 940,81 ^l mehr als im Vorjahre). 2) AuS dem Güterverkehr: Für Bfförderung von Eil- und Expreßgut einschließlich der Equipagen und o,«derer Fahrzeuge aller Art 1521669,65 von Frachtgut und zwar gewöhnItcheSGut:«» Stückgut 7 856 742,25^!, in Claffentaris XI 1 627 904,17 >l. in Llassenlarst ö 2 825 533,68 >!. in Clossentaris^ II 1 864 260,67 ^l, in Specialtaris 1 4 300 605,65>l, in Specialtaris II 1868 734,51 ^ll, lu Speciallaril 111 19 517 865,45 ^k, in Ausnahmeiaris I 2 143 622,50 in Aus- nah»,ewris II 93 519,35 >l, m Ausnahmeiaris III 73 707,20 ./l. in AusnalnieiarisIV 7970,0 X, in Ausnahmetaris VI 479118,81 >l, in vereinbarter Fracht 37 190,57 ^l Fahrzeuge: für Loco- moüvc» und Tender 6130,66 für andere aus eigenen Rädern lauicnbe Eisenbahniabrzenge 3775,75 „A, vo» Vostgul 106 717,63», von Mcknairgut aus Requijiticusichci» 34 85008 VI. von Pserden: in Slallungswagen 2320,55 in gcwöhniichc» Vieh- oder Güter wagen nach Stück 46 131,96 in Wagenladungen 74 448,07 ^i von anderen lelenden Thieren: Großvieh nach Stück 35677,92 ^!, Kleinvieh „ach Stück 11 74319 von Vieh in Wagenlaaungen 684 914,40 ^li, von Thieren nach Gewicht 33 618,75 ^4, von Leichen: in Eil- und Lourierzügen 2893.10 ^l, in gewöhnlichen Personenzügcn 17 989,02 >l, von srachipslichligem Dien st gute ohne Fracht ermäßigung 583 266,09 ^l, mit Frachtermößigong 119 305,72 Nebcnerträgntsse und »war: Frochtzuschläg« für Wertb- und Liefersristversicherungen 123 665,31 ^l. Provisionen 230 453,02 Mark, Ladclühne 199A45 27 .st. An- und «bsuhrkostcn 1042,36 Mark, Zechenirachlen 573 559,74 ^l, ZolldeclarallonSgebühren 46 908,71 X, Lagergelder 32 510,93 Gebühren für Frachtbriefe und Francaturnoien 28 033,39 >i, statistische Gebühr für Anmelde, scheine im Auslniidsveckehr 2415,59 >t, Uebcrschiebe- und Rangir- gebühren 290 361,45 ^t, Standgelder 4989,40 >t. DeSiiisections- gebühren 47 009,20 >l, andere Nebengebühren, als: Wiegegelder, Reugelder re. 272 586,88 ^l Zusammen Einnahme aus dem Güterverkehr« 47 841650,13^! (3566032,26mehr als im Vorjahre). 3) Vergütung für Ileberlassnng von Bahnanlage» «nd sür Leistungen zu Gunsten Dritter. Für verpachtete Bahnstrecken 86 763,67 >t, sür Mitbenutzung von Bahnböfe«, Bahnstrecken »nd sonstigen Anlagen, sowie von Be diensteten durch andere Bahnverwaltungeu oder Besitzer von Ao- schtußgleisen 467 642,75 ^l, für Wahrnehmung deS Betriebsdienstes sür andere Verwaltungen, bezw. in gemeinschaftlichen Verkehren 154 326,95 ^l, für Berwaltungskosten von Eisenbahnverbänden und Abrechnungsbureaus 38 382,76 ^l, zusammen 747 116,13 4) Vergütung sür Ueberlassnag von Betriebs mittel n. Mleihe sür Wagen I 602381,72 >l, Leihgeld für au-geliehene Betriebsmittel 4l08,?6 >t, zusammen 1 606 470,48 >l. 5) Erträge a»S Veränßerungen. AuS dem Verkaufe von Oberbau- und Baumaterialien, Betriebs- auSrüstungSgegcnstLoden, Telegraphenuiensilien tc. 65 842 92 aus dem Verkaufe von sonstigen Gegenstände» 17 482,72 ^t, zusammen 103 325,64 6) Verschiedene sonstige Einnahmen. An Telegraphengebührcn 5? 844,24 >t. Pächle und Mieihen, sowie ökonvmischc Nutzungen auS Gebäuden und Grundsinckeu 946 000.61 Vergütung der Pust sür Benutzung der Coupons zum Poftdieust, Beförderung von Postwagen und Gestellung von Beiwagen 52 402,16-H, sür das Unterstelle», Reinigen, Beleucbien, Schmiere», Rangiren u. s. w. der Eisenbahnpostwagen 125 349,81 Entschädigung von der Reichs- oder Stoaistelkgraphenverwaliung sür Benutzung und Begleitung von Bahnmeisterwagen re. 5780,84 Einiiabme an Brücken-und Fährgeld, iowieWerst-und Hafengebühren 142 648,59 Zinsen und CourSgrwinn 7537,57 ^l JnSgemei», wie Convenlio- nalstrasen sür verspätete Lieferungen, sonftige Strafgelder, Gebühre» sür Aushang von Annoncen, Vergütung sür Druck von Billrtea aus srenide Rechnung rc, 200 460,62 ; zusammen 1 538 204,44 Die Gesammteinnahme der sächsischen Staaiseisenbahaen betrug hiernach 74 183 025,34 oder 32125 durchschnittlich pro Kilometer Bahnlänge <5 218891,74 inSgesammt, bezw. 1352 Mark pro Kilometer Bahnlänge mehr als im Jahre 1886). Ausgaben. Verausgabt wurden: an Beiolduug der etatmäßigen Beamten 11226 346,32 (229 353,35 ./i mehr als tm Vorjahre), an anderen persönlichen Ausgaben 12118 809,2? (470 565,56 mehr), an allgemeinen sachlichen Ausgaben 1680 889,80 >l <73 979,49 Mark weniger), für Unterhaltung der freien Strecke 2196103,55 <69 102,03 mehr), sür Unterhaltung der Bahnhäse 1663 621,15 Mark (117 114,99 weniger), sür U.iterhaltung deS Telegraphen und der Signale 78 343.21 (8083,68 weniger), sür Kosten der Züge 3 248 817.54 (400 108.05 u« mehr), für Unlerhaltung der Betriebs- mittel 349 219,41 (205307,75 mehr), Einlage in den Erneuerung», sonts 3 709 151,27 .st (260 944 59 mehr), sür Erneuerungen, welche aus dem Betriebsfonds bestritten wurde» 147 852,49 (20 254,42 mehr); sür erhebliche Ergänzungen, Erweiterungen und Verbesserungen der Bahnanlagen 533 172,15 >4 <77 103,85 >t mehr,', desgleichen sür erhebliche Ergänzungen, Erweiterungen und Er- Neuerungen der Transportmittel 41987,88 (4218,92 weuiger). für Benutzung fremder Bahnanlagen 1033129,56 (12 552,10 weniger) und sür Benutzung sremder Betriebsmittel 1626 715,82 ^4 (73 035,76 mehr). Unter den Kosten für Unterhaltung der Bahnanlagen finden wir u. A. auch einen Posten von 178077,23 Ul sür Wegriumen des Schnees aus der freien Strecke, sowie Instandhaltung und Er gänzung der Schneeschutzanlagen und sür das Bestreuen der Schienen bei Glatteis; außerden, betrugen die Kosten sür Schneebeseitigung aus den Bahnhöfen 158 714,02 >t. die Beschaffung deS KreseS uoü sonstigen Bettungsmaierials für die freie Strecke verursachte einen Aufwand Von 253020,61 >t Uitter den Kosten der Züge beanspruchte da- Brennmaterial zur Locomotivseuerung einen Aufwand von 2 792 111,49 ^l, da» Schmier- maierial sür die Locomoliven kostete 75 445,17 dasjenige sür die Tender 8130,83 Ul, dasjenige sür die Wagen 33 227,67 >t; die Beleuchtung der Züge erforderte einen Betrag von 103 629,69 >t, die Erwärmung einen solchen von 78 729,75 Für Unterhaltung wurden ausgewendet: bei den Lokomotiven 1256 554,59 >k, bei den Tendern 184 166,25 ul, bei den Personenwagen 654 324,09 >i, bei den Gepäck- und Güterwagen 1104 304,99 Die Gesammtausgabe der sächiischen StaatSeisen- bahnen im Jahre 1887 betrug 4255415942 oder durch- jchiiittlich 18 428 >t sür jedes Kilometer Bahnlänge (1679 016,18 Uk im Ganzen oder durchschnittlich 189 pro Kilometer Bahnlängc mehr als im Vorjahre.) Sämmiliche Ausgaben betrage» 57,364 Procent der Bruttoeinnahme. Der Ueberschnß beträgt überhanpi 31628865,92 oder durchschnittlich 13 697 >li pro Kilometer Bahnlängc (gegen das Vor jahr 3 539 875,56 im Ganzen oder durchschnittlich 1163 sür jedes Kilometer mehr als im Vorjahre). Der Ueberichuß stellte sich aut 42,636 Proc. der Betriebsbruttoeinnahme und ans 74,326 Proc. der Betrrebsausgabe, jedes Nutzkilomeler ergab einen Ueberichuß von 1,662 utl, jede- Wagenachsenkilomeier 0,047 ^l Durch de« Ueberschnß wurde das mittler» Anlagekapital mit 5,099 Proc. gegen 4,593 Proc. im Jahre 1886 verzinst. Die 8er. zinsnng des AnlagecapttaleS hat sich sonach um 0,506 Proc. erhöht. Deutschlands Handelsverträge mit fremden Staaten. (AuS der „Zeitschrift sür Handel und Gew-rbc".) Da den Kreisen der Handel- und Gewerbetreibenden die Dauer und die Art der Handelsverträge, die Deutschland mit fremde,, Staaten geschlossen hat, wenig bekannt sein bürsten, so geben wir im Folgenden eine Ausstellung derselben. Handelsvertrag 1) mit Oesterreich-Ungar n vom 23. Mai 188l, in Kraft getreten am 31. Juli 1881, irderzeit auf ein Jahr kündbar, vor läufig bis 30. Juni 1889 verlängert und wenn bis dahin keine Kündigung erfolgt, abermals aus ein Jahr giftig; 2) mit der Schweiz vom 23, Mai 1881, giftig zunächst bis 30. Januar 1886 und von ka ab stillschweigend verlängert bis zu der ein Jakr zuvor zu erklärenden Kündigung; 3) m» Serbien vom 6. Januar 1883, abgeschlossen auf zehn Jahre mit stillschweigender Verlängerung; 4) mit Italien vom 4. Mai 1883, jedoch vorher ouskündbar 6 Monctte vor dcm 1. Februar 1888, nach dem 1. Februar 1802 u. A. stillschweigend verlängert mit gegenseitiger einjähriger Kündl- guonSbesugniß: 5) mit Spanien vom 12. Juli 1833, ratificirt am 22. Oktober 1883 gütig ursprünglich bis 30. Juli 1887. durch Zusatzvertrag vom 10. Mai 1885 verlängert bis 1. Februar 1892: 6) mit Griechenland Handels- und Sch>ffsahriSvertrag vom 9, Juli 1884» ratificirt am 20. Februar 1885, giftig aus 10 Jahre nach erfolgter Ratification und von da ab stillschweigend verlängert mit gegenseitiger einjähriger Kündigungsfrist; 7) mit Rumänien Handelsconvent on vom 14. November 1877, ratificirt am 10. Juli 1881, giftig aus 10 Jahre. Durch Nachtrags conventton vom 1. März 1887 ist bestimmt worden, daß, wenn Rumänien während der Dauer der Convention über den 10, Juli 1891 hnans mit »iner dritten Nation einen Vertrag oder ein Vandelsackommen irgend welcher Art abschließen oder erneuern sollte, die Deut'ch-Rumän lche HandelSconvenlion vom 1, März 1887 von selbst und sür die gle ch- Dauer verlängert werden soll. Die Handelsverträge mit Italien, Spanien und Griechenland e»t- Hallen gegenseitige Lonventtonaltarife, während im serbischen Han-
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