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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-22
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1888
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 204. Tonntag len 22. Juli 1888. > 82. Jahrgang.- Heule früh '/,v Uhr verschied sa»st »ach länger«« Leiden unser geliebter guter Later, Droh. u. Lchwiegeroaler, der srüherr Buchdruckereibesitzer u. Redacleur Herr Julius Sari Su-av Villig im 76. Lebensjahre. Diese Drauertuudr widmen allen Verwandten. Freuude» u. Br kannten tzie tlesirauernden Familien Villi« u. Fruenkel. Käthe V«rlatz als Enkelin. Leipzig. Verlin. Görlitz, Reichenberg t/B. Die Veer»i«»n« ftnhet r»«u«tag sruh 10 Uhr »,« der Eapele dr« 2»hanni-irtrdhsse« «»» statt. Heut« Morgen ver'chied nach kurzem Leiorn mein Miiarbeiter, Hm Ortrl SstlSsaU aus ClauSlhal. Ich hob« in idm eine ausgezeichnete Kraft verloren. Ehre seinem Andenken. Leipzig, 2l. Jul, 1868. II 8te«II«r. krarur^, deu 20 ckull, »tarb u» Oaru acüueU und avervarcst na»«, ftabar 8«»tu>, öruder nnN Luical X/v in naivam voed niekt rollenderen »iebaeknttv l-ebsnisakra, een» vir allen vniereo kraoodeo null öeUaualev mit der Litte uw »tille Dtiaduatims nur hierduscüauraizxao. l-aiprijk, uen Ul. dull 1888. kr. Oraesiunnn voll krau im Harnen der übiizxeo Uiuterbliedeven. via Leerdhsuna ünäet zioniazx, den 38. duli, Vorwiltaxa '/,tt vftr von der n-Il« de» lobanniaft'ie.Iliold ia fteir 0»pe Allen Freunden und Bekannten die traurige Rachkichi, daß unsere liebe kleine Lls» plötzlich und »nerwarlet verschieden ist. Varl Nolsch und Frau ged. Locker. Die Beerdigung findet Monlng srüh S Uhr vom Trauerhauie, Eiiulienstraße üO, aus statt. Für die vielen V>w Üe derzlichee Theilnavme bei dem plötzlichen Hinscheide» »nie eS unver- geblichen Gatten, Vaier« und Schwieger- viters, ds Kohlenhändlers Johaun wir nochmals iSotllob tckardt, unseren herzlichen lagen Dank Reudnitz den Li. Juli 1888. Tie tirsirauernde» Hiiiterdliebenen. vrt dem Hinscheiden unseres innisstgelirbte» rnir sind un« Beweise herzlicher und warmer Tdeilnahmr vo» so vtelrn Setten zugrganarn, datz r« uos nur hierdurch möglich ist, unsrre« Nrigesühltrst. Dank auSziisprrchrn. Leipzig. FamUte älvuefte. Verlobt: Herr Carl Kretzlchniar, Kauim., ml» Frl. Anna B»ßmer in B esche». Herr Inkan» Aoiiowal in Wien mit Fel. Margareihe Henke in Dresden. Herr Theodor Filler in WinterSdors mii Frl. Marie Patzsdike in RuvvrrSdorf. Herr Otto Graesser, Ritter« gulSpachier, mit Frl. Jda Falk in Mosel. Vermähltr Herr Louis Weber in Plauen- Dresden mit Frl. Thekla Müller das. Herr Carl Tollrr in Greiz mil Frl. Anna Vogel das. Herr Bruno Arndt ln OelSmtz mit Frl. Sidonie Schaeidrr das. Hrrr Paul Mrher, Revisionsinsprcior ln Hamburg, mit Frl. Tiara Adner auS PoberShau. Herr Johannes Weck, DiakonuS in Werdau, ml: Frl. Agnes Reumann auS Putzkau. Herr Paul Mode ln Oberschlema mit Frl. Helene Tröger das. Geharrn: Herr« Max Henker, Postassistenl in Dresden, eine Tochter. Herrn Paul Wrrth ia Berlin rin Sohn. Herrn Max Strenger in Stredlen ein Sohn. Heer» Ccntralbazar sür Fuhrwesen und BcerdiguiVauslall 28 Neuklrihhof Arukirihhof 23 Telephon Nr. 532. vorm. ch. st». »t»t«r. Telephon Nr. 532. Aelteste BeerdlgungS Anstalt, gegründet 187S. Uebernimmt die AuSküdrung von Beerdigungen oller Art, sowie Uebersührung 1 Berslorbener kür daS In- und Ausland. Größte Auswahl von Holz- und Mctallsärgen, sowie Sarkophagen. Filiale: VolkmnrSVors. lltlräiweg Nr. k I. Telephon Nr. 341. Annahmestelle: Schenkendorfstratze 33. Conduktlührrr: II«II»»»i>» und Arthnr Enbaich in Glauchau ein Sohn. Herrn Wold. Slroisch in Ztltau ein Sohn. ttteftarben: Herr F. F. Louis Kunert, Tischler,nstr. in Dresden. Frau vr. Alma Pusinelli gcb. Ftebig in Dresden. Frau Christiane veno. PStmert geb. Woli in Possendors b. Dr. Frau Auguste Barih in Striesen. Frau Hulda Rudolph geb. Hanicke a»S Ziegenhein, ln Bad Relchenhall. Herr Gustav Hcinrid) Golm, Tapezier ln Löbiau. Herr» Friedr. Hesse'- in Berntdors Sohn Richard. Herrn Georg Rumberg'S in Chemnitz Töchterchen Hertha. Frau Auguste Hildebrand ged, Ullrich >n Lb'MNitz-Sctiloß. Herrn Albert Landgraf'« in Ehrmnltz Töchtrrchrn Dora. Fran Thrrese Kaden geb. Schubert ln Chemnitz. Herr Eduard FuchS in Alt-Debschwitz. Herrn Bernhard Götz' in Gera Töchterchen. Herr Heinrich Willig. Portier in der Ti nzer Brauerei, in Unlermhaus-Gera. Herr Carl Friedrich Bachmann, Slellmodiermsir. ln Oberwürschnitz. Frl. Berlha Selma Kratzsch ln Neueiimörbitz. Herr Johann Gotilob Herrmann ln Niederau. Herr Carl Gottlob Hänel, Fstchereipachter in Srhma. Frau Christiane Caroline Poniper geb. Franke in Zwickau. Frl. Anna Milba Leonbardt in Schedewitz. Herr Karl Wilh. Angst in Pillnitz. 8vfts"iwMLllStLlt. 1kW llK VW« m LI. M IS . Marie» Saü, Schwimm-Bassin 18°, ki»»uvI»<1i,eL«I«l. ^ stV»r»i»«r»- u««I Rdauvt»«»» UüUvr vorzüglich. Pserdebohnverbindnng alle 7^/, Minuten. Dam-Badez : Mont., Dienst., Donnerst, und Freit. 9—II Uhr, Miltw.u. Sonnnb.L—4 Uhr. Herren-Badez.: steiSmilAuSn.d. Dam.-Badez. Arderzel» Echwimm-Nitterricht. Lopkiolltmä Tempooatar da, NNO Damen: DieuSt..D»u»er«t.. Souna». 8et>vi»i>mb»n»tn . 'l.11,Monraa, MitNv..sireira« i.-'-bll. vliwii-SLä, 8«livlmwbnn»>o NNO Damen: DienSI.,DonnrrSl.,Sonnab.',,b- irr>d >V«U«vbad »0 . '/,I1, Montag, Mittwoch, Freitag '/,2-5. ISl1toU«ratr. 18, in vünkater blübs der Vadvdiiso und der L8r«v. IVnnoen-IIUder (irryilLllkl weieben iVaseer). 8aod-VIlder auch iLvnlritrer Xrl. Iloor- Itiider v Kebiuied-chereer Uoor bergenteUt vunipt-UIider, iriack-rdwwuke n. ru»»i,< Ke, «oivie medleiulned« Uiidor gönn» uneb lirrtl. Vornohrlkt. Vorrllgl. »»ud. Lwricbtuu:-. ^ Poststratzk 15. TLgl.geöffnetvonMorgenSbi-AbendS.SonniagS /»1IZ»,U>>1Ui?UtlU, bis MutagS. Wannenbäder genau noch ärzilichrr Vrrordnung. cDilisissnnst.lIt ^ Montag: Linsen Mit Pökelfleisch. D. V. II. / . Sludelii Mil Kalbfleisch. D. V Schiiiie.Felsche. Hoblseld. Nene Leivrtgrr Lpetiranst. Zeitzer Str. 48/Lü. Sonntag: Suppe, Schweinedrat.m.Salzk. Neueste Nachrichten aus Lcriin. * Berlin. 21. Juli. tFrrnsprrckmel düng de« Leipziger TagedlalleS). U-ber den Empsaiig des Generals v. Winterseivt gelegentlich der Noliflcgtio» der Thronbesteigung bei ver Königin vo» England er- sährl die „Natio»alje>lu»g": die Königin habe, nachdem sie die Nölisicalion gelesen, an de» General nur die eine Frage gerichtet, wenn er wieder abzuieisen gedenke, woraus der General erwidert habe, falls die Königin keine anderen Be fehle habe, alübalb, wa- dann auch geschehen sei. — Kaiser Wilhelm Hai verfügt, daß daS jetzt m München Concert gebende Musikcorps des Gardehusaren-Regiment» aus der Rückreise B yreulh berühre und am Grabe Richard Wagner'S eine Morgeiimusik bringe, um die Gefühle des Kaiser« sür den großen Meister zum Ausdruck zu bringr». Wien. Die au- Belgrad eingelausrnen Berichte be streiten entschieden, daß die kirchlichen Behörden dem König Schwierigkeiten bereiten. Jur Lailerrcise. * Wir verzeichnen an dieser Stelle die weiter vorliegenden Meldungen zur Kais er reise: * Petersburg, 20. Juli. Se. Maj-stät der Kaiser Wilhelm tras nebst Geiolge beuie Vormittag ll Uhr hier «in. An dem Laudungsplatzt sur da- knii'rrliche Haus wurbr Allerhöchsiderieibe von den Spitze» der Marine- und Hasrubebörden, des Miniiieriums de- Innern und von dem Ltablp äiecien empfangen. Da» sehr zahlreich versammeile Publicum begrüßte se. Majcstai mit lebhaften Zuiusrn. Der Kaiser daiikle srcundlichsl und begab sich mit dem Griolge aus vier Damps.Bartassrn zur Prler-Paul».Festung. Daselbst wuide Se. Maieflät von dem Commandanten und dem Slade empfangen. I» der Frslung-iirche legirn Kaiser Wilhelm, iowie Prinz Heinrich am Grabt Kaiser Alexander'« U. je einen Kranz auS irischen Rosen nieder, dessen Schleifen mit den Namen der hoben Spender vrr- sehen waren. Sodau» brsichligien die All rdöchsteu Herrschaften da- unweil der Festung gelegene Häutchen Peler'S des Grob>n. Nach der Rückk hr von dort fand die Begrüßung durch die Festung-- garmjoa stall. Die Abfahrt nach Oranunvaum ersolgie aus der Uacht „Alexandia" um 12 Uhr 4ö Minuten. * Oranieubaum, 80. Juli. Sc. Majestät der Kaiser Wilhelm iras aus der Aachl ..Alexandria " heule Nachmittag 2 Uhr, von den Bewohnern der Billen aus das Leddafiestt degiußi, hier eia. Au' einem Privaldamvier war ein Musikcorps oui- gestellt, welche- bei der Ankunft de- Kaiiert die preußische National- Hhmne inlonirte. Se. Maj stäl bestieg aus dem Landungsplätze die Equipage und begab sich in bas Palai« der Großiüriiin Katharina Micho>lowna. Später beabsiLligt Se. Majestät dem G>»bimsten NicolauS dem Aelleen in Snomenski und dem Groß- sürsien Michael dem Aclleren m Liichoiiowka eines Besuch ab- zustailen. * KraSnoje-Selo, 80. Juli. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm ist in Begleilunq de- Kaisers und der Kaiserin von Rußland und des Prinzen Henuich heute Abend 7 Uhr hier ein- gelrofsen und am Bahnhöfe von sämmilichen Mitgliedern de- kaiser lichen Haute- empjungen worden. Tie Ehrenrompagnie stellte daS Wiborger Jnsanterieregimeni. Kaiser Wilhelm bol der Kaiserin den Arm und ging, gesolgr von dem Kaiser Alexander und dem Prinzen Heinrich, nach dem Platze vor tum Bahnhöfe, woselbst eine glänzende Smte zu Pserde die Allerhöchsten Herrschaften erwarte». Kaiser Wilhelm und Kaiser Alexander, sowie Piinz Heinrich bestiegen die Pserde und killen in- Lager, die Kaiserin und die Äroßiürslin folgten zu Wagen. Di« Allerhöchsten Herrschaften wurden von dem dichtgedrängten Publicum aus da- Ledhaiteüe begrüßt. * Petersburg, 80. Juli. Se. Majestät der Kaiser Wil helm beabsichtigt am Montag der Feier de- NamenssesteS der Königin von Griechenland in PawlowSk beizuwohaeu und erst am Dientiag früh Peterbos zu verlassen. * Petersburg. 2t.Juli. DaS „Journal de St.PtterS- bourg" sag! anläßlich der Begegnung der beiden Kader: „Heben wir den allgemeinen tiesen Eindruck dieser denktuüllugen Feier lichkeit hei vor. Es ist die- die vollkommene Harmonie zwischen den Gesinnungen der beiden Souveraine, die unter so srieriichea Umständen zusammengekommen sind, und Denjenigen, die in so über aus großer Anzahl herbeigeeilt sind, um dieser Bereinigung beizn- wohnen. Wenn die Einstimmigkeit der Souverän» sich ebenso getreu t» den Gesinnungen der Bevölkerung widerspi^gelt, so kann man vertrauensvoll aus eine Aera sreuudlchaftlicher Br- iehunaen rechnen, die unter den gegrnwärttgen Umständen eiu um o größere« Gewicht haben, alt sie ein sicheres Unterpiaiid sür die Auirechlerhaliung de« allgemciaen Friede»- sind, nach welchem sich die ganze Welt sebnt. * Petersburg. 21. Juli. Der gestrige Zapfenstreich >m Lager von KraSnoje-Selo verlies glänzend. Die allerhöchsten Herr schaften wurden in allen Thritra de« Laaer« jubelnd begrüßt. Kaiser Wilbelm verweilte längere Zeil im Kreise de« OsstciercorpS jeinc- Pk»r«burger Srenadier-RegimenlS. Da- Souver wurde im Kauer test einqenommea. Die Rückfahrt nach Schloß Pererhoj erjotgle erst spül AdrndS. * KraSovie-Selo. 2t. Juli. Die heutige Parade verlies glänzend. Kaiser Wilhelm sügr» sein PeierSburger Grenadier- Reg ment dem Kaiser Alexander vor. Rach der Parade wurde da« Frühstück lm Lager eingenommen. * Petersburg. 21. Juli. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm beaab sich »ach der Parade nach PawlowSk, um der Königin von Griechenland einen Biuch adzu st alten. Nachher sährl der Kader nach Peierlbarg. welHe« i» reichem Flaggenichmack prangt, noch der deutsch-« Botschaii. woselbst olficieller Ewvianq mit daraui- solgendem Diner staitsiudet. Di« Rückkehr nach Schloß Prierhoi ersolgt Abend«. * Petersbarg, >1. Juli. Der Kaiser Alexander ernannte de, Prinze» Hriirtch »m» «-es de« 6S. Dragoaer-Reglmeni«. Uachlrag zum politischen Tagesbericht. * Wie man au« St. Petersburg meldet, hat Kaiser Alexander III., der, wie bekannt, am t6 d«. MtS. von seinem Ailsfliige nach dem sinischen Arck'pel zurückqekchrt war, am 18. d. M de» letzten Rapport des Ministers deS Aeußern, Herrn v Gier», vor der Begegnung mit Kaiser Wilhelm II. enlqegengkiionimen. Herr v. Äier« seinerseits hatte Tag« zuvor eine ziveisiünbige Unterredung mit dem Berliner Bot schafter, Grasen Schuwatow, welcher in unterrichteten Kreisen eine große Wichtigkeit beigelegt wird. — DaS En>» pfangs-Ceremoniell, sowie alle weiteren Veranstailungen de« russische» HoseS auS Aniaß der Aiiwesenheit be- deutsche» Kaiser- werben vom Minister de- kaiserlichen HauseS, Grasen Woroiitzow-Daschkow, geleitet, der auS diesem Grunve seinen Urlaub sür die Dauer der Anwesenhril de« beukschc» Monarchen unlerbrocken bat. — Nach einer weiteren Meldung au« ver russischen Hauplstadl wird daselbst der Ankunft deS König- Georg von Griechenland erst sür den Brg>nn der nächsten Woche enigegengcschen. Der König wird im Schlosse Pawlosk, welche« von der Königin Olga bewohnt wird, Absteigequartier nehmen Rach der Entbindung der Königin wird da griechische Königspaar Sl. Pcler-burg verlassen, um sich nach Kopenhagen zu begeben. * Nach einer Meldung au- Konstantinopel hat die unter dem Borsitze Arlin Efjenvi Dabian'S eingesetzte Com mission zur Ueberprüiung bei Po st frage ihre Arbeite» zu einem vorläufigen Abschluss« gebracht, ohne bisher den k. und k. Geschäftsträger Baro» Schießt cingelaoen zu haben, ihren Beralhunge« beizuwobnen. In Koiistanlinopeler politischen Kreise» zweifelt man übrigens nicht daran, daß die Pforte angesichlS deS Umstande«, baß alle übrigen Botschaften die Vertretung ihrer Jnlerrsien in der Postsrage der österreichisch- ungarischen Botschaft übertragen haben, schließlich nachgcben werde. — Wie man weiter aus Konstantinopel meldel, ist der deutsche Botschafter bei der Pforte, v. Radowitz, Montag, ben tt>. d. M., aus seinem dortige» Posten wiever eingrlrossen. Der während seiner Abwesenheit mit der Leitung der Bol- schasl-geswSsle betraut grwesenr l)r. Busch speiste am Sonntag in Gesellschaft deS Botschaft--Dragoman», Baron Trsta, >m Palast«, wobei der Sultan ihm eine juwelenbesetzie goldene Tabakrose zum Anvenkcn verehrte u»v sür seine Gemahlin den Schelial-Orben überreichte l)r. Busch sollte am l7. d. MlS. aus seinen neuen Gesautlenposten nach Stockholm reisen. * Wie man auS Belgrad meldet veröffentlicht da- dorlige Amtsblatt die königliche Danksagung sür die Be grüßungen und Glückwünsche, welche alltäglich der Heimkehr des Kronprinzen auS allen LaubeSlhcilen dem Könige Milan zukamen. * Die Session der kretenfiscben National-Ver- saiumlung »st nunmehr wieder geschlossen worben, nachdem sie in Felge de- Einvernehmen« einer christlichen Fraclion mit den mohainebanischen Depulirlen in der Lage war, eine ganze Reihe wirklich nützlicher Vorlagen der Erledigung zuzusühren. Unter den finanzielle» Reformen verdienen jene hervo,gehoben zu werbe«, durch welche größere Ersparungen ln dem Bramlen-Personale der Verwaltung durch Auslastung aller übe,flüssigen Stellen bewirkt werden und daS Gleich gewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben der Insel endlich hergesielll wird. Von einschneidender politischer Be deutung ist die von der Nakional-Lersammlung beschlossene Rejorm de« Wahlgesetzes. 2- wurde darin die e gentlich selbstverständliche Bestimmung ausgenommen, daß »ur otto- manischeu Staatsbürgern das acttve und passive Wahlrecht sowohl sür die Wahlen in die Legislative, als jür jene der Adinttilstraliv-Körperschasleu zukomnie. Hierdurch werben eniige der heißblütigen Abg-ordnelcn, welche sich sehr viel aus ihr« griechische SkaatSbürgerschasl zu Gute lhun, von der Rational-V-rsainmlung ausgeschlossen nno eS wird diese den wirklichen Interesse» ver Insel mehr dienstbar gemacht. — Mit ver Banque ve Constantinople ist ein An leben von 60,000 lürk. Pso. abgeschlossen worven, vurch welches einige bringende siuanzielle Bedürfnisse ihre Befriedigung erhallen kötiuen Aufnahme der vorstadtdörfer. * Leipzig, 2l. Juli. Wir haben bereits die Vorschläge milgethcill. welche ver Rath Vieser Tage den Gemeinden b.hus- Einverleibung in die Stadt Leipzig gemacht bat. Der Abfassung dieser Vorschläge sind natürlicher Weise eingehende Derhanblungen vorhcrgegangen, und zwar stützten sich diese Verhandlungen aus die aus Grund früherer An fragen eingegangene» Wünsche der Voroble. Diese Wünsche sind, soweit überhaupt die vorläufigen Anfragen de- Rath-- beantwortel wurve», rbeniall« in vem sehr eingehend a»Sge- ardeilele» Bericht der Deputation zur Ausnahme der Vor orte. deren Vorsitzender und Berichterstatter Herr Ober bürgermeister llr. Georgi ist, rnthailen. Aus bie frühere» Antworten baden nicht geantwortet nur die RillergulSherrschaslen zu VoikmarSvors und Schöne- seld. Völlig ab leimend hat siw nur ver Gemeniveralh zu Abtuaundors erklärt; die Gemeinde Connewitz hat eiklärt, baß sie nicht mehr da« Interesse wie früher an der Vereinigung habe, und daß sie, wenn sie auch nicht gegen die Einverleibung sei. doch zunächst die Bedingungen zu erfahren wünsche. Ä>knso hat Eutritzsch zunächst die Grund- principien, unter welchen die Einverleibung ersolgcn solle, zu erfahren gewünscht; Mockau hat um Auskunft gebeten, „worin bie Vorlhrlle event. bestehen würden, die sür die Aus gabe sder Selbstständigkeit in allen inneren BerwalluiigS- angelegenbeitett geboten würden" Bedingungslos einverstanden erklärt bat sich Neureudnih; im Princip einverstanden haben sich erklärt, sehen aber der Mulheilung der näheren Bedingungen entgegen: BolkmarS- vors, Probstheida, ebenso erklärt Neusellerkausen sich im Princip einverstanden und sprich! nur die Erwartung auS, daß eS mit städtischen Einrichtungen werde versehen werben; Schöneseld ist einverstanden und behält sich die Stellung der Bevnigungen vor: Sellerhausen stellt zuvörverst ge- wisse Fragen: wie wird eS mft dem Stammvermvgeii? soll Sellerhausen serncrhin »och einen Schul-, Kirchen- GotleS- ackerbezirk bilden'? wie sind die Koste» sür Wasserleitung, Neupslaslerung, Ueberwöldung der Rietzschle auszubnnge»? wie sinv die Stiftungen und Vermächtnisse zu behanveln? soll Sellerhausen eine Vertretung iw Slavlverordnelencolle- gium erhallen und in welcher Ai,zahl'? wie soll sür FeuerS- gesahr gesorgt werden? ist der Rath die Gemeiuvebeamlen zu übernehmen gewillt und unter welchen Bedingungen? Eine Reihe von Gemeinden hat. anscheinend und dem Vernehmen »ach aus Grund von Besprechungen unter de» belheitiglcn Vertretungen, übercinstimineilv eine Anzahl von Bevlngungen sür die Ausnahme gestellt, welche allgemeinerer und prinzipieller Natnr sind, und welchen von ein zelnen Gemeinden besondere aus ihre Bedürfnisse bezüg liche Bedingungen noch binzugefügt worden sind. Die Reihe dieser Gemeinden Hai Möckern eröffnet mit folgende» Be dingungen: „L. Anspruch der Einwohner aus da« Bürgerrecht zu Leipzig, wenn die Betreffenden 2 Jahre lang in ver Ge meinde gewobnt haben und ben übrigen Anforderungen sür da» Bürgerrecht entsprechen; d Einrichlung von Bezirks wahlen. Ausnahme zweier Mitglieder der Gemeinvevertreluiig in da» künftige Slabldcrordnelencollegium innerhalb der ersten 6 Jahre nach der Einverleibung, in fernerer Zeit aber mindesten- eines Mitgliedes: e Mitbenutzung der binnen eine« noch zu bestimmenden Zeiträume- m den Geineinvebezirk zu sübr-nde» Leipziger Wasierlcilung unter den sür die künf- ligc Gesammlciniovimcrschaft allgemein giltiaen Bedingungen und Preisen; ck. Richtanwendung ver in Aus>icht genommenen Leipziger Bauordnung aus den Ort sür eine noch zu vereinba rende Reihe von Jahren, unter möglichster Beibehaltung ver in einigen Woche» neu auszuslcllenden Localdau« ordnung sür diesen Zeitraum bez. Fcrnhaltuug der rückwirkenden Kraft der Leipziger Bauordnung aus fertige und begonnene Skraßenanlageu der Gemeinde; o. Uebernahme der bi« zur Einverleibung vorhandenen Nohrschleußcn und Ausführung der noch fehlenden Schleuß«» in den alten be stehenden Straßen innerhalb eines noch zu bestimmenden ettraumeS unter Verzicht aus weitere Ansprüche an die vjacenlen; k. Einführung der Straßenbesprengung innerhalb eines noch zu bcstimmeitdcn Zeiträume«, falls solche d,S zur Einverlcibuiig »och »>chl eingesührl sein sollte; g. Uebernaliine der Aclive» und Passiven der Gemeinde ohne Ausstellung eines etwaigen besonderen Schuld>nlilgu»gHsvndS zu Lasten der hiesigen Gemeinde; ft. Eintreten der Stall Leipzig in die vorhandenen, vie Gemeinde biiivenden Verträge; i. sosortige Gleichberechtigung an der Armen- und Kranken pflege sowie am Slisiungo- und Verinächlnißgenuß; !c. khuii- iichste Ettiwirkuiig aus die Leipziger Pserdebahngeiellschasl zur Verlängerung ihrer Linie» biS an die äußere Grenze :c.; l. Fertigstellung einer Blückenverbindung über die Elster »ach der Mariendrücke binnen zwei Jahren »ach der Einver leibung rc.; m. Errichtung einer Sparcassenfiliale, falls bei der Einverleibung eine Genieiiidesparcasse hier schon bestehen würbe, Beibehaltung einer Steuer- und Schulgelver-Ein- »ahine, einer SlandesanitS-Expcvition und einer Berirkö- Polizeiwache; u. Gleichstellung der Schulen, gleiche Rechte bei Frequenz der höheren Schulen seiten- der Schüler, Gleichstellung der Lehrer bezüglich der GehaltSverhält- nisse mit denjenigen Leipzig« innerhalb eines noch zu vereinbarenden Zeitraum-; o. Uebernahme der Berufs- beamten der Gemeinde mit ihren Pflichten, Rechten, Ge hältern und Dienstbezügen in den Communalbienst der Stadt Leipzig, vorbehälllich kcS bestehenden KünvigiingSrechie-, welches jeroch >n Ansehung derjenigen Veamlen. die länger als fünf Jahre im Commlliialbieiist angestellt sind, seilcnS der Stadl Leipzig nicht vor Ablaus von süns Jahren a»S- zuüben ist. Die ständigen Berus-beamten sollen unter An rechnung Ver >m Coniniunallicnste überhaupt verbrachien Dieiislzett nach Analogie ver in ver Stadl Leipzig hierüber bestehenden Bestimmungen pensionSberechligt sein. Mit dem Geinenlvevorstand möge besonderer Vertrag abgeschlossen werden." ES sind diese Bedingungen eingebender zu erwäbnen ge- wele», weil die unter a. ft. e. ä. o. g. d, i m, u, o auch sür andere Gemeinden lyrisch gewe«:«» sind, und vir nun. mehr zu erwähnenden Gemeinde» dieselben mehr oder weniger vollständig ausgestellt haben. Es sind dies: Kleinzschocher: dasselbe fordert außerdem hochflutksrcie Verbindung mit Leipzig über Schleußig, Gasbeleuchtung. Feuermeldeslklle mit Telephonverbindung, Erhaltung der Giltigkeit tcS jetzige» SleuerregulativS, verhültnißmäßige Ver tretung im Sladtralhe. Leutzsch; dasselbe wünscht außer dem die Ueberbrückung der Fluthrinne am Schützcnhause. GohliS; dasselbe fordert insbesondere Fertigstellung der Wasserleitung binnen zwei Jahren und Ernennung zweier Stadtverordneten durch ben Gcmeinderath bis zur Gcsammt- wabl. Neuschöneseld, LvSnig, Thonberg, Stöt teritz, Neusellerhausen mit im Wesentlichen gleichen Bedingungen. Lindenau; dasselbe fordert insbesondere eine der Gesammteinwohnerzahl entsprechende, vom Gemeinde- ralh zu wählende Vertretung im Stablverordnelencollegium, so lange nicht durch reguläre Wahl sür Groß-Lripzig die Wahl geordnet sein wird. Schleußig; dasselbe fordert in- sonveihcit noch regelmäßige Fährverbindung mit Leipzig, bis ju einem gewissen Z-itpuncle GaS oder elektrische- Lickt, sofortig Beleuchtung des Sckleußiger Weg-, Berlreluiig im Sladt- vcroronele»cvllegi»in, Giltigkeit de- jetzigen SteuerregulalivS biS zur Erfüllung der Bedingungen. Reudnitz fordert »eben den allgemeinen Bedingungen insbesondere auch Ein stellung von mindestens 30 000 jährlich sür Slraßen- herstellung in den HauShallSplan und Vollziehung der Ein verleibung biS t. Januar 1889. Neustadt fordert neben ben allgemeinen Bedingungen insonderheit Pflasterung aller macavaniisirlen Straßen binnen fünf Jahren. Plagwitz wüiisckt neben den allgemeinen Bedingungen insbesondere Elnsührung der Wasserleitung bereit« im Jahre 1888. Die Besitzer der Rittergüter Abtnaundorf, Möckern, Kleinzschocker. Mockau baden zunäckst da« Ersuchen an den Ralh gerichtet, ihnen bie spcciellen GesicktSpuncte niltzu- lheilcii, wie er cvciiluell die Frage deö Anschlusses der Ritter güter auSjührbar deute, da die Gemeinde Leipzig — nicht die Rittergüter — die nächste wirthschaftliche Veranlassung zur Erörterung der EnibezirkungSfrage habe. Oesscntl. Verhandlungen der Stadtverordneten am 4. Juli 1888.*) (Ans (Srund deS Protokolle- bearbeitet und mltgetheilt.) Aiiwcsrnd 44 Sladiverordiietc und am RatkSlische Herr Ober- börgerineistrr 0r. Georgi und die Herren Ltadlrälhc vr. Wange« mann und Walter. Der Vorsitzende, Herr Borsteher Justizrath vr. Schill, tbeilte zunächst mit, daß er im Laufe der verflösse»«» Woche daS OrtSslakul über die Erstreckung deS Krankenversicheruagszwanges aus Handlungsgehilfen und Lehrlinge, sowie Kebtlsen und Lehrlinge in Apotheken, in der Fassung, wie eS vom Collegium genehmigt worden sei, mit- vollzogeu habe. Ferner tbeilt der Herr Vorsitzende mit, daß einRaihSichreiben, die Errichtung der Markthallen betreffend, cingegangen ici, mit dem Ersuchen des RathcS, diese Vorlage noch vor den Ferien zu erledigen. Der Herr Vorsitzende bittet in Folge dessen die Herren Vor sitzenden der bclheil giea Ausschüsse, diese Vorlage noch im Lause der nächsten beiden Wochen, bez. spätestens sür die Plenarsitzung vom 18. vsS. MlS. fertig zu stelle», und bemerkt dabei, daß auch noch einige andere größere Sachen vorliegen, die vor den Ferien »och erledig» weiden müsse». Es solgt sodann die Verlesung solgenden Registrnndcn-Eingangcs durch den Herrn Archivar des Collegiums im Aufträge des Herrn Vorstehers, und zwar: Rathsictireiben, Mittheilungen auf den Antrag deS Collegiums wegen Einholung eines Gut achtens über die Stärke deS Damme» zwischen der Kettenbrücke und der Plagwitzer Straße, nebst hierzu gehörigem Bericht der Tiesbauver- waltung. Herr Pommer bemerkt: Der OekonomieanSschuß habe nicht be zweftelt. daß der Damm vielleicht »ach rechnerischer Annahnie ge- nüqc; ein hervorragender Wasserbautechniker habe ihm aber aus Befragen erklärt, ein Damm sei absolut sicher nur dann, wenn ieine Krone 1 Meter über dem höchsten Wasserstand liege. Dies würde im vorlicgenden Falle nicht Io sein, ferner aber habe der Techniker dringend eine Verstärkung deS Damme- angerathen, um Leipzig vor der Gesabr einer Ueberschwemmung zu bewahren. Hieraus berukte der Antrag des Oekonomie-AuSschusscS. Die Verstärkung de- Damme« würde ca. 20.000 kosten, der Betrag de« Echadcns, den eine Ueberschwemmung auch nur deS »ächst- gelegencu Stadtviertels herbeisühren könule, lasse sich abrr nicht überleben. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi bittet Herrn Pommer, den betreffenden Techniker zu bezeichnen, damit man sich mit ihm inS Leriichiuen letzen köunle. Herr Pommer erklärt sich außer Stande, den Namen zu nennen, da der beireffende Herr vertraulich an ihn geschrieben babe. Da sich Niemand weiter zum Worte meldet, bewendet eS hierbei. Ter Herr Vorsitzende lheilt serner selbst zur Registrande mit das Dankichreiben des Herrn Polizeidtrector Brelschaeider sür seine Wiederwahl nnd hiernach die Einladung de- Verein« für BolkSwohl zu ieinem Sommerseste. Die Programme liegen auS. Ferner giebl der Herr Vorsitzende, Justizrath vr. Schill» Kcnulniß von dem heule elngegangenen Ralh-schreiben, die ErSssnuug des Vieh- und Schlachthoss be- tresieud. *) Eingegaugeu bei der Redaktion am IS. Juli.
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