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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-19
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1888
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142V mit Frl. Emilie Pfeiffer i» vernstadt. Herr Herrmaaa Llauß in Chemnitz mit Frl. Marie ISbn in EberSwalde. Herr Max Friedrich, Candidat de« höheren Schulamt« in Dresden, mit Frl. Marie Liebe in Borna. Herr Paul Schneider in Buchholt i. S. mit Frl. Jda Limaeu« dal. vermählt: Herr Adolf Wilhelm ia Dresden mit Frl. Thekla Rausch das. Herr Johanne» Albert Weißbuch, Architekt in Dresden, mit Frl. Anna Franziska Schmidt au» Bautzen. Herr Fritz Schuster, Apoiheker in Libenau, Reg.-Bez. Jranklurt a. O.. mit Frl. Johanna Jänecke au» Freren, Pro». Hannover. Herr Lrust Bachmann in Alten- bürg mit Frl. Anna Besser das. Herr Oswald Daimler in Alteuburg mit Frl. Helene Wassermann das. Herr Bruno Bvigt ia Chemnitz mit Frl. Hedwig Ruhr au» Oel«. »itz i. B. Herr Richard Weiuelt in Chemnitz mit Frl. Thekla Seisert das. Herr Reinhard Lisenreich i» Plauen mit Frl. Louise Hartlich das. Geboren: Herr» Richard Beese ia Laube- kiast eine Tochter. Herrn A. Händler in Dresden eine Tochter. Herrn De. Ludwig von Orth ia Berlin eine Tochter. Herrn Bictor Waldschmidt in Dresden eia Sohn. Herrn vr. weck. Findeisen ia DreSden-Plauen eiuc Tochter. Herrn Mar Hinkel in Chemnitz eia Sohn. Herrn Arno Schuricht in Chemnitz eine Tochter. Herru Hermann GülSdors ia Plauen eine Tochier. Herru Heinrich Fröhlich, k. ia Belau, eine Tochter. Herrn k. Jörschke in Markklceberg eia Sohn. Herrn von Hobel, Hauptmanu u. Compagnieches im K. Sächs. Fuß. Artillerie-Regiment Nr. 12 ia Metz, eine Tochter. Gestorben: Herr Privatier Johann Leutscher in Bautzen. Herrn Emil Säubeclich'» in Bautzen Töchterchea Elsa. Frau Anna Charlotte Wilhelmiae verw. Schlenkrich in Dre-den. Fran Franz in Alt-Coschütz. Herr Friedrich Leberecht Schmidt in Hainichen. Herr Karl Friedrich Günther, Assessor a. D. in Nossen. Herr Obersörster Gustav Lange in Laubau i/Schl. Frau verw. AmtSverweser A. Klopsleisch geb. Hieckmana in Stift Lungkwitz. Herr Ernst Günther, Kunstgärtnrr, tu Dresden. Fra» Alwine Thurm geb. Niezold in Gera. Herrn Theodor Wüstemann'« in Alteuburg Söhuchea Ernst. Herr Forstmeister Ludwig Medlhora II. ia Mörtdors. Herr Karl Ernst Fohrholz. Eiseadreher in Chemnitz. Herr» Karl Oettel'« iu Chemnitz Töchterchea Frieda. Fra» Therese Lina Kittler geb. Hänel in Chemnitz. Herr Albert Anton Gier», Bahnarbeiter in Chemnitz. Herr Friedrich Wilhelm Schulze, Friedensrichter »ad Gemeindevorstaad i» Altstadt Borua. Herr Alsred Paul Herntrich. Kaufmann au« Borna. !Herr Friedrich Wilhelm Georg, i» Plauen. Frau Wilhelmiae verw. Roßbach geb. Fritzsch ia Plauen. Herr Joh Gottfried Hartenstein, Cantor «wer. in Deutschenbora. Herr Ernst Straube, Materialist in Raum- bürg a. S. Frau Johanne Häb-rlein ia Naumburg a. S. Frau Auguste Am Ende geb. Winkler in Mühle Greußnig. Herr Paul Theophilu» Mittag, Kaufmann in Zittau. Zurückgekebrt vom Grab« meine» heißgeliebten Bräutigams, des vr. MI. Adolf Senf, sage ich Allen für die vielen Beweise inniger Theilaabme im Namen meiner Auge- hörigen meinen herzlichsten Dank. SopKtkll-vLä. Damen: Dienst.. DaanerSt. ö. Sonaab.ö. v,g- i,.z, u. Montag, Mittw.. Freit, v. -i.2-5llbr. n»t»«Iu« ». »»>iol»«-irit«t. Für Herren v,n8-'/,1a.4-Slldr. Damenv.I-4Uhrtäglich. Wanne»» n. HauSbäöer zu »eder Tageszeit. Marlon-Vaa, Schwimm-Basfin 18°, niiel tdauvNvii.Lrlteler vorzüglich. Pserdebahnverbindung alle B/, Minuten. Dam-Badez.: Mont., Dienst., Donnerst, und Freit. 9—11 Uhr, Mittw. u. Svanab. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: stet»mitAuSn.d.Dom..Vadez. Jederzeit Schwimm-Unterrtcht. Lllttctterntr. L8, in uLebater klüks 6er Ladubllk« uvck 6er Vlkrsv. 17»nnen»vil6«r (lrr^atuUlll. veiede» IVasaer). 8»»6-VU6er nack Löstritrer Art. Aovr- vlitlor r. Lodwieaederzrer dloor dereeeteUt. Vumpk-Itii6«r, iri.-ck-röwische n. russische, so sei« weäleloisede Vk6er xeouu nach llrrtl. Vorsekritt. Vorrüxl. ssud küvricktuve. om Dien-tag wohnte der Kaiser im vollen Wohlsein der 'Zarave bei. welche Prinz Heinrich selbst auf der „Hohen- zollern" abnakm. Gleich daraus ließ die kaiserliche Nacht vst anderen Schiffe Revue passiren. Ai» sodann der „Blitz" die Depeschen überbracht hatte, zog sich der Kaiser zurück und arbeitete mit dem StaatSsecrelair v. BiSmarck. Die daraus- olgende Nacht war eine vortreffliche, der Kaiser war früh 8 Uhr auf und da» Manöver de» Geschwader» begann. — Madrid. Ja Tarragona kam e» gelegentlich de« neuen AlkoholgesetzeS zu Ruhestörungen, wobei einige Verwun dungen vorkamea. — Wiesbaden. Die Kömgin Natalie von Serbien übergab dem Bürgermeister 500 mit der Bitte, die ihr während ihre» Aufenthalt» zugegangenea Bittschreibcn zu prüfen. — Chicago. Der Polizcicommissar erklärte, daß die gestrigen Unruhen keinen so gefährlichen Charakter gebabt hätten, und daß man mit Unrecht annebme, daß die öffentlichen Gebäude hätten zerstört werden sollen. In die Verschwörung seien nur 20 der untersten Clasfe an- gehörige Personen verwickelt. (Siehe politischen Nachtrag.) — Wien. CS wird hier die bisher geheim gehaltene Antwort deS preußischen Staatsministeriums aus die Adresse verschie dener freisinniger Abgeordneten an Kaiser Friedrich bekannt. Danach wurde den Ueberreichern milgelheilt, daß die Krone, welche die ErgebenheitSgesühle nicht in Zweifel ziebe, erwarte, die Ucberrcicher würben sich dankbar beweisen für die Wohllbaten. welche ihnen in einem geordneten StaatS- wcscn zu Thcil würden und eS sei daher wobl zu erwarten, daß die Abgeordneten an der Erfüllung der StaalSausgaben lebhast sich belheiligen würden. — General von Wartens leb en erhielt das Großkreuz deS Rothen AdlerordenS mit Eichenlaub. Darotheenstratze 8. Wannenbäder MWUIR AstI.IIUv>1 Ast»URRH von früh bi» Abends 9 Uhr. viiwL-Snä, t»«bertoiwdu«8to Oslo ui>6 1i»>«-nd«6 Dameo: Dienei., DonnerSl..Sonnab.'/,v 'i.11 Monina. Mittwoch. Freiiao '^.2-5, ^ Freüag: Petersilie mit Schöpsenfleisch. D. B. Winkelmana. H. / . Möhren u. Kartoff. m. Schöpsenfl. D. V. Brunner. Reue Leipziger Sveiieanit., Heiser Str.»3/4b. Donnerstag: Rindfl. m.Schoten u. Möhren. Zur kaiserreise. * Ueber die Vorbereitungen zum Empfange Kaiser Wilhelm'» schreibt man der „Schlesischen Zeitung" au« Petersburg, 11. Juli: Da» für gewöhnlich unbe wohnte eigentliche Schloß in Peterbos — Kaiser Alexander bewohnt tue sogenannte Farm Alexandria — wird für den hohen Gast neu einflerichtet. Die Arbeiter sind Tag und Nacht am Werk. Wie bisher bestimmt worden ist, wird am ersten Tage der Anwesenheit Kaiser Wilhelm's ein Festmahl in Pcterhof stattfinden. Nach demselben wird eine ,/Dshigi- towka" de» kaiserlichen ConvoiS, d. h. der kaukasischen Kosaken, veranstaltet werden. Diese Uebungen find im hohen Grade eigenartig und fchenSwerth sowohl, wa» den Gebrauch der Waffen seitens der wilden GebirgSreiter betrisst, als auch wegen der von denselben auSgeiührlen halsbrecherischen Reiter- kunststückc. Am zweiten Tage soll ein große» Flottenmanöver stattfinden; an den folgenden Tagen im Lager bei Krassnoje Sselo: Umritt durch» Lager, großer Zapfenstreich, Parade der aesammten Lagertruppen, Manöver der beiden Garde» Cavallerie-Divisionen. DaS Wyborgsche Jnfanterie-Regiment, dessen Chef Kaiser Wilhelm ist, wird wahrscheinlich von seiner Garnison Nowgorod nach Krassnoje Sselo befohlen werden. Telegraphisch wird un» gemeldet: * Petersburg, 17. Juli. Der Hofmarschall Sr. Majestät de» Kaiser» Wilhelm, Freiherr von Lyncker, und die übrigen Hofbeamlen trafen Abend« hier rin und fuhren alsbald nach Peterhof weiter. Die Ankunft Seiner Majestät de» Kaiser» Wilhelm daselbst wird Donnerstag Nachmittag um 2 Uhr erwartet. Am Abend diese» Tage» ist noch «in Besuch des Lager» in Kra»noje»Selo in Aussicht genommen. * Dagerot-Estland, 18. Juli. Die Kaiser-Nacht »HohenjoUern" passirte, vom Geschwader begleitet, heute früh 6»/, Uhr Dagerot. * Kronstadt, 18. Juli. Die Dacht „Slawjanka" mit Osficieren des SteuermannScorpS ist heute behus» Einlothung de« deutschen Geschwader» in See gegangen und er wartet dasselbe bei Hochland. * Die officiöse Wiener „Politische Correspondenz" bringt die folgende inspinrte Correspondenz ihre» Petersburger Berichterstatters vom 14. Juli: E» wäre zur Stunde eine ziemlich schwere Sache, sich vou deu letzten Eindrücken, den da» nahe Bcvorstehen drrKaiserzusammen- kuast ia deu gleitenden politischen Kreisen Rußlands hervorruft, eia Bild zu verschaffen, da die Mehrzahl der hervorragenden amtlichen Persönlichkeiten sich gegenwärtig nach verschiedenen Richtungen zerstreut befiadet, die Emen aus Urlaub, die Anderen aus ihren Billegiatnren. Während in Folge diese» Umstande» eia Theil dieser Persönlichkeiten na dem Empfange des Kaiser» von Deutschland überhaupt nicht theilnehmea wird, wird sich die Ab wesenheit derjenigen, die diesem Ereignisse beiwohnen werden, bi» zur Rückkehr des Kaiser» Alexander 1H. nach der Hauptstadt er strecken, der erst Montag von seinem AuSfluge iu den finnischen Archipel zurückkehrea dürste. Gleichzeitig werbea ia St. Petersburg ciatresfen: der deutsche Botschafter, General v. Schweinitz, der russische Botschafter om Berliner Hose, Gras Paul Schuwalow, der Miaister der au»wärligeu Angelegenheiten, Herr v. GierS, und der Minister de» kaiserlichen Hause», Gras Worontzow-Daichkow. Die Begegnung der beiden Monarchen soll om 22. Juli im Schloß Peterhof statifinden. Mit Rücksicht ans die Familientrauer de» Kaiser» Wilhelm H. werden keinerlei besondere Festlichkeiten au» diesem Anlässe veranstaltet werden und dürsten sich die äußeren Ehrenbezeigungen sür den hohen Gast aus eine große Truppen- revue im Lager von KraSnoze - Selo beschränken, sür welche bereit» die entsprechenden Anordnungen getroffen worden sind. Was nun die Stellungnahme der öffentlichen Meinung zu dem Ereignisse betrifft, läßt sich aus Grund der Kundgebungen der russischen Presse wie der Beußerungen verschiedener Kreise der Bevölkerung sagen, daß man der Kaiserzusammenkuiift von Tag zu Tag eine günstigere Auflassung entgegenbringt und in derselben eine ernste Ergänzung der Friedensbürgschasten erblickt. Diese freund liche Ausnahme gilt jedoch ausschließlich dem Gedanken einer einsachen Annäherung zwischen Deutschland und Rußland, eines Ein- vernehmen» zwischen den beiden Staaten, welche» daraus abzielt, die Interessen derselben mit eioander auszuiöhnea, den zwischen ihnen durch gewisseMißverständnisse und politische Verwicklungen der jüngsten Heit hervor gerufenen Gegensatz zu zerstreuen. Man begrüßt mit Besrtedigung die Aussicht aus die Rückkehr zu einem normalen Stande der gegenseitigen Beziehungen, welcher geeignet wäre, die aus Störungen de» Frieden» abzielendea Gelüste Derjenigen zu er- sticken, die aus eine Erkaltung de» russisch-deutschen Berhülinisse» rechnen mochten, um einer Politik der Abenteuer die Oberhand zu verschaffen. Alle Welt stimmt ia Rußland in der Ueberzeuguaq uberein, daß die Herstellung eine» solchen Verhältnisses nicht allein wünscheaSwrrth, sondern daß auch die Verwirklichung desselben sehr gut möglich ist. Gleichzeitig ist man aber allgemein von der Einsicht durchdrungen, daß weder Deutschland noch Rußland aus . der Bah» der Aussöhnung weiter, als bi» zur angedeuiclen Grenze gehen könnten, daß die etwaige gegenseitige Annäherung die Achtung der nationalen Interessen und nicht die Bereitwilligkeit zur Aosopserung aus der einen oder anderen Seite, überhaupt die Aufrecht- erhaltung voller Action-sreiheit aus beiden Seiten zur Grundlage lwben müsse. E» kan» demzufolge, nach der hier herrichenden lieber- zeugung, von einem Bündnisse nicht die Rede sein, nachdem angesichts de» offenkundigen Gegensätze» zwischen den Ansprüchen und Be strebungen Rußlands und Oesterreich-Ungarn» die Reg elungen von St. Petersburg und Berlin sich in die materielle Unmöglichkeit versetzt sehen würden, einander gegenseitig ernste Bortheile zuzu- qestehen, ohne daß dadurch von Seilen Rußlands traditionelle eigene Interessen und von Seiten Deutschlands Interessen des ihm ver bündeten Oesterreich-Ungarn benachtheiligt würden, mit anderen Worten, ohne aus die von diesen Staaten während der letzten Ialire jrstoehalteue Politik zu verzichten. Vater Feststellung dieses Vor- beballe» ist aber die öffentliche Meinung in Rußland von zu auf richtigen FriedenSwünschen beseelt, als daß sie nicht im Vorhinein allen Vereinbarungen der beiden Herrscher zustimmen tollte» welche darauf ausgehen, die beiden Staaten einander möglichst nahe zu bringen, einen Stand der Dinge anzubadnen. welchen die anderen Mächte gleichfalls voriheilhast oder mindestens znläisig fänden, indem sie in der Erhaltung eines durchaus nicht drückenden Frieden» eine hinreichende Entschädigung sür die Vertagung der von ihnen mög licher Weise voreilig gesoßten Pläne erblicken würden. Wenn somit, wie alle Anzeichen erwarten lasten, die Kaiserzusammenkunit unter Voraussetzungen dieser Art sich vollziehen wird, Io wird da» Er- rigniß im Auslande wie in Rußland eine gleich günstige Aoinahmc finden. Die Gesinnungen, welche sich dann aus der Monarchen- begegnung ergeben müssen, werden eine sehr günstige Grundlage für vie spätere Lösung einzelner, besonderer Fragen bilden, zu welcher man unmöglich schreiten könnte, wenn nicht vorher ein Zustand all gemeiner politischer Beruhigung hergesiellt würde. * Die „Neue Freie Presse", von der Reise Kaiser Wilhelm» an die Höse von Schweden und Dänemark sprechend, mißt ihr politische Bedeutung zu und erblickt in ihr eine Ergänzung der St. Petersburger Begegnung. Sie soll und kann nicht bloS dazu beitragen, das enger zu knüpfende FreundschastSband zwischen dem deutschen Kaiser und dem Zaren unzerreißbar zu machen, sondern auch den Nest von Sympathie, welcher in Euroa noch sür Frankreich vor Händen ist, ru vertilgen. Denn von den germanischen Völkern im europäischen Norden haben das schwedische und das dänische am zähesten die Vorliebe für Frankreich sestgehalten. Der empfindliche Stoß, welchen die Petersburger Begegnung den französischen Bünvniß-Jllusionen versetzt, werde dadurch noch fühlbarer, daß auch vie Höfe von Stockholm und Kopen hagen in den Bannkreis der Freundschaft gezogen werden, welche zwischen Wilhelm II. und Alexander III. ausgerichtet wird. Wenn »un auch der Besuch in Stockholm als eine HöslichkeitSsacke auSgelegt werden kann, so liegen doch der Reise nach Kopenhagen ausschließlich politische Motive zu Grunde. Don einer Annäherung an Deutschland könne Däne mark nur gewinnen. * Da» „Neue Wiener Tagblatt" bemerkt zu dem selben Gegenstände: „Die Absicht, die freundnachbarlichen Beziehungen zu Skandinavien zu befestigen, springt bei Schweden von selbst in» Auge, dessen Herrscherhaus durch uahe Verwandtschaft mit dem Hause Hohcnzollern verbunden ist. Wa« aber Dänemark betrifft, so gilt e» hier, alten Groll zu begraben. Und man muß gestehen, daß dänischcrseitS der erste Schritt hierzu gemacht worden war. Man erinnert ich. daß seinerzeit, unmittelbar aus die Nachricht vom Tove Kaiser Wilhelm's I., die Vorsitzenden deS FolkethingS und LanbS- lhingS deS dahingeschiedenen Herrschers mit lebhafter Ancr kcnnung gedachten und die Hoffnung auSdrücklen, daß daS wachsende Einverständniß mit dem Kaiser und Volke Deutsch land» die Wunden der früheren Zeit heilen werde. Diese warmen Erklärungen fanden in Berlin einen lebhaften Wider ball. Und wenn jetzt Kaiser Wilhelm II. dem König und Volke von Dänemark seine Achtung bezeigt, so wird die» zweifelsohne «ine sehr versöhnliche Wirkung üben und die Gemülher in Dänemark sür den Gedanken der Wieder annäherung an Deutschland, sür den ohnedies alle praktischen Interessen sprechen» empfänglicher machen." * Die »National Tidende" schreibt unterm lS.Juli Die zunächst liegende Erklärung de» Besuche» Kaiser Wilhelm's H. am dänischen Hofe dürste in dem Um stände zu suchen sein, daß der dänische König wiederholt Kaiser Wilhelm I. Besuche abgestattet hat, dessen Alter jeden Gr danken an Wiederbesuch au-schloß. Erst bei der Verabschiedung in Potsdam am Freitag war eS. wo Kaiser Wilhelm II. den dänischen Gesandten. Kammerherrn Vind, benachrichtigte, daß er die dänischen Majestäten in Kopenhagen zu begrüßen ge denke. Am Sonnabend ging dann auS Berlin eine osficielle Meldung an da» Ministerium de» Acußern ein. Inzwischen werden die Vorbereitungen zum festlichen Empfange veö hohe» Gaste», über Vesten Ankunst und Verweilen noch nicht» Nähere» bekannt 'ist, getroffen. Wie verlautet, wird dem deutschen Geschwader ein dänische» Geschwader, bestehend auS den Panzer schiffen „Helgoland" und „Odin", der Corvette „Dagmar" dem Torpedoschiffe „ESbern Snare" und einer größeren An, zahl von Torpedobooten, bi» zum Drogden entqegensahren und zur hiesigen Rhede begleiten. Viceadmiral Meldal hat sich bereits heute Vormittag an Bord de» „H'Igoland" br geben und seine Flagge gehißt. Neueste Nachrichten ans Lerlin. * Berlin, 18. Juli.* (Fernsprechmeldung deS .Leipziger Tageblattes'.) Tie „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bezeichnet die Klagen einzelner Franzosen, welche sich nach Elsaß-Lothringen begeben wollten, daß ihnen Paste verweigert oder umständlich gemacht worccn seien zur Reise nach Elsaß-Lothringen, als der Wahrheit zuwider, und da. wo ein Fünkchen Wahrheit sei. als großartig über trieben. DaS Blatt erwähnt dabei die Geschichte von dem französischen Ofsicier, welche wir bereits im Mittwoch-Haupt- blatt milgelheilt haben, und bemerkt dabei, daß dieselben Scribenten, welche sich heute über die Härte der deutschen Negierung beklagen, die ersten sein würden, welche Steine aus den deutschen Olficier würfen, der sich nach Pari», Bor deaux rc. zur Pflege seiner Anverwandten begebe» wollte. E» liege jedenfalls im Interesse der Franzosen, daß sie er kennen, daß sie mit demselben Maße geniesten werde» müsten, mit dem sie messen. — Nach einer leidlich vollbrachten Nacht Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Die badische Thronrede, mit welcher Se. k. Hoheit der Großherzog heute den Landtag geschloffen hat, erwähnt die während der Session hereingebrochencn schweren ScbicksalS- cblägc, de» Todes des Prinzen Ludwig und der beiden Kaiser. Diese Ereignisse, welche in rascher Folge da» deutsche Vater land im innersten Leben erschütterten, waren geeignet, die L>«be zu Kaiser und Reich noch sester zu begründen; sie werden dazu beitragen, die Regierung Kaiser Wilhelm'« zu einer ge segneten zu gestalten. Die Neve gedenkt darauf der an genommenen Gesetzentwürfe, insbesondere deS kirchenpolitischen Gesetze», Uber welche», wenngleich ein volles Einvernehmen nicht erzielt werden konnte, doch eine wertbvolle Einigung erfolgt ist, des EmsührungSgesetzeS zur Unfallversicherung der land» und sorstwirthschaflliche» Arbeiter, des BeamtengesctzeS und deS SchullebrergeseycS. Zum Schluß heißt eü: „DaS Reick, das inmitten der schmerzlichsten Verluste uncr- schüttert geblieben, wird auch fortan unser starker Schutz nach außen sein." * Wie die „Triersche Zeitung" bestätigt, habe der Ne, aiermigSpräsivent Nasse daS ihm angetragene Unterstaats sccrelariat im CilltuSministerium angenommen. * Einer Meldung aus Konstantinopel zufolge entbehrt die zuerst in einem Bukarestcr Blatte aufgetauchtc Nachricht von einer Erkrankung des Sultans, welche diesen sogar verhindere, sich mit StaatSgeschasten zu befassen, vollständig der Begründung, nachdem der Sultan sich andauernd uni) seit längerer Zeit eines vortrefflichen Gesundheitszustandes erfreut. — Auch die von einem französischen Blatte auf gebrachte Lesart, wonach der gewesene erste Dragoman der Konstantinopeler französischen Botschaft, Herr v. Longevitle, seitens deS Sultans mit einer geheimen Mission an den Prä sidenten der französischen Republik betraut worden wäre, wird von competcnter türkischer Seite als vollkommen aus der Lust gegriffen bezeichnet. Damit werden jene Combina- tionen, welche die Abreise deS englischen Botschafters Sir William White nach London mit der vorgenannten angeb lichen Mission iir einen Zusammenhang bringen wollten, von selbst hinfällig. ES ist bekannt, daß Sir W. White nur in rein persönlichen Angelegenheiten seine Reise nach England unternommen habe. ' Nach einer Meldung au» Konstantinopcl haben der Militair-Attachü der dortigen französischen Botschaft, Oberst Eaffarel, und der französische Eonsul in Varna am ver gangenen Mittwoch, den 1l. d., daS zur Erinnerung an die im Krimselvzuge gefallenen französischen Kricger^in Varna errichtete Denkmal eingeweiht. Es ist ausfällig bemerkt worden, daß der italienische und englische Consul genannter Stadt zu der Feier nickt eingeladen worden sind. ° Bei einer am Mittwoch in Chicago vorgenommcnen Haussuchung wurden ein Dutzend Dynamitbomben, ein Revolser und ein Dolch aufgesunden und 3 Personen in Hast genommen. Nach der Angabe de-PolizeicommistarS Bonsield hätte schon seil längerer Zeit eine Verschwörung bestancen, die gestern habe znm AuLbruch kommen sollen. Gegen zwanzig von den Theilnehmern am Complot hätten beabsichtigt, gestern Abend die Wohnhäuser der Richter Gary und Grinnel und anderer an dem jüngsten Anarchistenproceß betheiligten Per sonen zu zerstören. Nach anderweitigen Mittheilungen wäre die Zerstörung deS GerichlSsaaleS, anderer öffentlicher Gebäude und der RedoctionSlocale gewisser Zeitungen beabsichtigt gewesen. Unter den drei Verhafteten befindet sich ein be kannter Führer der Anarchisten. * Der unerwartete Tod de» Präsidenten dc» Oranjesrei, iaat», Johanne» Henricu» Brand, kann nicht vcr- ehlen, einen merklichen Einfluß aus die Entwickelung der üdafrikanischrn Politik auSzuüben. Brand war der Vermittler zwischen den in neuerer Zeit immer feindlicher sich gegenübertretenden Volkselementen holländischer und eng lischer Abkunft und Sprache in Südafrika. Sein Ursprung und sein Bildungsgang wiesen ihm eine solche Rolle zu. Er war holländischer Abkunft und in der britischen Hauptstadt Südafrikas, in Capstadt, geboren. Seine Familienüberlieserung führte ihn aus da» politische Gebiet, denn sein Vater war Sprecher deS Abgeordnetenhauses de« Caplande» und hatte als solcher die englische Rilterwürde erhalten, welche später auch dem Sohn verliehen wurde. Johannes Brand ließ sich nach beendeten Studien aus der holländischen Universität Leyden in London zum englischen Rechtsanwalt machen und übte dann längere Jahre in seiner Vaterstadt die Anwalts praxis auS. Auch im Cap-Parlament war er tbätig, bis ihn du« Vertrauen der Oranje-Buren zum Präsidenten jener Republik berief. In seinem neuen Wirkungskreise ließ er eü sich angelegen sein, die Bestrebungen deS über ganz Süd afrika ausgedehnten holländischen AsrikanderbundeS, so weit sie aus Erhaltung der holländischen Sprache unter den älteren Colonisten abziellen, eisrigst zu unterstützen, war aber eine viel zu vorsichtige Natur, als daß er dem Andrängen seiner Volksgenossen aus eine unmittelbar vie LoSlösung ganz Süd asrikas von der englischen Herrschaft betreibende Politik nach, gegeben bätte. Selbst die offenbaren Ungerechtigkeiten, welche frühere englische Statthalter gegenüber dem Oranje-Freistaat sich zu Schulden kommen ließen, vermochten ihm nicht seine nachgiebige Haltung zu verleiben. So geschah eS. daß die tbalkrästigere Burenparle, in der nördlichen und »eueren Gründung der auS der Capcolonie auSgewandertcn Colonisten. in dein Transvaal oder der .südafrikanischen Republik", wie die amtliche Bezeichnung jetzt lautet, ihren Stützpuncl suchte und fand, wäbrend der Oranje-Freistaat einer näheren Ver bindung mit England zuneigte. Es ist wesentlich Branb's Einfluß zuzuschreiben, daß der Oranjestaal in dem Befreiungs kampf« der TranSvaal-Bnren sich nicht in nller Form aus die Sciie der Schwcsterrepnblik stellte. Tics- äußerliche Neutra- l-tär verhinderte allerdings nicht, daß die Oranje-Buren selbst in Schaaren dem Heere Jvuöerl'S zuströmlen. Bei dem Sturm aus den Majuba-Bcrg und bei den anderen Gefechten, welche den englischen Truppen die empfindlichsten Niederlagen kosteten, baden Männer von beiden Seiten des BaalflusteS gejochten. Ein naheliegender Gedanke war eS. die beiden Fr-istaaten durch ihre staatliche Einigung zu einem widerstandSsähigen Gebilde mit PotschefSstroom al« Hauptstadt umzugestalten. Die Engländer danken e» Brand, daß dieser Plan bi« jetzt noch nicht verwirklicht wurde, verfrüht würde e< aber sein, wenn sie sich der Zuversicht hingeben wollten, daß auch nach dem Tode Brand'« alle diese Bestrebungen im Sande ver lausen würden. Im Interest« der dauernden Erhaltung de» niederdeutschen Volk-stamme» gegen die drohende Anglisirunz wäre die Vereinigung de» Oranze-Freistaat» mit dem Trans vaal und der Nieuwe-Republik dringend zu wünschen. Schon die Wahl eine» Nachfolger» sür Brand wird zeigen, ob seine England zuneigende Richtung in dem Oranje-Freistaat noch die Oberhand besitzt, oder ob durch Obsiegen der Asrikander- rartei jetzt rin erster ernstlicher Schritt zur Bildung eine« estgeschlostenen widerstandSsähigen holländischen Freistaat» ia Südafrika gethan werden kann. * Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani" au« Massaua ährt General Baldistrra fort, gegen diejenigen Personen, welche die Zahlung der Municipalsteuern verweigern, mit ZwangSmaßregeln vorzugehrn. Ein Grieche Namen« Trigoglu. Mitglied de» Eivilgericht», wurde au«gewiesen, weil er deu bezüglichen Anordnungen de» General» nicht nachkam. Mehrere Griechen haben die verlangten Steuern bezahlt. Musik. Neves Theater. Leipzig. 17. Juli. Die Theaterdirection hatte gestern dem Publicum einen lustigen Abend bereitet. Man sollte e« kaum glauben, daß drei kleine Einacter — „Die schöne Gulathea" von Suppe, „Herrn Kauvel'S Gardinenpredigten", Lustspiel von Moser, und „Am Wörther See", AärutuerischeS Liederspiel von Koschat, standen aus dem Programm — solch „ungeheure" Heiterkeit erregen könnten. Suppü wandelt mit seiner Galalhea die Bahnen Offenbares, mit weniger Frechheit: da» würde kaum schaden, aber auch mit weniger Geist: so erscheint uns seine Operette doch etwa» verblaßt. Bei einer so flotten Ausführung wie der gestrigen wird aller dings jener Mangel kaum bemerklich, und so konnte da- Werk zu einem Erfolg kommen, der an so geweihter Stätte wie an unserem Musenlempel wohl Manchen überrascht hat. Eine wirklich schöne Galathea war Frl. AndeS, deren brillante äußere Erscheinung die bewundernden Lobsprüche deS faden KuiistmäcenS MyvaS gerechtfertigt erscheinen ließ. 1 Brillant war auch die musikalische Ausstattung der Partie, überlegen genug, um Manches hervortrcteu zu lasten, wa» man bei einer vollendeten Ausführung nur ahnen konnte. Viel Lob verdient auch der Ganymed des Frl. Barlay, ein allerliebster .classischer" Junge, dem gegenüber auch manche- moderne Mädchenherz schwach werde» würde. So durste man der Galalhea ob ihrer an Pygmalion begangenen Untreue nicht allzu sehr zürnen. Frl. Barlay könnte noch einige „Drücker" autsetzen, sie würden namentlich bei dem bekannten Couplet mit dem Refrain „aber so klassisch" mehr nützen al» die jetzt angewandte allzu absichtliche Feinheit des Vorträge». Höchst ergötzlich-persislirt« Herr Nohland alS MydaS «ine gewisse Elaste des modernen MäccncnlhumS. Herrn Marion fehlte eS a» Opercttenlaune, die bei den übrigen Mitwirkenden so ortreißenv zum Durchbruch kam. Ten To» echter VolkSlhüuilichkeit schlägt Koschat'S Kärnt- neriscbcS Liederspicl an. ein VolkSbitd von großer Natur» Wahrheit. Die Handlung ist einfach und sinnig. Moizi, die Tochter deS SeewirthS, liebt den Burschen HanS, der zu den Soldaten gegangen ist; er wird verwundet und kann den vereinbarten Tag seiner Rückkehr nicht einhalten. Als er endlich erscheint, findet er sein Mädchen scheinbar verlobt — das ist die Rache deS gekränkten Schwiegervater» — und erst nach tüchtiger Angst wirb er mit seinem Lied vereint. Koschal hat eine Reihe der anziehendsten Volkslieder mit dieser Hand lung in Verbindung gesetzt und erweist sich in den zu Herzen gehenden Weisen ais ein Talent von GolleS und — Volte- Gnaden, Venn die Weisen sind dem Herzen de» Volke- ab- gelauschl. Die Aufführung war ausgezeichnet, Fräulein AndeS ließ ihre Doppelknnst als Sängerin und Dar stellerin hell leuchten, der Secwirth de» Herrn Prost, der Waldhoser de» Herrn Treutler, die Serbacherin deS Fräulein Buse waren Gestalten nach der Natur gezeichnet. Herr Rohland darf auch daS Lob in Ansvruch nehmen, kann aber kaum den Vorwurf, daß er sehr ost sich zu Uebertreibungen binreißen ließ, durch irgend eine Rechtfertigung seiner Auffassung entkräften. Ein flotter, fescher Soldat war Herr Marion, und die Herren Degen, Franke, Reimer» und Tschurn bildeten ein so fein zusammenstlmmenveS GcsangSquartett, daß sie aus Reisen geben könnten. Unser treffliche» Balletensemble zeigte seine nicht genug zu rühmenden Vorzüge besonder« in der Einlage „Grüße auS Tyrol" von Julius Hosinann. Die Volkssceneu waren prächtig eingerichtet von Herrn Prost, den musikalischen Tbeil leitete mit bekanntem Geschick Herr Musikdirektor Ewald. In dem in der Mitte zwischen diesen beiden Werken gespielten Einacter „Herrn Kandcl'S Gardinenpredigten" ent zückte namenllicb Frau Baumeister durch ihre wahrhaft unvergleichliche Kunst. M. Krause. 66. Stiftungsfest des UnivcrsitätssängervereiuS zu St. Pauli. Abermals wehten vom Krystallpalaste die blauen Fahnen: der Paulus beging seinen sechsundsechzigsten Geburtstag. Nachdem gegen Mittag eia festlicher Frül»chopven im Mariengarteu di« nöihig« Stimmung hervorgerujea, nachdem mau an den BahuhSfen „alte Häuser" und Vertreter des Höllischen Cartelverein» emviauaeu hatte u. s. w.. wurde Abends im blauen Saale de» Krystallpalaste» der ieierlicbe Commers abgehalten. Ein „Hoch" aus den Verein, mehrere deSgleichea zur Begrüßung der Ehrengäste und ein frischer Morsch der Musikcopelle «röffaetea den Commerz. Während Se. Magnificenz Herr Rector Professor vr. Ribbeck am Erscheinen verhindert war, war al» Vertreter der Universität sowie als Vorsteher des Paulu» Herr Hosraih Professor vr. Heinze zugegen; der „alte Langer" fehlte natürlich auch nicht, heute in jugendlicher Frische lachend, alte Häuser, Cartel- vereine und Freunde waren in reicher Anzahl vertrete», so daß der blaue Saal kaum die Menge saßle. Bon der Galerie herab aber schaute ein holder Kranz von Dainen dem seltsamen Treiben zu. Herr Hosrath Heinze erhob sich zuerst. Seit dem letzten Stistungsscste, so ungefähr sprach er, ist schwere» Leid über Deutschland hereingebrochen, der Heldenkaiser Wilhelm, der e» greint und befestigt hat. ist in das Grab gemäken; sein Sohn, der viel- gefeierte Kronprinz, Kaiser Friedrich lll., von qualvoller Krankheit dahingerafst. er, der noch das Musterbild eine» kräftigen Manne« war und berufen schien, noch lange Zeit da» Scepter zu führen. Herbe Verluste sind da» gewesen; doch wir müsten un» ia Ergebung lügen und dürfen die Hoffnung nicht sinken lasten. Den» an die Stelle der geiunkeaen Fechter tritt eia neuer, irischer, mathiger. unser Kotier Wilhelm (Beifall). Bon vornherein hat er da« große Wort gesprochen, daß er Frieden halten will. Gott gebe, daß er e» Volten kann. Und ist e» nicht möglich, dann wird er sich nicht scheuen, das Schwert zu ziehen, er wird ein mulhiger Fechter sein. Er sieht voll Muth in die Zukunft, denn e» weiß, daß da» deutsche Volk ihm vertraut, daß die deutschen Fürsten fest und treu za ihm stehen in Krieg und Frieden. Ein erhebende» Gefühl sür jede« ,unge und alte deutsche Her» war es, wie bei Eröffnung de« Reichs tages säst jämmtl'chc deutsche Fürsten sich ihm zur Seite gestellt hatten, gleichsam ein Schild gegen den Feind. Unter ihnen al- einer der erste» war unser erhabener König Albert; er hat wie jetzt, so auch jederzeit die Treue zum Kaiser zu erkenne» gegeben, er ist nie zuletzt gewesen, wen» e» guler Sache gegolten bat. Neben dieser Treue zum Reich« widmet er alle seine Kräfte unserem engeren Vaterland«; Alle», «a» geschieht, kommt ihm nickt nur zu Ohren, er sorgt auch für Alles, wa» er als revtor inaxulüesutisaimus der Universität für ein warme« Herz cnigegenbringt, das wissen wir Alle. Und mit der Universität steht ihm anch ihr Sängerverein nicht sern. Diesen beiden edle» Herrscher» in dieser Gemeinschaft, unserem jungen, mnthigeu Kaiser Wilhelm »nd unserem allgelieblen König Albert, laßt nn» in Gestalt eines donnernden Salamanders einen Fcstgruß bringen. Nachdem die „blühende, goldene Zeit" gesungen worden war und der Sccretair des BeremS, «tuci.jur. Martert, die Gäste mit herz lichen Worten willkommen geheißen, der Cassrrer, ,tv6. ttreol. F»>, unter großem Beiiall in schwungvoller Red« di« Lehrer der Hoch- schnle und die Alm» water gestiert hatte, ergriff Herr Hosrattz
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