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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-19
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1888
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4430 stoffenen Gcschäfttjahre» ganz btfrledlgrab ««fallt», ftldrß fei die dringendste Veranlassung, in der vertdeilung da» Dividende» eine vorsichtige Beschränkung walten zu lassen, weil dle Gesellschaft ge- »Sthigt gewesen, für die Entwickelung der aenea Branchen (Schiff- baumatrrial. Panzer sür Kriegsschiffe, Küste», und Laadbesestigung, sowie sür Herstellung von Tiegel- und Fayoagußstahl »e) ganz be deutende Lopitalausiveuduug zu machen, deren Vollendung sich suc- cessive erst im lausende» GeschLsirjadr vollziehen wird. Die AuS- slwte» sür die neuen Branchen gestalten sich fortgesetzt sehr günstig und es sei sür diejenigen Actioaaire, welche nicht blo» au- der CourS- difsererz prostlircn wolle«, nicht der geringste Grund vorhanden, sich beunruhigen zu lassen. Liegen. 17. Juli. (Köln. BolkSjtg.) Aus dem Eisen markt hat in letzter Zeit da» Feinblech-Svndtcat da» größte Interesse in Anspruch genommen. Für unsere gelammte Lisen-Industrie kann man »S nur mit Freuden begrüßen, daß da» Zustandekommen de», selben jetzt gesichert ist. Eta neuer Concurrenzkamps wäre nicht sür da» Blechgejchäjt allein von schlimmen Folgen gewesen: bei der sei» einiger Zeit wenig testen Preislage Kälte auch die Rückwirkung aus Roheisen nicht auSbleiben köunen. Selbst Eisenstein, der in den letzten Monaten kaum in genügender Quantität geliesert werden kau», hätte vielleicht auch noch im Preise darunier leiden müssen. — Roheisen wird heute ohnehin fast zum Selbstkosteaprei» vcr- kaust; bei Abnahme größerer Posten ist Puddeleiseu zu 46—47 die Lonne erhältlich. Durch die längere Zeit schwache Nachsrage in hochmanganhaltigem Spirgeleisen von Seiten Amerika» sind die größeren Hütten in die Lage gekommen, wieder mehr Puddeleilea Herstellen zu müssen. Hierdurch, sowie durch die Verzögerung in der Abnahme, zu welcher die am 1. Juli Bilanz ziehenden Walzwerke wegen der Inventur sich veranlaßt sahen, ist aus den Hobösen in den letzten vier Wochen etwa» Vorrath entstanden. Wa» die Kauflust sür Roheisen betrifft, so sind in letzter Zeit wieder mehr Geschäfte zum Abschluß gekommen; aber die erzielten Preise lassen, wie schoa au» den obigen Ziffern hervorgebt, viel zu wünschen übrig. Am besten steht e» noch immer mit Eisenstein, der bei festen Preisen andauernd eine» flotten Absätze» sich erfreut. In Feinblech ist e» auch etwa» bester geworden, und die nahe Saison macht sich schon durch reichlichere» Eingehen der Specificationeu bemerk bar. Da jetzt die durch die längere Zeit schwebenden Verhandlungen über da» Shudicat eingetreiene Beunruhigung de» Markte» beseitigt ist. darf man annehmeu. daß da» Feinblechgeschäst wieder lebhafter wird, zumal der Bedarf für die nächsten Monate rin zunehmender ist. Da» Syndikat wird vielleicht schon sehr bald feine Tkäiigkeit beginnen; den Termin wird erst «ine in Kurzem stattfindende General-Versammlung bestimmen. Es werden (wie wir schon früher mittheilteu) zwei BerkausSstellen, je eine in Siegen und Dortmund, errichtet. DaS Syudicat übernimmt den Verkauf sowohl sür da» Inland als auch sür da» Ausland uad trägt die Firma „West deutscher Feinblech - Verband". Derselbe wird mit den schlesischen und süddeutschen Feinblech-Walzwerken ein Cartel- derhältniß unterhalten. (Daraus geht hervor, daß die süd deutschen Walzwerke dem Syudicat nicht beigetreten sind und auch nicht beitreten werden; unter diesen Umständen glauben wir dem Syudicat keine lange LebeuSdauer versprechen zu dürfen. Uebrigea» erweist sich die Meldung der „Köln. Ztg. uad anderer Blätter von einem Syndikate sür ganz Deutschland al» salsch. Wa» den Westdeutsche» Feinblech-Ver band anbetrifft, so erfahren wir noch, daß die Firma Hesse L Schulte in Siegen, deren Beitritt bi» zum 10. d. zweifelhaft war, au diesem Tage beigetreteo ist. DaS eine Werk, welche« unannehmbare Be- dingungeu an seinen Beitritt knüpfte und deshalb außerhalb de» Syudicat» bleibe» will» ist die Firma Althaa» L Lieb recht in Attendorn.) *— Zeche Mont-Eeoi« bei Herne. Am IS. April d. I. «nrdr aus Zeche Moot-Leni» in dem bislang nicht gebauten, un bekannten östliche» FeldeStheil eia Ga» kohle nslöz von 5'/, Fuß Mächtigkeit erschlossen. Nachdem Ende Juni ein weitere» Flöz von etwa 1 w Stärke in demselben FeldeStheil gefunden worden, erschloß man» wie mitgetheilt wird, ebendaselbst ein dritte» Flöz, und zwar in einer Mächtigkeit von 8 Fuß 10 Zoll reiner GaSkohlea mit Sandstein zum Hangenden und Liegenden. AuS Bremen, 16. Juli. Der Sapltain de» „Norddeutschen Lloyd", Gustav Meyer, beging am 14. d. M. da» Jubiläum der hu»dertsten Fahrt über den Ocean. Die Verwaltung de» „Norddeutschen Lloyd" hatte für diesen Tag eine größere Festlichkeit an Bord de» Dampfer» „Elbe", besten Führer der Jubilar bisher war, veranstaltet. Se. Majestät der Kaiser hatte demselben den Krooe»orden IV. Elaste verliehen und die Direktion überreichte ihm al» Ehrengabe 5000 >l Ans dir vielen beim Festmahl gehaltenen, die Verdienste de» Jubilar» feiernden Rede» dankte derselbe in be wegte» Worten uad toastete allda»» aus die Direktion de» ,.Nord deutsch« Lloyd". Direktor Lohmanu glaubte in seiner Erwiderung die ihm dargebrachte Ehre aus den BerwallnagSrath übertragen zu müssen» da seine schwachen Verdienste (Widerspruch) nicht in Betracht kommen könnten gegenüber denjenigen der Herren im Verwaltung», rathe. Redner säyrt dann fort: „SIS vor etwa sieben Jahren dir» Schiss, die „Elbe", feine erste Reise machte, da zackte» die Leute mit den Achseln und meinten, der Dampfer Iö»»te sich nicht reatiren. Wie haben unbe irrt weiter gebaut und gute Resultate erzielt; jetzt habe» wir neun Schnelldampfer aus demOcean schwim me». Uad selbst mit diesen nenn Schissen können wir den Verkehr nicht bewältigen, wir werden nächstens «och mehr bauen müssen. (Brnvol) Wenn die Sache so gut gegangen ist, so ist die» da» Verdienst der Herren im Berwaltungs- rath — sie leben hoch I" ES sprechen diese Worte gewiß wieder sür die außerordentlich günstige Prosperität dieser Unternehmen», wozu allerdings die wirklich großartigen Einrichtungen der Schiffe und die außerordentliche Rührigkeit de» „Lloyd" wesentlich beigetragen haben. Bon letzterer ein Beispiel: Nächsten Mittwoch, den 25. d., expedirt der „Norddeutsche Lloyd" von Bremerhaven nicht weniger al« fünf große tranSoceanische Dampfer und zwar: „Lahn" nach New-Dork, „Rhein" nach Baltimore, „Hannover" nach dem La Plata, „Berlin" nach Brasilien und „Braunschweig" (Reichspostlinie) nach Ostasiea. Diese stins Dampfer befördern inSgesammt über 3000 Passa giere und ca. 18700 t (—- 374000 Ctr.) Güter. F Der Jahresbericht der Bromberger Handelskammer führt au», daß Kleingewerbe und Industrie sich gehoben haben, die Handelsverhältnisse aber mit geringen Ausnahmen noch immer un erfreulicher Natur sind. Die früher so ansehnlichen Handelsbeziehungen Brombergs mit Rußland haben durch die Zollerhöhungen und Er schwerungen des Grenzverkehrs fast gänzlich ausgehört und beschränken sich nur noch aus die nothwendige, aus früheren Abschlüssen herrührende Einfuhr von Holz und Getreide. Aber auch diesem beschränkten Ver kehre bereiten die umfangreichen Ausweisungen deutscher Beamten und Arbeiter aus Rußland ungewöhnliche Hindernisse, da es schwer hält, dort entsprechenden Ersatz an zuverlässigem Personal zu finden, aus welches die meisten deutschen Interessenten angewiesen find. Die politischen Verwickelungen haben ebenfalls viele geschäft liche Unternehmungen nachtheilig beeinflußt. Trotz mannigfacher Schwierigkeiten haben aber nicht nur die älteren Industriezweige bei zunehmendem Verkehrsumfange ihre Leistungsfähigkeit bewährt, son der» eS haben auch einzelne junge Industrien, welche dort von intelligenten Unternehmern gegründet, mit neuen und verbesserten Erzeugnissen in den Wettbewerb des Weltmarktes eintretcn konnten, eine rasch fortschreitende Entwickelung genommen und sich in kurzer Zeit einen guten Ruf erworben. Diese günstigen Erfolge deutscher Gewerbthätigkeit haben neben ihren wirthschaftlichen Urtheilen zu gleich eine symptomatische Bedeutung sür die fördernde Wirksamkeit, welche Bromberg auch in nationaler und kultureller Beziehung aus den deutschen Osten hat. (-) Au» Bayern, 18. Juli. Beim amerikanischen Con sulate Nürnberg wurden in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1888 für 1 260 272 Doll. Maaren, die nach den Vereinigten Staaten gingen, angcmeldet. Im Vergleich zum Versandt im zweiten Viertel jahre des Vorjahres ist eine Steigerung von 78 606 Doll, oder 6,1 Proc. zu verzeichnen. Den größten Werth erreichten Fenster und Spiegelglas mit 594 501 Doll. (102 000 Doll, mehr als 1887), dann folgen Bronzefarben und Blattmetalle mit 201180 Doll. (Mehrung ca. 67 000 Doll ), serner Spielwaaren mit 153 354 Doll, und Korbwaaren mit 61651 Doll, (etwa 10000 Doll. mehr). Daraus läßt sich besonders eine erfreuliche Zunahme de» Exporte» er- kennen. Hopsen, der nur mit 43 538 Doll, bewerthet ist, erreicht noch nicht den vierten Theil des Werthes vom Vorjahre, weil die Hopfenernte in Amerika im vorigen Jahre selbst gut war — Ein neues Graphitlager, das sür unsere Bleististsabriken sehr werth- voll sein dürste, ist in der Gegend von Wolfersdorf entdeckt worden und soll im Herbste zum Abbau hergerichtet werden. VV-n Prag, 17. Juli. Böhmisches Braunkohlengeschäst. Tie seit Ende Juni anhaltende kühle Witterung mit wiederholten Niederschlägen erhielt da» Fahrwasser der Elbe auch in der ersten Iuli-Hülsle durchweg über dem Normale», so daß die Wasser-Ler- ladungen, wenn auch gegenüber dem Vormonate in etwa« ruhigeren Bahnen, so dennoch anstandslos sortgesetzt werden konnten. I» Folge schwachen Zuganges an Laderaum nahmen die vvrmonallichen Schiffsfrachten mit geringen Differenzen einen festeren Stand ein, zumal das Wassergeschäft in der Nächstzeit sich weiter beschränke» dürste. Das direkte Vahngeschäs» erhielt sich aus der der J-hreSzeit entsvrcchensen Höhe. IV-v. Pr«g. 17. Juli. Prag-Duxer vahn.^ Die steigende Tendenz, welche die Einnahmen der Prag-Duxer Bahn sei« Kurzem verfolg« (für di« «Ke Jukl-Hälft« wird ein Wn« «„ üb« »0000 s!. «»«gewiesen, ist aus die kürzlich «folgte Eröffnung de« »eue» Kohleaschachte« de» Duxer Kohlenvrrrin» zurückzutührea. Für diese Neuanlage (Tbeodor-Schacht) Hot der Duxer Kohleuverei» ein Förderquantum von 50 Waggon« pro Tag in Aussicht genommen. Wird diese LeiftuagSsihigkeit erreicht — die Direktion de» Kohlea- vereia» erwartet e» ziemlich bestimmt — daun erhält die Prag- Duxer Bahn einen Frachtenzuwach« von ca. 3,6 Millionen Zvllctra., wa» immerhin die Einnahmen beträchtlich heben wird. Wir haben wiederholt aus diese» Moment hiagewieleu uad gleichzeitig auimerk« sam gemocht, daß die tommeude Zuckercampagne die Prag-Duxer Bahn namhaft alimentiren wird. *— Lande-baak für Böhmen. Wie au» Prag gemeldet wird, ist dem Lande»au»schuffe die Entscheidung de» Ministeriums de» Innern zugekomme», wonach die Regierung aus Grund de» Gutachten» der BereinScommissioa gegen die Gründung der Lande», bank iür Böhmen im Princip nicht» einzuwenden habe; alle Ge- schäfte jedoch, die spekulativen Lharakter haben, müssen streng au» dem Wirkungskreise der Baak au-geschloiiea werden. Wie», 17. Juli. Nach einer Meldung der „Presse" sind di« Gerüchte, eine Eooverston der Prioritäten der Earl Ludwig- baba sei bevorstehend, gänzlich unbegründet. *— Oesterretchisch-angartscher Lloyd. Der Verwaltung»- rath hat an da» Ministerium des Aeußera eine Denkschrift gerichtet» welcher er unter Darlegung der äußerst schwierigen finanziellen Verhältnisse uad der durch den neue» Vertrag erwachsenden, bedeutend vermehrten Leistungen einen in der Dauer de» vertrage» za tilgenden verziarlichea Vorschuß von drei Millionen Gulden erbittet. DaS Ministerium de» Aeußera wird diese Denkschrift unverzüglich an die beiderseitigen Handels-Ministerien zur Begutachtung über senden. *— Aetieugesellschast „Pereker Zucker.Raffinerie". Die constituireud« Generalversammlung dieser nunmehr behördlich ronressivnirtea Actieagesellschast, deren Hauptinteresse»»«» die Oester- reichisch« Eredttanstalt und die Firma Seligmann Elbogen in Prag sind, fand am 17. d. in Wien statt. *— Mährische Greazbohn. Die Verwaltung der Mährischen Grenzbahn hat der Wiener Bvrsenkammer angezeigt» daß die nicht eingelöften Eoupon» der Grenzbaha-Actien inclusive de» am 1. Juli 1886 fällig gewesene» keinen Werth repräsentirea. Mit Bezug aus diese Anzeige wurde seiten» der Börseulammer bestimmt, daß die Aktien dieier Bahn ohne Coupon» lieserbar sind. *— Pflaumen - Export ri» Triest und Fiume. Die letzt« Export-Campagne zählte zu den glänzendsten seit Jahren, da infolge der reichen Ernteerträgnisse in Slavonien, Bo-nien und Serbien massenhafte Quantitäten in ven Handel gelangten. Der größte Ex port nach dem Westen findet bekanntlich via Triest und Fiume statt, welch letzterer Hasen, begünstigt durch die TranSportverhältuisse, einen rasch steigenden Antheil an der Vermittelung des Transit» hat. Insbesondere trug dazu bei, daß allmonatlich regelmäß eine Fahrt der Dampfer der Anchor Line von Fiume stattfindet, so daß eine lünstige und relativ billige VersraHtungSgelegeubeit vorhanden ist. iesem Umstand« ist e» auch zuzuschrerben, daß innerhalb eines Jahres, d. i. vom 1. Juli 1887 bis 1. Juli 1888, von Fiume nach New-Dork 18212 Faß Pflaumen exportirt wurden, während gleich zeitig von Triest dorthin bloS 15 968 Faß abgingen. Allerdings ist der Hauptsitz des PslaumenhandelS noch immer Triest, von wo die großen Transaktionen nach allen Richtungen eingeleitet werden. Der gesammte Export an Pflaumen auf dem Seewege stellt sich für die letzten vier Jahre folgendermaßen: vi» Lrieft vi» giume 1884 178441 Mtr.-Ttr. 24 529 Mtr.-Etr. 1885 277 067 . 71 004 1886 141 025 . 47 518 . 1887 210443 . 13216? - *— Ungarische JnvestationSanleihe. Nach neuerlichen authentischen Informationen, ist die ungarische Regierung fest ent schlossen, die streitige Frage in Betreff des 1876er InvestitiouSan lehen» in einer sür die Actionaire günstigen Weise zu erledigen. Sie wartet nur die paffende Gelegenheit ab, um dieser Anschauung greis baren Ausdruck zu verleihen. Für die Verzögerung diese» Bor Habens ist auch mitentlcheidend, daß man den Schein vermeiden will, al» ob man sich rin Zugeständniß hätte abtrotzen lassen. *— Assecuranz alter Jungfrauen. In Dänemark besteht eine BersichcrungSeinrichtung, wie sie wohl anderwärts kaum Vor kommen dürste. Sie ist als die „Alte-Jungsern-VersicherungSgesell schuft" bekannt. Ihr Zweck ist die Versorgung der ledigen Frauen, zimmer wohlhabender Familien. Sie giebt ihnen Obdach und Pfleg« und „Stecknadelgeld". Ihr Gebrauch wird in folgender Weise ge- schildert: Sobald einem Familienvater «in Kind weiblichen Geschlechts geboren wird, läßt er den Namen desselben bei der Gesellschaft ein tragen und bezahlt der Gesellschaft eine gewisse Summe. Sobald das Mädchen das vierundzwanzigste Lebensjahr erreicht hat und nicht verheirathet ist, hat eS Anspruch auf ein bestimmtes Einkommen und einige Zimmer in einem der Versicherung gehörigen Gebäude, welche» von Gartenanlagen und einem Park umgeben ist und von anderen jungen und älteren Damen bewohnt wird, die aus gleiche Weise Mitglieder geworden sind. Stirbt der Vater früher, so giebt diese» HauS dem Mädchen Obdach, später tritt eS in den Besitz eines Ein kommens. Stirbt das Mädchen oder verheirathet es sich, so erlöschen diese seine Rechte, und da» einbezahlte Geld fließt in die Casse der Versicherung. Der Vater kann zwanzig Jahre lang bezahlt haben — das Mädchen verheirathet sich jetzt und alle Vortheile der Ber. sicherung sind verloren. Gerade dieser Umstand macht eS eben der Gesellschaft möglich, sich mit kleinen JahrcSprämien zu begnügen. Jedenfalls erwächst den Eltern das wohlthuende Gefühl, durch geringe jährliche Zahlungen die Zukunft ihrer Tochter zu sichern und ihr nach Ableben de» Versorger» ein behagliche» Heim und Einkommen zu verschaffen. *— Russisch.persischer Handel. Au» Teheran schreibt man dem „Grashdanm", daß dort an 600 Colli verschiedener Manufaktur-, Galanterie-, Glo»-, Porzellan-, Bronze-, Eisen- und anderer Woareu ongekommen sind, die sür die russische industrielle Ausstellung in der Hauptstadt Persien» bestimmt sind. Die Ausstellung ist in Folge der Initiative eine» Herrn Konsch n unternommen worden, der gegen, wärttg bei der persischen Regierung um eine Concejsion sür den Bau einer Eisenbahn vom südlichen User des Kaspischen Meeres bis Teheran nachsucht. Um dieses Unternehmen in Ausführung zu bringen, hat Herr Konschin bereit» eine Gesellschaft von Lapitalisten gebildet. D. Eisendahn.Verbindung Finaland» mit der Nord see. Die Verlängerung der Uleaborg-Eisenbahn bis an die schwedische Reichsgrenze bei Tarn ea ist vor Kurzem im finnischen Landtage beraiben worden. In der Begründung der Vorlage wurden die Vortheile einer Verbindung Finnlands mit einem eiSsreien Hasen der Nordsee und einer internationalen Bereinigung mit den Eisen bahnen Schweden» und Norwegens hervorgehoben. Ist die Bahn bis Tornea erbaut, so fehlt nämlich nur noch ein unbedeutendes Zwüchenglied, um von S«. Petersburg direct nach Osoten sahren zu können, da die Strecke von Tornea bi» zur nächsten Station der Bahn Osoten-Lulea nur sehr kurz ist (Osoten an der Nordsee. Lnlea an der Ostiee). Die große wirthichastliche Bedeutung einer Berbin düng der finnischen und norwegisch-schwedischen Bahnen ist unver kennbar; auch in Norwegen wird der Vonheil gewürdigt, durch eine direkte Verbindung mit Rußland einen neuen großen Markt gewinnen zu können. Im klebrigen ist auch die strategische Bede», tung einer Verbindung der Uleaborgbahn mit der Diolen-Lulea. Linie nicht zu unterschätzen. stehe» an« zweimal S Weiler» achteckiger Grnndfvr«. Di, ist Pfeiler eine» Doppelthurme» übertrage» zusammen eine» Drnck von nahezo 50000 t. Die einzelnen Pseiler verbreitern sich von Ich w oberen Durchmesser bi» zu 2.1 w unteren Durchmesser. Die Bau- kosten sind schätzungsweise aus 63000000 angenommen worden. LandwirthschaftlicheS. Halle a. S.. 17. Juli. Der hiesige Garteubau-Bereiu erörterte in seiner letzten Monatsversammlung «in äußerst wichtige» Thema: „Mittel und Wege. Holz vor Fäulniß zu schützen." Nach den AuSsührungcn des Vortragenden, Herrn I)r. Baumert, ist di« FLulaiß kein rein chemischer Proceß, sondern sie wird ein- geleitet und unterhalten durch sogen. Fäulnißbacterien, deren keim« in der Lust enthalten sind. Die Fäulniß ist somit der bekannten Schwammbildung ursächlich verwandt, da eS in beiden Fällen Or ganismen sind, welche das Holz zerstören, indem sie sich aus Kosten von dessen leicht zersetzlichen Bestandtheilen entwickeln. Fäulniß und Schwammbildung können deshalb auch mit gleichen Waffen bekämpft werden. In trockener Lust und unter Wasser fault daS Holz be- kanntlich nicht, sondern nur bei gleichzeitiger Einwirkung von Lust und Feuchtigkeit. Man kann deshalb Holz vor Fäulniß schützen, indem man es nach sorgfältigem AuStrocknen mit einem da» Ein- dringen von Feuchtigkeit uad Lust verhindernden Ueberzuge, z. B. einem Anstriche von Oel, Petroleum. Firniß, Theer ,c., versieht- Bon solchen oberflächlichen Schutzmitteln wird man indessen keine uachbaltigen Wirkungen erwarten. Besser wirkt schoa das Ankohlen der Pfähle rc. Der Vortragende besprach nacheinander die An wendung von Thecröl, Chlorzink, Kupfervitriol, Quecksilberchlorid und verweilte längere Zeit bei der Anwendung des Kupfervitriols, daS bekanntlich zum Jmprägniren der Telegraphenstangen nach dem Verfahren von Boucherie benutzt wird. Nach der Ansicht des Redner» ist dieses als das zur Zeit beste bekannte Mittel gegen die Fäulniß de» HolzeS aozusehen und darum als solches zu empfehlen. *— lieber die ErnteauSsichtcn io Rußland sind dem .Finanzboten" jetzt über 4000 Briefe «ingelaufen, in welchen Land- wirthe aus allen Theilen Rußlands die bevorsteheude Ernte nicht nur al» eine gute, sondern al» eine glänzende bezeichnen. Post- und Telegraphenwese». D. Posttarts der Australischen Colonien. Die Austra lischen Colonien sind bekanntlich dem Weltposwereia noch nicht bei getreten. In Folge dessen herrschen dort noch Portoverhältnisse, wie sie etwa vor 50 Jahren bei uns in Deutschland bestanden. So kosten ;. B. au» der Colonie V etoria nach Deutschlands mit demlcheu v-» Eue» D-mvtcra Wattes. — v. -este» «, »„«de» S» L >n»nst Ist»? ab. Ll. 57. Nr. 44 518. „Selbstthätigrr Abschaeideapparat". — GranpnerL Eißner in Lugau. Vom 28. September 188? ab. El. 80. Nr. 44 446. „Pendelaushängung sür Regulator - Uhren". — Werner in Leipzig. Vom 15. Februar 1888 ab. Ll. Pence 1) aewöyuliche Vrieje iur je '/» Unze . 6 2) Zeitungen bi» 2 Unzen 1 4) Sonnige Drucksachen bi» 1 Unze . . 1 « „ „ 2 Unzen . 2 sür jede weiteren 2 Unze» .... 2 5) sür Bücherpost bi» 2 Unzen ... 1 für jede weiteren 2 Unzen .... 2 Die deutschen Dampfer thun e» also auch billigsten: außerdem garautirea sie vollste prompteste Beförderung. e-nniM Pcnc^ vl» San Francisco Pence ?',. 4 3 hier wieder Sicherheit am und Königliches Amtsgericht Leipzigs Handelsregister. Am 16. Juli eingetragen: Da» Erlöschen der dem Herrn Hermann Emil Feigeuspan für die hiesige Firma Gebrüder Natban ertheilt gewesenen Procura. — Das Ausscheiden de» Herrn Friedrich Gotihels Paul Seiffert als Mitinhabers au» der hiesigen Firma Seiffert L Eo. HandclSgerichtSsacheu tm Königreich Sachsen. Veränderungen: Herr M. W. Hempel in Hohenstein ist Mitinh. der dortigen firma E. A. Hempel. — Herr E. R. M. Schröder ist auS der iirma Bruno Schmidt Nachs. in Dresden auSgeschieden. — Herr I. G. Haustein in Schneeberg ist nach Ableben seines Vaters Iah der dortigen Firma Friedrich Haustein. — Frau W. A. verwtttw Müller in Iodanngeorgenstodt ist auS der dortigen Firma Emil Müller auSgeschieden und Herr K. A. E. Müller dos. allein. Inh. — Nach Ausscheiden der Frau I. A. verw. Heinig in Limbach ist aus der dortigen Firma Johann Heinig ausgeschieden uud sind die Herren E. G. und I. M. Heinig das. Inh. der Firma. Erloschen die Firmen: Albln Möschler in Hohenstein. — Carl Krauß in Markneukirchen — LouiS Wilsdors in Riesa. — C. G. Eichler in Mittelfrohaa. — Eduard Hedrich, G. A. Kaufmann, Moritz Zülzer, Th. Noa, Geußler L Hempel, Wilhelm Wagner, Max Gräfe L Co. und Jacob Kloßner, jämmtlich in Dresden. Zahlungs-Einstellungen. ->«»»» w«w»r» >««,«eicht 4 Iß L" -v ZZ L- r:»- Z- »ß Z« v. Sohn jan, Naulmanii vcrlia Berlin 16.7 1ä.S 4.8 Sttll David Adler tm ftirma Jorke L Adler). Kaufmann Berlin Berlin 16.7 MS 6» 16.'0 Siegfried Dresel. Kaufmann Berlin Berlin 167 >2.9 26.7 1.16 A. L. Käseberg. Reftauratcur R°ih« Kolha 7.7 M,7 4.8 4.6 Heinrich Lamp. Kaufmann Kicl K,cl >17 I6.!i 68 27.!! Carl Kellner. Fleischermeister Obrer»?, Obrdrul 12 7 tili 1iK 18 d s. Hervitd. Ortonvm «Nachlaß »rangerbaulen Sanzcrtauscn 14.7 IL2 dH 89 K. T. Heinrich, qed. WinNer. I«.7 b.9 >Z 269 Sn-, der ftirma E. S. Hrmrich NleitrrdLndicrin «Nachlaß! Lebnitz Sebnih ll. 2. ftlcilcher, Lludcnmairr Walddcim Waldheim 147 7» >63 166 fl. H. tzleischrr, Gulebcuzer Unlrrnitzlchka Wuijen 11.7 188 N8 19S Submissionen im Juli. 28. Potsdam, Neg.-Daumstr. Panten, Eisenconstruction rc.; 28. Köln, Rcchtsrhein Eisenbahn. Wagen, Radsätze rc.; 28. Leipzig, St aßenbau-Depulation, Fußwegübergänge; 30. Pajewalk, Pioviantaml. Magaziusäcke; 31. Magdeburg, Wasserbauinspcction, kieferne Piähle; 31. Köln, Linlsrhein. Eisenbahn, Oberbaumaterial. Im August. 1. Spandau, Munitionsfabrik, Klinker; 1. Roßleben, Eisenbahn-Bauabtheilung, eiserne Träger; 1. Roßleben, Eisenbahn-Bauabtheilung. Dachd.- u. Klcmpnerarb.; 1. Berlin, Eisenbahn-Direction. Wcichentheile; 10, Elberfeld, Kleidercasse kgl. Eijenb.-Dir., Sommerstoffe; 20. Spandau, Bekleidungs-Ami 3, A.-Corps, Wäsche rc.; 20. Kassel, Bekleid.-Amt 11. A.-Corps, Wäsche; 20. Magdeburg, Bekleid.-Amt 4. A.-Corps, Wäsche. L Einnahme. Ausweise. »— Paultneuaue-Nroruppt». Juni 15 567 — 2309 ^l). seit 1. Januar 56 212 ^l (-s- 77S L). *— Oesterrelchnche Nordweftbaho. Vom 1. Jaanae bi« 1b, Juli: Garantirte Linse 4 250 933 fl. (-)- 149 786 fl.); «Ibethal- bahn 2 583 940 fl. (ss- 182 813 fl.). IVTL Luzern. 17. Jnli. (Osficiell.) Die vetrleb««t»»ahme- der Gotthardbahu betrugen tm Junta, für den Personenverkehr 278 OM (im Mai 364 500 Frc» ), für den Güterverkehr 587 OM im Mai 650OM Frc».), zusammen 865OM Frc». (im Mai . 014 500 FrcS). Die Betrieb-auSgabea betrüge» im Juut 430MO Frc». (im Mai 420000 Frc».). Demnach Ueberschuß 435000 Frr». (tm Mai 594 500 Frc».). Der BetriebSüberschuß im Juni 1887 betrug 430 OM Frc«. »—Warschaa-Dte». Juni 696 024 Rbl. (-»- 58 244 ««.). eit 1. Januar 3 988 902 Rbl. (- 17 28? Rbl.). *— Warschau.Bromberg. Juni 79 965 RU.(—4825 Nbl.) eit 1. Januar 44l 596 Rbl. (— 20 596 Rbl ). Technisches. Zur Ueberbrückung de» North-River (Hudson) bei New-Uork hat der Ingenieur Liadenthal in Pittsburgh vor kurzem riuea Entwurf ausgearbeitet, welcher an Kühnheit de» Gedankens die Nöbling'jche East River-Brück.' noch erheblich über trifft. Der Naine des Ingenieur« und die lebhafte Erörterung, welche sein Entwurf von Setten der Geiellschast der amerikanischen E>vil-Jn- genieure gesunden bat, soffen erkennen, daß hier ein Plan vorliegt, welcher nicht ohne Weiteres al» abenteuerlich und unausjührbar abge- wieien werden bars. TieNoihwendigkeit, daS Fesilandmil derManlialian- Jnsel, das heiß» der eigenlflchen Stadt N-w-Dork, namentlich sür den Ei'enbadnverkehr besser zu verbinden, als es bisher lediglich durch Fährboote geschieht, ist schon seit Jahren anerkannt. DaS zur Er füllung diese« Bedürfnisses zunächst in Angriff genommene Mittel einer Tunnelanloge unter dem Hudson ist aber über die ersten An sänge nicht hiaausgekonimen. Uuzweiselhast ist auch der Gedanke einer Brücke an sich sür de» vorliegenden Fall der richiigere. Lindenthot. welcher sich durch den Bai, zweier stattlicher Brücken bereits rühmlich bekannt gemaibt hat. wählte als das geeignetste System sür die Ueberspannung des Fluss-s ohne An wendung von Stromvieilern die Aufhängung der Brückenbahn an ausqesteiste Drohiseilkabel und scheute nicht davor zurück, die stützen- sreie Weite bi» aus da- Riesenmnß von 869 m ouSzudebnen. Die Brückenbahn soll mit ihrer Unterkante 45 m über dem Hochwasser liegen, also den größten Seeschiffen freien Durchgang gestatten. Die Sabel, vier an der Zahl vo» je 1 m Durchmesser (bei der East River Brücke sind sic 40 cm stark), sollen aus zwei ans Stahl und Eilen hergeftcllten Thürmen von rund 152 w Höhe gelogen u»d i.i Steinpfeilern von 64 m Breite, 97,5 m Länge und 64 m Höhe ver ankert werdrn. Die Spannweiten zwischen den Thürmen und den Verankerung«.Pseileru betragen aus beiden Seiten 457 m. Die Breite der Fahrbahn ist ans 26 w angenommen. Die Thürme be- Patcnte. Patent-Ailuieldunaeu. Die vachjolgend Genannten aus Sachsen haben um die Er- theilung eines Patente» sür den daneben angegebenen Gegenstand nachgeiucht. Die Anmeldung hat die angegebene Nummer erhalten. Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen iiiibesugtr Benutzung geschützt. Nr. 4139. „Häkelmaschine für Ziersaden-Posamente". — Sander L Grass in Chemnitz, C>, 25. Nr. 5837. „Handbohrgerälh mit Schwungrad sür einschneidige kleine Bohrer". — Oscar Meißner in Chemnitz, Cl. 49. Nr. 8450. „Websiulil zur Herstellung von Grweden mit Kreuzstlch- oder Halbstich. Stickerei". — Ernst Buschmann uad O-'car Dietrich in Chemnitz. Ll. 86. Derloofunge». Galdstein-Loose. Bei der am 14. d. ftattgehabteu Ziehung der Waldstein-Loose entfiel aus Nr, 68019 der Haupttreffer mit 20 OM fl.; serner gewannen: Nr, 39193 2000 fl.; Nr. 55466 1000fl; ,e 500 fl. Nr. 14213 87507; je 100 fl Nr. 10594 48857 86459 90561 100043; je 50 fl, Nr. 812 6478 6721 1064S 28060 59959 K4l40 71887 94625 95358; je 40 fl. Nr. 4435 6056 9042 27765 3l041 39128 46388 51084 56625 57116 60651 72759 76290 76472 78926 8234» 85311 88257 100756, Die Sewtnue werdeu'iu^Lan- ventions-Münze berechnet Stadt Var« tvO-Ltre-Laose »a« 1869. Ztehuua vom 10. Juli. Auszahlung 10. Januar k. I. Hauptgewiane: 10V 000 Frc». Reihe 340 Nr. 79. 2000 FrcS. R. 80 Nr. 34. 1000 Frc«. R. 626 Nr. 27. 600 Frc», R. 105 Nr. 6. R. 654 «r. 84. 2'/,proc. Brüsseler IVO-FrcS.-Loose va» 188S. Ztrhuug vom 14. Juli. Auszahlung 2. Januar k. I. Gezogene Reihen: 2783 6403 6816 16591 25359 25386 26568 27301 27967 S4363 39574 4MM 42127 45336 47617 49418 5l08l 53488 53616 56273 62922 63634 63968 64563 66545 67819 67885 68251 69494 7528» 75651 80037 82078 82930 83564 85233 105842 106269 109363 1»9tM 111004 111037 1,1265 113741 115596. Haupt- gewinne IM OM Frcs. Reihe 42127 Nr. 20. 2500 Frcs. R. 62922 Nr. 1. 1000 FrcS. R, 25386 Nr. 7. 500 FrcS. R. 82930 Nr. 15. R. 82930 Nr. 22. Leipziger Börse am L8. Juli. Die Geschäft»!'»,lle, die sich nun schau seit eiuiger Zeit wieder in Permanenz erklärt hat, lieferte auch heute vou Neuem die Stguatur de« hiesigen Börsenverkehr» und zwar trat solche in einem Grad« aus, baß die geschäftliche» Resultate des Tages recht bescheidener Art waren. V ele der im Courszettel ausgrsüdrteu Notiruugeu habe» aar An- sprach aus nominelle Bedeutung. Aehnlich gestaltet sich aber auch der Verkehr an den großen Fondsmärkteu und dürste sich diese- Bild auch wiederholen, bi» der Spccnlotion kräftige Stützen geboten werde«. Im Allgemeinen ist man der Ansicht, daß, hingeseyen aus die politische Situation, die keine pessimistischen Anschauungen aoskommea lasse» dürste, ferner in Rücksicht aus den andauerud überaus flüssigen Gcldstand und den nicht wegzuleugnendeu Ausschwung der Industrien, der Vörie günstige Tage umsomehr bevoistehea werden, alt der Hochfinanz daran gelegen sein muß, daß das Coursnivean eine Steigerung erfährt. Dean die stattliche Zahl der staltgesuadeaeu und noch in Aussicht genommenen Emissionen verlangt die» wohl ebenso, wie die Begebung der verschiedenen neuen Bankaktien, die au» den s. Z. erfolgten CapitalSerhöhuageu resultireo und schwerlich alle in feste Hände schon üdcrgcgaugen sind, dies erheischen dürste. Bor der Hand aber ist von dieser schönen Zeit noch recht wenig zu spüren. Zurückkommend aus deu hiesigen Verkehr speciell, haben wir noch Folgendes zu bemerken: Von deutschen Fonds hatten 3'/, Proc. und 4 proc. Reichs- auleihe einiges Geschäft bei etwas erhöhtem Pie,-stände; Eonsols verkehrten in mäßiges Summen. Sächsische Rcute war offerirl, 4 proc. Sachsen gingen in keinen Beträgen zu etwas uachgebeuden Coursen um; außerdem wurde noch Einiges in 3'/,proc. und 4'/, proc. Leipziger Stadtauleihe gehandelt, von denen elftere alten CourS bedangen, während letzter« 15 nachgeben mußten. 3'/, Proc. Erbländer hoben sich um 10 und blieben stark gesucht. Einiger Verkehr sand in 3'/, proc. Credit-Anstalt-Psand- driesen (-s- 0,30), statt, ebenso in 4'/, proc. zu altem CourS und in 4 proc. TitreS, die 25 nachgaben. 3'/, proc. Communalbank büßle» etwas ein, blieben zur Notiz aber gesrogt. 4 proc. preußische Bodencreditbank-Hypolhekenbriesc waren zu Höherem Preise verlangt. A» dem bescheidenen Verkehre, der sich aus dem Bahvenactien- markte etablirtc. nahmen nächst österreichischen Localbahnen (—0,15) noch Dortmund-Enscheder (— 0,10) und Böhmische Nordbahn Theil. Gesucht waren Aussig Tepbtzer (->- 2,50), Dux-Bodcnbachcr in sänimlliche» Emissionen, Grazer, Italienische Mitielmeer, Mainzer, Clbcthalbahn, Prag-Duxer St.-Pr.-Aclien uud Wcimar-Geracr St.- Pc„ die sich zum Theil im Course Koben. Buschtiehrader wäre» angeboten. Bankactien hatten Verkehr in Leipziger Credit, die indcß zur Notiz noch am Maikte waren. Verlangt waren Berliner DiScvnio (ss- I) und Geraer Handelsbank (-s- 1,50). Zwickauer Bank besestig- ten sich. Einiger Beachtung erfreuten sich von Jndustrirwerthe» Zimmermann (ss- 2), Vochumer (ss- 0,75), Casseler Int- (-f- 1), Germania (-s- 1,25), Kette (ss- 0,85) und Leipziger Feuerversicherung (-j- IM ^l). In Wiede (ss- 0.50), Glauziger (— 0,75) uud Thü- ringer Gasactien sande» Abschlüsse statt, die letztgenannten Effecten blieben gcsuctit. Dortmunder Union, Stöbr, Wernshausen und Wurzener Aclieu schwächten sich ab; Malzfabrik bliebe» angebotcn. Von Kohlenactie» wurden Förster höher gehandelt, sür Lng-iu-Niederwürschnitz wurde weniger geboten, Bürgergewerkichast und Zwickau-Oberhohndors blieben angeboten. Prehlitzer PrioritätS- Acliei, gewannen ebenso wie Oelsmtzcr Kuxe je 5 ^!, Hibernia 1 Proc,, Dörstewitz - Rattmannsdorf 1'/, Proc. In Frage kamen noch Erzgcbirgische, Gelien-kuchen (ss-0,75) und Gersdorser. Gottes- segen-Acnen waren 2 billiger zu haben. Eisenbahn-PrioritätS-Obliqationeu gingen in Dux- Bodcnbacher l und ll, 5vroc. Grazer, 4proc. Südbahn und Böhmische Nordbahn Gold, sowie Dresdner Partial um. Das Geschäft in ausländischen Fonds beschränkte sich aus mäßige Transaclionen in Ungarn, 1880er Russen. Italienern und Karlsbader Stadt,inleihe. Wechsel mäßig belebt. Kurzes Holland stieg um 15^und langes um 10 ^ und erzielte erstereS einigen Umsatz, Kurzes Belgien war zu allen, CourS in geringem Verkehr. London kurz (ss- 1 >H) und langes zu unveränderter Noliz gelchäslslos. Paris kurz (ss- 5 »L) wurde Einiges gehandelt, langes sehlte bei 10 erhöhter Notiz Wiener Devise» ohne Abschlüsse, kurze Sicht 5 ^ »achgebend. Vo» Sorte» waren Napoleonsd'or stark gesucht. Oesterr, Note» zu etwas ermäßigter Notiz in ganz geringem Verkehr, Russen blieben zu wesentlich billigerem Preisstande gefragt. Srtdellnny von Patenten. Den nachfolgend Genannten aus Sachsen wurde ein Patent auj den daneben angegebenen Gegenstand »nd von dem angegebenen Tage ab ertheilt. Die Eintragnnq in die Datentrolle ist unter der angegebene» Nummer ersolgt, Nr. 444M. „Schreibmaschine". — O SteuerinDreSden. Dom 28. September 1887 ab, Cl. 15. Nr, 44 492. „Vorrichtung zur Reinigung von Luftfiltern ohne Unter brechung des Betriebs". — Unruh L Liebig in Leipzig- Reudnitz. Bon, 12. November 1887 ab. Cl. 27. 44 428. „Bewegung« - Mechanismus sür Waschmaschinen mit 'ch'l'inqender Waichschech- nn:er A -v.-ndmig der unter Nr. 19 738 patei'lirtcn Schraiibcnlörpcr". — M G, Pepold in Dresden- Altstadt. Von, 19. August 1837 ab, Cl. 34. „Selbsttbälig wirkender Anschlag an Stimmvlatten- — I. Berthold in Kliugrnthal. Tom 4, Jan. El. 51. V „Wechsrlapparat nebst Eaffttte für photographische Nr Nr. 44 453. stanzen". 1888 ab. Nr. 44427. Börsen- «nd Handelsberichte. Itavlilln8ireis. Wien, 17. Juli. Ausweis der Oefter- reichisch-Ungarischen Bank von, 14, Juli.*) Notenumlauf 3M8MM0Abn. 3 800 OM fl. Melalliibatz in Silber .... 151 700 000 Zun. 800000 - Melallschatz in Gold 59 590000 unverändert. I» Gold zahlbare Wechsel . « » 19 800 OM Abu. IM OM » Portefeuille , , 142 600 OM Ab». 5100000 » Lombard 24 700 MO Ab». 2 700 MO - Hypotheken-Darlehne 101500000 unverändert. Pjandbriese in Umlauf .... 95 300 OM Zun, 300 MO » *) Nb- und Ziinabnie qeaen den Stand vom 7. Juli. *.* Zwickauer Börsenbericht vom 17. Juli. Die heutige Börse trug nicht mehr das feste Gepräge wie seither, e» herrscht« Realiiationsliist vor. welche eine vielseittge Abbröckelung der Lourse zur Folge batte. Die Umsätze waren trotzdem noch recht belang, reiche, namentlich verkehrten in hervorragender Weise PSlbitzer Brauerei, Bockwa-Hohndorser und Hohndorjer Stamm- und Priori- »ätS-Actien, Schaber und Lngaa-Nicderwärschnitzer, ferner minder bedeutend: Erzgebirge«, Zwickauer Bank und Maschinensabrik, Brücken, berger k, Oelsnitzer vereinsglück Stamm, beide Lugauer, Kaiser- grübe Prior.-Actien Serie k und II, Gersdorser Stamm und Forst. Bon Anleihen gingen mäßige Beträge Brackenberger und Bürqer- gewerkschast zn letzten Geldnotizen um. Oelsnitzer Kuxe. Boclwaer Bahn. Prehlitzer Stamm- und Prior.-Actien, Kaisergrube Stamm- Actien. Deutschland Neuactien waren höher, als zuletzt gesucht, doch ohne Abgeber. — Auswärtigen Interessenten geben wir hiermit noch die Notiz, daß vom 20. ds». an die Börse bereit» '<»12 Uhr beginnen wird.
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