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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-26
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1888
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4SV8 hervorzvheben, daß d« -irr i» Frag« kommend« Kansvertra» kein Handelsgeschäft, sondern em landrechtlicher Kauf ist. Ferner er scheint der Umstand, den Kläger als Kaufmann zur Zeit des Kaus- abschluffes am SO. Mai 1884 anzusehen, nicht begründet. Was den Einwand des Betrüge« onlangt, so erachtet daS Gericht deajelben für nicht genügend tdatsächlich begründet. Auch der Einwand, daß Kläger Garantie lüc die Richtigkeit der gemachten Angaben in Bezug aus die Mächtigkeit der Kohleaselder gegeben, ist nicht genügend bewiesen worden. — Gegen diese« Unheil legten die Abgewieseuen bei dem künigl. LberlandeSgericht zu Naumburg a. S. die Berufung ein. Dieses er kannte in der Sitzung vom 24. Mai 1888 für Recht: Die von den Beklagten und den Widcrklägern gegen das am 25. Februar 1837 verkündete Endurtheil der II. Civilkammer des königl. Landgericht- zu Halle eingelegte Berufung wird al» unbegründet zurückgewiescn. Die Beklagten und die Widerklage,: haben die Kosten des Rechtsmittels zu tragen. In der Begründung tritt diese- Gericht den Entschei» oungsgründcn der ersten Instanz bei. Der Beweis de- Betrüge- sei nicht erbracht, die angeblich seiten- des Beklagten gegebene Garantie für die Richtigkeit der in Bezug aus die Kohlenmächtigkeit der Felder gemachten Angaben sei weder in gerichtlicher, notarieller oder schristlichcr Form gegeben. — Die Kosten dieses mehrjährigen Proresjes. in denen viele Sachverständige vernommen wurden, sind nicht unbedeutend. Lübeck, 28. Juli. Die von der Handelskammer soeben heran-- gegebenen „Tabellarischen Uebersichten desLübeckischen Handels im Jahre 1887" beziffern die Total-Einfuhr aus 6 202 057 Meter- Eentner im Gcsamnitwerth von 202 652 714 Die Total-Aus fuhr betrug 4 281503 Meter-Centner iin Werthc von 159 282 767 Mark. — Ausfuhr 1886:4200773 Meter-Centner. Werth: 156005672 Mark, also 1887 Mehr-Werth: 1,929 Proc. oder 2 996195 X Wien, 24. Juli. Das Erfordernis für die im August fälligen Verbindlichkeiten beträgt 18,2 Mill. Gulden, wovon 14,7 Millionen aus die Einlösung der Coupons und 8,5 Millionen auf Capitals- rückzahlungcn entfallen. In dem von den österreichischen Spiegel glas fab rikanten abgeschlossenen Preiscartel wurden die Rabatt sätze mit 35 Proc. für Engrossisten und 25 Proc. für Detailltsten festgesetzt. *— Der Rückgang der Valuta. Ein sehr markante- Er- gebnist der Bewegung an der Wiener Börse ist der scharfe Cours rückgang der fremden Wechsel und Goldvaluten. Seit Ansang Mai ist der CourS der deutschen Reich-inark von 62,20 bi- 60,97, also am volle zwei Procent gesunken. Das Zwanzig-Francsftück ist in derselbe» Zeit von 10,02 bis 9,86 ziirückgegangen, während die Devise London am 1. Mai 126,80 und heute 124,65 »otirre. Dieier ungewöhnliche LourSrückgang der fremden Wechsel »nd Valuten Halle zuerst feine Ursache in dem namhasten Effecien-Export während der letzten Monate. Insbesondere der Verlaus der »ngarischc» Gold rente und der neuen ungarischen Jnveslitior-.Anleihe brachte nani- haste Remboursen aus dem Auslande, und während der Hausse- beweqiing de- letzten Monat- betheiliqte sich das Ausland auch sonst durch beträchtliche Käufe von österreichischen Esfccten. In den aller letzten Tagen ist nun hierzu eine speculative Bewegung getreten, indem das seit gestern eingetretene günstige Erntewctler und die Hoffnungen aus einen Getreide-Export zu speculatwen Baluta-Ab- gabea veranlaßteu. Ein so tiefer Stand der Golovaluta ist in Oesterreich seit dem Frühjahre 1885 nicht mehr dagewejen. *— Vom österreichischen Rentenmarkte. Der Bann, welcher so lange ans dem österreichischen Renienmarkte gelastet, scheint nun endlich gebrochen zu sein. Und merkwürdig genug wurde die Parole für die österreichischen Regten vom Auslande ausgegeben, welches sich namentlich für die in Papier verzinslichen Sorten interessirt. Das hat seinen besonderen Grund. Der Werth der Papierverzinsung erhöht sich nämlich für den Ausländer in dem Augenblicke, in welchem die Goldvaluten im Preise zurückgeden. Ob der ausländische Capitalist Effecten mit Gold« oder Papierver- zinsung besitzt, immer läßt er sich für die sällige» Coupons den Gegenwerth in der esfecttven Valuta seines Lande- remdoursire», und geht diese Valuta im Preise zurück, so erhält er davon einen entsprechend höheren Betrag sür eine sich gleichdleibende Summe an österreichischen oder ungarischen Pavier-CouponS. Diese Chance ist für den Au-länder jetzt wieder vorhanden, weil sremde Valuten im Hinblick aus die Aussichten, welche sich dem Getreide-Export der österreichisch-ungarischen Monarchie eröffnen, an den Börsen derzeit bei sinkenden Preisen ausgebotea sind. Deshalb hat andererseits die Erwerbung von österreichischen und ungarischen Noienreaien für den ausländische» Capitalistea einen erhöhten Werth. *— 4proc. Sayn - Wittgenstein - Hohenstein-Obliga tionen. Zu der Frage, ob rS statthast sei, die per 1. Juli 1886 fälligen Coupons zur Einlösung auszuruscn, so lange die per 1. Januar 1886, also sechs Monat früher verfallenen vcrloosten Obligationen noch »ncingelöst seien, theilt die Frankfurter Banksirma PH. Nie. Schmidt als Vertreterin der Obligationaire mit, Last sie beabsichtige, die Angehenden Gelder zunächst zur Zahlung der rückständigen Coupons zu benutzen, bevor sie die fülligen Capitalbeträge auszahle. Sie halte sich hierzu schon deshalb für berechtigt, weil von dem noch mrsstehenden Nnlehensrecht von 878 000 fl. ein Betrag von 815 000 fl. bei ihr deponirt je» mir der Weisung, das Interesse der Deponenten nach bestem Ermessen wahrzunehmen. was sie aus solche Weise zu thuil glaube. Verloost und noch nicht eingelöst sind von verfallenen Beträgen je 12 000 fl. per Januar 1886, Januar 188? und Januar 1888 und von später fälligen 13000 fl. per Januar 1889 »nd 14000 fl. per Januar 1890. Tie Abwickelung gehe in letzter Zeit etwas rascher von Statten, so daß sichere Aiissicht vorhanden fei, im laufenden Jahr noch einen weiteren Coupon zur Einlösung zu bringen. *— DaS österreichische Finanzministerium wird der am 26. d. M. kn Wien zusammclltretenden gemeinsamen Enquete die Vollzugs Verordnung zum neuen österreichische--SpirituSsteuergcietze vorlcgen. lieber den Inhalt der Verordnung meldet die „N. Fr. Pr.", daß der Alkoholgehalt bei versüßtem Branntwein in geschlossenen Gesäßen mit 30 Proc., bei Rum, Arac re. mit 60 Proc. angenommen und der Nachsteuer unterworfen werden soll; wird «ine geringere Gradhaltigkeit behauptet, so ist diese von den Ftnanzorganen zu er heben. Für die Feststellung des Alkoholgehaltes wird daS jetzige Alkoholometer zwar beibehalten werden, das Finanzministerium hat sich aber sür die Einführung der von der Normal-Aichungs-Com Mission herausgcgebcnen Reductionstabelle entschieden, wonach die durch die Temperatur hervorgerufene Veränderung des Volumens berücksichtigt wird. Pest, 28. Juli. Die Tbeilhaber der Firma WeiSz « Stig- nitz wurden in Hast genommen. Die Verhaftete» erscheinen be schuldigt, Waareni-üwindcl betrieben zu haben, indem sie diverie Eisenwaare» in größeren Posten von Fabriken bezogen und die Maaren mit durchwegs werthlwen Rimessen deckte». (N. Fr. Pr.) * Pest, 24. Juli. Das Rmsblait piiblikirt bas sonctionirle Gesetz über die Regulirung des Eisernen Thores. *— Handel nach Griechenland. In Paris hat sich unter dem Name» „Eoinpdoir» travoais tn-llöniguen <lu I/evnnr" (Capital 500000 Frcs.) eine Handelsgesellschaft constituirt, welche sich die Förderung und Eonsolidirung des französischen Exporthande.s nach der Levante im Wege kaufmännischer Niederlassungen zunächst in Athen, dann in Smyrna zur Aufgabe gemacht hat. 8'/,procentige schwedische Reichs-Hypotheken Bank-Pfandbriefe. Wie die „Hamb. B.-H." hört, hat die Nordbeutiche Bank in Hamburg und zwar sür alleinige Rechnung denjenigen Betrag 3'/,Procentiger Pfandbriefe, dessen Begebung noch ersorderlich war, um die Convertirung der 4'/»vrocent>gen Pfand briesanleihe von 1874 durchzusühre». von der schwedischen Reichs Hypothekenbank fest übernommen. Die 4'/,procentiqen schwedischen Psandbriese von l874 werden ver 1. Februar 1889 gekündigt und wird voraussichtlich demnächst den Inhabern derselben die Conver- tirung angcboten werden. *— Ter Eisenbahnverkehr Iber Grajewo und Mlawa Die Getreideausfuhr über Grajcwo bat in der Woche vom 1. bis 8. Juli (neuen Stils) eine weitere Abnahme erfahren. Sie »in fame nur 13 894 Tschetwert gegen 22 700—71000—75 000 und 108 000 Tschetwert in den vier vorhergehenden Wochen. Dagegen bat der Getreideexport über Mlawa sich etwas verarößert, da er 32 861 Tichelwert beträgt argen 27 400—28 100—29 600 und 25 200 Tschetwert in den vier Vorwochen. Im Vergleich znm Vorjahre ergiebt sich bei beiden Zollänuern in der jüngsten Woche immerhin noch ein Mehrbetrag. Es wurden nämlich r» der Woche vom 1. bis 8. Juli 1887 über Grajewo anr 4859 Tschelwerr and über Mlawa nur 5014 Tschetwert Getreide au«geführt. Ja der Zeit vom 1. Januar bi» I. Mai d. I. ha« die Weichselbaba über Mlawka nur 456 000 Pud Güter (gegen 1380000 Puv im gleichen Ab schnitte de- Vorjahres) erhalten, desgleichen die Südwestbahn über Grajewo 357 000 Pud (gegen 463 000 Pad). Für die Ausfuhr nach Bulgarien enthält der neueste Bericht des öslerreichtzch-ungarischen Lonfulats viele Mittheiluugen, welche auch für unsere Industrie beherzigenswerth sind. Wir wollen ans denselben erwähnen, daß es wegen vortheilhaiter Verzollung der Maaren und glatter Reguliruag der Außenstände notdwendiq erschein«, die Facturcn und Wechsel anstatt in Gulden in Goldfrancs au-zuichreiben und die Acceple am Domicil de« Bestellers zahlbar aiiSjUltelle». Außerdem emvfieblt eS sich, Forderungen gegen in Buiaarie» domicilireude bulgarische Schuldner direct durch einen verläßlichen Vertreter bei dem competentea bulgarischen Gerichte ein- zuklagen. Um Schwierigkeiten bei der Verzollung vorznbengcn, dürste es ongezeigi Irin, Ursprnnqseertificat» in franzssischer Sprache »,d nicht, »t« es hänstg geschieht, t» deutsch«, »»-znsteLen. Mit besonderer Befriedig»,, hebt der Bericht di« khätigkeit de» öster reichischen Export-Mufterlagers in Sofia hervor und macht zum Beweise dafür, welchen Einfluß dasselbe aus dea Absatz io Bulgarien hat. daraus aasmerkjam, daß die- Mufterlager bereit» in der Er richtung einer provisorischen Ausstellung italienischer Erzeugnisse in Sofia Nachahmung gesunden hat. *— Ja Sachen der Londoner Zuckereouferenz verlautet, daß trotz der priucipiell ablehnenden Halluag. welche Belgien und Frankreich einnehme» sollen, der erneute Zusammentritt der Con- sercnz am 16. August »riolgen werde. Von dea Staaten, welche den Bestrebungen zur Beseitigung offener oder versteckter Prämien gegenüber «ine mehr entgegenkommende Haltung beobachten, sollen übrigens noch erhebliche Abänderungen zu dem Vertragsentwürfe in Aussicht gestellt sein. — Baron von WormS. der englische Unter händler in der Angelegenheit der iateruationaleu Abmachungen be züglich der Zuckersteuer, hat Berlin am Sonntag nach mehrwöchcut- lichem Aufenthalt verlassen. Wie zuverlässig verlautet, ist es ihm schließlich gelungen, die vollständige Zustimmung der deutschen Reichsregierung zu den vorläufigen Beschlüssen der Londoner Zucker- couferenz zu erlangen. *— Die Lage der englischen Eisenindustrie. Der „Economist" schreibt: Der Umiaag des von der englischen Eiieu- industrie gemachte» Geschäftes ist ein großer. Die Ausfuhr während der ersten fünf Monate des lausenden Jahres ist ungefähr dieselbe wie im Jahre 1887, dabei ist der eiaheimische Consum unzwcifclhast größer, in Folge der im Schiffsbau und Jngeaicurwescn zu cou- statirendea allgemeinen Besserung. Trotz all dieser Thatsachen sind tne Preise ober schwächer, und cS haben dieselben sür Roheisen Ziffern erreicht, die man seit dem Jahre 1852 nicht gekannt hat. Die Erklärung dafür dürste unserer Aiisicht nach in der allgemeinen Sachlage zu suchen sein. Obwohl die Preise so niedrig sind, ver hindert die Unsicherheit hinsichtlich der politischen Lage aus dem Eonlinente die Spekulanten so, wie sie es sonst wohl thnn würde», an den Markt zu konimen. Ferner ist das Geschält in Amcrüa entschieden ruhiger. Sodona hat der Veijandt »ach Ca»ad.i und Italien beträchtlich unter der Erhöhung der Einfuhrzölle gelitten, desgleichen hat der Begehr sür Ostindien nachgelassen. Die größt« Schwierigkeit aber ist die Ucberproduclion. Die UeLerprobuclion stellt sich gewöhnlich nach der Abnahme deS Begehrs für Amerika ein, welche einer außergewöhnliche» Belebung desselben stets folgt. Bis jetzt hat im lauiende-.i Jahre eine namhafte Verminderung der Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten stattgejunden, denn die Zahlen für die ersten fünf Monate betragen nur 268378 >. gegen 563 898 t gleichzeitig im Jahre 1887. Zur Befriedigung gereich: cs jedoch, daß trotz der namhasten Leiminveruag der AuSsnhr nach ' er Union die Verschiffungen nam anderen Ländern in befriedigen der Weise sich iliiwickell haben. Ostindien nahm in den ersten fünf Monaten dieieS Jahres 85 429 t mehr al- in 1887, Holland uno Belgien nahmen 67 787 t mcyr, die Arq-nlinijche Republik 82582 t mehr. Die Zunahme der Ausfuhr nach Holland und Belgien be- tand haupllawlich aus Roheisen Den Middlesuorou >h. während das Plus des Exportes nach Argentinien in der Hauptsache aus Stahl« ich cueu entfiel. 1VDL. New-Jork, 24 Jul!. Der Werth der in der per- gangene» Woche ausge führten Producte betrug 6289265 Dollars. * vrasilkanlsch« Fi»,»,«,. «ach de« Serlcht, de» Fiaoazminister» an die Kammern betrug da» Deficit 1887 Kt« It«b 18»' 1k« 188» 1000 Lftkl. 2302 2863 394? 2679 2784 1185 1881 1294 Entscheidungen des Reichsgerichts. *— Hat ern Kaujmaau «ine aus ihn auSgcsteüte Anweisung (Assignation) gegenüber demjenigen, zu dessen Gunsten sie ausgestellt ist, nur uutcr Bedingungen oder Einschränkungen an genommen, so ist nach einem Unheil des Reichsgericht-, 1. Civil- senats, vom 4. April d. I., die Anweisung als abgelehnt zu erachten. „ES ka»a unecörtert bleiben, ob daS Accept einer kaus- »iäiioischcn Anweisung (Art. 300 H.-G.-B.) immer «ns eine de- stimmte Geldsumme resp. eine bestimmte Quantität vertretbarer Sachen oder Werlbpapiere (veral. Art. 301 H.-Ä.-A,) lauten muß; aber daS ist zur Giltigleit des Äccepts nötbig, daß es sich mit der Anweisung deckt, und daS ist hier eben nicht der Fall. Indem die Klägerin dem Beklagten die in dem Briese der Aisignanlin vom 1. Juni enlbaltene Assignation und die dem Briese belgesügte Rech, »uag mit ihrem Briese vom 1. Juni mit der Bille um Zahlung der angewiesenen Summe übersandte, mochte sie dem Beklagten eine O j i e r«e zu einem Vertrage, wodurch der Beklagte sich unbedingt verpflichten sollte, den angewiesenen Betrag an die Klägerin zu zahlen. Der Vertrag kam nur zu Stande, wenn Beklagter die Offerte einfach, so wie sie gemacht war, annahm; nahm er sie nur mit Einschränkungen oder Bedingungen an, so war die Offerte nach Art. 322 H.-G.-B. als abgrleht anzuschea, und cS bkdnrjte weiterer Verhandlungen» um den tnleudirlea Vertrag zur Perscctiou zu bringen." —— Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. Elm SS. Juli eingetragen: Herr Octavio Knautd, Kausmanu «n Leipzig, als Mitinhaber der h'rsigen Firma Knauth, Nachod L Kühne und da- Ei lösche» der demselben für letztere ertncilt geweienen Procura. — Daß den Herren Johann David Ferdinand Hugo Popp »nd Johann Georg Popp für die Firma Georg Pop? L Sühne in Anger-Crotten- dvrs, mit einer Zweigniederlassung in Leipzig, Prokura erthcilt worden ist. — Die Firma Ernst Lehmann in L.-'pj>g (Schützen- straße Nr. 9) und als deren Inhaber Herr Trust Albert Lehmann daselbst. tnng »nserktgt worden Ist, jede, fabrikmäßigen oder mit Kraft maschinen arbeitenden Betrieb den bernfsgenosscnschastlichcn Ver bünde» amtlich anzumelden, ist die Möglichkeit einer unbedingt vollständigen Zusammenstellung aller in Betracht lom- menden Betriebsstätten gegeben und aus Grund de- so ge sammelten Materials ist daS in Rede stehende Werk bearbeitet worden. Soi»it sind auch alle diejenigen Betriebe ausgenommen worden, welche nach den Beschlüssen deS Bunde-ralhS der Berufsgenoffenschast der chemi schen Industrie zugethrilt worden sind. — Die w-itans größten Schwierig keiten bat, wie man dem Verfasser glauben darf, die Bearbeitung l>cs in der zweiten Ablheilnng deS Werke- befindlichen, nach Gruppen ge ordneten Verzeichnisses aller cheinlschea Haadelrprodn etc mit Angabe der an ihrer Fabrikation bethriilgten Firmen verursacht. Bei dem vollständigen Mangel anderen Materials war man hier ausschließlich aus die ireiwilligcn Angaben der Probt eenl.-n selbst angewiesen, die ihre Mitthcilungen zwar in der bereitwilligsten Weise, aber »ach ganz verschiedenen Gesichtspunkten machten, so daß selbst die gleichen Produkte sich häufig unter ganz rcrschiedeuen orts üblichen Handelsbezeichnungen ausgesuhrt fanden Trotzdem ist, wie eine Durchsicht des Buches leb«, überall der praktische Zweck, dem dasselbe zu dienen bestimmt ist, im Auge behalten worden, so daß allen Anforderungen, die man an ein derartiges Werk stellen kann, entsprochen wurde. DaS Nachschlagewerk giebt in der Hauptsache rin Vcrzeichniß der chemischen Fabriken und bedeutenderen chemischen Laboratorien, sowie der chemischen Producte lSoaderverzcichniß der Fabrikanten, Agenturen, Großhandlungen, Export- und Import- Häuser deS In- und Auslandes), ferner enthält da- Werk die An gabe der Zölle der Chemikalien in allen Ländern, sowie Uebcrsicht der Ein- und Ausfuhr an Chemikalien im deutschen Zollgebiet und schließlich einen Geschäftsanzeiger sür Bedarfsartikel der chemischen Industrie. HandclsgerichtSfachen tm Königreich Sachsen. Eingetragen die Firma: Wilhelm Dahler in Penig. Inh. Herr F. W. Dahier das. Veränderung en: Die Herren W. A. Denen und H. W. R. Child in London haben di; F-rnia White, Cbild L Co. in Chemaitz au- dem Nachlasse des Herrn H W. G. Cbild zur Forisührung übernommen und firmiren luujtlg White. Chitv <L Bcaey. Export. Organ des „Centralverein- für HandelSgeozraphie und Förderung deutscher Interessen im Auslande". Die in Berlin am 24. Juli erschienene Nr. 80 enthält: Emwickelmig deS Verkehr? und der Schiffsfrachten in Hamburg. (Origiualbericht aus Hamburg von Mitte Juli.) — Europa: Die Lirecle Dampsschiffverbiodung zwischea Deutschland und Ost-Indien. — Niedergang der englischen Glas industrie. — Asieu: Indiens Handel uno Schiffs,rhrt 188? bis 1883. — Kohlenmineu und Priquettensabrikatiou in Borneo. — Afrika: HaiiSel in Madagaskar. — Süd-Amerika: Tie Galdindustric in Surinam. — Neuestes auS Brasilien. — „Deutscher Schnlverein" in Sao Paulo (Brasilien). — Die Hafenarbciten ia Bnenos-AyreS. — Literarische Umschau. — Briefkasten. — Denischr Exporibaak (Ab- theiiung: Expori-Burcau). New Jork. 18. Juli. Am Waaren- und Producten- markl ist ia Anbetracht, daß sür viele Artikel jetzt die stille Saison herrscht, das Geichäst naht nnbeleh« gewesen, und bekundeie sich namentlich sür Wc-.ze» und Mais eine große Speculaliouslust, ob wohl die Abichlüsse, aus die günstigen E-nlebericht: bin, zu beständig weichenden Preisen gemacht wnrben. In Baumwolle war die Ten- denz eine langsam, aber stetig steigende, basircnd aus reger Nach- rage sür den heimischen Consum, während sür den Export weniger gekauft wurde. Bei Kaffee hat sich die günstige Siimmung sür Brasilsortcn behauptet; Locowaare blieb bei guter Nachfrage ziemlich unverändert, dagegen gingen Termine wieder höber. Milde Sorten bei mäßigem Geschäft unveränd-rt im Preis. Bon M rallen war Blei flau und niedriger, Effe» desg'eicheu. Kupfer zwar höher, aber ohne Sveculatiouslust, Zinn matt und etwas nachgcdend und Zmk bei mäßigem Geichäst fest im Preis. Provisionen waren größlcatheils niedriger; Schmalz und Schweinefleisch in Fässern war nicht unbelebt, Rindfleisch dagegen still. Von Schiffsvedürsniffen gingen Terpeuiinöi und Harz wiederum niedriger, ohne größere Kauflust zu erwecken. Raifinirtes Petroleum in lebhafter Frage unter Avance um V.e; Pipe Lines CertificateS fester Haltung 88'/-a am Schluß. WaS Zucker betrifft, so wird die Position deS Marktes sür eine überaus günstige gehalten, wie dieselbe sich auch in höheren Preisen sowohl sür rohe wie sür raffinirie Maare widerspiegelt. Der Import sremücr Wcbstosfe betrug sür die am 7. Juli beendete Woche 2 556 58? S gegen 2 526 092 S in der Parallelwoche des Vor> jahreS. *— Zoll-Angelegenheiten ln den Verein. Staaten Finanzminister Faircbild hat ein Circular an die Zollbeamten des Landes betreffs der Tara auf in Ballen importirle Jute versandt, in welchem es ke ßt: Da eS sich herausgestellt, daß die Jntebänder, welche znm Emschnüreu der in Ballen imporiirten Jute benutzt werden, aus ordinärem Material bestehe» »nd. nachdem sie ihren Zweck erfüllt, zu Nichts anderem, als zur Herstellung von Papier verwendet werde» können, und da daS Gewicht solcher Jntebänder im Handelsverkehr als Tara behandelt wird, ist Z. 20, Abschnitt 593 der allgemeinen Regulationen von 1884 dahin amendirt worden, daß sür das Gewicht der Jntebänder derselbe Zollnachlaß Geltung haben soll, wie sür die Bänder der Tauwerk enthaltenden Ballen.— Der Finanzminister bat entschieden, daß Orchestrions, wie sie in Bierwirthschasten und VerqnügunqSlocaten im Gebrauche und zu deren Benutzung die Kcnntniß eines MnsikerS von Fach nicht nolh- wcndig, nicht als professionelle Instrumente oder Handw rlszeng zur zollfreien Einfuhr berechtigt seien, sondern mit 25 Proc. uü valorem verzollt werden müsscu. . *— Edelmetall-Export aus den Vereinigte »Staaten In verflossener Woche betrug die Goldausfuhr nach Europa 1 47l 478 S, die Silbciau-suhr 186 060 S. *— Die Gesammt-Producti on von Roheisen in den Vereinigten Staaten während des ersten Semesters er. wird von der Fachjeiinng „Iran Aqc" aus 2 984 179 Brutto-Tons gegen 3 859 923 während deS zweite» Semesters 1887 geschätzt. Die Productiv» der einzelnen Noheüen-Sorten während der erste» sechs Monate er. war folgend-. Anidracit 848 275 t gegen 1015125, Coke 1 800 281 t 2 063 766 «nd Lbarcaal 239 615 t gegen 281 082 während der letzten sechs Monate des Vorjahres. AuS dieier Svccificatiou ist ersichtlich, daß die P.oduclwi, bedeutend nachgc- lassen hat. *— Betriebsergebnisse amerikanischerBahnen. Nach einer der ,.F. Z." vorliegenden Tabelle beziffern sich die Brutto einnahmen von 104 amerikanüchen Bahne» »n Monat Juni aus 25 171 704 Toll, (mehr 992 197), deren Meilenzahl au> 61852 (mehr 3761). DaS Total der Biuitoeiniiahmen von 108 Bahnen sür da- am 80. Juni beendete Halbjahr bclräat 167 196 571 Doll, (mehr 5 785 818). Wenngleich die Tabelle aus Vollständi ,keii keine» Auipruch machen kann (es schien darin einzelne große Systeme u. a. die Atchiio» Topeka und Sanla Fö. Missouri Pacific, Chicago Rock Island, Chicago Burlington und Quincy, Chicago und North- weftern, Baltimore und Okio, Peunsylvania), so bildet da» vorliegende Resultat immerhin einen Maßstab für die Cnlwickclung der Ver- kehrSverhältnisje in den Bereinigten Staaten. Was den Monat Juni betrifft, »so muß der Ausweis als recht befriedigend bezeichnet werden. Freilich beträgt das Plus nur 992 197 Doll., aber cs muß daran erinnert werden, daß die Einnahmen im vorjährigen Juni außergewöhnlich günstig waren und zwar »m 8199 776 größer als im Juni 1886. An der diesjährigen Zunahme participiri die Nor thern Pacific mit 488 826 Doll., die St. Paul Mioneapolis und Manitoba mit 152044 Doll, also beide zusammen mit über die Hälske deS GesamnuvluS: der Rest v-ribeilt si» aus die übrigen Linien» von denen übrigens einige Mindereinnahme» ou'zumeisen haben, so die Chicago Milwaukee und St. Paul 118,200 Dall., die Wabash 50 294 Doll. re. rc. Bon den 108 Bahnen deren Total sür daS verflossene Semester eine Zunahme von 5 785 818 Doll, ergiebt, haben 40 Linien mehr oder weniger größere Abnahme» zu verzeichnen. DaS Minus der obengenannten beiden Bahnen beträgt 640 971 Doll. reis. 828522 Toll., ferner baden weniger eingenommen die Brand Trunk oi Canada 718199 Doll., die «t. Louis und San Francisco 201,838 Doll.» die Chicago und Alton 562 853 Doll. An der Zunahme participiren di: Northern Pacific mit 1969300 Doll.» die St Paul Minneavolis und Manitoba mit 640985 Doll., kle Canada Pacific mit 1043601 Toll., die LouiS« ville und Nashville mit 211520 Doll., die Norfolk und Western mit 444 482 Doll.» di: Weilern New-Kork und Pennsylvania mit 161 920 Toll. Daß die Bruttozissern sür sich allein nicht genügen, einen Schluß aus die Rentabilität zu ziehen, sei hiermit wiederholt betont. *— Ernte in Canada. Die „Canadian Gleite" schreibt: „Sowohl in Alt- wie in Neu-Canada sind die Ernle-Aussichlc» günstig. Der Ertrag dürste im Nordwester, den des letzten Jadres erreichen, nur wird die Ernte wohl eiwus jpäler iein In Ontario hat der kürzlich aes,illc»e Regen wunderbar günstig a»> d >S Getreide qrw-rkt, und der Frütiliiigstveizea wird den Durchsch»,ilser:rag geben, wahrend die Befürchtungen, weiche man wegen des Winlenveizeus größtinttzeils geichwnndea sind." Submissionen im August. 1. Kiek, Gascommission, Hochbauten; 6. Kötn, Rechrsrh. Eisenbahn. Weikstattmaierlal, 7. Staßfurt, kgl. Berginspectivn. Baustoffe; 8 Kiel, kaiserliche W.-rsl. Glasscheiben; lO. Stettin, Jiitend. der 3. Division, Manöverbebürsniffe; 20. Hamburg, Bekleidungs-Amt 9. Armee-CorpS, Wäjchc. Zahlungs-Einstellungen. wob»»« 4 - s iS L Ltcs « s- Zk N.t5» Franz Gerhard. Rentner Emil Borcherdl. Kau'mann Bonn Sonn 21.7 G8 7.9 188 ««-«ia» -Pre-liM 2V7 109 2,8 27.9 Hosepb Badm^:-. ^Lubwaarenh. »öin Köln 2V.7 W.9 188 218 Friedlich August Rössel. «AntS- bcstycr und Ll.iiidesbcamler »vitrftenwalde Mrad erg L-nengklnhS Nürnberg 19.7 M.8 WH 28.9 S. Reumann. Herren,lark'erobca. 20.7 iü.tz N.8 28.8 ActiengesejtlLasl „Trockenstarte und Llarke-Lyrupiabrrr Lre- messen" Ircmrgei, Tremrgea 297 18.8 W.8 288 EtiaS Har», Hantel»m.inn MilrUaw Wrelchen 20.7 IL.9 219 I O. iälseir. Epinnereidesiyer Ovbu» elittou 2l.7 2^.9 8.W C. A. I. ^chulje. Kaufmann 5>»»u Zittau 21.7 1.9 168 *— Die Zahl der Fallimente in England und Wales in der verflossenen Woche betrug 184 gegen 108 in der entsprechenden Woche des Vorjahres. Seit dem 1. Januar n. e. wurden im Ganzen 2746 Fallimente angemcldet, oder 62 mehr als in dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Vereinigte Staaten. New Dork, 14. Juli. Shaw L Co., Händler in Bauholz. Laut osficiellem Ausweise betragen die Passiva 158 895 S, die nominellen Aktiva 138 487 S und die wirklichen 696l S. — Batavia, N.-A. E. L. Kcnyon, assortirtes Waaren- Geschüst; Passiva bedeutend. — El Mowo, Col. Thomas Cook, assortirtes Maaren Geschäft; Passiva bedeutend. — Milwaukee, Wisc. Fernekes Bros., Zuckertvaaren-Fabrikantcn. — MirineapoliS, Minn. C. C. Wolcott L Cv., Händler in Getreide; Passiva be deutend. — St. John, N.-B. Thomas Finloug, Händler in Spiri tuosen; Passiva bcdeulend. Tarifwesen. *— Vom 1. August d. I. ab wird die Station Zwickau der säch sischen Staatsbahnen im Verkehr mit den obcrschlesischcn Hüttcn- staiioncn in den Aiisnaliinctaris 4 des Breslau-Sächsischen Güter- tarifs sür die Beförderung von Eisenerzen, Kicsabbränden rc. cin- bezogcn. Tie dadurch zur Einführung kommenden Frachtsätze, welche aus den Verbandstationen, sowie bei unserem und dem Lerkehrs- bureau der sächsischen Siaatsbahncn zu erfragen sind, sind uni 12 ^ pro 100 kx niedriger, wie die betreffenden Sätze des Special- Tarifs III. *— Nach einer Meldung der „Austria" soll demnächst ein Taris in Wirksamkeit gesetzt werden, welcher den Zweck Hot, russisches Getreide iu Podwoloczyska über Oesterreich nach der Schweiz zu führen. Ter Taris, welcher auf wesentlichen Er mäßigungen seitens aller detheiligten Bahnen beruht, wurde schon vor „»geiähr zwei Jahren »wischen der Knrl-Ludwigbahn, der Nordbahn und den österreicbiichen StaatSbadnen einerseits, den russischen und swweizcrischen Bahnen andererseits vereinbart, kam aber nicht zur Einsnhrung. Die russischen Bahnen batten bei ihrer Regierung um die (Genehmigung des Tarife- angesuchi, das Gcinch blick aber bis vor Kurzem unerledigt. Nunmehr ist jedoch seiten- der rusiiichen Bahnen die Verständigung eingelausen, daß die er betene Gciiehmigung der rliisischen Regierung herabgelangt sei, daß demnach der Actio,rung des Tarifs nichts mehr im Wege stehe. Hiernach werden alle Anstalten getroffen, um den Taris ehestens in Kraft treten zn lassen. Eilttlabme-AiiSiveise. *— Oesierreichische Nordwestbabn. Vom I. Januar bis 22. Juli: Garantirtc Linie 4 420 787 fl. (Z- 149 563 fl.); Elbethal bahn 2 681 791 fl. (-)- 190 947 fl.). *— Oesterreich ische Local-Eisenbahn-Geselkschaf«. Von den «Heils im eigenen Betriebe, »Heils im Staatsbetriebe ge standenen 177 km der Oesterreichüchen Local-Effeubahn-Gesellichast betrugen per Juni dss JrS. die provisorischen Bruilo-Einnahmen 58 565 sl. gegenüber einer provisorischen Brutto - Einnahme von 57 710 sl. und einer definitive» von 58099 fl. im Borjahre. Für die Zeit vom 1. Januar luS Ende Juni 1888 betrugen die pro visorischen Einnahmen 379 967 sl. gegenüber den provisorischen Eim nahmen des Vorjahres von 368 361 fl. und den definitiven Ein nahmen vo» 400 464 fl Die Einnahmen der am 26. Februar d. I. ei öffneten Tbeilstrecke Nicdcr-L>nd-w>ese-Ziegenhals, welche in oben- erwähnte,, 17? km nicht inbegriffen ist, betragen bis Ende Juni 27 514 fl Transkaukasische Eisenbahn. Mai: 917618 R. (-t- 61379 R ), seit 1. Januar -s- 1 289 990 R. Leipziger Börse nm 2S. Juli. Da- lang «ls.hnte schöne Wetter entlockt, je anhaltender eS sich zeigt, de» HanpklS sen mehr und mehr Klüfte, die ncch Zurück gebliebene» aber suhlen sich angisichts des nahenden Ultimo nicht geneigt, sich in größere En agements einzulassen und die natürlich: Folge davon ist eine mehr oder weniger inieasive Geschäft-stille auf allen Plätzen. Der hiesige Markt, welchem keinerlei anregende Momente geboten waren, verlies iu sehr ruhiger Weise, Loch blieb die Haltung, soweit sich eine solche bei dem geringen geschäftlichen Verkehre erkennen ließ, eine feste. Der Geldstand bleibt nach wie vor eia sehr flüssiger nnd wenn man auch für den Londoner Markt eine deninächslige Versteifung glaubt io Aussicht nehmen zu müssen, io sprechen doch sür die deutlche» und namentlich die Ber liner Börse alle Anzeichen dafür, daß sich die diesmalige Ultimo- Reglllirung unter billigstem Gcldstande vollziehen dürste. Auch hat die deutsche Metropole zu so vielen Malen schon ihre Kraft bei der Neguliruiig ihrer Monatsverbindlichkeiten gezeigt, vaß auch diesmal der Börse Schwierigkeiten hieraus kaum erwachs--» dürsten. Von deutschen Fonds waren 3'/,proc. Rcichsanleihea osferirt, 4 proc. verkehrten zu eiwaS niedrigerem Coursc; 3V,proc. Eonsols waren, tbeilweise billiger, verlangt, während 4 proc. nur höher er hältlich waren. Sächsische Renten verkehrten zu etwa- ermäßigtem Prci-star.de, von 4 proc. Sachsen waren große AvpoiutS gesucht, kleine aageboten, 3'/,proc. Leipziger Slndlanleihe gingen etwa- Höher um, 4 nnd 4'/,prcc. waren vergebhch geiucht. Große Ordres lagen sür 6V,proc. Alieadurger LandeSbank-Obligattoncu vor, die trotz höherer Notiz nicht zu erhalte» waren. Diese Effecten stellen sich niii dem heutigen Course höher alS die Altenburger 4 proc. Landes- bank-Obligationen. 3'/,proc. Pfandbriefe der Crediiaustalt verkehrlen etwas niedriger. Nus dem Bahnactienmarkte sind einige Abschlüsse in Elbe- ihalbahn, die aus günstige Verkehrs- und SitnationSberichte 0,50 stiegen, sowie in Lombarden, Prog-Duxer <—0,10) und österreichisch; Lokalbahnen (-s- 0.20) zu cenistiiren. Gefragt waren Au'ffg (-s- 2), Bilschtietwader -1 und 5, Galizische (-s- 0,25), Mainzer und Mar-cn- burger, Mecklenburger und Aeimar-Geraer Aciien l-s- 0,10). An- acboleu blieben Böhmische Nordbahn, Graz-Köslacher nnd Böhmische W-itbahn. Dux-Bovenbacher PriorttätS-Actica waren billiger am Marlte. Bankactieo batten etwa« Geschäft ln Darmstädter Dank (-s- 0.25) und Leipziger Bank (—1). Einiger Frage begegneten Gothaer Privatbank, die um 2 Proc. stiegen, sowieCassenrcreint-s-0,25). Chemnitz:, Bankverein behaupteten alten CourSstai.d, blieben jedoch ohne Abnehmer. Bon sämmtlichen Jndustriewerthen gelang eS nur den Ziickcractien, das Jnlcicsse in krwähnenswcrchcr Weise aus sich zu lenken; Halle und KörbiSdors prosilirteu je 1 Proccnt, Glauzig behielten letzte» Stand. Einiger Beachtung erfreuten sich noch Dort munder (—1,90), Zunmermann (-s-0,25), Stöhr, Kammgarn (—2). Sondcrmann, Hallesche Stragiddahn (—0,50), und Pserdebahn- Stamm-PnoritälS-Aciien (Z- '2 ^(). Gesucht waren noch Chemnitzer Spinner, Niedcrschlcma und JürgcnS-Obliqationeo <— 1). Aus dem Kohlenmarkte trat einige Frage ans sür Fortschritt- Actien, Dcutichland Pi-ioritäts-Actien (-s-4^6), Gcrsdorfec (—5.8k), Kaiicrgrube (-s-10 ./t). Oberhohndors-Forst und Lclsaitz (-j-10 ^). Gesnan waren Gclsenkiichcn und Hibcrnia (-s- 1,80). Der Umsatz in Prioritäts-Obligationen war ein nur mäßiger und erstreckte sich hanptiächlich aus Aussig-Teplitz, Busch- tiehrader und Mährisch-Schlesische. Auch ausländische Fonds vermochten eS nur zu bescheidenen TranSacüonen und zwar in öftere, und ungarischer Goldreute zu bringe». Wechsel sehr still. Geringer Verkehr fand statt in kurzem Amsterdam, kurzem und langem London z» alten Courien und i» kurzem Paris (— 5 -H); Belgien ofserirt. Wien in beiden Sichten gefragt, kurzes 5 -H, lange- 10 höher, aber ohne Umsatz. Von Sorten verkehrten österr. Noten etwas zu letztem PcciS- stande, Russen erließen 50 und blieben osserirt. Literatur. —X. Es ist ein überaus werthvollcS praktisches Nachschlage werk, welches in dem uns vorliegenden Adreßbuch lind Wnare»- ver;e>chnis; Ver chemischen Judnstrie des denischcn tieichrS nebst den Zolltarifen aller Länder sür Chemikalien zusammcngesteltt ist — ein Werk, dessen die imm-r mächtiger aiifblühende deutsche chemische .»enstii dringend bedarf. Tasielde ist von Otto Wenzel, Ge -.eealiecr.-tair des Vereins zi.r Wahrung der Ju.eressen der chemi schen Jitdustne. versaßt und im Vortal, von Rudolf Mücken- bcrgcr >» Berlin erschienen. Ber-.tts vor zen» Jahren ist der Ge danke der Hcraii.-ga.l- eines selchen Werkes angeregt und auSgefübrt wurden, all>i:i das Ergcdnis; da: damals »iebt den gehegten Erwar tungen entsprochen, trv., der nuigewendcleu Mühe und Kosten, weil die Schwierigkeiten zur Beschaffung eines annähernd vollständigen Material» sich als unüberwindlich envieion. Erst seitdem durch die gesetzlich« Unsallveesichcrung den Ort-polizribrhörde, dle Verpstich- Börfen- und Handelsberichte. *«* Jivickaurr Börsenbericht von« 24. Juli. Wenn auch nicht die Bade- und Ferien-Saiion den Einfluß aus unsere Börse ailsübk, als an den größeren Börsenplätzen, so ist ihre Spur doch immerhin bemerkbar und scl.wächle sich dcmzusolge der heutige Ver kehr um Weiteres ab. Die Course selbst zeigte» wenig Veränderung, man kann die Tendenz sogar eine recht feste nennen. In Verkehr kamen Reilisdorser Eisenbahn, Forst, Schader, Brückenberg Vorzug, Concordili Stamm, Oelsnitzer Doreinsglück Stamm- und Prioritäts- Aktien II zu etwas billigeren, Erzgevirger, Oelsnitzer Kuxe zu 10 bis 1b./i höheren Notizen, ebenso profilirlen Zwickauer Maschinen fabrik 7 Deutschland zusammcugelegte Neuaclten vollg,zahlt 30 doch fehlte es bei letzteren an Material. Von Anleihen waren Deutschland II. Emission Proc. höher gesucht, sowie von 4 Proc. Städtische '/. Proc. besser «n mäßigem Verkehr. Kohle» versandt und Werk-Preise unverändert. Berlin, 24. Juli. Börsenbericht. An den gestrigen vbend- bSricu machic sich gegen Schluß eine allgemeine Abschwächung bc- merkbar, welche wolil in erster Linie aus die große Geschäft-stille zuriickzusühren ist. Wien meldete von der heutigen Vordürse eine feste Haltung, aber ebcnsalls geringes Geschäft. Hier begann die Börse i» abwartender Tendenz; während Bankactien niedriger eröff- neten, zeigien die Course aus anderen Gebieten meist Erhöhungen. Das Geschäft war aber eng begrenzt, und nur zeitweise machte sich sür einzelne Wertbe einiges Interesse bemerkbar Tie Ultimo-L aui- dation ist vorläufig »och ohne Einfluß aus die Loursentwick-lung. Credit «öffneten etwas niedriger, ebenso Ware» Coinmaiidit »nd andere deutiche Banken ungefähr uni Proc. abgeschwächt. Na- lionalbank zeigten sich zu dem erhöhten Course gut behauptet. Deutsch- spcculalive Bahnen eröffneten aus gestrigem Niveau, zogen aber bald an. Oesierreichische Bahne» fest, besonders Franzosen und Elbethal. Schwcizerbabnen qejchästSlos und fast unverändert. Prince Henri aus Grund fortgesetzter Realisiriinge» niedriger. Bergwerke gaben etwas noch, nur Geilenkirchen waren rege gefragt und abermals höher. Russische Wende wiese» nur geringe Veränderungen ans. ebenso blieben Italiener, Ungarn »nd Egyple« sehr still Türkische Tavakactte» standen unter dem Druck localer Abgaben. Im späteren Verlause trat, von rnisischeii Noten ausgehend, eine unerhebliche Ablchwäcku.tg ein, ohne daß sich ger Verkehr aus irgend einem Ge biete belebte. Aunkvapicre unterlagen geringen Schwankungen, in- länd ich« Bakncii wurden zeiiw iie in etwas größeren Beirä -,.-!, re.ilisirt. Für österreichische Bahnen erhielt sich Kauflust, wählend Selwc-zer Transporlweiglie a»»-, während der zweite» Börienhälste »nb-achet blieben Russisch« Fond-, sowie ander« ausländisch« Rente» gaben gegen Schluß ca. '/» »nch; Bergwerk-actie»
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