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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-25
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1888
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454« «Usik. Bon den Bayreuther Festspiel«. Bayreuth, 24. Juli. Der gestrige Abend brachte «ine» der größte» je dagewesenen Ereignisse aus dem Gebiete der musikalisch-dramatischen Kunst: dre erste Aufführung der „Meistersinger" in Bayreuth. Sie (war phänomenal und in einzelnen Tyeilen so gestaltet, daß man ganz neue Aufklä rungen über daS Werk empfing. Zu dem Dankgesühl gegen den Meister, der uns all' daS Herrliche spendete, muß daS Dankgesühl gegen seinen berufensten Apostel, den genialen HanS Richter, treten, der, die Intentionen de» Meister» bei jahrelangem vertrauten Berkehr mit demselben direct em pfangend, wie kein Zweiter berufen ist, die Fahne der Bayreuther Sache voranzutragen. Die außerordentlichste Be gabung stempelt Richter zum Genie, die hellflammende Be geisterung für da» vorgetragene Werk giebt ihm jene Zauber kraft in die Hand, welche die Mafien entstammt und dann zu willenlosen Werkzeugen de» einen großen maßgebenden Willen» macht. Al» der Vorhang sich „och einmal hob, um trotz zchnminutigen Toben- und frenetischen Jubel» sich nicht wieder zu heben, da jauchzte e» in jeder Seele „Richter!" und man hatte da» Schlußwort de» Werke- auf den genialen Mann angewendet wissen wollen: „Heil Richter!" Der größt« Gewinn ist Bayreuth durch die Rückkehr Richter'» geworden. Möge die Verwaltung diese geniale Kraft sesthalten, welche die beste Gewähr geben wird, daß die Fest- spiele auf Jahre laug gesichert sind für eine ruhige, stetige Ent wickelung. Zu den wunderbarsten Ueberraschungen, welche Bayreuth je geboten hat, gehört dies« Meistersingeraufführung. Ich gestehe offen» zu den Zweiflern gehört zu babe», welche sich va» Werk nicht in Bayreuth, nicht mit dem gedeckten Orchester denken konnten. Und heute bleibt nicht» übrig al» dcmüthig zu bekennen, daß e» keinen größeren Irrtbum gab al» diese Ansicht. Zwar möchte man da« Vor spiel in seinem Glanz lieber bei festlich erleuchtetem Hause hören, aber auch hier schon empfängt man durch den unnachabmlichen Zauber de» gedeckten Orchester» eine so plastische Klangwirkung, daß man all' di« Faden zu erkennen vermag, die sich in künstlicher Weis« verschlingen, um schließlich eine geniale Auflösung zu finden: die Poly- pbonie de« Vorspiel» erschien in krystallener Klarheit. Ganz wunderbar gewinnt aber die Handlung durch die Beseitigung des Orchester» au» dem Gesicht»krei» de» Hörer» — es ist, al« wenn man direct in die Handlung hineinversetzt würde, und die Illusion nimmt so stark gefangen, daß mau bei jedem Aclschlutz wie au» einem Traume erwacht. Theilweise glaubte man ganz Neue- zu sehen, und in der Thal wurden ja neue Schönheiten enthüllt, die bisher von dem Blaustift der gewöhnlichen Theaterpraxis in Zauberschlaf versenkt wurden. Bedurfte e» eine» Beweise», w>« innerlich wahr de» Meister- Ansicht ist, daß auch da» längste seiner Stücke allein durch die Strich« lang würde, die Bayreuther Aufführung, der „Meistersinger" wäre dafür der glänzendste Beleg gewesen d. h. im umgekehrten besten Sinne, denn die Herstellung de» Werke« in seiner ursprünglichen Gestalt gab der Handlung einen Fluß, der unwiderstehlich fortrrißend wirkte und gar nicht Zeit ließ, an Längen zu denken. Allen, die jetzt über Längen in den „Meistersingern" klagen, können wir nur rathen, mit un» aus Beseitigung aller Striche zu dringen, um da durch der Handlung ihren logischen Zusammenhang»»» geben, der immer befriedigt und daS Berständniß de» ganzen Werke» un endlich fördert. Bezüglich der Striche muß noch erwähnt werden, daß merkwürdigerweise grade jene Stellen am mejsten durch ihre Schönheit aufsielen, die man bilher, wie die Auszählung der SLngerweisen und die Belehrung de» David über die Tabulatur, für unmöglich erklärte. Allerding» gehört zur Darstellung de» David dann auch ein Meister wie Herr Hosmvller, der gestern den David in unnachahmlicher Weise sang. Der Künstler bot eine jener seltenen Leistungen, bei denen die Persön lichkeit de» Darsteller» mit der Aufgabe sich völlig deckt, völlig in derselben aufgeht. Jede Bewegung, jeder Ton die lautere Natur» Wahrheit. Unendlich reizvoll wirkte die schüchterne treuherzige Art, die diesen David zur sympathischen Gestalt macht. Merkwürdigerweise trat mit dem David der Beckmesser in der merkwürdigen Darstellung de» Herrn Friedrich, vor Sach», vor Stolziag, vor Evchen am meisten in den Vorder grund. Für mich war dieser Beckmesser eine große lieber» raschung: Herr Friedrich schloß sich in Costüm und MaSke meiner oft geäußerten Ansicht an, daß Beckmesser sich aller lächerlichen äußerlichen Ucbertreibungen zu enthaltm habe und ein Charakterbild nach dem Leben sein müsse Herr Friedrich ist ein ausgezeichneter Schauspieler, der seine Auf» gäbe vom genialen Gcsicht-puncte au» anfaßt' bei ihm stimmt auch der kleinste Zug zum Ganzen, die Komik wird scheinbar zur unfreiwilligen und darf aller Nachhilfe durch unwahrscheinliche Aeußerluhkeiten entbehren. Meint man denn, e» sei wahrscheinlich, daß ein Stadtschreiber — zur Zeit de» HanS Sach» eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Stabt — so albern in der Welt hcrumgelaufen fei, im letzten Acte mit bunten Bändern im abgeschabten Hute? Herr Friedrich demonstrirte mit seiner Darstellung die Nichtigkeit solcher Zuthalen und die Möglichkeit, den Beckmesser viel wirksamer al» scharfe« Charakterbild zu zeichnen. Diese Auffassung wurde allgemein bewundert. Die Frauenrollen waren min» besten» gleichwerthig besetzt: Frau Sucher Evchen und Frau Staudigl Magdalena. Di« königliche Gestalt der Elfteren eignet sich nicht zum Evchen, aber gesungen hat Fra» Sucher schön, wie immer, sein und graciö». An Frau Staudigl'» Leistung ist absolut keine Schwäche zu entdecken: sie war in jeder Beziehung meisterlich. Herr Gudehu» sang mit juaend» sicher Frische und unverwüstlicher Au«dauer, sein Spiel war feurig und lebendig, und man müßte diesen Stvlzing musterhaft nennen, hätte er nickt zu viel in» Publicum gesungen und sich einiger Ucbertreibungen schuldig gemacht. Zu diesen gehört die Auffassung der ersten Scene. Wie könnte sich ein Stolzing vergessen, der Geliebten Zeichen zu geben, sic möge aus dem Kirchenstuhl herauStreten und zur Seite kommen! DaS »st eben so schlimm, al» wenn andere Darsteller mit Kußhänden um sich werfen. Bon den Meister singern traten außer dem Sach» nur zwei hervor: Pogner n»d Kolbner, der erste« konnte nur unseren herrlichen Pogner-Grengg nicht ersetzen; Kothner, der Schneider, sang ganz brav. Wenn gestern bemerkt wurde, Herr Reichmann könne als Amsorta» nicht entbehrt Werden, so ist seinem Gack» gegenüber da» Gegentheil richtig. Herrn Reichmann fehlt der Humor, jene Eigenschaft» welche die Gestalt de» Sack- verklärt und in genialer Darstellung wie in der unsere» Sckelper unwiderstehlich anziehend macht. Einzelheiten wurden ja allerding« wundervoll gesungen, aber sie konnten nicht ent» schädigen für de» Ausfall de« Hauptzug» in der Charakteristik. Da» Ensemble war unübertrefflich, Orchester und Scene verschmolzen zu einem imponirenden Ganzen. Zu den Chören hatte man da» trefflichste Material herangezogen, so daß auch »n dieser Beziehung die Aufführung seltene Genüsse bot. In großartigster Weise hatte man die Scene dekorativ au-ge» stattet, alle Decorationen waren bewundern-werth in ihrer künstlerischen Au«führnng sowohl, al» in ihren praktischen Einrichtungen. Zur dringenden Nachahmung muß die erste Scene an- empfohlen werden, in der man link» seitlich in die Kirche hineinblickt, aus deren letzter Bank Eva mit Magdalena sitzt; die Grußbcwegungen Walther'» entgehen aus diese Weise dem Volke in der Kirche. In dem Zimmer de» Sach» müßte da» Hintere Fenster nicht durch eine Säule gedeckt sein: man soll dock sehen, wenn David, Beckmesser. Eva, Magdalena am Fenster vorbeikommen, die Musik kündigt einen Jeden an. Unerreichbar schön ist die letzte Decoration, ein Bild von großartiger Naturwahrheit, die auch der Nürnberger Gasse »m zweiten Aufzuge in anziehender Weise eigen ist. Tie Darstellung der „Meistersinger" ist überhaupt von »ngebeurem Interesse, da» umso frappanter hervortritt, al» Niemand auf diesen außerordentlichen Erfolg vorbereitet war. Denkt «an aber der köstlichen Genüsse, so muß man immer wieder dankend de« Manne« denken, der da» Werk in so »nevdlich stilvoller weise musikalisch herauSbracht«; und f« möge nns«, letzte» Dankr«wort an Han» Richter gerichtet fei». M. Kraks«. L Vk» Musikalisch« Vorlesung,» «« dir Uni versität. (Wintersemester 1888/8» ) — Nach dem soeben erschienenen Lection-katolog für da» Wintersemester (1b. Oktober — lb. März) lesen zwei Docrnten über Musik. Professor vr. Paul wird Geschichte der Musik vom 1». Jahr hundert bi» zur Gegenwart lesen, dann (einstündia) die Lehr« von der Harmonik mit UebungSbeifpielen und Erklärungen der neuesten Forschungen aus musiktheoretischem Gebiete Vor trägen. Ein dritte» und zwar einslünbige» Colleg wird die Geschichte der musikalischen Theorie mit besonderer Berück» sichtigung der Mensuralmusik und der Verwendung de» Kirchentonartensystem» behandeln. Geschichte der Oper Wirb Pros. I)r. Hermann Kretzschmar, Instar publica» der Musik, lese», die Fortsetzung de» ersten Theile» (zweistündig). Ein» stündig wird er musikalisch« Formenlehre (praktischer Eursu») lesen und die liturgischen Hebungen der Mitglieder de» theo logischen Seminar» leiten. * Leipzig, LL.Iull. Es ist an dieser Stelle schon so «ft über die Leistungen der La pelle de» kSuigl. sächsische» Schützen- Regiment» Rr. 108 unt-r Leitung de» Herrn Musikdirektor Keil geschrieben worden, daß wir heute eigentlich Nicht» Neue» jagen können und doch kann da» gestern im Waldcas» ia Lennewitz gegebene LonceN nicht ohne eine kurz» Bemerkung vorüber gehen. Die Zusammensetzung der Instrumente paßte so prächtig z» der herrlichen Waldumgebung, daß der Lenuß de- Loncerte» ein größerer al» im Loncrrisaal war. Ru» kam dazu die recht praktische Zusammen stellung de« Programm». Die Ouoertur« zu „Tramal«'' erössnete, nach eiuem Marsch von Ketl. da« Programm »ud Hiera» reihte sich die vom Musikdirektor Keil für Mililairmusik eingerichtet« „Reverie" von Bieuxtemp». Im zweiten Lhetl gab uo« die Lapelle respektable Probm ihrer Letstungriähigkeit zu dören. Dem stürmischen Beifall nach dem Lortrag „vier hat dich, du schöner Wald" zufolge fügte der Dirigent Pfeills „Still ruht der See", ebensall» für Ist Wald hörner, hinzu. Da» Charakteristische dieser Instrnmente kam da draußen im Walde»weben zur schönsten Geltung. Dasselbe war der Fall mit den „Ungarischen Tänzen" von Braym» »nd dem „Lzarda»" an» dem „Geist de» Woflvoden" von Großman». In de« vonrag der SaraftrvArie bewährte sich Herr Berger al» brillanter Posaunist. Da» Loucert war rin höchst getuugrae». ch Noch einmal die indischen Bajaderen von INS in Leipzig. Luriola an» Ringelyardt'S Zeit. Aelrere Freunde haben dem Referenten bestängt, daß die echten importirteu indischen Tempeltänzerinne», die Bajaderen vo» 1838. in Leipzig Furore machten wie hatte» ihre eigene Musik bei sich. Unseren Gewährsmann srapptrte namentlich, daß sie mit bloßen Füßen tauzten. Die Nummer mit der „Taube" war ihm besoader» noch erinnerlich. Wir selber lohe» später eine zahme Nachahmung des Tanze« durch unsere Ballerinea. Die Hauptsache dabet war, daß ein« jener Tänzerinnen vor den Auge» de» Publicum» au» ihrem schleierartigen lleberwurs tu fortwährender Bewegung »nd Drehung um sich selbst eine Taube z» bilde, verstand und die» Gebilde theil« um sich flattern ließ, theilweise dasselbe haschend umkreiste. Robert Blum'» „Theaterlexikoo" erwähnt dieselbe» Baiaderea ln eiuem besonderen Artikel. „Lin französischer Speculaat — heißt r< darin — brachte tm Sommer 1838 echte Bayaderen (so schreibt versafler, Karl Herloßsoha (?), das Wort) und einige indische Musiker nach Pari». Im ersten Augenblicke srappirie die Neuheit der Erscheinung, bald fand man ihre Tänze einförmig, wo nicht gar nagraciö», ihre Kleidung zwar malerisch, aber auch bizarr, ihre Schönheit weit hinter dem erwarteten Ideale zurückstehend. Möglich anch, daß Europa die ichinsten Exemplar« nicht zu sehen bekam. Am stürendftea waren sür den jranzösischen Schönheitssinn die entstellenden Naseariuge und die schwarzen Reisen, welcke sie um die Augen male». Die Schönheit ihrer Augen aber sand allgemeine Bewunderung. Bon Pari» gingen sie nach London, Dublin und Petersburg. Al» Herloßsohn die« schrieb, ahute rr nicht, daß er selbst hier iu Leipzig die exotischen Tänzerinnen mit eigenen Augen schaue» und vielleicht sogar im Hotel de Pologne, vo rr viel verkehrte, näher kennen lernen werde — Die Bajaderen waren Gäste der Leipziger Bühne unter Ringelhardt'» Dtreetion. Ringelhardt bereitete de» Leipzigern noch ganz andere Ueberraschungen. Um «ur ein- zu erwähnen, ließ er einmal — nnglaublich, aber wahrl — italienische Akrobaten im Stadttbeater aostrete». Ein Seil spannte sich durch de« Zuschauerroum und der Tänzer spazierte über die Köpfe de» Parterre und Porquet» weg, daß es haarstiäiibend war, vazusehrn. Lin bei derselben Schaustellung mitwirkender Akrobat hüpfte al» Frosch über di« Bühne l Dieser Herr blieb später al» Ballermelster längere Zeit hier »ud mochte al» solcher buld vergesse», daß maa über ih» al« Mock-Batrachier «tust herzlich gelacht hatte. * Au» Scheven in ge» wird»»« geschrieben: Seit ungefähr vier zehn Tagen wellt Frau Sthanitr-Audrteßeu hier unter den Bade gästen und erregt allgemeine« Aussehen durch ihre geichmackvolleu Toiletten und ihre herrliche Erscheinung, sowie ihr liebenswürdige« Benehmen. Vorigen Freitag war hier Symphonie-Loucert unter Mitwirkung von Frau Sthamer-Andrießen. Sie sang die Arie der Eliiabeth „Dich, theure Halle" und die Arie au» Oderou „Oceau, du Ungeheuer". Rach beide« Stücken war der Ersolg emtaeat, nach der Oceanarie wollte der Beifallssturm kein Ende nehmen. Immer und immer wieder mußte die Künstlerin erlchetneu, um neue Blumen- spenden tu Empfang zu nehmen. Damen und Herren erhoben sich von ihren Slyru »nd schwenkten mit Tüchern und riesen so lange, bi» Frau Sthamer-Andrießen einige Worte mit bewegter Stimme sprach, woraus wieder eine BeisallSsolve dnrch den Saal /brauste. Die hiesige Lurdirectto» wird von ollen Seiten bestürmt, die so geehrte Künstlerin noch einmal zu bewege», in einem der nächsten Loncerte mitzuwirken. aber dieselbe mußte leider obschlagea, da sie Ende dieser Woche wieder in Leipzig eiutrrsseu muß. * Notizen. I» der Orgelbausabrik der Hosorgelbaner Schlag und Söhne zu Schweidnitz ist letzt eine eigenartige Orgel ausgestellt, wie sie ln Deutichland »och nicht vorhanden ist. Für de, großen Loucertsaal der Philharmonie ia Berlin erbaut, ist sie jedeasalls greiguet, den guten Ruf der Erbauer über Deutschland und Europa, wo derselbe jetzt schon begründet ist, hinaus zu tragen. Da» »ach langer Arbeit jetzt nahezu sertißgestellte Werk ist, wie dir „Tägliche Rundschau" schreibt, besonder» merkwürdig dadurch, daß bei demselben di« Elektricirät milwirkt. Dadurch ist r» möglich, den Spielenden an jeder beliebigen Stell« «lue» großen Loncert- saalr» hinzusetze»; der Spielende kann sogar ia einem Nebenzimmer sich befinden und für die Zuhörer im Saale gauz unsichtbar sei», denn der Spieltisch ist tragbar und wird mit der Orgel durch ein 17 m lange» Kabel verbunden, welche» 350 Drähte enthält. Da» ganze Werk bot 3 Manuale und Pedal. 50 Stimmen, 3500 Pfeifen, 21 LombinatiouSdruckkuöpse, 9 Lombinatio«»- »ud Tollectivtrltte, 9 Koppelregister und 4 koppeltritte, 1 Rollschweller, 2 Jalousienschweller und Prolongemeat-Harmoniqiir sür da» Schwell werk. Außerdem hat die Orgel 8 groß; Spauubälge und ei» MagazingeblLIe mit dreierlei verschiedene, Windstärken, so daß die einzelnen Stimmen den ihnen am beste» zusagenden Windgrad er halten. Die Klangfarbe, namentlich der Zuugeustimmen, ist voa überraschender Wirkung; sie wird ober durch die zahlreiche» Lombl- natione» noch bedeutend erhäht. Der Bau beruht auf der Aa- wendung de- elektro-pueumatischen System» von Schmäle »nd Mol». Da» Orgelwerk ist die erste große Orgel, bei der die» System An wendung gesunden hat. E« ist zugleich die erste große Lonrert- Orgel, welche Berlin erhält, bestimmt, mit dem ausgezrichueten philharmonische» Orchester zusammen, w>e auch al- Solo-Instrument zu wirken. — Der siebente deutsch-evangelische Kirchengesang, vereinstag findet am 2. und 3. Oktober d. I. i» BreSlao statt. Superintend.nt Sarau-Bromberg wirb über K>rchengesang»u«terricht i» der Schule sprechen. — Unter den Neuheiten de» Meininger Hoslheater» sür die Wiutersvielzeit befindet sich auch Richard Boß' „Wehe den Besiegten'^. Herr Kort Weiser wird den Napoleon darstellen. — In Martenbad soll an dem Hause ,Luni Kleeblatt", welche» Richard Waguer 1844 al» da- maliger königlich sächsischer Lapeümrister während «tue» längere» Lurausenthaüe» bewohnte, eine Gedenktafel aus Koste» der Stadt- behärde angebracht werden. — Holcapellmeistrr Abert tu Stutt gart ist auf sein Ansuchen au» Gesundheil«, ückfichteo i» den Ruhe stand versetzt und vr. Klengel zum Holcapellmeftter ernannt worbe». — „Dante" betitelt sich rln Musikdromn in vier Acten von Ben- jamin Godard, welche» ln der nächsten Spielzeit in der Pariser komischen Over zur Aufführung kommen soll. Da» Werk stellt an die Darsteller »nd die Inicenirung groß« Aniprüche. Einige Kcenen ipirten im Himmel, andere wiederum in der Hülle, dazu kommt noch eia sehr verwickelte« Ballet der tzrerichaaren und al» Gegen- stück ein Ballet der Teufel. — Wie ko» LarlSbader Babedlatt meldet, Hot dort tu einem um 80. im Posthos« staltgehabtr» Spm- Phonii-Tonrert, der ImwapAI« »nt« Mustkbtrmt», >,hitzig'» Leitung «tue Symphonie »o» I. veltczay «tue» sensationelle» Erfolg ^hobt. Eürratur. Zucht. Gtrkfe. Arstett. Probleme ,»d Projekte tz»r Reform br» vtrafweseu» uud Orgaatsntia» derArbett, von Cäsar Harrtet in Leipzig. Verlag voa Wilhelm Friedrich in Leipzig. — Der Brrsosser behandelt in seinem Buche, da» «ln« Reih« wirklich fruchtbringender Gedanke» eutbält, aus die wir gleich »och näher zurückkommeu werden, zunächft Strosversahrra »ud Strafgesetz. Er gtebt etue gedrängte Lharakterisiruug dieser Materie», nud weist dabei aus Uuzuläuglichkeitea »ud Mißfttude hi», die auch vo» »»derer Seite bereit« gerügt worden stad, «ud die oft verheiße»« Revision de» Strafgesetzbuches »ad der Stras- proceßordnuug. namentlich letzterer, recht dringlich erschetue» lassen. Bielen seiner Au-sühruugeu wird maa nicht beiftimmeu, »omrntllch iu dem Abschnitt über da» „Verfahren ", wo z. B. den Geschwo renen ihre Bedeutung, dir sie nach g. 293, 314 der Strafproeeß- ordnung habe«, fast gtazltch genommen, und ihnen eine säst moriouettenhastr Rolle zugewiesen wird. So, wie sich der Brrsasser die Mitwirknag der Laien im Strasversahrrn denkt, wäre dieselbe überhaupt überflüssig, uud der Satz: „Geschworene sind »Sthia. damit da» Gericht lediglich verhandle uud entscheide", klingt beinah« wie Ironie. Sympathisch erscheiut an» dagegen die Beseitigung der völlig dem Geiste de« Rechte» widersprecht»!»«» Frage, ob der Angeklagte ans die Beschuldigung etwa» erwidern wolle. Es ist nicht ta den Villen de- Angeklagten zu stellen, sich zu verantworten» sondern er hat die Pflicht, seinem irdischen Richter Rede zu stehen. Die Aufnahme der „Ber- bonnuag" nnter dir Strasen dürfte schwerlich de» gehofften Ersolg haben. Sie mag in jene» Zeiten recht wirksam gewese, sein, wo die vdi doo« iki patri» — Lumpe nicht j-hllo«, wie der Saud am Meer, waren, und der verbannte Hellene trauernd ia der Ber- bannung saß, „da» Land der Griechen mit der Seele suchend". Ganz unverständlich ist un» aber der Verfasser mit der in folgenden Worte» nledergelegten Ansicht geblieben: „Lei unverhLltnißmäßigen kosten »ad Umständen känueu die Brhärden die Strasversolgung auch bi» zur Berjährnug ruhe» lassen: selbstverständlich nicht bei gröberen verbrechen". (S. 22.) Der Einführung der Prügelstrafe sür gewisse Delikte ist beizustimmen. Unsere- Erachte»» liegt jedoch der Schwerpuuct de- Werkcheu» nicht tu seine» ersten Abschnitten, sondern vielmehr in seinen letzten, die den Erlaß eine« deutschen Zuchtgrsrtze», und Gründung eine» deutschen Arbeit»- heere» befürworten, und in größeren Umrissen de. Ent- wurs zu die«bezüglichen Gesetzen enthalten. Namentlich dir Erwirkung eine» deutsche» Zuchlqesetze» dürfte geeignet sein, im Auge behalten zu werde». Der Gedanke ist fruchtbar, sehr sruchtbar, und werth. in der Fachpresse eingehender ditcutirt zu werden. „Da- Zuchtgesetz", heißt e» S. 72, „wirki sür die allgemeine Wohlfahrt. Gesiilung und Sicherheit. versolgt daher nicht blo», wie da» Strafgesetz geflissentlich verderbt.che Handlungen und Unter- lassuagen, sondern auch scho» derlei Gesinnungen, inglrichen unbeab sichtigte schädliche Thaten, welche Aergerniß aber Besorgnlß im Allgemeine» erregen oder unnöthig den Einzelnen kränken oder belästigen. Also kann auch bloßer Leichisian, gefährliche Unacht- lamkeit und reine Fahrlässigkeit zuchtmäßig geahndet werden." Das Gesetz würde also eine ganze Reihe von Handlungen, Unterlassungen u. s. w. mit Strafe belegen, deren Sühne jetzt den Berwaltung«- behvrden nach Ermessen obliegt, oder die gar nicht versolgt «erden können, weil sic sich Nicht einmal unter den Kautschukparagraphen 360. Xl de» Strafgesetzbuchs rubricire» lassen. Ein derartige« Gesetz wäre für die socialen Zustände der Gegenwart offenbar heilsam, und die Anregung de» Verfasser», — denn mehr ist sein Entwurf nicht, und soll :» nicht sein, — erscheint un» sehr dankenS- werth. Interessant ist auch da» reichhaltige statistische Material, da» zum Theil Aussätzen de» „Leipziger Tageblattes" entnommen wurde. Da» Gleiche hat von der Organisation eine- allgemeinen „Arbeit-Heere-" zu gellen, dis auS freien Arbeitern, Roih- arbeitern und Zwangsarbeitern bestehe» soll. Nur, daß wir un- hier der praktischen Durchsührung der Idee etwas skeptisch gegen- über verhalten. Doch ist der Gedanke 'mmerhin in der Therapie der Armenpflege zu erwägen. Wie gesagt, man wird mit dem Verfasser, der seinem Buch das Wort de» Herr»: „Mich jammert de» Bolket" al» Motto beigegeben hat, oftmals rechten müssen, aber man wird ihm. soweit man sich resornicuorischea Bestrebungen nicht ta angeborenem Bersauerung-sinn verschließen will, auch oft mals beistimmen, »nd da» Buch mit Interesse verfolge». Hermann Pilz. Nummer 28 der „Drawatnrgtschrn Blätter und Bühnen» Rundschau", hrrau»gegeb«n von der Genossenschast Deutscher Bühlien-Angehöriger, rediqirt vo» Raphael Löwenfeld (Berlin, Ber- lag von F. A. Günther L Sohn), hat folgenden Inhalt: Georg keben: Di« Moral uud die deanialliche Kunst. — Rudolph Eckert: Momentbilder auS dem Leben Heinrich Laube'». Marie Knaufs: Liebhaberkritik — Umschau: Wien (Adam Müller- Guitcnbrnan). — Feuilleton: Paul Lindenberg: Bom Ber- liner Theater ln der zweiten Hälste des 18. Jahrhundert». — Neue Bücher. — Notizen. — LNronik. — Rückblicke. — Mitkhcilungea der Gtaosseuschaft Deutscher Bühuen-Augehöriger. » * » * Deutsche AdelS-Chronik. Stuttgart, unter der Redaction und tm Berlage von E. Siöckhordt. Diese» seit Oktober 1887 bestehende genealogisch-historische heraldische Werk hat bei seiner Reichhaltigkeit und sorgfältigen Wahl de» Stoffe» nicht allein in den Kreisen de» Adels, sondern auch in denen der Freund« vaterländiich-r Geschichte uud ihrer Hilsswiffrnlchalten weitverdreltete Ausnahme gesunden. Mit derselben verbunden wurden neuerdings die historllch- geiiealoglscheu Blätter, sowie die „Militairische Lhronik" — auS der Feder eine» hervorragenden Osficier» in Berlin. — Da- UN- vor liegende 15. Heft der Deutschen AdelS-Lhrontk enthält: Zur Bermählung-seter dcS Prinzen Heinrich von Preußen mit Prinzessin Irene von Hessen. Gedicht von A. von Münchhausen, mit Doppel- Portrait; Bon deutschen Hölen; Bon iremdea HSsen; Au» der Ge sellschaft; Familteunachrichlen; Biographische«; Joseph Freiherr vo» Linden, königlich württemberqischer Staaismlnisier a. D.. mit Por trait; Literatur, Kunst, Personalnachrichte», Jagd, Orden und Andere». Im ersten Hefte der „Historisch-genealogischen Blätter" findet man: An- der Vorgeschichte und der Geschichte der Familie von Normann, vom Freiherrn E. von Normann-Ulm, mit Wappen- abbildiiugen; H-Imkleinode. deren Geschichte und heraldische Be deutung. von Mar voa Baumgarten; die Familie von Roschütz- Rothschütz, mit Wappen; lieber Familienstiftungen; Beiträge zu einer Famlliengejchichie der Jrciderren von U-lar-Sleichen, voa Edmund Freiherr» von Uslar-Gleichen; Unter den Hohenzollern; Denkwürdigkeiten au» dem Leben de» General» Oldwig von Natzmer und ähnliche Mittheilungen. Buch über die Familien Schassgolsch und Gelten fanden wir interessante Notizen. Die Ausstattung des Werkes, sowie die Au-sührung der Illustrationen lassen nichi» zu wünschen übrig; ebenso ist auch der Prei» — halbjährlich 3 sür Oesterreich 8 st. und sür da» Ausland 3'/, ^l — nur gering. Deutsche Maler. Bon A»mu« Jacob Carsten» an bl» auf dir neuere Zeit in einzelnen Werken kritisch geschildert von Hermann Becker, weiland Historienmaler und Kunsischriltsteller. Bearbeitet und herausgegeben non Hermonu Becker dem Jüngern. Leipsiq, Carl Rechner. 1888. — Hermann Becker, l8l7 zu Hamburg als Sohn «ine» kauimauu« geboren, widmele sich, unwiderstehlichem Drange folgend, der Malerei, hatte aber dabei trotz der vorzüglichsten Leistungen mit den schlimmsten Widerwärtigkeiten, vor Allem schon gleich mit dem koum zu besiegenden Widerwillen seiner Ellern gegen Viesen Berus zu kämpfen. Zu seinem Glücke führte Becker die Feder de« Schriftsteller« mit gleichem Geschick wie den Pinsel de« Maler». Es brachte ihn dir» in Lerbinduag mit der „kölnischen Zeitung" »ud so ward denn endlich wiiklicher schlimmer Roth, die über ihn und Weib und Kinder herrinbrach, dadurch ge steuert, daß er 186S lu die Redaction dieses Blatte» als Kunst- kriliker und Redakteur eintrat, um in dieser Stellung bi» zu seinem 1885 erfolgten Tode zu verbleiben. Zugleich ging neben seiner tage-lchriststellerischen Tbatigkeit auch eine ernste Beschäftigung mit der neueren deulschen Kunst überhaupt her, and r« entstand dabei eine Reihe von Studien über die deutsche Malerei von Carsten» an gerechnet bi« aus die Tage der Münchner internationalen Kunstausstellung vo» 1869, und diese giebt der al« Bildhauer tbätige, in Fronksort o. M. lebende Sohn de- Verstorbenen ia dem vorliegenden, vom Verleger woblauSgestatleten Bande heran». In dreizehn Lapiteln werden die Maler dleler Periode gruppen- weise in ihren Werken besprochen, und man kann sagen, daß Becker dabei mit seinem, wohlerwogenen! Urtbeile, wenn auch natürlich stet» van seinem besonderen knaststandviinct au» jedem Künstler seinen Platz anweist. Da» Buch wird sich bald i» den Kreise» der Künstler und knnftsrnmd« Be-chiuug veischoffen. «dols Wtiskr. » » » Kaiser Wilhelm l. nntz Die Freimaurerei. Actenmäßiq« Dar stellung für Maurer und Nich,maurer von g. M. (KäaigSderg, Hartunassch- BerlaqSdruckerei.) Lra«er-Ovc ans »rn Tod de» »entschen Kaiser» Wilhelm 1. Bon Redschtb Sallüm au» Haina in Syrien, im lran»- srrkdtrtrn Urtext heransgegeben, an« dem Arnblsche» in» Deutsch« übertragen und mit etuem Vorwort begleitet do» vr. L. Laug. Verlor der Deutschen und Schweizer Schul« tu AoustautiuopB. (Berit», R. v. Decker'» Verlag.) Pretziut »»« Truurrgottegdieuft sür Sri», Majesth» weilaud de» deutsche» Kaiser Friedrich, am iE Juut 1888 gehalten tu der k. Schloßcapelle zu Stattgart von v. KarI Gerok, Oderhosprediger uud Prälat. (Stuttgart, Verlag von Carl Krabbe.) Vedächluißredr «nf »utser Artrtzrich M-. geholte» am 17. Iuui 1888 von Perslu«, Prediger au der Heiligea-Getft-Ktrch« zu Pol»dam — 1. Petri 5» V. 6, 7, 8, 10. (Berti», Georg Ronck lFrttz Rühe).) Gedächtmßrrße ««f »etl««d Getue Majestät Krtetzrtch. Deutsche» Kaiser »nd König von Preuße», üector wuzrnilloonUuoimu, der Aldertu».UutvrrsiiS» zu Königsberg i. Pr., geholte» bet der akademische» Trauerseier am 30. Juni 1888 voa vr. ptul. Hau» Prutz. ord. üff. Professor der Geschichte, d. Z. Prorektor der AlberiuS-Uaivrrsi äl. (Königsberg, Wild. Koch.) Renn Artrnttncke zum Regierungsantritt Kaiser WUtzel» de» Zweiten. (Berlin, Lnrl Hrymaun's Verlag.) Durch Kreuz zur Krone. Predigt bet dem TrauerqotttSdienst zum Gedächtniß Seiner Majestät de« in Gott eutschlaseuea deutschen Kaiser» Friedrich HI., am 24. Juni 1888 in der Nicolatkirche zu Leipzig gehalten von vr. tksol. Pauk. Snvertutendent »nd Pfarrer zu S«. Thomä. Aus vielleitiyen Wunsch dem Druck über geben. (Verl», Frtedr Schulze'» Verlag, Leipzig, I. L. Hturtch-Iche Buchhandlung.) Vefterreich-Uugaru und seine Allianzen. Offener Pries a, S. M. Kaiser Franz Joseph 1. von Juli»» Felix. (Pari», Auguste Ghio.) Die nrue deutsche Sewehrsrage. Lin Beitrag zur veuriheil», von Major z. D. Wehgaud. (Darmstadt, Vrrlag von Arnold Vergstrüßer) Die »teinkalider- und Retzettrgrwehrsrage. Von Jugenteur W. Stercken. (Sonderaddruck aus der Zeitschrift de» Verriu» deuticher Ingenieure, Bd. XXXll, S. bSl, Berlin, Iuliu» Springer.) Der nächste Krieg mit Ruftlaud und seine poltitschen Folge». Bon Wolfgang Eisenhart. (Halle a. S., ia Lommisfio» bei I. Fricke'S Sortiment (Adolph Kegels.) Gchnellsenerkananen und MitraiUeiisrn 1« Landkrt»«. Von Th. Norden sei». (Wien, IN Commission de« L. W. Seidel öt Sodn, k. k. HosbiiktihS»dlek.) Die deutsche Invasion. Von General B»»langer. (Mit Boulanqer's Facsiim.e.) Au« dem Französischen übertrage» und kritiich erläutert vo» G. Armand. (Leipzig, Carl Minde.) Garnisonkarte da» Frankreich. Unter Berücksichtigung der Eisen bahnen, Moriue-Llativneii. Corvsbezirkögrenzen, Festungen »nd 'Fort-, sowie der Truppen la Algerien Loisika und Tonkl» (Aaam). In den ErlSuierunge»: Angabe ber Slirk,Verhältnisse der aktive» Armee. Meßstab 1 : 1 250 000. Cniivorsea und gezeichnet vvu Lieutenaui HanS vo» Arnim. (Berit», Simon Schro-Pssch« Hos-Lan'karien-Handlung.) Gegen Mackrnztr. ZeiiungSslimmen von jetzt und früher, zusammen gestillt von Hugo Weber-Rumpe. (Jriedland, Reg.-Brz. Breslau, Verlag von H. Walter). Einsichtige Liebe und Geistesbildung, ole Grundgesetz« do» Christenihlims. Au» d m Urtcxl ves Evangelium» aacharwtrsra von Professor Larl Jessen, vr. weck, ot ptül. (Berliu, R. Sckaeffer.) Gesamt» k-Rrpetstartum über alle Prüfungsfächer der Allgemeine« Bildung. Für L.i>,didaten de« höheren Schulamt- von K. G. Jacobt. IV. Bändchen: Geschichte der Philosophie. Erste Ab- tdeilung: Die griechisch.' Philoiopme bis zu ihrer Vollend»»- mit Aristoteles. (Leipzig, Verlag von Wilhelm Biolet.) Erläuternde Anmerkungen zu den Vorschrift»» de« Entwurfes etnr» bürgerltche» Gesetzbuches für da» Deutsche Reich. Vearbenek und mit einer Einleitung versehen von Vr. Paul Alerander-Katz, Rechtsanwalt am kSalgllcden Landgericht Berlin I. Erste Abiheilung Bogen 1—10, Zweite Abiheilung Bogen 11—20. (Berlin, Verlag voa Franz Vohlen.) Sachregister zu dem Entwurf eine» bürgerlichen Gesetz buches für das Deutsche Reich. Beaibciiet von M. Greifs, Gerichisass ssor. (Berlin. Berlug von Franz Bahlen.) Das preutzische Gesetz über dir Enteignung va« Grund» eigenthum vom ll. Juni 1874. Mit Erlanleruaaea voa Bend.x, RechiSanwalt am königl. Landgericht in Breslau. (Düsseldorf, L. Schwaiin'iche Vei lagshandlung > Wie kann sich die Ehrfrau ihr eingebrachtr» Per«-ge« erhalte»? Für Kauslcul-, Geiveibeireibeude, Laudwirthe, Beamte. Private tc., aus Grund der Reichs- und Laude-gesetz« gemeinverständlich dargcstellt von Joseph Bauer, Vertasser von: „DaS Recht der Frau" rc. (Leipzig, Verlag voa Ernst Meißner.) Telegraphische Depeschen. * Braunschweig. 23. Juli. Der Kammerprüstdent Griepenkerl, ordentliches Mitglied der Ministertalcom- missioii, ist gestorben. * Pari», 23. Juli. Die „France" tbeilt mit, Bou» langer beabsichtige sich um da- Deputirtenmandat im Somme - Departement zu bewerben, woselbst am 19. August eine Nachwahl statlsiadek. (Wiederholt.) * Paris, 23. Juli. Tailleser (Bonaparlist) ist zum Deputirlen in der Dvrbogne mit 49 427 Stimmen gewühlt worden. — Der Präsident Carnot verließ Vormittag» La» lence und wird Abends in Paris eintreff n. * London, 24. Juli. Dem „Reuter'sckcn Bureau"wird au» Kairo vom 23. d. gcmcldet, ein dort eingetrossener Bote auS Omdurman habe berichtet, Khalisa Abdullah habe Nachrichten erhalten über die Ankunst eines weißen Pascha in Bahr-et-Gazctte und beabsichtige gegen denselben vor- zugeficn: der Bote habe hinzügesügt, der Pascha sei Emin Pascha. * Kijew, 23. Juli. Die Jubelfeier zur Erinnerung an die Einführung de- CkrisientbuniS >» Rußland wurde gestern mit einer Vigilia cingeleilet, welche der Metropolit von Serbien. Michael, am Grabe der Großiürstin Olga celebrirte. — Heute fand die feierliche Einweihung de» Denkmal» Bogdan Chnielnizky'S statt * Petersburg, 23. Juli. Se Majestät der Kaiser Wilbetm wohnte heute Abend der Feier veS Namen-seste» der Königin von Griechenland in PawlowSk bei. — Morgen findet auf einem der deutschen Kriegsschiffe ein Dejeuner statt. * Petersburg, 24. Juli. DaS „Journal de St. PLtersbourg" hebt bervor. die Verlängerung de- Besuch» bi» heute sei ein Zeugiiiß der herzlichen Beziehungen der Kaisersamilie zu den erlauchte» Gäste», welche beiderseit« den Wunsch nach Aufschub der Treiiiiiii'gSsiunve enlsiehen ließen. Alle» beweise die überaus große H rzlichkeit der Beziehungen, woraus »ur gutes sür die Beziehungen beider Regierungen der Nachbarnationen hervoracben könne. * Petersburg, 21. Juli. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm war gestern Abend einer Einladung zuinFami- liendiner bei dem Großfürsten und der Großfürstin Mthael Nikolajcwitsch in Mikhailowka gefolgt. — Der Kaiser Alexander, sowie die Kaiserin nahmen heute an dem Dejeuner am Bord teS „Hohenzollern" Theil; nach dem Dejeuner erfolgt die Abreise deS Kaisers Wilhelm. * Peterhos, 24. Juli. Kaiser Wilhelm ist nach berzlichster Verabschiedung von ber Kaiserin mit Kaiser Alexander Vormittags 10 Uhr »ach Kronstadt abgereist. * Bukarest, 23. Juli. DaS KönigSpaar verlüßt Sinaja am Mittwoch. Der König bcgiebt sich »ach Grüsea- berg (Ocsterreichisch - Schlesien) zum Üurgebrauch und die König,» nach Sylt. (Wiederholt.) Nach Schluß der Redaktion ekngegange». * Kronstadt» 24. Juli. DaS deutsche Geschwader lichtet« Nachmittag» 3 Ubr die Anker und dampfte unter donnernden, Salut ber russische» Flotte und den Fort» aß. Nachdem Kaiser Wilhelm sich von dem russischen Kaiserpaar« und dem Großfürsten, welche an dem Dejeuner Theil ge nommen hatten, herzlickst verabschiedet, ging die .Hohen- rollern" 4>/, Uhr in See. Abermalige» Salut der russi schen Flotte, welche Paradrstellunz genommen und v»n wel cher die preußische Nalionalbymne ertönte Zahlreiche Pri»at- dampser geleiteten die „Hohenzollern" unter sorlwühreude« Hurrabrusen. Redactliir HklArich Uhs« IN Lklp-iq. kltr den muntaUsch«, Ly«U Professor Or. Oscar Paul t»
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