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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-28
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1888
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l all« n« her- ! ortho- tisakion orrusen , Fest- Idreffen of« von an der Japan, essmien. - Seile mldiyen off eine i jedem >oo ovo »nd de- e Nach ein und arbeiter eik bei. e» den Berlin, enoffen- orlheile I» Bor- Scbweii e Ruhe lcht der m Gras nd des Sachsen. > Kaiser es nor- eh dem rordrn. :t nack ldenbu" : Kron- Gesolae nigliwe ste nach sich um in See cht das König »Haar. t trüb« UÜL Et >- ir^'. >» s >« -«- 1ö r -t- r irenü Ladt, «er,t 6er iodi-;. reiter tUod« » ihr« ckem elneo ckadel vder sckocl» »ur ir 4- 10 -i- l» 1V IS »1 Vierte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger UM. Sonnabend dm 28. Juli 1888. 82. Jahrgang. Telegramme. 7. Juli. (Privat-Telegramm.) Der Verwaltaagö- n lest, daß die letzte Jahre-produciton allerdings * V«chu«. K7, rath stellt« soeben nur S'/, Vrocent -rüber al« die tm Jabr« 1886/87 war. Deunoch aeftattet chm di» S Procent höhere, Brultoüberschuß aufwelsende Nohbilauz, der Generalversammlung S Proceut Dividende vorzu- schlage», »nbelckadet gewohnter, übrige»» »ur die werthvermtadarung deckender Abschreibungen. 1V-». Prag, 27. Juli. (Privat-Telegramm.) Da» neue mit der Dutz-Vodenbacher Elienbabn za »erbindeud« Kohlenwrrt Jaussru (Besitzer de« überschwemmteu ForlschritKlchachie«) dürste schon im Octoder tn Betrieb kommen. Da» Werk wird täglich 100 Waaaon» sürderu kSunen. IV. Warschau, 27. Juli. (Privat-Lelegramm.) Die Moll« au»suhr nach Pr-nßen über So-nowice ist luhibirt und ist bt» aus Weitere« über »iexnndrowa gestattet. VotksmrthschaMches. verantwortlicher Redacteur C. St. Laue in Leipzig. — Ja «ertretnag: Georg HUler i« Leipzig. Äahrrsderichte der königlich sachfischeu Gewerde-Jnspectoren ,iir 1887. X. In Maschinenbau.Anstalten und verwandten Gewerbe» werden je nach dem Lehrvertrage di» jungen Leute entweder nur sür einen bestimmten Lbeil de» Betrieb», z. B. als Schlosser, Dreber. Hobler, Tischler, Former, angelernt und unterwiesen, da» zu ihrer Arbeit erforderliche Werkzeug vorzurichten. oder sie werden vorzugsweise für da» eine Fach, beispielsweise al- Schlosscr, au«- aebildet» im letzten Lehrjabre ober auch noch an Werkzeugmaschinen beschäftigt oder sie lernen al» eigentliche Maschinenbauer oder Mechaniker und ol»daun iu allen Abtheiluageu de» Betriebe», tu welchem sie eingestellt sind. Ja dem Druckerei-Gewerbe und den damit in Verbindung stehenden Betrieben werde« die Lehrlinge in die Fertigkeit de» Setzen», Drucken», Zeichnen» und Malen», Schrislstechen», Schrist- girßen-, Graviren» eingeiührt. Ja der Regel stell» sich eine jede dieser Fertigkeiten als »in sür sich abgesch ossenes Ganze dar. Zu weilen nur treten in besonder» doch entwickelte Anstalten »och solche junge Leute mit der Bezeichnung „Boloniair" ein, welche bereit» ouderwäris im Satz uud Druck Fertigkeit erlangt haben, aber sich noch Weiler ouszubilden gedenken. Die Anweisung der Lehrlinge geschieht je nach dem Umsange de« Geschäfte«, neben der seilen de» Ledrherru au-geübten Oberaussicht, durch erfahrene ältere Leut», Vorarbeiter, Meister und Foctore, in einzelnen Betrieben durch Lehrmeister, welche alSdonu keine weiteren Odliegenheiten zu erfüllen haben. Beilviel-weise wird seiten» der Inhaber einer bedeutenden lithographischen Anstalt (Wezel L Naumann in Reudnitz) die Ver pflichtung vereinbart, angenommene Lehrlinge zunächst au» der Hand presse, bei entsprechender Tauglichkeit auch im Drucken aus der Schnellpresse zu unterweisen, den Unterricht aus der Schnellpresse ober »ur dann zu eriheilen, wenn derselbe sich durch solide» Wesen und stete Aufmerksamkeit au»zeichnet. In ihrer Kunstanstalt nimmt geaanate Firma junge Leute al» llthograpb'sche Lehrlinge mit der Zusage aus, dieselben nach bestem Wisse» in da» chromolithographische Fach eiuzusühren, den dazu erforderlichen Unterricht in jeder Art und aus ihre Kosten zu erlheilen, ihnen überhaupt die »msassendste» Anweisungen, welche zur technischen wie künstlerischen Aii-dildung sür Chromolithographie erforderlich sind, zukommen zu lassen Zu diesem Zwecke sind die Abiheilung'vorstände, denen die Lehrlinge zugethcilt werden, beaustraat, die Hebungen zu leiten und zu über wachen. In der Anstalt befindet sich eine Zeichenschule, welche noch mustergültigen Schulen eingerichiet ist und ausschließlich von einem Fachlehrer geleitet wird. Der Unterricht wird täglich von '/,5 bi st Uhr Abend» unentgeltlich in Blei, Kreide, Tusche und Buntsarben, nach Borlogeu, Modellen rc. ertdeilt. Dem Lehrlinge ist besohlen, die von dem Zeichenlehrer zum Studium ausgeqebenen Arbeiten an Wochen-, Sonn- und Feiertagen den Borschristen entsprechend aus da» Gewissenhafteste anzufertigcn. Vergeblichkeit oder nachlässi e Aussübruua unterliegen strenger Bestrasung. Die Uedunqt-Arbeiten sind nur außerhalb de» Geschaft-Haust» zu sertigen, «nd e» sind die Erzieher ganz besonder« ersucht, den Lehrling zur Autführuug der selben streug anzuhaltea. Beschäftigung de» Lehrling» außerhalb de» Geschäft» in irgend welcher anderen Weise hängt von der Zu stimmung de» Lehrherrn ab, und e» ist, soll» solche au« Rücksicht aus die körperliche oder geistige Veranlagung de- Lehrling» ober au» irgend einem anderen Grunde nicht gestattet werden kann, seiten» der Erzieher dafür zu sorgen, daß solche Beschäftigungen ein sür alle Mal unterbleiben. Auch i» fabrikmäßig betriebenen Buchbiudereieu ist eine Regelung der Lehrling«.Beschäftigung zum Zwecke einer vollkommene» Ausbildung der Lehrlinge wahrzuuehmen. Da» Ziel besteht hier in der Erreichung der Fertigkeiten, die ein tüchtiger Buchdindergeselle betreff» aller in sein Fach einschlagevden Arbeiten besitzen soll. Nicht allen Buchbinder-Lehrlingen wird jedoch da» sogenannte Prißvergolden gelehrt. Es geschieht die» in der Regel nur gegen eine Verlängerung der sonst üblickie» Lehrzeit um 3 bi st Monate oder gegen eine Entschädigung in Geld. In den Beirieben der Wollwaaren- und Möbelstoss- Druckereien verpflichten sich Lrhrlierr »nd sonstige Vorgesetzte in jeder Weise mit zu Hellen, um au» dem Lehrling einen tüchtigen uud brauchbare» Drucker oder Formstecher zu machen, die Unter weisung erfolgt durch ältere bewährte Fachleute. Bezüglich der Wederei-Belriebe befassen sich unter den im Bezirk vertretenen nur die Plüsch- und Möbelstoff-Webereien mit der Ausbildung von Lehrlinge». Die gründliche Unterweisung erfolgt in einer zun, Betriebe gehörigen Wcberei-Lehrling-schule durch tüchtige Webmeister bei einer Lehrzeit bi» zu 3 Jahren. Für die zur Beschästigung de» Lehrling» uöthigeu Uteusilieu kommt der Lehrherr aus. Bei der Stoffhandschuh - Fabrikation ist verein-seitig bezüglich der Heranbildung voa Arbeitern Folgende» iu» Auge geiaht worden: Junge Leute, welche da» Spulen erlerne» wollen, müssen ein Jahr laug bei einem Arbeitgeber au-halten. Wer da» Scheeren erlerne» will, muß vorher ein Jahr an einer Stelle gespult haben und ein volle« Jahr bei einem und demselben Arbeitgeber scheeren. Wer die Kerteiiarbeit erlernen will, muß zuvor je ein Jahr al» Svuler und Scheerer gelernt, bez. gearbeitet, oder zwei Jahre a» einem Kulirstudl gelernt, bez. gearbeitet haben und hat ebenfalls »in Jahr al« K'tienardeitrr aus einer Stelle oulzuhaltea. Wer da» Handschub-Schueiden erlernen will, muß sich verpflichten, zwei Jahre bei dem Arbeitgeber au«zuhalten, der ihn zum Auleruea in Arbeit nimmt. Lehrlinge haben in der Spulerei und Scheelere! 14 Tage, in der Schneiderei und Kettenardeit 4 Wochen unentgeltlich zu arbeiten und beziehen darnach den sür Lehrlinge seftzusetzendeu Woche»- bez. Stücklohn. Da» Z-ugniß eae» Arbeitgeber» über richtig vollbrachte Lehrzeit macht den Zeugniß-Jnhaber zum voll gütigen Arbeiter in dem Zweige, in dem er die Lehre durch gemacht hat. In den Gteingut-Fabriken findet die Ausnahme der Lehr linge al» Former, Dreher, Garnirer und Maler statt. Die Fabrik< Inhaber verpflichten sich hierbei, daß jedem Lehrling durch den Werksührer, Oberdreher, Obermaler ganz besonder» Gelegenheit gegeben werde, sich zu einem tüchtigen Arbeiter leranzubildeii. In eiuem der drei im Bezirke vertretenen Betriebe wird den Lehrlingen in der Fabrik durch eine» Zeichner Unterricht eriheilt. Die Maler- lehrlinae müssen, die auderea Lehrlinge könne» sich au diesem Unter richte vrtheiligen. Generalversammlung des Vereins deutscher Giseudahnverwaltungen. n. S Alttstertza». 26. Juli. Die Beratbungra wurden heute nach Verlesung de« gestern ausgenommen«« Protokoll» fortgesetzt »ad zu Eud« geführt. Von den gestrigen Beschlüssen tragen wir noch Folgender nach: Punct 6—9 der Tagesordnung. Dieselben betrafen lediglich technische und dabei rein interne Angelegenheiten de» Vereins — Abänderung der techuisch«, Bestimmungen de» vageubeuutzung«. Übereinkommen», Regelung der Frage der Verpflichtung zur Schmie- rung der sür periodische Schmierung eingerichtete» Wagen >c. —, welch« für da» größere Publicum ohne Interesse sind. Es genüge di« Angabe, daß di» «iugedend molivirten Anträge der Fachcom- Missionen zur «uuqhme gelaugteu. Punct 10 der Tageöordnung. Die im Uebereiukommeu über die gegenseitig« Wagenbenutzung vorgeschriebenen Laussrlsten sind nach Kilometern berechnet, deren Anzahl au» der Umrechnung de» alten Maßsystem» (1 Meile — 7'/, Icw) hervorqegaugen ist. Da diele johlen sich nicht den Decimalen anpassen, so ist die Fristberechnung ichwierig^r geworden. E« war deshalb von der königl. Eisenbahn- direct»,» Köln (linksrheinische) vorgelchlagen worden, die Laussristeu der Wagen so zu bemessen, daß dieselbe» bi» zu 100 Icw 1 Tag, b>» zu 200 hm 2 Tage, bi» zu 400 icw 3 Tage und sür jede weiteren angefangcnen 200 1cm einen Tag mehr betragen. Die mit der Bor- beralhuna betraute Tommission hat denselben zur Aaaahme em pfohlen, ledoch mit der Aenderung, daß die Betriebsleistung sür den ersten Tag »ach wie vor mit 75 Icm bemessen bleibt, da namentlich im Nochbarverkehre eine- dichter verzweigten Bahnnctze» eine Leistung von 100 1cm sür den ersten Tag nicht immer erreichbar sein dürste. Dir» wurde angenommen und zwar ohne Debatte. Heute wurde in der Tagesordnung fortgesahren. Punct 11 der Tagesordnung. Zwei Anträge der Geueraldirectiou der österreichische» Staatsbahncn aus Abänderung de« BereinS- WagenbenutzungS-Uebereinkommmen», betreffend namentlich die Be- reiung von Zeiimieihe, wurden abgelehnt. Punkt 12 der Tagesordnung Nach den gegenwärtig gütigen Bestimmungen sind bei Versendung loser Lademittel (Rungen rc.) die Gegenstände einzeln mit einer aus ein Holztäsclchen geschriebenen und mit dem Begleitschreiben gleichlautenden Adresse zu versehen. Die Verwaltung der Alidamm-Colberger Bahn hat nun daraus hin- grwiescn, baß diese Vorschrift für die flotte Abfertigung der häufig iu großer Anzahl zu versendenden Rungen sehr beschwerlich, außer- dem aber auch sehr kostspielig sei. Je ein den Namen der Adreß« tatton tragender Beklebezetitl müsse genügen. Du Eommission sür a« Lereins-Wagea-Regulativ hat sich diesen Au»iührungcn onge- chlossen, gikigzeiiig ober auch ausgesprochen, daß die Benutzung von Holz, oder Paovtäielchen nur auf solche Gegenstände zu beschranken iei, bei w ich:» die Beklebezetiel Mangel« einer geeigneten Fläche nicht gut anwendbar sind, daß dagegen vo» einer Benennung der ein- eluen Gegenstände sür da« eia» oder andere Bersahren abgesehen werdeu ön»e. Ein in diesem Sin»« gestellter Antrag sand di« Zustimmung der Genrralversommluug. Punkte 13—1? der Tagesordnung. Zu diesen zum Theil durch aus internen BereiuSangelegenheiten erwähnen wir die nachfolgen den Beschlüsse: Die Bestimmung über die Haftbarkeit bei vor- kommenden Braudschädea wird dahin auSgelegt, daß sür Brand schäden »c. diejenige Verwaltung, in deren Bereich der Schaden tiniritt, ohne Rücksicht aus da« Verschulden und aus die Höhe de» Schaden» aus alleinige Rechnung zu haften dal. — Der Antrag der Oesterreichisch-Ungarüchen StaatSeisenbahn-Gesellschast. die im Deutsch- Lesterreichiich Ungarischen Seehaseu-Verbande in Betreff der Berechnung der Deckknmietd« bestehenden besonderen Bestimmungen zwecks Her beiführung eine» gleichmäßigen Verfahren» sür den ganzen Verein deutscher Eisenbahuverivaltungen anzunehmen, wurde abgelehnt. Punct 18 der Tagesordnung. Ta» derzeit gütige sogenannte BrrichhppungS-llebereinkoinmen de» Verein» enthält lediglich Be- timiiiuiigen über die Berschlevpung von Reisegepäck, Eil- und Fracht gut, nicht ober von Leichen, Fahrzeugen und lebenden Thieren. In Folge der wiederholt von diversen Verwaltungen aus Grund von Specialiälle» eingebiachten Anttäge, da» genannte Uebereiukommeu auch aus die Verschleppungen von Leichen. Fahrzeugen und lebenden Thieren auszudednea, hat die Güterverkehrs-Commission schließlich die Bedürfnißsrage bejaht und folgende neue Bestimmung beantragt: Die bi«herigen Vorschriften finden sinngemäße Anwendung aus Sendungen von Leichen, Fahrzeugen und lebenden Thieren mit der Maßgabe, daß Verschleppungen solcher Transporte, welche zu den Sätze» de» Güter- oder Gepäcktaris» abgescrtigt sind, gerade wie Verichlevvungen voa Gütern, beziv. Rei/egepäck behandelt werden. Für Verich ppungen anderer Sendungen von Leichen re. wird keine Entschädigung gewahrt, wenn der aus die von der BesörderongSlast befreite Strecke des richtigen Wege- entfallende Aniheü b und weniger beträgt. Bei den Sendungen, die keiner besonderen Wagen bedürten, ist keine Lovvcnliaalstraie zu bezahlen; andernsall» 3 ^tl pro Wagen. Die Commissions-Anträge landen Annahme, jedoch unter Streichung de« Worte» „Leichen", da die Majorilät der Meinung war, daß sich eine „Berschlrppung voa Leichen" in den Be- stimmungen etwa» sonderbar auSnehme. Puuci 19 der Tagesordnung. In Gemäßheit eine» Beschlusse- der letzte» Geuerolversommlung hat die Commission sür da» Berem». statut die Frage der V rdeulschung der in den Drucksache» de» Ver ein- enlhalienen Fremdwörter im Einzelnen behandelt und folgend« Grundsätze ausgestellt: Et werden nur solche Ausdrücke verdeutscht, welche durch vollkommen sinngemäße deutsche Wörter zu ersetzen sind; dagegen bleiben die durch gleichmäßige Anwendung in den europäischen Hauptsprachen international gewordenen oder bi» jetzt in der einschlägigen Gesetzgebung g^brauchle» Fremdwörter beibehaltcn. Au» dem letzteren Grunde erscheint auch jede Aendcruog de» Vereins« Belriebs-Reglemeni» zur Zeit ungeeignet. Beibehaileu werden auch solche Fremdwörter, welche eine amtliche Bezeichnung vou Behörde», Beamlrngruppen darftelleu oder al» larisarische bezw. juristische Be zeichnungen gelte» oiüffeu. In einem besondereu, mit großer Mühe und Sorgfalt au-gearbetteten Verzeichnisse hat die Lommijsiou 2ö1 beizubehallende und Ü21 zu verdeutschende Ausdrücke zusamnienge- stellt. Hierzu kommen noch 78 Wörter, die durch Streichung oder veränderte Satzsassung beseitigt werden könne». Einzelnen per deulschten Au-drückea sollen sür die erste Zeit die bisherigen fremd sprachlichen Worte zur Vermeidung von Irrungen >a Klammern bel- gesetzt werden; z. B.: „Geldbuße (Lonventionalstrase)". D e Lommilsioaö-Anrräge fanden die Billigung der Versamm lung. E» ist schließlich noch Folgende» zu berichttn: Nach Annahme de» Eniwurss der „Technische» Vereinbarungen über den Bau und die BeinebS-Einrichtungen der Hauptbahnen" und nach Erledigung der regelmäßige» Vorlage in Beiress interner Vereinsangclegenheüen erfolgte die Neuwahl der ständigen Commission. Außerdem hatte die Neuwahl der geschäfi-sühreudei, Direktion zu grschrbeu, als welche seit 20 Juni 1684 die süuigi. Eisenbahn-Direclion zu Berlin sungirt. Dieselbe hat die Geschälte unter der bewährten Miiwirtung des Herrn Generaliecretair» Martin so trefflich geleitet, daß die Wieder- wohl einstimmig erfolgte. Die Wahl des Oetes sür die nächste ordeutiiche Geueralversammlung (1690) fiel aus Dresden. — Hier nach wurde» die Berathungea geschlossen. Vermischte«. * Leipzig. 27. Juli. Lebeu»miiiel-Verkehrouf dem hiesige» Dresdner Bahnhoir imIunio. l.Empsang: Backwaaren 33615 Icg, Berr«n17 703, Butter 82 225. Vier 23512, Brennhoiz 244220, Louserven 1875, Lolonialwaare» 136573, Eier 117 168. Süßwasser fiiche 1114, geräucherte Seefische 8, frisches Fleisch 3001, ge> räucherte» Fleisch und Speck 1800, Gemüie 2968, G-flügel 7012, H>fe 6899, Heringe 608, Kartoffeln 250 169, Kleie 789 830, Käse 49 632. Malz 88 300. Mebl 448 326, Mineralwasser 248, friichcs Obst 69 212, getrocknete» Obst 268, Pflanzen und lebende Blumen 4262, Gudirüchle 23566, Schmalz und Fell 36 trinkbare Spirituoi-n 673, Sirvh 28925, Wein 23876, Wild 16 und Zucker 12693 Icx. Im Ganzen betrug der Eingang von Lebensmittel» 2 534 265 >cx, von dinen 2227 838 aus Wagenladung-guter und 306 427 ausEiuckgüirr rnlflelk». 11. Versandt: I» Mengen von mindesten» 5000 üx wurden versendet: Bickwaaren 69588>cL Butter 6431, Bier 160967, Lonierven 5950, Colonialwaarrn 284 645, Eier 9409, Gemüse 32 775, Heringe 20 464, Heu 68 030, Kai löffeln 8825, Kleie 591062. käic 304 830. Malz 99:3/18, Mehl 8/3 033, Mineralwasser 6177, getrockneie» Obst 9488, Süssrüchie 11412, trinkbare Spirituosen 17 197, Stroh 72 930, Wein 54 496 und Zucker 95 438 Z im Versandte kamen an Leben-mitteln rc. überhaupt 2 023 411 kg, von denen 911241 kzx aus WagenladungSgüter und 1112170 üx aus Stückgüter entfielen. 111. Im Ganzen bezifferte sich der Lebe> »- mittel- rc. Verkehr aus 3 IM 079 lg- Wagenladungrgüiec uud 141859? Kg Stückgüter, zusatumeu aus 4 557 676 lcg. —u. Leipziger DIScoutogesellschaft I» lkoucurö. Auf da» Lirrular de» Eoncur-verrvaller-, betreffend die von den Mit gliedern de» Aussicht-ratheö angeboteue» Vergleich-Vorschläge, gemäß welchen der AuisichiSralh sich zu einer Zahlung von 700000 an die Coucursmasse und zur Tragung der bisher rnlstaudenen Proceß. koste» verpflichici, sind von 424 Gläubigern Forderungen angemeidet worden, welche aus 6 950000 ^1 sestgeftellt worden sind. Gegen den Vergleich haben sich 14 Gläubiger, die 94 760.10 >l zu be- kommen haben, erklärt. Infolge dieser geringe» Proiestsunime hat der Glüllbigerausschuß dem Lergleichtaugebotr de» AussichiSrathe» nunmehr desinitiv zugeslimmt. *— Der 29. Juli wird di« Delegirten der Berband-vereine Lredttresvrm zum 6. ordentlichen Berbaud»tag im Krystall- palast zu Leipzig versammelt sehe». Die Beschlüsse, welche daselbst stsoßt werden, können die ganze Zukunft de» Verbände« in sich chließe». Die Tage-ordnnng weist 52 Anträge auf, immer noch ein« große Zahl, aber im Vergleich zvm Vorjahre eine etwa» redu- cirter« Menge. Ja den Buträgen finde» wir sowohl in Bezug aus da« Verband»., wie aus da- Lollectivstotut, betreff» der Verband», zeituug und in louftiger Hinsicht Wünsche geäußert. Iu den Vorder- grund «reteu jedoch diejenigen Anträge, welche aus erue Abäuderung der Berboudtorgauisatiou abzielru. E» ist nicht zu ver kennen, daß dieselben sür den Verband vo» eiuer Bedeutung sind, welche da» lebhafteste Interesse der einzelne» Vereine in Anspruch nimmt; sie werden gcwisseuhasteste Prüfung uud eingehendste Be- rotdung erfordern, soll nicht der Zweck verfehlt, sollen nicht die guten Absichten, out welchen dieselbe» hervorgegaugeu sind, gänzlich »er- eitelt werden. *— von der Börse. Die Lffccteamärkte markiren seit einigru Tagen eine leichte Abschwächung. Die internationale Speculalioa ah der Kaistr-Enlrrvue bekanntlich mit überschwänglichen Hoffnungen entgegen und der Umstand nun, daß dieselbe vorläufig eia größere» politisches Resultat nicht ergeben hat, wird von ihr — übrigen» mit Unrecht — al» Enttäuschung cmvfundeu, die sich in Abgaben Luft macht. Nach der Art und Weise der Enlwickelnng der letzten Hausse wird inan r» begrriflich finden, wenn in Berlin russische Fond», sowie Rubelnoten und sremde R.aitenwerthe zu den erponinestkn Objecten der nunmehrigen Reactioa gehören. Die Bcrkäuse in Rubeln erreichten gestern iu Berlin einen erheblichen Umfang, wie ichoa au» dem namhaften Rückgänge derselben zur Ev>denz hervorgeht. Ultimo schlossen in Berlin 183,25, während ihr höchster Cour» zur Zeit de» letzten Auflchmuugs »abe an 196 hinanreichtt. Berliner BankierSdepeschen geben übrigen» der Ansicht Ausdruck, daß c» sich bri der Rubelbaisse nur um di« Wirkung von augenblicklichen Reali- ationSverkäusen, nicht aber um eine tiefere Beunruhigung der deutschen Besitzer russischer Werthe zu handeln scheine. Al» charakteristisch für da» Geschäft tn russischen Noten darf nebenbei der Umstand erwähnt werden, daß sich a» der Berliner Börse im Handel per Decemdrr ein Deport von zwei Mark herauSgebildet hat. Im Allgemeinen scheint die Cvursenlwickelung keinerlei Tendenzwechsel anzuzeigea; die Speku lation sucht lediglich mit Rücksicht aus die Jahreszeit und aus den vorläufigen Mangel neuer Hauffemostve ihre Engagement» möglichst zu verkleinern, ein Beginnen, das man nur billigen kann, da aus diese Weise die Gefahr der Ueberlpecrrlation vom Markte am sichersten abgewendet und zugleich einer eventuellra späteren Wiederbelebung des Geschäfte» vorgearbettet wird. Tresde», 27. Jult. Lebeuömtttelverkehr aus dem hiesigen Leipziger Bahuhose im Juui o.: I. Empsang: Lebende Fische im Wasser 9905 kzr, Butter 48 908» Wild 1275, Geflügel 3427, frische» Fleisch 48597Fleisch. und Wurstwaacca 1399, frische Seefische 3434, Spargel 4089, Blumenkohl 1800 und frische» Obst 567 Kx. — II. Versandt: Lebende Fische im Wasser 7901 sc/x. KohlentrauSporte aus den königl. sächs. Staats- bahnen in Wagenladungen zu 5000 Icz- während der Woche vom 15. bi» mit 21. Juli o. Sächsische Steinkohlen au» dem Zivickauer Bezirke 8017 Ladungen, aus dem Lugau-OelSnitzer Bezirke 3886 und 1200 au» dem Dresdner Bezirke, zusammen 13103 Ladungen ächsische Steinkohlen, gegen 12 566 in der entsprechenden Woche de» Vorjahre»: schlesische Steinkohlen 1068, 9146 böhmische Braun- kohlen und 3522 altenburgische Braunkohlen, Kohlen überhaupt 26839, demnach durchschnittlich jeden Tag 3834 Ladungen. Während der entsprechenden Woche des Vorjahre» wurden an Kohle» in. Ganze» 24 926 Ladungen» oder im Durchschnitte 3561 Ladungen pro Tag besördcrt. U Berlttt, 26. Juli. Iu Sachen der Londoner Zucker- conserenz verlautet osficiös. daß trotz der principicll ablehnenden dallung, welche Belgien und Frankreich eiuuehmen sollen, der erneute jusammentrttt der Conserenz am 16. August ersolgen werde. Von den Staaten, welche den Bcstrebuugen zur Beseitigung offener oder versteckter Prämien gegenüber eine mehr entgegenkommende Haltung beobachten, sollen übrigens noch erhebliche Abänderungen zu dem Bertragsenlwurs in Aussicht gestellt sein. Uebec die Stellung der deutschen Regierung zu dem beabsichtigten Vertrage ist man übrigen» noch im Unklaren. Eine osficiöse Kundgebung besagt in Kürze, daß die Erhaltung de» englischen Markte» sür die deutsche Zucker-Aus- fuhr eventuell sür wichtiger zu erachten sei al» die Lonservirung der deutschen Ausfuhr Prämien. In der Thai kann daran kein jweifel bestehen: auch der entschiedenste Lersechter der Prämien wird zugeben müsse», daß dieselben ihm nicht- nützen können, sofern die Ausfuhr »ach England oushört. ES ist nur »och nicht recht ersichtlich, wie vermöge der beabsichtigten Lonveutiou eia Zusamnienhang zwischen diesen beiden Fragen entstehrn soll. Bisher hat man an genommen, daß der Vertrag, resp. die Abschaffung der Zucker-Aus. fuhrprämien uur zu Staude kommen könne, wenn alle Zucker exportircnden Länder zustimmen. Ein solches Ergebalb wäre in deutschem Interesse dringeud zu wünschen. Unter gleichen Absatz- Verhältnissen, wie sie durch die allgemeine Abschaffung der Prämien hergestcllr würden, ist die deutsche Zucker-Jndustrie sicher, jede Con- currenz aus dem Weltmarkt überwinden zu können. Anderseits ist die Abschaffung der Prämien im Interesse der Reichscassc, welche durch dirselben alljährlich eine schwere Einbuße an der Zuckersteuer- Einnahme hat» wenngleich die jüngste Reform drr Zuckerbcsteuerung dirse Einbuße schon erheblich verringert. Nun hat es ober bisher al» unwahrichrinlich gegolten, daß alle Zucker exportirenden Staaten den in London ausgestellten Bertragscntwnrs annehm'n; insbesondere Hot Belgien ihn so gut wie abgelehnt, und d>e Ab lehnung seiten» Frankceichs, wo man erst neuerdings die Prämien außerordentlich erhöht bat, wurde al» sicher beirachlei. Ist der Entichluß dieser (beiden Regierungen unverändert, dann könnte» die Verhandlungen über die Convention wohl nur dann ein greifbare» Ergebwß gewinnen, wenn in England eine differentielle zollpolittsche Behandlung de» Zucker» zum Nachtheü derjenigrn Produclionsländer, welchr die Anssuhrprämien beibehaltea, beschlossen würde. Nur sür rine solche Eventualität erscheint denn auch die Erwägung verstäub- lich, daß — wa» allerdings ganz richtig ist — der Verzicht aus die deutschen Aussuhrprämien erfolgen müßte, fall» sonst ter Verlust de» englischen Markte» drohte. Allein bi» jetzt hoi in England die Ansicht immer die Oberhand gehabt, man müsse den Zucker so billig nehmen, wie das Ausland, eventurll durch Export-Prämien, ihn drn Engländern liefern. E» fragt sich, ob speciell die englische Regie rung ueuerding» anderer Meinung geworden ist. *—- Die im Reichs-Eisenbahnamt ausgestellte Uebersicht der Be> triebSergebnissc deutscher Eisenbahnen sür de» Monat Juni d. I. ergiebt sür die 6? Bahnen, welche auch schon im ent sprechenden Monat de» Vorjahre» im Betrieb waren und zur Ver, gleichung gezogen werden konnien. mit einer GeiammtbetriebSiänqe von 33 949,70 Km, nachsteh-nd« Daten: Im Juui d. I. war die Einnahme au» allen Verkehrszweigen aus ein-n Kilometer Be- triebslänge bei 45 Bahnen, mil zusammen 32 749,72 ßm, höherund bei 22 Bahnen, mit zusammen 1199,98 km (darunter 2 Bahnen m» vermeinter BetnebSlänge), niedriger als in demselben Monat des Vorjahres. In der Zeit vom Beginn de» Etat»jnhreS bis Ende Junr d. I. war dieselbe aus einen Kilometer Betriebslänge bei 48 Bahnen, mit zuiammen 33 168.73 lcm, höher und bei 19 Buhnen, mit zusammen 780,97 Icm (daruntrr 1 Bahn mit vermehrt:r Be- triebsläug-'), geringer als in demsilben Zeitraum de» Vorjahre». Bei teu unter Staatsverwaltung stehenden Privotbahnea, ausschließlich der »am Staat süe eigene Rechnung verwalteten Bahnen, betrug E»uc Juni d. I. da» qcsammte concessionirtc Anlagecapital 21 609 900 ^ (14 655000 » Stammaktien, 2 454 000 .ttl Priorilätt-Stammoctiea uud 4 500 000 »! Priarität»- Od>toanonn»), und die Läuge derjeuigeu Strecken, sür welche da» Tapital bestimm» ist. 88.87 »cm. so daß auf je 1 Km 844 818 ealialleu. Bei den unter Prlvatverwaltuug steheuden Prl- vatbabnen brtrug Ende Juni d. I. da» gelammte eoukelsto- ntrte Anlagecapital 578458 229 (305 516 550 » Stamm- actien, 79 381 650 PrioritätS-Stammactien und 193 560 089 Prioritäts-Obligationen), und die Länge drrjentgea Strecken, für welche die» Lapital bestimmt ist, '8798,36 Km, so daß aus je 1 Lw 152 292 entfallen. *— Emissionen ln Deutschland im ersten Semester 1888 Eine detaillirte Zusammenstellung der Emissionen, welche tn Deutschland während de» abqelaiifenen Semester» statigefundrn habrn, wird nunmrhr im ..Deutiche» Orkonomist" veröffentliatt. Da» Ge- sammt-Rrsullat stimmt mit de» bisher bekannt gewordenen Daten so ziemlich überein. ES haben nämlich dir Emissionen folgende Be- träge erreicht: Snl»ndit»k «ueiiindil«» 1888 I. Semester . . Wnldr werldr Summ« So»r»ker»- in Millionen M-rt . 249.9 296,8 546,6 1887 . 602,4 421,8 1024,2 1886 . 495,7 468,2 963,8 1885 . 397,7 509,7 907,5 1884 . 371.7 529,7 901,4 1883 . 453,8 299,9 753,7 Die Emissioneu sind bieruach in-geiammt aus der Höhe de» Vor- jahre» geblieben, doch hat eine Verschiebung zu Gunsten der au»- ländischen Weetbe stattgesundrn, und von diesen waren e» namentlich ausländische Staatspapiere, welche iu erheblich höherer Summe zur Begebung gelangten, rund 100 Millionen Mark Nominale im Cour», werthe vou 73 Millionen effeciiv mehr al» im ganzen Jahre 1887. Deutsche Staatsanleihen befinden sich nicht iu der obigen Ausstellung, doch hat wahrscheinlich im Stillen eine Begebung vou preußischen Consols und Reichsanlcihe stattgesunden, worüber einstweilen aber nähere Anhaltspunkte fehlen. Deutsche Commuual-Anlehen wurden im Courswcrlhe vou 18,6 Millionen Mark, deutsche Bankactien im Courswerlh- von 23,2 Millionen Mark, deutiche Jnbustrie-Obligationen im Courswerihe von 20,8 Millionen Mark, eiitibch deutsche Jndustrie-Aclieii i»i Courswerihe von 75,7 Millionen Mark aus den Markt gebracht. Die zur Emiision gelangten deutschen Jiidustrie-Actien übersteigen erbeblich dir Hälfte de- 1887er Be tragt», weit mehr noch io der Effecüvsumme al» im Nominalwrrtbe. Das EmissionS-Agio war also erheblich höher. Die Emissionen aus ländischer Siaatsanlchen rrpräsentiren einen Nominalbeiraq von 216,1 Millionen Gulden vnd einen Cvurswerth von 181,8 Millionen Mark, Darunter befinden sich die ungarische Goldrente, die 4'/,Proc. egyptische Anleihe, die egyptische Tribut-Nnleihe. die schwedische Staatsrente, die neue ungarische Investitions-Anleihe und die sech»- procenitgen Mexikaner. Ausländische Eisenbahn-Obligationen wurden emillirt im Courswerihe von 63,7 Millionen Mark, ausländische Eisenbahn-Actien nn Courswerihe von 33,5 Millionen Mark, end lich ausländische Industrie-Actien im Eourswerlhe voa 5,4 Mil lionen Mark. Z lieber die Lage der Textilindustrie in Preußen im vergangene» Monat theilt der Bericht des österreichischen Geaeral- consulais iu Berlin meist Günstiges mit. In der Baumwoll- brauche waren die Spinner auhalteud gut beschäftigt uud e< siud neue zahlreiche Aufträge aus Liejerung abgeschlossen, welch« die Spinnereien wieder 3—4 Monate beichäsiigen weiden. Allgemein klügle man über die diesjährigen Abladungen aus Ostindien. In Wollgarne» konnle der Markt allgemein eine Preissteigerung ver zeichnen, da sich die Umsätze vergrößerten. Der große Herbstbedarf ist indeß noch lange nicht zuni Ausdruck gebracht, trotzdem viele Spinnereien schon heute so init Aufträgen engagirt sind, daß sie Lieferungen sür die nächsten Monate nicht mehr aunehmen können. Die Preiserhöhung betrifft in erster Linie Kammgarne. Iu weichen Kammgarnen und drei- uud vierfache» Zcphyrgarnen war ei» lebhaftes Geschäft. Tricotkammgarne erzielte» bessere Preise, Kamiiigarnzwirne waren ebensalls lebhaft gesragt. Auch die Lage der Streichgarne hat sich gebessert; billige Augebotc die früher gang und gäbe waren, verschwinden vom Markte; die besten Preise wurden sür rohe Streichgarne erzielt. In der Wirk- waarrnin dustrie hat sich die Gesamnilsitualion gebessert, namentlich gehen aus denjenigen Bezirken, in welchen hauplsächlich die Phaniasie- waaren gemacht werden, recht befriedigende Berichte eia; seiner weist die Beschästigung sür Tricot flösse einen Umfang aus, der an die besten Jahre erinnert und auch die Strumpf- und Hand schuhbranche scheint bessere Aussichten zu haben. Auch bessere Artikel, wie seidene Balltücher, Shaw!», seidene Ehenillehaubea wurden ziemlich reichlich bestellt. Für die Strumpfwaaren» Industrie sind zahlreiche Aufträge ertheilt worden uud die Preise sind im Steigen begriffen. E» kann verzeichnet werden, daß Pbaatasie- und Seideastrümpfe, die man srühcr in Frankreich zu kauten ge- wohnl war, jetzt i» sächsischen Fabrikstädteu bestellt werden. Die Handschuh-Industrie hat gleichfalls gute Aufträge. Die Tricotstoss-Fabrikatlon ist sowohl sür Tailleuwaare al» sür starke Futterwaare sehr lebhaft beschäftigt und die Preise bessern sich. Bestimmte Artikel mtl Futterschuß uud Bindfäden dürsten sogar knapp werden. In der ConiectionSbranche stand die Thätigkeil sür das Exportgeschäft oben an; dieselbe ist theil» für amerikanische, theil» sur englische Ordres stark beschäftigt. Englische Aufträge waren diesmal stärker al» im Vorjahre. Auch da» ameri kanische Geschäft wird vo» beiheiligten Kreisen al» befriedigend und ebensalls bester als im Vorjahre geschildert. *— Grusonwerk. Dem „B. B.-C." lzusolge ist die lauge erwartete Bestellung der rumänischen Regierung in voriger Woche eingegangen. Gleichzeitig hat auch die preußische Regierung eine» Austrag aus die nach dem Major a. D. Schumann, al» Erfinder der Constructio», benannten Schumann-Panzcrlhürnie eriheilt. Mit letzterer Ordre ist aber keineswegs der Bedars sür unsere große» Festungen gedeckt, dieselbe bildet vielmehr nur einen Theil des Er forderlichen und ist hauptsächlich deshalb von Wichtigkeit, weil da- durch dargethan wird, daß sich die Regierung sür Vas Grusou'sche Fabrikat entschieden hat. *— Aus die Bekanntmachung des königl. prenß. Betriebamls WeißenselS aus Seite 4592 unseres Blattes, die An- und Ab fuhr von Frachtgütern, machen wir besonders ausmerksam. *— Cröllwitzer Papierfabrik. Der AussichlSralh der Cröllwitzer Papierfabrik hat heute (27. Juli) in Halle a. S. eine Sitzung abgehalle», in welcher eine vorläufige Bilanz seitens der Tirection zur Vorlage gelangte. Auf Grund dieser Bilanz, weiche einen höheren Gewinn als ini Vorjahre ausweist, beschloß der Aus- sichlsralh der demnächst stattzufindendcn ordentlichen General-Versamm- liiug die Veriheilung einer Dividende von lO Proc. — gleichwie im Vor. fahre vertheilt worden ist — vorzuschlagen, nachdem aber die Ab- schreibuiigcn in höherem Maße bewirkt worden siud al» im vorigen Julire. Der Abschluß ist im Hinblick aus die im Ganzen weuig be friedigende Lage der Papierindustrie während d«S Boriabre» al« rin recht günstiger zu bezeichnen und legt derselbe beredte» Zeugaiß ab von der vorzügliche» Betriebsleitung des Unternehmen». Eisengießerei und Maschineasabril Salzuagcu. Acticii-Gesellschasl. Der Abschluß pro 31. März 1888 geht mit Verlust aus. Einschließlich 2196 ^l Abschreibungen «rgiebl sich eine Ilnicrbilanz von 12 615,09 die indeß von dem Bestände des Disposiiionsfoiids-Conio (15 019,54 »I) abgcschrieben wird, wonach derselbe noch 2404,25 Bestand behält. *— Die Actien-Zuckersabrik Köuaeru vertheilt 20 Proc. Dividende. *—Petroleum - Ton kdampser. Die zwei Firmen iu Bremen und Geestemünde, welche zuerst einen Versuch mit Petroleum- Tankdampsern machten, haben nach einem Berichte im „Deutschen Handelsarchiv" nunmehr idre Flotte vergrößert; sie haben jetzt vier stattliche Tankdampsec in Betrieb, die zusammen 11 200 Register- tonnen Ladefähigkeit besitze» und im Stande sind, jährlich über 600000 Fässer Petroleum von Amerika nach Europa zu befördern. Die beiden Firmen, welche zugleich Pächter der Haupt-Petroleum- Lagerplätze », Geestemünde und Hamburg sind, besitze» an elfterem Platze eiue Aucahl großer Behälter zur Ausnahme von Petroleum, und etwa 70 Eisenbahn-Kesseltvagen zur Verladung de» Petroleum» noch dem Innern Deutschlands. In jüngster Zeit bat eine andere I Vereinigung sich gebildet, welche vorläufig zwei Taukdampser in I Fahrt zu setzen gedenkt; der erste derselben ist kürzlich aus der I Weser mit einer Ladung Petroleum angelangt. Die zur Ausnahme ' de» Petroleutn» etjorderlicheu Behälter hat diese Gruppe tu Bremer-
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