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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-31
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1888
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Vierte Vellage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 21S. Dienstag den 31. Juli 1888. 82. Jahrgang. Volksmirthschastliches. Baottworttichrr Redactrur T. G. Laue in Leipzig. — In Vertretung: Ge«r> Hiler in Leipzig. «ltn,». Telegramme. itBttVO, 30. Juli. (Privat-Telegramm.) Die heutig« auhervrdentliche Generalversammlnng der Altenburger Aktien- j b ra u e ret genehmigt« einstimmig die Priorität» - Anleihe von 1 SM WO -Al, < Pr«, »erzln-lich und S Pr«. verloosungSprämte, wovon jetzt 10M OM auSgegebrn werde». Sechster verbanLslag der Vereine Lredttreform. * Leipzig, 29. Juli. Vevor wir in die Berichterstattung über den verbandilaa einlreten, bringen wir auf allgemeinen Wunsch da» Begrüßu«g»schreibeude» Herrn Oberbürgermeister vr. Georgt hier zum Abdruck. Dasselbe hat folgenden Wortlau«: „An den verband der Vereine Creditresorm (zu Händen de» Herrn Ang. Beierl Die Abhaltung Ihre» VI. BerbandStag«« in unserer Stadt giebt un» Veranlassung, in Vertretung der Stadt- gemeiude Tie herzlich willkommen zu heißen. — Die weite Per- breituntz Ihrer Vereine und die hohe Mitgliederzahl derselben be« weift, dag Ihre Bestrebungen, die Lreditverhältnisse zu Heden und in rechte Bahnen zu bringen, nicht nur in den Kreisen der Be- Iheiligteo Auerkenuuna gefunden haben, sondern auch seiten» allrr Derer, welche» eine Gesundung unserer wirthschafilichcn Verhältnisse von Werth sein muh, insonderheit also auch seiten» der berufenen Vertreter der allgemeinen Interessen Beachtung und Würdigung ver dienen. — Wir geben daher dem Wunsche Ausdruck, daß Ihre Ber- handluageu in unserer Stadt gedeihlichen Fortgang nehmen und von den besten Erfolge» begleitet sein mögen. Hochachtungsvoll der Rath der Stadt Leipzig, vr. Georgi." Rach Erledigung der formelle» Angelegenheiten erfolgte dte ver- lesung de» vom Vororte erstatteten Rechenschast-beriMte«. Derselbe bietet im Allgemeinen ein erfreuliche» Bild von den Fort- schritteu» welche der verband gemacht hat. Bi» jetzt bestehen 233 Plätze, wo von den Mitgliedern direct schriftliche und mündliche Auskünfte geschäfilicher Art erholt werden können. Allein nicht blos in Deutschland werden die Ziele, welche die Vereine Creditresorm verfolgen, in immer weiteren Kreisen gewürdigt, auch in der Schweiz haben dieselben bei zahlreichen Geschäftsleuten Anerkennung gesunden nud e» hat sich dort im Anschluß an die deuischen Vereine Creditresorm eiue „Schweizer Vereinigung gegen schädliche» Credit- geben" gebildet. Der Antrag, daß diese Schweizer Vereine in den verband ausgenommen werden, wird t» den weiteren Verhandlungen durch die Anträge sein« Erledigung finden. C» erfolgte sodann die Berichterstattung der Revlsion-com- Mission, welche die Rechnungen geprüft und keine Einwendungen dagegen zu erbebe» gehabt hat. Im Rechnungsjahre betrugen die Gesammteinnahmen 1t 925,17 >Al, die Ausgaben 11 251.71 ^i, io daß die Lasse einen Bestand von 673,46 » answeist. Die Bilanz über da» verbandSvermögen. welche mit dem 15. Juli abaeschlossen worden ist, gestaltet sich so, daß die gelammten Acuven 13995,98 ^l, die Passiven 10 852,64 betragen. — Ferner ist zu erwähnen, daß über 10 MO LegitimatiouSkarten (Ertrag 5205,80 ^l) outgegedeu wurden, die verbandSbeiträge belaufen sich aus 8114,20 ^1 Eine überaus eingehende Debatte entspann sich über die An träge, namentlich über die ersten drei derselben, die allerdings eine außerordentliche Wichtigkeit für den verband haben. Der erste An trag betraf da« BorortSbüreau und den Vorort. Da» vor- ortsbürean hat einen solchen Umfang angenommen, daß dessen Ein richtung unabhängig von der Geschäftsführung eine« Verein» notb- wendig erscheint, und die Verlegung de» Domicil» für den Vorort nach einem größeren, mehr im Centrum der verbände» gelegenen Platze entspricht einem vielseitigen Wunsche. Da» Ersorderniß der Stabilität de» Boror»«büreaus ergiebt sich au» den zunehmenden Schwierigkeiten, welche der von Jahr zu Jahr wachsende Umsang de- Büreau» »ad der ibm obliegenden Erledigungen mit sich bringt. Unter namentlicher Abstimmung nahm der BerbandStag folgenden Autraq an: Da» vorort-büreau soll von der GeichästSsührung eine» Local verein» getrennt werden und der Vorort selbst für die Zu kunft dauernd nach Leipzig verlegt werden. Der zweite Antrag der Tagesordnung wurde zurückgezogen; über be» dritten, durch welchen dem verbaue der Vereine Creditresorm LorporationSrechte verliehen werden sollen, entspann sich eine überaus lebhafte Debatte. Herr Recht-onwalt vr. Zehme empfahl dem verbände nach Lage der Sache, daß derselbe die Rechte einer jnriftischen Person erwerbe: der verband solle also eine Genossen schast mit beschränkter Haftpflicht werden. Die Bedenken, welche gegenüber einer derartigen Umwandlung geltend gemacht worben wären, könnten gegenüber deu praktischen Bortheilen, die sich au» derselben ergeben werden, nicht al» stichhaltig gelten. Praktisch bleibt die Sach« ganz so, wie sie bi-her gewesen, durch die Erwer bung der Rechte einer juristischen Person soll nur eine straffe Central- leitung geschaffen werben. — An diese Ausführungen de» Redner» schloß sich eine rege und lebhafte Debatte an, deren Ergebniß war, daß man eine Commission von 10 Monn wählte, welch« sich mit der Angelegenheit nochmal» eingehend befassen und dem nächgen BerbandStag weitere bezügliche Vorschläge erbringen soll. Die außergewöhnlich große Anzahl Anträge — e» sind deren, wie bereit» bemerkt, nicht weniger denn 52 — rechtfertigt e«, wenn wir in Hinsicht aus den Raum unsere» Blatte» nur die wichtigsten derselben hier bringen. Zudem decken sich viele der Anträge ihrem Inhalte nach mit einander, so daß dieselben sich von selbst er ledigen. Der von Würzburg gestellte Autraq S ging dahin: «» solle die Geschäftsführung de» Vororte» von derjenige» de» Vorm iSvereinr getrennt, die Stelle eine» verband»geschäst«führerS geschaffen und für letzteren ei» Gehalt normirt werden. Al» geeignete Person sür diesen Posten wurde der bisherige BorortSgeschäst-sührer. Herr Kuntz, genannt. Nach nur kurzer Rede und Gegenrede wurde Herr Kuntz einstimmig al» Geschäftsführer de» verbände» gewählt und ihm ein jährlicher persönlicher Anfong-gehalt von 4500 ^i zuge billigt. Der Berband-geschäst-sührer steht wie bi«her unter der Loutrole de» Vorstande» de» Vorort-Vereine» und ist sür seine Thätig keit außerdem dem BerbandStag« verantwortlich. Der Antrag Zwribrücken», den Prei» für LegitimotionSkarten aus 1 ^ zu erhöhen, wurde nach längerer Debatte abgelehnt. Gegen '/,3 Uhr Nachmittag» hatte die Sitzung ihr Ende erreicht und r» schloß sich an dieselbe ei» Spaziergang nach dem Zoologi Barten an. Abend» fand im goldenen Saale de» Krystallpalaste» eine reich besetzte Lasel statt, welche gewürzt wurde durch eine reich« Fülle von Toasten aller Art. Neben den Toasten ans Kaiser Wilhelm und König Albert, auf die Stadt Leipzig and deren Ober bürgermeifter, onf de« Berdand, aus die Presse, aus die Domen re. ist noch ganz besonder» der Lrinkspruch hervorzuheben, welchen der Vorsitzende, Herr Demeter-Kempten, dem z-ntberigen Vorort Spei er widmete, gerade die dort an der Spitze stehenden Herren haben, so führte der Herr Redner au», die Vereine Creditresorm auf die Höbe gebracht, ihnen gebührt also vor Allem Donk. Noch manche» vortreffliche Work wurde gewechselt (so brachte u. A. Herr Dumont einen zündenden Toast au«) und nur allzu schnell verflösse» die Stunden. Al» der Präsident der Tafel, der bei Scherz und Ernst gleich unermüdliche, allseitig gefeierte Herr Wohlfahrt Leipzig, die Tafel aushob. folgten zahlreiche Theilnehmer der Ans forderung des Bevollmächtigten. Herrn Anglist Beier, und ergingen sich in den Räumen iinsereS ausgedrhnien Krystallpalaste». setznng gilt sür jede» Verein, daß er unter einem Vorstand und unter möglichst selbstständigen Geschäftsleuten steht. — Abgelehut wurde der Antrag, di« Rechte des Vororte» gegenüber renitenten Vereinen zu erweitern. — An eine Commüsion verwiesen wurde der folgende von Rheydt gestellte Antrag: Der 8-10 der Geschäfts ordnung (8. AuSkunstSertü-itunq) der Be! eine Creditresorm >st sol- gendermaß-n zu fassen: Di« AuSkunsisertheilung erstreckt sich nur ans Geschäfts- und Lreditverhältnisse. Ein« Anzahl weiterer Anträge wurden tbeil» abgelehnt, tbeil» znrückgezoge», thetl« dem Vororte und »heil» einer Commission überwiesen. Di« Anträge beirasen zumeist interne Angelegen- itea, Aenderuuge» der Statuten rc. und e» eulspann sich über den derselbe» eine eingehende Besprechung. E» muß hier aus drücklich sestgestellt werben, daß außer den Vorständen jeder der Deputieren, da wo seine Erfahrungen und Ansichten von Interesse war n, sich an dem Meinung»- und Gedonkenauttousche beiheiligte und daß somit die Bcrathung der 53 Anträge eine überaus sorg- sältige wir. Da der Vorort sämmtlicher Bereine Creditresorm nun mehr dauernd nach Leipzig, al» einem günstigen Mittelpunkte ver legt worden ist, werden wir nach de» Ergebnissen der später ersol- enden TommissionS-Bcrathungcn, soweit dieselben für weitere andel-kreise von Interesse ist, berichten. Am Schluffe der Berathungen angelangt, erfolgte die Wahl de» Orts de» nächstjährigen BerbandSlage» und e» wurde al» solcher Hannover gewählt. Sodann wurde folgende Resolutton angenommen: „Der Vorort ist »» ersuchen, da» Ertorderltche zu thun, um die Ausnahme der Bereine Bnel und Zürich in de» verband zu veranlasscu, selbst wenn eine kleine Abweichung in der Form vorlieq», wenn die Statute« dieser Bereine in der Haupt'ache mit den Lollectivstatuten der BerbandS- vereine übereinstinimen." Da» oben im Wortlaut angeführte Schreiben de» Oberbürger meister» vr. Georgs soll Namens de» verbände» umgehend er widert werden. Dem bisherigen Vorort Speier wurde hierauf der ossiciell« Dank de» Verbände» gezollt, woraus der verband von dem Vorsitzenden Herrn Demeter-Kempten, welcher die Verhand lungen mit grösster Umsicht geleitet hatte (Sa» Gleiche gilt überhaupt von dem Bureau), geschlossen wurde. *— Am heutige» vormittag wurden die gestern abgebrochenen Verhandlungen fortgesetzt, und zwar mit der Weiterberathung der aus der Tagesordnung noch stehenden Anträge. B>vor wir jedoch >a der Berichterstattung sortfahrea. trogen wir noch nach, daß der Vorsitzende de« Leipziger Verein» Creditresorm, Herr Schlicke, gleichwie die übrigen, bereit» genannten Herren de» Vorstande», die Delegirten bewillkommnete and den verhandlnngeu von Ansang bi» zum Schluff« benvohnte. Der Antrotz, daß der Caffenobschluß pr» 1888, wobei »ine Budget-Aufstellung Pr» 1889 anszuführen ist, möglichst detaillirt wird, wurde an den Vorort verwiesen. Einstimmig angenommen wurde d«r »au Mainz ,«stellt, Aatrog: Al» unbedingte vor»»«. Jahresberichte der königlich sächsischen Gewerbe-Inspectocen für 1887. XU. Die im Jahre 1837 auSgesühite Zählung der Fabrikarbeiter, deren eingehendere Ergebnisse der statistische Anhang enthält, ließ ersehen, daß in den gezählten Betrieben 89 962 erwachsene (über 16 Jahre alte) weibliche Arbeiter (gegen 83 152 im Jahre 1886) und 189 7S3 erwachsene (über 16 Jahre alte) männliche Arbeiter (gegen 177 159 im Jahre 1886) beschäftigt wurden. Hiernach hat im Vergleich mit dem Jahre 1886 die Zahl der erwachieneu weiblichen Arbeiter um 8,2 Proc. „ „ „ „ männlichen „ „ 7,1 „ und „ „ ,. ,. Arbeiter überhaupt 7,4 „ zuqenommen. ES übersteigt also die Zunahme der weiblichen Ar beiter die Besammtzunahme um 0,8 Proc. und die der männlichen Arbeiter um 1,1 Proc. Diese Veränderungen in der Arbeiterzahl zu Ungunsteu der Arbeiterinnen ist zum großen Theil auf die Aendcrung im Arbeiterstand der Text« l-Jndustrie zurückzusühren, welche 63 Proc. aller erwachsenen weiblichen Arbeiter beschäftigt. Es wurden nämlich bei dieser Industrie-Gruppe 1887 56 926 erwachsene weibliche Arbeiter (gegen 52 370 im Jahre 1883) »nd 50 319 - männliche - ( - 47148 - - 1686) gezählt, so daß sich bei ersteren eine Zunahme von 8,7 Proc. ergiebt, während dieselbe bei letzteren nur 6,6 Proc. beträgt. Die Bewegung in der Zahl der Arbeiterinnen war folgende: Nach der Zählung vom 1. Mai 1887 betrug die Zahl der erwachsenen Arbeiterinnen im Dresdner Bezirk 12029 oder 22,8 Pivcent der geiammten Arbeiter. Das geringe Mehr von 0,6 Proc gegen da» Vorjahr ist wohl nur Zusälligkeiten zuzuschreiben. Die Zahl der erwachsenen Arbeiterinnen im Chemnitzer Bezirk stieg von 2l417 aus 23 419 oder um 9.35 Proc., während die Ge- sammtorbeilerzahl nur 9,83 Proc. zunahm. Hiernach ist da» weib liche Geschlecht nicht in dem Grade an der Gesammtzuuahme be- theiligt, wie da» männliche. Ob diese Erscheinung eine wirklich begründete oder insofern eine zufällige ist, al« seit längerer Frist einige Zweige der Textilindustrie etwa» kranken (Handschuh, Tricot), kann zur Zeit noch nicht mit Bestimmtheit behauptet werde», als Tdatsache wäre sie aber nicht unerfreulich. In Zwickau beträgt die Gesammtzahl der beschäftigten Arbei- terinnen »ach der Fabrikarbeiter-Zählung 17 808, was gegen da» Vorjahr eine Vermehrung von 1867 Personen oder 11,71 Proc. ergiebt. Die größte Zunahme war bei der Textilindustrie mit 1478 oder 11,30 Proc. zu beobachten. Die» erklärt sich au» der Ber- mehrung der fabrikmäßig betriebenen Anlagen dieser Gruppe, an» der Noihwendigkeit, bei dem Mangel männlicher Arbeiter weibliche Arbeitskräfte zu benutzen und au» der Neigung, bei der mechanischen Weberei, Spinnerei und bei verschiedenen Hiljsarbeitea der Textil industrie Arbeiterinnen zu verwenden. In Leipzig betrug die Zahl der Arbeiterinnen in 1889 Be trieben 15 753 (im Vorjahre: 34 Betriebe mehr, aber 1264 Arbei terinnen weniger). Während die Mehrheit der Jndustriegruppen nur ei» ganz ge ringes Anwachsen der Zahl der Arbeiterinnen bemerke» läßt, ergiebt die Industrie der Stein« und Erden einen Zuwachs von 25 Proc., die Textilindustrie einen solchen von 17,3 Proc., die Industrie sür Bekleidung und Reinigung einen solchen von 8,0 Proc., die Industrie der Nahrung»- und Genußnuttel ober einen solchen van 16 Proc. Im ersteren Falle steht das auffällige Mehr im Zusammenhänge »nt der wachsenden Bauthätigkeit, im zweiten Falle neben einer Steigerung der Anzahl der Betriebe um 14,5 Proc. mit der statt« gesundenen Erweiterung mehrerer Spinnereien. Webereien und Woll kämmereien, im dritten Falle mit der Entfaltung größerer Tdätig- keit im Bereiche der Rüschen-, Schubwaaren- und Schäsie-Fabrikation »nd ferner mit dem Umstande, daß die noih.eidende Stoffhandschuh- Industrie aus Heranziehung billigerer Arbeitskräfte Bedacht zu nehmen hatte, während bei der Industrie der Nahrung«- und Genuß mittel dir Steigerung sich gleichmäßig aus die vertretenen Industrie Zweige erstreckte. Die Zahl der erwachsenen weiblichen Arbeiter über 16 Jahre ist in Meißen nahezu dieselbe wie im Vorjahre, 5333 gegen 5336. Die meisten Arbeiterinnen werden wie bisher in der Textil-Jndustrie, sodann bei der Ligarren-Fabrikatio» beschäftigt. In Bautzen ergab die diesjährige Arbeiterzählung eine Zu nabme der weiblichen Arbeiter um ca. 17 Proc. Diese im Allge meinen wenig erfreuliche Erscheinung hat ihren Hauptgrund in der, wenn auch theilweiie veränderten Inbetriebsetzung vieler solchen mechanischen Webstüble, aus welchen In früherer Zeit sog. „Orleans sabrikirl wurden. Tbatsächlich ist auch die Zahl der fpeciell bei der Textil-Jndustrie beschäftigten Arbeiterinnen ziemlich genau um io viel gewachsen, al- die Gesammt-Brbeiterinnenzahl. Als bezeichnende Eigeuthümlichkeit ist hierbei zu erwähnen, daß im Bezirk regelmäßig mit einem WachStbum der Arbeiterinnenzadi auch eine Vermehrung der Klagen der Landwirthschast über den Mangel an weiblichen Dienstpersonal eintritt. T e allgemeinen Bemerkungen enthalten leider sehr wahre» und sehr üvle« über weibliche Fabrikarbeit im Bezirk Leipzig. ES heißt da: Wenn in einzelnen Betrieben die erwachsene weiblich« Arbeiterschaft nicht durchweg blühende« AnSleben zeigt odickon der Betriebszweig der Gesundheit an sich keinerlei Naä>- theil« bietet, und da» Bestmögliche ,n der Fernhaltnng schädi gender Einwirkungen gethan ist, so können die Ursachen blasser Ge sichttsarbe »nd mangelhafter Köepereutwickelung nicht aus Rechnung der Fabrik geschrieben werden. Sie sind vielmehr oft in dem un geordneten Leben außerhalb jder Fabrik zu suchen, woz» namentlich großstädtische Genüsse und völlige Ungebundenheit beitragen. Daher stammt auch die öftere K'aqe der Arbeitgeber uni Beamten, daß Mädchen bi» zur Mitternacht und darüber hinaus sich in verjchiedrnartttzer veluftignag »ad Unterhaltnng mit dem männliche, Geschlecht« wach erhalten, während e< Noth thae, de» Körper nach gethaner Arbeit durch Ruhe zu pflegen, um anderen Tage» gekrästigt und erfrischt die Fabrikarbcit wieder aujnehinen zu können. In Chemnttz will man die Wahrnehmung gemacht haben, daß ia Fällen, in denen da- Eiukommen der Familie durch den Mit- verdienst der Fron und der Kinder ein reichlichere» wird, die Männer bei der Arbeit weniger emsig und geneigt sind, sich einmal einen Bummeltag zn verschaffen, sowie ihre Arbeitsstellen zu wechseln. lieber den Einfluß der Fabrikarbeit aus die Gesund- heit ond Sittlichkeit der Arbeiterinnen wird berichtet au» Chemnitz: Zu den Arbeiten, welche den Gesundheitszustand der Arbeiterinnen beeinträchtigen können, sind neben dem Maschiuennähen und der Ligarrensabrikation das Lumpen-Sortiren und -Reißen in Papierfabriken, d e Verrichtungen in den Arbeitsräumea der Schuh- waarensabrikation, ia denen die Leder-Raspelmaschinen stehen, und einzelne Arbeiten bei der Chenille-Wcberei zu rechnen. E« waren jedoch Fälle, in denen eine nachtheilige Wirkung dieser Arbeiten be- stimmt nachweisbar wurde, nicht zu ermitteln. Zwickau: Betreff» der Beschäftigungsweise der Arbeiterin»«» sind Aenderungen nicht zu verzeichnen, auch wurden keine Fälle be kannt, in denen die Fabrikenarbeit schädigend aus den Gesundheit», zustand der Arbeiterinnen wirkte. Fälle, in denen die Fadrikarbeit nachtheilig aus die Sittlichkeit wirkte, wurden nicht beobachtet, da die Beaufsichtigung in den Fabriken allenthalben eine strenge ist, seiten» der Gewerbe-Jnspection aus eine Trennung der Geschlechter nach Möglichkeit hingewirkt, auch bei allen Neubauten außer der Treu- nung der Aborte sür die Geschlechter, eine solche der Ankleide- und AuftnthaltSräum« gesordert wird. Eine ungünstige sittliche Beein flussung der Arbeiterinnen ist zwar nicht abzuleugnen, doch tragen hieran die Fabriken sicherlich nur einen kleinen Tveil der Schuld. Leipzig: Gegenüber den im vorjährigen Berichte gebrachten Schilderungen nachtheiliger Einwirkungen aus die Gesundheit der Arbeiterinnen darf bemerkt werden, daß da» Berichtsjahr insofern «ine Besserung aufweist, als durch ausgedehntere Verwendung von dampfbeheizten Maschinen in den Buchbindereien, ferner dadurch, daß in den Rüschensabriken die Moderichtung hauptsächlich Hand arbeit, nicht aber die Verwendung gasbeheizter Tollmaichincn be dingte, die im anderen Falle durch die Leuchtgas-Beheiznng ver schlechterte Luft in de» betreffenden Arbeitsräumen sich ersichtlich bessern konnte, und die bei dem Vulcanisiren von Bummiwaaren beschäftigten Arbeiterinnen eine wesentliche Erleichterung ihrer Be- rusSthätigkeit bei fortgesetzter kräftiger Exbaustion de» Arbeit-raume», durch verminderte Anwendung oder gänzliche» Beiseitelassen des be sonders die Aiigennerven schädigenden Schwefelkohlenstoffes erb-elten, an dessen Stelle jetzt Naphtalin oder wassersreie» Benzin mit Lhlor- schwesel getreten ist. Die Trennung der Geschlechter bei der Arbeit» beim Aus- und Ankleiden rc. ist zumeist durchgesührt, doch sührt der Bericht noch einige Fälle an, wo eine bessere Trennung wünschen«. Werth erschien. Erwähnt möge werden, daß »ach den in den Mittagspausen gemachten Beobachtungen viele Arbeiterinnen e» vor- ziehen, sich in der Fabrik überhaupt nicht zu reinigen, sondern w e auch viele männliche Arbeiter, mit wenig säubern Arbeit-Händen die Mahlzeit einnehmen. Die Nachtarbeit der Frauen und Mädchen ist thunlichst ein- geschränkt worden. Au» Leipzig wird darüber berichtet: Nachtarbeit der Frauen und Mädchen wird nach Möglichkeit vermieden oder eingeschränkt. Z» beobachten war dieselbe nur in einigen Spinnereien und Woll kämmereien, alsdann in beschränktem Maße in Druckereien und Papierfabriken. Die Leipziger Bauinwoll-Spinncrei zu Lindeuau gedenkt nach 'Ingebrauchnahme der neuen Svinncrciabtheilung die Nachtarbeit überhaupt und damit auch für die Arbeiterinnen in Weg fall zu stellen. In der Zuckerfabrik zu Markranstädt ist die Nacht- arbeit der Frauen thunlichst eingeschränkt. Letztere finden, 22 an der Zahl, bei einem Gesammt-Arbeiterstand von 176 Personen, während der vollen, vier Monate andauernden Betriebslhäl>gkcit nur bei der Scheuerarbcit, sowie bei dem Filtcriuch- und Nüben- waschen Verwendung. Eine Ausdehnung der weiblichen Thäiiqkeit über die übliche Tageszeit hat sich in einer Kammgarnspinnerei an vereinzelten Tagen gezeigt. lieber die Rücksichtnahme aus verhcirathete Arbeite- rinnen läßt sich der Dresdner Bericht wie folgt auS: Die Ent- lassung aller verheiratheten Arbeiterinnen eine halbe Stunde vor Beginn der Mittagspause würde, wie behauptet wird, unzuiräglich und in den meisten Fällen unnöthig sein, da ans die nahe an der Fabrik wohnenden Arbeiterinnen schon jetzt Rücksicht genommen werde, in vielen Fabriken ober, deren Arbeiter entfernt wohnen, sür dieselben durch Lieferung einer guten und kräftigen Mahlzeit zu sehr billigem Herstellungspreise gesorgt werde. Solche AuSnahmebe- stimmunaen würden den Arbeitgeber zwingen, von Beschäftigung der Frauen überhaupt abzusehen und deren Stellen durch unverheirathete Arbeiterinnen zu besetzen. Hierdurch würden aber wieder gerade bedürftigen Familien große Summen aus andere Weise nicht zu er setzenden Arbeitslöhne» verloren gehen, und e» würde sich eine Haus industrie herausbilden, welche kaum zu beaufsichtigen wäre. Eine unterschiedliche Behandlung der Arbeitszeit verdciratheter und uii- verheirathetcr Arbeiterinnen würde vielleicht dann nicht nothwendig sei», wenn die Mittag-Pause aus die Zeitdauer von IV, Stunde ausgedehnt und die sür die Arbeit dadurch verloren gehende halbe Stunde, wenn überhaupt, Abend» zugesetzt würde. Möglicherweise würde auch die Arbeit am Nachmittag eine regere, da »amentich sür solche, welche entfernt von der Fabrik wohnen und erst »ach Hiuse gehen, die Mittagspause durchaus keine Erholung, sondern eine Ab- Hetzerei ist. Die Berichte über diesen Gegenstand au» den übrigen Bezirken sagen nicht» neues. Ten Schluß de» Tapitel« bilden die Einrichtungen, welche die Ausbildung jugendlicher Arbeiterinnen für den Hau-frauen-Berus fördern sollen. Dresden. In der Steingutsabrik von Dilleroy L Boch in Dresden w»rde der Unterricht in weiblichen Handarbeiten ein- gesührt, und e» schrieb der Direktor der Fabrik gegen Ende Avril Folgende»: ,,E» sind 3 Lehrerinnen angenommen worden, von denen die eine im Stopfen und Häkeln, die andere im Wkißnähen und die dritte im Kleidermachen Unterricht ertheilt. Der Unterricht findet unentgeltlich statt, und e» kommen aus jede Lehrerin je 10 Ar beiterinnen von 11—1 Uhr, weitere 10 von 1—3 Uhr Sonntag» ES wurde diese Gelegenheit zur An-bildiing von den Frauen und Mädchen mit Freude ergriffen. Da einige Nähmaschinen anqeschafft worden sind, um die Schülerinnen auch m dem Maschinennähen zu unterweisen, so wurde bereit« von 16 Arbeiterinnen die weitere Me legenheit wahrgenommen, sich durch Vermittelung der Fabrik für billigen Prei» Nähmaichinen anzuschaffen, sür deren Bezug ein weit- gehende» Ziel mit kleinen Abschlagszahlungen gewährt wird." Im Lause de» Jihre» hat diese Einrichinng immer mehr Anklang ge sunden, so daß gegenwärttg gegen 60 Frauen und Mädchen an dem Unterrichte «heilnehmen, welcher nicht mehr Sonntags, sondern jeden Tag noch Beendigung der Arbeit statlsindet. Eine Stunde wird mit für den Unterricht gerechnet, den Mädchen aber bezahlt. Diese Ein richtungen sind bereit» auch von 2 Kammgarnspinnereien in Aussicht genomnien worden und dürsten in zweierlei Richtung segensreich wirken, indem die Mädchen und Frauen etwas sür ihr künftige« Lebe» Nothwendige» lernen und mehr an die Häuslichkeit g-wöhnl werden. Es würde noch nöihig sein, die Mädchen im Kochen rc. auszubilden, doch hat sich bi» jetzt noch keine Fabrikleitung gefunden, welche eine derartige Einrichtung hätte ins Leben rufen wollen. — Einiache Kochherde zum Wärmen der Speisen sind wohl in manchen Fabriken vorhanden, auch wird in einigen Fabriken durch besonders angestellte Kochsrauen da-Mittagessen zubereitet, doch ist damit eine Unie-Weisung der Arbeiterinnen nicht verbunden Chemnitz. Bon Eineichiiingen, weiche die Ausbildung jugend licher Arbeiterinnen sür den Haustranen-Berus sördern. ist die Abend- Näbichule in Chemnitz zu nennen. Diei'lb- ioll Mädchen und Frauen, welche den Tag über durch ibeen Beruf verbinden sind, sich m» weiblichen Handarbeiten zn deich,iiligen, Gelegenheit bieten, sich die aus diesem Gebiete ersorderlichen Ferliqkeiien onzueiqnen. Der Unterricht wird während des Winler-Halbiadre» an zwei Abenden der Woche ertbeilt. Weiter ist hier die gewerbliche Fachschule für Frauen und Mädchen zu Aauaberg anzusühren. Dieselbe dezwcckt. Fr«« »nd Mädchen jede» S»«de» Gelegenheit zur Ausbildung in Weiblichen Handarbeiten zn geben, dl« Trwerbsfähigkeit z» erhöhen und der Industrie, sowie der Hau»wirthschaft selbstständige Arbeit«, kräste zujusühren. Die Abeudabtheilung der Fachschule gewährt einen wöchentlich 2stündigen Unterricht im Nähen, Stopft», AuS- bessern und Wäsche-Zuschneide». Meißen. Bezüglich de» in Verbindung mit brr Kleioklnder- Bewahranstalt der Papierfabrik von Kübler öc Niethammrr zuKrieb- stein eingesührten Handarbeits-Unterrichle» sür Mädchen ist zu be merken, daß derselbe im letzten Jahre säst au»schließlich von Mädchen im Alter von 7—16 Jahren in befriedigender Anzahl be sucht worden ist. Der Unterricht findet zweimal in der Woche von Abend« 6—8 Uhr statt. Da» Fernbleiben der Mädchen über 16 Jahre wird daraus zurückgesührt. daß deren Arbeitszeit erst Abend» 7 Uhr endet, während für jugendliche Arbeiterinnen der Feierabend aus Abend» 6Ubr sällt. Auch hat eine größere Anzahl der Mädchen über 16 Jahre den Unterricht bereit- genoffen. Hinsichtlich de» im Vorjahre erwähnten „Annastifte-" zu Schweiker-Hain wird darüber geklagt, daß die Anstalt von Mädchen au» ländliche» Kreisen säst gar nicht besucht wird und daß, trotz der beabsichtigten Gewährung halber oder auch ganzer Freistellen für Mädchen aus dem Orte, noch kein solche- die Anstalt besucht hat. Der Grund hierfür soll darin liegen, daß die besser gestellten Gutsbesitzer, bc- zirhentlich derrn Töchter annebmen, es biete sich sür die letzteren im eigrnen Ha»se genügende Gelegenheit, sich ia der Wirthschast aus zubilden, während da- Bestreben der weniger Bemittelten dahin geht, ihre aus der Schule entlassenen Töchler zu einem der Familie zu Gute kommenden Mitverdienste heranzuziehen. Weiter wird bedauert, daß von den in den letzten 2 Jahren in je einem einjährigen, als ausreichend erachteten CursuS ausgebildeten, vorwiegend dem kleinen Beamtenstandc angehörenden Zöglingen nur ein kleiner Theil in Dienste tritt (von jährlich 8 Zöglingen nur 3), der größte Tbeil dagegen wieder in das Elternhaus zurückkehr». Die Führung der Zöglinge wird als gute bezeichnet; auch sollen sich dieselben nach ihrem Austritte au» der Anstalt noch oft und gern derselben er innern, Zu beklagen bleibt der schwache Besuch der mit der Anstalt verbundenen Kinderpflege, einer unter Lcituag einer Kleinkinder- lehrerin stehenden Kinder-Bewahranstalt. Trotz de» geringen wüchent- liehen Beitrages von 12 sä — bei den Hosarbeiteru des Ritter gutes 6 — sür Beaufsichtigung und angenehme Beschäftigung ivährend de» ganzen Tage-, ist die Kinder-Bewahranstalt nur von 15 Kindern, im Sommer von einer noch geringeren Zahl besucht. Der hohe Werth einer solchen Anstalt wird somit im Orte unter- schätzt. Bezüglich der Abendnähschole der Deutschen Jute-Spinnerei »nd Weberei in Meißen hat sich die Erwartung, daß die nicht ge schulten Fabrikarbeiterinnen deu Nutzen der Anstalt besser erkennen und anhallend fleißige Tbeilnehmerinncn sich wieder in größerer Anzahl finden werden, insoweit erfüllt, als 1b—16 Arbeiterinnen an der Abendnähschule im Jahre 1W7 theilnahmea. Neue Patente. Bericht des Patent-Burean von Gerson L Sachse, Berlin 81V. An Rettungsleitern (Pat. 43030)bringenDreschler L Bingler in Eberbach dadurch eine Verbesserung an, daß sie die eisernen Schienen, welche sich als Gelenke von «proffe zu Sprosse erstrecken, durch scderude, i» Höhlungen einfallende Stollen feststellen, sobald die Leiter die gestreckte Lage angenommen hat. In diesem Zustande ist die Leiter, welche, so lange sie gelenkig ist, bequem zusammcn- gelcgt und anfbewahrt werden kan», auch für Frauen und Kinder benutzbar. Die Sprossen sind an deu Enden zu Verbindungsslislen für die Gelenke auSgebildet. Ohne jedes Knüpfen oder Schnüren bewirkt der Stiefelver schluß (Pak. 4.3618) von H. Witzel in Neustadt, daß sich der Stiesel sest au den Fuß legt und von demselben durch ein« einzige Be wegung wieder gelüst werden kann. Ueber dem Spanne ist nämlich eine Falte gebildet, mit deren einer Kante einerseits, andererseits aber mit der über die Falte zu schlagenden Klappe ein dünner, sich der Fußsorm genau anschmiegendcr Hebel verbunden ist. Legt man den Hebel gegen den Fuß, so spannt sich der Stiesel gegen letztere» sest, während er sich durch Rückbewegnng des Hebels löst. An Stoßlederkapseln für Billardstöcke (Pat. 43830) hat W. Michail in Deuben folgende Neuerung angebracht. Damit die beiden Klemmbacken, welche das Leder halten, nicht durch Stauchung deS letzteren auseinander gedrängt werden können, werden sie außer durch eine Schraube durch «inen Kuppelkcil zusammengehalten. Letzterer dient sowohl der Schraube als Sicherung, wie er auch mit einer gezahnten Fläche das Leder saßt «nd dessen Drehung verhindert. Das Tintenfaß (Pat. 43124) von H. Klette in Buchholz i. S. soll der Tinte Gelegenheit geben, ihre schlammigen Theile aus- znscheiden. ohne daß letztere an die Feder gelangen, außerdem die Eintauchtiefe beschränken und das Ueberfüllen der FclSer verhüten. Zwei chlindrischc Gesäße sind Oeffnung gegen Oeffnung in einander geschoben »nd zwar so, daß sich die Spitze des Trichters des inneren Gesäßes über eine kugelförmige Warze in der Mitte des äußeren Gesäßes setzt. Lepleres enthält die Tinte und kann unter Umständen mit einem Röhrchen zur Zu- und Ableitung der Luft versehen werden. Tic Spitze der Feder erreicht, von dem Trichter geführt, nur die kugelförmige Warze auf dem Boden des äußeren Gesäßes. Ter Apparat zur Rettung aus Feuersgesahr (Patent 4.3015) von H. Aldescld in Rodenkirchen und I. South in Köln ist dauernd mit dem Gebäude verbunden und besitzt nach Art der Fahr stühle eine Bühne, ans welche sich die zu rettenden Personen stelle», »in durch ihr Gewicht allmälig niederzusinken. Die Bühne ist an eine über vier Rollen geleitete endlose Kette befestigt. Um die Be- wegung der Kette zu gestatten, muß eine von einer starken Feder aiigedrücktc Bremse gelöst werden. Der Füllfederhalter (Pat. 43447) von S. A. de Norman- ville in Kensington, besitzt eine eigenthümlich- Schreibspitze, welche äußerlich einer gewöhnlichen Feder ähnelt, in Wirklichkeit aber von einem halben Kegel, welcher als Verlängerung an zwei halben Rühren sitzt, gebildet wird. Ueber den Schreibkegel ist eine cylin- drische Kappe gesteckt, welche das Ausfließen der Tinte verhindert, gleichzeitig aber dadurch, daß sie mehr oder weniger herausgezogen ist, die Biegsamkeit des Schrcibkegels regulirt. Letztere wird da durch ermöglicht, daß -er Schreibkegel eingeschnitten ist, wodurch auch Gelegenheit zu dem sür das Schreiben ersorderlichen Ausklappen ge boten ist. Durch große Einfachheit ist der Taschen-Apparat zur Anfer tigung von Cigaretten (Pat. 43667) von R. Hamburg in London bemerkenswerth. Derselbe besteht aus einer Drahtgabcl mit zwei dicht aneinandergestellten Zinken und einem von zwei Dral.t- stäben eingefaßten Bande. Auf letzteres wird das Papier mit dem Tabak gelegt und das Band zosammengeklappt, um hierauf in die Drahtgabel geschoben zu werden. Nachdem man das eine Ende des Papiers angefeuchtet hat, zieht man das Band an der einen Ein- sassunq an, so daß sich Papier und Tabak zusammenrollen und man dem Bande die fertige Cigarette entnehmen kann. Vermischtes. * Lk'pitg, 29. Ivli. Güterverkehr ans dem hiesigen Dresdner Bahnbose im Juni o. I. Frachtgutempiang. ». Wagenladunqsgüter: Steine 19 131750 kg;, Kohlen 7 317 280, Holz 4 794 910, Getreide und Mühlensabrikate 3 802 740. SpinluS 84 313, Sammelgut 657 400, verschiedene Güter 2 744 480. zusammen 38 532 873 Ic<r Aagenladuna-güter. d. Stückgüter: 3 689i109 ic?. e. Der gelammte Eingang an Frachtgütern belief sich ans 42 222 782 Kip. II. Frachlgutveriandt. ».Wagenladungsgüter: Getreide 64t> 300, Mühlensabrikate 756 900, Häute und Felle 69 100, Dünge mittel 100000, Sammelgut 1546 300, verschiedene Güter 1626 OM. zusammen 4 744 600 kzx WagenIadnugSgüter. b. Stück güter: 4 174 115 lcu;. e. Im Ganzen wurden an Frachlgüicrn 89I8 7I5Ice nersenvet. III. Gesammte Frachtgntbeweq unq: Wigenladiiiigsverkebr 4.3 277 473, Stückqutverkebr 7 861 024, Ge- sammlvcrkel r 51 141497 kp;. Im Mai «. betrug der Gesammt- verkehr 42 6.17140 Ic« Wagenladung-guter und 8 395 350IcL: Stück güter. zuiammen 51092 490 Ic?. Während daher tm Juni o. der Wngenladiingsverkebr den im Mai e. um 580 333 k«: übertraf, blieb der Siückgulverkedr um 531 326 zurück, so baß die VerfthrSzvnohme sich im Ganzen ans nur 49007 lur beziffert hat. Zur Bewältigung
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