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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-29
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1888
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Fünfte Geilage M Leipziger Tageblatt and Anzeiger. ^ 21t. Sonntag dm 29. Juli 1888. 82. Jahrgang. Reel amen. Boe d»ms d« Bari» daun« de« leyovs 4 UN xrii uch» moder». L. k küiale, vmv-8tr. 1. vamon- I^lor - HrnicäsoliriliS, reicke k'Lrben-Ausvvadl, I'Qo.r 50 vmcl T5 .U. fL88Lgk Zieeknen. SrolLvr reiuvolieue lleiäerrtolel empfiehlt in reich asjortirtem Lager ,« Fabrikprrtsen >4no» 8odelt«od«rg-, Promeuadenstr.lO.I Lrstss Loiprlßvr 8p«vl»!-IALKLLiii für Gardinen und Trauerwaarcn. Eingang Ltzvlrtzrt. Eingang .... ThomaSkirchhof. Ja sämmtlicheu Artikeln reichhaltigste Auswahl des "5 LhomaSkirchhof, >11» iv»»»»»»'«« n»u«, 8e!nvarLv klvlileriii allenGrößen Iisuerliüte von I,Lli—M Mark,lL'N.LV'L sorderungen Genüge ge leistet werden kann. Vonsertion und Pntz im Hause — Irauvr8tvsse, Reiche Auswahl. 8 Hrohks Gardinen-Lager. Trivot-Stosso zu Damen-, Herren- »nd Kinderkleidern. Vrlool-iLUIsn, Irlevt-Linder-Iileldelien in allen Preislage». Kar l'rlmu-tjunlltlltea. Lu». 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Die am 27. d. ?)!. erfolgte glückliche Geburt eine- munteren Mädchens zeigen nur hierdurch an Reudnitz. Moritz Schulz u. Frau geb. Friyo. I'. A. 8eI»Ht2, IHpriK. VorirauLsteUs der VVurrusr Tapsten- und Teppieh-Babrihsn. I-axer aller Lorteu Teppiche (ad^epasst und vom Ltilch). L.dxexa«ts kortiöreu uud Llöhelslolls io reicher Auswahl. Tisehdeohso uod Lardioeu io veis« uod buot. Roulsaur- uod VitraAeu-Ldolko. vblg» Irtllel nerdeo bei Luttrllgen von 30 bkartc ao kravco verraodt. I?. 8ekütri, IivipriA, «mpKtotilt I-tnotoiiii» »ltvr r»t»rtlL«a lll wtr. von 2.50 ao. I'. 8vkiitr, litzipriK. 8pis»«I, Lronleuekter aus Brovrs vod Olas. Llasolikeo, Terra-Oottev uod veoet. 6Iäser. Labt sapaossisoke ^Vaodsehirwe, 8tickeroieo etc. Höbst reichster Lusreaki io aller» 8tzrlarteo. ksrmaosot« XussieUuug kertixer Zimmer. Hoberoahm« von Lioricktuuxeo xavirer ^Volumos-ev. auss-eksthrt io eigenen ^VerhetLtteo unter fachmännischer uod Icilostlerischer I-eituvx. Katalog wird auk tVunsvk traooo versandt. Sonnabend früh verschied schnell und un- erwartet nach längeren Leiden der Drechslcr- meister Herr Carl Walther. Um stilles Beileid bitten die Hinterlassenen. Beerdigung findet Dienstag sruh 10 Uhr vom Norbsriedhvi aus statt. Gestern verschied sanft nach kurzen Leiden unsere thcure Schwester, Schwägerin u. Dante Marie Alwine Reichert. Um stilles Beileid bittet Leipzig, den 28. Juli 1888. Familie Pünitz-Reicherl. Allen Verwandten, Freunden »nd Bekannten die traurige Rachricht, daß heute Vormittag 9 Uhr 15 Min. unsere innigqeliebte Gattin und Mutter Franziska Kretschmargeb.Abctz nach längerem Leiden saust entschlasen ist. Dies zeigen iiesbeirübt an die trauernden Hinlerlassencn. — Weipcrt, den 27. Juli 1888. Earl Krrtschmar, SlatiE-Vorstand. .^llen krcundeo uud Uchauurcu ilio Traueroaclirickt, dass Keule älillag '/,2 Ukr unsere kklrirlkr» nach schwerem l-eideo sanft entschlafen ist. Aorltr Dlndiier u. krau ged.tklodderg. Leudoitrer 8trasse 7. l-eiprig. den 28. duli 1886. Für die vielen Beweise herzlichster Theil nähme beim Tode unseres Bruders Ahs. McriMlli, sagen nur hierdurch besten Dank Leipzig.Altenbnrg. 28. Juli 1888. Ideschwistcr Lbrrman». Für die vielen Beweise herzlichster Theil nähme bei dem Tode meines lieben Manne-, unseres guten VaierS (fdiiard Heinrich Werner sagen ihren inniasten Dank die trauernde Wiitwe Lonisc Werner n'bst Kindern. Verlobt: Herr Arnold Wille, Fabrik besitzer in Königsberg I. Preubcn, mit Frl. Luiic Pästler in Bad Elster. Vermählt: HcrrRobertAnton in Pieschen mit Frl. Bertba Tronicke das. Herr -Idols Ball in Chemnitz mit Frl. Lina Heigis das. Herr Karl Frank in Berlin mit Frl. Charl. Wetzel aus Naumburg a. S. tzlcboren: Herrn C. Otto Lehmann, kgl. Regierungs-Baumeister in Birnbaum (Provinz Posen) eine Dochler. Herrn I'. Häustier in RuppertSgi ün b. Herlasgrün i.V. eine Tochter. Herrn Paul Wehr in Naumburg a. S. ein Svhn. IKcstorben: Herr Johann Goltlieb Köhler, Inh. des allgein. Ehrenzeichens,Friedensrichter, ehe»,. Genicinüevorstand u. Ortsrichtcr zu Weistig. Herr Johann Gottlieb Gcnauck, LüirthschaslSauSzüglcr u GerichtSschüppe in Rippien. Herr Friede. Wilhelm Hellmich in 'Neustadt in S. Herr k. Reinhold Scheumann, LandschastSgärtner in Dresden, Iran Magd, verw. Pappermann in Dresden. Frl. Enimy Jahn in Chemnitz. Herr Gustav Spindler in Chemnitz. Frau Christiane Hempcl in Copitz. Herr Carl Knaath in Heidenau. Frau Johanne Christiane Hübsch geb. Hof,»au» in Manenthal. Frau Auguste Jacob geb. Hirt in Dresden. Frau Amalie Theresie Nestler geb. Schilling in Glauchau. Herr Friedr. Ernst Rohmkops, Webcrmstr. in Glauchau. Frau Christiane veno. UHIig geb. Lindig in Glauchau. Frl. Marie Köckeritz in All.ubu g. Herr Anglist Ferdinand Huhle, Bürger »nd Handelsmann in Frankenbcrg. Fra i Amalie verw. Müller in Hilbersdorf. Frau Louise Sidonie Unger veno. Benedict Ung-r in Eibenstock. Herr Pros. Vr. M. Löbe in Alienburg. Heute -5beud 8 vkr verschied nach lauizem schweren 1-eideo uussr üuri^st- s-eliebter Üutle, Vater, Bruder und 8chw«g-er, »1er vLvmeister llerr Kv8tLV ködert I.edmLüll jm 45. Veb«o»i»hrv. Oie« reikeu hierdurch tiefbstrübl UN kexaa, den 27. dulr 1888. vis veerditrovL: ündet Zlontnr- Kachmirtatrs 4 Uhr statt. Die Beerdigung unserer theueren dahingeschiedenen findet Montag, den 30. Juli, früh 9 Uhr, vo» der Capelle dcS JohanniSsriedstoseS aus statt. Die Hinterbliebenen. Ckiitralbaziir für Fuhrwesen und BcerdWUSanstall 28 Mkirchhos rikulllrchhos 28 Telephon Nr. K32. vorm. L. Hl. «ttt«»-. Telephon Nr. 5S3. Inhaber: 0. Uupseld. Aelteste Beerdigungs-Anstalt, gegründet L87S. Uebernimmt die Ausführung von Beerdigungen aller Art, sowie Uebersührung! Verstorbener für daS In- und Ausland. Größte Auswahl von Holz- und MctMrgen, sowie Sarkophagen. Filiale: VolkmarSSorf, kirckimrg Nr. 11. Telephon Nr. 341. Annahmestellen: Lchenkrnüorsstr 33 und P. omenaScnstr. 42 bei Kehrader. Koiibttctsnvrrr: i,„0 Marien-Lack, Schwimm-Bassin 18°, Ji^nnelltlnOlseia. 14 »uu«» u«a Idouotseu-VNstvr vorzüglich. Pferdebahnverbindung alle 7'/, Minuten. Dam-Badez.: Mont., Dienst., Donnerst, und Freit. 9—I l Uhr, Mitliv. u. Sonnab. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: stetsmitAusn.d.Dam.-Badez. Jederzeit Lchwimm-Unlerrrcht. Sopinvn-SaÄ. II I»r»inz»r-. Iritsot» - He» usi!»«»!»«- u FürHerre i vo»8-'/,l u.4-k Uhr. Damenv. 1-4 Uvrtäglich. Wanne»- u. HanSbäder zu irder Tageszeii. EAFtzO Damen: Dienst.. Donnerst, v. Sonnab. v.v,9- SIsllM ILLUll-Lr»SS»L1^V '>.1I u. Montca, M»tw.. Freit, v.',.2-5UI,r. 8ekwin>inhassin ^il Dame»: Dienst..Donnerst..Sonnab.'»,:'- virruL-vad, und >'Uei,>>.ad Nanndvrslhcn Nr. 9. '».ll. Montag. Mittwcdi. Freitag Fcuerwehr- VE" »su rsuovtr«. "W8 Emvsehle comsortable Wannenbäder mit kalter und warmer Douche, mcd. Bäder, grobes Schwimmbassin mit Douchezimmer. Sdiwimmnntrrricht für Herren, Damen und Kinder. MV" Geehrten Vereinen, sowie Schniclassrn besondere PreisennLstiqung. »->r»Gü I lila« Ii^rnlr. 18, in vLekster Xäks der It»Ii»>iüle und der Börse. A annen-Blldcr (hrxstalihl. weiches IVasser). kand-liiider nach Xö.-tritrer 4rt. äloot^ Bllder v. 8chmiedebersrer iloor Iieriresrellt. va>nps-lkH«Ici> iri->cl>-r»mi«< >,e ». russische, sowie medlelnisekio Ulidcr aennu »ach lirril. Vorschrift. Vor/iicfi. ssuk. Bivriedlum-. Speiseanstalt,i.-! Reis mit Rindfleisch. Gelbe Erbicn mit Sdiweinefl. D. Dt. Licsche. T. V. Hosmann I. Nene Leipz. Sveiieanst., Jeitzer ?traste td/45. Sonntag: Supvc ». Klopsbraken m. Salzk. Neueste Nachrichten. * Berlin, 28. Juli. (Fernsprechmeldung des ^Leipziger Tageblattes-.) Stockholm. Das käiser- klcheGeschwader. dem sich die .Hohenzollcrn" angeschloflen hatte, passirte heute die Insel Wagham. — Wie verlautet, wird eine Commission höherer Officiere zur Prüfung des vom iäjeneral Meerscheidt-Hüllessem auögearbeiteten Enl- lvirrsS eines Exercir-ReglementS für die Infanterie ,usammentreten. Schon jetzt finden Exercitien nach diesem HVglement statt. — Nach der „National-Zeilung" dürste dem- rächst Graf Hochberg seine Demission einreichen. — ker italienische Botschafter Menabrea libergab heute Hoblet zwei Noten über Massauah. Dieselbe» sind auch wir anderen Mächten übergeben worden. — Kopenhagen. Der König wird, nachdem er dem Kaiser auf der „Dane- ,rog" ent.qegcngesahrcn, Se. Majestät aus der „Hohrnzollern" »'grüßen. — Petersburg. Gestern fand anläßlich der h'ativnalseier eine Sitzung des slawischen Wohlthätig» »eitS-Comit^S statt. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Tie Blättermeldung, daß bereits für den Fürsten PiSmarck die Wohnung in Kissingen bestellt sei und h .ß auch vom Prinz-Regenten Von Bayern königliche Wagen nun Gebrauch dcS Reichskanzlers nach Kissingen beordert feien, stellt sich als unbegründet heraus. Bis jetzt ist in Finnigen »och keine Anzeige vom Eintreffen des Fürsten Dismarck cingegangen. Gleichwohl nimmt man dort und >ncl> in Berlin an. daß eine solcbe Anzeige in den nächsten lagen von FriedrichSruh auS ergehen wird. * Der „Reichsanzeiger" meldet die Ernennung deS Re st rnngsratbS von Brandenstein in Berlin zum Ober« >. ä s ivin irath. Derselbe ist dem Oderpräsiventen der ö avinz Brandenburg zugethcilt worden. Herr v. Branden- st'i» war bekanntlich dem Prinzen Wilhelm, unserem jetzigen Kaiser, zu Borträgen beigegebe». * Die Mitlheiln'.ig des Londoner VlattcS „World", wo- » b Tagebücher Kaiser Friedrich'» nach London gc' basst worden seien, wird in der „Norddeutschen Allgemeinen Z luiig" alS eine „neue Version deS Märchens von angeb lich verschwundenen Papieren deS hochseligen Kaisers" bc- zcicbnet. * Verschiedene Blätter veröffentlichten in diesen Tagen nigünstige Nachrichten über daS Befinden deS Königs Hnmbert von Italien. Alle diese Meldungen sind durch aus unrichtig; die Reise des Königs vo» Rom nach Monza erklärt sich einfach dadurch, daß der Namenstag der im Schlosse von Monza verweilenden Königin Margberita festlich begangen werden sollte, und daß überdies der König beim Schluffe der parlamentarischen Session regelmäßig die Haupt stadt verläßt. Während der Reise nach Monza wurde der König, der keineswegs einen OhnrnachtSanfall hatte, in Spezia, woseibst gegenwärtig große Scemanöver stattfindcn, »riss Wärmste begrüßt. Nicht minder unrichtig sind die Mel dungen, „ach denen die italienische Presse die auswärtige Politik deS Conseilpräsidenten CriSpi im Hinblick ans die zwischen Deutschland und Rußland vollzogene An näherung angreisen soll. Der „Nord" ging sogar so weil, zu behaupten, daß CriSpi die Blätter, welche die Polemik rnscenirten. habe mit Beschlag belegen lassen. Tie „Nisorma" widerlegt nun alle diese Ausstreuungen mit dem einfachen Hinweise, daß überhaupt kein italienisches Blatt wegen seiner Aeußerungen Uber die auswärtige Politik mit Beschlag belegt worden sei. Ebenso ungerechlsertigt ist die Bersichcrung des „Nord", daß die Stcllung'Crispi'S erschüttert sei, eine Behauptung, welche am besten durch VaS Verhalten der Devutirtenkammcr auS Anlaß der Berathung dcS Gesetz entwurfes über die Gemeinderesorm widerlegt wird. Mit Recht weist die „Riforma" daraus hin, wie durch die jüngsten parlamentarischen Vorgänge erhärtet worden sei, daß die Stellung deS Ministeriums CriSpi fester alS je wäre. Wenn vo» anderer Seite hinzugesügl wird, daß die Ausrechtrrhaltung des 8U»tus guo im Orient »n Gegensätze zu der italienischen Politik stände, so hebt die „Nisorma" hervor, daß gerade die Politik Italiens darin bestehe, den gegenwärtigen Zustand der Drnge im Orient zu erhalten. * Im Lande der Schwarzen Berge herrscht Unzu friedenheit mit dem Fürsten NicolauS, die sogar in der „Politischen Corresponbcnz" zum Ausdruck gelangt. Man schreibt dem Blatte aus Cctti nje, 2l. Juli: Nach den letzten, vom Fürsten NicolauS aus Paris hier ein- getroffenen Nachrichten wird derselbe spätesten? Anfangs August in seiner Residenz einlresseu, und die russische Reise i» dcinceniäß als aufgegeben zu betrachten. Die bevorstehende Rückkehr des Herrschers zu seinem von allgemeiner Hungersnvth in grausamer Weise hciin- gesuchten Volke macht aller Orlen einen eben so günstigen Eindruck, wie seine Bade- und Vergnügungsreise unter den trostlosen, selbst in dem von allen Ressourcen so sehr entblößte» und aus einen permanenten barten Kamps nm des Lebens Nochdurst angewiesene» Lande glücklicherweise nur äußerst selten wiederkehrenden Verhält- Nissen ein entschieden deprimirendcs Gefühl hervorgerufen hatte. Wenn je, so wäre )etzt der Moment gegeben, wo der staatS- und weltkluge Herrfcher Montenegros alle Energie 'und alle seine Talente ouswenden müßte, um helsend und stützend ein zugreifen. Freilich ist eine Abhilfe nur unler Anwendung sehr ausgiebiger Mittel denkbar, und deshalb ist es in hohem Grade »u bedauern, daß neuerdings so beträchtliche Summen zur An schaffung von Waffen verwendet werden, welche mit viel größerem Nutzen den unabweisbaren Bedürfnissen der Bevölkerung hätten zu- gewendet werden können, von den anderen Ausgaben, welche mit der 'ürstlichen Reise v.rkaüvst sind, gar nicht zu sprechen. Man sagt ich, daß es wohl den Pflichten, die der LandeSvater dem Bolk- gegenüber hat, besser entsprochen hätte, für die Tausende von Franken, die die Reise »ach Frankreich gekostet hat, Hunderte von Familie» mit Brod zu versehen, als aus dem MacSfclde zu Paris Studien über den Werth der französischen Armee zu machen. Einzelne Blätter wußten zu berichten, baß Fürst NicolauS von Petersburg ans einen Mink bekommen habe, nach Hause zurückzukebren. weil cS unziemlich sei. in der Zeit der nion- lcnegrinifchcn Noth in der Welt umhcrzureiscn. * Wie man auS Lissabon meldet, wird König Do», Luiz seine Reise nach Deutschland am l. August und zwar aus dem Seewege antreten. Die Königin Maria Pia begiebt sich nach Italien, woselbst sie mil 'dem Könige Zu sammentreffen wird, um beiderseits der am 1l. September stattsinbenden Vermählung deS Prinzen Amadcuö mit der Prinzessin Laetitia Bonaparle anzuwohnen. * Wie man auS Konstantinopel meldet, ist die Abreise deS Ober-Ceremoniei,ineisterS Münir Pascha nach Bc Vlin, welche am 17. d. M. hätte erfolgen sollen, auf den 24. d. M. verschoben worden. Diese veränderte Bestimmung wurde im letzten Augenblicke getroffen, n»v zwar auf die Nachricht von den Reise-Dispositionen dcS Kaisers Wilhelm hin. Vom bürgerlichen Gesetzbuch. - Nie haben in den beiden ersten Artikeln das gesetzliche Erb recht der Beiwandtea, wie es in Deutschland zur Zen gilt und wie esvon den, Entwürfe des bürgerlichen Gesetzbuchs in Aus sicht genommen st. in kurzen Umrissen geschildert, wobei dem Leser onsgcsallen sein wird, daß von einem Erbrecht der Ebegatten bisher gar nicht die Rede war. Dasselbe reiht sich auch in das Verwandtenerbrecht nicht systematisch ein, sondern concurrirt mit demselben. Die gesetzliche Erbfolge deS überlebenden Ehegatten ist im geltenden Rechte so überaus verschieden geregelt, daß eine Darstellung der einzelnen Vorschriften füglich erlasse» werden kann, ono dieS um so mehr, alS es im Wesentlichen nur daran» ankommt, ob das vom Entwurf angenommene Shstein bem Bolksbcwnßtsein und der Bedeutung der Ehe entspricht und ob demgemäß Aucsicht vorhanden ist, daß cs in Fleisch und Blut des Volkes über gehen wird. Dabri ist zu bemerken, daß die gütergemeinschastliche Erbfolge im Eherecht eine gesonderte Regelung erführt und da die Gillergemein. schast nach dem Entwurf nur durch Vertrag begründet werden kann und nicht die regelmäßige rechtliche Form des eheliche» Gülerrechts bildet, nur In besonderen Fällen zur praktischen Anwendung gelangt. Der Entwurf gewährt, soweit die Bestimmungen des Erbrechts in Anwendung kommen, dem El egatle i stets ein Erbrecht, nicht aber wie andere Rechte lebenslänglichen Rirß'manch an den Erblbeilen der Abkömmlinge, belastet mit einer gewissen Ausstatt»>igsvfl>cht, und eoensowenig Erbrecht und Nießbrauch neben eiiiandcr. Es mag er wähnt werden, daß für die sogenannte unbeerble Ehe, d. h. skr den Fall, daß Kinder auS der Ehe nicht vorhanden sind, das geltende Recht bereits aus diesem Boden steht. Wesentlich sind narioiial- ökonomische Gründe dasnr maßgebend gewesen, den Erbnießbranch nicht eiozuflihren, und eS lehrt anch die Erfahrung, daß derselbe testamentarisch nur in ganz bestimmten Volksclasscn zur Anwendung zu komme» pflegt. Der Entwurf bestimmt nun, „hat der Erblasser einen Ehegatten hinterlassen, so ist dieser als gesetzlicher Erbe berufen, wenn Ver wandte der ersten Linie (Deicendenten) zur gesetzlichen Erbfolge ge lange», z» einem Viertel der Erb'chast, wenn Verwandte der zw-iten Linie oder ein oder mehrere Groß ltcriitheile zur geietzlichen Erbfolge gelange», zur Halste d-r Erbschaft, rn Ermangelung solcher gesetzlichen Erben zur ganzen Erbschaft." Ferner bestimmt der Entwurf, das; der Enegatie, welcher zugleich als Verwandter des Erblasse-S zur gesetzlichen Erbfolge berechtigt ist, auch in dieser Eigcnichast erbt, und zwar gelten der ihm als Ehegatten und als Verwandten znsallcnde Erbthcil als gesonderte Erbtherle. Wir haben bereits erwähnt, daß das geltende Recht bei kinder loser Ehe durchweg eine Beerbung durch den überlebenden Ehegatten e-nlretcn läßt; indessen ist die Enllchcidnng schwierig, nn welcher Stelle abznschneiden ist. d. h. welche 'Verwandten der Ehegatte gänz lich ausschließt und welcher Rrnchtheil ihm in der Concurrenz mit erbenden B-rwandten znzubilligen ist. Der Entwurf sckiließl mit der zweiten Linie ab und zieht aue der dritten nur noch die Großeltern in Betracht »nd kommt hierbei dem sächsischen Gesetzbuch nahe. Die Großeltern ganz aiisznschlicß-n würde dem überwiegend geltenden Rechte widersprechen und in nicht seltenen Fellen zu Härten führen. Dagegen sahen die Redactoren sich nicht v ranlaßl, in der dritten Linie von einer Trennung zu Gunsten b r Großeltern abzuiehen t sie wurden durch ibr gesetzliches Erbrcchl-'ihst-m, das, wie früber gezeigt ist, die Großeltern überhaupt a gen die von ihnen abstain- menden Seitenver wandten des Erblasser» bevorzngt, zu die'er Ent scheidung veranlaßt. Ebenso entspricht der Satz, daß der Ehegatte auch als Verwandter besonders erben kann, den allgemeinen Vor» schriften deS gesetzlichen Erbrechts. Dem überlebenden Ehegatten, welcher neben einem Verwandten der zwiücn Linie oder „eben einen, Gioßclternthcile zur Erbfolge kommt, gewährt der Entwurf außer den, Erbtheile noch einen näher bestimmten Voraus. In dcmjelvkii Falle gehören dos Haushalts« inveiitar, wclch s die E gatte» i», gewöimlichcn Gebrauch gehabt habcn, »i-t Ausnahme der Gegenstände, weiche Zubehör eines Grund- stückS sind, sowie die Hochzeitsgeschenke. Gegen daS Institut des Voraus ist einqewendet worden, daß eS leicht zu Streitigkeiten sichren werde; allein im Leben gestaltet sich die Sachlage wesentlich einfacher als bei einer juristischen Betrachtung. Der Entwurf ge währt den Voraus nicht gegenüber den Abkömmlingen, weil dielen gegenüber die Belastung zu groß erscheinen würde. Auch nehmen die Kinder bereis bei Lebzeiten des Erblasser» an der Be- Nutzung deS Voraus Theil. nicht ab-r die übrigen Verwandten. So lange die Abkömmlinge minderjährig sind, bleibt wenigstens i-, der Regel der Ehegatte i», Besitz des Nachlasses, in anderen Fällen wird, wie die Erfahrung lehrt, der Gegenstand des Voraus d-m Ehegatten unentgeltlich oder gegen eine mäßige Taxe überlaßen. Sobald aber entferntere Verwandte als Abkömmlinge neben den, Ehegatten zur Erbfolge gelange», kann der Voraus sich als sehr zwick,nässt; erweise», znmal in den zahlreichen Fällen, in denen etwas Weiteres nid» ooroaudcn oder hinterlassen ist, als ein geringfügiges, aber für den überlebenden Ebegatten sehr wcrthvollcS
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