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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-29
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1888
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nordet .n den Bitte senden iltigen n In- Serlin, ict der «mische . habe, gegen rn, die Kaiser sllcrn" Koma rztichst wurde tvolleS ellern" schauer ie dem etannt, iontaa, n un» egeden. wieder nonie unter Trotz üchstem zahl- estrigen zebenes le auS- Kiew, Pobe- ösfen t- und sortan Jebenk- IbendS.) !ommen Erd- : Lieder martre. m ilevr. lwuwl»- ^nnivUt. «üUit äde vülüt t- o« S 8 -t- 13 -t- 14 -s- 18 -s- 1? -t- 15 16 19 -s- 15 18 4- 17 -i- 16 -s- 18 -t- 18 -1- 19 -1- 19 15 -s- 20 -4- 28 14 -t- 11 i 8turm- » 27. ckuli mv Imld sr hinvbt vsr Tap; L» »mit uästnrüs u dents vpre,siun wxft. ckio äes Uber virä, ist vens^vr- r lisxvn- a. 8 13 1 20 18 -t- 17 * Z- 17 Sechste Leilage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. 211. Sonntag den 29. Juli 1888. 82. Jahrgang. VolksmrthschaMches. Berantwortlicher Redactrur T. G. L«»e in Leipzig. — I» Batrettmg: Georg Htfler in Leipzig. Jahresberichte der königlich sächsischen Gewerde-Inspectorrn für 1887. Xl. Ueber besondere Einrichtungen, welche, abgesehen von der Beschäftigung im Betriebe, für die gewerbliche und sittliche Aus bildung der Lehrlinge getroffen sind, ist folgende- auzustlhren. Insoweit Betriebe der Stadl Leipzig und ihrer Bororte tn Be- tracht kommen, sorgt zunächst eine kleinere Anzahl von Unterneh- mungen dafür, dak die zumeist dem Maschinenbaufache angebörigen Lehrlinge, an Stelle des Besuchs der obligatorischen Fortbildungs schule, an dem Unterrichte der SonntagS-Gewerbeschule der poly technischen Gesellschaft zu Leipzig thetluehmen. Die Lehrherren tragen die Kosten dieses von dem Besuche der allgemeinen Fortbildungs schule entbindenden Unterrichts in der Regel allein. Weiter hat der aus Leipzig und Umgegend sich erstreckende, dermalen aus 60 Mit gliedern bestehend« Verein Leipziger Buchdrnckerei - Besitzer eine Buchdrucker-Lehranstalt ins Leben gerufen und den Unterricht am 1. November 1866 eröffnet. Diese Fachschule bildet eine selbst ständige Abtheilung der städtischen Gewerbeschule zu Leipzig und ist nur für Lehrlinge der Mitglieder des Buchdruckcrvercin» bestimmt. Ein aus fünf Bercinsmitaliedern bestehendes Curatorium wirkt mit an der Ausstellung des LehrplauS, der Beaufsichtigung des Unter- richtS und der Aufrechterhaltung der Schulzucht. Jedes Vereins- Mitglied ist gehalten, seine fortbildungsschulpslichtigen Lehrlinge an einem oreijährigen Cursus der Lehrlingsschule theilnehmen zu lassen, wodurch sic des Besuchs der allgemeinen Fortbildungsschule ent hoben sind. Von dem Schulgeld (2" ») zahlt der Principal die eine Hälfte, der Lehrling die andere. Das Lehrmaterial, welches aus etwa 6.4 jährlich für jeden Schüler anzujchlagen ist, wird von den Lehrlingen bezahlt. Bei Eröffnung der Schule betrug die Zahl der Schüler 80; sie ist jetzt nahezu aus das Doppelte gestiegen. Ter Unterricht wird an vier Tagen der Woche in den Abendstunden von 6V. bis 8 Uhr für die Setzer in drei, die Drucker in zwei Ab- theiluuaen ertheilt und erstreckt sich aus den eigentlichen Fachunter, richt. sowie auf Deutsch, Geometrie und Rechnen, wozu bei den Setzern noch Unterricht in Latein, bei den Druckern dafür noch in Musterzeichnen tritt. Die Mitglieder des Vereins Leipziger Buch, dcuckerei-Besitzer verpflichten sich untereinander, nur solche Leute in ihren Geschäften anzustellen, welche die Fachschule besucht habe». Auf Anregung des technischen Directors der Maschinenbau-Anstalt Golzerit ivormatS Gottschald <L Növli) hat sich in Döben-Golzern auf dem BereinSwege eine gewerbliche Zeichenichule ausgethan, welche die berufliche Ausbildung der Arbeiter und Handwerker dortiger Gegend anstrebt. Der Unterricht findet Sonntags nach Beendigunc des Gottesdienstes statt, umfaßt zwei Halbjahre und wird zunächs in den Fachern des geometrischen, technischen und der Freihand Zeichnens erlheilt, während Unterweisung im kaufmännischen Rechnen und der Buchsübrung Vorbehalten bleibt. Der Unterricht an dieser Zeichenschule erfährt eine rege Be «Heiligung. Bon der 240 Köpfe betragenden Arbeiterschaft der Maschinenbau-Anstalt Geizern gehen allein 40 Personen, darnnter summtliche Lehrlinge und ferner noch Arbeiter im Alter bis zu lt5 Jahre in diese Schule, als deren Lehrer zwei Techniker der ge nannten Maschinenfabrik wirken. Für weitere sittliche Ausbildung der Lehrlinge werden seitens der Lehrherren besondere Anstrengungen im Allgemeinen wohl nicht gemacht. Es wird natürlich verlangt, daß der Lehrling sich an ständig, ehrlich und treu verhalte. Für muthwillige oder böswillige Handlungen bleibt der Vater oder Vormund haftbar. Damit der Lehrling nicht behindert sei, den Gottesdienst zu besuchen, werden wohl an de» Sonntagen nicht sämmtliche, sondern nur bestimmte Lehrlinge der Reihe nach zur geschäftlichen Dienstleistung heran- gezogen. Alles Weitere bleibt dem Erzieher bez. etwaiger inünd- lieber Vereinbarung der Contrahentcn überlassen. Stur in einzelnen Fällen sichern die Lehrherren zu, ihr Augenmerk auf sittlichen Lebens wandel des Lernenden zu richten, und fordern, daß während der Lehrzeit der Lehrling keinen Tauzunterricht genießcn, auch an Tanz- belustigungen nicht theilnehmen dürfe, Schankstatten zu meiden habe »nd ohne Zustimmung des Lehrherrn Vereinen sich nicht anschließe. Auch wird die Höhe der dem Lehrlinge in den meisten Fällen ge- währten Entschädigung in Geld, welche je nach der Anssassungsweise des Lehrherrn als Wochenlohn, Kostgeld und anders bezeichnet wird, nicht allein von dem Fleiße und der Geschicklichkeit, sondern auch von dem sittlichen Betragen deS Lehrlings abhängig gemacht. End lich verlangen die Lehrherren, daß dem Lehrlinge von den in der verschiedensten Weise festgesetzten, immer aber hauptsächlich von dessen Leistungsfähigkeit abhängigen regelmäßigen Geldbewilligungen Ab züge gemacht werden, die theil- in der Geschästscasse, mit oder ohne Verzinsung, oder in öffentlichen Sparcassen eingelegt werden. Der dadurch erzielte Betrag wird dem Lehrlinge erst nach vrdnungs> gemäßer Bollenduny seiner Lehrzeit ausgehändigt, bei schlechter Auf, filhrung oder vorzeitiger Auslösung des Lehrvertrags durch den Lehr- Il»g aber vom Lchrherrn tnnebehalten, dasern sich der Lehrherr des Rechtes begiebt, die gesetzlichen Mittel zum Verbleiben des Lehrlings onzuw enden. In einem Lehrvertrage einer Steingutsabrik wird darauf ver> wiesen, daß der Lehrling nach Beendigung seiner Lehrzeit nicht niehr, wie bisher, verpflichtet sei, den ausgelernten Arbeitern Bier oder sogar ein Essen zu geben. Die auf die Lehrlinge entfallenden gesetzlichen Krankenkassen- Beiträge werden häufig von den Lehrherren bezahlt. Auch findet sich in manchen Fabrtkbetrieben der Brauch, daß dem Lehrling ein Weihnachtsgeschenk bis zu dem Betrage von 20 -4 oder der doppelte Betrag des bewilligten Lohnes in der WeihnachtSwochc eines jeden Lehrjahres verabfolgt wird. Zuweilen wird auch für den Fall des Vertragsbrüche- eine je nach Lage der Sache dem einen oder dem anderen Theil zur Last fallende Strafe in Höhe bis zu 800 bedungen. Ueber Betriebe, in welchen die Zahl der Lehrlinge in einem Mißverhältniß zur Zahl der beschäftigten Ar beiter steht, kann an der Hand der Erhebungen und der jährlichen Arbciterzählung wenig Auffälliges berichtet werden. Zwar zeichnen sich eine Anzahl dem Buchdruckerei-Gewerbe angehörende Be triebe, Gravir-Anstalten, Möbeltischlereien, Maschinen fabriken und andere mechanische Werkstätten dadurch au« daß hier und da die Hälfte, der dritte und vierte Theil deS Arbeiter siandeS sich aus jungen Leuten tn dem Lebensalter zusammensetzt, in welches die Ausbildung der Lehrlinge fällt. Doch sind nicht ave diese im fabrikmäßigen Betriebe thängen jungen Leute als wirkliche Lehrlinge eingestellt, sondern zum Theil jugendliche Fabrikarbeiter. Es ist jedoch eine Gravir-Anstalt anzufahren, die bei einem Ge- sammtarb'iterbestände von 58 Personen 21 Lehrlinge eingestellt hat Buch wird ein Mißverhältniß oft nur periodisch zu Tage treten Mancher Arbeitgeber hat zu berücksichtigen, daß in dem nächsten Jahr« eine Anzahl seiner Lehrlinge die Lehrzeit beendet und wird deshalb, je nach dem Angebot der Lehrlinge und der Geschäftslage, das Jahr vorher sich einen neue» Lehrlingsstamm bilden, um damit den künftigen Ausfall zu decken. In solchen Fällen kann die Zahl der Lehrlinge in dem «inen Jahre um das Doppelte steigen, im nächsten Jahre aber aus einen sehr niedriacn Stand zurückgehen Ein solchergestalt sich vollziehender Ausgleich ist aber um deswillen nicht immer als ein Mtßstand zu deuten, weil die Zahl der größeren F.ibrilbetriebe, in denen Lehrlinge grundsätzlich nicht auSgcbildrt werden, tn auffälliger Weise zunimmt, und daher «ine wesentliche Unterstützung in der Heranbildung von Lehrlingen mehr und mehr von den Kleinbetrieben erwartet werden muß. Ueber Mangel an tüchtigen Werkführern klagte man in der kera mischen dag«-«», ... Betriebs-Einrichtungen, bestehen. Industrie. herbeigefühtt Ein Ueberschuß durch die t> im Brauer« an gelernten Arbeitern soll Bervollkommnng und Müller-Gewerbe Vermischtes. * Leipzig, 28. Juli. Nachdem in der gestrigen Sitzung deS Gläubiger-Ausschüsse« der Leipziger DiSeonto-Gesellschast der bekannte LerglrichSvorschlag definitiv angenommen worden ist, habe» di« Herrn» vr. WachSmuth sowie Nr. Rotatsch daS nach- stehe»de Schreibe» an de» Liquidator Herrn Nr. Xteahold» gesandt: .Andnrch «heile» vir Ihne» ergebenst mit, daß der Gläubiger-Aut- chuß im Loncurse der Leipziger DiSeonto-Gesellschast den Bergleich, nach welchem die Mitglieder de- AusstchtSratheS der genannte» Ge» ellschast sich verpflichten, 700 000 an den zum vermöge» der Gesellschaft eröffnet«» Concors »u bezahle, und die bisher erwachse- neu Proreßkofte» z» trage», »ach Gehör der Gläubiger angenommen hat. Die Gründe, welche den Gläubiger-Ausschuß zur U»»ahm« de< Vorschlages bewogen habe», sind tu dem Circular an dir Gläubiger angegeben, welches auch Jhuea zugegangeu sein wird, iur Perfektion de» Vergleiches ist ersorderlich, daß di« Actionaire na ihnen gebotenen vergleich ebenfalls auaehmeu, worüber die- elbeu in einer Generalversammlung zu entscheiden haben werden, stach unserem Dafürhalten dürfte den Actionaire» di« Annahme deS Vergleiche« zu empfehlen sein; denn sür die Actionaire tritt zu dem Bedenke», ob der Proceß gegen den LuisichtSrath gewonnen wird, noch da« weitere vedenkea, ob, auch wenn die« der Fall ist. die Actionaire thatsächlich etwa- erhalten können. LS steht fest und ist von Ihnen in Ihrer Klagschrist auch anerkannt worden, daß, bevor die Actionaire auf die klagbar gemachte Forderung irgend etwas erhalten können, vorher die Gläubiger wegen de« AnSsalleS den sie im Loncurse erleide» »nd der aus circa 3 500 VOO zu veranschlagen ist, ihre Befriedigung erlangt haben müssen. Die Aus- ichtSralhSmttglieder müßte» demnach im Falle ihrer Vernrtheilung vorerst an die Gläubiger diesen Betrag an 3 5l>0000 ^l, die aus gelaufenen Zinse« und die Kosten beider Processe, welch letztere un- aesähr 800 000 betragen dürften, zusammen also weil über 4 500 000 Mark hergeben, und alsdann erst könnten die Actionaire daraus hoffen, bedacht zn werden. AuS diesem Grunde und auch, weil es aus die Bemessung der Höhe der Bergleichssummc von wesentlichem Einfluss« sein mußte, erschien es nothmendig, zu ermitteln, aus wie hoch das Vermögen der AussichtsrathSmitglieder sich beziffere. Nun ist durch den milunlerzeichneten Vr. Wachsmuth durch Einsichtnahme der ihm zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellten Bücher der vier hiesigen Mitglieder deS Nussichtsrathes und in Folge weiterer Ermittelungen 'estgestelll worden, daß das gesammte greifbare Vermögen >>eser AussichtsrathSmitglieder zusammen genommen nicht ausreicht, um die obeu augegebene Summe zu decken, daßmithiu von diesem Bermögeu sär die Actio- na'r« etwas nicht übrig bleiben würde — und dies in dem sür dieselben günstigsten Falle! Für diese verblieb dann nur die eine Möglichkeit, sich an die außerhalb Deutschland wohnenden beiden AussichtsrathSmitglieder zu halten, wozu ober nöthig sein würde, dieselben, auch wen» sie von unseren Gerichten verurtheilt würden, nochmals an ihrem Wohnorte zu verklagen, wodurch daS zweiselhaste Endcrgebniß deS Processet unter Umständen in unabsehbare Ferne gerückt werden würde. Ueber die Bedenken, welche in rechtlicher Beziehung der Klage gegen den Aussichtsrath entgegenstehen, ein Wort zu verlieren, dürste überflüssig sein: die selben sind Ihnen hinreichend bekannt, auch vom Proccßgericht an gedeutet worden; nur sei noch erwähnt, daß, wie sich aus einer un- vorliegenden vorläufigen Klagbeaniwortung des AussichiSraths oller dings ergiebt, mehrere der gegen de» Aussichtsrath erhobenen An schuldigungen, darunter die bezüglich der Unterlassung von Sitzungen voraussichtlich nicht werden ausrecht erhalten werden können. Aus eine Erhöhung der Bergleichssumme ist in keinem Falle zu rechnen; denn, wie Ihnen bekannt, sind die beiden Summe» erst noch vielen Verhandlungen zu erreichen gewesen und haben die AussichtsrathS mitglieder eine weitere Erhöhung aus daS Bestimmteste abgrlehut. Da der Gläubiger-Ausschuß den vergleich sür annehmbar erklärt hat, so halten wir eS sür unsere Pflicht, die Annahme auch den Actionaire» zn empfehlen und ersuchen wir Sie ergebenst, die- in Ihnen geeignet erscheinender Weise zur Kemitniß der Actionaire gefälligst bringen zu wollen." *— Wir machen hier noch besonder- auf die Bekanntmachung der königl. sächsischen StaatSbabnea aus Seite 4614 der heutigen Nummer unseres Blatte-, betreffend die An- und Absuhr von Frachtstückgütero, aufmerksam. *— 4'/,procentige ungarische Gold - JnvestitionS- Anleibe vom Jahre 1888. An der heutigen Börse sanken Abschlüsse in 4'/,proceniiger ungarischer Gold-Jnvestitioos-Auleihe vom Jahre 1888 zu 96,50 statt. *— Die „Z. N." lönucn mittheilen, daß eS den Bemühungen des Recbtsanwalts Thiemer gelungen ist, die Genehmigung der königl. sächsijchen Staatsregierung zum Baue der Secundairbah n Zittau-Oybin zu erlangen. *— Zittau er Maschinenfabrik vorm. Albert Kiesl er L Co. In der am 26. Juli abaehaltenen Sitzung des AussichtsratheS gelangte die Bilanz per 1887/88 zur Vorlage und ist die Dividende aus 15 Proc. festgesetzt worden, während der Arbeiter-UnterstützungS- 'oiids wieder eine Zuweisung von 6000 -4 erhielt, so daß sich der elbe aus ungefähr 42000 -st ---- 11',, Proc. des Acticncapitals stellt; bekanntlich ist der gesetzliche Reservefonds längst erfüllt und betragen Reservefonds und Ertrareserve gegen 30 Proc. des Actien capitals. Infolge vieler auf den Betrieb genommenen Berbesse- rungeil einerseits, andererseits infolge der gedrückten Preise fällt die Dividende diesmal 4 Proc. niedriger aus als im Vorjahre. Das Etablissement tritt mit bedeutenden Aufträgen in das neue Ge- schäftsjahr. — Die an die Fabrik hcrantretenden LteferungSansprüche machten und machen neue maschinelle und bauliche Einrichtungen nöthig, so daß die Verwaltung eine Erhöhung des Actiencapitals von 360 000 auf 4M 000 -st vorschlägt, über welche die am 4. Sep tember stattfindende Generalversammlung zu beschließen hat. *— Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik Bor unS liegt der vor wenigen Tagen erschienene Geschäftsbericht sowie der Prosper« betreffs der Emission der Actieu, den wir in unserer morgigen Nummer veröffentlichen werden. Außer an der Dresdner sollen die Aktien auch an der Berliner Börse zur regel mäßigen Notiz kommen, wofür die Genehmigung seitens der Sach Vcrständigeu-Lommijsion der Berliner FondS-Börse bereit- ertheilt ist. Die großen Borlheile, welche eS hat, wenn ein Effect an einem ersten Börsenplatz gebandelt wird, brauchen wir nicht erst auseinander zu setzen; der Courszettel bringt diese Borthrile ziffermäßig zum Ausdruck. Den Geschäftsbericht betreffend, so bars di« Direktion daS Resultat als ein sehr günstige- bezeichnen. Sie sagt in ihrem Bericht: „Der Nettogewinn beträgt 174187,25 -4 Die große Differenz gegen die Vorjahre rührt in der Hauptsache daher, daß der Direktor unserer Gesellschaft und zugleich der seitherige alleinige Besitzer unserer sämmtliche» Actien in den vorhergegangenen Jahren ein Salair von 52 500 bezog, während er in Folge eines neuen Abkommens sür 1887 und sür künftig nur 9000 -st feste- Gehalt und eine Tantieme vom Reingewinn, die mit 3000 Mark garautirt ist, erhalten hat, bezw. wird. Nach angemessenen Abschreibungen und außerordentlich reichen Extra - Dotirnngen proponiren wir eine Dividende von 8 Proc. ans da» Aktienkapital «nd bemerken betreffs der bisher über 4 Pro«. Dividend« aus das Actiencapital hinan- mit Dividende berechtigte» PrioritätS-Psaud« briese, daß die letzten Inhaber io Höhe von 432 900 -sl Nominal ausdrücklich aus die- Dividendenrecht verzichtet haben, während wir sür die restlichen 17100 derselben ein Abkommen mit d-r Direktion getroffen haben, daß diese die Super-Dividende zu zahlen hat. Für da« lausende Geschäftsjahr glauben wir Ihnen noch bessere Resultate ia Aussicht stellen zu dürfe». Abgesehen davon, daß wir der Lhamottewaaren-Fabrikatiou größere, guten Nutzen bringende Ausdehnung geben konnten, ist eS unS auch gelungen, Verträge auf größere Lieferungen von Thonröhren mit den Laoalisat>onsbau-Ver Wallungen der Städte Berlin und Lkarlottenburg abzuschließen. Auch von der Holzindustrie-Branche, die auch noch im vorigen Jahre zum Reingewinn nicht nennenswerth beigetragen, verspreche» wir uns sür da» lanfeiid« Jahr ein besseres und schon lohnende» Resultat. End lich erhoffen wir an» einem Abkommen, welche» im neuen Geschäfts jahre mit dem Bankhause Gebr. Arniwld in Dresden geschloffen wurde, nicht unerheblich« ZiaSersparniß. Da» vorbezeichnete Abkommen bat den Zweck. naserePrioritätS-Psandbriese unter Erhöhung ihre« Betrage- von 450 000 auf 500 000 in 4'/,proc-, mit 105 Proc. verloos bare Partialobligationen umzuwaudeln. DaS Bankhaus Gebrüder Aruhold hat gleichzeitig in diesem Abkommen ein Kausrecht aus sämmtliche Actien unserer Gesellschaft von deren jetzigem Besitzer er worben qege» die Verpflichtung, einen wesentlichen Theil seines > eventuellen Nutzen« — 20 Proc. vom Nominolbetrage unserer I Actien — unserem RcservesondS scheakungsweise zu überlaffen. Die I großen vortheile, welch« u»S a»S vorgedachter Tranloction erwachsen »sollen, werden wir genau und ziffermäßig erst nach Durchsührung derselben ongeben können." Die Bilanz zeigt, daß man die er wähnten Extradotirungen in der That al« außerordentlich reiche be- zeichnen kann. Vs wurde», nachdem dir ordentlichen Adjchreibnngea bereits vorher verrechnet sind, noch extra 30 Proc. aus Holzinduftrie- Maschinen-Utensiften und Werkzeuge, 40 Proc. aus Eisenbahn-Gleise, 65 Proc. aus WirthschastS- und Fuhrwerks-Inventar und die Modelle bis aus 1 abgeschriebe». Ferner wurden der Reserve- onds mit 5487 dotirt, an Tautiäme sür Direction. Beamte und AufsichtSrath inSgesammt 11137 gewährt und 80016 als 8 Proc. Dividende festgesetzt. Danach verblieb noch ein Betrog von 13103 ^l, der als Gewinnvortrag aus« lausende Jahr hinüber- genommen ist. —r— Plottendorfer Werke, vormals Franz Nau mann. Diese Acliengesellschast arbeitet mit einem Capital von 265 000 Außerdem sind noch Hypotheken im Betrage von 40000 ^i vorhanden. Rechnet man hierzu noch die Beträge des Conto in äudio (1259,98 -st), deS Reservefonds (2150 -slls, der Crcditoreu (29 957,39 und de« Gewinn- «nd Verlust-Lontos 441,07 -sl), so ergiebt sich di« Höh« der Passiven sür da« ab- lelaufene Geschäftsjahr im Gesammtbetrage von 338 808,44 Die ilctiven von gleicher Summe weisen folgende Hauptbeträge aus: Waaren-Conto 101339,96 .st, Grbäude-Tonto 57 671 -st, Brenn- osen-Conto 57 676 sk, Schuldnrr-Conto 33 097,65 Maschinen- Conto 30989 st, Formen-Conto 19 874 .st und Grundslücks-Evnto 15 OM .st Die Abschreibungen betrugen insgrsamint 8378,10 -st, die Ausgaben sür Rohmaterialien, Löhne, Gehälter, Kohlen, Frachten, Zinsen ,c. erreichten die Höhe von 81577,91 .st Das Filialen- und Debitoren-Conto wies eine fernere Ausgabe von 1259,98 -st aus, so daß schließlich, da die Gesammteimiatnne 91 657,06 -st be trug, die Bilanz mit dem Gewinn von 441.07 -st abschließt. Den größten Verlust erfuhr im vergangenen Geschäftsjahre das Unter- nehmen durch den Tod des Begründers und Directors Franz Nau mann. An seine Stelle ist dann Herr B. Seidel, ein tüchtiger Fach mann, getreten, dem cs hoffentlich gelingen wird, daS Unternehmen mit Glück zu leiten. *— Zuckersabrik Kamburg. In der verflossenen Betriebs zeit wurden 560650 Ctr. Rüben verarbeitet, welche im Durchschnitt mit 1,12 ^t >°er Ccntner bezahlt wurden. Der Reingewinn beläuft sich aus 331 000 ^t, wovon den Actwnairea als Dividende 245 000 ^l, gleich 35 Proc. von 700 000-st Actiencapital auSbezahlt werden, der Rest wird zu Abschreibungen verwendet. *— Nordhällser Bank. Man schreibt unS, daß die Semester- Bilanz einen Reingewinn von 93 418 -st auswcist. TaS Actien- Tapital beträgt bekanntlich 1000000 -4 *— Nach Mittheilungen, die der „Nat.-Ztg." au- einer deutschen Quelle zugehen und welche die „N. A. Z." an hervorragender Stelle abdruckt, sind die von englischer Seite stammenden Berichte über Berliner Crsolge de« Barons v. WormS in der Zuckers rage nur bedingungsweise richtig. Der englische Unterhändler habe zwar die Zuilimmuiig der deutsche» Negierung zu den früheren Beschlüssen der Zuckerconserenz schließlich erlangt. Diese Zustimmung sei aber an eine Reihe bestimmt sormulirter Voraussetzungen geknüpft wor den, deren Annahme seitens der übrigen maßgebenden Staaten keineswegs gesichert wäre. Der Ausgang der erneuten Conferenz- verhaadluugen in London erscheine demnach noch sehr zweifelhaft. — Jeden Tag ander», die Beunruhigung ist gewiß nicht vortheilhast für die Industrie. *— Es erfüllt unS mit besonderer Genugtbunng. wenn wir in englischen Blättern lesen, wie die deutsche» Aussteller aus der die«- jährigen Weltausstellung in Melbourne den Angehörigen anderer Nationen in vielen Beziehungen weit voraus sind. Nach diesen Berichten ist die deutsche Abtheilung nicht nur am weitesten vorgeschritten; da auch jede Einzelheit derselben vorher überdacht ist, so wird ihre Verwaltung geradezu als ein Beispiel sür die übrigen bezeichnet. An dem Tage der Eröffnung der Ausstellung wird die deutsche Abtheilung sich als vollständig fertig den Besuchern präsen- tiren können. Da diesmal auch an der Dekoration der Abtheilung, die gleichfalls ia Deutschland vorbereitet ist, nicht« auszusctzen sein wird, so können wir nur wünschen, daß den Ausstellern der Nutzen, den sie bezüglich de» australischen Absatzgebietes von der diesjährigen Melbourner Weltausstellung erwarten und der ihnen ja zunächst die nicht unbeträchtlichen mit der Ausstellung verbundenen Kosten er» statten soll, nicht auSbleibe. *— Der Verband der HandelSgärtner Deutschlands hat unter seinen Vereinsmitgliedern eine Statistik des Wild schaden- an Gärtnereien ausnehmen lassen und im Handels- blatt deS BerbandeS veröffentlicht. Diese interessante Statistik be- richtet über nicht weniger als 139 Wildschäden, welche im Winter 1886/87 in den verschiedensten Theilen Deutschlands in Gärtnereien stattgesunden haben, welche säst sämmtlich mit Zäunen und Hecken umgeben waren. Der Wildschaden hat zumeist Obstbäume, sodann auch Rosen, Nelken, Gemüse und Ziersträucher betroffen. Die Statistik giebt Nainen. Wohnort und Bartenarcal der Geschädigten an. AuS der Statistik ergiebt sich, daß säst in sämmtliche» Fällen auch schon früher Wildschäden an derselben Stelle stattgesunden haben, und daß das Wild durch besondere Verhältnisse der Um gebung, Jagdichonung, mangelhafte Jagdausübung, nahen Wald, gehegt wird. Auch der Betrag des jährlichen Wildschadens ist aus- geworsen und steigt in einzelnen Fälle», wie in Feldkirch im Elsaß, bis zu 6000 Der BundeSrath hat am II. Mai die Eingabe des Vorstandes des BerbandeS, reich-gesetzliche Maßregeln zum Schutze der Baumschulen gegen Wildschaden zu treffen, ablehnend besä,leben. Da- Handelsblatt sür den deutschen Gartenbau be- merkt, daß damit die Angelegenheit noch nicht abgethan sei, da vor- aussichtlich ein Antrag wegen Wildschaden-Entschädtgllag von Seiten der Landwirthschast beim nächsten Reichstag vorliegen und dadurch wieder Gelegenheit geboten werde, aus di» der Gärtnerei durch Wildfraß jährlich erwachsende» Schäden zurückzukommen, *— Wie englische Handelsberichle aus Bukarest hervorhebeu, nimmt der deutsche Handel mit Rumänien jctzt die zweite Stelle, unmittelbar hinter dem britischen, ein. Derselbe ist wesentlich Einsuhrbandel nach jenem Donaukönigreich und hob sich allein im Jahre 1886 um 80 Proc. Rumänien« Exporte »ach Deutichland werden von den englischen Berichterstattkrn als verhältnißmäßig be- langloS und noch fortwährend in Abnahme begriffen hingeslcllt. *— Das neue englische Markenschutzgesey erweist sich von Tag zu Tag den deutschen Interesse» förderlicher. So hat vor Kurzem rin Fabrikant von Lopirpressen, die für ein spanisch cor- respondirendes Haus in Südamerika bestimmt, demgemäß mit spa- niicher Ausschrift, sowie ferner mit dem Namen und Wohnort des südamerikanischen Bestellers und daneben mit dem Namen de- deut schen Ansertigert au-gestattet waren und trotzdem von den englischen Zollbehörden mit Beschlag belegt wurden, weil sie nicht den Zusatz m»ä» in 6«nv»vze trugen, seinem Verfrachter den bestimmten Aus. trag ertheilt, von jetzt an, soweit eS irgend ihunlich, jede englische Zwischeuhand zu vermeiden und ausschließlich aus deutschen oder nicht englischen Dampfern zu verschiffen. Ta- Beispiel verdiente Nachahmung I *— Lonsulate. Der kaiserliche Lice-Lonsul Pehr Forssell in Umea (Schweden) ist gestorben. *— Prämien.Erklärung, Geldmarkt und Ultimo. Die Prämien-Erklärung am Freitag in Berlin bewegte sich trotz des großen Umfang- des bestehenden PrSmien-Eiiqngenients innerhalb enger Grenzen, da cs nur in den sellcnsten Fällen einer besonderen Erklärung bedurfte. In der Mehrzahl der Fälle war cS selbstver ständlich, daß die Stücke von den Vorprämien-Käusern „gefordert" wurden. Auch im Uedrigen nahm die Ultimoregulirung fortgesetzt einen äußerst ruhigen und lrichien Verlaus, wenngleich Reporigeld mit 2'/. Proc. sich eher gefragt zeigte. *— Berliner Lampe»- und Bronzewaaren-Fabrlk vorm, Stobwaffer. In der kürzlich staitgehabtrn Sitzung de» Aus- kichtsraths wurde die vorgelegie Bilanz genehmig« und beschlossen, der aus den 18. August zu berufenden Aeneral-Verlnnimlung vorzu- schlageu, den erzielten Rciiigewttt» von etwa 8500 zu Exica- abschreibungen z» verwenden. *— Real-Obligationen der Deutschen Grundschuld bank, Berlin. Die Notirung der 4vroc. und 3',,proc. Real- Obligationen der Deutschen Grunbschuldbank an der Frankfurter Börse ist genehmigt worden. *— Vereinigte pneumatische Malzfabriken Neu stadt o. d. Haardt, vorm. Gg. Hassieur L Sühne und Herm. Croo ia Neustadt a. d. H. Unter dieser Firma hat sich eine Actiengesellschast gebildet mit einem Actiencapital von einer Million Mark. Gründer ist Herr Max Bürklla in Leipzig. Die Finanzirunq de» Unternehmen« hat da- Bankhaus G. F. Grobe- Henrich in Neustadt a. d. H. übernommen. Der erste VerwaltungSrath besteht aus den Herren: Bankdirector Alexander Bürklin vom Hause G. F. Grohe-Henriib, Malzsabrikant H. Hassieur, Wilh. Kölsch, Agent der Retchsbonk und Gutsbesitzer, sämmtliche ia Nenstadt a/H., Ziegelei besitzer Heinrich Cron in Winziagen und Brauereibekitzer E. Hüpsuer- Karlsruhe. Mit der Leitung der vereinigten Malzsabrikeu ist Herr Herm. Cron betraut worden. Der Betrieb beginnt am 15. d M. auf Rechnung der Gesellschaft. Tie Actien werden vorläufig nicht aus den Markt gebracht. Die pneumatische Mälzerei ist die Mälzerei der Zukunft und in Süddeulschland vorläufig viel mehr eingesührt «IS in der norddeutschen Biaustcuerffeiileinschait. Der Absatz sür di« Pro duction in seiner gcsammlen Höhe von 110,000 Ctr. ist schon dmch die Kundschaft der Herren Borbesitzer, welche tri der bisherigen Production den eingegangene» Aufträgen nachzukommen nicht in der Lage waren, nahezu gesichert. Das Absatzgebiet ist Lüddcul'chland, speciell die Pfalz, Bade», Württemberg, ferner her Regierungsbezirk Trier, München ,c. *— Vereinigte Sorauer Kohlenwerke. Die General- Versammlung genehmigte den Geschäftsbericht, der einen Gewinn von 375808 .4 nachweist, die zu Abschreibungen verwendet werde». Ferner wurde eine Revisionscommiision eingesetzt, weiche da» Verhältniß der Gesellschaft zu dem Bankier I. Treuberz fest- stelle» und de» Verbleib der früher dem Bankier Franz Gaedicke übergebene» 135 000 5 proc, Certificate der Gesellschaft ermitteln soll. An Stelle des AnssichtsrathsmitgliedeS Apolheker Hossmanu- Berlin, welcher eine Wiederwahl ablehnle, wurde Rebacteur Mertca- Berlin gewählt. *— Elbethalbahn. Seit einigen Tagen bilden die Actien der Eibelhalbah» an der Börse daS Object regster Nachfrage und tn Verbindung hiermit stand eine nicht unwesentliche Hüherveiocrihung deS bezeichneten PapicreS. Es ist einleuchtend, daß die befriedigen den Ernteberichte aus Oesterreich-Unqaru und die gleichzeitigen Nach- richten über das voraussichtlich schwache Erittecrgebniß in den wich- tigsten europäischen Consiimländern die Exporthossnungen mächtig anregen und de» Hauptmotor der gegenwärtigen Bewegung aus dem Markte der sogenannten Exportbahacn bilden, obschon im Augen- blicke noch jeder verläßliche Maßstab zur Beurtheilung der Chancen des künftigen Getreideexport, und Durchgangsverkehr fehlt. WaS nun speciell die Elbethalbahn betrifft, so spricht sür die Beachtung der Actien derselben aber auch der fernere Umstand, daß im lau- senden Jahre durch die wesentlich erhöhte Zuckerproduktion in Böhme» der genannte» Bahn bedeutend vermehrt« Transporte von Kohlen, Rüben und Zucker zu Theil werden, alt im vorigen Jahr,. Es läßt sich daher ein weiteres erhebliche« Anwachsen der Einnahmen im zweiten Semester erwarten. Bis jetzt bettzagea die Mehrein nahmen der Elbethalbahn bereits nahezu 200000 fl. *— Die Vertreter der Böhmische» Lagerhäuser beschloffeu, ihrer Kundschaft durch ein Rundschreiben bekannt zu geben, daß die Velwaitungen der Lagerhäuser die Anzeige betreff« der Zuekrrvor- räthe direct den Finaazbehörden erstatten werden, wodurch cm« A»- zeige seitens der Eigenthümer, solcher in Lagerhäuser» befindliche» Znckervorräthe entfällt. *— Jute-Industrie. Die Verhandlungen i» Oesterreich «i« große Iute-Spinnerei aus Actien zu begründen, sind dem „R- W. Tgbl." zufolge nunmehr zu einem Abschluß gelangt. Man oe»ut eine bekannte Maschinensabriks- und eine nicht minder bekannte große Kohlcnfirma, welche an den« Unternehmen in hervorragendem Maße bethciligt sind. Für den technischen Theil sollen deutsch« Fachmänner gewonnen sein. *— Alpine Montan-Gesellschaft. Au» Graz wirb der „N. Fr. P." geschrieben: DaS der Oesterreichisch-Alpineu Montan- Gesellschaft gehörige Eisenwerk in St. Michael (Oberfteier) wird im nächsten Monate außer Betrieb gesetzt werden; den Arbeitern wurde bereits gekündigt. Viele der in diesem Eisenwerke beschäftigten Ar- betler dürften in den Werken in Donawitz uud EibiSwald der Oester- reichisch-Alpinen Montan-Gesellschaft wieder Erwerb finde», und auch sür die Unterbringung der Mehrzahl der übrigen Arbeiter ist mög- lichft Vorsorge getroffen. DaS sür St. Michael zur Erzeugung cartelirte Quantum wird ans die übrige» Werke der Montan-Ge- sellschast aufgetbeilt; der größere Theil wird dem Donawitzer Werke zugewiesen, welche« vergrößert wird; die erforderlichen Neubauten und Erweiterungen sind im Zuge. Nachdem die Villacher Alpe an die Bleiburger Union übergegangen ist, unterhandelt die Gesellschaft wegen deS Verkaufes ihrer Waldbestände im Gurkthale und in Ober kärnten. *—Getreide-Lagerräume in Pest. Die Ungarische Eskompte- und Wechselbank beantwortete eine Anfrage der Lommunal- Verwaltung dahin, sie sei bereit, sür 100 000 Meterrentner Getreide Lagerräume zu entrichten, doch müßte die Eommune geeignete Bau plätze zur Verfügung stellen. Vrüffel, 27. Juli. (B. Z.) Die SociötS france-beige erhielt von der Direction der rumänischen Eisenbahnen die Lieferung von 200 Wagen zum Preise von 1'/, Millionen Franc- übertragen. "—Schwedens Sprit-Eiu- und Ausfuhr. AuS Stock holm schreibt man: Nach den letzten Zolltabelle» betrug die Spriteinfubr in den ersten sechs Monaten dieses Jahre-20 694 000 l gegen 23 571000 l, und die Ausfuhr 17 905 000 i gegen 17 599 OOOl in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. *— Russische Eisenbahnen. ES ist der MorschanSk- Ssysran-Eisenbahn gestattet worden, ihr Betriebskapital bis aus 1250 000 Rbl. zu vergrößern, wobei die Regierung der Bahn ein Darlehn von 387453 Rbl. gewährt, und zwar fließt diese« Darleh» an- den Summen, welche der Krone au« den Reinem- nahmen für Obligationeazahlunge» der Gesellschaft zukommen. — Die Riga-Tuckumsche Eiseubahngescllichaft hat, wie die „Now. Wrem." erfährt, von der Regierung ein Darlehn von 60 000 Rbl. er- halten. — Der Kurck-Asow-, der Koslow-Woronesch Rostow, der Lrel- Grjasi- »nd der Fastowo-Eljeubahn ist cs gestattet worden, Obligationen- anlciben zu contrahiren behufs ObligatiooSschuldentilgung und Rück erstattung der Regierungsdarlehen, wo es dem Finanzminifter an- heimgegeben ist, die Höhe dieser Anleihe zu normiren. Wie die „New. Wrem." mitihcilt, sollen diesen Obligationen von der Re gierung 4 Proc. Zinsen und Tilgung bedingungslos garantirt werden. Tic cinzulösenden Coupons und auszuzahlenden amorti- sirten Obligationen unterliege» keinerlei Steuer. - Griechische Monopol-Anleihe. Die Einnahmen der Griechischen Monopol-Gesellschast im Juni betrogen 745 000 Drachmen gegen 545 000 Drachmen im vorjährigen Parallel-Moua». *— Türkische Tabakrcgie-Gcsellschast. Die bekannte EntschädigungSirage wegen der egyplischen Ausfuhrzölle ist zwischen der Administration der llekto pudligus und der türkischen tabakregic- Besellscha't, nach Wiener Meldungen, noch immer nicht zur Aus tragung gelangt, da letztere aus dem Betrage von jährlich 80 000Pfund beharrt, während erste» blos 75 000 Pfund bewilligen will. Die Ver handlungen haben deshalb eine Verzögerung erfahren, weil zwei Mit glieder der Adiniaistralion von Küiistanitiioprl abwesend sind, so daß deren Volum nur brieflich eingcholt werden kann. Wie sehr es übrigens auch der Administration der äotto pnbUgus darum zu thuu ist, die Sache in Ordnung zu bringen, geht au» dem Umstande her vor, daß dieselbe au- freien Stücken eine andere Gegcnconcessioa offerirl hat. Letztere würde darin bestehen, daß von den in den letzten Jabrcn geleistete» Entschädigungssummen, welche sich zusammen aus 220 000 Psuod belausrn uud die bei einem 8 Procenk über steigenden Erträgniß nn die «kette publique zurückzuzahlen waren, lähilich blo- jo viel rückeistaltet werden soll, als 1b Pro- ce»t des jene- Erträgnis; übersteigenden Gewinne« ent spricht. ES ist dies ein besonderes Entgegenkommen, weil dadurch die Aussichten der Actionaire in guten Jahren be- deuiend erhöbt würden. Die Concejsionaire der türkischen Tabak- regiegesellichast haben indeß erliurt, daß sie lieber 25 Procent von jenem Ueberschuffe zurückerstatte» wollen, weun ihnen die six- Entschädigung von jährlich 80000 Pinn» gewährt wird. Die Bilanz der Geielftchaft pro 1887/88, welche einen Gewinn von über 100 000 Psiiiid ausweist, gelangt, wie bereit- berichtet, binnen acht Tagen zur Publikation, woraus die ordentliche Generalversammlung sür den Monat September eiuberuien werden wird, i» welcher, falls die Eittjchädiqung-irage bis dahin geregelt ist, auch über di« CapitalSreductw» Beschluß gesoßt werden soll.
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