Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-07
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. .N 22N. Dienstag den 7. August 1888. 82. Jahrgang. Die gewaltsamen Todesarten der Straf- rechtspflege. - * So sehr den meisten Menschen der Gedanke nn gewalt same» Sterben widerstrebt, e» giebt doch kau,» Emen, der sich nickt schon gesragt hat. wa» wohl der Ertrinkende oder der Gehängte oder gar der Gnillolinirte empfinden mag. Wohl verstanden, eS handelt sich dabei (so wird au» »aturwissen- schastlicher Feder in der »Kölnischen Zeitung" auSgesührl) nicht um die etwaige Angst, die der Katastrophe vorangeht, nicht um die qualvollen Anstrengungen de» Kampfe» mit über mächtigen Wellen; diese wesentlich auf Furcht beruhenden Zu stände kann sich Jeder der Art nach vorstellen; e» fragt sich Vielmehr, welche» die rein physischen Gefühle de» Ertrinkenden unter Wasser, de» Hängenden am Seil, de» Geköpften in den ersten Sccundcn nach dem Falle de» Beil» sind. Diese Zu- stände erregen die leise schaudernde Neugier eben deshalb, weil nur Derjenige, der sie selbst durchgemacht hat. glaub würdig über sie berichten könnte, und weil Tein, der in der Lage wäre, der Mund meist für immer geschlossen ist. Sie »rrege» dieselbe so stark, daß mir z. B. im eigenen Bckannren- kreise schon zwei Fälle vorgekomme» sind, wo uiinützc Jungen einander versuchsweise gehängt haben, „um zu probire», wie e» geht". Kant sagt, man wüste sich den eigentlichen Tod al» ein vollkommeu sanfte» Einschlascn vorstellen, und e» ist sehr glaublich, daß er recht hat. Bei Leute», die im Master untergegange» sind oder am Strick gebangen haben, kommt e» nicht selten vor, daß sie ii» Zustande voller Bewußtlosig keit fremder Hilfe anheimsall«' und »ach einiger Mühe wieder zum Lebe» gebracht werden Man darj sicher annehmcn, daß diese Personen die ganze Neihe von Empsindungen, deren ein Ertrinkender oder ein Erdrosselter fähig ist, schon durch gemacht haben, und daß sie von Allem, was bei »och längerer Dauer der wirksame» Schädlichkeiten in ihrem Körper vor gegangen wäre, nichts mehr empfunden haben würden. Sie würde» aus den, Zustand- in dem man sie sand, ohne Bewußtsein in den Zustand völligen, endgiltigen Tode» über gegangen sein. Nun wisse» aber die Leute, welche in solcher Art dicht vor der große» Pforte umgekehrt sind, in der Regel äußerst wenig zu berichten. Was zunächst die Ertrunkene» angcht. so habe ich von Einem, der den Proceß für nnscrn Zweck der Forschung weit genug durch gemacht batte. bieAenßcrnng gehört, „eSsei gar nicht unangenehm gewesen"; einAudercr erinnerte sich mit Schaudern der verzwei felten Anstrengnnge», welche er gemacht hatte, um einen Weiden dusch zu erreichen und sich scstzuhatlen, wußte aber über den Zeitraum deS Untersinkcn» nichts anzugcben. Ein achtjährige» Mädchen, welches ins Wüster siel und wieder hcrausgezogcn wurde, erklärte nachher aus die Frage: Wie war dir denn z» Muthe? „Ich habe geglaubt, ich sei i», Himmel." Da ist also der physische Eindruck des ganze» Borganges so schwach gewesen, daß er die angelernte Jdeenvcrbiiidnng „Ins Master fallen — Sterbe» — In den H ininct keuimen" nickt über wunden hat. Wa» da» Hängen bctrisst, so ist bekanntlich ein Unterschied zu machen zwischen dem csficiellen Bcrsahrcn, wie eS noch zetzt in England geübt wird, und der einfachen Erdrosselung. Der englische Nachrichter bringt in der Schlinge des Stricke» einen Knoten an, der. wenn der Verbrecher herabsällt, den Kops desselben gewaltsam schief beiseite drückt, so daß da» Ge nick bricht. Dabei wird daS obere Ente de» Rückenmarks gequetscht, die Verbindung de« RuinpsS mit dem Gehirn ist aufgehoben, Herzschlag und Alhiiiung stehen augenblicklich still und ein nachträgliche» Wiederaufleben ist unmöglich. Diesen Fall schließen wir vorläufig au». Anders, wenn da» Seil einsach den Hals umschließt, ohne sein Knochengerüst zu zerbrechen. Die Ansicht ist weil ver breitet, daß in diese», Fall der Tod durch Znsamnienbrücken der Luftröhre emtrete, daß er also von gleicher Art mit Dem sei, was geschehen würde, wen» man dem Mensche» Mund und Nase zuhielte. Sie ist aber, wcnigstens sür die ungeheure Mehrzahl der Fälle, nicht richtig. Mir ist nur ein Beispiel (aus Zeitungen) bekannt, bei dem nach der Beschreibung Tod durch bloße Lnfkeulzichuiig anzunehnien sein könnte. Al» die Mörder deS Präsidenten Lincoln hingerachtel wurden, berich telen die Blätter, daß bei e.nein von ihnen, einem Menschen mit ungewöhnlich stark entwickelte», Halse, ein peinlicher TodeSkamps mit krampsbaster Alhinungsanstrengnng ein getreten sei. Für gewöhnlich wirb Derjenige, der in die unangenehme Lage koninit, einer Erhäugung Zusehen zu müssen, seine Verwunderung über die Leichtigkeit und Schnelligkeit de» Verscheiden» nicht ganz unterdrücken können. Schreiber diesis hat i» TuiuS. einige Jahre Vor der französischen Besetzung, einer Hinrichtung bei gewohnt, wo die Delinquenten ganz patriarchalisch am Strick ln die Höbe gezogen würden; sic schlossen die Augen, machten einige convulsiviftbe Bewegungen und waren ruhig, wenn nicht gleich lobt, so doch sicher bewußilo». Mancher Jour nalist, der den russisch-türkischen Krieg von 1878 in Bulgarien mitmachte, hat Dutzende von Mensche» hängen sehen, und ich habe mehrere von ihnen sich verwundert über die an scheinende Leichtigkeit der Operation äußern höre» Von den oben erwähnten Burschen, die an sich selbst Er hängungsversuche gemacht Halle», war einer so weil bewußtlos geworden, daß er nur mit Blühe zu», Leben zurückgebracht wurde; nachher wußte er nichts weiter zu sagen, als „eS sei ihm beklommen und schwarz vor de» Angen geworden". ES ist auch wohl nur durch diese» schnelle Schwinden de» Be wußtsein» zu erklären, wenn man mehrfach von Menschen hört, die einen Strick in Mannshöhe befestigt, die Schlinge uin ihren Hals gelegt und sich dann durch Niederknieen bezw durch Anziehen der Füße »»iS Leben gebracht haben; denn daß ein Mensch die wirkliche Erstickungsnoth aushaltcn sollte, wenn es ihm sreisteht, sich derselben durch einfache» Aujstehen zu entziehen, ist im höchsten Grade unwahrscheinlich. Uever einen Soldaten, der einen Selbstmordversuch gemacht hatte, erzählte mir sein Vorgesetzter, der die Untersuchung leitete: Der von Hau» au» geistig schwache Mensch erhängte sich im Pferdestall an einer Stange, die kaum stark genug war, um sei» Gewicht zu tragen. Herzugekommcne Kameraden fanden ihn, rissen ihn kurzer Hand herab, so daß die Stange brach, und riefen einen Arzt, der ihn wieder zum Leben brachte. Als er befragt wurde. „Wie haben Sie das denn gemacht?" sagte er einfach: .So!" „ahm einen Strick und schickte sich an, die Erhäugung behus» Demonstration noch einmal vorzunehmen. Aus die weitere Frage: „Wie war es denn?" erzäblte er »nr, er habe zwischen den Pserdcu einen fremden, großen Mann stehen sehen. Er erinnerte sich also olo» an eine Halluncination. und da» Erlebte war ihm wenig schrecklich gewesen, daß er keine Scheu vor der Wieder holung hatte. Zu erklären ist diese» schnelle Eintreten der Bewußtlosig keit durch da» Zusamnie,«brücken der HalSarterien, welche» durch die Erdrosselung bewirkt wird. Das Organ de» Be Wußtsein», da» Gehirn, arbeitet nur, so lange es von stet» frischem Blut turchspült ist. Werden die Pulsadern de» Halse» zusammenqedrückk. so hört die Blulzusuhr zum Gehirn auf, und die höchste, zugleich die empfindlichste Blüthe der Grhirnthätigkeit, da» Bewußtsein, nimmt alsbald ein Ende. Eben dieser Satz muß Enthauptung nämlich. Der Schuitt de» Fallbeil» zerlegt den Geköpften, sei e» nun Mensch oder Thier, in einen vorder» und einen hintern Thcil. Die Bewegungen, welche der letztere etwa noch macht, haben nicht» mit Bewußtsein und Empfin dung zu thun; denn bei allen höher» Thieren kommen nur diejenigen Reize zur Wahrnehmung, welche durch die Nerven zum Gehirn geleitet werden. Bliebe der Kops de» Ent haupteten niinuteulang am Leben, so würde er, und er allein, de» Schmerz des Schnitte» fühlen. Wie groß derselbe sein würde, darüber läßt sich, selbst nach Versuchen an Thieren, nicht» Bestimmte» sagen; e» spielen da ungenügend bekannte Faktoren mit, auf die wir hier nicht eingehen können. DaS aber läßt sich sagen, daß jedenfalls eine gewisse, wenn auch kleine Zeit vergehen müßte, ebe der Schnitt empfunden würde. Den» die Fortleitung der Empfindung durch die Nerven beansprucht Zeit; man fühlt eine Wunde nicht in dem Augen blick. wo sie entsteht, sondern einige Hundertstel Sekunden -äter. Ein heftiger, plötzlicher Schmerz aber bedarf noch einer Zusatzzeit, um deutlich zum Bewußtsein zu gelangen; davon kann sich Jeder überzeugen, der etwa mit dem Knie gegen eine scharfe Ecke stößt. B>» zur vollen Ausbildung bc» SchinerzgejühlS vergeht da oft mehr als eine halbe Sekunde, jedenfalls ein Zeitraum, der so lang ist, daß ein nur einiger maßen aufmerksamer Beobachter ihn ohne alle künstliche Hilfs mittel wahrnimmt. Im Kops de» Enthaupteten steht nun die Bewegung de» PuISaderblutes augenblicklich still, sobald feine Verbindung mit der Herzpumpe abgcschnitten ist; ja. sie geht rückwärt-, denn die elastischen PulSaver» ziehen sich ein wenig zu» ämnicn und presse» da» Blut durch die frisch geschnittenen Oefsnungen zurück In weniger als einer halben Sekunde ist also die Durchspülung de» Gehirns mit frischem Puls aderblnt vollständig eingestellt und damit die Bedingung sür da» sofortige Erlöschen de» Bewußtseins gegeben. Man kann also nur annehme», daß der Kops des Enthauptete» über haupt nicht die Zeit hat, den Schmerz des Schnitte» deutlich zu enipfinden. Eine» entsprechenden Fall bieten Menschen dar, die vom Blitz getroffen werden. In der Regel wird bei diesen der Tod durch augenblickliche Lähmung derjenige» Ncrvcngebiete erfolgen, welche Herzschlag und Älhmung in Gang halten. Leute, die vom Blitz betäubt wurden, wissen dementsprechend gewöhnlich nichts über ihre Empfindungen zu berichten; sie waren durch die Unterbrechung des Blutlauss bewußtlos, che der Hergang der Unterbrechung zur Wahrnehmung gelangte. Wahrscheinlich Verhallen sich diejenigen Gehängten, welche durch Genickbruch sierbc», ähnlich; doch fehlt da eben jede Möglichkeit, elwaSAndere» al» bloße Vermuthnngen auszustellen. Bei Geköpften haben in jüngster Zeit französische Gelehrte Beobachtungen angestelll und, da Experimente an Menschen naturgemäß ausgeschlossen sind. Hunde al» Versuchsmatcrial verwandt. Die Experimente können vom GesühlSstandpunct aus al» grausam bezeichnet werden, sind cs aber weniger, als e» den Anschein hat Denn in einer großen Stadt wie Pari» müssen ohnebin allwöchentlich Dutzende von herrenlosen Thieren zum Tode gebracht werden; und da erhält man keine Vermehrung der Summe thieriscbc» Leidens, wenn der Physiologe derartige Fälle sür seine Wissenschaft benutzt Der Hund aber eignet sich am erste» von allen Thieren zu derartigen Versuche», weil er eine so sprechende Physiog nomie hat. DaS Thier wird leicht gefesselt aus eine kleine Guillotine gebracht und beruhigt, dann fällt da» Beil, während der Beobachter den Kops deS Hundes fest ins Auge saßt. Einer von den Exper mentalorc» will im ersten Augenblick aus dem Gesicht de» Hnnd.S den Ausdruck eiueS heftigen Schrecks er kannt haben. Ein anderer, bei dem für möglichste Schnellig keit de» ProeegeS gesorgt war, hat diese Erscheinung nicht wahrgenomme». In jedem Falle folgen der Enthauptung während der erste» zehn Sekunden folgende Phänomene: zuerst eine übermäßig weite Ocffnung des MauleS, als ob das Thier einen tiefen Athemzug thu» wollte, die Augenlider schließen sich sofort, öffnen sich bann aber wieder und machen Zuckungen, während die Augäpfel rollen. Die Kinnladen schlagen heftig zusammen und die Ohren spitzen sich. Nähert man dem Auge drohend ei» Instrument, so findet lei» Zucken der Lider statt. E» entsteht nun die Frage, ob die hier beschriebenen Bc> wegungen bewußte, auS Schmerz und Schreck hervorgehende sind, oder nicht. Hierüber gicbt ein einsacher Versuch Aus schluß: man chlvrosormirt den Hund vor der Enthauptung, dann hat er kein Bewußtsein und keine willkürliche Herrschaft über seine MuSkcln mehr, wenn also Bewußtsein und Wille bei den fraglichen Bewegungen mitwirkten, müßten sie unter der Einwirkung deS Eblorosorm» auSblciben. Der Versuch zeigt aber, daß daS Gegentheil der Fall ist; chlorosormirte Hunde machen bei der Enthauptung genau dieselben Be wegungen wie nicht chlorosormirte. Und daraus folgt denn daß Alle», wa» man schon in den ersten zehn Sekunden nach dem Köpfen am Hunde wahrnimmt, nur unwillkürliche, vom Bewußtsein unabhängige Reflexbewegung ist. Es kann also nur angenommen werden, daß die sosortige Unterbrechung d.s Blutstroin», welche die Enthauptung be gleitet, die Folge wirklich hat, welch« sie theoretisch haben muß; sic schneidet daS Bewußtsein so schnell ab, daß der Hund vielleicht noch Zeit hat, zu erschrecke», aber nicht, noch etwas Bestimmte» zu empfinden. Beim Menschen ist da» Gleiche noch wahrscheinlicher; denn je feiner ein Gehirn organisirt ist, desto empfindlicher ist da» entsprechende Be wußtsein gegen CirculalionSslörungen; man kann eine» Mensche» schon durch mäßigen Tru^ auf die Halsschlagadern ohnmächtig machen. Nach allem Vorstehenden kann man nur sagen, daß die gewaltsamen TodeSartcn, deren sich die Strafrechtspflege be> dient, nicht al» grausam gelten dürfen; sie sind, rein Physisch betrachtet, wahrscheinlich viel gelinder als Da», was der Tod im Bett al» Durchschnitt-summe von Leiden sür die Kranken mit sich bringt. In Amerika hat man neuerdings die Tödtung durch elek trischen Schlag in Vorschlag gebracht; aber e» haben bereit» dortige Aerzte dagegen Einspruch erhoben, unsere» Erachten» mit Recht, denn die Operation, ein größere» Thier durch einen elektrischen Schlag zu lövten, ist keineswegs so leicht und sicher, wie der Laie wohl meint, und e» ist nicht abzu sehen, daß sie vor den jetzt gebräuchlichen Hinrichtungsarten etwa» Merkliche» voraus haben sollte. Ueberschwemmuugen und Unwetter. * Leipzig, 6 August. Infolge der starken Regen güsse, welche mit geringe« Unterbrechungen schon seit Wochen auhalte», sind unsere hiesigen Flüsse sehr an ge schwollen. Jede» kleine Rinnsal, jeder Bach, die in jetziger Jahreszeit von der Sonne fast au-gctrocknct waren, führt jetzt ganz respektable Wasscrmassen mit sich. So ist z. B. die Pl-iße bedeutend gestiegen, und wenn nicht da» neue Canali satioittsystem wäre, welche» eine» raschen Abfluß in die Elster gestattet, so würden die angrenzenden Wiesen sicher über schwemmt worden sein. So auch der Eonnewitzer Mühl graben. bei welchen, man den Schützen de- kleinen, nicht weit hinter dem ElSkeller gelegenen Wehr» hat ziehen müssen, um nun auch i» Berücksichtigung ge-1 die Wassermengen zu bewältigen. Namentlich bei der Eiste» zogen werden, wen» man denjenigen Fall betrachtet, wo'man I ist eine wesentliche Steigung zu bemerke«, wen» auch Weniger rem auf die wissenschaftliche Vermulbunq angl-wiese» ist, die * in der Stadt al» vielmehr auf ihrem Laufe durch die um liegenden Waldungen. Hauptsächlich sieht man die- bei Wahren und Stahmeln. Eine thatsächliche Ueberschwemmung ist bisher uoch nicht eingetreten» fall» sich da» Wetter aber nicht ändert, dürfte da» Hochwasser nicht lange auf sich warten lasten. Sprottau, 4. August, Abends. Der Wasterstand de- Bober betrug Abend» S Uhr 3V, w. da» Wasser steigt noch rapid; auch da» Wasser der Sprotte steigt. Da» Boberthal steht vollständig unter Master, der Schaden ist bedeutend. Sprottau, S. August. Der Bober bat in der vergangenen Nacht den höchsten Wasterstand mit 4 m Höhe erreicht und beginnt jetzt zu fallen. Gegenwärtiger Stand 3,60 m. Elbing, 4. August. Seit Woche» sind wir hier a» unaushör- liche» Regen gewöhnt, der gestrige Tag und die darauffolgende Nacht setzten dem Ganze» oder die Krone aus. DaS Barometer tand Nachmittags 653 mm und fiel noch langlam, daS Hygrometer zeigte 90. Bon 3 Uhr Nachmittags hörte der Regen nicht mehr aus und der Wind setzte schars aus Norden ein. Gegen 12 Uhr Nachts hatte der Sturm sich z»m Orkan verstärk», der un- geheure Regenmasse» gegen die Häuser warf, daß man glaubte, die Fensterscheiben müßten zerspringen. Bo» ein s drei Uhr früh wülhcte der Orkan in s-iner größten Stärke. Schornsteine und Dachziegel prasjelien aus die Straßen herab. Bäume wurden cntwurzeli, und eS war ein Toben und Brause» in der Lust, als wollten die entfesjellen Eleinente »US de» Untergang bereiten. Am Morgen bot sich ein sehr traurige» Bild dar. Selbst den Mulhigsten beschlichen bange Ahnungen und Sorgen, w hl nur Wenige haben diese Nacht schlafend verbracht. Die in der Nähe deS ponimelflüßchenS und seiner Neb norme gelegenen Günen und Höse bildeten schnmtz'g gelbe Wasserfläche»; i» viele» Straße» stnßl daS Wasser i» der volle» Straßenbicile mit einer Vehemenz, daß die errichteten Lausbrücken nnmer wieder sortgejpült werden. Nachts ind die Flulhen in viele Wohnungen emgedrungeii, die Feuerwehr wurde allarmirt, um Hilfe zu leislcn. Es ist ein Glück, daß unser aus dem großen Lustgarten stehendes herrliches Kiicqerdenkinal nicht beschädigt ist. Die Kirchhöfe haben sehr gelitten, stürzende Bäume und herabsallcnde Aeste haben Grabkitter und Denkmäler zer- chnlkttert, der Johannis-Kirchhof steht iheilweise unter Wasser. Und vic sieht eS in der Niederung aus? Die Märzlage dieses JahrcS chelnen wieLergekonimeii zu sei». Die Flüsse: E bing, Ffichau und Thiene sind anS den Ufern gctreie» und haben weile «Necken über- chwcninit, daS bereits trockengelegte Terrain ist durch den Regen und die ausgetretenen Flüsse wieder unter Wasser gesetzt. DaS aus den Weiden befindliche Bich wird i» die Stadt geholt, ma» jürchiet, daß manches Stück in der Dunkelheit und bei dem surchibare» turn« ertrunken sein wird; BestiiiimicS läßt sich hierüber bei der leicht begreiflichen Erregung, die allgemein herrscht, jedoch noch »ich! sagen. Linz, 3. Anglist. In Folge eines WolkeubrucheS ist die Böckla heute ausgetreten und hat die Ortschasle» GrieS und Ha uckh o rn überschwemmt. Tie Jndustrieioerke an der Böckla mußle» die Arbeit «»stelle». Linz. 4. August. A»S allen Theilen von Oberösterreich werden vom 3. kS. große Berh crnngen durch Hochwasser gemeldet. Flüsse und Büche sind a»S de» Usern getreten iiiid ftzien viele Ortschaften unter Wasser. Insbesondere lttt das Jnuvierlel. In Neuried wurde» die Gasse» in reißende Bache verwandelt. Ans dem Hnupt- platze von Nied wurden die ebenerdige» Wohnungen überschwemmt. ES musste die Feuerwehr allarmirt werden, da ei» Ha»S durch Nutcrwaschung dem E iisturzc nahe war. Arg «viilhtte daS Hoch. Wasser bei Aurolzniünster. TaS Mosbachihal ist gänzlich über- chwemmi. Als das Wasser «was sank, schwemmte eS Brücken, Siege, Wagen und landwirthichnsiliche Geräihe einher, lieber Andorf, R edau und Z-ll ging ei» Wolkenbruch n eder, und der Bram üoersctnvemmle Felder und Gärie», viel G«r«dc miinehmend. Schärding scheint an einem See z» liegen. Desgleichen sind Sim- bach und Braunau am Inn iheilweise überschwemmt. Tie Gegend von Franke »markt abwärts gl«cht einem See. Ter Schade» ist ein enormer. Der Inn stand denie Mittag 420 Centnmster über Null, die Donau bei Linz 268 Centnncter über Null; beide sind noch im Steigen. Auch die Aschach ist reißend g,stiegen. Zwischen WelS und Alchach ist seit drei Tagen der Bahnverkchr sisttrt, da die Brücken und Pfeiler unlcrivaichen sind. Geringere Beikel»» slüruiige» niit mehrstündige» Verspätungen kamen aus de» Strecken Steindorf bis Brnunan, Haag bis St. Balenim und Prainhaag bis Ried vor. Sehr gefährdet mar die Strecke Ebeiiscc-Jjchl. Reichenberg, 3. August. Der seit 1 Uhr Nach!» am dauernde Regen hat hier und in der Umgebung eine Ucbcr schweinmung hervorgerufen wie sie seit dreißig Jahren hier nicht vorgckommen ist. In der Sorge drang das Wasser mcierhoch in die Häuser; die Neissegasse, Hasnergass , Planke»gasje, JohaninSgasse, ^ärbcr- und Areihgasse wurden inundirt und zahlreiche Brücken, itege re. abgerissen. Tie Fabrik» Etablissement» feiern zumeist. Sämnttliche Fabriken im Teiche sind vom Wasser ciiigeschlosje». In Katharinaburg wurde die herijcha'tlichc Bretlsäge we- säst olle Brücke» zerstöit, die meiste» Wasserwehre sorlgescywemmt, die Zuflußgräbeu zerrissen u. s. s. Auch Verluste an Menschen leben sind zn beklagen. Em Feuerwehrmann ertrank hier, ebenso in Habendors, wo die Fabriken meist unier Wasser stehe», ei» junger Mann. In großer Gejahr schw-bie Friedland, wo der Witligbach in einer Stunde uni mehrere Meier stieg. In Kratz au wurden zwei Gebäude sortgeschivciiinit und in Grnnwald und Reinowitz durch eindringendes Wasser die Gasöfen ausgelöjchl. Der Mauihuer'sche» Fabrik in Grllnwald wurde der ganze Kohlenvorrath forigctragen. Entsetzlich laulen die Berichte aus Morchenstern. Tannwald und Tiesenbach, wo die Brücken und Wege zumeist zerstört, Häuser und Scheunen weggeschw iiiml wurden. In WurzclSdors ertranken zwei Menschen. Der Bahn verkehr von Ncichcnberg »ach Fciedland ist in Folge Dainmbruchs eingestellt, die telegraphischen Verbindungen von hier sind meist unterbrochen. Der Regen dauert fort, und man hegt sür die Nacht lebhafte Besorgnisse. Brünn, 3. August. Hier laufen täglich Berichte über große ewitter und Hagelschiägc eia. Borgestern wurden Proßnitz und einige Gegenden der Hanna, gestern Auspitz, Klobonk, Dam borzitz und Butschowitz henngesucht. Namentlich in der Anspitzer Gegend hauste das Unwetter fürchterlich. Die ungewöhnlich großen Hageistücke jerlrümmerlen Hunderte von Fensterscheiben, beichädigten die Weinpflanjiinge» und richteten namenilich an der Gerste großen Schaden an. Der Hagel fiel so wuchtig nieder, daß selbst die größten Kürbisse aus den Feldern sörmlich gedroschen wurden. Bei Oder berg wurden durch ei» plötzlich aufziehendes Hagelwetter viele Bügel, insbesondere Schwalben, geiödtet oder betäubt In Brünn und Um gcbuiig gingen gestern AbeildS und heute Nacht mehrfache sehr hcslige Gewitterregen bei Sturmwind nieder, welche jene Saaten, die ge schnitten aus den Feldern liegen, in bedeutendem Maße schädigten Krem», 4. August, 7 Uhr Abends. Das Hochwasser hat seit Mittag» um bO cm zugenommen. Die Wasterhöhe beträgt 345 cm. In Krem» ist der ganze Jnsclpark überschwemmt und gleicht einem großen See. Die Landung der Post- und Localschiffe ist nicht möglich. Die Douaulände in Stein ist an vielen Stellen überschwemmt. NikolSburg, 4. August. In der Umgebung von Staatz in Niederösterreich hat der orkanartige Sturm, der stellenweise mit mit Hagelschlag verbunden war, auf den Feldern großen Schaden angerichtet, die Fruchigarbeu weggetragea und weithin zerstreut und die Fruchtköruer ausgejchlagea. Da» Obst ist von den Bäumen ge schlagen, und viele Straßenbäume sind entwurzelt. Aus einem Acker bei Kottiug-Neusiedl blieben von 35 Mandeln blos zwei Garben zurück. Petersburg, 4. August. Au-Westrußland, demWeichsel gebiete und Minsk wird Hochwasser tn Folge starken Regen» gemeldet. Warschau, 4. August. Durch Wolke,ibruchartige Regengüsse war der Bahnverkehr aus vielen Strecken de» Königreich» zeitweise unter brache», ist jetzt jedoch, nach Ausbesserung der schadba'ten Stellen Mieder hergestellt. Ja der Stadt Zyrardow hat der Blitz eine An zahl Gebäude tu Brand gesetzt; der Schaden ist bedeutend. Brüssel, 3. August. Aus allen Theilen des Lande- kommen Klagen über die Verheerungen, welche die fast ununterbrochenen Regengüsse der letzten 6 Wochen tn den Feldern und Wielen angerichtet baden. Ucberall sind die Fcldsrüchie, den Haler aus genommen, in der Reife zurückgeblieben; der Weizen ist vielfach in Fäulniß gerathen» Heu und Klee, die wochenlang unter Wasser ge standen, mußten naß und unreif eingebracht werden und gleichen Misthaufen. Auch die Kartoffel hat schwer gelitten und ist durch da« Wi^ererscheinen der Peronospora bedroht. Der Schaden, der an diesem wichtige» Nahrungsmittel, dessen Anbau in Belgien 200000 k» gewidmet sind, entsteht, ist unberechenbar. In Flandern, lm Vrabantischen und in vielen anderen Landcslheilen sind die Wiesen überschwemmt, so daß da» Bieh seit lauge nicht mehr aus die Weide getrieben werden kann. Die angchäusten Wasscrmassen drohen jetzt aber noch ein neues Hebel: das Anwachsen und AnS- treten der Flüsse. AuS dem Maasgebiet kommen der i!S schlimme Nachrichten: bei Lüttich ist die Maas aus zwei Meter Höhe ge. liegen, und das ganze Gebiet von Ienieppe, Seraing, Bal St. Lambert, Angleur und Tillenr wird voraussichtlich in de» nächste« Tagen überschwemmt werden. Auch die Sambrc ist bedeutend ge- tiegen. Allein am 30. Jul, war bei Eharieroi 4'/, mm Regen ge- allen. Die Schiffer aus der Souibre, die ohnehin seil zw > Monaten ast keinen Verdienst hatten, mußicn ihre» kaum wieder begonnenen Beirieb von Neuem einstclle». Niemals ist der Frachllohn zn Wasser im Eharleroier Gebiet so niedrig gewesen wie jetzt. Neue Gewitnr haben in den letzten Tage» lei Mons, Embourg und in, Flandrische» die Wasserinassen vermehrt. London, 3. August. Infolge der heiligen Regengüsse waren >n Essex gestern viele Lrischasieu überlchweumtt. Bc!o„d«S litt di» Dors Romsord, wo das Wasler a» einigen Slclle» 4 m hocy tand. Elwa 4000 Fässer einer Brauerei, rolle wie leere, wurden von den Mastern sorlgeschwenimt und bedeckte» weit und breit d,e Umgegend. Biele Bäcker der Stadl konnte» gestern „ich! back n, weil ihre Mehlvorräthe verdorben waren. Las Brot stieg dcSha'b aus den dreifache» Preis. Bei Windsor stieg die Thenisc vorgeste > innerhalb IV, Stunden um 15 cm 'und gestern schwoll der Fluß noch »i» 30 ew an. — Das nieteorologijchc Bureau incloci, baß am Tiinslag in Brixton (London) 1,26 Zoll Rege» gefallen ist. Seit dein 26. Juni ist die» daS vierte Mal, daß in London und dessen Umgegend der Regensall mehr als «neu Zoll betragen h,t. Der gesanimte Regensall während des Juli belief sich nach den Greenwicher Messungen aus 7,09 Zoll, d. h. auf drei Mal io viel als gewöhnlich Seit 1813 ist nur in vier Jahren in dem Monat über 5 Zoll Regen geialle». Im Juni und Juli stellte sieb i» Greenwich der Regenfall insgesamt»» aus 10,45 Zoll. Seit 1813 ist in diesen beiden Monaten zusammen in London niemals mehr als 8 49 Zoll Regen gefallen. Altes Theater. Leipzig. 6. August. Gestern Abend ging i» neuer Ein- mdirnng cj»S der wirksamsten Lustspiele von Be »cd ix, sein ,Störensr ied", i» Scene, und wir können coiislaliren, daß die Aufnahme des Stücke- beim Publicum eine sehr berz liche war, ein neuer Beweis, daß Bcnedix tnrchau» nicht zur allbacknen Maare gehört, zn der ihn manche Bühnenleiter zu rechne» scheine». Die Ausführung gestern Abend gchöil zu den besten Lustspiel-Aufführungen, welche wir an unserer Buhne gesehen haben. Da» Ensemble war latelios, und die Nollcnbcsetzuiig eine durchweg glückliche. Den „Slörensr.ed". die alte Gcbeimrälhin Secseld, spielte Frl. Leonhard, die un» damit Gelegenheit gab, sic auch einmal i» einer größere» Nolle verfolge» zn können. Nach ihrem „Slvrciisncd" zu urtheilen, wird Frl. Leonhard eine vortreffliche Acquisilio» ür unser Lustspiclenscmble sein. Sie gab der liebevollen Schwiegermutter eine drastische Komck. olnic jedoch in Rede und Gcbcrten zu carikiren, wozu die Nolle leicht verleiten kann. DaS Bild blieb immer glaubwürdig und lebens voll. Den Elolz der „wirklichen Geheimrällii»" ans Rang und Titel und alle äußerlichen Herrlichkeilen der vornehmen Welt wußte Fränl. Leonhard vortreff lich zu poiutircn, und auch die Scene, wo die aristo kratische Schwiegermutter gewisse Absichten ans de» alten Leberecht durchschimniern läßt, athincle einen glücklichen Humor. In der Schlnßscene, wo der „Störensncv" zun: Rückzug gedrängt wird, konnlcn die Farben »och etwa» stärker ansgelragcn werde». Jedenfalls hat Frl. Leonhard die Rolle, ohne ihr ein eigenartige» Gepräge zu verleihen, so gespielt, daß die Kritik ihr Engagement wohl bcsiirworteii kann. Eine vortreffliche Charakterfigur war auch der alle Leberecht de» Herr» Adolf Müller. Der treuherzige, biedere Alte uiil dem warme» Herzen und der jugendlichen Beweglichkeit wurde von ihm mit licbcnöivürdüze», Hnnior dargcstcllt und wirkte namentlich in der Scene, wo er die alte Geheimräthin hinler daS Licht führt, crhcileriid. Zu weilen lag in seinem Auftreten »eck clivaS ForcirlcS, das störend wirkte. Je Uichefangener Herr Müller den allen Mcißkopf spielen wird, desto lebensvoller wird die Gestatt unS erscheinen. Der Gras Marrling deS Herrn Mecry war ein gut charaklerisirtcr Dandy, anSgestallet mit den bt kannten Geckeuinanieren, die sich an diesen Tuzcnd- bündlern wie eine ewige Krankheit sorterbe». Tie Alwine Weiß de» Frl. Flösset war einer der liebens würdigsten Mädchenköpfe, welche da« Albuin der Künstlerin auswcist. Die erwachende Neigung in dem Herzen LeS auinuthigen Kobolde», da» frische, harmlose Wesen der ingöuuc; wurde mit so lebenswahren Züge» wicdergegcbcn, daß sich Frl. Flösset die vollste Sympathie errang und durch reichen Beifall, wie durch Blumenspenden ausgezeichnet wurde. Leider Halle ihr Partner, Herr Hänseler, gestern nicht boau zuur. Der Künstler, der sonst immer die Lacher aus seine Sette zu bringen weiß, wühle mit dem Hubert Maiberg nichl» anzn- sangen und spielte ihn so trocken herunter, daß man Len Künstler kaum wieder erkannte. DaS Ehepaar Eona» wurde von Herrn Baxmann und Frl. Pölitz dargestcllt, die die Rollen glücklich durchsührlen. Die Bersöhnungsscene, bei der eö freilich viel harmloser bergeht als in de» Gatteiisccncn der »eusranzösische» Dramalik, spielten sie niit schlichter Herz lichkeit. Auch der Henning de» Herr» Nohlanv, die reso lute Babette de» Frl. Göhrs, die Minette des Frl. Buse und der alte Ehrhardt des Herr» Tietz waren gute Leistungen. Hermann Pilz. Sachsen. —- Leipzig,». August. Am 10. Sonntag »ach Trinitatis, dem kirchlichen Gedächtmßtage der Zerstörung Jerusalem», ist c» in einer erfreulich wach senden Zahl sächsischer Kirchen üblich, eine Sammlung zum Besten der Mission »nlcr den Juden zu veranstalten. In den letzten Jahre» hat die sächsische lutherische Judeiimission eine» bemcrklichen Ausscbwung genommen, so daß man die Errichtung einer MissioiiSstation in Ezernowitz in der Bukowina in» Auge fassen konnte. Oanä. tlieol. Stephan Vollert all» Greiz, welcher nach Vollendung seiner theologischen Studie» aus dem Leipziger Jubenmission»- scmlnar seine Vorbildung erhielt, soll Anfang September al» Missionar dorthin gehen. Man hofft, daß diese Station ein Sammelpunct sür die vielen Juden der Karpatbculänder werten wird, welche durch da» Neue Testament dem christlichen Glauben gewonnen, jetzt noch durch den Haß ihrer Volks genossen vom öffentlichen Uebcrtritt abgchaltc» werden. Da» von Pros. v. Delitzsch übersetzte hebräische Neue Testament wird demnächst in 10. Auflage erscheinen. Missionar Fabcr hat im vorigen Jahre erst die Karpathenliinver, dann Russisch- Polen und die Ostseeprcvlnzen bereist. Da- hiesige Juden- missiviiSseminar beherbergt zur Zeit 5 Candidatcn als Zöglinge. Zn seiner Erhaltung sind jährlich 5—6000 -ckl ersorderlick. Beiträge für die Juvenw.ission sind unter ausdrücklicher Be zeichnung ihrer Bestimmung an den Sächsischen Haupt« missionövcrcin (Cassirer: Buchhändler Ungelenk in Dresden, Wallstr. 17) zu senden. Da» Sekretariat ves Eenlralveiei»» für Mission unter Israel, Leipzig. Thalstr. 26, verabfolgt bereitwilligst Schriften, welche über da» Werk der Jude»» Mission eingehende Auskunft geben. * Leipzig, 5. August. Die Landflcischcr hatten bekanntlich in einer zu diesem Zwecke kürzlich cinberusencn Versammlung drei Mitglieder aus ihrer Zahl gewählt, welche Herrn Oberbürgermeister 1>r. Georgi die Grund« mündlich vortragen sollten, welche infolge de» neuen Ort»- statnts ihr fernere» Verbleiben in Leipzig in Frage stelle»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder