Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-09
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1832 Hocke frtztz verschied pkötzfich «och kurze» I Hauptmaikn'i, Chemnitz ri>e Tochter. Herrn Leibe» meia guter Mao», unser Bruder, I Max Borge i» Pirna eine Tochter. Herrn Schwager uud Onkel, Herr I Greazausseher Ziegler in Rübenau eine Toltter. Gustav Här»i«. Herr» Arth. GaaSauq« in Oberjahna eine Tochter. Herr» k. Frotscher iu Psarrhau» Leipzig, den 8. August 1888. Wilhelm,ne veno Hirni,. Aal» langem, schwerem Leiben verschied im Stadlkrankenhauie St. Jacob zu Leipzig gestern Bormittag 7 Uhr u»sere herzensgute Mutier, Schwester uud Schwägerin, Llt-e, geb. Um stilles Beileid bitten die trauernden Hinterbliebenen, i. A.: Ernst RoeSner, Reserent — Halle a/S. Heute Nach! eutichlies sanit nach schwerem Leiden unser inuiggeliebte« Kind Kvrtrna iw Alter von 6 Monaten. Leipzig» den 8. August 1888. Rudols Preußen nnd Frau geb. H,efe. t Für die vltlsachen Beweise herzlicher Theil» nähme bei der schweren Krankheit und dem Hin- scheiden meines mnigstgeliebte» braven Manne», Herrn Andreas Ehlrrl, ivreche ich hierdurch meinen tiesgefühltesten Dank aus; die erhebende Grabrede de« hoch». Hrn. PsarrerS Deutschmonn. der reiche Blumen, schmuck de« Sarges und die ehrenvolle Be gleitung de« kalh. Belelleuvereint und kath. Casinos gewährten mir Stärke uud Trost, daher allen Tbeiluehmern meinen wärmsten Danki Die tiestrauernd« Gattin nebst Sohn. Ossa eine Tochter. Gestorben: Herr Heinrich Julius GSHler, Wachtmeister im Gardereiter-Reg. in Dresden. Frau CharitaS veno. Hevmann in Sebnitz. Herr Hch. Alber» Friedrich Croue in Dresden- Löbtau. Frau Anna Dorothea Schlegel in Potschappel. Auswärterin Marie Prescher iu Dresden. Herr» Carl Henke'«, Schneider in Dresden, Töchterchen Eidonie. Herr Reinhold Dretzsch. Restaur. in Striesen. Herr August Pöschmann, Lehrer em. in Dresden. Herr Friedrich Otto Seybold, ebemal. Restaur. in Dresden Herr Johannes Moldemar Hickmann, Oberlehrer am Realgymnasium zu Neustadt. Dresden. Frau Magdalene verw. Riedel geb. Lauge io Bautzen. Herrn Emil Dllnnebier's s» Zwickau Tochter Gertrud. Frau Christiane verw. Orlau geb. Mayer in Naumburg o. S. Frau Clara Maria Camilla Piltz geb. Schäser in Döbelu-Bahnhos. Herra Franz Schumaua'S jr. in Gera Löhnchcn Oskar. Herr Trougotl Rische, GulSauszügler >n Lusan. Herr Eduard Pabst, Fürst!. Reviersörster a. D. in Jena. Herr Carl Gottlob Kerndt, GutSauSzügler in Herberge». Frau verw. CK. S. Schweißer in Glauchau. Frl. Amalie Rösiger in Freiberg. Herr Gutsbesitzer Gottlieb Friedrich Zimmermann in Oberbobritzjch. Herr Carl Müller in Crimmitschau. Frau verw. Jacobi geb. Jung in Crimmitschau. Herrn August König'« in Die griechische Regierung ihrerseits hat die gegen den tür kischen Eonsul in Larissa verfügte Restriction wieder zurück- genvmmcn. — WaS die Angelegenheit dei> adgeseyten Metro politen von Serres betrifft, ist dieselbe augenblicklich in Folge einer Erkrankung des Patriarchen ganz in der Schwebe. — Wie man des Weiteren dorther meldet, hatte der Umstand, daß die russischen Seebehörden im Schwarzen Meere gegen italienische Provenienzen eine Quarantaine versügten, die türkischen Sanitätsbehörden veranlaßt, über die aus be stimmten italienischen Hasen kommenden Provenienzen die ärztliche Visitation zu verhänge». Dem vom italienischen Botschafter Baron Blanc hiergegen erhobenen Proteste wurde türkischerseitS entgegengehaltcn, daß die Maßregel nur erfolgt verw. Brenner geb.Schindleriu Mehltheuer i.A. Herr Clemens Bormann io Kötitz. Herrn Heinrich Bachmann'S in Altendurg Söhnchen Ewald. Frau Pfarrer Clara Hubrig geb. kramps iu DürrhennerSdocs. Für die zahlreiche» Beweise wohlthuender Theilnabme, für die herzlichen Lcoste«. Worte bei Herrn Geistlichen, der lieben Verwandten und Bekannten uud den über reichen Blumenschmuck, der uns beim Hinscheiden unseres heißgeliebte», unvergeßlichen Gatteu, Bruders, LaterS und Schwiegervaters, dcS Privaimaaa» gespendet worden sind, sagen ihren tiefgefühlten, herzlichsten Dank die trauernden Hinterlafirnen. ' Tie Beerdigung v»n Kran findet heute Nach mittag 4 Uhr von der Capelle de» Jnhanntssriedtzoss aus statt. HVmuiie»- «»et vonotever-BLelvr vorzüglich. Pserdebahnverbiadung alle ?V, Minnten. Dam-Badez.: Mont., DieaSt., DonaerSt. and Freit. S—11 Uhr, Mittw. u. Sonnab. 2—4 Uhr. Herreu-Badez.: stets mitBn«n.d.Dam..Badez. Jederzeit Schwimm-Unterrtcht. IkLrSvL-kLck, Schwimm-Bassin 18°, Pserdebahnhaltestelle. Lisenbahastraße 31. «D Tmugarnrnr Nes nnu Lame! . 't.11. Momoo. Mittw.. Frritan't.2-LU. vi!MA-8AS, und iäelleodnck Verlobt: Herr Max HSsae» io Dresden mit Frl. Clara Sommer das. Herr Georg Wielisch in Gellendors mit Frl. Ida Korsick in Dresden. Herr Otto Hertel in GerSdors mit Frl. Hulda Reimana das. Herr Richard Reinhardt auS Chemnitz mit Frl. Gertrud Vogt in Kriebstein b. Waldheim. Herr Max Heutschel in Rittergut Nehmitz mit Frl. Ida Sckoenemann in Lislebeu. Herr Hermann (T. A) Müller in Kamenz mit Frau Bertha vcrw. Braune in Meißen. Vermählt: Herr Wilhelm sMitreiter in Dresden mit Frl. Christiane Klötzer das Herr «dols Bergmann ta Dresden mU Frl. Selma Hirschmaon das. Gehöre«: Herr» Emil Lötzsch ln Dresden rin Sohn. Herra Privatu» Looit Böhme io vlasewitz eia Sohn. Herr» Alexander' Neue LetZ». k»cljeauii„ Zeitzer Sttaße 43/45. Damen: Die«!.. Lanner»:.. Sauna«. '«,v- vivtiMtniwdnnntv ^0 DomrasD>enSi ,Do»nrrtt„Soanad.'<,v- '<»11. Montag, Mittwoch. Freitag '/,2-L. T-etpui^, U«tiod«ratr. L8, in vüobeter b'Lks der LakokUr« und der Lffrae. Ak»an«n»KIder(ili7»t»U!ll. «reiche» IVaaser). ^nud-vstder oacd Köstritzer ^rl. llloor» vllder r. Lcdwied^berpter Lloor hsrqesteüt. vnwpk-ktlider, iri-ck-rä„ü»chv n. rnssi«:hs, soreie medlclolsed« Lilder geonn auch llrrtl. Vorsekritt. Vorrllel s»ub. Lioricktuoq. AvL!I8llI8dL<1, Spciseansiait ». ii. Neueste Nachrichten. * Berlin, 8. August. (Fernsprechmelduug de« .Leipzig« r Tageblatte«"). Nachdem der Kaiser heute Morgen von einer längeren Ausfahrt rurückgekehrt war, hörte er Vorträge, arbeitete mit dem Ches de« CivllcabinetS und kehrte Nachmittag« nach dem Marmorpalai« zurück. — Gutem Vernehmen nach sind die Generäle v. Witzkendors und v. Trc«kow zur Disposition gestellt. Gcnerallieutenant v. Albrdyll »st zum Commandeur de« VH.» Geaerallieutenant LaschinSky zum Commandeur de« II. ArmeecorpS und v. Ha hake zum Ches de« MititaircabinrtS ernannt worden. — Lieutenant Witz mann begiebt sich morgen im Aufträge de« König« der Belgier nach Egypten. Der Zweck der Reise ist unbekannt, doch ist sicher, dag sie mit Stanley'« Lage nicht im Zusammenhänge steht. — Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" enthält einen längeren Artikel über den Conflict zwischen Frankreich und Italien und sagt, daß die Schuld aus französischer Seite zu suchen sei. Die Interessen Frankreich« in Maffauah seien durchau« keiae hervorragenden, und e« scheine nur da» Bestreben vor handen zu sein, sich an Italien zu reiben. Der Grund zu Reibungen fei ei» gesuchter und führe zu dem Schluß, daß Frankreich unter den Mächten diejenige fei. welche den geringsten Werlh auf die Erhaltung de- Frieden« legt. — Paris. Die Beerdigung de« General« Eude« ging anfänglich ruhig von Statten, aber in einer Straße im 9. Arrondissement wurde eine rothe Fahne entfaltet, welche die Polizei zur Entfernung veranlaßte. E« waren gemessene Vorschriften zur Erhaltung der Ruhr getroffen, allein die Polizei hatte Befehl, evenl. von den Waffen Gebrauch zu machen. Der Zwischenfall veranlaßte ein lebhafte« Hand gemenge. Der Polizeiofficier, welcher die Fahne entfernen wollte, erhielt einen Revolverschuß, ein anderer eine Verletzung am Kopse. Da nicht genügende Polizei zur Stelle war, so eilte Cavallerie herbei und hals ihr. Bei dem Krawall vor der Mairie de« S. Arrondissement» wurde Bombe nach einem Polizisten geschleudert, die jedoch nicht explodirte. Zahlreiche Berhastungrn wurden vor genommen. Hieraus setzte sich der Zug wieder in Bewegung, jedoch gingen Zahlreiche au« dem Zuge in die Seitenstraße ab. Aus dem Friedhöfe ertönten vielfach die Ruse „ES lebe die Commune", „Es lebe die Revolution". Die Polizei widersetzle sich aus dem Friedhose der Entfaltung der rolhcn Fahne nicht- am Grabe wurden viele Reden gehalten. Die Arbeitcrbörse ist geschlossen und militairisch besetzt. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Obwohl der Tag cndgiltig noch nicht bestimmt ist, wann Kaiser Wilhelm in Rom eintreffen wird, kommen doch schon von dort Mittheilungen Uber Vorbereitungen ru groß artigen Veranstaltungen zu Ehren de« hohen GasteS. ES soll eine Truppen- und Flottenschau in der Nähe Roms und Neapels stattfinden. Ferner wird berichtet, daß die Taufe und der Stapellauf des neucrbauten italienischen Kriegsschiffe« ,Re Umberto" in Castellamare auf höhere An ordnung hinausgeschoben worden sind. Man nimmt in Rom au. baß auch diese Festlichkeit in Anwesenheit de« deutschen Kaisers slaltsinden wird. Der Kronprinz von Italien wird die geplante Reise nach England erst nach dem Besuch deS Kaisers Wilhelm antrcten. * Bezüglich der Auszeichnungen KaiserFriedrich'S verlautet nunmehr zuverlässig, daß dieselben durch den ver ewigten Kaiser seiner Gemahlin als Privatbesitz zugewiesen worden sind, wie cS der eigenhändige Eintrag Kaiser Friedrich'« tarlhul. Die zahlreiche Bände umsaffenden Auszeichnungen, wc'.che in England deponirt waren, dürsten sich bereit- wieder i.i den Händen der Kaiserin Friedrich befinden. Die Bände mit rein militaicischen Auszeichnungen sind von der Kaiserin dem StaalSarchiv überwiesen worden. * Nach der .Nationalzeitung" hat sich Ftirst BiSmarck in ungemein befriedigter Weise über daS Erg ebniß der Petersburger Kaiserzusammenkunst ausgesprochen DaS positive Erqebniß der Zusammenkunft ist die Knüpfung cineS Verhältnisses gegenseitigen Vertrauen« zwischen de» Herrscher» beider Reiche; damit ist menschliche», Ermessen nach eine Periode der Beruhigung und eine« aus Jahre ge sicherten Frieden« eröffnet. Der so gewonnene Boden wird jedensallS dazu benutzt werden, um den Ausgleich der collidi renden Interessen aus politischem und wirthschastlichem Ge diel anzustreben. ES gilt unter diesen Umständen als wahr scheinlich, daß der Versuch der Schließung eine- drutsch- russischen Handelsvertrags ausgenommen und eine Commission zu diesem Zwecke zusammentreten wird. Daß die Schwierigkeiten einer handelspolitischen Verständigung durch die Art gesächsen sind, wie jenseits und diesseits der L-i.7lShäin 'Sayn Hermann '''' Frau 'Wg. um zu verhüten, daß di- russischen Behörden auch über ^ — die ottomanischen Provenienzen mit Quarantanie-Maßregeln Vorgehen. Da Baron Blanc jekoch die Stichhaltigkeit dieses EinwandcS nicht anerkannte, sah sich die Pforte veranlaßt, die erwähnte Verfügung wieder rückgängig zu machen. * lieber den letzter Tage in der europäischen Presse mehr fach erwähnten Conflict zwischen der Türkei und Persien werden jetzt folgende Einzelheiten auS Konstantinopel milgctheilt: Durch den zwischen der Pforte und der Regie rung deS Schah abgeschloffenen Vertrag von Erzerum. bei welchem England die Rolle deS Vermittler« gespielt hatte, war vereinbart worden, daß keiner der beiden vertragschließen den Tkeile läng« der die beiden Staaten trennenden Grenz flüsse Befestigungen anlegen solle. Bor zwei Jahren nun, wie es scheint, unternahm der türkische Militair-BesehlShaber am Schalt-el-Arab einige Befestigungs-Arbeiten. Die iranische Regierung protrstirte und suchte England« Intervention nach. Auf die vor ungefähr Jahresfrist seiten« der britischen Bot schaft in Konstantinopel unternommenen Schritte hin ver sprach die Pforte, zunächst Informationen einziehen zu wollen, da diese aber aus sich warten ließen, wurde Sir W. A. White neuerdings bei der Pforte vorstellig, indem er sie daran erinnerte, daß die obenerwähnte Vereinbar»»» lediglich be- zweckte, die Freiheit aus den Grenzflüssen zu wahren, und daß, wenn daS türkische Beispiel persischerseit« befolgt würde, die angesirrbte Neutralität der Grenzflüsse dahin wäre. Ganz kürzlich unternahm Sir W. A. Wbite einen Schritt in der selben Richtung bei der Pforte, welche diesmal — dem Ver nehmen nach — daS Vorhandensein gewisser Befestigungs bauten zugegeben hätte. Irgend eine entscheidende Aeußerung hat aber die Pforte bisher nickt abgegeben und man glaubt daher, daß — wenn sie bei dieser Haltung beharrt — da« englische Cobinet zunächst mit einer Note hervortreten werde. * Der Ausstand de« afghanischen Stammes der SchinwarriS gegen den Emir Abdurrahman nimmt größeren Umsang an. Einer der „Times" auS Calculta zugcgangenen Nachricht gemäß hat die anfänglich auf einen kleineren Theil de« Stamme« beschränkte Empörung den aesammten Stamm ergriffen, nachdem die zu den Aus- ständischen abgeschickte, au» 50 Personen bestehende Dschirga ober Gesandtschaft bei dem Dorse Takhtai niedergemetzett worden war. Al- de« Emir« Feldherr Gholam Haider zur Züchtigung für diese Missethat nach dem Pekhu- Thale vorrückle und dort einige Dörfer niederbrannte, wurde er von den SchinwarriS, die sich auf den Ab hängen deS Sased Koh angesammelt hatten, am Vormarsch gehindert. De- Generals Truppen bestehen au» drei Regimentern Reiterei, vier Regimentern Fußvolk und sechs Geschützen. Zu ihrer Unterstützung hat er die Stämme der MobmandS unv KyudsckianiS ausgeboten und erwartet weitere Verstärkungen von Kabul. Wären die Aufständischen gemein schaftlichen planmäßigen Handeln« fähig, wozu solche Stämme sich erfahrungSmäßig indeß nur höchst selten ausrafsen können, so würde Gholam Haider in eine üble Lage gerathen. Durch die nolhwenvige Niederwerfung der SchinwarriS wird eS dem Emir obendrein unmöglich gemacht werden, die geplante Unterwerfung der bisher unabhängigen nördlichen Bergstämine im Vajour-Bezirk durchzusühren. Gleichzeitig sind auch Unruhen unter dem Grenzstamme derAfridlS auszebrochen, die allerdings vorläufig den Emir selbst noch nicht berühren, da sich die rauflustigen Bergbewohner zunächst unter einander bekämpfen. Der Häuptling Asaralla Khan hat mit feiner Partei den Häuptling Tschaka überfallen und ihm eine blutige Niederlage bei dem Orte Aura H-la beigebracht, wo die verlierende Partei 52 Tobte und 70 Verwundete aus dem Kampfplatze ließ. So wird man sich an der gesammten indlsch-asghanischen Grenze wieder einmal aus eine längere Zeit deS Blutvergießen- gefaßt machen müssen. Poftftraize 15. Tägl.g-öffiittvoiiNiorgenSdiSAbknds.SonaiagS bi« MiitaaS. Wannenbäder genau nocki ärztlicher Verordnung. I Freitag: Grüne Bolmen mit Schöpienfl. D. V. Knrger. / » Kartoffelstückchen mit Schweines!. D. 8. Keqßelitz. Dooaee-tag: Sauere RiadSkaldanoeu. Grenze seit einigen Jahren die Zollpolitik festgelegt worden ist. liegt nur allzusehr aus der Hand. Auf der anderen Seite darf nicht verkannt werden, daß eine Herstellung normaler Verhältnisse zwischen Rußland und Deutschland zwar durch die Leitung der großen Politik angebahnt werden kann, eine Verständigung von Volk zu Volk aber bedingt ist durch mög lichst rege wirthschastliche Beziehungen. * Nach der „National-Zeilung" wird der Kronprinz von Griechenland den diesjährigen deutschen Kaiser» Manövern beiwohnen. * Die durch die Regengüsse am Mittwoch über Schlesien wieder hcreingrbrochenen UnglückStage veranlassen den Grasen Fred Frankenberg zu einer von der „Post" veröffentlichten Betrachtung, welche dem Staate einen Theil der Schuld an dem durch die Ueberfluthungen veranlagten Unheil zuschiebt. Der Artikel lautet im Wesentlichen, wie folgt: Au» dem Niederschlog-gebiete des Riesengebirges laufen traurige Nachrichten ein. Eine surchtbare Hochslull, überraschte znm Theil mitten in der Nacht die GebirgSthäler; Wohnhäuser, Brücken, ge- werbliche Anlagen, fruchtbares Land mit der hoffnungsvollen Ernte wurden weggeriffen oder übersandet, die Eisenbahnen vielfach unter brochen, Landstraßen zerstört, wahrscheinlich sind auch Menschen leben dem rasenden Elemente zum Opfer gefallen, daS nunmehr feinen verderblichen Laus io den Flußihälera des Bober und deS OneiS und der wütheadea Neisse fortsetzt, ja vielleicht auch die Oder über die User und Dämme »reibt, an welchen die Zerstörungen deS FrühjahrShochwasserS noch nicht wieder hergestellt sind. Wie doch der Schaden ist, läßt sich im Augenblicke gar nicht übersehen, doch wird für sehr hohe Summen an Eigeathnm vernichtet sein. Dies steh» außer Zweifel. Da- Alles ist da» Werk eines Gewitters im Hochgebirge, eines Regengüsse» von 9- bis lOstündiger Dauer. Ist diese» traurige Ereizniß ein ganz ungewohnte» und uner hörte«? Nein l Im Gegeutbeil, mit einer entsetzlichen Regelmäßigkeit tritt soft jedes Jahr io derselben Gegend, in denselben Flußihälern Hochwasser ein und zerstört, waS kaum neu hergestellt ist. Diese letzte Hochflnth »ras aus denselben Tag wie eine Ueberschwemmung vor 30 Jahre», welche die bekannten „ältesten Leute" bisher für die schlimmste gehalten hatten. Fragen wir nun: Was ist in unserem Cultorstaate seit dielen 30 Jahren geschehen, um dem Verderben zu steuern, um Menschen und Eiqenthum zu schützen? Sind die Flüsse nicht regolirt, die Waffcrläuse nicht erweitert, die Quellengebiete nicht bewaldet und mit Sperre» versehen, die Thäler nicht für den unschädlichen Ab lauf der Gewässer frei gemacht worden? Die Antwort wird zu unserer Beschämung säst überall verneinend auSsallen. Keiner der genannten Nebenflüsse der Oder, welche vom Rieseugcbtrge he» kommen, ist einer einheitlichen und planmäßigen Regulirung uatcr- worsen worden. Der Pläne sind allerdings so manche beraihea aus den LandrathSSmtern in die Regierungen, ja vielleicht bis in die Ministerien gedrungen. Hauv ist ober nicht angelegt worden. Kleine Stückchen der Floßiäuse sind wohl begradigt, erweitert und die brüchigen User hergestellt, die weggeiragcuea Brücken um einen oder ei« paar Meter erweitert und erhöht, die durchriffenen Dämme verstärkt und auch erdöht worden. ES ist io neuester Zeit ein teleyraphischec Hochwasser-Meldedienst und ein Netz von Regen- meffer-Statiouen angelegt worden, damit ist aber auch das Register alle» Dessen abgeschlossen »was Staat, Selbstverwaltung und Selbst- hilse geleistet haben, um zu verhüten, daß ein einziger Regentag sür Millionen Schaden bringe. Die neuen vortrefflichen Ver messungen des GeoeralstabeS werden mit der Zeit die erste Grund lage dafür abgebeu, wie groß das Nieverschlagsgebiet eines Flusses ist. Für den Regierungsbezirk Oppeln ist diese Vorarbeit sür alle Flußgebiete abgeschlossen. Für Breslau, Liegnitz noch kaum be gonnen. Die Regcnmeßstatioaen sind noch nicht seit Jahresfrist eingerichtet, und welchen Zeitraumes wird eS bedürfe», ehe die gesammelten Erfahrangea sicheren Anhalt geben, sür die wirkliche Keanlniß der Regenmengen, welche in den einzelne» Jahreszeiten zu erwarten stehen und mit denen der Hydrotechnik» zu rechnen hat, ehe er sein schwieriges und verantwortliches Werk mit Sicher, heit beginnen kann? Wahrlich rin traurige» Bild und ein trostloser Blick in die Zakuast sür die Bevölkerung unserer blühenden Flußlhäler und sür daS ganze Land, welches in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn irgendwo daS Unglück hereinbricht. * Wie man aus Belgrad meldet, hat die bulgarische Regierung dem serbischen Cabinet ihr Bebauern darüber auS- drücken lagen, baß der diplomatische Agent Serbien» in Sofia sich den Vorstellungen, welche die aiwwärtiaen Vertreter da selbst gegen daS Vorgehen der bulgarischen Regierung in An gelegenheit de« Briganten-Uebersall» bei Bellova erhoben, angeschlosscn hat. — Nach einer un« au« Bukarest zugehenden Meldung ist seitens der bulgarischen Regierung, inik Bezug aus den Anschluß des diplomatischen Agenten Rumänien« in Sofia an den erwähnten Schritt der aus wärtigen Vertreter, dem rumänischen Cabinete die gleiche Kundgebung zugegangen, wie der serbischen Regierung. * Wie man aus Konstanti/iopel meldet, ist der Zwischenfall mit dem griechischen Eonsul in Monastir, Herrn PanuriaS, in der Art beigclegt worden, daß die türkische Regierung denselben mnerdings anerkannte, ohne die in ihrem Besitze befindliche», angeblich Herrn PanuriaS compromittirenden Papiere nach Athen gesendet und ohne die in Aussicht genommene Untersuchung angestellt zu haben. Militairisches. * Berlin, 7. August. Nach dem neulichen Excrcireu deS Lehr-Jusanteriebalaillon» machte der Kaiser eine zweite Probe mit dem neuen Exercir-Reglement aus dem Tempelhoser Felde. Um 8 Uhr früh kam er aus einem Rappen von Schöncberg herangesprengt. Die Beinkleider mit den GeneralSstreisen trug er nach ver neuen Vorschrift in bald hohen. glänzenden Reiterstieseln. An der Hasenhaive stand daS Füsilier bataillon de» Kaiser Franz-Regime nt« in weißen Beinkleidern bereit, aus seinem rechten Flügel eine große Suite von (nur preußischen) Osficieren. DaS Bataillon brauchte zu seinen taktischen Bewegungen die ganze östliche Seite de» Felde«. Die Compagnien wurden weit auseinander gezogen, so daß jede al« ein selbstständiger Truppenkörper sür sich übte. Dann lösten sich wieder die Compagnien plötzlich in eine mehrere Hundert Meter lauge Schützenkette auf, und schließlich ging daS ganze Bataillon in einer großen Schützen linie vor, welche quer über da» ganze Feld reichte. In einer Pause wurden, nachdem der Kaiser die höheren Ossiciere mit Ansprachen au-gezeichnet batte und die CompagnicchesS deS Bataillons zu Pferde gestiegen waren, die Geisse nach dem neuen Reglement durchgemacht. Vier Griffe der alten Schule fallen vollständig fort; eS sind dies: „Gewehr auf". „Gewehr ab", da« Ansaffen unv wieder Uebernehmen. DaS Präjcnliren geschieht von „Gewehr über". Danach ist die ganze Schule der Griffe folgende: Von „Gewehr bei Fuß" — „DaS Ge wehr über" — „Achtung, präsentirt da« Gewehr" — „DaS Gewehr über"; — „Bataillon soll chargiren" — „Geladen"; — „DaS Gewehr über". Nachdem diese Griffe in exaktester Weise auSgesührt waren, wurde mit Seclionen links ge schwenkt unv gehalten. Nach Schluß deS ganzen ExercirenS hielt der Kaiser eine lange Kritik ab. Den ihm von Berlin entgegengrsandlen Wagen hatte er zurückgeschickt. Mit großer Suite sprengte er den Tempelhofer Berg hinab unv flieg erst in der Caserne deS 1. Garde-Dragoner-NegimentS vom Pferde. Socialpolitisches. - * Leipzig, 8. August. SchiedsgerichtSsitzunq. Der bei dem Spediteur Krappe zu Weimar beschönigte Arbeiter Karl Denn stedt daselbst hat am 17. Deccmber 1887 einen Bruch des linke» Unterschenkels erlitten. Er besaod sich nach beendetem Tagewerk aus dem Wege nach »einer Wohnung. Im Begriff, die zu diesem Grundstück, aus welchem der obengedachlc BctriebSunternehmer eia Filialgeschäst betreibt und der Verletzte gleichzeitiq als Wächter mit sliogirt, über den Lhausseegroben führende Brücke zu überschreiten» ist Denostedt in Folge der herrschenden Nässe ouSgeglitten, wobei er sich die angegebene Verletzung zugezogea hat. Die Instand- Haltung der Brücke log dem Beliieb-unternehmrr. da dieselbe nicht zum Betriebsgrundstück gehört, nicht ob. Das Bestreuen der Brücke bei Glätte war somit nicht Sache deS UnterneiimcrS. Die Spe- ditions-, Speicheret- und Kellerei-BeruiSqenossenIchast hat deshalb die Entschädigungsansprüche des Tennstedt abgewiesea, da der Unfall sich nicht im Banne deS versichcrungSpflichtigea Be triebes ereignet habe und das Schiedsgericht hat aus dagegen eia» gewendete Berufung diesen Bescheid bestätigt, weil da» Ereigniß, durch welches Berusungskläger verletzt warte» ist, sich weder bei einer der besonderen Beschaffenheit des Betriebe» dienenden Thäiig- keit, noch auch innerhalb der Betriebsstätte ereignet habe und somit hierin ein Unfall bei dem Betriebe nicht zu erkenuea sei. Berusungs kläger sei aber nach dem UniallversicherungSgejetze nicht schlechthin gegen jeden während der Tauer seines ArbeitSverhältnisse» ihn treffenden Unfall versichert, sondern nur gegen die Folge» der bei dem Betrieb« sich ereignenden Uusälle. Musik. * Carl Reß, unser rühmlichst bekannter Leipziger Gesangsmeister. hat auch »n verflossenen Studienjahre wieder drei seiner Schüler so weit der künstlerischen Reise entgeben- qesübrt, daß dieselben mit Beginn der nächsten Saison ihre Küiistlerlausbahn praktisch eröffnen können. Es sind dicsr Fräulein von Pessic, eiiaagirl als 1. Coloratursängerin an das Stadkthcater zu Lübeck; Herr vr. Breck, engaairt al» 1. jugendlicher Heldentenor an daS Stadttheater zu RegenS- burg und Herr Hotter, engagirt als l. lyrischer Tenor an daS fürstliche Hosthcatcr zu SonderShauscn. — Wünsche» wir dem begabten Meister ww seinen Schülern auch in Zukunft die besten Erfolge. Die musikalische Production Deutschlands im Juli 1888. ch Mit erwünschter Pünktlichkeit erscheint der Hosmrlster'schei „musikilisch-literaeische Monatsbericht über neue Musikalira »c." sür letzlrn Julimonat. ' Das statistische Bild von der Thätigkeit der Noteupressea, welche» sich auS diesem Berzeichniß zusammenstellen läßt, ist ein vortheil» haste», indem sich abermals eine Zunahme der Production ergiebt. Die Gesamn, tsui» me aller erschienenen Musikalieu und Bücher über Musik beträgt 488 gegen 453 im Juli 188? und 438 int Juli 1886. Die Instrumentalmusik nimmt davon 327, die Vokalmusik 155 Nummern in Anspruch, Bücher über Musik käme» 6 al« ueu zui? Bersendung. In der Justrumentalabtheilaug herrscht die Planosortemusik mit 22? Nummern vor, Orgel- und Harmouium-Tompositloueu zählen zusammen 30 Nummera (13 und 17). Zither uud Maudonae 8, Musil sür Orchester 26, Harmoaiemusik 16, Blechmusik 1, Streich musik 11, sür Blasinstrumente 8. Die Pianoforlesachea sind zum großen Theil zwelhäudlg (103), mit Begleitung kommen 44 Piecen vor, für drei PiauoS 1, für zwei Pianos 5, Sechsbändige» 1, Bierhäadige» 26, Tänze 33, Märsche 15. Lehrbücher 2, Melodramen mit Planosorte 1, Einhändige» 1 Nummer. Die Geiangmvsik beginnt mit nenn Werke» für Kirchenauf- führungea, dann folgen drei GesangSwcrkc n-it Orchester, mehr stimmige Gesänge mit oder ohne Piauosorte 52» theatralische Mnsik 4/ Gesänge sür eine Stimme mit Pianosorte und einem andereti Instrument 3, mit Piauosorte allein 67, mit Harmonium S, Lehr bücher sür Gesang 5. Die Herren Liedercomvonisteu wählen sich fort und fort mit Vorliebe patriotische Dichtungen als Vorlage an», so Fritz Boielt (..DeS Kaüers Testament"), Joseph Göllcich (..Kaiser - Wachl"), Rudolph Dase, ebenso wie Arthur Schneider („Kailer-Beilchea"), Fr. Hermann („DcS großen Kaiser- letzte Parade"), W. HildeSheinr (.Lager Jricdrich-Hymue"), Binceoz Lachner („Vals ImperatorI"). Emil Ascher singt den Kanzler an („Des Kanzler» Worte"). Da gegen erhebt sich di« Muse eine» Gottfried Hawerkamp za einem HynmuS aus die rothe Erbe, also zu einem „Weftsaleulied" (,Ihr mögl Lea Rhein, den stolzen preisen"). Auch August Wilhelm! be grübt den Nheinstrom mit einem „Hurrah der Rhein, mein alter Rhein". (Breitkops L Härtel). Leipzig, 8. August. Der Himmel hat in diesem Jahre den Sommeisestea noch wenig sreuodliche Blicke gegönnt, und der „Leipziger Mnükervereia", der gestern Nachmittag uud Abend im „zoologischen Garten", zum Besten seiner Unter st upungScassen, ein großes „Sominervergaügea" arrangirt Halle, gebürte offenbar zu den von der Witterung bevorzugten Ver eine». Weiß er doch während seines gut besuchten uud trefflich geleiteten Festes von keinem Regenschauer zu berichten I Und daS will gewiß in dieser Sommersaisoa viel sagen! Die Geoüffe, welche der Verein seinen Mitgliedern und Gästen bei dem Feste bol. waren sehr mannigsaltigcr Art. Für die Jugend fehlte es nicht an dem unvermeidlichen Carrouffel, an Würjelbuden und anderen Glücks- speuderu, und auch die Erwachsenen harten reichlich Gelegenheit, in der Hauptspielbude ihr Glück auf die Probe stelle» zu können. So Mancher, dem daS Glück dold gewesen, zog mit werthoollr» Ge winnen von danncn. Auch eine humoristische „WuuderauSstellang" h^tle man ctablirt. unter deren Herrlichkeiten die „sieben musikalischen Wunder" zu seben waren. Im „Skatinq-Rink" wurde am Abend eia großer Festball adgehalten, der den Freunden uud Freundinnen Terplichores Gelegenheit gab, bis in die Morgenstunden dieser Göttin Opler zu bringen. Der „Wildpark" war am Abend in prächtiger Weise illnmiairt und bot einen wahrhaft seenbastea Anblick. Die Musiker selbst waren uuunierbrochea in Thäligreit, und die Capellen, die an 124 Manu zählten and von den Herren Erdmann Harkmana, Ferdinand Brange, Hermann Blechjchmidt, August Eichhorn und W. Kleitz geleitet wurden, haben bewiesen, daß sie an Ausdauer uichl» zu wünichi» übrig lassen. Die gewählten Programme waren im heitern „Volksgeare" gehalten und theilweise durchaus zwanglos. DaS , Haupiconcert" sand am Abend aus der sogenannten Terrasse des Etablissements statt uud bot ein unterhaltendes, gediegenes Programm, in dem auch die klassischen Nummern nicht fehlten. Mit dem schwungvollen „MusikervercinS-Fcstmarsch" von Erdmana Hartmann wurde das Coiiccct eingeleitet, dem dann die Ouvertüre zu den „Lustigen Weibern" von Nicolai, „Ein Slräußli", Fantasie sür Trompete von Hoch (Solist Herr Hcrniano Dölz), „Deutsche Volkslust". Walzer von Weiß, Finale aus „Ricnzi", „Ein Kranz sür Bacchus", Potpourri von Menzel, und andere Solo- uud Ensemble- stücke folgten, die wir nicht alle hören konnten, da wir un» sonst halten in mehrere Berichterstatter zerlegen müssen. Der Verlaus de- Festes war ein durchaus besriedigeuder, uud die Theilaehmer werden gewiß noch lange an die froh verlebten Stunden zurück- denken. Gewiß ist aber auch den UnterstütznugScassen de» Musiker- vereinS ein beträchtliche- Schersleiu zugeflosseu. * Der diesjährige SommeranSflug deS „Leipziger Sänger- bnndes" sand Sonntag, den 5. August, nach Halle and Umgebung statt. Der Bund, welcher zur Zeit ans 8 Vereinen mit circa 300 Mitgliedern besteht, batte sich zahlreich beikeiligt und war auch die Damenwelt vertreten.» Die Abfahrt erfolgte früh 7.35 von Leipzig. Ankunst >a Halle '/,9 Uvr, wo sich die Theilaehmer so- gleich nach Freiberg's Garten begaben, um den ersten Frühschoppen einzunehmen, wobei unter Leitung Herrn Heinrich Pseil'S ein paar Li der gesungen wurden, dann Ausbruch nach Bad Wittckiad. Giebichcn- stein, in vie reizend gelegene Saalschloßbrauerei, nach Besuch de« schönen Partes wurden bei einem irischen Trunk Bier abermal» einige Lieder gesungen uad nach kurzer Raft die Fußpartie über die Berge nach Lrotva angetrelen, wobei mau zugleich eine schöne Fernsicht Hot. Die Zeit war schnell vergangen, at» nach 12 Uhr das Dampfschiff aalangte, weiches uns nach Halle zurückdrachte, wo im Paradies ein gemcinsLasilicheS Mittagsessen ftattfand, bis nach 3 Uhr abermals per Dampfer nach der Rabeuinjcl gefahren wurde, wo ein Jeder sich dann ungezwungen nach Belieben amüstrea konnte; leider über raschte uns bei der Fahrt ein kleiner Regenschauer, welcher die Theilnehmer in ihrer Fröhlichkeit aber durchaus nicht stören konnte. Be, schönem Wetter wurde dann die Heimfahrt angetrelen mit dem Bewußtsein, einen schönen Tag verlebt zn haben. Sächsischer Gastwirthsverband. ii. * Wurzen, 7. August. Bevor wir in der Berichterstattung fort- sahreo, ist noch besonder» die wirklich berzliche Ausnahme hervorzu- hebcn. welche die sächsischen Gastwirthe in der freundlichen Mulde- siadi Wurzen sandcu: die Bevölkerung WurzenS hatte dea sächsischen Gastwirlhen einen Empsang bereitet, wie er schöner nicht gedacht werden konnte. Wohlverdient war deshalb der Dank, den da» Comil» des Wurzner Vereins, vor Allem die Herren Richter und Handtrag ernteten. DieBewohner der Stadt hatten wahr gemacht, was in der Einladung gesagt worden war: es war eine Gastfreund schaft bctkätigt morde», welche überaus wohlthuend berührte und die den Theilnehmern gewiß immer ,a bester Erinnerung bleiben wird. Die Verdandlungen, welche durchaus sachlich geführt wurden, nahmen mit der Berichierstattnng über die Anträge de- sächsi schen GastwirthSve rdandeS beim deutschen GastwicthS- tage in Nürnberg ihren Fortgang. Als Referent war Herr Konrad thülig, während deffen Berichterstattung Herr Leo Fifter- Leipzig den Vorsitz südrte. Der Reserent beionle Eingangs seiner Darlegungen, daß der sächsische Verband bei dem lü bi» 16 Tausend Mitgliedern zählenden großen deutschen Gastwirtksverbaad bleiben wolle uad werde, obgleich der Verband auf dem GastwirthStag in Nürnberg anfangs mit scheelen Auge» belrachlet worden sei. Und doch habe der sächsische Verband, dessen Begründung vor IahreSsris in Döbeln ersolgte, wahrend seines kurzen Bestehens Lebensfähigkeit bewiesen. Der sächsische Verband Halle drei Anträge in Nürnberg erogebracht, von denen zwei seitens des Vertreters Herrn Konrad zurückgezogen wurden, während der dritte, cen VcrbondSbeiirag betreffend, abgc- lehnt wurde, lieber die Höh« diese« Beitrage« entspann sich nun gestern eine kurze Debatte, welch« von Herrn Kunze-Plane», der lebhaft dafür eiatrat, daß der sächsische Verband bei« großen dort»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder