Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-10
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4853 Aocialpolittsches. Ll»r neue Erhebung über Sie Lchnapssrage in Fabriken. 8.-6. Nach der Eaquete, die vr. Böhmert al« Berichterstatter de- Deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getraute >m Jahre 1885 vorgeoommen hat. ist nuu auch von dem ichleswig- holfteiaiichen Bczirk-verei» sür seine Provinz eine eingehend« Unter- iuchung über die SchnapSsrage in Fabriken anqestellt worden. Im Januar dieses Jahres hat er an 468 Gewerbireibende Fragebogen versandt, leider sind nur 162 Antworten eingegangeu, die sich bei Annahme des niedrigsten Arbeiterstandes aus 10 364 männliche und 1öö8 werblich; Arbeiter beziehen. Diese Antworten beweise», daß unter den schleswig-holsteinischen Arbeitgebern auch jetzt noch wenig Klarheit über alle Seite» der Trunksrage herrscht. Von den 162 Arbeitgebern, die Antwort erstatteten, haben 50 mit 5417 männlichen Arbeitern den Branntwein in der Fabrik ganz verboten. 40 davon berichten über zufriedeustellcnden Ersatz in der Durchführung, 20 gewähren Ersatzmittel. In 110 Geschäften mit 4947 männlichen Arbeitern ist der Schnaps nicht verboten, doch ist in 39 eine Beschränkung versucht und in 25 sind Ersatzmittel gewährt. ES geht schon ans diesen Zahlen hervor, Las; das Lchnapsverbot in grbberen Fabriken häufiger ist, als in kleinen Geschälten. lieber die Verbreitung de« Schnapstrinkens sind die Stimmen ausfallend verschiede». Zwei Arbeitgeber berichten über eine Besserung iu den letzte» Jahren, die meisten haben dieselbe aber nicht bemerkt. Einige constatiren eine Wochenausgabe sür Schnaps bis zu 3.50-Al. ja bis zu 10 Viele sagen, ihre Arbeiter seien einen Tag der Woche angetrunken» einige nennen den Sonnabend Nachmittag, andere d n Montag. I» einer umherzieheuden Dreschern scheine» 6 Schnäpse täglich zum Lohne zu gehören. lieber den L-erih des Schnapstrinkens sind immer noch einige Fabrikanten hinter den Anschauungen der neueren Medici» zurück, sie tialtc» sür lO ^ Schnaps am Tage sür zulässig oder erklären ein Verbot desselben sür unrichtig. Dagegen äußert ein Cigarren- sabrikant nach 40jähriqcr Ersahrung, daß ein Cigarrenarbeiter, selbst wenn er nur wenig Branntwein bei der Arbeit trinke, bald außer Stande sei, gute Arbeit zu machen. Fast alle Berichterstatter scheinen sich dahin auäzusprcchen, daß höchstens die kräftige Jugend sich der schlimmen Folgen des Schnapses erwehre» könne, daß aber sehr bald, mit dem Aiiihören der Lust am Essen, die Krästr Versalien und das gewöhnliche Ergebuiß bereits in Leu vierziger Jahren die llnsühigkeit zur Arbeit sei. I» viele» Fabriken ist merkwürdig wenig gethan, den Schnaps durch Nahrungsmittel od:r andere Getränke zu verdrängen, nament lich fehlt cS vielfach an wohlschmeckendem Wasser, an einem Orte ist der nächste Brunne» 500 m von der Fabrik. Tie Vorschläge, wie dem Bcaiintweinübcl zu steuern sei, sind mnnnigsiich. ES g>ebl Firme», welche behaupten. cS seien nicht mehr Schiiavsschenken da als »üthig ist, die andern klagen über die große Zahl der Vcrsührungsstätlcii. Viel gefährlicher aber als die eigent lichen Kneipen erscheinen die Malerialwaarenhalidluiigk» mit Schnaps- concejjioii und die Hökreien, die den Verkauf heimlich ohne Con- cession betreibe». Diese seien nlso zu beseitigen. Ferner werden vorgeschlagen: Wegfall der Frühstücks- und Vesperpause, Sorge sür gutes Ti inkwasser, eigene Eculine» sür Brod, Bier und Kasse;, Com jruttvereine für Arbeiter, strenge SountagSjeier, Verlegung der Lov»- auszahlnng uns einen anderen Wochentag als Sonnabend oder auf den Mittag, Anlage von Volksküchen und Kasseeicheiikeu, Verbesserung der Arbeitermohnnnge», Gewährung von Garlcnland zu bill ge» Preisen, Verbot des Kleinhandels mit Schnaps, Erhöhung des Araumiveinpreises bis zu 1,20 ,>t oder 1.50 .öl sür den Liter, Poli zeistunde um 8 Uhr. Branntweinmonopol (1 Slimine dafür), Verbot der Hausindustrie (in der Cigarrcnsabrikation), Unterstützung der Eutl.altsamkeitsvcrciue der Gut-Templer. Man sieht: über die wichtigsten Fragen des alltäglichen Lebens herrscht »i weiten Kreise» leider wenig Klarheit. Vorläufig muß über die Alkoholsrage noch viel gesprochen, geschrieben und gedruckt werden. Zum Kamps gegen H»lig<r1öh»e Vcr Fabrikarbeiterinnen. 8.-6. Auch in anderen Ländern ist die öffentliche Meinung, sind Negierungen und Volksvertretungen mächtig ergriffen von dein trau rigen, schlurr geiähcdeteii Zustande der industrielle» Arbeiterinnen, deren vielfach bis zu 4 und 3 -öl gesunkene Wochenlühne sie scharen weise dem Elend und dein Laster zutrciben. Welche Kan pimittel dagegen versucht werde», haben wir wiederholt besprochen. Wieder holt sei nur hingewicscn auf die Frauenschntz- und Sparvereine, welche ihre Mitglieder verpflichten, blos i» Geschäfte» zu kaufen, wo die weibliche 'Arbeit ausreichend von den Unternehmer» bezahlt wird. Auf gründlich: Erkundigung gestützt, bat man in London eine Liste solcher Haiidlungc» ausgestellt und vertheilt. Dadurch erreichte man bereits, daß einige Fabrikanten, um sich alte Kunde» zn erhalten und neue zn erwerbe», die bisherigen Löhne entsprechend ansbessrrten, zumeist ohne ihre Ladenpreise wesentlich zu erhöhen — ein Beweis, daß der Verzicht aui überiuäßiac» Vorlhcit immer »och einen lohnen den Verdienst bestehen läßt. Das Publicum bemerkt auch, daß die Güte der Waare dabei gewinnt, daß also selbst die sparsamsten Mütter kein Opfer zn bringen brauchen. Wenn sich ähnliche Vereine bei uns verbreite» wollten, so stände zu hoffen, daß die alte Er- sahrnng: „spottwohlscil kauscn ist kurzsichtige Verschwendung'' auch deutichen Arbeiiersamilirn neu cingeschäcst würde. Die Gesetzgebung wird unseres Erachtens von der öffentlichen Meinung gedrängt auch in diesem Gebiete nicht ganz unthälig bleiben lünncn, doch sind die Gesetzgeber nachdrücklich vor Ueber- eilnngen zn warnen. Eine solche scheint z. B. bei emem kürzlich von der Kammer in Paris angenominenen Gesetze vorzuliegcn, welches die um Tagelohn arbeitenden Frauen und Mädchen vor schnöder Ausbeulung schützen soll. Offenbar ist dorr aber eine nähere Erforschung der thätsächliche» Verhältnisse versäumt worden. Anstatt zunächst gründlich sestgeslclll zu habe», welche Betriebe Weiber und Mind.rjahrige beschäftigen, wieviele derselben in Tage lohn stehen, wieviele Familienmütter Helsen, wie die Löhne und die Arbeitszeit beschaffen sind, wo Nachtarbeit slatlsind't rc., wurden schöne, von Menschenliebe und Pathos flammende Reden gehalten und daraus hin Bestimmungen getroffen, von denen sich mehrere sosort als unaussührbar erwiesen. Ein Paragraph z. B. verbot Lohnarbeit allen Frauen und Mädchen zwischen s Uhr abends und 6 Uhr srüh. Es ergab sich aber, daß z. B. Tausende von Zeitungs salzerinnen in Paris und Provinzstädten, die von Mitternacht bis 4 oder 5 Uhr thätig sind und dadurch sicheres und reichliches Brod finde», von Stund an vroletarisirt würden.! Natürlich ließ man diesen Artikel fallen. Ein anderer gebietet Frauen und Minder jährigen unbedingte Sonntagsruhe. Nu» sind aber männliche Arbeiter nickft an solch; gebunden, also in ungebührlichem Bortheil bei» ohnehin schon wrrthschajtlich schwächeren Geschlechlc gegenüber, -sehnlich verhält es sich mit dem Norinalarbeitstage von 11 Stunden, der d;n Männern nicht vorgeschriebe» ist, und mehr dergleichen. Ein Redner hat sogar die Frage ausgcworsen, ob das ganze Gesetz nicht etwa nnr gegeben sei, um neue Amtsstellea sür regierungs- sreundliche Fabrik-Jnspectoren zu schaffen. Klusik. Neues Theater. Leipzig. 0. August. Als „Baöco de Gama" in Meyer- beer's „Asrikcmerin" setzte Herr Anton Schott gestern sein Gastspiel fort, daS ihm auch diesmal reiche AiierkeuiiuiigS- bcweise einbrachte. Freilich mußte er diese mit zwei andern, einbeimischen Künstlern theilen, deren Partien an sich ungleich größer, bedeutender und dankbarer waren: mit Frau St kam er- Andrießen als Selica und Herrn Perron als NeluSko. Was Herr Schott bot. war sonst, wie ja nicht anders zu erwarten war, von trefflicher Charakteristik und bedeutender gesanglicher Kunst und in den Sccncn mit Selica auch von erhöhtem Interesse. Letztere Partie hatte in Frau Sthamcr- Andrießen eine ganz vortreffliche Jnterpretio» gesunden, und eS wäre kaum an der Darstellung etwas auSzusetzen ge wesen. wenn die Künstlerin sür die sie beherrschenden Gefühle schärfere Gegensätze zu finden und zu markiren gewußt hätte, wie das mit großer Meisterschaft Herrn Perron in seiner Rolle gelang, die freilich ausfallendere Gegensätze leichter er» kennen läßt. Gesanglich war die Leistung der Frau Sthamcr-Andrießen eine sehr schätzen-- und anerkenucns- werthe. Herrn Perron'S NeluSko >st atS eine seiner besten und wirkungsvollsten Leistungen bekannt und auch gestern vermochte dieselbe das Publicum so zu interessiren und zu begeistern, daß der Künstler bei offener Scene stürmischen Beifall erhielt. Als JneS trat Frau von Lauppert- Martin an« Straßburg aus und saug mit gutem Erfolge und edlem AuSvruc! namentlich ihre erste Arie: weiterhin ist die Partie so verschwindend unbedeutend, daß sie kaum zu Bemerkungen veranlaßt. Aehnlich verhält eS sich mit der Rolle des Don Pedro, die in Herrn Schlosser dom Hos- lheater in Coburg einen ganz geeigneten Vertreter sanb, und der vermöge semer schönen Stimmmittel und seine- an. gemessenen Auftreten« den ihm zukommeuden Antheil au dem reichlich gespendeten Beifall verdiente. Sollte Herr Schlosser als einstiger Ersatz sür Herrn Grcngg in Aus sicht genommen sein, so darf man wohl wünschen, daß dem selben einmal Gelegenheit geboten wird, sich in einer Rolle zu zeigen, die sein Können beurthcilen läßt, und seine Kräste voll in Anspruch nimmt, sei es nun eine serieuse oder eine Buffo-Partie, ein Sarastro, Bertram, Leporello oder van Bell. Die noch nennenSwertben kleinen Partien veS Don Diego, Don Alvar und deS OberpriestcrS waren durch die erren Köhler. Marion und Knüpser genügend besetzt, ie Aufführung war in ihrem Ensemble keine der besten und machte mehrfach den Eindruck deS Unfertigen. G. Schlemüller. Leipziger Musiker-Humor in der Regeuzeit. 2 ES verdient ausdrücklich erwähnt und festzestellt zu werden, daß trotz des verzweifelt »affen SommerS. der aus Stavlpscisern lauter Negenpseiser zu machen droht und unter welchem die Wirlhe unserer VergnügungSgärkcn in der Sladt und aus dem Lande, noch mehr aber wabrtich die aus ihre Sommercoiiccrte angewiesene» Musiker empfindlich zu leiden haben, diesen wnckern Musikern „die Pseise", wollte sagen der Humor noch nicht „auSgeqcrngen" ist, der bei aller äußern Nässe immer trockene Humor, der unter Thränen lacht und da die Gemüther ausrecht und bei Laune erhält, der Lage immer noch eine heitere Seite abzugewinnen weiß. Die letzte „g'spaßlge" Wunderausstellung deS Musiker- vercinS im Zoologischen Garlen (7. d. M.) gab Zeugniß davon. In dem bezüglichen Wildparkpavillon konnte man ein historisches und vorhistorisches Instrumenten - Sortiment, ei» wahres musikalisches Raritätcncabiuet, aufgestapelt und mit allerhand lehrreichen und artigen Sprüchlein und Nach weise» museuiiisartig versehen schauen. An die Schlange Eva'S erinnerte z. B. mit komischem Ernst die längst aus unfern Orchestern verschwundene Scrpente, eia mit dunkle»» Leder überzogenes Hvlzi»struulent, mit 8-förmig gebogenem Mundstück und großem Schatlbcchcr, Blasinstrument sür die tiefsten Baßparlicn. DaS hier ausgestellte Exemplar ge malmte durch braunen Fettglanz cigenthümllch genug an Gothaer Charculerien. Ferner sah mail dort eine von den Posaune», mit denen die Mauern von Jericho von der Bildstäche weggcblascn wurden. Aber tragt mich nur nicht wie? Wer kennt nicht auS der WillerungS« geschickte den alten Schäfer ThoiuaS, Sta»ilebeiii'S sind- flulblicher Vorgänger? Hier war leibhaft in Gestatt einer Ctariilette von zierlichem Bau seine Schalmei aus gestellt. mit welcher er seinen SckLsleia bei der großen Hitz freie Phailtasieu über Wolkenbilcung und scuchle Nieder schläge, die da kommen, wenn und wo man sie gerade am Wenigsten braucht, vortrug. Aus ganz moderne Verhältnisse zielte dagegen eine Guitarre, mit der eine bekannte Harsen» Anna sich auf den Leipziger Messen ein Vermögen von andert halb hunderttausend Mark »icllo erklimpert hatte. Solche Messe» giebt's leider gar nicht mehr, noch dazu bei so srüker Polizeistunde. Becken aus ber Türkeubcute bei der Belagerung Wiens figurirten neben „Fcrdinanv'S des großen Unbekannten" Tuba und neben der kloincu Tuba „Hemrlcb'S deS Süßen" (Zunamen nenne» wir nicht). Ein außer Dienst gestelltes Waldhorn trug noch auS seiner Glanzzeit daS VcrSlein: „Wie man hineinbläst in den Wals — So es auS diesem Widerhall!". Bekannt »st die „Histvri vom Feuerwehrmann", der einstens aus der Wache sträflicher Weise ei»gei»ckt war und beim jähen Erwachen den zum Fenster hcrcinleuchleiidcn Voll mond sür Feuerschein hielt und nun sosort in'S Horn stieß, baß cs zerplatzte. Dies historische Horn sragwürbigcr Gestalt war cbensallü hier zu sehe». Endlich halte sich auch Samiel's des wilden Jägers Hifthorn auslreiben taffen, daS nach glanb- basten Berichten bei Ausgrabungen aus dein Kuhlhuriu ge sunden worden sein soll. Jetzt sei cS Besitz des Herrn Ernst Pinkert geworden und soll zu Alarmsignale» ge braucht werden, wen» Vierfüßler i»it buchstäblich assenähu- lichcr Geschwindigkeit ernstlich Dcsertionsversuche auS dem Löwcngarten aus'S Neue werden zu unlernebmeii sich bei- komme» taffen. Solcher und anderer abseiidcrlicher Raritäten war noch eine „schwere" Menge aus engem Raume vereinigt. Nur Nichts von Zukunftsmusik, Alles antiquarisch. * Das hier erscheinende, weitverbreitete „Musikalische Wochen blatt" von E. W. Fritzsch erweckt in seinen letzten 9kümmern daS ganz besondere Interesse der heurigen Bayreuth - Besucher dadurch, daß es in zwei autotvpischen Tableaus und einem Einzelbild (vor züglichen Leistungen der hiesigen Firma Rud. Loös) die Portraits ber Hauptdirigenten und sämmtlicher Hauptkräfle des Darsteller- Personals d-r diesjährigen Bühncnsestipiclc nebst biographischen Mil che,lungen über die Porlraitirten enthält. Aber auch sonst ist der Inhalt lcsenswerth genug, denn die betreffenden Nummern bieten außer elncin „Willi, iiimcn in Bayreuth" von Rich. Pohl. Berichten aus Bayreuth ;W. Tappcrt über die beiden ersten „Parsisal"-Auf- sühruiigen), München (»r. Th. Helm über Wagner's „Feen"), Stutt gart (Rich. Pohl über das Musikfest) und anderen Städten und zahl reichen kürzeren tagcSgnchichllichcn Nachrichten einen Artikel über die bekannte älteste Loer, „Tafnc", ans der Feder einer jungen gelehrten Dänin, eine Abbandiung über Kundry in Rich. Wagner's „Parsisal" von Wich. Aroejel, rine Anzahl Krücken über interessante literarische Neuigkeiten und Fcuillctons ran Wich. Tappert und I. Sante-Kolsf, von welchen namentlich das Ersterc vo» keinem Leser unbeachict ge blieben sei» dürste. Hcrgeslclll in der weltberühmten C. G. Rvdcr'jchen Osfiein, präsentirt sich das „Musikalische Wochenblatt" auch äußerlich in durchaus voruehmer Welse. r Schneeberg. 8. August. In dieser Woche sand vor ver- sammelicm Kicchcuvorstande die Prüfung und Uebergabe der vollständig renovirtcu großen Orgel in hiesiger St. WolsgangSkirchc statt. Allseitig wurde die außerordentliche Sorgsalt und rühmens- werthe Geschicklichkeit des Herrn Orgelbaumeiftecs Jahn auS Dresden anerkannt. Der Genannte hotte bereits bei der Erbauung der Orgel, die durch seine» Vater ersolqte, mit an dem Werke gearbeitet. Das Orgelwerk, eine Stiftung des 1849 verstorbenen Schnccberger Kauf manns Karl Häuel, ertönt nun wieder in der vollen Ürast seiner 50 Stimmen königliches Landgericht. Ferien-Straskaiunicr L. I. Die gegen den Handarbeiter Friedrich Hermann Winkler auS Niedcrgrauschwitz wegen Verbrechens gegen tz. 176,3 des R- Slr.-Gej.-Bchs. erhobene Anklage wurde in nichtöffentlicher Sitzung verhandelt und oer Angeklagte zu IJahr 3 Monaten Zucht hausstrafe und 3 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. II. Der in einer Reudnitzer Fabrik in der Lehre stehende Han« Louis Höhnemann aus Reudnitz hatte am 3. Juli d. I. den ebendoielbst beschästieten jüngeren Lehrling 8. wiederholt gewarnt, nicht an einer der Preßen zu spielen, als aber 8. nicht hörte und schließlich mit vorlauten Redensarten dcn Platz verließ, demselben in der Erregung ein Messer oochieworsea, welche- indessen V. unglücklicher Weise in die Wade traf und darin stecken blieb. Die Verletzung hatte jedoch kein« bleibenden Nachthelle zur Folge, wohl aber wurde gegen Höhnemann das Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet. Der Angeklagte nahm zu seiner Enischuldignng daraus Bezug, daß er durch da« Verholten B.'S gereizl worden sei und überhaupt eine Verletzung desselben nicht beabsichtig» gehabt habe. Es ersolgie die Becnrtheilung des Ange klagten unter Annahine mlldernd:r Umstände zu 5 Wochen Ge sa» ga iß strase. III. Der wegen Betrugs bereits bestrafte Handarbeiter Friedrich Hermann Seidel au- Nercha« hatte io einer Restauration der hiesigen Sudvorstadl d:m Wirthe gegenüber damit renomnnrt, daß er auS dem S.'ichen Loncurie sür 800 Thaler Möbel ge kauft und dieselben rasch wieder sür 1000 Thaler verkauft habe, hierdurch aber in dem Wirlhe das Vertrauen erweckt, daß Seidel der rechte Mann dazu sei, auch überzählige Restauration«- Utensilien zu verkamen. Letztere waren daun zwar von Seidel übernommen, inbeiien nicht >m Iuleresse de« Wirlhe- verwerihet worden. Der Angrll.igte wurde, da die Obiecte keinen erheblichen Werld repräsenl >ica, wegen Rücksallsbctrug« unter Annahine mildernder Umstände zu 8 Monaten Gesällgnißstrase und 2 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. Der Gerichtsbos bestand ans den Herren Landgerichts-Direktor Hoffman» (Präsid). LondgerichtS-Räihen Adam. Bartsch, Schmidt» Lönholm und Assessor Pöichmono: die Anklage sührle Herr Staats anwalt Meißner, die Bertheidigung zu ll. Herr RechtSanwcll Leo. Nachtrag. * Leipzig, S. August. Der vom Pfarramt zu St. Thomae erlassene Ausruf, betreffend die in der ThomaSkirche auszustelleuden Votiv tafeln mit den Namen der im deutsch-französischen Kriege gefallenen Söhne Leipzig» hat dis jetzt daS Resultat erzielt, daß sich 15 Familien gemeldet haben. ES bedarf daher einer Wieder holung deS Ausrufs, denn die genannte Zahl ist doch nur ein kleiner Bruchlbeil der Braven, welche den Heldentod fürs Vaterland erlitten haben. Die Anmeldungen sind, worauf wir nochmals aufmerksam machen, bis zlim 8. September beim obengenannten Psarramte zu bewerkstelligen. * Leipzig, S. August. Unsere Bäckerinnung, deren Bezirk auch ca. 50 Orte ber Umgegend umsaßl, ist oie erste Innung m Deutschland gewesen, welcher die Rechte deS tz. 100 k der deutschen NelchSgewerbkordnling (Innungs-Gesetz gebung) zucrkannt worden sind. Die Bestimmungen, welche bereits mit dem kommenden 1 Octobcr in Kraft treten, be ziehen sich bekanntlich darauf, daß Arbeitgeber dieses Gewerbes und deren Gehilfen, obwohl sie der Innung nicht angehören, zu den Kosten !) der von der Innung sür daS Herbergöwesen und den Nachweis sür Gesellenarbelt getroffenen, bezw. unter nommenen Einrichtungen. 2) derjenigen Einrichtungen, welche von der Innung zur Förderung der gewerblichen und tech nischen Ausbildung der Meister, Gesellen und Lehrlinge ge troffen sind, bezw. unternommen werden, 3) des von der Innung errichteten, bezw. zu errichtenden Schiedsgerichts, in derselbeo Weise und nach demselben Maßstabe bei zutragen verpslichet sind wie die JnnungSmitglieder und deren Gesellen. * Leipzig. 9. August. Auf der Tagesordnung deS am 20. und 21. August in Leipzigs Mauern, in der Centralhalle abzuhaltenden V. Deutschen Tischlertages stehen hoch- bedeutsame Fragen deS Handwerks. Co wird bei der sür Montag angesetzten Hauptversammlung die bisherige Ent wickelung des Tischler-JnnuiigSwcsenS in Deutschland, sowie das Tischler-UnsallversicheruiigSwesen besprochen und die Be rechtigung zur Führung deS Meistertitels in Er örterung gezogen werden. Als weitere wichtige, zur DiScussion berangczogcnc Pnncte erscheinen: die Vorlage eines Statuts sür eine Verbands.Meister-Sterbecasse, die Errichtung einer BerbandS-Fachschule mit Vorlage und Geneh migung eines Statuts sür dieselbe unter Besprechung VeS Fach schulwesens bei den Tischler-Jiinittlge». die Erstrebung eines höheren Zolles aus eingesührte Tischlerarbeiten, die Erörterung unseres vsseatlichen SubmissionS- wesen-, die Lage deü Tischler-GesellenwesenS und die Frage der Gesellen-Reljeunterstützung. Vor dcn Verhandlungen über diese Puiicte finde» die geschäftlichen Angelegenheiten deS JnnungS- VerbandeS Bund Deutscher Tischler-Innungen ihre Erledigung. Wie jetzt schon bekannt geworden, bürste die Betheiligung an dem V. Deutschen Tischlcrtage eine sehr rege werden; eS baden bereits zahlreiche Delcgirte deutscher BerbaudS- Jnnungen ihr Erscheinen zugesagt. Bon Seiten deS Leipziger LocalcomitüS wird übrigens in ausmerksailister Weise dafür Sorge getragen, daß die sremden College» Leipzig auch von der Seite deS Vergnügens kennen lernen. So ist ein Aus flug nach Barncck und eine Wasserpartie nach Connewitz ge plant. Für alle Sehenswürdigkeiten Leipzigs dienen überdies die hiesigen Herren gern als Führer. ---- Sladttheater. Der am Sonnabend stattsiudenden ersten Aufführung drS neuen Moser'schen Lustspiels „Un kraut" wird der Autor persönlich beiwohnen. DaS neue Werk desselben erregt in der Thcaterwclt ein größeres Interesse, wie aus zahlreiche» Anmeldungen auswärtiger Bühnenleiter rc. zu dieser Erst-Aussührung hervorgebt. — Die heutige Lo b eiigr iu-Aussiihiung beginnt mit Rücksicht auf die Dauer derselben schon um '/a? Uhr. — In dem am Eck deS ThomaSkirchhoscS und der Durg- straße angebrachte» Schaukasten des Ateliers sür moderne Porlrailnicilerei, verbunden mit Rctoucheurschule von Oskar Kröv sch befindet sich eine nach Photographie in Farbe» auS- qesührtc Gruppe, welche Ibre Majestäten den Kaiser Wilhelm II. und die Kaiserin Vicloria, sowie veren Sohn, de» Kronprinzen, darstelll. Gegenüber dcn vielfachen Unrichtig, keilen, namentlich auch in Bezug aus die Unisormirung deS Kaisers und des Kronprinzen, ist, auf geschehene Anfrage, von betreffender Stelle in Berlin dem Künstler die MiUheilung geworben, daß die Porlraitgruppe in jeder Beziehung treu und richtig wiedergegcben sei. — Beim Abbruche deS vom Geheimen Nathe und Bürger meister Jakob Bor» in der ThomaSkirche zu Leipzig l72t ge stiftete» A ltarS, welcher bei der zur Zeit stallsinbcndcn Klrchen- renovation durch einen neuen Altar ersetzt wurde, sand man im Funbamenle acht Stück sächsische Silbermünzen. Dieselben gehörten sämuillich den Jahren 1720 und 1721 an und zeigten iu gewöhnlicher Prägung die Werthe vom Thaler bis zum Dreier herab. Weitere Funde von Interesse kamen dabei, unseres Wissens, nicht zum Vorschein. * Leipzig, 9. August. Vom Nathe ver Stadt Leipzig sind im Monat Juli l888 nachverzeichnele Strafver fügungen wegen folgender Ucbertretungen erlassen worden: Vorschriftswidriges Fahren mit bespannten Fuhrwerken 82, Stebcntaffen bespannter Fuhrwerke aus den Straßen ohne Aussicht und ohne die vvrschristSmäßigen Vorsichtsmaßregeln 76, ungenügende Befestigung der Ladung aus Fuhrwerke» 9, seblenbe Beleuchtung der Fuhrwerke während VeS Fahren- aus ber Straße bei Dunkelheit 18, fehlende oder mangel hafte Bezeichnung der Fuhrwerke 83, Umsahrcn oder Be schädigung der GaScandelaber durch Anfahren a» dieselben mit Fuhrwerken 7. unterlassene Einlegung von Pfosten in die Tagerinne beim Fahren in und aus Grundstücken 13, unbefugtes Befahren und Begehen der Trottoirs und Fuß wege 38, ordnungswidriges Ausstcllcn von Wagen, Karren, Kisten und dergleichen aus den Straße» und andere Hem mungen deS Verkehrs 60, unbcsugteS Standniachcn zum Ver kauf von Obst oder anderer Waare aus den Straßen 46, Straßenveruureinigung 42, unterlassene Reinigung der Straßen seitens der dazu Verpflichteten 1. Ncbcrtretiingen der zum Schutze der Promenaden bestehenden Vorschriften !0. Feilhatten unter- wichtiger Butter und unterwichtigkn Brodes 3, unterlassene Beleuchtung der Treppen und Hose in bewohnten Gebäuden 25, Uebertrctung vcr Bestimmungen über die Sonn-, Fest- und BußtcrgSscicr 15, Uebcrtretuna des Regulativs, die Aus führung von Gasleitungen und Ga-beleuchtungSanlagen betr., 1, Umherlausentasscn von Hunde» ohne Maulkörb, ohne Steuer zeichen. bez. wegen freie» UmberlausenS von Hunden 72. Hinterziebnug der Einkommensteuer 1, Hinterziehung der Gewerbesteuer l, Uebertretungen der Strafbestimmungen deS KrankenversicherungSgesetzeS 126, Ueberschreitung der Musik- erlaubniß 6, Cvncertircn ohne Erlaubniß 1, Unterlassene Ge- werbeannikldung 7. Zuwiderhandlung gegen das Schankregu lativ 2, Colporlire» ohne Erlaubniß >, Besckäsligulicz von Arbeitern unter 2l Jahre» obne Arbeitsbuch 16, Bewirkung unzulässiger Einträge in da« Arbeitsbuch 2. Ucbertretung deS Regulativs über den Milckverkans 1, Unbefugter Arznewer- kaus 1, Uedertretuag de« Regulativs, die Einrichtung und Reinhaltung der pneumatischen Bierdruckapparate in Leipzig betr.. L, Uebertretung deS DüngerexportrrgulatidS I, Ueber- tretuog der Bekanntmachung, di« DcSmsection alter Knochen betr., 2, Transport unbedeckten roden Fleisches 7, Verbotene Ablagerung von Schutt 2, andere Ueberlreluiige» 20. Außer dem wurden durch Vir RathSwache wegen verschiedener Ueber tretungen 100 birecte Abstrafungen zu je 1 vorgenommen. H Leipzig, 9. August. Gestern Vormittag wurde aus dem Schlachtviehbofe das Pferd eines einspännigen Fleischer« geschirrS, einem Fleischermeister in Reudnitz zugehörig, welche« daselbst kurze Zeit ohne Aussicht gestanden hatte, plötzlich scheu und ging mit dem Wage» durch. DaS scheue Thier jagte führerlos durch die Bayerische Straße nach der Stadt herein, wurde aber in der Nähe der 6. BezirkSschule endlich von Paffanten ausgehalten und znm Stehen gebracht. Glück licherweise war ein Schaden noch »ickk augerichtet worden. — Iu der Georgeustraße brach gestern Nachmittag uuvelmulket rio Stück Straßenschleuße ein, wobei daS Pflaster etwa t Meter tief uachrulschle. ES wurden sofort die erforder lichen Maßregeln zur Sicherung de« Verkehr« getroffen. — Henle Vormittag entleibte sich in ihrer Wohnung in der Nordstraße eine 26 Jahre alte SchneiderSchefrau durch Erhängen. Die Unglückliche, welche bereit- früher weg'» Geistesstörung eine Zeit lang in der Jrrenklinik untergebra/. k war, hat jedenfalls m einem erneuten Anfall ihrer Krankheit Hand an sich gelegt. * Leipzig. 9. August. Dcn der Fcricn-Straskammer L deS hiesigen königl. Landgerichts wurden heule ver- urtheilt: 1) Der Bergarbeiter Anton Joses Döring auS BranviS wegen Körperverletzung zu 6 Monaten, 2) der Hand arbeiter Karl Robert Hähnel hier wegen Diebstahls rc. zu l Jahr 1 Woche, 3) der Handarbeiter Karl August Mix Schöne aus Grimma wegen Diebstahls zu 7 Monate», 4) ber Handarbeiter Karl Friedrich Syvow aus Botschiu wegen Diebstahls zu 1 Jahr Gesängniß. * Neustadt, 9. August. Seit Kurzem ist unser Gemeindeamt telephonisch mit Leipzig verbunden. * Connewitz, 9. August. Herr Albert Re in sch, welcher mit seiner Künstlertruppe schon einige Wochen in der Wald- schänke sein Lager ausgcscklagen hat, gab gestern wieder zwei größere Vorstellungen. Bei dem schönen Wetter waren beite, sowohl die Kindervorstellung am Nachmittag, wie die Abendvorstellung, verhättnißmäßig gut besticht. Es war Herrn Reinsch auch sehr zu gönnen, denn bisher könnt« er bei den überaus schlechten Wltterungövcrhältnisscn keinen Erfolg erzielen, dock ließ er sich hierdurch nicht beirren» sondern hielt auS, und sein Warten wird hoffentlich belohnt, wenn wir dauernd gutes Wetter behalten. Wir können nur sagen, daß die Leistungen der Gesellschaft sehr gute sind. Jeder einzelne Künstler ist aus seinem Gebiete zu Hause. Seitens des PublicumS fanden die Produktionen auch die verdiente Anerkennung. Wir können deshalb die Vorstellungen deS Herrn Reinsch nur empfehlen. * Plagwiy, 9. August. Gleichwie unser Nachbarort Lindenau, besitzen auch wir eine Sommer bühne und zwar in dem schon seit Jahren als Sommertheater dienenden „Fclsenkellcr". Hier hat Ver allen Leipzigern wohlbekannte Direktor Dreßter sein Heim ausgeschlageu und mit un verwüstlichen: Humor agirl er selbst atS das wichtigste Mitglied seiner Truppe. Der „Consusionsratb", dcn wir dieser Tage sahen, zeigte von Neuem die frische DarstellungS- weise Drcßler'S und sein Talent, die Charaktere zu gestalten. Trefflich wurde er vo» seinen Milspielenden unterstützt; Fräulein Rothe, Fräulein Ewald, Herr v. Reichardt und die anderen Darsteller wetteiferten, um daS lustige Stück zur Geltung zu bringen, waS ihnen denn auch in vollem Maßt gelang. Geradezu köstlich war die ErkennungSscene zwischen dem Mr. John und der Frau Bernard. DaS Publicum spendete lebhaften Beifall. Der strebsamen Direktion wünsche« wir um so mehr, nach cingetrctener besserer Witterung, recht volle Häuser. * Lindenau, 9. August. Der Handarbeiter Z. Hierselbst wurde vor Kurzem verhaftet, weil er einem Zimmermann. ebcnsallS vo» hier, «in Portemonnaie mit 26 gestohlen hatte. 8. Strehla, 9. August. DaS 25jährige Fahnen- jnbiläum unserer Schützengesellschast soll den 9. September c. I. festlich bedangen iverden. Zu Vieser Feier erhalten die Gilden von Riesa, Ojckatz, Dahlen. Belgern, Mügeln und Mühlberg Einladung. — In Zeithain wurden in einem neuerdings daselbst geschlachteten Schweine Trichinen gesunden. — In Bobers cn verunglückte am 6. d. M. der 13jährige Sohn deS Gäns-HändlerS Haberecht dadurch, daß beim Bor schieben eine« SchiebethoreS letzteres umfiel und den Knabe» erdrückte. Der BedaucrnSwcrlhe war sofort eine Leiche. * Dresden, 9. August. Bei dem Prinzen Georg findet heute Nachmittag i» Hosterwitz Familientasel statt» welche« der Kronprinz von Italien beiwohnen wird. Verkehrswesen. Sonntn«Srrtra;üge -r. Nächst;» Sonntag dcn 12. d. M. verkehren ans de» Linien der sächsischen Staatseisenbahnen solgeude, speciell sür Leipzig Interesse habend; Perioncn-Extrazügi: l. Zu ermäßigten Fahrpreisen von Leipzig, Bayerischer Bahnhof, nach Schöndcide »nd Johanngeorgenstabt, ab Leipzig, Bayerische» Bahnhof, srüh 4,40, ab Aitcnburg srüh 5,41. ab Gößnitz (mit An schluß von Gera-Ronneburg und Glauchau-Meerane) srüh 6,17, ab Crimmitschau früh 6,39, ab Werdau Vorm. 7,16, ab Zwickau Vorm. 7.45. Ankilnst in Aue Vorm. 8,52, in Eibensiock Vorm. 9,57, in Schönheide Vorm. 10,7, in Schwarzenberg Vorm. 9.46, in Johann« georyenstadt Vorm. 11,0; der Zug hält in Cainsdorf zur Ausnahme, in Blauenthal, Woltsgrüa, Lauter, AntonSthal, Brciteuhos nutz Erlabrnnn znm Absetzen von Personen. Die Billets von Leipzig. Altcnburg und Gößnitz gelten zur Rück fahrt mit den gewöhnlichen Pcrsvnenzügen bis Sonnabend de» 18. August. Die aus den vorgenannten drei Stationen gelösten Billets tonnen znr Rücksahrt beliebig von Schünhcide, Johann georgenstadt oder Schnccberg aus benutzt werden, auch ist aus der Rücksahrt einmalige Jadrlunierbrechung gegen Bescheinigung durch den Stationsvorstand gestaltet. Von Leivz'g, Dresdner Bahnhof, nach Grimma ob. Bahnhof Colvitz und Rochlitz und zurück, ab Leipzig, Dresdner Bahuhoj früh 6,35, in Grimma ob. Bb. Vorm. 7,26 in Colditz Vorm. 8.0, in Rochlitz Vorm. 8.16; Rücksahrt ab Rochlitz Abends 6,50, ad Colditz Abends 9,6, ab Grimma ob. Bh. Abends 9,38, Ankunft in Leipzig, Dresdner Labnbof, Abends 10,24. H. Zu gewöhnlichen Fahrpreisen ab Leipzig, Dresdner Bahnhof, Nachm. 4,40 nach Geithoin, Abends 8,42 von Gcilhain nach Leipzig. Dresdner Bahndos; Abends 9,0 von Leivzig, Bayerischer Bahnhof, »ach Groitzsch, Abends 10,20 von Groitzsch nach Leipzig, Bayerischer Bahnhos; Vorm. 8,44 und Nachm. 12,45 von Pirna nach Schandau, im Anschluß an die Von». 8.5 und Mittags 12,5 von DreSden- Altstadt abgehenden Züge, Nachm. 3,10 vo» Drcsdeu-Altstadt nach Schandau; Abends 9.45 vo» Colditz nach Wurzen. Die vorstehenh unter U genannten Züge können auf gewöbiiliche Billets benutzt werden und Hallen an allen zwischenliegeaden Verkehrcstrllen. Aus -cm Geschäftsverkehr. f Von der hiesigen Firma Robert Halrckcr, Papier- und Schreib- materialien-Handlung (Rillersiraße 11), ist neuerdings eineSchreib» jeder aus GlaS in den Verkehr gebracht worden, welche durch die Gleichmäßigkeit, mit der die Scdrift zu Papier gebracht wird und lange Bcauchbarkeil sich ouszeichnct, »anientlich auch infolge der seinen Schriltzüge sür Zeichner sich eigne». Ein weiterer Bor. theil L:r Ncubeit besteh! darin, daß die Feder jur jede Art Tinte empfänglich ist und nur bei Beginn des Schreibens etwa- ange« feuchtet zu werden braucht. k Leipzig. 10. An^-ist. Die von Herrn Albert Nenmeyer» dem Wirth im Gutciiberg-Keller (Deutsches Buchvän dl er bau«), geirrff-iie Einriüüiing, an jedem Freitag ein allgemeine« Fischessen zu veranstalten, Kat sich rasch die Gunst des Publicum- erworben, zumal eine große Auswahl vorzüglich zubereileter Fisch arten aus die Tasel kommt. Liebhaber eines delikaten Fischgerichts seien daher aus die sich am heul,gen Freitag wiederum darbletcude Gelegenheit noch besonders ailimerksaiii gemacht. Im Uebrige» ver weisen wir aus de» Anzcigeniheil. k Seit März vorige» JabrcS hat bekanntlich die ToktktätS- branere» Wnidjchlüi;chc:i in Dresden eine Hanptniederlage ihrer Flajchcno»erc am hiesige» Platze eingerichtet und damit allgemeinen Anhang gesunden, da das Bier der genannten, übrigen« ältesten Lagrraierbianerei in Sachsen weit über die Grenzen unsere« Königreichs hinoi s durch vorzügliche Beschaffenheit sich ein wohl- begründetcS Reiwininst e>worben bat; ein B-wei« dafür ist die That- ioche, daß, wädrci d die Verschrotung im Jahre 18.^5/66 nnr etwa 52 000 Hektoliter betrug, dieselbe im Jahre 1886,87 sich aus 130 000 Hektoliter bezifferte und >n> lausenden Jahre abermals eine Steigerung zu verzeichnen ist. Direct vom Fast kommt das genannte Bie: im hiesige» wohlbekannte» Restaurant zu dcn „Drei Rosen" (Petersstraße 27) zum Aasschank.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder