Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-11
- Monat1888-08
- Jahr1888
-
-
-
4860
-
4861
-
4862
-
4863
-
4864
-
4865
-
4866
-
4867
-
4868
-
4869
-
4870
-
4871
-
4872
-
4873
-
4874
-
4875
-
4876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vierte Anlage M Lchziger Tageblatt und Anzeiger. 224. Sonnabend den 11. August 1888. 82. Jahrgang. Telegramme. rvrv. PeterStnr», 10. August. Die Reichrbank hat den Sechleldi»cont auf KV, Proc. und de» Lombardzin»fuß für Werthaptere aus 7 Proc. festgesetzt. Für Epecialconto- »orrente. welche durch gtn»papierr garantitt stnd, werden von jetzt ab 8 Proc. erhoben. rvrö. PkterSburg, 10. August. Ein heute veröffentlichte» Gesetz ermächtigt die <ur»k-Tharkow-Azow«, die Ko»low- Noronesch-Rostow-, die Orel-GriLsi und die Fastow'sche Sifeabahn-Gesellschast, neue vierproceotige, von der Regierung garantirte, steuersreie Obligat i oueu au-zuaebeu. Die nbhereu SmissionSbedtngnugen stnd von dem Ftnanzmiaistkr fest- »usetzen. Löhmische Lahnen. (Nachdruck ohne Quellenangabe verboten.) V-u. Prag, S. August. Der lebhaft« Verkehr, dessen sich unser« Lrangport»Gesellschaften im verwichenen Monate erfreuten, ließ e» gan» und gar vergessen, daß wir uns im Hochsommer befinden, um welch« Zeit sonst keine besonder» rege Thättgkett im Bahnverkehrr zu htrrscheu Pflegt Die Mehreinnahmen, welche die böhmischen Bahnen im Juli erzielten, stoffen fast ausschließlich au» dem Kohlen- tran»portaeschäfte, welche» ungewöhnlich große Dimensionen an ge- »ommen hatte. Am deutlichsten geht die» au» dem Betrieb»-Au», weise der Aussig.Teplitzer Bahn hervor. Dieselbe hat im Juli um 4.6 Milk. Zollctr. Frachten, vorwiegend Kohle, mehr befördert al» im gleichen BorjahrSmonate. Diese Steigerung, in Procenten auSgedrückt. beträgt nicht weniger al» 74 Proc. Die Einnahmen erreichte» die Höhe von 426 370 fl. und stnd um 171186 fl. gün- stiger al» im Juli 1887. Bisher verfügt die Aussig-Teplitzer bei einem Geldempsang von 2704 654 fl. über ein GesnmmtpluS von 549 810 fl. Dieser rapide Aufschwung der Aussig. Teplitzer Bahn spiegelt sich auch in dem Steigen de» ActiencourseS wieder. Ansang April notirten Aussig-Teplitzer Bahn-Acticn an der Leipziger Börse incl. Dividende 298 Proc. ; heute stehen diese Actien Ä6 Proc. Berücksichtigt man den Coursabichlag, so hat man e» mit einer LourSskeigerung von über 60 Proc. zu tbun. Sicht man von der Aussig-Teplitzer Bahn ab, so muß Prag» Dux an die Spitze der böhmischen Bahnen gestellt werden, denn die Juli-Einnahmen dieser Bahn haben sich um ca. dreißig Procent gehoben. DaS Plu» von 33 471 fl. verdankt die Prag-Duxer dem stärkeren Kohlenverkehr: im Juli beförderte sie 62143 t Kohl«, d. i. um 18330 t oder 42 Proc. mehr al» im gleichen Monat 1887. Wir haben die Zunahme der Kohlentransporte dieser Bahn in Aus sicht gestellt, und zwar mit Rücksicht auf die neue Schachtanlagc des Duxer Kohlenvereins. Seit Neujahr wurden auf der Prag-Duxer Bahn 445 418 t Kohle befördert gegen 366 489 t in der entsprechenden Periode de» Vorjahres. Die Steigerung beträgt also reichlich 20 Proc. Al» besonders erfreuliches Moment verdient die Besserung der Ein- nahmen deS Personenverkehrs hervorgehoben zu werden. Durch die Einführung der wohlseilen Tarife der westlichen Staatsbahnen waren die Einnahmen auS dem Personenverkehr der Prag-Duxer Bahn jahre lang rückgängig; jetzt erst beginnen sich dieselben zu heben, zumal auch die landschaftlich schöne Gebirgsbahn Moldau-Eichwald von sächsischen Touristen sehr stark befahren wird. Die Gcldeinnahmen für Personen und Gepäck weisen bisher eine Ausbesserung von 17 300 fl, d. t. mehr als 20 Proc., nach, während der Sachen- verkehr ein Plus von 67 880 fl. geliefert hat, so daß die genannte Bahn über eia TotalpluS von 85181 fl. verfügt Bei der defini- tiven Buchung der Einnahmen des letzten Monates dürfte sich das PluS noch weiter erhöhen. Wenn die Erwartungen, welche an die Zuckercampagne geknüpft werden, nur halbwegs in Erfüllung gehen, so kann Prag-Dux leichthin ein Jahresbrutto-Plu» von 200000 fl. erzielen, in welchem Falle eine Zuschußleistung seitens der Dux- Bodenbacher entfiel«. Die Prag-Duxer Bahn wäre dann in der Lag«, au» den eigenen Betriebseinnahmen die erste Dividende an die PrioritätS-Actionaire zu vertheilen. Durch das niedrige Gold agio erspart die Prag-Duxer einige Tausend Gulden, da sie ihre PrioritätS-Aulehen durchwegs in Gold verzinst. Die Dux-Bodenbacher Bahn blickt insofern auf einen gün- stigen Betricbsmonat zurück, ai» e» ihr durch vermehrte Förderung der gesellschaftlichen Werke in Dux gelungen ist. den Ausfall der Offegger Kohlentransporte einigermaßen zu mildern. Durch die 14534 t betragende Mehrproduction der Duxer Schächte reducirte sich der Ausfall im Güterverkehr aus 18 054 t, und während in der ersten Zeit nach der Ossegger Grubenkatastrophe ein Einnahme Minus von 50 bis 60 Tausend per Monat sich herauszustellen pflegte, betrug das Deficit per Juli nur 26 816 fl. Die bisherigen Mindereinnahmen beziffern sich mit 361016 fl. und würden eine viel höhere Ziffer repräsentiren, wenn nicht die Kohlenförderung der Duxer Werke bisher um 60 092 t erhöht worden wäre. DaS Jahresdeficit dürfte demnach nicht jene Höhe erreichen, mit der zu Beginn des Stillstandes der Ossegger Werke gerechnet worden war Die Berdämmungs-Arbeiten der Einbruchsstclle schreiten übrigens rüstig vorwärts. Nunmehr ist man mit dem zweiten Bohrloche auch bereits im Bbbauplane der Einbruchsstelle angelangt. Die Untersuchungen de- Planes mit dem Greiscirkrl haben rin sehr günstiges Resultat, da» mit den vorher gemachten Be rechnungen vollständig übereinstimmt, ergeben. Um nahezu 20 Proc. ist der Güterverkehr der Buschtiehrader Bahn im Juli gestiegen. Die Personrnfrequenz war im Hinblick auf die ungünstige Witterung eine etwas schwächere. Die Einnahmen der X-Unternehmung betrugen 260 725 fl. (-s- 18304 fl.) und jene der 1>ir. v 336 264 fl. (-s- 42034 fl ). In den verflossenen sieben Monat'» steigerte sich der Güterverkehr um 186 698 t, und die Einnahmen weisen eine Erhöhung von 55 463 fl. bei lüt. ^ und «ine solche von 178 986 fl. bei l,it. K auf, für die ersten vier Monate sind die Einnahmen definitiv und weiterhin provisorisch. Die Böhmische Nordbahn verzeichnet rin MonatspluS von 12 740 fl. und ein Gesammtplu» von 17 324 fl. Berhältnißmäßig hat sich der Verkehr der Nordbahn am wenigsten entwickelt, denn alle übrigen böhmischen Transportgesellschaften weisen günstigere Betriebs Kiffern au». Selbst die Böhmische West bahn, deren Einnahmen im Juli nur um 2508 fl. gestiegen sind, verfügt über ein Totalplu» von 42026 fl. Vermischtes. - . Lettzzt,, 10. August. Bilrsezu Leipzig. AuS Anlaß der Feierlichkeit zur Enthüllung dr» Siege»d««kmal» beginnt am Sonnabend den 18. August die Börse — und zwar sowohl die Fond«» wie die -rodncteubürse — erst V,2 Uhr Nachmittags. *— Ueberficht über die bei der Güter-Expedition Leipzig I (Bayerischer Bahnhof) pro Monat Juli ein- und abgegangenen hauptsächlichsten Gütermengen, n. Empfang: Eilgut Binnenverkehr 392 693 kx, Eilgut Durchgangs- Verkehr 109 145, FrachtgutBinnenverkebr 2 369 413, Frachtgut Dnrcb- ganqr-Verkebr 333 805, Kohlen 25 761450, Sammelgut 682 940, Bier 672 050, Holz 1418490. Steine 12 386 570. Eisen (Stab- und Fa^on-) 346 930. Stahl 51150, Kalk 1085 000, Bücher 259860, Papier 568 040. BriquetteS 280000. Baumwollene Maaren 177310, Wollwaaren 192 450, Ma'chinentbeile 107 300. Melasse 144 760. diverse Ladungen 1250 700, Sumnia 48590076 kx; d. Versandt: Eilgut 293 251 kx. Stückgut 3762715, Sammel ladungen 1 876 385. Spiritus 164 747, Eisen 755 061, Hülsen- srüchte 51438, diverse Ladungen 2 084 228, Summa 8 987 825 kg;. — Kartosselsendungeu im DurchgaugS-Lerkehr 85 Wagen- ladungea mit 772150 Ipx. *— Aus der sächsisch«» StaatSeifenbaha wird für die» jenigen Gegenstände, welche aus der am 25. und 26. August d. I. in Klöstrrle (an der Buschtiehrader Eisenbahn) ftaltfindendeu Ausstellung von Bienen-Wohuungen. Bienen-Bölkern uud Bienen Produkten ausgestellt werden und »»verkauft bleiben, fracht freier Rücktransport unter den i« deutschen Eisenbabn-Verkehr». Verband« vereinbarte» Bedingungen gewährt, dasern der Rücktransport innerhalb 4 Woche» »ach Schluß der Ausstellung ftattfindet. *— Deutsche R«tch»b»,k. Rach de« be»t« publicirte. Au«, weift der Reichsvauk zeigt der Statu» vam 7. Augafi, auS-enamme» da» S«»t» der »mlaafrude» Rate» »ad de, Wechfelpartefeuille» u»r VolkslvirUchastlichcs. All» für diese» Dhell bestimmten Sendungen stnd za richten au den verantwortlichen Redacteur desselben T. G. Lau« in Leipzig. mäßige Veränderungen. Der Metallbestand« erfuhr eine Abnahme von 3017 000 ^ und die Lombardsorderungen eine solide um 3 246 000 ^l Der Betrag der umlausenden Noten reducirte sich um 21364 000 >l, Wechsel und Giro» verminderte» sich um 15141000 ^i und 1221000 ^l Die Reichsbank veriügt nach diesem Ausweis über einen Boarvorrath an rund 1021030 000 .Sl, welcher Betrag den gesammten Notenumlauf noch ui» 94 055 000 X überschreitet. Die steuersreie Notenreserve stieg von 351,27 Mill. Mark am 31. Juli aus 370,14 Millionen Mark Am correspon- direnden Tage de» Vorjahre- stellte sich diese Reserve aus nur 296,83 Millionen Marl *— 4'/,proc. ungarische Gold-JnvestitionS-Anleihe vom Jahre 1888. An der heutigen Börse fanden Abschlüsse in 4'/,proc. ungarischer Gold-Jnvestitions-Anleihe vom Jahre 1888 zu 96,70 statt *— Actienbierbrauerei zu Gohlis bei Leipzig. Die Inhaber von Prioritäts-Schuldscheinen der Anleihe vom 9. Februar 1877 machen wir von dieser Stelle aus auf ein Inserat S. 4862 aufmerksam. »*» Dreütze«, 10. August. Kohleatrausporte aus dtn königl. iächs. Staat-bahnen in Wagenladungen zu 5000 k^ währeud der Woche vom 29. Juli bis mit 4. August o.: Sächsische Stein kohlen au» dem Zwickauer Bezirke 8271 Ladungen, aus dem Lugau- Oelsnitzer Bezirke 3998 uud aus dem Dresdner Bezirke 1159. zu- ammeu 13 428 Ladungen sächsiiche Steinkohlen gegen 12 218 in >er entsprechenden Woche deS Vorjahres; schlesische Steinkohle» 941 böhmische Braunkohlen 9662, altenburgische Braunkohle» 3618, Kohlen überhaupt 27 669, demnach durchschnittlich jeden Tag 3953 Ladungen. In der entiprechenden Woche de- Vorjahres wurden an Kohlen überhaupt 24 018 Ladungen, oder nur 3431 Ladungen im Durchschnitte jeden Dag befördert. *— Nach einer Bekanuigabe der königlichen Eiseababndirection Erfurt wird künftig zur Vermeidung von Verwechselungen die Station Elsterwerda an der Strecke „Koblsurt-Falkenberg" die Bezeichnung Elsterwrrda O. (Oberlausitzer Bahnhos) und die Station Elster werda an der Strecke ..Berlin - Elsterwerda" die Bezeichnung Elsterwerda B. D. (Berlin-DreSdnfr Bahnhos) führen. *— Münzpriguugeu. Im Monat Juii wurden an den deutschen Münzstätten mit dem Bildniß Kaiser Friedrich'» geprägt: 8 035 200 >l in Doppelkronen, 2 976 140 in Krone», 409 100 .X in Füufmarkstücken und 1000 000 in Zwc>marknücke» Ferner wurden sür ca. 500 000 verschiedene Nickelmünzen und sür 23 684 Mark kupferne Einpfennigstücke geprägt. L. k. öl. Wir haben vor einiger Zeit aus eine Aufforderung der chilenischen Regierung zu Submissionen sür den Bau von Eisenbahntien aufmerksam gemacht. Man schreibt uns nunmehr au» Santiago, ein belgisch-sranzösitches Syndikat habe der Regierung Offerten sür die Ausführung dieser Eis nbabnbauten eiugereicht. Dasselbe Hobe den hervorragenden Ingenieur Legrand nach Ehile entsandt, welcher gegenwärtig Terrainstudien vornehme, um aus Grund derselben sodann die Contra tsbed>ng»ngen mit der chilenischen Regierung vereinbareu zu können. Zu dem gleichen Zwecke habe sich in den Vereinigten Staaten ein Syndikat gebildet, dessen Del,girier in der nächsten Zeit in Chile erwartet werde. Ausgefallen wäre es, daß aus deutschen Kreisen keine Offerten eingegangen seien. c5 Nach übereinstimmenden Mittheilungen der Handelskammern haben sich die Verhältnisse der Tapeten-Fabrikation 1887 gegen die Vorjahre in keiner Weise vortbeiihaster gestaltet, vielmehr geh» das Streben der Kundschaft, namentlich der deutschen Kundschaft dahin, durch vorherige Lieferung von Musterrollen und die Festsetzung später Zahlunq-sristen da- bisher übliche Ziel immer weiter hinauszuschieben. Die Prtise der billigeren Ta peten haben sich allgemein nicht unwesentlich verringert, und die Hoffnung aus eine Besseruni der Geschäftslage iür die Zukunft bc- ruht lediglich darauf, daß der Bedarf in den gewöhnlichen wenigsarbigen Artikeln verhältnißmäßig geringer zu werden scheint und sich der Geschmack überhaupt mehr de» bunteren, farbenreichen und damit verhältnißmäßig theurercn Tapeten zuwcndet. *— Die deutsche Möbelindustrie ist immer mehr mit Er folg bemüht ihren Producten auch im Auslände Anerkennung und Absatz zu verschaffen, während die deutichen Möbelhändlec im In- lande gegen die, namentlich in den großen Städten nicht leiten zu Tage tretende Unreellität gemeinsam zu Felde ziehen. Was die Ausfuhr anbetrifsi, so sind es namentlich die Möbel von seinem Holz, die gesucht sind. So wird aus Genua osficiell gemeldet: Möbel au» seinem Holz werden in größerer Anzahl aus Deutichland eingesübrt, nämlich 3185 kg; (1887), gegen 2939 kx im Vorjahre, 3395 kg im Jahre 1885. DeS weiteren wird gemelvet: „I» diesem Artikel steht Deutschland auch an der Spitze der Einfuhr, da Groß- brftannicn nur mit 28i1 kg, Frankreich mit 1827 kg und Oester- reich mit 1597 kg concurriren. *— Deutsche Zuckerstatistik. Nach amtlichen Angaben wurden innerbalb des deutschen Zollgebietes in der Zeit vom 1. August 1887 bi« 31. Juli d. I. mit dem Anspruch aus Steuer- Vergütung abgesertigl zur unmittelbaren Aussuhr: a. 298 48t 500 kg, d. 124 825 62t lux. e. 8494 802 ku; ferner zur Ausnahme in Sieuer- lägern: a. 101681 005 Ke. d. 26 475 695 kg, c. 4 771 302 Ke In der entsprechenden Zeit 1886/87 wurden >»i Ganze» mit dem An spruch aus Steueroergütunq abgesertigl: » 511080716 Ke. b. 143 853 632 Ke, o. 14 618 681 kg. Aus Steuerlägern wurden in der Zeit vom 1. August 1887 bis 31. Juli 1888 gegen Erstattung der Vergütung in den freien Verkehr zurückgebrachl: a. 42 383 580 Ke. d. 881114 Ke. o. 198 434 Ke Anmerkung: Es bedeuten die Zahlen unter ». Rohzucker von mindesten- 90 Proc. Polarilaiion und rasfi- nirter Zucker von unter 98 Proc., ober mindesten- 90 Proc. Polari sation, unter d. EandiS »nd Zucker in weißen volle» harten Broden rc. oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert, sogenannte Kry. stalls rc., unter o. oller übrige harte Zucker, sowie aller weiße, trockene (nirtit über 1 Proc. Wasser enthaltende) Zucker in Krystall-, Krümel- und Mehlsorm von mindestens 98 Proc. Polaniation. *— Eisenwerksaesellschast MaximilianShütte. Die am 6. d. abgehaltcne Generalversammlung setzte die Dividende aus 17,49 Proc. fest und ertheilte Decharge. -k- Dobriln»!, 9. August. Außerordentlich groß ist Heuer in unfern Wäldern der Reichthum an Steinpilzen, die größtentheils von armen Leuten eingesammelt werden. Händler fahren mit Ge- schirr in die Heidedörser. kaufen die Pilze aus „nd bezahlen gegen- wärtig den Korb mit einem Inhalte von 8 Metzen --- 40 I mit 3 Sine arme Faniilie von 3 Personen hat durch dieses Pilz- sammeln an einem Tage allein 14 .X verdient. Die Steinpilze werden von unserm Bahnhose auS nach Berlin, Dresden, namentlich aber nach Leipzig verlandt. G Eislebener Bankverein Ulrich, Zickert L Co. In einer am 8. d. M. abgehaltenen Sitzung de- AussichtSrathcS machte der Vorstand auch Mittheilunqen »der das Ergebniß de» 1. Semesters diese» Geschäsi-jahres. Die Miltheilunge» bezeugen eine fernere gute Entwickelung d«S Institut-; der Gewinn wurde als eia de- friedigender bezeichnet. Araiikfnrt a. M.. 9. August. Der „Finanzherold" schreibt: „Nach Miiiheiltingen au» Portugal sind an der vortugirsilchcn Anleihe bctheiligt die deulickie Gruppe mit 52 Millionen Mark, die sronzösiiche Gruppe mit 52 Millionen, die portugiesische mit 26 Millionen und eine weitere vierte Gruppe ebenjalls mit 26 Millionen. D. Eisenbahnproject Kassel-Kvln. DaS Projekt der directen Eüenbal »Verbindung von Kassel nach Köln wird in den beiheiligten Kreise» einig gesördert. In der letzten Sitzung des Ka»si»ä»»iichen Verein« zu Kassel wurde beschlossen, in Kürze eine Hauptversammlung aller beiheiligten Orte und In duüriellen «aäi Kassel einzuberuse», um über die vorzunebmende» Schutte zu beroihen. JnSbeloudere wurde erärtert, daß die E>u- reicduiig einer unmiitelbare» Etngab« an den Kaiser Wilhelm unter Hinweis aus die Eigenschaft Kasseis als Residenzstadt von besonderer Wirkung sei» werde, da der Kaiser gewiß nicht wolle, daß Kassel eiae Provinz alstadt dritte» Raaqe» werde, vou welcher der ibr nach geogropbncher Loge uud Bedeutung als ausstrebeud« Han delt- und Fabrikstadt zutommendr Weltverkehr durch um sie herum sübreud« Bahne» abgelenkt werden solle. Es wird übrigens um so «ehr aas das Lutaegenkommrn Le- preußischen Eisenbahn- Ministerium» gerechnet, alt eia« hohe ErtragSsähigkeit der vrajeclirte» Linie ««bedingt in Au«sicht steht. Außerdem sind ia dt« Finanz«, der »nnßischen Eiseubahnverwaltung überau« gute, so daß die Mittel znm Bahnbau vollauf vorhanden sind. — Wie hieraus zu ersehen, wollen die maßgebenden Kreise Kaffeis das ganze Gewicht der Stadt ia die Waagschale werfen, um die Bahn zu er- halten. Es muß anerkannt werde», daß die Bahn dringend noth- wendig ist sür den gesammten Verkehr des östlichen Mitteldeutsch lands nach Köln und die Hinterlande. ES ist auch nicht recht be greiflich, daß die Bahn nicht schon vor vielen Jahre» gebaut ist Die Ausführung derselben in nächster Zeit bars deshalb wohl als sicher angenommen werden. *— Zur Arbeiterentlassung bei der Dortmunder Unloa schreibt der fachmännische Dortmunder Correspondent des ,,Berl. Tagebl." Weiler: „Wie ich Ihnen gestern per Draht meldete, haben ans den Dortmunder und Aplerbeckec Werke» der Union Arbeiterkündigungen in größerem Umsange statlgesunden. In Dort mund sollen ca. 300 Mann wcgen mangelnLer Beschäftigung ent lasse» werden. Aus de» Aplerbeckec Werken bat man ichon seit einiger Zeit in Folge Ausbleiben- von Stabeiien-OrdrcS den B-trieb allmälig eingeschränkt; weitere Entlassungen sollen ebenfalls allmälig eintreten, wenn sich die Lage nicht bessert Es mögen 150 Mann sein, die bereits entlassen sind und denen gekündigt ist. Wie bekannt, war aus dem hiesigen Stahlwerke seit Juni vorigen Jahre- die Nachtschicht wieder eingesührt, und man hoffte daran durch Heran ziehung von Auslands-OrdreS festhalten zu können. Es hat aber nicht gelingen wolle», genügende Arbeit zu finden, was in Berück sichtigung de« Umstande-, daß die Dortmunder Union eine- der jenigen Werke ist, welches eigene Rohmaterialien hat, und mit den geringsten Selbstkosten arbeitet, auffällig erscheint. Man hat sich deshalb gcnölhigt gesehen, den Betrieb im Stahlwerk wieder aus die Tnges'ch cht zu beschränken, und es sind >>ahcr die 300 Manu dort überflüssig. In Aplerbeck wird nur Stabeiseu sabricirt; daher sehlt es auch an Aufträgen in diesem Artikel." *— Aachener DiSconto-Gesellschast. Am 11. d. M. findet eine Sitzung de« AussichlSralhs statt, i» welcher über die A». geleaenheit Cohen Bericht erstattet werde» wird. Nach jetziger Schätzung beträgt der Verlust durch die Lohen'jchcn Veruntreuungen, unter Berücksichtigung des im ersten Semester erzielten Gewinnes der Bank, am 1. Juli noch 1 Million Mark. Mit dieser Ziffer ist indessen der Gesammtverlust jedensalls voll bemessen, wahrscheinlich sogar reichlich hoch taxirt. *— Neue Brauerei-Gründungen. In das Handelsregister ist die Gründung der „Ottweiler Bierbrauerel-Gcsellschast vormals KarlSimon" mit einem Actiencapital von 350000 eingetragen. Zu den Gründern gehören die Bankiers Salomon Merzbach und Emil Schwarzschild in Frankjurt o. M. — Ferner wurden eing'tragen die in Hamburg gegründete „Aciien- Brauerei Äahrenfeld" mit einem Capital von 750000 -X Die Brauerei soll erst gebaut werden. Unter den Aussichtsräthcn befindet sich der Bankier Eduard Frege juo. — In Duisburg wird die Verwandlung der Feldichlößchen-Brauerei <Gebr. Böllert) und der Brauerei von A. Bodden in Aktiengesellschaften geplant. *— Die Auswanderung über Bremen betrug laut dem statistischen Bureau im Juli 6384 Personen gegen 6782 tn 1887 und 5323 in 1886; von Januar bis Juli 53 308 Personen gegen 62 917 in 1887 und 41194 in 1886. *— Bahnerössnung. Am 12. d. M. wird im Bezirk der großherzoglichen Eisenbabn-Direction zu Oldenburg die 13,60 km lange Bahnstrecke Essen-Löningeu dem Verkehr übergeben. *— SchleSwig-Angler Eisenbahn Die Gesammtein- nahmen des abgelausenen G lchästsjahres beziffern sich aus nur 39 484 und erhallen die Actionoire wiederum keine Dividende. *— Ueber die allgemeine Geschäftslage im Jahre 1887 urtheilt die Handelskammer zu Kiel in ihrem Jahresberichte aus Grund einer Zusammenstellung der über die einzelnen Geschäftszweige vor liegenden Mittheilungen: „Bereinigt man die Einzclberichte zu einem Gesammtbilde, so glauben wir, das Jahr 1887 in geschäftlicher Hin sicht als ein im Allgemeinen befriedigendes bezeichnen zu dürfen. Der bereits zu Ende des Jahres 1886 erwähnte Stfflstand in der bis dahin rückläufigen Bewegung machte im Laufe des jüngsten Jahres, wenigstens vorübergehend, für einzelne Zweige einer aufwärtsgehenden Richtung Platz Infolge davon trat im Spätherbst eine größere Lebhaftigkeit und Regsamkeit z» Tage. Vermochten auch einzelne Branchen das Jahr nicht günstiger als das Vorjahr abzuschließen, so lag für andere wiederum eine mehr oder minder wahrnehmbare Besserung vor. Die Ernte war ge- eignet, durch ihre Ergiebigkeit den Landleutcn einen annähernden Ersatz gegenüber dem Ausfall infolge der niedrigen Productenpreile zu gewähren. Der handarbeitenden Bevölkerung ist eine reichliche und im Ganzen lohnende Beschäftigung geboten worden." *— Recht treffend charakterisirt der Jahresbericht der Dan- ziger Kaufmannschaft, nach einem Rückblick auf den wenig er freulichen Gang des Danziger Handels im Jahre 1887, die immer mehr ausgebildete gegenseitige Absperrungspolitik der euro päischen Conttncntal-Staaten: „Die Umstände, von welchen eine gedeihliche Entwickelung deS Danziger SeehandelS vorzugsweise abhängig ist, haben sich keineswegs gebessert. Die Wirthschastspolitik der Staaten bereitet dem internationalen Güteraustausche, auf den Danzig in Folge seiner geographischen Lage mit allen seinen Er werbsinteressen hingewiesen ist, immer neue Schwierigkeiten und Hindernisse. Selbst die Eröffnung neuer Handelsweae durch den Ausbau kostspieliger Elsenbahn-Verbindungen und Wasserstraßen »nd der Segen reicher Ernten Pflegt dermalen nicht Vorüberzugehe», ohne daß der Versuch gemacht wird, gegen die natürliche Entwickelung des Welthandels durch Maßregeln der Gesetzgebung und Verwaltung künstlich neue Schranken wieder aufzurichten, — in dem schließlich doch vergeblichen Bemühen, die einheimische Gütercrzeugung mitten im Welthandel stehender Länder gegen den internationalen Wett betrieb abzuschließen und — wie dies neuerdings aus einer General Versammlung des Verein- der deutschen Sviritusfabrikanten ungemein treffend sormulirt worden ist — „die Rückwirkung der Weltmarkt preise aus die Inlandspreise zu beseitigen". Wo unterdeß, trotz der iinmer noch mehr verschärften gegenseitigen Absperrung der nationalen Wirlhschastsgcblete, günstige Lonjuncturen austrctcn, haben dieselben nicht selten ihren Grund nur in der Ankündigung neuer EingangS- zülle oder in den Coalitionen mächtiger Producentengruppen. Der Rückschlag pflegt alsdann nicht auSzubleiben." *— Die i» Bunzlau und Marklissa bestehenden Spin nereien und Webereien der Firma Gebr. Möller sind Gegenstand einer unter Betheiligung der „Darmstädler Bank" neu gegründeten Aktiengesellschaft geworden. Das Actiencapital der aus den Namen Loncordia-Spinnerei eingetragenen neuen Gesellschaft umfaßt 3 Millionen. *— Rückgang der Spritfabrikation. Ia dem Bericht der Sorauer Handelskammer leien wir: „Die Spritsabrikation und Destillation, welche bi» zum 1. October 1887 sich in normalen Bahnen bewegt'', bat auch in unserm Beztrke durch das Brauntweiw stcuergesetz cinin sehr bedeutende» Rückschritt zu verzeichnen. Dev selbe ist einerse ts bedingt durch die starke Einschränkung im Brannl wcinconsum. welcher weniastens um 40 Proc. gegen irüher zurück gegangen ist, und andererseits durch die bedeulenden Unkosten und Verluste, welche die Anwendung des neuen SlcuergesctzeS mit sich bringt." *— Betriebseinstellung von Brennereien. Aus Hohen, zollern wird darüber geklagt, daß infolge de« Branntweinsteuer- geiktzes säst alle Brennereien ihren Betrieb eiugesielll haben; nicht sowohl die Höhe der Steuer, al- die Aussührungen über die Er hebung haben zu diesem Schritte veraalaßt. Es sind überwiegend kleine Brennereien, insbesondere Lbstbreanereien, die dort bestehen. —w. Württembergs Waldwirthschait. Die Gesammt- släckie Württembergs an Wald beträgt 192000 da, davon kommen aus Laubholz 76 000 da (oder '/») und aus Nadelholz 107 000 da (oder '/»)- Der Gesammtertrog an Derbholz und Reißia betrug 1886 1 Million Feftmeter oder pro Hektar 5.65 Festmeier. Vom Ge- sammterirog an Derbholz lammen aus Elchen 6,l Proc., aus son stiges Laubholz 25.5 Proc., aus Nadelholz 68,4 Proc. Der durch schnittliche Auslirichserlü« pro Festineter betrug aus eichenem Stamm- bolz 25,57 », aus Nadelbolzftammdolz 13,19 >l. pro Raummeter buchene Scheite und Prügel 6 49 », von Nadelholz 4,l7 ^l, pro 100 Stück gebundene Buchen-Welle» 14,66 ^l, pro Centner Eichen- glanzrinde 4,95 >ii Der Gesammtertrog der Linnabmen aus Holz- ertrag und Nebennutzunoen berechnet sich aus 9,8 Millionen Mark, der Gesammtbeira» an Ausgaben (einlchließlich der Unlerhalinag de« Forslverwaliung»- »nd Forstschntzpersonal») ans 4,4 Mill. Mark 4 - (darunter an Holzmacherköhnen 1,5 Mill. Mark), der Reinertrag aus 5,4 Mill. Mark oder 28,79 pro Hektar. *— Prager Eisenindustrie-Gesellschaft. Die Bilanz arbeiten der Prager Elsenindustric-Geiellschast sind, wie verlaut«, zum Abschlüsse gelangt und haben sür das mit dem 30. Juni endigende Betrlebsjakr ein durchaus befriedigendes Resuuat ergeben. Ueber die Dividende selbst ist uoch kein Beschluß gefaßt, doch wird dieselbe nach Vornahme der entsprechenden Abschrei bungen höher bemessen werden jedenfalls als im Vorjahre. Wie man wissen wollte, wird eS in »itt«richleten Kreisen als wahrscheinlich betrachtet, daß sich der Verwaltungsrath pro 1887/88 schließlich aus eine Dividendcnziffer vo» 13 fl, einigen werde. Für das Be- tricbsjadr 1886/87 wurde bekanntlich eine Dividende vou 10 fl. (--- 5 Proc.) zur Bertheilung gebracht. *— Oesterreichisches Seuseacartel. Unter den öster- reichischen Seusengewelken wird sür ein Sensencartel lebhaft ogilirt. Doch ist, wie da- „Handelsmuseum" meldet, die Bildung desselben durch die ffolirte Lage der einzelnen Gewerkschaften, die Verschieden- heit ihrer Production», und Alffatzverhältiiiffe sehr erschwert, io daß es kaum gelingen dürfte, noch in dieser Saison eine Bereinigung der Fabrikanten zu Stande zu brtngeo. *— Donou-DampfschisssahrtS.Gesellschaft. Der Ler- kehr auf der Donau ist ein ununterbrochen reger, so daß die Donau- DampffchiffsahrtS-Gesellichaft ihren ganzen Schiff-Park tn steter Ver wendung hat. Trotz dieser regen Inanspruchnahme, welche voraus- sichilich die ganze Campagne hindurch andaurru wird, ist zufolge der äußerst billigen osficiellen Tarife, welche durch die Rabatte uoch niedriger werden, der Reingewinn der Gesellschaft a» diesen Trans porten nur eia spärlicher. Die Unternehmung zieht deshalb bereits in Erwägung, ob es nicht ongezeigt erscheine, einen Theil der Re faktien zu kündigen. Die Eniicheidunq wird aber erst getroffen werden, wenn die maßgebenden Persönlichkeiten der Direktion und des VerwaltungsratheS, welche jetzt von Wien abwesend sind, zurück- gekehrt iein werden, was gegen Ende dieses Monats zu gewür- tigen ist. Bern, 8, August. Wie man vernimmt, hat der BundeSrath im Beschlüsse, daß die Eisenbahngesellichaften in Zukunst über die Erträgnisse der einzelnen concedirten Bahnstrecken Rech- nung oblegen sollen, von Ansang an erklärt, er sei bereit, mir den Badngesellichaslen über die Art und Weise, wie die- zu geschehen habe, in Unterhandlungen zu treten. > Zürich, 6. August. Aluminium-Industrie in der Schweiz. Die hervorragenden Eigenschaften, welche das Aluminium durch Legirnng gewissen Metallen, wie Kupfer, Eisen u. s. w. zu erlheilen vermag, haben schon seit längerer Zeit die Aufmerksamkeit der Metallindustriellen aus sich gelenkt, und es lasten diese Eigen schaften eine stets wachsende Verwendung jener Metallcompositionen voraussehe». Aber die Schwierigkeiten, die sich bis jetzt der Dar- stellung jener Legirungen im Großen entgegenstelllen, batten auch zur Folge, daß dieselben nur zu verhällnißmäbig hohen Preisen in den Handel kommen konnten. Die schweizerische metallurgische Ge- scllichist in Lauffen-Neudaulen, Canton Schaffhausen, hat es mit Ersolg unternommen, Nluminium-Legirunge» in großem Maßstabe daizuslelle», und zwar unter Anwendung des Hvroult'jchen Patent- versabrens. Dieses besteht wesentlich darin, schwer zu reducirende Metallverbindungen durch den elektrischen Strom und vermittelst bestimmter Elekiroden zu schmelzen und die darin cnlhaltenen Metalle durch Elektrolyse auszuschciden. Die eine, negative, Elektrode besteht au? dem Melall (Kupfer, Eisen, Zm»), welchem man das Aluminium beimengen will; die andere, positive, wird gebildet auS einem in geschmolzene Thonerde tauchenden Bündel von Kohlenstäbeo Der elektrische Strom wird erzeugt Lurch zwei von einer vcrlicalcn Ion- vnl-Turbine getriebene Dynamos von je 6000 AmpöreS und 20 BoltS, die ibrericits durch eine 301 Amperes-Dynamo erregt werden Die Tur bine ist vom Hause Escher, Wiß L Co. in Zürich sür den vorliegenden Fall ipeciell conslruirt worden. Die Stromverhältniffe, welche dieser Proceß erfordert, haben es nothwendig gemacht, sür diesen Zweck ipccielle Dynamos zu bauen, wobei die Hauptschwicrigkeit in der Erzeugung einer so hohen Stromstärke lag. Den» Maschinen sür eine solche abnorme Stromstärke wurden überhaupt noch niemals gebaut, und >S gehöre» dieselbe», wenn man ihre Leistung mit der geringen Tourenzahl vergleicht, überhaupt zu den größten Dynamos, welche jemals gebaut wurden. Die Herstellung dieser Riesenmaschinen Halle die Maichinensabrik Oerlikon bei Zürich übernommen Mit de» Installationen der schweizerischen nielallurgischen Gesellschaft können täglich 300 kp; Aluiiiinium, bezw. 3000 kx lOproc. Alu- miniuni-Bronze producirt werden. Der Betrieb ist ein continuir- licher. Als nicht weniger bemerkenswerthe Aluminium-Compositione» seien noch erwähnt das Aluminium - Messing und das Ferro. Alu minium; ersteres zeichnet sich durch seine Härle und Dehnbarkeit aus; letzteres bewirkt, bei» Stahl in geringen Verhältnissen bei- gcmengt, leichtflüssigen und blasensreien Guß. Die Darstellung des Ferro-Aluminiums ist die nämliche wie die der Bronze, indem Eisen an Stelle des Kupfers tritt. Am 30. Juli d. I. tand in Gegen wart von Actionairen und Mitgliedern des Berwaltungsrathes die Inb-iriebietzung der großen Dynamo-Anlage der schweizerischen mctallurgiichen Gesellschaft statt. Die in Betrieb stehende Anlage hat sich in allen Theileu als ciue vorzüglich sunctionirende er wiesen. (Allg. Ztg.) *— Ursprungszeugnisse sür Italien. Das italienische Finanzministerium hat an die Zollämter eine Versügung erlassen, der ziisolge vom koninienden 1. September an die Zollämter auch für geradenwegs auS den Ur prungsländern kommende Maaren Ur prungs- »eugnisje verlangen. Hiervon ausgenommen sind nur die Waaren- sendungk» aus de» außereuropäischen Ländern jensrits der Meer enge» von Gibraltar und Suez. Zur Ausstellung von Ursprungs zeugnisse» sind in Zukunft auch die deutichc» Polizeibehörden und die im Ausland« bestehenden italienischen Handelskammern ermächtigt. Als wahre Ursprungszeugnisse werden ferner die i» England üblichen, vor einem Notar oder vor dem Richlcr beschworenen UrsvrunqS- Erklärungen angesehen. Dem Ursprungszeugnisse ist außer der Zollerklärung noch der Fraedibries oder einc vom Absender an der Abgaiigsstclle abgegebene Erklärung beizuiugen und dies zum Zwecke der Bekräftigung, daß die Waare wirklich aus dem Lande stammt, wo das Ursprungszeugiiiß ausgestellt worden ist. Ursprungszeugnisse, welche ein späteres Dalum tragen als daS der Ankunst der Waare an der Abgangsstation, haben keine Giltigkeit. Nlchtsranzüsijche Waare», welche über Frankreich nach Italien versandt werden und selbst auch von de» vorgeschriebenen Ursprungszeugnissen jbe- gleilct sind, werden vo» den italienischen Zollämtern als französische Maaren behandelt, wenn sic nicht das sranzösiiche Staatsgebiet m plombirten Wagen durchlaufen haben. Garne, Gewebe und im All- gemeinen alle sraiizüsiiche» Erzeugnisse, die i» einen andern Staat geschickt werben, ui» Lori irgend einer Bearbeitung unterzogen zu werden, verlieren dadurch nicht ihre Llgenichasi als französische Maaren. Tic ministerielle Verfügung enthält ferner noch Vor- schristen über die Form, in welcher in Zukunst die Ursprungszeugnisse auszustelle» sind. *—Zollerhebungen in Italien. Man schreibt der „Voss. Ztg." aus Rom: Die Regierungsvorlage, betreffend den neuen Zolltarif für chemische Produkte, konnte in der letzten Session der Kammern nicht mehr durchberathe» werden, und es wurde deshalv der Regie- rung anheimgcstellt, die für unausschirbbar erachteten Zollerhöbungen für Essig und Essigsäure, bezw. für Saccharin durch könig liches Decret vorbehaltlich nachträglicher Genehmiaung durch die Kammern in Kraft treten zu lassen. Das Decret ist jetzt erschienen und setzt den Zoll für Essig und Essigsäure von 10 Proc. oder weniger aus 15 Lire, von mehr als 10 Proc. und weniger als 50 Proc. aus 90 Lire, von mehr als 50 Proc. auf 180 Lire und sür krystallisable Essigsäure aus 200 Lire per Doppelcentner fest. Der Zoll auf Saccharin ersährt die enorme Erhöhung von 4 auf 1000 Lire per Doppelcentner. *— Von der serbische» Eiienbahnbetriebsgesellschaft wurde an die Direktion der bulgarische» Eiienbahnen die Aufforderung zur Sicherung des internationale» Verkehrs gestellt mit dem Bemerken, daß b i Nichterfüllung derselbe» die Eröffnung des Anschlusses am 12. August nicht werde stattfinden können. *— Gründungen in England. Im Juli wurden in Eng land 141 neue Acttengeiellschafteu gegründet, deren Gcsammtcapital sich aui 12 666 689 4» beziffert. 0. k. Der Werth de» Lande» i» England. Sin Bild von dem Rückgang» de» v«rlh«» de» ländlichen «tgrolhum« in d„
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht