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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-13
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1888
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4vir derjenige» speessische» vchädlichkett»,. welch«, al« sog«««», Kraul, heiisgifte, dal Vorherrschen bösariiger, tropilch oder snbttopilch gelegene» Gegend«, vorzugsweise oder leibst ausschließllch eigen- thümlicher Krankheiten bedinge» und, weuo auch keineswegs aolh- wendig au da» Klima gebuude». doch in einem sehr hohe» Grade von demlelbeu abhängig stad. Borzugsweisr gilt da» von dea bös- artiqen Malaria kraukheitea. schweren formen von Darmkatarrh und Ruhr and — für die westlich« Hemisphäre und einig« Puact« de» tropischen Lhrile» der Westküste Afrikas — vom Gelbfieber. Aller« ding« bleiben auch die eingeborenen Iropeubeivohuer, deneu gegen die klimatischea Linflüste ihrer Heimaih eine absolute Widerstand», sühigkeit zukommt, vou diese» Krankheiten nicht unverschont, allein sie erkranke» an denselben weit seltener und, wa« Ipeciell Malaria- sieber und Gelbfieber anbelangt, in einem viel mildere» Grade all die Einwanderer, so daß st« sich diesen gegenüber einer angeborenen, wen» auch nur relativen Immunität vor denselben ersreuen. E» ist eine durch die Lrsahrung aller Zeiten und aller Orten bestätigte Thatsache, dab da« körperliche Befinden de» Menschen, sowie überhaupt jede» lebenden Wesen» sich in dem Klima am günstigste» gestaltet, in welchem das Individuum heimisch ist. da» heißt, wo die ihm angeborene, von Raren- und Nationalitäts-Verhält nissen abhängige physisch« Anlage in vollkommenster Uebereiustiinmung mit alle» denjenigen äußeren Einflüssen steht, welche den Menschen umgebe» und aus ihn einwirken. Ferner aber hat di« Ersahrung gelehrt, daß dem Mensche» die Fähigkeit zukommi, sich mit seiner Existenz dea Einflüsse» eine» ihm sremdartigen Klima« derartig an- zupassea, daß «r selbst i» gleicher Weise, das heißt ohne Schädigung seine» körperliche» Verhalten«, wie in der eigenen Heimaih za leben und zu wirke» i» de» Staad gesetzt wird. Die Anpassung setzt ge- wisi« dauernde Veränderungen in den Functionen de» Körper» voran«, und de» mit diesen allmälig eintreteadeu Veränderungen der Lebeaövorgäage verbandenea Lroceß bezeichnet man mit dem Namen der „Acclimatisation", während man von „Lolouisation" spricht oder doch spreche» dars, wenn diese Anpassung der einer be stimmten Roer oder Nationalität ongehörigeu Individuen an da« ihnen sremdartige Klima eine so vollkommene ist, daß sie damit auch die Fähigkeit gewönne» habe», sich daselbst durch Fortpflanzung dauernd zu erhalte» »»d zu vermehre», sowie in ihrer nationalen Eigenthümlichkeit zu behaupten »ad somit eine Ansiedelung im eigentlichen Wortver» üaade zu begründen. E« bleibt daher nur sraglich, wie weit diese Acclimatisation«- und Colouisattou«sähigkeit der Menschen, beziehent lich der einzelnen Rare» und Rationalitäten reich«, ob sir eine ganz allgemeine, über da« ganze Menschengeschlecht und über die ganze Erdoberfläche gleichmäßig verbreitete, oder ob sie über verschiedene Racen und Nationalitäten nur aus bestimmte klimatische Kreise be schränkt ist, über welche hinan« die Fähigkeit derselben sür Acclima- tisation nicht mehr besteht, wo sie sich den äußeren Einflüssen nicht mehr auzupassen vermögen, beziehentlich Krankheit und srühzeiliger Tod rrsolgt. aoch eine Vermehrung durch Fortpflanzung nicht zu Stande kommt, die Nachkommenschaft vielmehr frühzeitig zu Grunde geht und eine Persistenz demnach nur durch sortdauerude Zuzüge aus der Heimaih erzielt werden kann. Wenn man die Einheit de« Menschengeschlechtes aunimmt und der Hypothese huldig», daß der Mensch von einem Punkte der Erd- oberfläche sich über alle Zonen verbreitet habe, so muß man aller dings eine absolute Acclimatisation«sähiqkeit de- Menschen zuqeüen. Doch die« hat sür uns nur theoretischen Werth, in der Praxi« gestaltet sich heute die Angelegenheit ganz ander«. Die Er- sahrung lehrt nämlich, daß die Acclimatisation eine« Indi viduum» um so leichter und um so vollständiger eriolgt, je geringer die Differenzen in den klimatischen Verhältnissen zwischen seinem Heimathlande und seinem neuen Aufenthalts- orte sind, daß daher in der Accliniotisationssähigkeit verschiedener Nationen, mögen sie einer oder verschiedenen Racen angehöreu, sür einen bestimmten geographischen Pnuct erhebliche Unterschiede be. stehen, je nachdem sie sich rein erhalten oder mit anderen Nationen gemischt haben. Auch ist es eine alte Erfahrung, sührt Virchow au, daß die verschiedenen Racen in sehr verschiedener Weise den Einflüssen de« Klimas unterliegen und in sehr verschiedenem Maße demselben Widerstand leiste». So ergiebt sich ei» auffälliger Gegensatz der eigentliche» Indogrrmaneo, der Arier, gegenüber den Semiten. Sowohl die Araber, wie die Juden widerstehen ungleich besser den Einflüssen de« Klima«, ja e« scheint hier weiter »och eine sekundäre Abstusung zu bestehe», insofern al« die Juden, soweit die bisherigen Untersuchungen gehen, sich dauernd fruchtbar fort- pflanzen, während bei den Arabern häufig eine Abschwächuug ein- tritt, welche nur durch Wiederaussrischung de« Blute« beseitigt werden kann. Die Möglichkeit, welche der Islam bietet, durch Franeu von beliebiger Abstammung, auch eingeborene, die Rare zu verändern, hat sehr dazu beigetragcn, eine Art von Eontinuität zu „Die Geschäfts-Resultate der öfterretchtfch-nngarischen Lebensversicherungs-Gesellschaften" und der ausländischen Lebensversicherungs-Gesellschaften in Oesterreich im Jahre 1887. Von B. Israel. (Separat-Abdruck au« der „Statistischen Monatsschrift", herausgegeben von der k. k. statistischen Eentral-Lommisston.) * Wien. 8. August. Dem sehr instruktiven Buche entnehmen wir Folgende«: Seit dem Jahre 1882 ist in Oesterreich-Ungarn keine neue LebeaSversicherungs-Gesellschalt ins Leben gerufen worden, so daß auch in der diesjährigen Statistik nur die Ergebnisse von 19 einheimischen Anstalten enthalten sind, und zwar von 10 Actien- uud 9 GegenseitiqkeitS-Gesellschasten. Dagegen ist die Zahl der in Oesterreich conceisioairteu ausländischen BersicherungS-Sesellschafteu im Jahre 1887 um zwei gestiegen, indem der Pariser „Aigle" und die „Rew-Norkcr Germania" Eoncession nahmen; die letztere Gesell schaft veröffentlicht pro 1887 noch keinen Specialausweis. Es waren solaende 19 einheimische Gesellschaften thätig: Aktiengesellschaften: Assicurazioni Generali. Azienda. Riunione Adriatica, Anker, erste ungarisch« Lersicheruugsgesellschast, Oefterreichischer Phönix, Donau, Pester Foncivre, Magyar Franczia, Wiener Lebens- und Rcnten- versicheruugS-Aostalt; Gegenseitigkeits-Gesellschaften: Janu«, Austria, Beamtenvereiu. Praha, Slavia, TranSsyIvania, Concordia, Krakauer Versicherungs-Gesellschast, Giselaverein. Der Lour-sturz am Schluffe de- Jahres 1887 ha» unsere 19 BersichernugS-Gesellschasteu, welche einen großen Theil ihre- Bermügen« in pupillarsicheren Wcrthvapieren investirt haben, arg mitgenommen, da deren EourSverluste 2 488 000 fl. betrugen. Aller- ding« waren 4 Wochen später die Course wieder bedeutend höher und ei» großer Lheil de« EourSverluste« verschwunden, aber dem Affecuranz-Regulativ entsprechend mußten in den Bilanzen die Course vom 31. December 1887 eingesetzt werden, und so haben diese Ber- luste de» GeschSstSgewina bei einzelnen Anstalten völlig absorbirt, bei dea meisten ungünstig beeinflußt. . Die BeschästSbewegung war 1887 folgende in Gulden: »ctiru- Se,e»Ie,li,e nesellschften Anstalten Summen Neue Abschlüsse; ! ! : 67258 860 22 089 226 89348086 Fällig wurde» .... 7026462 2162759 9189 221 Vorzeitig gelöst wurden . 35 950 813 11377 830 47 328 643 Versichern»»««». End« 188? 369 345 317 146 787 358 516 122 675 Zuchwach« gegen 1886 . 84 281 589 8 548 637 32 830 226 Während in Folge günstiger Sterblichkeit-Verhältnisse weit weniger sür fällige Versicherungen zu zahlen war, al- die Wahrscheinlichkeits rechnung annahm, repräsentirten die vorzeitig gelüsten Versicherungen noch immer eine sehr hohe Ziffer und absorbirten nicht weniger al» 53 Proc. der neuen Abschlüsse. Die Ursache dieser ungünstigen Erschein»»» liegt zum Theile in der Auwerbemethode durch reisende Aqente», hauptsächlich jedoch in der Leichtlebigkeit unserer Be- völkerung, welche der Lebensversicherung keinen großen Werth bei- mißt, t» Folge dessen sich sehr leicht entschließt, den eingegangenen Vertrag wieder zu lösen. Der Nettozuwach« der Lapitalsver- sicherauge» war 32 830826 fl., der bedeutendste, der bisher erzielt wurde. Die Steigern»« ia den einzelnen Perioden war eine wachsend« und e« würde der Zuwachs noch größer anSfallen, wenn bei ollen Gesellschaften die nöthige Energie entwickelt würde. Welchen Ei», fluß eine energischere Leitung ausübt, beweist z. B. der österreichisch« Phönix, welcher 1880 nur 113 301 fl.. 1884 873 222 fl.. 188? da- gegen 1919 600 fl. Retto-Zuwach« erzielte. Zu bedauern ist, daß die wechselseitigen Anstalten io unbefriedigende Fortschritte machen, während dieselben in Deutschland von so großem Einflüße sind. Mit Ausnahme de« BeamlenvereineS und de« Giselavereine« hat 1887 keine wechselseitige Anstalt sür eine Million Gulden Zuwachs erzielt, trotzdem dieselben bedeutend« Beträge für Provisionen ouSgebea. Wir lasse» nnn ein« Ausstellung folgen, welche die Geschäft«, bewegung der Eapitalsversicheruogea seit dem Jahre 1876 darstellt, muffen ledoch hierzu bemerken, daß der Netto - Zuwachs hier nicht immer der Differniz zwischen ne,» Abschlüsse» »nd de» Absälle» schaff«,, dt, t« »rmed« «e»o««»n kei», ImttimM» der Nor« ist. da Da«, wa« darau« hrrvargedl. mlt der Zeit eia« Mischraee wird, die mit der ursprünglichen Rae» sehr weuig Aehulichkei« hat und mit jedem Jahrzehnt »»d mit jedem Jahrhundert sich mehr davon entsernt. Vas Aschenbrödel -er Pflanzenwelt. Rnturgeschichtltche Stutzte da« vaitznin Gärtner. Nachdruck o«r»»Ir»- Eisendors t. Böhmerwold, 11. August. Da da« beurige noßwarme Wetter ei»e außerordentliche Menge Pilze zeitigt, so daß zur Zeit der grüne Lisch i» Wiese und Wald reich damit besetzt ist. so ist e« wohl angebracht, eia gute- Wort für da« „Aschenbrödel der Pflanzenwelt" eiuzulegeu und dasselbe wieder ia sreuudliche Erinnerung zn bringe». Wohl mag mancher dazu den Kopf schütteln, indeß ist auch gewiß, daß der Feinschmecker im Vorgefühl des Hochgenüsse«, welche» ihm eia Schwammessen bereitet, sich einen gesegneten Appetit wünscht. WaS ist eS den», da« die weise schaffende Hausfrau bestimmt, aus die Nachbarin, welch« aus die Speisekarte des Tage« „Pilze" gesetzt hat, mit zweifelndem Buge zu blicke» oder das dea Geiellea bewegt, Löffel und Gabel bei Seite zu legeu, wenn der aromatische Geruch eine« Schwammest«»« über seinen jugendlichen Schnurrbart streicht? ES ist nicht« weiter als Lornrtheil, da« namentlich i» der Furcht vor Vergiftung seinen Ursprung hat. Ist es doch noch gar nicht so lange her, daß drüben ia Wunder- liagen nicht allein die Kiader de« Orte«, sonder» auch Erwachsene durch da« Fenster zuschautea, al« der ueuangestellte Nachtwächter und Gemeindediener mit seiner vielköpfigen Familie' drinnen am Tisch« saß und mit zusriedeuein Lächeln über die dampfenden Pilze hiuweg zu seinem halben Dutzend Kinder hlaübersah, die sich'« dabei wohlschmecken ließen. Al« aber vollend« am nächsten Tage de« Wächter« „Rangen" beim Holzleien etliche Exemplare vom Sinn- Pilz (Loletun estnlls) fanden, Stücke daran« brachen, sie schälten und mit großem Appetite verzehrten, da bekreuzte» sich di« alte» Mütter, die eben «ine Bürde Holz aus die Schultern luden; den» die- schie» ihnen nicht mit rechte» Dingen zuzugehen — e« war ihae» Leusel«, zeug und Hexenspuk. Vielfach brachte früher der Aberglaube de« Volke« die Pilze mit Hexeu und Hexerei ia Verbindung. Wer hätte noch nicht« von Hexen- kreisen gehört! ES ist die« nämlich die eigeathümlich« Erscheinung, daß gewisse Pilzartea, wie der Eierschwamm (Onotburellu» «barme) und der Süßling (l^stouw ropanänw) ia einem regelmäßigen engeren oder weiteren Kreise au- dem Boden aufschießen. Aus Wiesen ist das saftige Grün unmittelbar innerhalb des PilzkreiseS, sowie der spärliche Rasen inmitten desselben um so ausfälliger. Die Erklärung hierfür ist aber längst gegeben: Vor Jahren hat im Mittelpunkte de« heutigen Kreise« nur ein Schwamm gestanden, dessen Mycelium nach allen Seite» gleichmäßig sortwuchs «nd von Periode zu Periode die Fruchtträger entwickelte, die nun den Kreis bilden, der sich oft durch da« fette Grün von seiner Umgebung merklich abhebt und den Namen HexeakreiS sührt. Man braucht nur für die Stimme de« Volke« ein offene- Ohr zu haben und wird dann mehr, vielleicht recht gruselige Geschichten ersahreu. Aber nach und nach fallen die Vorurtheile, und die Pilze nehmen die ihnen gebührende Rolle im täglichen Haushalte ein. Es ist in dieser Beziehung schon viel geschehen uud besser ge- worden. Die LectionSpläne der Schulen weisen im botanischen Unterrichte auch diese „Landstreicher im Pflanzenreiche" nicht von der Tbür, io daß die Kinder wenigstens etliche Arten der nützlichsten Pilze kennen lernen, um nach ihnen aus die Suche gehen zu können. Dem Großstädter aber, der nicht selbst „iu die Pilze geht", aber dennoch Interesse sür sie hegt, ist zuweilen durch Ausstellungen von Schwämmen und ihren Nachbildungen Gelegenheit geboten, Pilz kenner zu werden, und der Schwammeffer hat ja die Genugthuung, daß über den Verkauf auch diese« Artikel« da« nie schlummernde Auge der Polizei wacht. In Oesterreich haben sogar die Markt- richler den Verlaus von Schwämmen zu controlireu, auch sind be» stimmte Plätze angewiesen, wo der Pilzverkaus ftattfiaden dars. Dabei dürseu die einzelnen Exemplare nur in zwei Stücke zer» schnitten sein. Fälle von Vergiftung durch Pilz« werden wohl ziemlich selten constatirt und würden wahrscheinlich gar nicht mehr Vorkommen, wenn man deu Pilzen da« verdiente Interesse eut- gegenbrächte. Beim Einsammeln der Schwämme muß mau selbstverständlich sehr vorsichtig zu Werke gehe», »ad »or die Ersahrung darf in jedem einzelnen Falle entfcheideu, da die gewöhnlich angegebenen Kennzeichen der Giftigkeit nicht zuverlässig sind. Beispielsweise m«grn hier folgend» Erwähn««» stade,: porSse« und »käsige» Fleisch, unangenehmer Geruch uud widriger Geschmack, schnelle Ver» äaderung der Farbe de« Schwaminfleijche» berm Durchschneiden, Aussicker» eine« Milchsäfte« beim Zerbrechen, auffällige Farbe und Gestalt. Blätter unterhalb uud Schuppen aus dem Hute. Beweise der Lrüglichkeit solcher Merkmale liefert schon der volksidümliche Kapuziner (koleta» 8c»d«r aurantiacua), der beim Zerschneiden grau dis schwarz wird. Der meist hellrot- gefärbte Fliegeaschwamm (Xxnricu, wuseariu») riecht nicht übel und ist doch höchst ginig, währeod wieder einzelne Soeiseschwämm» einen scharfen Geschmack haben. Der gesuchte Eierschwamm, sowie das gelbe Hohneakämnichen (Olavitrm ü»vi») zeichaeu sich oft durch grelle Farben au«, und die als Leckerbissen geltende» Lhampignons (Agaricu, campest«», arveusi» und X »^lratien») sind Blätter« Pilze Leider haben diese drei Arten auch ein giftige« Gegenstück: den falschen oder Schierlingschampignoa s^gurieu» pbaUoistaa); eia offenes Auge und eine gute Nase finden jedoch die Unterschiede: dicken Wulst am Grunde de« Stiel« uud rigeathümlichea. au Opium erinnernden Geruch, bald heraus. Endlich lassen viele Leute diese blaffen Kinder de« Pflanzenreichs unbeachtet, weil denselben das belebende Grün kehlt und bei ihnen sohle Farben vorherrschen. Ihnen sind die Pilze „Gespenster des vegetabilischen Todteareich«". Auch die nächste Umgebung vieler Schwamme mehrt die Abneigung in manchem Herzen. Denn stockende Lust, Feuchtigkeit und Wärme, vegetabilische, sich zersetzende Stoffe sind stet« Grundbedingung de« Pilzreichthum«. Noch aiidece sühreo Entschuldigungsgründe eigener Art an. „Pilze siad eine zu plebejische Speise", meinen die Reichen, während die Armen der Meinung sind, daß Schwämme nur al« „Leckerbissen sür die Wohlhabenden" da seien, indem ihre Zubereitung eine zu kostspielige sei. Daß diese Gründe nicht stichhaltig siad, lehren schon die Kochbücher. Vornehmlich sei hier die Verwendung der Schwämme zu Gemüsen bervorgehobeu, wofür sich alle eßbaren eignen. Die klargeschaitteneu Stücke wäscht mau nur mit kaltem Wasser, weil warmes dir Nähr- kraft und den Wohlgeschmack mindert. Alsdann kocht man sie mit Salz und Wasser gar, thut iu Fett geröstete« Mehl, Zwiebeln und Petersilie hinzu, kocht sie zum zweiten Male und gießt Fleischbrühe daran. DaS Essen ist fertig; wohl bekomm'«l — Bilzschnitte zu Suppen, Salat oder Soja verwandt, liefern wohlschmeckend« Gerichte, dessen gar nicht zu gedenken, daß sie auch gedämpft, geschmort gegessen und eingemacht und getrocknet für dea Winter allsbewahrt werde» können. Ist auch die ausgestellte Behauptung, daß Pitze die Nahrhaftig keit be« Fleisches übertreffeu sollen, hinsällig geworden, so ist doch erwiesen, daß sie durch großen Reichthum an Stickstoff, besoaders an Proteinsubstanzea und eiweißen Stoffen, ein vorzügliches Nah- rungsmittel liefern. Der größte Stickstoffgehalt der Pilze übersteigt den de- Weizens ums Doppelte und Dreifache, während auch die stickstoffärmsten mit den empsohlenstea Hülsensrüchten auf gleicher Stufe stehen. Fehlt ihnen auch da« Stärkemehl, so enthalte» sic doch viel Mannit, gührungSsähigen Zucker, fettes Oel, eine große Menge von Extraktivstoffen und organischen Säuren. Die Chemie hat auch hierüber Licht und Wahrheit verbreitet. Au Verschiedenheit im Geruch rund Geschmack stehen die Pilze obenan. Dea echten Reizker (^xnricus steliciosn») kau» man ein- leqen wie Gurken; der mehrfach erwähnte Eierschwomm hat einen pscfferortigen Gesstimack. während sich die Trüffel durch aromatisch weinartigen Geruch uud Geschmack aukzeichnet. Wenn einem Jahre Obst und Nüsse mangeln, so liefern der Schmerling (Loletus granu- Intus), der Parasolichwamm Op^ricus procerus) uud der Steinpilz einen Ersatz und hat uns eia später Frost den Genuß von Aprikosen verdorben, so können wir uns immerhin mit den, Aprikosenqeruch des Pfifferling« (OantbareUu, cidnriu») begnügen. Die Pilze wollen jedem Geschmacke gerecht werden und zum guten Theil können sie es auch; wenn nur die Gaumen ia dieser Beziehung die Forderung nicht zu hoch stellen. Und nun zum Schluß mein lieber Pilzverächter und Nicht- Schwamm», denn Dich habe ich namentlich im Sinne, schließe Dich einem Pilzkenner und -Liebhaber aus seiner „Schwammjagd" an! Er wird sich nur freuen, wenn er nicht allein durch Wald. Wiese und Feld zu streift» braucht, und Du kannst eS ihm ja später, nach Deiner Belehrung und Bekehrung, dadurch danken, daß Du ihn, wenn Du einmal einen recht großen Semmelpilz (Lolzeporus eov- üueu») gesunden hast, zu Gaste bittest; deau an ihm können sich bestimmt drei bi« vier Personen sättigen, und ein „Prosit Mahl- zeit!" würde sich dabei al« ganz überflüssige Höslichkeitssorm erweisen. Volksmrthslhastliches. All» für diesen Theil bestimmten Sendung» find »n richten an den verantwortlichen Redakteur desselben <k. <s. Lau» in Leipzig. entspricht, nachdem in dem Zuwachs« einige Porteseuille-Uebertragungeu enthalten sind, anderseits im Jahre 1886 das Portefeuille der > „Lutreprise stes powpes kunübre»" abgesallen ist. Neue Ab g°lli,-Sr> Iedtn»-Ber Vorzeitig giiMiieNb- zelofte leöen« Ber» gavilai»- Beckl».- verstch- Stond am Stand der Schlüge ausland Ge 1876 sätüfte 30.00 sicher»», sicher»», »erfich. »er Jahre >a Millionen Guide» öftere, währ»», - 0,80 4,00 36,68 255,83 lellschatlen 8,60 1877 , , 32,87 0,55 4,24 27.31 256.60 14.10 1878 , 37,11 0,81 4.33 23,81 264,76 19.60 1879 , , 42,29 0,89 4.65 22,39 284,00 27.60 1880 , 65,40 1.11 4,97 31,17 312.14 36,60 1881 , , 69,83 1,44 5,03 39,67 335 83 49,10 1882 , 77,95 1,49 5.11 40,95 366,15 61,10 1883 , , 78.87 1,58 5.46 42,87 395.11 75.60 1884 , , 75,02 2.2? 5.78 39.58 424,50 86.10 1885 , 78,42 1,80 6,29 41,83 452.92 97,20 1886 , , 84,40 2.61 6.29 43,91 482,24 109,68 1887 « . 89.35 2,91 6,28 47,33 516,12 122,93 Seit dem Jahre 1876 hoben sich bei den einheimischen Gesell- schäften die Copftalsversicherunqen von 255 830 000 fl. aus 516122 675 fl. erhöht, also mehr al« verdoppelt; außerdem haben die ausländische» Anstalten in diesem Zeiträume einen Bersicherungs- bestand von 122 934 343 fl. erreicht. Die vorzeitig gelösten Per- sicherungen ergeben noch immer allzu hohe Ziffern, obwohl sie in den letzte» Jahren sich procentual verringert haben; sie waren in Procenten des mittleren BersicherungsbestandeS der Jahre 1876 bi« 1887 14,4, 10,7, 9,1, 8.1, 10,3, 11,4, 10,9, 10,6, 9.1. 9,0, 8.9 und 1887 8,9 Proc. Wie verschieden die GeschästSentwickelunq bei den einzelnen Ge- sellschastea war, ergiebt die folgende Ausstellung, in der wir die Anstalten nach Maßgabe ihres Bersicherung-bestande« eingereiht haben. Es betrugen die Lapilal-versicherungeu i» Millionen Gulden: Betreibt d. Stand am Leben«»»- Schlüsse d. sicher, seit Jahre 1887 INS 1NS-7S 1S1V-81 IS82-8« INb- Der versichern»,«,»woch» »» >»b«tl«e sich aus die Jahre 87 Generali 1834 105.5 54,9 3.6 7.1 17.6 22,3 Erste Ungar. 1863 563 29,0 —0,2 17.1') 7.0 3.4 Beamtenverein 1865 52,2 24.0 4.7 6.1 8.1 9.3 Riunione . 1856 45.6 23.6 0.1 2.8 6.1 13,0 Anker . . 1860 42.3 31,6 0.7 2,6 2,9 4.5 Azienda . . 18,2—82 804 14.8') 4.0*) 4.0°) 4.6^ 3.0 IanuS . . 1839 29,3 18.0 — 2.6 5.4 3,3 Mag. Franczia 1880 222 — — 11.2 K.7 43 Krakauer 1874 18,6 4.2 1.1 6.0 5.4 2.6 Donau . . 1868 18,1 10,5 0.6 1.4 3,0 2.6 Austria . . 1860 17,6 1l,6 1.1 2.2 2.3 0.4 Oeii. Pbönir 1865 17.3 8.4 - -0,2 0.7 3,3 5.1') Wr.L.u.N.VA. 1881 16.2 — 8.9 7.3 Pest. Fonciere 1869 15.6 6.1 - -0.7 4.7 3.2 2.3 Slavia . . 1869 11.7 3.9 0,4 1.8 2.7 2.9 Giselaverein 1880 i 7.0 — — 0,9 6.1 Praha . . 1869 4.7 1.S 0.5 0,5 0.5 1.3 Concordia . 187,» 3.1 0,6 0.3 0,2 0.5 1.5 TrauSiyvania 1869 2.5 1.« 0.4 0.6 -0.1 0.2 516,2 243,8 16,4 71,6 89,0 95,4 Gegeuversicherungrn waren Ende 188? bei 10 Gesellschaften 48926 Police» iu der Höhe von 65 494 696 fl. in Kraft, um 1094 Police» welliger uud 2 458 348 fl. Capital mehr al« 1886. von den 9 Gesellschafte», welche End« 1887 Association«.Ver- sicherungen lausen hatten, nimmt nur noch der Aoler neue Mit. glieder aus, während die übrige» Auftalten sich daraus beschränke», die bestehenden Gruppe» zu verwalte»; daran« erkärk sich, daß bei ') Inclusive de« Portefeuille» der Securiia«. — 1 Juclufive vaterländische B.-G. «nd Patria. — Inclusive der Rückversiche- rungen, welche der Phänir i» de» früheren Jahre» vom Versiehe ru,-»st«d« tu Abzug brachte. — *) Approximativ. sämmllichen Anstalten mit Ausnahme de» Anker« die gezeichneten Summen sich veringerteu. Ende 1887 waren 89 373 980 fl. auf 61675 Policen gezeichnet. Es war der Be rsicherungSstood Ende 1887 in Gulden: ».Beiden österreichisch-nnqorischen Actienqesellschasten: «Slice» B-rfichcrunz«. -ft ia dea Jahre» Ablebens-Bersich. Ab- u. Erlebens. Versicherungen Segens. Versich. Erlebens-Bersich. Gegen-Bersich. . Associat.-Bersich, Summen 98571 172 618 415 iE 3947 483 38 286 107 290 309 -s-16 762 147 8 926 8 905 169 — 170 537 53 764 80 521424 -s- 3 742 491 31 561 49 344 207 -s- 2 397 067 39 750 78 702 022 -s- 3 087 400 1834-8» -ft 10 522 222 40620 717 848 249 11 600 796 3 965 223 12 190 608 Summen-Eapilal 270858 497 381546 -ft29 766056 -ft 78051317 Summen-Reniea 1399 576 629 -ft 37 624 -ft 50941 d. Bei den österr.-ungar. GegenseitigkeitSanstalteu: Ablebens-Bersich. Ab- u. Erlebens- Bersiltierunqen Geqeni. Versich. Erlebens-Vcrsich. Gegen-Versieb. . Associat.-Bersich. Policen 99 428 7404 5 065 34 749 17 365 21 925 Versicherung«- Summen 91 973 880 10 236 000 3 885 667 40 691812 16 150 489 10 671 958 -ft in den Jahre» I88T 3 045630 1605 000 258 200 3 639 807 61281 1 317 689 -ft -ft 1881-88 11402 080 3112 124 271 961 10500 360 519 409 2 364 347 Summen-Capilal 185 936 173 609 806 -ft 7292229 -ft 22371 869 Sumni-n-Reiiten 6 174 909 862 -ft 92366 -ft 262 801 e. Ausländische Bersicherungs-Geiellschaften, österr. Geschäft: Capitalsversi». ? 122 934 343 -ft!3 252 332 -ft 36 757166 Totale Lapitaloversich. 793 925 695 -ftbO 310 617 -ft 137 180 352 . Renienversich. 1486 491 -ft 129 993 -^ 313 742 Von Interesse ist e«. zu sehen, wie die nur nach Ableben fällig werdenden Versicherten in der Gunst der Versichernden sinken uud wie alle jene, welche die höhere Prämie erschwingen können, es vor ziehen. die Versickerung zahlbar bei Erreichung eines gewissen Alters oder solort im Falle srüheren Ableben« zu conlrahiren. In den letzte» 4 Jahren haben sich die Ab- und Erleben-Versicherungen bei den österrcichiichen Actiengesellschasteu um 57 382 864, die gewöhn lichen Todessallveisicherungen dagegen nur um 1469710 fl. erhöht; die gegenseitige» Versicherungen haben sich in der gleichen Periode verrigert. Bei den ouSlSndischen Gesellschaften sind zum Mindesten 7b Proc. des Bestände« Ab- uud ErlebeaSvrrflcheruugeu. Ander« verhält cs sich mit ten wechselseitigen Anstalten, die noch immer dea grüßten Zuwach - bei den LodeSsallversicherongen erzielen, wa» daraus schließen läßt, daß sie ihre Llientel bauptsächlich in jenen Be- völkerungsichiwien finden, die nur geringe Prämien bezahlen können. Die gesammtcn Einnahmen unserer einheimischen Gesellschaften waren um 1.992,129 fl. höher al« im Vorjahre, wovon aus die Prämien allein l.585.300 fl. entfielen; insbesondere sind die Einlagen tür Renten »m 311,145 fl. höher ausgefallen als 1886, was jeden- soll« al« eine Folge der niedrige» Zinsverhältnisse belrochtet werdea kann. Bon den Prämieneinuahmen inclusive jener der Associationen entfielen in Golden aus die 1887 1888 188b 188« Aktien,esellschaste» . 16,712.129 15,478.705 14.730,530 13,200.000 Gegenseitige Anstalten 5,502,168 5,150.319 4.875,274 4.500.000 Von den Ausgaben sind e« vorerst die iälligen Auszahlungen an die Versicherten, die sür un« von Interesse sind; e» wurden bezahlt ^ 6 155811 fl. 2 848 837 . 444 468 . nach Ableben . « z in Folge Erleben« . Renten und Pensionen 9 449 116 fl. 4 777 433 . 1888 6138 148 fl. 2 525 230 . 427 106 . 9 090 484 fl. 3 513 355 - 1888 5 998 995 fl. 2 334119 . 407 518 . 8 740 632 fl. 4 686 914 dazu fällige Associationen Totale 14 226 549 fl. 12 603 839 fl. 13 427 546 fl. Die für Erlebensversicherungen und Associationen sällig werdenden Summen haben um 1,6 Milt. Gulden zugenommen, dagegen sind die Ausgaben aoch Todessallveisicherungen trotz der Erhöhung der Prämie um 788 000 fl. nahezu die gleichen wie 1886 geblieben. Dir Vermisch tes. — Wilhelmshaven, kl. August. Der kaiierlich japanische Bice-Avmiral Sukeki Kabayama ist in Be- aleitunsi von vier hohen japanischen Marmeosficieren zur Besichtigung der Marineanlagen hier eingelrosfen. — Vorige Woche fand in Salisbury «ine Versammlung stall, um über die Beziehungen der Aitkatholiken zur englischen Hochkirche zu berathe». Bon Führern der Allkatholiken wäre» anwesend: Bischof Herzog au« Bern, Pastor van Sauten au« Holland, Pastor Czcch au« Wien und Gras Enrico di Campello von Arrone (Perugia). — Nach einer Mittheilung de« Regierungö-Stalistikertz Ohle hat die Zahl der Heirathen in England in den letzten 50 Jahren stetig adgenommen. Im Jahre 1873 betrug sie noch 17,6 aus da» Tausend der Bcvöikeruug. während sie rm Jahre 1886 bi« aus 14.1 gesunken war. — Wie au« der Havannah unter dem 7. Juli geschrieben wird, hat der Generalgouverneur der Insel Cuda soeben durch eine vom 3. Juii batikte Verordnung den über die Provinzen Havannah. Pinar del Rio. Malanza« und Santa Clara im April d. I. verhängten Belagerungszustand wieder aufgehoben. Dagegen ist nunmehr da« Gesetz vom 8. Januar 1877, betreffend die Einführung von Krieg«« geeichten zur Verfolgung de« Räuberwesen« aus Cuba, aus da« gesammle Gebiet de« General.Capitanat« dieser Insel ausgedehnt worden. Der aufgehobene Belagerungszustand hat sür die Persönliche Sicherheit aus Cuba gute Dienste geleistet. (Wiederholt.) Telegraphische Depeschen. * Pari«, 11. August. In einer heute abgehaltenen Versammlung beschlösse» die Erdarbeiter, angesichts der Weigerung der Unternehmer, die Lohnfrage dem Spruche eine« Schiedsgericht« zu unterwerfen. den Streik sortzu« setzen. — Vierzig der bei dem Begräbniß de» Commune. General« Cude« verhafteten Excedenten wurden zu Gesäng» nißstrasen von 15 Tagen bl» zu drei Monaten ver- »rthcilt. (Wiederholt.) Metrorologische Leolmchlungen »»1 <I«r 8t«r»n»r1« >» I-elprlL. Uöd«: 119 Aster Uber äew Aeer. Leit ä,e Kendiiohtaog;. 8»row. 7«it- »llk «»»lilUio. rv«ru>o- oaowr. Ota-.c-r, tt«t»Uv, t'oucti- tlnic.-,. Vioch. rtctituo» n. Utarft«. Ltwwot». 11 .^uu. äb. 8vtir 12.» Aorx. 8 - 753.1 753.5 -ft 241 -ft 24.2 66 85 1V81V 2!iiec>llcix HdswöUct Usrimaw <i»r Temperatur — -ft 30,3*. Uinimow — -ft 18,8*. «leer» ,»« «er 8««w»rt« »u U»md»r» so» 11. Xugwst 1888, lloreeui 8 vbr. St»tiolli-kl»w«. 8 S 8 § 's kicdcoilL amt ^ Stärk. * äe» Wiväea. IVstter fs AuIInghwot». . 761 OSO wämig; bestecht » -ft 13 ehriiti»n,oaä . 761 8VV ,t«ik besteckt io llo»ü»o . . . — — — KeaLt>rre»«er . 761 WSW leiser Lux besteckt') -ft 17 sinrl«r»d«. , , 768 31V «edMTca «eolkevlo. -ft 20 VVieebnäeu , , !?67 8 lewer Lne iieollrevlo« -ft 20 Kreml»» . z . 765 81V leicht nollllL -ft 21 kiiur» .... — — M» ') ^benäe Oerritter. Verantwortlicher Redacteur Heinrich Uhse in Letp-ia. T»r dea musttaliicheu Theil Profetzor Or. Os eck r Paal t»Letp»1^ Ursache davon liegt in der besonder« günstigen Sterblichkeit de» abgelausenea Jahre«, die um 11,9 Proc. gegen die Erwartung zurückblieb. Während die Auszahlungssummen um 813,171 fl. gegen die Wahr scheinlichkeit zurückbliebeu, siad um 67 Todessälle mehr eingetrete», al« erwartet wurden. Für Spesen, Provisionen und Steuern verbrauchten die Gesellschaften 3910169 fl., um rund 300000 fl. mehr al« 1886; in Procenten der Einnahmen betrugen die Gejammtkosten 15 9 Proc. gegen 15,8 Proc. in dea Jahren 1884—1886 und 16,7 17 16,5 und 16,5 Proc. ia dea Jahren 1883—1880. Die Speien waren demnach um ein per Mille höher al« in den letzten Jahren, dagegen procentual bedeutend geringer al« 1880—1883. Dea Prämienreserven wurden 7 172 356 fl. um 950 000 fl. mehr al« im Vorjahre zugewiesen und stiegen dadurch die Prämienreserven aus 93 856 000 fl. — 18 Procente der versicherten Summen; von den Prämienreserven enlsielen 63 240 000 fl. aus Todessall- und gemischte Versicherungen, 7 146 000 fl. aus Erlebensversicherungen. 5002 000 fl. aus Renten, 2 300 000 fl. aus Prämiea-Ueberträge; von diesen Reserven sind rund 4 000 000 fl. in Ab,mg zu bringen, die dea Rückversicherern gebören. Noch Deckung aller Bedürfnisse verblieben 1 459 855 fl. Reingewinn gegen 1 989 565 fl. im Bor- jahre, da« Minus von 529 710 fl rührl zum größten Theile von den »»rechneten Lour-verlusten (465177 fl ) her. Die Active» der österreichisch-ungarischen Lebensversicherung«, gesellschaflen betrugen Ende 1887 179 010 980 fl., um 4 431 000 fl. mehr al« 1886; die geringe Steigerung wurde durch die Ver- Minderung der Fond« der AssociationSversicherungen und der Ver- mögenSreserven herbeigesührt. Der Zuwachs der Fond« vertheilte sich im abgelausenea Jahre aus alle Aulagearten, doch wurde auch die-mal der größte Theil in Werthpapieren investirt. die nnnmebr bereit« 51,4 Proc. der gelammten Active» betragen gegen 38,2 Proc. im Jahre 1877. Seit mehreren Jahren plaidireu wir dagegen, daß die Werthpapier« anlagen io savorisirt werden, und die Loursverluste de« Jahre« 1887 haben erkennen lassen, wie leicht diese Anlagesorm Verluste bringen kann ; e« wäre zu wünschen, daß für die Gesellschaften dieses wemevto wori nicht unbeachtet vorübergehe. Actiencavital besaßen die 10 Aktiengesellschaften 25 770 415 fl., wovon 17 795 415 fl. boar eingezahlt waren, außerdem waren Ende 1887 sür 15 672 732 fl. Bermöqenslejeiven vorhanden, so daß die Verpflichtungen gegenüber den Versicherten reichlich gedeckt waren; die Fond« verthellten sich PrSintea und »ctieacavit»! Schade»- und Vermöge»«. Rcrservin relerue» bei 10 Aktiengesellschaften 104 125 338 36 932 375 - 35.5°/«, bei S gegen!. Anstalten 31 519 567 4 610 772 — «er- Summa . 135 644 905 41 543 14? — 30,6°/,t ' 'Bau den Ueberschüssen inclusive jener der Elemeniarbranchen er hielten die «clionaire 1704 620 fl., die Versicherten 883 907 fl., den Bermöqensreserven wurden 6l1 234 fl. zugeführt. Wenn trotz dem die Bermögensreserven sich gegen 1886 um 1266 666 ver- ringerten, so liegt die Schuld dafür an den Eoursverlusten. die in der Höh« von 1877 900 fl. zur Abschreibung gelanglen. Die Actionaire erhielte« durchschnittlich 9,6 Proc. Dividenden gegen 12.4 Proc. im Vorjahre; die Dividende letzte sich au« folgenden Factoreu zusammen: 5 Proc. von 17,795,415 fl. Aciiencapital — 889,770fl. — 5 Proc Dividende. 5 Proc. von 11,161,960 fl. Ver- inögea-reserve --- 558,100 fl. -- 3,1 Proc. Dividende, Geschäftr- gewinn 256,750 fl. — 1,5 Proc. Dividende. Um den Actionaire» 256,750 fl. Dividende au« dem Ueberschuffe des Geschäftsbetriebe» gewähren zu können, laben die 10 Aclien- geiellichasten im Indre 1887 mehr als 60 Millionen Gulden ein- cajsirt »ad das entsprechende Risico duiür getragen. Am Schluffe de« Jahre« 1887 verzeichnetea die 19 autläu- bischen Gesellschaft»» iu Oesterreich einen Bersicherungsstaud von 122 934 343 fl. gegen 109682011 fl. im Jabre 1886; der Netto-Zuwachs de- abgelansenen Jahres bellet sich also aus 13 252 232 fl. Es ist die« der zweithöchste Zuwachs, den die aus- ländischen Gesellschaften bisher ia eiuem Jahre in Oesterreich er, zielte» (1883 mit 14400000 fl. Zuwachs) uud partteipixttu d«raift
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