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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-19
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1888
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th«, »lirn Fünfte Äeilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 232. Sonntag den 19. August 1888. 82. Jahrgang. mnd ot«r- imäß den lienS Je» > der nstav ahme nheii eine M>t- r ge« rde». Küste Die ahn Lear lkt irr 10.8". L t 8 11 II 4- 18 -ft 1« 4- 13 -t- " -4- 13 -ft 14 -ft 15 -ft 12 i r«K- >r»tor Iluucke u unck xe ck» rineeo t nach ! s rii -ft 12 -ft 14 -ft 14 1k -ft 13 Volkswirthfchasttiches. ' Alle für diese» Lheil bestimmte» Sendnnge» find tz» reicht» a» de» verantwortliche» Redactenr deffelbe» T. G. Laue i» Leipzig. Erzeugung und Vertrieb von waaren aus Holz und deren Nebenprodukten de« Handelskammerderlrkes Plauen t« Jahre 1887. l. Mit gewohnter An-sührlichkett behandelt der letztersch enenr Bericht de- Handel-kammrrdezirkes Plauen da- Holzgefchist, welche- gerade in diesem Bezirke von größter Bedeutung ist, während de» abgelouscnen Jahres. Zur großen Besriediguaq aller Betheiligtea kann er lm Ganzen und Großen von eineir. Aufschwünge berichten, der zwar nicht bedeutend, immerhin aber nach so langer Flaue in diesem Geschäfte angenehm emvsundea wurde. Im Handel mit rohe» Hölzern nahm da- Runvholzgeichäit und da nament- lich tu Grubenhölzern einen lebhaften Verlaus; bei reger Nach frage wurden die Lager geräumt, und hie sehr gedrückten Preise erhöhten sich um ^ für den Lubikmeier je noch Qualität, freilich gingen auch die Einkaufspreis« in die Höhe. Im Stark- bolzgeschäste hielten sich die vorjährigen Verhältnisse bei stetiger Abnahme und Nachfrage; nur in den ganz starken Sortimenten mangelte der Ablatz. In den Forstbezirkeu Eibenstock. Auerbach yad Schwarzenberg mit 36 Revieren betrug der Verkauf von Stämmen 63 300 Frstmeter zu 837 725 ^l E« stieg der durch- schaitlliche Erlös für den Frstmeter von Ilj 8g ^ auf 13,34 ^l im vergangenen Jahre. »Der Forstbezirk Schwarzenberg hatte mit 13.71 ^l die höchsten Berkaus-preise. Da- Brett- und Kautbolzgesckiäst batte im erste» Quartale 1887 bei demlanganhaltenden Winterund der dadurch bedingten Stockung der Bautbätigkeit einen kläglichen Verlaus. Vom April an jedoch hob sich da» Geschäft derartig, daß der Absatz bi- in den Winter hinein ei» sehr lebhafter war und sich die Berkaus-preife erhöhte» und in Einklang mit den ebenfalls erhöhten E nkaufspreisen der Klötzer ge bracht werden konnten. Geklagt wird auch in diesem Jahre über die lehr fühlbare Toncurreuz der schwedischen und galizischen Bretter und gewünscht eine höhere Tarifirung des einzusührenden Brett» material- und eine billigere Einstellung de- einzusührenden Nund- bolze-, damit di« Sägeinbustrie nicht zu Gunsten de- Au-laude« wie bi-her eia wenig lohnende-Dasein mühselig sortsristea müsse Ferner klage» die ausschließlich aui Wasserbetrieb aiiaewiesenea Sägereien de- SebirgeS über die ungünstigen Wass rverhälknisse und die damit bedingte Schmälerung de- Umsätze-. E- wird de- Weitere» die Befürchtung ausgesprochen, daß der gesammtc erzgkbirgische Biettmühleabetried in heute schon absehbarer Zeit seinem gänzlichen Niedergänge eat- gegegehe und da- Feld der glücklicheren Holzstoffvranche werde ein- räumen müssen. Al- Ursache wird angegeben, daß der wesentlichste Anlaß in der seit Jahrzehnten bereit- herabgesetzten Umtrieb«zeit zu suchen sei, wodurch ein empsindlichr Mangel an stärkeren Hölzern sich bemerkbar mache. Ferner wird al- sehr ausfälliger Umstand bezeichnet, daß seit Jahren die seinjährigen Bestände mehr und mehr Verschwinden und einem grobjährigen, schwammig-» und minder» tverthigen Material, „einem Product der modernen Forsttreibhau-- cultur", Platz machen. Gewünscht wird deshalb ei» Zurückkehren zu den früheren Anschauungen des Forstbetriebe«. Wie in früheren Berichten, so wiederhole» die Brrttwaarensabrikante» auch in diesem Jahre die Klage, daß in vielen Reviere» trotz aller Vorstellungeu noch immer die größere Hälfte der für den Brettmühlenbetrieb be- stimmten Hölzer erst in 6—8 Monaten »ach dem Schlagen und nach- dem dieselben zum Dheil durch Regen und Sonnenbrand rissig und rothstreifig geworden sind zum Verkaufe gelangen, und sie erklären die Seiten- der Forstveiwaltung dafür geltend gemachten Gründe nicht für stichhaltig und ausreichend. Nachdem in den vergangenen Jahren viele Sagemühlen in Holzschleifereien umgewandelt wurden, ist dies im Jahre 1887 nur bei einer Anlage bekannt geworden. Die Fabrikation vonKistenundWoarenbretlernistim W sent. lichen in der bisherige» Art und dem bisherigen Umsätze sortbeirieben worden. Die Schneeberger Ultramariniabrik erzeugte nur noch die zur Verpackung ihrer Farben und Lartonnagen erforderlichen Kisten und schränkte die Production wegen ungenügender Verkaufspreise ein. Ueber den GeichältSgang in der Schuhlei st ensobrikation zu BrünstSdtel und Antonsthal ist keine Veränderung zu berichten. D>c Anton-thaler Fabrik erfreut sich namentlich in ihren besseren Fabrikaten eines erfreulichen AbiatzeS. Die Faßsabrikation hatte sich im vergangenen Jahre eine- erheblichen Aufschwunges zu erfreuen. ES stieg die Zahl der be schäftigten Arbeiter, und die Quantität der bezogenen ungarischen Eichenhölzer erhöhte sich in einem Geschäfte in Zwickau allein von 32 aus 50 Dopvelwagen, und dementsprechend erweiterte sich auch der Export in dieser Branche. Auch die Faßspundsabrikation war entsprechend dem guten Geschäftsgänge in der Brauerei im vergangenen Jahre gut b.-schäs- tigt, jedoch blieben in Folge der großen Concurrenz die gedrückten wenig lohnenden Preise. Der Geschäftsgang in der Spankorbwaarensabrikation von Lauter und Bockau war 1887 ein sehr lebhafter, da der Absa »ach dem Jnlande sowohl als auch nach Amerika, England, Fronkrei« und der Schweiz ein flotter war. Dagegen blieben die Verkauf preise und die Löhne nach wie vor gedrückt. Deshalb ziehen eS viele Korbmacher vor, sich andern lohnenderen Erwerbszweigea zu- zowenden. Die Rococoleisten- und Holzornamentensabrikation zu Auerhammer hatte durch ihre Bemühungen, immer neue und geschmackvolle Muster auf den Markt zu bringen, den Erfolg, daß die Arbeiterzahl voll beschäftigt werden konnte. Im Uebrigen glich der Geschäftsgang ganz dem vorjährigen. Der Geschäftsgang in der Kunsttischlerei von Johanngeorgen» stadt war im vorigen Jahre kein guter, da die Absatzgebiete immer beschränktere werden; nur von England gingen mitunter ansehnliche Aufträge rin. Dieselben ließen nur einen geringen GeschästS- gewinn. In der Fabrikation von Nähmaschinenmöbeln in Reu» städtel herrschte auch im vergangenen Jahre rege- Leben, sodaß Wiederum die Fabrikationsräume erheblich erweitert und die Arbriter- zahl vermehrt werden mußte. Die letztere beträgt gegenwärtig über 100. Freilich mußte auch hier die vermehrte Production den AuS- sall in den Verkaufspreisen zu decken suchen. Die Wagenräder- und Wagensabrik zu Klobenstein er- freute sich auch im Jahre 1887 eine« guten Absatzes ihrer Maaren ES blieb der Umsatz und die Arbeiterzahl wie im Vorjahre. da- Schlußgar, dock sehr gleichmäßig eingetragen sein muß, da ungleich dichte Stellen durchau- nicht Vorkommen dürfen und der Wäichesabrikant fordert, daß in gebleichten Leinen aus 1 cm Quadrat ca. 2 Faden mehr Schub al- Kette iomme»; weil da- rode Leinen ober durch den Bleich- uud Appretur - Proceß ca. 8 Proceat an Breite verliert, dagegen ca 6 Proceut an Länge gewinnt, so wird dadurch daS Fadenverhältinß de- Gewebe« Von Kette zum Schiiß im Quadrat verändert, und dies muß beim Eintrag der Schusses natürlich berücksichtigt wrrden. Unter den Mit der Webetechnik von Kindheit an virtrautrr oberlausitzer Webern und Weberinnen sind aber nicht Weniqe mit besondere- Geschicklich keit i» der Haud versedcn, und für diese wird die Fabrikation von feinen Leinen ei» gesuchte- ArbeitSobject sein A»ü> ist nicht zu befürchten, daß diese- Gebiet der Ha»dweberei in der nächsten Zukunft entwunden wird. Nach den Urtdeilen der Wäscheiabrikauten in Sachsen und Berlin über den Befund der in der Oberlausttz gewebte», veredelte» nud von ihnen verarbeiteten feinen Leinen darf man aonedmea, daß daSProblem, unter hiesigen Witterung-- und Bodeuverhältuissen seipe Leinen so zu bleichen, daß sie die Loacarreuz mit der bi-her für unerreicht gehaltenen Production irländischer feiner Lei»»» au«- halten, als gelöst anzusik.en ist. Das Haupthinderniß für die Verwendung deuischer Leinen ,n dcn Wäschesabriten lag bisher in der Dhotiach«, daß die Wäg estücke an- deutscher Leinwand nach dem Waschprocesse einen gelblichen Stich d>tame». Eine vor- genommenc Ermittelung der EinstandSwerthe von Oberlausitzer Feinleineu aus Grund der ^nkanisprerje der Leinen-Garne im Vergleich mit den Ankaufspreisen der au- Irland fertig gebleicht bezogenen Leinen zeigte em ungünstige- Eraebniß. Da- erschien um so unerklärlicher, als die Berthe,>erung der Garne, welche dem deutschen Fabrikanten beim B-zuq au- Irland in Frocht- und Zollspesen z ir Last fällt, nur 8—3 Proc. vom Gelammtweride de- gebleichten WekestückS betrüg«, während die gleichartigen Unkosten aus von Irland bezogene- geblei Utes Leinen die Höhe von 11 bi- 12 Proc. vom Gesanimttverrhc einnehme». Die Webelöhne aus Fein- Leinen waren aber in Irland weienilich n,evriger als in der Obeilausitz, uud zwar zahlte «an 1883 in Feinbeit-r.ummer ISOll: 8'/« Pence per Ar» oder 20 -L pro Meter, während in der Lausitz etwa da» Doppelte gezahlt wird. Hiernach betrögt der Antheil des Webelohne- am Werthe de- fertigen Stücke- bei irländischen Löhnen etwa 1?«/» Proc., bei Oberlausitzer Löhnen etwa 2^ Proc. Seit jener Ermittelung haben nnn aber die hier in Frage kommenden Gattungen feiner irischer uud englischer Leingarne einen Preis rückgang von 80-25 Proc. erfahren Da- entspricht einer Ver minderung de- GewebeweriheS um 13,5 Proc, da der Werth der Garne durchschnittlich 60 Proc vom Gesammtwertd de- gebleichten GewebstückeS auSmacht. Nach den aus Irland eing holten derzeitigen Notirungen der im Jahre 1882 für die Versuchszwecke gekauften Leinen-Oualitäteu sind dieselben gegen damals nicht billiger geworden; man bezeichnet e- sogar als eine besondere Rücksicht, wenn man die- selbe Waare wieder zu denselben Preisen erlasie. Dagegen behaupten einige Wäschesabrikanten, daß ihre Lieferanten irischen Leinen- in- zwischen die Preise nicht unwesentlich erniedrigt hätten, im Durch schnitt angeblich ca. um 8 Proc. In dem „Irish Textile Journal" vom 15. Januar 1887 finden sich vergleichende Zahle» über de» Export englischer Leinenwaacen nach dem AuSlanve in Garnen wie in Webwaaren. erstere in englischen Pfunden und Werth in D, letztere in Pard- und Werth in D. Man ermittelte aui Grund dieser Zahlen den Durchschnitt-werth von 1 Psd. nach Deuiichiand exportirten Garn im Jahre 1885 und 1 Psd. nach Deutschland exportirtcm Garn im Jahre 1886, sowie ferner den Werth von 1 Airv nach Deutsch land exportirtem Gewebe pro 1885, l Uard nach Deutschland expor- tirtrm Gewebe pro 1886. In beiden Fallen ergicbt sich eine Werrh- verniinderung der Waareneinhcit von 1885 ans 1886 bei Garnen um 4 Proc, bei Geweben um 2 Proc. Wenn man nun auch auf die Zahlenbeweile nicht allznfest bauen kann, da sie hergeleitet sind ou- o llgemeinen statistische»-! »gaben,die den vorliegenden speciellen GeschästS- Zweig n cht allein betreffen so darf man doch an- dem Gelammt- iiihalt des diesbezüglich Gesagten wohl den Schluß ziehen, daß die Preise der Gewebe mindesten- nicht in gleichem Grade einen Rückgang erfahren haben, wie die der Garne, sodaß die Möglichkeit einer ersprießlichen Loncurrenz mit den irischen Geweben jedenfalls in größere Nähe gerückt erscheint. Die Herstellung von „l-ixlit Iinea" in der Oberlausttz. A Im Jahre 1868 hatte da- königlich sächsische Ministerium des Iunern Versuche betreffend, die Einführung der Fabrikation irischer Uxbt llnev, in der sächsischen Oberlausitz angeregt, um zu ermitteln, ob die heimische Leinweberei, deren andauernder Rückgang zum Theil aus Ursachen zurückzusühren ist, welche in de» Wünschen und Bedürsnisfen des Publicum- liege«, durch Einführung der Fabri kation dieser Leinen, welche von den Wäichefabrrkante« Deniich- landS ln großen Mengen verbraucht werden, zu unterstützen fein dürste. Diese Versuche wurden in der Webichul» zu Sroß- Schönau unter Leitung von T G. Fährmann und ,u der Bleicherei von Abrakam Dürainger L Lo. in Hrrruhut unter Leitung von Alfred Gemuieu- anSgesüdrt. In de» Sommer» 1884, 1885 und 1886 wurden die erforderlichen Blerch- versuche ovgestelli unv tm voriaen Jahre wurde da- Schirr ß- ergebuiß gezogen. Die Firma Abraham Dürnmger L. Co. sendete zunächst ihren Bleichrechniker nach Irland, um die bei B dandlung der li^dt linsll dort zur Anwendung kommende Bleichiechnik und fpeciell die WafferverhSltaifse zu ftudiren. Di- Ergebniß dieser Reis« wie- vorauf hin, zunächst baS voriheilhafteitr System einer WafserklLrvorr'chtuaq sich zu eigen zu machen, iva- man i» dem Ehstem Arnold und Schirmer >» Berlin ermittelte Im Früb- jahre 1884 wurde er» Ble'chb«handlang der inzwischen gewebten Leinen mit gekläriem Wusste begonnen and ,n den Sommern 1885 und 1886 fortgesetzt Die gemachte" Ersobronqea berech tigen nun zu der Annahme, daß in der Weberei ci» Hinderniß für Einführung seinen Lttue,-In dustrie in der lüchilfchea Ovrrlausitz nicht zu finden sein würde. Allerdmg« ist uicht i«d«r Weber «ad nicht led« Weberi», «eich» f.„» Le«»»» gewebt habe». s,for« lm Standi, «»» Krage», and Maalchettr» Leinwand z» arbeite», de»» da- soaenannl» «eiiche üi»r live»" ist e'-> Lnne» G»we»>e, in b-m Geheimrath Köpkc uud Oberiugeoieur Preßler deu Vau aller drei Limen T ZwiSa«. 17. August. Die Glac-handschuhsabrika- tion, welche sowohl hier wie in der Gegend von Eibenstock und Johanngeorgenstadt viele Arbeitskräfte beschäftigt, erfreute sich während de- ganzen Jahres 1887 eine- guten Geschäftsganges. Waren auch die Preist für Lamm- und Ziegenfellc etwas höher und uch ^ _ die Verkaufspreise für die fertigen Handschuhe ein wenig niedriger al- in den vorhergegangenen Jahren, so war doch der Umsatz auch größer, zumal die Stoffhandschuh« weniger beliebt waren als früher. Einen erhöhten Bedan hatte auch Ainerika; denn der Export an Kid- and Lambskin - GlobeS bei den Consulaten in Leipzig und Annaberg, der im Jahre 1886 einen Werth von 2 268 727 >1 be- tragen hatte, stieg im Jahre 1887 aus 2 611066 Daneben zetaten aber auch Deutschland, Südamerika, Holland, Dänemark, Schweden rc. großen Bedarf. Die Vereinigten Staaten haben, wie die neuesten statistischen Mittheilungen Nachweisen, überhaupi wahrend de- Geschäftsjahre- 1886 — 87 für 4,16 Mill. Dollars Handschuhe vom Auslande bezogen, daneben aber noch für 15—18 Mill. Dollars im Lande selbst aaseriigen lassen; denn drüben eristiren bereits 70 bi- 80 Handschuhsabriken mit 1200 Zuschneidern. Dennoch ist unsere Handschuhfabrikation noch wohl fähig, mit den amerikanischen Fabriken in Wettbewerb zu treten. c5 Die Zittau.Oybiner Lahn-Gesellschaft ist. wie Rechts anwalt Thiemer bekannt macht, gebildet; die Actien sind gezeichnet. *— Bautzner Tuchfabrik und Kunst möble (Mörbitz). Bor einiger Zeit schon brachien verschiedene Blätter Milib-ilunq über den Abschluß der Bautzner Tuchfabrik »ob Kunstmüble lMörbitz). In der Tdat daite auch schon früher eine Sitzung des Anssichis- ra»bs zur Feststellung der Bilanz slattqelunden. doch wurku damals belchlosstn. von brr drfinitwen Fe -stelluvg der Bilanz vorerst ad- zusehen, dieselbe vielmehr durcv einen Sackwerstindig n eingehend re- viwren zu lassen. Wie nun mitgelheiit wird, wuide in einer gestern stattgebabten Sitzung de- AufsichlSraihe« die Bilanz scstgestellt. Dieselbe schließi mii den Abschreibungen mit einer Unicrbilonz von 3l 286 50 ^l ab. Die Generalversammlung soll am lS. September abgehallen werden. Wir können dem noch hinzusügen, daß gegen- wärlig sowohl die Mühle al- die Tuchfabrik gut beschäftigt sind. »*» Dresden, 17. August. KohleatranSporte aus den königl. iächi. Staatsbahnen in Wagenladungen zu 5000 hx während der Woche vom 5. bi- mit 11.August o.: SächsischeSlein- kodlen au- dem Zwickouer Bezirke 8548 Ladungen, au- dem Lugau- OelSnitzer Bezirke 4l47 und aus dem Dresdner Bezirke 1237. zu- sammen 13 932 Ladungen sächstiche Steinkohlen gegen 12 859 in der entsprechende» Wache deS Vor>ahreS; schlesische Steinkohlen 987, böhmische Braunkohlen 8937 und alienburgische Braunkohlen, zusammen 27 432 Ladungen Kohlen, demnach durchschnittlich jeden Tag 3919 Ladungen. I" der enliprechenden Woche de- Vorjahres wurden an Kohle» im Ganze > nur 24875 Ladungen besördert, io daß damals auf jeden Tag im Durchschnitte nur 3554 Ladungen ent fiele». — Im Monate Juli e. betrug die gesammie Kohiendeiör- deruug auf d<» königl. sichs. Siaatsbahnen 114 895 Ladungen, aurchschnitllich demnach jeden Tag 3706 Ladungen. Da tm gleichen Monate de- Jahre- im Ganzen u ,r 107 506 Ladungen zur Best)» derung gelangten, so entfielen damals aus jeden Tag ii» Durch, schnitte nur 3468 Ladungen. FDer Jahre-bericht der Handelskammer de- Kreise- Solingen für 1887 bezeichnet di« BerichlSperiode für die meisten Zweige de- commerziellen Leben- als ziemlich günstig, vemerkt aber, daß m Anbetracht de- gesteigerten Angebots e- großer Thaikrasi bedurfte, um einen regelmäßigen Absatz für alle Industrie - Erzeug nisse zu finden, ohne die erzielten pecuniären Resultate allzu weit hinter den Erwartungen Zurückbleiben zu lassen. Die Wassenfabri- kation entfaltete eine große Thätigkeit, da von deutschen Militair- Verwaltungen bedeutende Bestellungen auf zusammen 600 000 Seiten- gewchre Ll. 71/84 und 105 000 lose Klingen zu demselben Seiten gewehre erlheilt waren, die binnen 12 Monaten rntenweise abqeliesert wurden, — ein neuer Beweis ihrer Leistungsfähigkeit. Da fast alle ausländischen Staaten die früher von Solingen bezogenen Mannschaft-- Waffen in ihrem eigenen Lande zum Theil unter yroßen Zubußen Herstellen lassen, so ist die Solinger Fabrikation immer mehr ans d-n dcut- fchen Bedarf angewiesen. In Officicrwaffen und Luxuswaffcn er- weitert Solingen stetig seinen Absatz in fast allen Ländern der Weck. Der Absatz in Hauern und Zuckerrohrmessern war bei den un- günstigen Verhältnissen der Zuckerrohr bauenden Länder gering. Für Tischmesser und Gabeln sind Oesterreich und Italien als Absatz gebiete durch die Schutzpolitik verloren gegangen. Von Taichcn> und Federmessern, die ihren Absatz nahezu in allen Landern, selbst England nicht ausgeschlossen, finden, war rin „nverbältniß- mäßig großer Theil der Bestellungen In billigeren Sorten erfolgt, was sich daraus erklärt, daß selbst den ordinärsten Art kein ein be- stechende- Aeußere gegeben wird, so daß sie sich besonder- ln dcn überseeischen Ländern recht vortbeilhaft verkaufen lasten. Wie die Solinger Taschen- und Federmesser den besten auSIän bischen an die Seite gestellt werden können, sind die Solinger Scheeren allen derartigen Erzeugnissen an derer Industrieplätze in Qualität und Preis weit über legen. Die iabricirten Mengen steigern sich jährlich und lasten Fabrikanten wie Arbeitern meist lohnenden Verdienst. Die Schceren- sabrikanten haben mit ihren Schleifern rin Uedereinkommen ge troffen, wonach dir zu zahlenden Löhne gemeinsam festgesetzt werden. Diese- Zusammengehen von Arbeitgeber» und Arbeitnehmern ha« sich sehr gut bewährt. Die Sägesabrikation hat in Folge der in Oesterreich und Rußland ans Sägen gelegten hohen Eingangszölle, welche den Absatz stark verringerten, ihre Production einschränken müssen. *— Fortschritte der Lebensversicherung in Deutsch land. In der nächsten Zeit wird in den Hildebrand - Conrad'schen „Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik" wieder die be kannte statistische Abbandlung über -Zustand und Fortschritte der deutschen Leben-versicherung-anstalten , und zwar für da- Jahr 1887, zur Veröffentlichung gelangen. Einige hauptsächliche Ergebnisse dieser Untersuchung, welche sich auf die eigenen Geschäftsberichte von 34 Lebrn-vrrsicheruiigSanstalten gründet, dürften allgemeinstes In- teresse sür sich in Anspruch nehmen. Der Versichernng-bestand der 34 Anstalten hat sich im abgelausenen Jahre um 28 244 Personen 156 206 174 Versicherungssumme vermehrt. ES ist die- der reine Zuwachs, welchen die sämmtlichen Anstalten nach Abzug des im Lause de- Jahre- durch Sterbesälle. Zahlborwerden bei Lebzeiten und Ausgabe der Versicherung entstandenen Abgangs erzielt haben. Der Brutto-Zugang betrug 6365.3 Personen mit 282383 176 Versicherungssumme Von letzterer Summe konimen aus dieLeben - - versicherung-bank für Deutschland in Gotha 33366 200 Mark, auf die „Germania" in Stettin 26 6.34 435auf die Leben-versicherungSaesellschast zu Leipzig 25401800^1, auf die Lebensversicherung-- und Ersparnißbank in Stuttgart 23807540 und ans die Allgemeine Ver sorgunaSanflalt zu Karlsruhe 20 697 918 ^ Die genannten fünf größten Anstalten allein haben also zusammen 129 407 887 ^l oder 45,8 Proc. de- Gesammizugangs aller 34 Anstalten erzielt. Der Versichernng-bestand brlie» sich am Schluffe de- JakreS aus 785 475 Personen mit 3 135 308 884 Wie in Bezug auf den Brutto-Zugang und den reinen Zuwachs» so behauptet t»e LedenS- versichrrungSbank iür Drutichland zn Gotha auch in Bezug ani die Höhe de- Gelammt-Versicherung-bestandeS mit 529162?00 .4» dte erste Stell«. Ihr zunächst solgeu dt, .Germania'' mii 320 033 31? >», die Stuttgarter Lebensversicherung», und Er sparnißbanl mit 865529011 dte Lcben-versicherungsaesellichas zu Leipzig mit 260.346 200 und die Allgemein» Verwrgungs anstatt zu Karlsruhe mit 210473381 An Versichrrung- suwmen für gestorbene Versicherte sind im vorigen Jahre t,-g,sammt 4« 587 153 zur Au-zohiung grlonor In dieser vedeuienben Ziffer liegt wvh! da» stärkste Zeugniß sür die segeat reiche Be- denluug der Ledeu-verstcheruua. Verletze»!, 17 Auanft Der A»'sich»«ratd oee Pcieqnitzer Eisen bah» beschloß Iür die 1887/88cr PriorilStSoctie, 4'/» P>o« Livid-nde vorzoschlage». Ddffeltz-rf. 1? August. Verband westdeutscher Blech «al-merke. Di» hente ieriig gestellte Uebersicht der Erzeugung aee Verba»d«»erk» <u> Juli rrgieb, 10295 » (gegen 10 89/l i» Der Vertäu»- «ähreud de« Moaa,« betrug l02t0r liegen Vermischtes. . Lripjig. 19. Augusts *— Deutsche Reich»donk. Der beule publicirte Au-wei-der Reichsbank vom 15. d. M. zeigt keine, den SialuS der Bank be sonders alterirende, Veränderung. Der Meiallbesiand hat zwar eine Abnahme von 12 257 >100 -ckl erfahren, doch hat sich auch der Nolen- umlaus um 10117 000 ^l vermindert. Der Bestand an Noten an deren Lanken vermehrte sich um 1882000^! und die G ro erfuhren eine Verminderung von 2051000^1, während an Wechseln 2 525 000>l an die Bank zurückgingen, die übrigen Veränderungen ballen sich ln engen Grenzen Der gejammte Nolenumlaus von 916 858 000 >1 wird allein durch den Melallbestand noch um rund 60 Mill. Mark überdeckt, während die Baarbestände der Rcick>Sbank zuiammen ca. 94 Mill. Mark mehr auSmachen, als dieser. Die steuerfreie Noten- reserve hob sich »m 424 000 und beträgt nunmehr 370,56 Mil lionen gegen 300.41 Millionen am 15. August 1887. x Aus dem oberen Vogtland», 17. August. Dir Webwaaren- fabrikanten in Asch und Roßbach haben gegenwärtig so reichliche Aufträge auszusühren, daß sie recht gut noch eine große Zahl von Handwebern beschäftigen könnten, wenn dies möglich wäre. Früber, wo der WebereiveredelungSverkehr zwischen Sachien und Böhmen sich noch leichter vollzog, waren viele obervogtländliche Weber sür die ge nannten Orte beichästigt; jetzt ist das aber nur noch in geringem Grade der Fall. So wurden z. B. im Jahre 1887 im Ganzen 11753,7 Icp; Garn aus Böhmen zum verweben ,u Sachsen em- gesührt, während dieses Quantum noch im Jahre 1886 sich auf 13 847 belaufen hatte. In Asch, das schon lange einer Bahn verbindung sich ersrcut, bestehen schon viele große mechanische Webereien, dagegen hat Roßbach noch keine solche, sondern läßt seine baumwollenen Lkales von Hanbwebcrn fertigen. Wenn aber einmal die Bahn Adorf-Roßbach-Hos gebaut sein wird, deren baldiges Zustandekommen man auch im sächsiichen Thelle des BogtlandeS sehr ersehnt, wird auch in dem industriellen Roßbach der mechanische Webstuhl bald Großes vollbringen. Unsere Hanbiveber arbeiten zur Zeit größienlheilS für Reichenbacher und Meeraner Wcbwaaren- sabriken. -n Schöiiheitze» 17. August. In welcher Weise sich die hier heimisch« Bürsten- und Piaselfabrikation au-dehnt, davon giebt die abermalige Vergrößerung der Fabrik der Firma Flemming L Lo., wie auch die Errichtung eine- großen Fabrikgebäude- sciiens einer anderen Firma im Vor,ahre Zeugniß. Wenngleich durch dcn Dampsbetrieb die Herstellung der Bürsten und Pinsel schon an und sür sich bedeutend erhöht werden konnte, so sahen sich die größeren Firmen doch auch zur Vermehrung ihrer Arbeitskräfte veranlaßt und wurden dadurch in dcn Stand gesetzt, mehr zu leisten und sich neue Absatzgebiete zu suchen. Wiederholt wird darüber Klage er- hoben, dasi es in der Nähe von Schönheide an geeigneten Laub- hölzern mangelt, welche die Bürftenbretter. Piuselgriffe rc. liekcrn Die Hölzer inüffcn erst aus Bauern oder Böhmen bezogen werden. Dadurch werden dte Spesen erhöht und es wird der Wettbewerb mit den süddeutschen Fabriken, die in dieser Beziehung günstiger gestellt sind, erschwert. Für Schünkeidc und seine Industrie ist auch die Fortsetzung der Balm Wtlkau-Sauper-dori bl- an die Aue-Adorfer Bahn von höchster Wichtigkeit; e- wird darum wiederholt der Wunlch ausgesprochen, daß diese Fortsetzung recht bald anSgrsührt werden möchte. l de« Grxgetzirge. 17. August. Di« »euea erzgebir- gische» Eüe»d-liuli>»ku Schwarzeuberg-Anaabera and Grün- ftädirl-Rtiter-grün werden dem Vernehmen nach End» nächsten Jahre« dem Betrieb« übergeben werden können. Der Bau Hai last aui allen Str>cken begonnen und wird rüstig sor'geietzt, die Kunst, banken deren et eine große Anzahl fertig zu stellen giebr, sind znm The» schon vollendet. Auch an den SiationSgebäude» wirb berett- gebaal Noch eher wirk die Strecke Lchönield-Geyer, weae, der «inbrr schmiert»«» N»S»ühr»»> »ob einfachen Geleuiiuug al- Schmal fvurdotzu de» Be'krhr« diene» können, »ob »w»e soll dir- Ich»» >» Vielem Jabre "escheden. I» dieser W.ch« lnloirirlr» di« Herren J,»i1. Der Veriaadi iOl«)»l tzi« im Lu »1« de- Monai« neu ringegangenen äge bezifferten sich auf 9143 t (gegen 9543 t). Der an uud für fich un bedeutende Rückgang erklärt sich zur Genüge an- der Anfang Juli stattgehabten Bestandaufnahme. Z Der Stärkefabrik«»! Hossmaun in Salzkotten in West- salen hat die große Slärkesabrik de« Minister- Ör. Friedrntbal in Deutsch-Wortenberg auf zehn Jahre gepachtet uud läßt die Fabrik genau nach dem Muster der anderen in seinem Betriebe be- indlichen »inrichten. Damit ist eine bedeutende Erweiterung de- jioffniannlchen Geschält-, da- schon jetzt da« größte Deutschland« in der Branche ist. verbunden. *— Der Verein sür Haudluag--Eomm>- Von 1858 in Hamburg bot in seinem Hauptzweck, der kostenfreien Stellen- verniitteluog. auch tm abgelausenen Monat Juli den gleichen Monai de- Vorjahres überlroffen. Placirt wurden 808 Bewerber gegen 185 im Juli 1887. Der Pension-caffe de- Vereins (Invaliden.. W Uwe». Alters- und Waisen-Bersorgiing) zählt zur Zeit 1872 Mitglieder, einschließlich der Ehefrauen, mit einem Laffenvermöge» von gegenwärtig etwa 304 000 -ck An Extrazuweisungeu von ver- chiedenen Gönnern de- Verein- gingen der Pensionr-Easse in den beiden letzten Monaten »u etwa 1300 ^l In der Kranken- und Begräbniß - Lasse deS Bereiu-, eingeschriebene Hilstcaffe, iieg die Zahl der Mitglieder ans 2304 gegen 2210 Anfang Juli. An Kranken - Unterstützung wurde im Juli oerauSgabl, ohne VerwaliungSkoften, 271716 >F; in 1888 bi-her zuiammen 23 355.10 ^l Die kleine Erhöhung der Beiträge, welche nach dem letzten Berichte von dem Vorstande wegen zu starker Inanspiuchnabme der Lasse vorbereitet werden mußte, ist mittler- weile non der General-Versammlung der Hils-cafse beschlösse». Mit vieler Erhöhung ist über gleichzeitig sür die der Tasse n ubeitrcie»den Mitylleder eine Erleichterung geschaffen, indem dies« bei einem Beitritt i„> zweiten Monat eines Quartals nur zwei Drittel, im dritten nur rin Drittel de- Quartalsbeilrage- bi- zun, Schluffe deS Quartals zu entrichtrn ha^en. Sobald von der Be hörde sür Kranken-Versicherunq die beschloß n Statuteu-Aenderungen genehmigt sind, dürste diese Neuerung in -»rast treien. Dadurch hat jede- neu beitretende Mitglied deu Vorlheil. uicbt sür bereit» ab- gelausene Monate bezahlen zu müssen. Die beschlossene BeitragS- erhöhunq setzt die Htti-caffe voraussichtlich in Stand, unter voller Beibehaltung ihrer sehr hohen Leistungen, den erforderlichen Relervc- oadS zurnckmlegen. Deshalb werden auch die bisherigen Mitglieder der Caffe sich der Einsicht nicht verschließen, daß diese Erhöhung, welche sür sie ab 1. Oclober d. I. eintritt, nur durch ihr eigenes Interesse geboten war. *— Zucker-Terminhandel in Hamburg. Von Seiten der Direktion der Maaren-LiquidationScasse erfolgte nachstehende Be kanntmachung im Saale der Zuckerbörse: „Die sich stetig erneuernden Klagen unserer Contrahenle» über verzögerte Einlieferung von Schluß noten im Zucker-Termingeschäft haben die Unterzeichneten veranlaßt, Nachforschungen über die Ursache anzustellcn. Es hat sich dabei er geben. daß es bei einer Anzahl von Maklern, deren Namen bekannt, ur Gewohnheit geworden ist, die von ihnen für eigene Tages- peculatton gemachten Abschlüsse unter sich vielfach die Hände wechseln N lassen, bevor diese Geschäfte zur Verbuchung an die „Maaren- "iqnidalionscasse" gelangen, und daß die erwachsenen Preisdifferenzen von solchen Vermittlern unter sich beglichen werden. Augen- cheinlich ist den Herren Maklern, welche sich an diesem Unwesen belheiligen, absolut nicht gegenwärtig, daß jeder Einzelne von ihnen bei unserer Gesellschaft als Vermittler erst zugelaffen wurde, nachdem er sich unterschristlich den Bestimmungen des Regulativs unterworfen hatte. Geschäfte vorgenannter Art stehen aber im vollsten Widerspruch mit tz. 3 und ß. 6 unseres Regulativs; sie schädigen und erschweren da- hiesige Commissionsgeschäst in der cinpsind lichsteo Weise. Die „Waaren-Liquidalionscaffe" wird daher diese regulativwidrigcn Tagesspcculaiioncn der Makler nicht dulden und gemäß 8. 36 mit Jedem der bei unserer Gesellschaft zugelassenen Vermittler, welcher ferner in der oben gerügten Wefte Geschäfte macht, duS Verhältnis ohne Weitere- auslösen. Gleiches haben dir- jenigen Vermittler zu gewärtigen, welche direkte Zucker - Termin- zeschäste mit auswärts einleile». Berduchungc» von Contracten aus )en Namen von Maklern werden nur ausnahmsweise und erst nach vorausgegangencr Verständigung über die Höhe des EinschusseS tatlsinden. Es wird Aufgabe unserer Contrahenten sein, uns Mil theilung zu machen, sobald ihnen Unregelmäßigkeiten oben geschil derter Ar! zur ttenntniß gelangen, »m josort Abhilfe zu schaffen." '— Hamburg - Amerikanische Packetiahrt - Actien- Gesellschaft. Wie verlaute«, steht die Hamburg-Amerikaniiche Packettabri-Actten-Gesellich.ift im Begriff, ihre Flotte um drei große Landunu-danipser von der Moravia-Elasse z» vermehre». — Altona, 17. August. Aus dem vor Kurzem hier stattgefun denen deutschen Riemertage sprach man sich gegen die Militair- consumvereine aus, namentlich insosern, als sie das Sattelzeim rc. elbst Herstellen und dann unter ihre Mitglieder verkaufen. Man beschloß jedoch, in der Angelegenheit nicht weitere Schritte zu unter nehmen, da srüherc Bemühungen nach dieser Richtung keinen Ersolg «habt hatten — Der nahe bevorstehende Zollanschluß Hamburgs at auch für den Handel unserer Stadl erhebliche Veränderungen im Gefolge, und eS richten sich jetzt die kauslcule bereits daraus ein, die sich riwa bietenden günstigen Lonjuncturcn im rechten Augenblicke zu Nutze zu machen. Namentlich wird der Handel in Colonialwaaren eine Aenderung insofern erfahren, als diese Producte wesentlich im Preise steigen werden. *— Deutsch-australische Dampsschifssabrls-Gesell- schast. Die „Hamb. Börsen-Halle" kann heute miltheilen, daß die beiden Gruppen, welche binsichliich der Verwirklichung de- Planes einer regelmäßigen Dampserlmie zwisch n Hamburg und Australien in letzter Zeit mit einander concurririen, sich nunmehr geeinigt haben. Zur Ausführung gelangt danach die »nier der Führung der Hamburger Filiale der Deutschen Bank in-Leben gerittene „Deutsch australische Dampsschifssahrls-Gesellschast". an welcher sich die früheren Jniereffcnten de- ursprünglichen Projectes bethei ligen. Das Aktienkapital wird in Folge de- Andrange- der Zeich- nungen von 3'/, aus 4 Millionen Mark erhöh«: von den 4'/,pro- centigen Prioritäten in Höbe von 1'/, Millionen Mark soll dagegen nur eine Million zunächst zur Ausgabe gelangen. E« werden sechs Dampfer von geeigneter Größe neu gebaut: al- Makler sür die neue Linie werden die Firmen Robert M. Sloman ir. und Knühr L Burchard gemeinsam sungiren. Auf dieser Basis ohne Loncurrenz begründet, unter kundiger Leitung und mit allen Erfahrungen in der Australsohrt ausgerüstet, kann der neue» G'sellichast, welche eine sehr fühlbar gewordene Lücke in unseren regelmäßigen überseeischen Verbindungen au-iüllt, eine gute Zukunit vorouSgeiagt werden. Das volle Berständniß für die Be- dürinisie de- Platze-, sowie de- Handel« im Allgemeinen hat in diesem Falle über mancherlei nicht unberechtigle Empfindlichkeiten ge- siegt und durch der Sach« augemessenc- Entgegenkommen die richtige Lösung gesunden. *— Sind leere, ungefärbte Holzsäßchen bei derEin- fuhr nach Oesterreich zollsrei oder uicht? Die Hamburger Firma I. H. G. Walkhoss, Fischconservensabrik. hatte im Jahre 1880 in Teilchen a. d Elbe eine Filiale errichtet, um dort sogenannte ruisiiche Sardinen in Neine Holzsäßchen einzulegeu; hierzu wird da- Rohmaterial von Hamburg au- nach Teischen gesandt. Die be- treffenden kleinen Füßchen, welche aus rohe», Holze gefertigt sind and an der Innenseite einen Jirnißüberzug tragen, um da- Durch, lecken zu verhindern, sowie um den Fischinhalt gegen Annahme des Hoizgeschmockr zu sichern, sind stet- aus Grund de» österreichischen ZvlliarisS zollfrei zugelaffen worden. Der erwähnle Zolltarif sog«: Po>. 222 Holzwaare, d. i grobe BStlcherwaare au- Holz rc. » weder gefärbt, gebeizt, gefirnißt, lackirt 1 fl. sür 100 Ver- lraqsmäßig zollsrei, e. geiürbt, gebeizt, gefirnißt, lackirt und polirt 3 fl. sür lOO kn. Im Ociober de- Jahre- 1887 ist nua der Firma I. H G Walküoff ihre Filiale in Teilchen gesperrt «ad die dortige gelammte Uorrespondeuz beichlaqnabmt worden, weil, wie «IS Grund ongesudrt wurde, die Firma seit 1880 innen gestrichene'reip. lackirte leere Fässer eingesübrt und dieselben als zollsrei declarirt hotte; die- sei falsch, dt« Firma müsse iür olle Fässer, dte sie seit 1880 «iagesührl Hab», den Zell mit 3 fl ö. W für 100 k^nachznblen. Man fügte dinzn: der enizogene Zollbetraq werde auf 15 000 fl. veranschlagt, d rse Summe müsse wie das höchstdemesieae Strafmaß von 10000 fl. »»lammen mit 85 000 fl. oeponirt werden Diese Angelegen heit ift >m Octobkr de- Jadre« 1887 darck» die deutsche und außer- veoiichr Presse gegangen. El krrui UN«, miltheilen zu können, daß »-, der Firma I. tz. G. Walkdoff gelungen ist, da« österreichisch« »».
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