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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-23
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1888
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SL02 KÜO OM p. »nd der Holzhasr» 1 >00 000 U. La»» kommt jetzt noch die Bausumme für de» im Bau begriffenen, die direkte Wasser- velbinduug mit Deutschland herstellendeu Merwede-Conal, die staatS- leitcg zu trogen und aut 22 000 000 fl. veranschlagt ist Er ergiebt dies eine Gesammt-Summe von 83 550 000 fl. — ruad 140 OM 000 Mark. IV Dt« Trockenlegung de« Zuyder See« (Holland), welche schon sei» längerer Zeit in» Auge gesoßt ist. scheint jetzt Aus sicht aus Verwirklichung zu haben. Wie holländische Zeitungen melden, ha» sich in der Hanptstadt eia Comitü gebildet, welche- die Angelegenheit in die Hand nimmt. Dar Project gebt dahin, daß »mischen den Inseln von Nordholland oder zwilchen Medemdlik in der Provinz Nordholland und Ekavoren in Fcicsland ein Damm anfgeschüttet wird, welcher da- Terrain de- Zuyder See- von dem Meere abschneidet. Da- Wasser au- dem dann eingeschlossenen Zunder See soll durch anzulegcnde Pumpwerke entsernt werden. Technisch ist da» Unternehmen vollkommen aussührbar; cü ersordert jedoch zunächst viel Geld. Bngesichi- de- zu erwartenden colossalen Nutzen- sür den Staat wird der letztere aber seine materielle Hilse Nicht versagen können. E- ist die» auch nicht die erste Trocken legung. In den Jahren 1849 bis 1853 wurde bereit« mit den damals noch nothdürftigeu technischen Hilfsmitteln der Harlemer See trocken gelegt. Durch dieselbe wurden nur 45 000 Morgen Land gewonnen, wa- eine Kleinigkeit au-macht gegen die ungehenre Fläche, welche der Zuyder See bedeckt. Da« Unternehmen wird einen colossalea Gewiau bringen, so daß die Au-sührung nicht zweiselhast ist. *— Orieatbahuea. Die Regelung der Orientbahnsrage scheint nun doch vorwärt» »u schreiten. Wie au« Konftantinopel gemeldet wird, haben sich die Psortr und die bulgarische Regierung in Betreff de» Betriebe- aus der Linie Wakarel-Belova geeinigt. Die Linie Wakarel-Belova und Wrauja-Ue-küh gehen in den Betrieb der tür- kijcheo BetriebSgesellschas» über. Bulgarien machte die Bedingung, daß die Ueberaabe der Linie Wranja-UeSküh der Uebergabe der Linie Wakarel-Belova vorangeben müsse. Die Direktion der Be. HiebSgesellschast hat nunmehr di« betreffende Aufforderung erhalten. Auch die serbische Bahnleitung ist bereit- verständigt, so daß die Ilcl ernahme de» Betriebe- aus der Linie Wranja-UeSküh durch die BetriebSgesellschaft sür die türkischen Bahnen binnen Kurzem eriolgen wird. Nach Erledigung geringer Formalitäten soll dann seiien» AulgarienS die Betrieb-Übergabe der Lime Wakarel-Belova an die Aeirieb-gesellschast vor sich gehe». Petersburg, 20. August. Der Zoll aus landwirthschast» liche Geräthe und Maschinen, welche nicht zu HandelSzweckcn eingesührt werdrn, soll demnächst von 70 aus 25 Kopeken ermäßigt werden. Dagegen soll der Zoll aus Eigarren, Wein, Ligueure und Cognac bedeutend erhöht werden. (H. L. B.) Petersburg, 21. August. Der durch Hagelschlag im Juli verursachte Schade», von welchem die Gouvernement- Poltawa, KurSk und Kielce am meisten betroffen wurden, wird aus eiwa 3 Millionen Rubel im Ganzen geschätzt. 88- Warschau» 20. August. Die hiesigen industriellen Etablisse- mems werde» um eine neue Fabrik vermehrt. E» bestand dier seit längerer Zeit da- Project, eine Taschenuhren.Fabrik mit Dampsbetrieb zu errichten und komm» dasselbe nunmehr zu Stande. Die Maschinen, Motoren, Geräthe rc. sind in Gens ang-kausl und solle» spätesten« im December in Warschau onkommen. Der Bau der Fabrikgebäude und die innere Einrichtung soll b,S 1. Av il k. I. vollständig beendet sei», so daß dann die Fabrik ihre Tbäiigkeit wird ausnehmea können. Da» Grundkapital wird durch Aciien zu 5000 Rubel ausgebracht, von welchen vorläufig 100 Stück zur Emission gelangen sollen. Zum technischen Direktor ist ein schweizerischer Fabrikant gewonnen, auch sollen die Wrrksührer Schweizer sein, wogegen Inländer da« sonstige Personal liefern. *— Der Handel de« Kaukasus. Unter den Exportartikeln nehmen Getreide und Lebensmittel die erste Stelle ein (16 Millionen Rubel), daun folgen Rohprodukte und Halbfabrikate (14 Mill. Rbl., davon Naphthaproducte 8 Mill.); dann kommen wollene und bäum- wollene Gewebe. Der Bieherport ist sehr gering und beträgt 285 000 Rubel; ebenfalls ist, im Vergleich zum Rrichthume des Kaukasus, der Export von edlen Metallen mit 630 000 Rbl. nur schwach. Für den kaukasischen Export sind Frankreich, die Türkei, Persien und England der Hauptmarkt: sie erhielten im Jahre 1887 fast zwei Drittel aller ans dem Kaukasus exportirten Maaren; das letzte Drittel ging nach Italien, Oesterreich-Ungarn, Griechenland, Ru- mänien «nd anderen Ländern. Dem Werthe nach ist der Import aus Persien mit 7 Mill. Rbl. der höchste, dann kommt England mit 2 Mill. Rbl.; diese beiden Länder importirten allein 79 Proc. aller eingcsührten Maaren; di« übrigen 21 Proc. entfallen auf die Türkei, Frankreich und Oesterreich-Ungarn. DaS Batumsche Zollamt ist am kaukasischen Export mit 14 500 000 Rbl., das von Poti mit 7 Mill. Rubel, das von Jeisk mit 3500000 Rbl., das von Temrjuk mit fast 2 Mill. Rbl. betheiligt. Ueber die Häfen des Schwarzen Meeres gehen für 28 Mill. Rbl. exportirter Maaren, was 84,8 Proc. des ganzen kaukasischen Exports ausmacht. Besonders beachtenswcrth ist, daß Batum, der jüngste russische Hafen hier, allein mehr als die Hälfte des betreffenden Exports absorbirt. (Russische Revue.) F Während 188? «in Wettbewerb englischer Garne mit den rheinischen bei Versorgung der Buntweberei von M.-Gladbach nicht stattgesunden hat, ist die Zunahme des Verbrauchs der sächsischen aus Lop« bezogenen Garn e zum Nachtheil der Mule-Einschlag-Spiunereieu de« Bezirk« sowohl in einfachem Sc- spinnst, als in Zwirnen anhaltend groß gewesen. 475 Doppel- wagqouS mit 10000—10500 lex Bruttogewicht (netto 4 Millionen Kilo) wurden an« Sachsen davon bezogen. Die sächsischen Garne finden vielfach Verwendung als Unterschuß an Stelle der Mule, weil sie sich bei schönerem Aussehen wesentlich billiger stellen. 1VTL. New-Aork, 21. August. Der Werth der in der ver- gangenen Woche ausgesübrten Produkte betrug 5757531 - gegen 4 850 102 tz in der Vorwoche. New-Bork, 11. August. (N.-7). H.-Z.) Am Maaren- und Productenmarkt ist zwar da- Geschäft für den heimischen Be darf nicht unbefriedigend gewesen, der Export ließ jedoch noch sehr zu wünschen übrig. Was die einzelnen Artikel betrifft, so schloffen Brodstoffe meisteu» höher. Ja Weizen und MaiS batte zwar die Aufregung der vorigen Woche einer ruhigen Auffassung Platz ge mocht, trotzdem ist namentlich das Termingeschäft sehr lebhaft ge wesen. Eine Abnahme des (Sports machte sich in Weizenmehl sehr fühlbar. Bei Baumwolle hatten die vcrhältnißmäßig geringen Vor- räthe eine weitere Avance sür Loco oad den August-Termin zur Folge, wie überhaupt die Situation von der Speculaiion ä In Hausse a»ss Höchste ausgenutzt wird. Die späteren Termine sind dagegen ziemlich stabil geblieben. Im Kaffee-Markt hatte sich sür Brasilioricn eine bedeutend bessere Stimmung geltend gemacht und wurde in viele» Fällen sür Loco-Waare eine Avance zugestanden; auch milde Sorten erfreuten sich zu vorwöchentlichen Preisen einer guten Nachfrage. Von Metallen crjuhrBlei bei lebhaftem Geschäft eine weitere Steigerung; für Eisen war die Stimmung wieder apathisch. Kupfer war fest im Preise, aber ohne Leben, Zinn solgte den höheren Londoner Noii- ttinqen »nd war nicht unbelebt, Zink bei festen Preisen in guter Nachfrage. Bon Provisionen erfuhren Schmalz und Schweinefleisch in Fässern eine kleine Avance, waren aber ebenso wie Rindfleisch, da« nllverändert im Preise blieb, sehr still. RafsinirteS Peiroleu», fest und unverändert. Pipe line CertificateS ruhiq, 86'/,v am Marktschluß. Bon Schiff-bedürsnissen ging Terpentinöl wieder etwas niedriger, während Harz bei ziemlich unveränderten Preisen sebr vernachlässigt blieb. Im Wollgeschäst war es sehr still und Preise variirten nur unbedeutend. Am Zackermarkte hielt die gute Stim mung für Rohzucker an und von den knappen Borräthen Nutzen ziehend, hatten Inhaber ihre Forderungen erhöht; rassiuirtc Wanre war ebenfalls wieder etwa« höher. Der Frachtenmarkt ist still gc- ivesen, der Mangel an Fahrzeugen hatte jedoch eine weitere Steige rung der Raten zur Folge gehabt. Der Import fremder Websioffe betrug für die am 4. August beendete Woche 2850 316 - gegen 2 598 339 K in der Parallelwoche de« Vorjahres. *— Die Goldgruben von Simberlev. DaS Blatt „CiXonieS and Jndia" meldet: Eine Anzahl Männer, welche vor einiger Zeit Melbourne verlassen hatten, um ihr Glück in den Gold gruben von Kimberley zu versuchen, sind vollkommen entmuthigt zurückgekehrt. Sie melden, daß zur Zeit, als sie die Felder ver ließen, nur mehr 300 Mann vorhanden waren, wädrens Tausende die Heimreise augetretcn hatten. Man beschreibt die Leiden der Goldgräber als gräßlich; zu Dutzenden sollen starke gesunde Leute an Skorbut und Dy-euterie zu Grunde gegangen sein, während die Pfade von Cambridge Guls mit menschlichen und »hierischen Ge- deinen übersäet sind; am Golse selbst sind an 30 Gräber. Gold gräber, welche lange Jahre in australischen Minen gearbeitet und daher Erfahrung haben, sind darüber einig, daß in Kimberley wenig oder gor kein Alluvialgold zu finden ist, wogegen e« noch uveilelhaft ist. ob das Laad irgend werthvolle Quarzlager besitzt. Die Kosten der Erzprüsniig würden enorm sein, denn die Gegend ist von civili- sirten Ländern zu sehr entsernt. Drei Unzen Sold, au« Quarz gruben »1 Kimberley darqestellt, würde» kaum einem Penny-Aewicht Gold der Victoria-Gruben gleichkommeu. Dieselben Goldgräber be zweifeln die Richtigkeit der Behauptung, haß die Kimberley - Felder -00 Unzen Gold per Ton« liefern, stellen e« aber nicht entschieden in Abrede. *— Nach dem „Deutschen HaudelSarchid" waren dte Jahre 1885 bi« 1887 in Bezug aus Haadel und Verkehr wobl die ichlechteste». die dir Lolouie Süd-Australien seit langer Zeit durchzumachc» hatte. Seit Lad« de« Jahre« 1887 Hot sich der Handel jedoch etwa« gehoben »ad bot auch gegründete «»«sicht ans Gedeihen an» Empor-1 blühen. Schuld an dem Rückgang im Houdel waren vor Allen, die I Zahlungscinstelluugrn mehrerer großer Bankhäuser, die beträchtliche I Äbuahme der Bevölkerung und da» Heruutergeben der Beeise der Hauptvroducte (Kupfer. Schalwolle, Weizen). Der Geiammlwerlh der Einfuhr betrug in 1885 5 289 014 L, in 1886 4 862 750 L, in 1887 5 096 293 L. Der Werth der Besammtau-suhr belief sich i» 1885 aus 4 385 599 L. in 1886 aus 2 822 138 L. in 1887 aus 3 348 561 L Obgleich Deutschland an der Sin- nnd Ausfuhr mit verhältnißmäßig geringen Werthe» betheiligt ist. so ist dockt hervorzuheben, daß während der drei letzten besonder« schlechten Jahre, wo der Handel mit Großbritannien einen großen Rückgang zeigte, derjenige mit Deutsch land von Jahr zu J-br zunahm. Die Werthe der deutschen Einfuhr in den Jahren l885 bi« 1887 sind folgende: in 1885 38 966 L, ,n 1886 43 986 L. in 1887 44 706 L; der W-rih der Ausfuhr nach Deutschland bezifferte sich in 1885 ans 530 2. in 1838 aus 4740 in 1887 aus 4878 L. Tic Havpiartikel der Einfuhr aus Deulichland sind: Dynamit, Pulver. Dier. Bi-cuit-, Waschblau, Bücher. Cement. Käse, Korken, Manusacturwaaren. Droguen, Heringe, Möbel. GlaS- waaren. Leim, Glykose, Hopsen, Pianos. Roheisen, Drob». Präierven, Zündbölzer, condensirie Milch, Mineralwasser. Nägel, Nähmaschinen, Cognac und andere Spirituosen, Stärke, Zucker, Tabak, Cigarren rc. Die Aussuhr nach Deutschland erstreckte sich vornehmlich aus oigende Gegenstände: Silbererz, Felle, Wein, Schaswolle, Mehl rc. *— Verschiffungen von Silber nach Ostindien, China und den Stroits vom 1. Januar bi« 16. August 1888. Ab London nach: Ostindien 3118 8,8 < gegen 2144650 < in 1837, China 247 229 - » 175 658 » - « den Straps 299 649 . . 302 570 . . . Total 3 665 736 < gegen 2 622 878 4 in 1887. Ab Venedig — . » — » » » Marseille 233197 . . 950009 - » - LandwirthschaftlicheS. *— Die vreußische Ernte wird nach den Schätzungen der KrciSvereine seitens des königl. Stattstischen Bureaus in Procenlen einer Mittelernte (verglichen mit den Juli- Schätzungen des vorigen Jahres) wie folgt beziffert: Ostpreußen Lei,eit ,«7 «ep«n> 1^ 1«, Serge 18» 1«7 103 113 96 IM 101 105 102 IM Wcstpreußea 92 IM 83 IM 95 104 97 104 Brandenburg 95 101 75 97 87 92 87 85 Pommern 96 1i)4 75 95 95 IM 98 94 Posen 92 104 81 97 91 99 93 97 Schlesien 95 98 76 93 89 96 90 86 Sachsen 86 102 66 92 90 91 88 83 Schleswig-Holstein 8t IM 78 101 IM 90 IM 86 Hannover 89 106 80 110 89 95 94 86 Westfalen 85 98 76 102 92 81 93 73 Hessen. Nassau 92 IM 76 103 99 IM IM 81 Rheinland 85 104 76 107 95 88 102 72 Hohenzollcrn 88 81 78 92 101 80 IM 58 Staat 91 102 78 IM 94 94 96 85 Die Ernte von Erbsen stellt sich im Staat aus 94 gegen 91 Proc.. von Raps und Rübsen auf 77 gegen 89, von Kartoffeln aus 96 gegen 89 Proc. G Aus Bahrrn, 21. August. Die regnerische Witterung bat das Einernten der Halmirüchte in den Gebirgsgegenden, namentlich im Vöhmerwalde und im Fichtelgebirge verhindert »nd und eist jetzt ist dort mit dem Kornjchnitte begonnen woede». Der Ertrag wird nicht so gut sein wie im Vorjahre. Gleichsalls wenig crsreulich lauten die Aussichten aus die Preißelbecreriite im Fichielgebirge. Die Frucht wird zwar groß und schön werden, aber die Trauben hängen nicht >0 derselben Fülle an den Sträuchern wie im Vorjahre, und eS kann höchstens aus die Hälfte des vor- jährigen Ergebnisses gerechnet werden. —m. Wie productiv sich manche Gegenden in Bezug auf den Ertrag ihrer landwirtbschanlichen Cultuc zu erweisen vermögen, zeigt daS Beispiel der Gemeinde Schisserstadt in der Pfalz. Da selbst wurden im verflossenen Jahre an IMOM.ckl sür Weißkraut lKopfkobl) eingenommen. Es war dieses ersrculiche Ergebniß hauvl- sächlich dem Umstande zu verdanken, daß in einem Theil der Ge- meinde-Gcmarkung das Grundwasscr ziemlich hoch stand» wodurch die Krautäcker vor dem Auslrocknen geschützt waren. Wien, 20. August. Erntebericht. Drm Berichte des Acker- bauminisleriums über die Ernte ist Folgendes zu rntnehmen: DaS geschnittene Getreide — zumeist Weizen und Gerste — war. zumeist in Mandeln stehend, manchmal auch noch ungebunden, lange Zeit den Unbilden der Witterung auSgesetzt, daher das Auswachsen der Körner, namentlich beim Weizen, ziemlich häufig vorkam. Die Roggen-Ernte wurde nur in den Gebirgsgegenden und höheren Hügelgebietc» von dem gleichen Schicksale betroffen. Ii» Allgemeinen sind wohl mindestens eine Mittel-Ernte von Roggen und gut mittlere Ernten von Weizen und von der Gerste zu constattren. Hafer verivricht gute und gut mittlere Ergebnisse, obwohl derselbe zumeist stark gelagert und nicht selien auch doopclwüchsig geworden ist. Der Stand der Zuckerrüben und der Futterrüben hat sich im Allgemeinen verbessert, so daß in der Mehrzahl gut mittlere bis sehr gute Ernte» in Aussicht stehen. Doch werden hier und da Besorg nisse bezüglich ungenügenden Zuckergehalte- der Zuckerrüben ge- äußert. Die Eniwick-uiig der Weintrauben bat im Allgemeinen unlcr der Ungunst der Witterung gelitten; auch hat die kerouospora viticola in Steiermark, Südtirol und Böhmen und die kortri» uvana in Dalmatien an Verbreitung »»genommen. In Niedcröster- reich sind die Hoffnungen bezüglich der Lese herabgestimmt und wird zumeist nur aus schwache Mittel-Ernten gerechnet; dagegen ist man in der Znaimer Geaend mit dem Stande der Trauben recht znsrie- den. In den südlichen Krouländern erwartet man Mittel-Erntcn. *— Ernte in Italien. Nach Angabe des italienischen Acker- bauministers beläuft sich die diesjährige Weizcnernie Italiens aus 37 385 000 ul, was 80 Proc. einer Mitielerntc ausmacht; davon sind V, von guter und '/, von mittelmäßiger Qualität. *— Die Ernte in Rumänien. Aus Bukarest wird ge meldet: Die Wcizen-Ernte steht zwar der vorjährigen betreffs der Qualität beträchtlich nach, hat aber quantitativ ein iehr gutes Er- gebniß geliefert, dcffcn Werth durch die günstigen Verkans-conjunc- turcn noch beträchtlich gesteigert wird. Seit Jahren hat in den Donau-Exvorlhäsen kein Io reger Verkehr stattgefundcn als in de» letzten Wochen, und reichen die Betriebsmittel der Bahnen lange nicht aus, um den Anforderungen des außerordentlich regen Lcicalicn- Berkebrs zu genügen. Dank den aus dem Verkauft des Rapses und des Weizens resultier,iden Gcldzuflüiiea aus dem Auslande ist da- Goldaqio, welches noch vor einem Vierteljahre 15 Proccnt betrug, aus 7 bis 8 Proceal herabgcgangen. Post- und Telegraphenwesen. *— Annahme von Telegrammen zur Nachtzeit «. an kleinen Orte». Seit einiger Zeit ist von der Reichsvostver- waliuiig den Post- und Telegropbenämtern an kleine» Orten die Verpflichtung auserlegt, soweit als thunlich auch während de» gewöhnlichen Schalterschlujses und name ntlich währen d der Nacht Telegramme vom Publicum aiizunehmea rc.. loser» der Postdieaft an sich schon die Anwesenheit von Beamten in den Diensträumen ersordert. Diese Anordnung hat sich außer- ordentlich bewährt. Nach einer kürzlich Vorgeavmmenen Ermittciung sind im Lause eines Monat» außerhalb der regelmäßigen Dienst- stunden zujammen bei den Postanstalten 56588 Telegramme ver. arbeitet worden, und zwar wurde» 26 055 Stück vom Publicum auf- gegeben, während 30533 Stück ankamen und an die Empfänger ausgctragea wurden. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß die Ein richtung einem bestehenden Dedüriiiiß entspricht, und auch, daß die Postanstalten auch oußclh.ilb lcr Die,Munden sich de», Telegraphea mit anerkcunenswerther Bercittv ll'gkcil gewidmet habea. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. A« 20. August eingetragen: Firma A. Mehlhose in Leiozig. (Reichslleaße Nr. 3l) oad als deren Inhaberin Frau Pauline An»a Mehihoje geb. Weise daselbst, sowie al« Prokurist Herr Gustav Wilhelm LouiS Mehlhoje. Handelsgerichtssache« t« Königreich Sachse». Eingetragen die Firmen: F. Paul Wagner in Dresden. Inh. Herr F. P. Wagner das. — Ernst Neßler das. Inh. Herr E. Pd. Ncßler das. — Hch. Mever ch Lo. das. Inh. Herr I. H. A. R. Meyer das. sowie eine Lom- maaditisti». Veränderungen. Herr E. H. Berthokd in Frankenberg ist jetzt alleiniger Inh. der doriigen Firma Gebrüder Nägler, w-lcbe künftig Earl Brrthols vormals Gebrüder Nägler firmirt. — Die Firma Marienbergee Silberbergbau-Gesellschast ist aufgelöst und sind die Herren Bürger meister Ackermann in Zöblitz und Gen. Liquidakvre». ZahlungS-Ginstellungen. Kamen w»r»or» Imtegertch« 4 ZZ ß- HZ E S s- Fräulein l!. Wittullki Alle» stcia tillensteia 18.8 48.W 178 >2.14 Fr W. Schöneield, Färlereibes.. Jnd der Firma L V. Qertel -cc-a,!. Neulircht l sbem-ly 18.8 18» 8.!» 8 40 Fra», »ev>». gaasmana (!. 2. -pöltt-ind, Material- Ma«,e>mmei> Nauiedme» >88 »8.2 21.1» waarenhändlcr Plauen Plane» 2G l.w «8 42 40 gra» v!c.t»»aawal> M. Groß. jodann. ued. Brunkow Saalield Saattet» 118 II.» 18» I.W G. Hoffmann. Kaufmann »Stettin DMr,dur, Stettin MW 8.S iti.II Haucrwaas und Menna Wiir,dur, 488 488 ISS Pest, 2i. August. Drei Kecskemeter Firmen. Leopold Pollak, Gabor Goldberger und Theodor Kodn »in., haben den lloncur- eröffne». Die Passiven betragen 65OM. 550 000 (?) und 70'IM fl. England. Die Zahl der Fallimente ln England und Wale- in der verflossenen Woche betrug 148 gegen 124 in der entsprechenden Woche des Vorjahres. Seit dem 1. Januar » 0. ivurden im Ganzen 3117 Fallimente angemcldct, oder 14 mehr als in dem entsvrechcndeu Zeilra.im des Vorjahres. Vercitiigtr Staaten. Ncw-Dork, 10. August. Seligmann. May Sc Co. haben ihren Gläubigern 40 Proc. ibrer Forderungen angeboren, und wurde die Offerte angenommen. Nicol, Cowlishaw L Co. Die Passiva dieser vor einigen Wochen sollt» gewordenen Firma betragen ca. 100MOZ, die nominellen Aktiva 236928,97 Z. — Milwaukee, Wisc. „Noll Manufacturing Co.", Fabrik von Treopen; Passiva bedeutend. — MinneapoliS, Mina. E. H- Steele, Kleiderbändler; Passiva ca. 150000 Z. — Tren ton, N. I. John Taylor L Co.. Schweinefleilch-Püller; Passiva 250 000 tz, nominelle Aktiva 350 M0-. EinnahmeAnSweise. *— Oesterreichische Nordweflbahn. Lom I. Januar bis 19. August: Garantirte Linie 5 084 777 fl. (-ft 141912 fl.); Elbethal, bahn 3 058 799 fl. (-s- 204 191 fl.). *— Vereinigte Schweizcrbahnen. Juli: » eigenes Netz: 750 7M Frcs. (— 10330 Frcs), seit 1. Januar 4 247 630 Fees. (-1-151 325 Frc«.); d. Toggenburqer Bahn: 26 680 Frcs. l-ft 1322 Fees.), seit I. Januar 156 288 FrcS. (-s-7526 Frcs ); 0. Eisenbahn Wald-Rüti: 6420Fres. (—681 Frcs), seit I. Januar 37 687 Frcs. (— 528 Frcs); >1. Rapperswyl-Piäsfikon 2410 Frcs. (— 13 Frcs ), seit 1. Januar 12 507 Frcs. (->- 62 Frcs.). — Betriebsausgaben (eigenes Netz). Jul, 311808 (-ft 4961 FrcS.). seit 1. Januar 2127 607 Frcs. (-ft 13299 FrcS.); Ueberschuß: Juli 438892 Frcs. (— 15 291 Frcs), seit 1. Januar 2 120 023 Frcs. (-ft 132 025 Frcs ). Patente. Patcnt-Anmclöittlgen. Die nachsolgend Genannlen aus Sachsen haben um die Er- theilung eines Patentes sür den daneben angegebenen Gegenstand nachgeiuckit. Die Anmeldung hat die angegebene Nummer erhallen. Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen unbejugle Benutzung geschützt. Nr. 3407. „Druckgasfeiierung".—Johann Göttlich Ernst Daancri- berg in Leipzig. CI. 24. Nr. 4339. „Emailliroftn ohne Muffel."—Friedr. Siemens in Dresden. Cl. 48. Ertheiluny von Potenten. Den nachsolgend Genannte» aus Sachsen wurden Patente ans den daneben angegebene» Gegenstand und vo» dem angegebenen Tage ob crtbeilt. Die Eintragung in die Patenlrolle ist unter der angegebenen Nummer criolgt. Nr. 44 881. „Versahren zur Darstellung von Azofarbstoffen au- diozolirten Diamidoazodiphcnylen". — Leipziger Anilin, savrik, Beyer L Kegel hi» Lindenau-Leipzig. Vom 26. Februar 1887 ob. Cl. 22. Nr. 44 887. „Vorrichtung zur Verhütung de« UeberkochenS baut, bildender Flüisiqkcitcn, wie Milch, Leim rc.". — W.Häutzschcl in Leipzig. Boin 4. Mai 1888 ab. Cl. 34. Nr. 44 873. „Verstellbarer S-nsei,Halter". — C. H. Säuberlich in FreibcrgSdors b. Freibcrg. Vom 23. März 1888 ab. Cl. 45. Nr. 44893. „Nocksschneidemaschine". — P. Fronke in Pla gwitz- Leipzjg. Vom 9. December 1887 ab. El. 89. Derloofungen. Stadt Freibiirg 10 Frcs.-Loose vom Jahre 1878. Ziebung am 14. August 1888. Gezogene Serien: Nr. 154 548 1041 1336 150-1 1579 2103 2188 2384 2644 :!887 40,35 4767 4880 5543 5602 5741 7423 7899 86M 8752 9.357 9375 9434 9581. Die Prümii-nziehuiiq findet am 15. Scplcmber statt. HollänSischc Weifte-Kr c»;-Loosr. Ziehung am 1. August. Auszahlung am 3l. März 1889. Gezogene Serien: Nr. 1053 1181 3254 3315 3983 6607. Hauvlpreise: Ser. 3983 Nr. 5 50 OM fl. Ser. 1053 Nr. 29 5000 fl. Ser. 3315 Nr. 8. 48 je 1000 fl. Ser. 1053 Nr. 44. Ser. 1181 Nr. 37. 41. 44, Scr. 3254 Nr. 12. 22. 32. Ser. 3315 Nr. 50, Ser. 3983 Nr. 8. 29 je 1M fl. Ser. 1053 Nr. 9. 16, 43, 47. Ser. 1181 Nr. 2. 4, 18. 22. 26. 43. SO. Scr. 3254 Nr. 3. 14. 15. 26, 35, 36. 50. Ser. 3315 Nr. 1. 11, 23. 28. 34. Ser. 3983 Nr. 12, 13. 22, 4!', Ser. 6607 Nr. 1. 12, 15. 18. 27. 32, 36. 40. 41 ,c LO sl Alle übrigen iu den gezogenen Serien eiilhnlienen Nummern ft 14 fl. Literatur. Ludwig SchLlibcrger's Börse»- u»S Handelsbericht. Oester, reichüch-uiigariiches Organ jür finanzielle und volköwirtvichailüche Interessen. Die i» Wien am 19. August crichienene Nr. 34 enthält: Wirldsctxiftlichc Präsideniensragen in den Vereinigten Staaten. — Wiener Börsewoche. — Die Getreidebörse z» London. — Böhmische Bahnen. — Unsere Handels-Aiisiveise. — 1887er Geschäsisergebnisse ausländischer in Oesterreich ovcrircuder Versichcrungs-Gcsellschailen. — September-Coupon. — Notizen. Eyport. Organ des „Ceittralvereins für HandelSgeographie und Förderung deutscher Interessen im Auslande". Die in Berlin am 21. August erschienene Nr. 34 enthält: Neue deuii'che Dnmvftrlinie-.i nach Indien. — Uebcrsicht über den Betrieb einiger sranzösifchen und englischen Gesellschaften sür occanijche Postoampischiffsahrl »» Jahre 1887 nach deren Geschäftsberichten. — Asien: Der Handel de« Kaukasus. — Bau einer RSHrcnlcilung von Baku »ach Batum und Poti. — Afrika: Die Engländer in Süt-Asrika. (Foitietzung.) — Lentral-Amerika und Wesl-Jndien: Zur Lage in M x>co. — Vereinsnachrichten: Die Molukken, geschichtlich, qeogravhiiÄ »nd wirtbichaftlich. Vorlrag, gehallen am 1. Juni 1888 im „Central- verein iür HandclSgeographie rc." vom Gencralftcretair der deml-hei, Colonialgeiellichaft Herrn vr. H. Bokemeyer. — Literarische Um- ichau. — Brieskasten. — Deuische Exportbank (Abtheiluug: Export- Bureau). Leipziger Monatsschrift sür Terttl-Jndnftrie. Bon diesem von Theodor Martin in Leipzig herausgegebenen Fachjournal liegt uns heute die soeben erschienene Nr. 7 vor, welche wiederum mehrere Beilagen, darunter das Fachblatt: „Der Musterzeichner", enthält. Der günstige Eindruck welchen das Aeußere dieser elegant ausgestatteten Monatsschrift macht, wird vollauf befestigt durch die Reichhaltigkeit ihres Inhalts und die sachgemäße Bebandluna der besprochenen Gegenstände, weshalb wir die „Leipziger Monatsschrift für Textil - Industrie" hiermit gern der verdienten Beachtung em pfehlen. Aus dem Inhalte der neuesten Nummer heben wir die folgenden Aiiffützc hervor: Allgemeiner Theil: Handelsmuscen. — Die Berliner Trieotwaarenfabrikation und der Handel mit rohen Tricotstoffen. — Sachjens Aussuhr in Textilsabrikatcn nach den Ver einigten Staaten sei! 1880. — Textilindustriclle Bestrebungen in Ungarn. — Ausstellung der gewerblichen Schulen Sachsens. — Kritik neuer Erfindungen: Zwei neue Schcermaschincn. — Svinnerei: Die Behandlung der Kratzen in Streichgarn- Spinnereien. — Die Death'iche Maschine zur Entrindung von Pslanzcnsaftrn. — Kämm - Maschine. — Maschine zur mechani schen Bearbeitung der Bastfasern führenden Pflanzenstengel und dieser Bastfasern selbst. — Weberei: lieber die Zusammen« sctzung der Doppelgewehr. — lieber eine neue Mcßmaschine für Gewebe mit Apparat zum Ausdrucken der gemessenen Länge». — Wirkerei, Strickerei. Klöppelei ,c.: Rundstrickmaschine. — Rundstrickmaschine für doppelfadige Schlanchwaarc. — Verfahren zur Herstellung von Plüsch aus der Lainb'ichcn Strickmaschine. — Stickerei: Die schweizerische Stickerei-Industrie im Jahre 1887.— Färberei, Druckerei, Appretur ,c.: Zur Wahrung der Inter- essen der in De»tschland bestehenden, der Färbercitechnik gewidmeten Unterricht-anstaltcn. — Neue Farbstoffe. — lieber die Anwendungs- fähigkett von Primuline und Ingrainroth aus Baumwolle. — Bor- richtung zum Ausdrücken von Geweben, Filzen u. dergl. auf Nadel- ketteu. — Färben in Anilinschwarz. — Maschine zum Firnissen von WebstuhMtze». — Im Weitere» enthält tld« Heft: Stimmen der Praxi«, Winke für den Export, Rundschau, ueu ertheilt« Patents technisch« Fragen, Anfragen über Bezug-quellen und einen sehr um- sangreichrn Jnseratcntheil, welcher für die große Verbreitung der Zeitschrift ein beredte« Zeugniß ablegt. — Außer der oben erwähnten Beilage: „Der Musterzeichner" ist der Monatsschrift diesmal noch eine Nummer des nach Bedarf erscheinenden Beiblatte«: „Mit- »Heilungen aus und sür T ex til-Berussgenossenschasteu" bclgksügt, worin wir u. A. auch zwei sehr interessautc Aujiätze an der Feder dcS Direktor- der Sächsischen Tertil-BerusSgenossenichost, Oe. jur. Löbner, finden. In dem einen Ausiatz bespricht Or. Löbaer „Die Versicherungspstichi nicht gefährdeter Personen in pflichttyrn Betrieben", während in dem zweiten Artikel „Dte BersicherunflSpflicht der Handbetriebe in der Textil-Jndustrie, auch wenn sie weniger al« 10 Personen beschäftigen" erörtert wird. Leipziger Börse am 22. August. Nachdem bereit« gestern Berlin eine schwächere Holtuug zur Schau ge- trogen hatte, nahmen die Abendvcrkebre einen recht matten Verlaus und auch heute eröffnet! sowohl Berlin wie Wien in fortgesetzt sitwaitier Tendenz. Die bereit- gestern von uns besprochene Se- niestral-Bilanz der Oesterreichische» Lreditanstalt. deren Resultat gewiß alS ein recht zuiriedeastellendeS bezeichnet werden muß, bat nicht befriedigt» oder dl« Börse tdut wenigsten« so, al- ob sie davon Uichi entzückt sei. Wir glauben nämlich, daß die erwähnte Bilanz nur deshalb in Speculatiouskreisen eine» weuig günstigen Eindruck gemacht Hot, weil mau angesicht- der bevorstehenden Ultimoregulirnng und der großen Hauffeengagcment« da- Bedürfaiß zu Realisationen fühlt. Tie Börse ist allem Anschein »ach m eine Periode der Schwankungen cmgetretcii. Während aus der eineu Serie da» Bestrebe» Vorwalter. v,e Haussetendenz schon mit Rücksicht ous den flüssigen Geldstaud und die zu erhoffenden größeren Fiuauzlran-actioaea auirecht zu er- Halle», finden aus der andere» Seite Realffieungeo Derjenigen statt, welche den erzielten Gewinn einheims-a oder ihre Bcrbiadlichkeilcu verringern wollen, und zugleich erhebt auch die Conlremme, welche > amenliich in Wie» ihr Hauptquartier oasgeschlogca zu habea scheint, ihr Haupi, um au« den cenirisugalea Tendenzen Nutzen zu ziehen. — Die hiesige Börse vermochte sich zwar auch heute dem Emslusft der schwächeren Berliner und Wiener Tendenz- und Lour«- meldunaen nicht ganz zu entziehen, indeß hat eine ausgesprochen malte Haltung keinesfalls Platz gegriffen, vielmehr sprach sich da- Verhalten der Börse nur dadurch au«, daß man er vorzog, Reserve zu beobachten und abzuwarten, wie sich die Dinge an den ton- ongebendcii Märkten gestatten werden. NichtSdesivweniger legte man aber doch für einige Wcrthobjecte, speciell sür die Aciieo der Busch- tiehradcr, Graz-Köstlicher und Elbihalbahn. sowie sür verichiedene Werthe industrieller Unternehmnngcn so rege« Jaieresse an den Tag. daß bie äußere Physiognomie der Börse ein zumttch freundliches Gepräge trug und auch in vereinzelten Fällen die Umsätze größere Dimensionen angenommen haben. Bon Berlin lauteten die schließ lich einlangenden Berichte «was besser. Von den deutschen Sraatsessecten verkehrten 3'/,. und 4 proc. ReichSanleihe sowie Consols in mäßigen Beträgen, erslere beiden blieben mehrioch offtrirt. Sächsische Renle halte einige« Ge schäft auszuwcisen, 4 proc. Sochien lagen fest, 3'/,P>oc. Landrenren waccu Höver gesucht, ebenio begegnete» Laudesculttir zu gestriger Nottz gul der Frage. 3'1, proc. Leipziger Lladlobligationen stellten sich niedriger, während dergleichen 4proc. zu letzlcm CourS begehrt waren. LeiS- niger waren trotz höherer Gebote nicht im Markte. In 3'/, vroc. Pianbbrieseit der Credilanstali janden einige Umsätze statt, 3'/, proc. Erdläuder waren nur 25niedriger anzubringen. 4 proc. dergleichen vffcrirt. 4 vroc. Alienburger zu unverändetter Notiz erhältlich, 4proc. Anleihe der Gothaer Privatbank sind nur 15 unter gestrigem CourS anzubringen gewesen. Boa 3'/,prec. Böcscnbau-Anleihe ver- lehrten größere Beträge. Aus bem Ei send ahn actien markte standen wiederum Buschtich- rodcr, ferner Giaz-Köflachcr und Elbtholbohn im Vordergründe des In- tcresjes; elftere sind 1 Proc. billiger lebhasi umgeqange» uns wurde» auch in ansehnlichen Veirägea per Ende September zu 119,50 oder 1'/, aus Vorprämie gehandelt. Lebhafte- Geschäft fand ferner in Graz-Köflach zu 0,10 niedrigerer Notiz statt, und ebenso gingen Eld- tbalbaiin (— 1 Proc.) mehrfach um, letztere wurden auch per Ultimo dieses zu 81,50 umgesetzi. Böhmische Nordbaha fanden 0,70 nie- drigcr leicht Nehmer, dasselbe gilt von Galizier, die 1,40 erließen. Marienburgcr drückie» sich um 2, Saalbahn »in 1,25, Böhmiichi Westbahn und Lübcck-Büchen um je 1 und Lemberger u»i 0,70 Proc., dagegen zogen Buichlichiader ^ bei einigen» Geschält 0,25 Proc. an. Gotibardbah» lagen malt, desgleichen Localbahn. Noidwc» L und Oft- picliße.!, während Prag-Dux einen wetteren Coursaujjchwuug nahmen und zur Nottz noch gesucht blieben. Altenburg-Z-itz cst.-Pr. blieben zu 169 offtrirt. In de» Bankaktien war daS Geschäft fast gleich Null, dir Courje stellten sich theilweise etwas niedriger. Zwickauer Bank ver- lchricn zu 106.50. Tie In diislrieactiea begegnete« mehrfach einer sorlgesetzt kauflustigeren Silwniuiig; zu erwähnen sind in dieser Beziehung: Golzern (-ft 2). Zuniuermann (-ft 0,25), Kammgarn (-ft 1), Alten burger Brauerei (-ft 1,50), Hallcjche Zuckerrasfinerie (-ft 1). Tlürciigcr Gas (-ft 0,25), letztere blieben noch offtrirt, sowie Chemnitzer Spinnerei, Germania (-ft 1), Slöhr Sc. Co., Sachs. Wollgarn. Wernsbaujen, Wurzener Kunstniühlen, HallcsGc Straßen bahn, Immobilien und Setwiiherr. Glauziger erließen 0,20, gingen aber mehrfach um, ebenso wurden Kette (— 0,75) gehandelt. Picidrbahn St.-A. prcishaltend. Niedriger noiicten Dorlmunder Union und Laurahüttc, die 1» resp. 1,50 Proc. embiißten. Ins Geschäft in Kohlenactiea war nicht von Bedeutung. In Lcikehr traten Oclsr.itzer Kuxe (-ft 5 >l), Monsftlder Kuxe und Crzgebirgijch- (— 2 ^i). Lugau - Niedcrwurichnitz blieben 10 ./i n cerigcr begehrt, Zwickauer Zchntschcine notirten 20 höhcr. Sehr velicbt wäre» wieder Dörslewitz-RallmaunSdors (-ft 0.80 Proc.) und Zeitzec Paraffin (-ft 0,75 Proc ), für letztere beiden fehlten jedoch Abgeber. Aus dem Gebiete der Eisenbahn-Prioritäten ließ die Aus dehnung der geschäftliche» Umsätze im Allgemeinen zu wünschen übrig. Interesse zeigte sich vorwiegend sür Biischttehrader, Aussig- Teplitz. Localbahn, Oslraii-Fricdland und Soa'.baha. Bon den aus ländlichen Staotspa Pieren sind Silberrentc (— 0,20), ungarische Goldreate ((— 0,20) und Russen von 1884 (— 0,40) gehandelt worden. Wechsel aniiniri. Angenehmer Verkehr entwickelte sich in kurzem Holland, kurzem Belgien, Italien, letzteres 5 crlassend, Schweiz uud kurzem London; langes London zu allem Courje fehlend, Madrid nolirle 10 ^niedriger und ebenso büßten bade- Pari- je 5 ein, letztere Dev'sen wurden aber gehandelt. Wien schwächte sich bei mäßigen Umsätzen eiwa- ab. Sorten sttll. Oesterreichische und russische Noten nachgebend und in kleinem Verkehr. Börse»»- »md Handelsberichte. Zwickauer Börsenbericht vom 21. August. Die Tendenz unser beuttgen Börse war eine unentschiedene, die Courie ergaben eiiicsiheils kleine W.rlhbcsserunge», andernthrils auch Abbröckelungen, die Umsätze waren immer noch respektable zu nennen. Es verkehrten zu bessere» Preisen: Zwick uer Maschinenfabrik. Bcckwa-Hohndorftr und Hohiidorscr Sion»», Oelsnitzer Kuxe, Zwickau - Overhohndoricr und Oelsnitzer Dcrcinsglück Priorfläis - Acnen Serie II. zu letzte» Notizen: diesige Vcrcinsglück, Concordia Priorität-- ?lciicn, Forst, Lugauer Prioritäts-Aetten, Gersdorser Stamm, sowie unter diesen: Schadcr, Bürqcrgewerkichait, während Lugaii-Niedcrwürschnitzer und Deutschland Neuaclien bedeutend abgeichwächte Geldnotizcn vcrzeich- netcn. Anleihen waren fast ganz ohne Umsätze, doch ganz wie zu letzt gesucht. — Ter Kohlenveriandt bleib» fortgesetzt befriedigend, Werkspreise unverändert fest. vrrlin, 21. August. Börsenbericht. Tie gestrigen Böiftn waren nicht fest. Die bevorstehende Veröffenllichuiig de« Halbjahr- AuSweises der Oesterreichischen Credit-Äustalt hatte eine reiervirte Haltung veranlaßt. Die Wahl Boulangcr's gab zu der Voraussetzung Veranlassung, die Pariser Börse werde matt sein. Auch wirkten die an der Börse angekuiidiglen Zeitungsangriffe gegen Rußland. Oester- reichische Eiseubahii-Aclien nabmen eine Bu-nahmestellung ein, in Frankiurt waiei, aber im Nbeadverkehr Lombarden und Galizier malter. I» Wie» wurde» Bmchttchrader aus die Einnahme gekauft. In Paris war die Haltung träge, die Conrsherabsetzungen blieben ober so begrenzt, daß ein dauernder Einfluß der Wahl Boulanger'l nicht varanSgefttzt werden kann. Kupierwerlhe waren ous Reali- lationen mall. Trotz feste» Meldungen von der Wiener Borbörje eröffnet« hier die heniige Vörie in schwacher Haltung, welche in dessen bald einer besseren Tendenz weichen mußte. Credit setzten ea. '/« Proc. niedriger ein; trotz der Bemühungen der Coiitreuiiae kam indessen nur wenig Material zum Verkauf. Ten Be wegungen des LrcditcourftS folgten Commaudit nnd andere deutsche Banken. Aus den, Eisenbohnactienniarkt erhielt sich die günstige Meinung sür östcrreichiiche TranSportwertbe. nameatlch begegneten Slaatsbcchnen und Lombarden einer regen Nachfrage, nur Galizier waren matt und niedriger. Inländische Eseudahneu. beiouder- Ost- Preußen, anfangs gedrückt, später erholt. Schweizer Bahne» mit Ausnahme von Gotthard fest, Nordostbaba und Union wurde, höder bezahlt. Warichou-Aiener schwach behauptet. Fremd« Renten biteben uuverändert bei ruhigem Geschäft; russisch« Werth« ftp. Rvbrlaote»
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