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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-22
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1888
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boldleligste der Königinnen in Begleitung König Friedrich W:l> tzelm'- lll. am 30. September 1806. Noch ist der Sessel erballen, aus dcm sic ruhte; diesem Andenken sügte die Güte des hochjcligen Kaisers Wilhelm noöi die Büsten des Königsvaares, sowie einen Tisch, em Sopha, ei» FußbänkLen und zwei Leuchter, auS dem Schlas- znnmer des Königs Friedrich Wilhelm lll. stammend, als werthvolle historische Ausstattung des Zimmers hinzu. Wir treten hinein in de» Erker, »iesjchwarze Wolken wälzen sich das Uustrutihal herab. Gemahnen lsic nicht an die Kricgsstürme, Belagerungen n.id au die KriegSwetter, welche einst dies stille Thal durchbrausten? Die Schwede» zogen vorüber; im siebenjährigen Kriege klirrten hier die Massen, die Franzosen stürmte» »ach der Schlacht bei Roßbach vorüber und mit dem Cäsar deS 19. Jahr hunderts, Napoleon, ergossen sich die Reste des napoleonische» Heeres nach der Schlacht bei Leipzig in hastiger Retirade durch die Stadt. Rechts von dem Wege, welcher von der Neuen bürg nördlich den Wisdberg hinunter ans die sogenannte Franken- strage geht, liegt der „Edelacker", ein geschichtlich merkwürdige- Feld. Hier hielt einst Ludwig der Eiserne sein Strasgericht über den Uebcrmutd des Adels und pflügte mit seinen widerspenstigen Edel» nud trotzigen Junkern, die da- Volk bedrückte» und da- Land aussogen. An den Weinbergen vorbei geht'- hinab zu Thal über den mit reizenden Anlagen versehenen, mit buschigen Haselsträuchera und reichem Blumenflor bedeckten Berg in das stille, sreuudliche Frey burg, am hübsch gelegenen Schiebbaus vorüber. Unwillkürlich lenkt Jeder den Schritt nach dem alten Friedhof, wo vom Steinso.kel die Erzbüste de; Alten mit den starren, sestea Zügen schaut; über das Grad Vater Iah»'- zieht Ephen seine grünen Blattgehänge. Nur kurze Zeit noch, und die deutsche Tnrner- schait wird hier Dank den Bestrebungen e>neS Hochherzigen Freyburger Bürgers eine Ruhmcshalle erstehen sehen, die, mit einer Turnhalle verbunden, zu einem nationalen Ehrenmal errichtet wird. Oberhalb der Stadt am Schmeigenberge liegt die Champagner« sabrik von Klodß L Förster. In ihrem Product seiert der deutsche Schaumwein seinen höchsten Triumvh. Die besten Jahr gange der Fr hburger Reb« in ihren edelsten Sorten, dir-cte Bezüge aus eigenen Keilereien auS der Champagne lassen hier jene beliebten »nd berühmten Marken entstehen, mit denen die heimische Industrie sich würdig neben der sranzösischen behauptet. Ist doch die Cham- pagnersabrikation an sich kein Äeheimniß; sie erfordert nur einen gute» Mein, Reinlichkeit, Ordnung, geschulte Arbeitskräfte. Alle- dies concentrirt sich in dem Etablissement Klohß L Förster, deren Fabrik- uud Kellcreieinrichtungcn dem Besucher die höchste Bewun derung obringen. Ein Rieienkeller, süns Etagen haltend, von denen zwei vollständig im Felsen stehen, birgt, angclcbnt an die Bergwand, durchschnittlich IV, Millionen Flaschen schäumenden Weines. Ost lagern an 80 000 Flaschen, mauerartig zusammengesetzt, in einem einzigen Raum. JÜ die Gährung vollendet, was über ein Jahr Zeit beansprucht, dann rüttelt die menschliche Hand in geschickter Drehung — oft 20000 Flaschen au einem Tag — de» Hefen- niederschlag bis in die Spitze des Flaschenhalses, wo e- nach Wegnahme des Psrovseus durch die rasch entweichende Kohlensäure I,e:ausgeichleudcrt wirs. Jitzl wird die eniwichene Kohlensäure durch Likör, eme Auslösung reinsten Candiszuck rs, ersetzt, welche zugleich dem Champagner die gewünschte Süße bringt. Verkorken und Ver schnüren, wie Et quclliren folgen, Manipulationen von geschicktester Hand verrichtet. Wir steigen nun. das Grubenlicht in der Hand, hinab in die riesigen Keller des Etablissements, die mit ihren Naturpseilcrn aus Stein an die Kallstciiigewülbe der Champagne erinnern — die Aus- bewahrung des scrtigen Cbampagncrs bedingt sehr gute Keller. Wir sehen die Lager der seinen Clarets, dau» die Füllstationen, an denen 4 Arbeiter monollich gegen 120 000 Flaschen zu süllc» pflegen; wir erblicke» riesige Gebinde von 11 500 I Inhalt an Wein, deren Boden in kunstvollen Schnitzereien launige Wempoesien zur Schau tragen, und kommen tiefer und tiefer hinab zu der kühlen Stätte, wo der deutsche Sect seiner Auferstehung harrt. Nach dem Höchsten strebe», das Beste lausen, conscquent an dem als gut Erkannten sestbalte. das ist daS Princip der Firma Klohß L Förster. Ihm bleibt sie allezeit getreu. Wir steigen hinaus aus Tageslicht: im Restaurant zur Cham- pagncisabrck stehl vor uns die lothbekavpte Flasche „Monopol"; eia Kuull, uns wieder sind im Nu 500 000 jener s.Distichen Geister ent wiche», welche Klohß dd Förster Jahr ans, Jahr ein in die dicken Champagnerflaichcu zu bcichwöicn pflegen. Vivur Luotrum uovuw, pereat bchMorera!! — Jetzt wird von Freyburg zurück nach Naumburg gewandert, das Uustrulthal entlang in herrlichem Wege bei herr lichem Weiter. Immer näher rückt oie Stadt, dieser Sitz zahlreicher Juristen, Pensiouaire und Rentiers, mit ihren ans üppigen Gärten hervorlugenden Billen, überragt von den Thürmen des herrlichen Domes. Ihr Bürgcrgarleu ist eine der reizendsten Parkanlagen Mitieldeutjck'lands. Ihn lassen wir rechts liegen und biegen beim Jacobsthor den schönen Weg »ach Grockflitz ein, der am Felsenuser die Saale entlang zum „Alten Felsenkeller", von hier am Damm- Holze hin in großen Bogen nach einem trefflichen Restaurant, der „Neuen Welt" führt, das unweit der Ruinen des alten Kroppen- klosterS steht. Bald ist auch die Schönburg erreicht, eine mächtige Ruine ganz im Charakter der Rudelsburg, nur wohlcrkaltener und leider von Fremden viel weniger besucht, als sie es verdient. Wir klettern iin Innern des dicken runden Burgscieds enipor und stehen nach beschwerlichem Ausstieg auf der Zinne desselben. Wie lobt, rüttelt und pfeift der Sturm hier am Gemäuer! Dein Auge beut sich aber eine herrliche Aussicht: tief unten die lieblichen Gelände der Saale, von dichten Weiden umbuscht, weiterhin Naumburg und die Weinberge seiner Umgebung bis hin nach Schloß Neuenburg, dessen Wartlhurm gleich einer riesigen Bierflasche — scherzweise ^eniit ihn auch so der Bolksmund — aus dem Präsentirteller des Schioßberges steht. Mit diesem Blick nehmen wir Abschied von einem herrlichen Stück Thüringer Landes. Volkmar M. Muster deutscher Tischlcrtag. n. * Leipzig, 21. August. Nachdem am gestrigen Abend die -uni Verbandstag anwesenden Meister die Sehenswürdigkeiten Leipzigs angesehen und im EiablisscHient Bonorand einige 'frohe Stunden gemeinsam verbracht hatten, landen am heutigen Tage die Verhandlungen ihre Fortsetzung. Bevor man indessen in die Tages ordnung cintrat, wurde der Revisionsbericht über die BerbandScaffen- rechnuug vsrgeteagen und hieraus der Cassirer nach einigen Seitens des Vorsitzenden gegebenen Erläuterungen entlastet. Es erfolgte sodann die Verlesung des Voranschlages für das Ge schäftsjahr 1883—89, woran sich unmittelbar die Beratbung des Antrages des rheinischen Pcovinzialverbandes zu Köln schloß, welcher dahin ging, daß von dem lährlich pro Mitglied 50 »z bciragenden Bundcsbeitrage in Zukunft den bestehenden Provinzial» verbänden 30 in Anrechnung gebracht, demnach der Bundescasse nur 20 ^ überwiesen werden. Dieser Antrag wurde nach längeren Auseinaiioersetzmige» in folgender Fassung angenommen: „Nur die jenigen Innungen, die einem Provinzialvcrbande angehüre», haben an die Bundescasse pro Mitglied und pro Jahr 20 abzusühren» während es bezüglich der anderen, keinem Provinzialverbande an- gchörenden Innungen bei den bestehenden Bestimmungen verbleibt." Wohl einen der interessantesten Puncte der gelammten Tagesordnung bildet derPuuct, welcher die Lage des Tischler-Gesellenwesens uud die Frage der Gesellen-Reiseunterstützung betros. Dam war zunächst ein Antrag d,r Schreiner-Innung von Kassel gestellt worden, welcher lautete: „Der Vorstand wolle dahin wirken, daß olle Mitglieder des vereinigten Tijchler-InnungSverbandes keinem zureilenden Geselle», welcher aus einer Stadt kommt, in der em Streik ausgebrocheu ist, bei einer noch jestzustellendea Couventional- sirase, Arbeit geben. Ferner lag noch ein Antrag der Innung zu Hamburg vor, welcher speciell de» Streik der Tischler in dieser Stadt und die möglichste Vorbeugung solcher Arbeitsausstände betras. Weitere Anträge waren vo» Cottbus. Bonn und Zittau, welche die Einsührug einer besseren Legitimation beziehentlich Ber. baudsarbeitsbücher betrosen, gestellt worden. U-ber die Streiks im Allgemeinen sprach Herr Mojel» Berlin, der aus die große Geiellenbewegung in Deutschland zu sprechen kam und dieselbe schars charakterisirte. Sodann cmpsahl der Vertreter von Hamburg, 'Herr Kromm, von den Gesellen den letzten Entlassungsschein eiuzusordero, wodurch auch die Frage einer Legitimation erledigt lei. Jeder Meister wäre dann in der Lage, beurtheilen zu können, ob der um Arbeit nach- suchend: Geselle am Streik lheilgenommen habe, bezw. überhaupt würdig sei, Arbeit zu erhallen. Redner entrollte dann ein Bild von dem letzten Tischierfireik in Hamburg und schilderte io ausführlicher Weise die Agitation einzelner Gehilfen daselbst. Die Name» der selben müßten den Verbänden bekannt gegeben werden, woz» Maß nahmen bereits getroffen worden wären, damit sich die Meister vor solchen Elemente'.' bewahren könnte». Sodann sprachen noch die Antragsteller tzer verschiedene» An träge. die in der Einführung bessnrer Legitimationen d» Gesessen gipscltea. Großen Brisall fanden die An-sührnngca deS Herrn Ring«. Köln, weicher ganz besonder- betonte, daß die Schuld an den Streik» auch die Meister mit trüge», n»d zwar insofern, als sie Gehltsr» annäbmen, ohne zu prüfen, ob dlcselbe» noch In Irgend einem andern Arbeits-Verhältnisse stünden. Die beste Abhilfe wäre, derartige ge wissenlose Meister für allen Schaden, der durch Jnarbeitnahme eines noch zur Arbeit bei einem andern Meister verpflichteten Gesellen entsteht, verantwortlich zu machen. — Der Borsitzende. Herr Brandes-Berlin, legte den Meistern warm ans Herz, sie svllie» statistisches Material über die Arbeiterbewegung sammeln, damit eine ganz andere gesetzliche Handhabung, als sie gegenwärtig besteht, ge schaffen werden könnle. Schließlich gelaugte man zu solgendeu Beschlüssen: „In Erwägung, daß es erwünscht ist, zufriedenstellende Verhält nisse zwischen Meistern und Gesellen zu erzielen, beschließt der fünfte deutsche Tischlcrtag, bei der hohen Siaalsregierung wiederholt dahin vorstellig zn werden, obligatorische Arbeitsbücher für Gesellen und Arbeiter jeden Aller- einzusühre». Bis diese- stattsiadet, wird die Einführung von Berbandshüchern uud Entlassungsscheinen aus dem Wege der Selbsthilfe vorgeschlagen." Ferner wurde der Aalroz SiingS-Köln angenommen, welcher lautete: „Bet ausbrechendem Streik hat der Innung-Vorstand der be treffende» Stadt sofort dem Centralvorstand Anzeige und »ater Ein sendung von Drucklisteu diejenigen Gesellen namhaft zu machen, welche den Arbeit-Vertrag gebrochen haben. Diese Listen sind dem Vorstand der aageschloffeoen Innungen seitens des CentralvorstandeS zuzusenden und es verpflichten sich die betreffenden Vorstände, dem geschädigten Meister aus Antrag desselben laut ff. 125 der Reichs» gewerbeordnung vor Gericht zu vertreten." Aus den Ausführungen des Herrn Kromm-Hamborg ist schließ- sich noch zu erwähnen, daß der Streit in Hamburg den Gesellen mindestens 80,000 gekostet batte, daß aber der Schaden, welcher durch den Nrbeitsausstand dcm ganzen Tischlergewerbe in dieser Stadt zugesügt wurde, aus «ine bei Weitem höhere Summe za ver anschlagen ist. — Uebrigeos ging aus den Verhandlungen noch hervor, daß allen Meistern empfohlen wurde, denjenigen durch, Besuch ab. Hochderselbe besichtigte die 7 Kolofsakgernükde und verliest den Krystall-Palast gegen 1 Uhr. * Leipzig, 2l. August. Herr Oberbürgermeister Or. Georgi tritt am morgenden Tage (Mittwoch) eine vierwöchentlichc Urlaubsreise an. * Leipzig, 21. August. Wir werde« um Ausnahme nachstehender Mitlheitung dringend ersucht: „Der BezirkS- Commandeur, welcher 1870 die Mobilmachung de- LandwehrbezirkS Leipzig durchsührle, Oberstlieutenant von Süß milch gen. Hornig, hat zur Enthüllung des SiegcS-DenkmaleS keine Einladung erhalten." — Kurz nach der Enthüllung des Leipziger SiegeS denkmal V wurde von Herrn Photograph Alexander Seitz eine photographische Ausnahme de» Monuments und testen Umgebung gemacht. Dieselbe, für das NathS-Archiv bestimmt, ist brillant gelungen. Sie geschah in dem Augen blicke. al» die allerhöchsten und höchsten Herrschaften den Rundgang um Siemrrina'S herrliche» Werk antralen, und spiegelt in glücklichster Erfassung deS richtigen Zeitpunktes getreu da» bewegte, von Enthusiasmus gehobene Leben aller Thcilnehmer-Gruppen wieder, mit dem die Feststätte auf dem Marktplatz zu jener Zeit erfüllt war. — Die von Seiten de» RatheS bei Gelegenheit der Enthüllung de» SiegeSdenkmal» Ihrer Majestät der Königin und Ihrer könial. Hobeit der Prinzessin Mathilde überreichten prächtigen Bouquets waren, ebenso wie daS bei der Festvorsiellung im Stadttheater dem Generalseld- marschall Grasen Moltke von Fräulein Staegemann überreichte Bouquet von der hiesigen FirmaAll ihn »Nab et. yervor, oc>n auen wleyiern e»,pioi»en wurde, den enigen onrcy. ,5^., t>osfi.s„ant onaetertiat worden und baden in reisenden Gesellen, di- nachweislich Arbeit,n dem betreffenden Orte nicht erhalten können, eine Reiseunterstützung z» gewähren. Nach den einen bedeutenden Theil des Vormittags einnehmende» Verhandlungen über diesen Gegenstand und nach den langen Debatten, an denen sich ein großer Theil der anwesenden Deputirten mit regem Eiser betheiligte, beraumte der Vorsitzende eine halb stündige Pause an. Nach Wiedereröffnung der Verhandlungen wurde über daS Tischler-Unsallversicherungswesen berathen. Es lag dazu Folge ihrer prachtvollen Ausführung die höchste Anerkennung gesunden. Da» Bouquet für die Königin bestand auS den feinsten Orchideen und Rosen, das für den Grasen Moltke auS Lorbeer und Rosen. — Daß die am letzten Sonnabend Abend bei Gelegenheit der Beleuchtung de» SiegeSdenkmalS wahrnehmbare Ansammlung von Zuschauer» nicht allein von Lang fingern, sondern auch von boshaften Buben zu Aus- solgender Antrag der Innung von Schwerin in Mecklenburg vor:, . . ^ , .. .» - ..Der fünfte demsche Tischlertag in Leipzig wolle beschließen. bei N'brung vo» Rohheiten benutzt worden ist, geht aus einer der hob-n Reichsregierung dahin vorstellig zu werden, daß die Un-! Mittheilung hervor, »ach welcher eine jung- Dame bei der sallversichening für Tischlereien, die zur Zeit nur für Fabrikbetriebe! Nachiiausekunst ihr Kleid durch mehrere Schnitt«, an- und für Bauarbeiten Kraft und Giltigkeit hat, aus fämmlliche in der Tischlerei vorkommende Arbeiten in den sogenannten Klein- betrieben, welche mit weniger als zehn Leuten und ohne jegliche Kraftmaschine arbeiten, aus deren Arbeiter ausgedehnt wird, damit diese scheinend von einem Federmesser herrllhrend, ruinirt sah. Dieser Fall gemahnt auf» Neue zur Vorsicht. — Neuerdings sind Gerüchte über einen ganz bedeutenden genannten Kleinbetriebe wegen der scharfen Bestimmung des Haftpflicht. « 22 er th der sogen. „Sterbethaler" von Friedrich gesetzeS nick» in die unerquickliche Lage versetzt werden, ihre wenigen Wilhelm lV. vom Jahre 1861 im Umlauf. Auf Anfrage Leute noch erst bei einer Prival-Bersicherungsanstalt extra versichern zu müssen. Die Herabsetzung der Gesahrenstuse vo» 3 aus 1 würde sür diese genannten Kleinbetriebe wegen der darin vorkommendcn geringen Unfälle wohl nicht mehr als recht und billig sein." — Ferner lag ein Antrag des Provinzialverbandes zu Köln vor, welcher dahin ging: Der diesjährige deutsche Tischleriag in Leipzig ' wolle beschließen: I) Die Errichtung einer eignen Berussgenossen- schast sür das deutsche Tischlergcwerbe soll mit aller Energie weiter erstrebt werden. 2) Die Ausdehnung der Vcrsicherungspflicht soll sür alle Tischlereien angestrebt werden. bei der hiesige» Firma Zschiesche L Köder wird unS mit getheilt, das; sür diese Thaler 25 Mark gezahlt werden (man fabelte bereits von 120 bi» 150 »E) und daß nach authentischen Quellen 10,000 Slück in Cour» gesetzt worden sind. --- In der Albert Halle tritt heute Herr Wilhelm Löther auS Langcndors bei WcitzenselS zum ersten Male auf. Derselbe ist 23 Jahre alt und mißt t,85 Meter, hat dabei ein Gewicht von 423 Psd., also an Schwere sogar.den hier bekannten Nancke noch übertressend. — Zum Schluß der Vorstellung findet Ringkampf zwischen Herrn Earl Abs mit Als erster R serent in dieser allerdings wichtigen Sache sungirte ! dem Pianösorteträger Herrn Gustav Zöllner, sowie zwischen Beide Rescr nten ,prachen sich sur diese Antrag« aus. An der «^^,7 m Debatte betheiligien sich zahlreiche Deputirte, von denen die meisten sich cbensalls sür die Anträge verwendeten, während nur vereinzelt Stimmen dagegen laut wurden. Mannigfache Gesichispuncte wurden geltend gemacht und zu Protokoll genommen. Es würde den Raum dieses Blattes weit überschreiten, wenn wir aus alle Einzelheiten der Debatte «ingehe» wollten; wir sassen alles Gesprochene dahin zu sammen, daß der Verbandsiag mit größter Einhelligkeit sür die beiden oben wörttich an eiührten Anträge stimmte und mit diesem Beschlüsse iebhastc» Beifall erntete. Punct 12 betraf die Berechtigung zur Führung deS Meistertitels. Der Referent, Herr Verbandssecretair l)r. Schulz- Berlin, erklärte, daß der Bund wie früher so auch heute noch auf dem Bode» des Beiähigungsnachweiscs stehe. Der Bundesvorstand werde deshalb beantragen, ihn zur Petition zu ermächtigen, daß der ff. 149 Absatz 8 der ReichSgewerbeordniing nicht nur die unberech- errn Wiuvson mit dem Schneidermeister Herrn I. G. Äsaac statt. --- Kommenden Sonntag begeht, wie insbesondere auch auS den bezüglichen Anzeigen hervorgeht, der Localverband Leipziger Kegelclubs sein letzte» diesjähriges PrciS- s kegeln. Interessant ist, daß außer dem in gewohnter Weise stattfindcnden Prciskegeln um Prämien, welches nur sür Mit glieder und unentgeltlich geboten wird, rum ersten Male auch ein Meisterkegeln emgesührt wird, welches sich sehr spannend gestalten dürste. ES wird dabei mit 26 Kugeln auf 5 zum Theil sehr schwierige Figuren geworfen, auch zählen nicht alle gefallenen Hölzer nach ihrer Anzahl, sondern die selben sind gruppenweise getheilt, so daß z. B. bei Figur l, . - - » se ^ ' ' S081' ff« aus de« Lädeneaff« thell» Laar Geld entwendet, theil« bei». Verkaufe von Fleischwaaren den von den Kunven bezahlten Betrag nicht in die Casie hineingethan. sondern sür sich zurückgehalten hatten. Sie sollen auf diese Weis« ihre Herrschaften nach und nach um die erhebliche Summe von 400 geschädigt haben. — Ein alter auSgeseimter Dieb, ein Handelsmann auS Zwenkau, welcher wegen Diebstahls wiederholt Zuchthausstrafe erlitten, kam heute abermals in Haft, da man ihn über einem Diebstahl ertappte, den er in der Grimmaischen Straße in einem Cigarrengeschäst a»s- gesührt hatte. Er stahl gelegentlich eines kleinen Einkaufs eine Kiste Eigarre», ergriff, als er sich entdeckt sah, die Flucht, wurde aber an der UniversitälSstraße aus der Ver folgung eingeholt und nach dem Naschmarkt gebracht. Ec hatte bereits mehrmals in demselben Geschäfte unentdeckr gleiche Diebstähle verübt und endlich den Verdacht aus sich gelenkt. Er wurde deshalb heute bei seiner abermaligen An- wesenbeit im Geschäft beobachtet und über dem erwähnte» Diebstahl erwischt. * Leipzig, 21. August. Bon der Strafkammer ^ deS hiesigen königl. Landgerichts wurden heule verurtheilt; 1) der Handarbeiter Johann Friedrich Klöppel au» Delitzsch wegen Körperverletzung zu 2 Wochen. 2) der Schlossergeselle Friedrich Wilhelm Otto Rappsilber au» Halle Wege» Körperverletzung zu 4 Monaten, 3) der Dienstknecht Friedrich Gustav Schmidt au» Zsch-plin wegen Unterschlagung zu 3 Monaten, 4) die Glaser Friedrich Moritz Töpfer a»S Markkieeberg, Johann August Ludwig Richard Heinisch auS ManSscld und Karl Paul Grau auS Gera wegen Körper verletzung zu je 3 Monaten, 5) der Handarbeiter Robert Hermann Tschirley auS Möckern wegen Körperverletzung zu 2 Wochen Gesängniß. " Anger-Crottendorf, 21. August. In der am Sonnabend im Saale der .Drei Mohren" Hierselbst ab gehaltenen Einwohner-Versammlung, in welcher Herr Stolpe reserirte, wurde der Anschluß a» Leipzig sehr eingebe» ü e erörtert und beschlosten, daß alle nichtansässtgen Einwohner rechtzeitig auf Erlanguiig des Bürger- bez. Stimmrecht» sür Leipzig bedacht sein möchten. > * Lindenau. 21. August. Man muß es der Theatcr- Directivn Triebcl-Schlegel in den „Drei Linden" lasten, sic ist immer auf Neuheiten bedacht und bringt eine lebhafte Abwechselung in ihrem Repertoire. Am Freitag trug sie der patriotischen Stimmung des Publieumü Rechnung, und der talentvolle Leipziger Dichter Friedrich Ruesfer -zeigta wiederum in der Darbietung deö patriotischen Stückes „Drei Kaiser" seine lebhafte Gestaltungskraft. Auch diese Woche begann unter einem günstigen Stern. Die Poste „Der Walzerkönig", welche gestern über die Bretter ging, macht und will auch nicht den Anspruch aus ein Kunstwerk.machen, aber lustig ist st« und das will man ja doch nur haben. , Lachen will man und der griesgrämigste Philister, wird-hier bei de» zwar unwahrscheinlichen, aber tollen Verwechselungen und Verstecken zum herzlichen Lachen gebracht, v Gespielt wurde wieder vortrefflich und flott wickelte, sich daS luftige Stück ab. — Zur bevorstehenden Einweihung der sehr schönen Kirche zu Plagwitz, die vom Architekt Prof. Job. Otae erbaut und jetzt vollendet ist, möchten wir darauf aujmerksar wurde» folgende drei Anträge angenommen: 1) Der deutsche Tischler- tag erklär! sich sür die obligatorische Meisterprüfung und für das Beibringen eines Befähigungsnachweises gemäß den Gesetzes- vorictflägeu der Herren Ackermann , Vielst und Genosse». 2) Den BesähwunqsnachweiS schon jetzt in den Innungen cinzu- sülircn. Als bestimmter Zeitpunkt wurde der 1. Januar 1890 als wüuschcuswcrtki bezeichnet. 3) Nicht nur das unberechtigte Führen des Jiinungsineister-Titels. sonder» auch das unberechtigte Führen des Meistertitels an und für sieb wird schon bestraft. I» Hinsicht aus das össentliche Submissioaswesen be schloß der Verbandstag aus Grund der bereits früher gefaßten Bor entgc, welcher als Sieger auS diesem friedlichen Kampfe hervorgcbt, wird zum Meisterkegler sür den Leipziger Local verband ernannt und erhalt außer einem ansehnlichen Preis noch eine entsprechende Decorativn sür daS Jahr 1888. Ucbrigens sind neben diesem Preise noch 55 Preise aus- gcworsen. Das Meistcrkegcln beginnt bereits Freitag, den 24. d. M. und wird am Sonnabend und Sonntag fortgesetzt. Angcmcldct sind bereits 140 Theilnehmer, demnach ziemlich ein Drittel der Mitglieder des Leipziger Localverbandcö. - > »» Le. >. >.«,<: - ^ ^ I Leipzig. 2l. August. In einer Wohnung der Stern- HL.'K.r SSL L'L'S'L.r MLL LLL-L: 'SS. -LLL.M22 maße zur Berechnung lammen. Des Weiteren gelangte die Erstrcbuiiq eines höhern Zolls aus enigesüh.'te Tischlerarbeiten zur Besprechung. Namentlich wurden die Mißstäude besprochen, die sich bei der gegenwärtigen Ucbcrichwemmung mit schwedischen Arbeneu geltend machen sollen. KüchenosenS sichender Korb mit Wäsche wahrscheinlich durch HerauSsalle» glühender Kohle» auS dem Ofen in Brand. Glücklicherweise wurde die Gesabr noch rechtzeitig bemerkt und das Feuer, bevor eS weitere Ausdehnung genommen, wieder unterdrückt. Leute, die zuerst herbeieilten, fanden den Füglich gelang,- der Antrag des rheinischen Proviiizialvcrbandes 1 Logisbewohner abwesend und nur die kleinen Kinder desselben zu Köln zur A.mahme welcher lautete: „Bei,» hohen Reichstag ohne Aussicht daselbst vor. — Denselben Abend entstand auch bah,„ vorstc.llm zu werde», daß der Zoll aus emgesuhrte Tischler-! Hausflur deS ThomasgäßchenS FeuerSg.fahr ' dadurch, daß auS einer zerbrochenen Flasche auSlauscnvcr ar beiten aus 7 ^ erhöht werde." KriMU-palast. lD Leipzig,. 2t. August. Wicdcc hatte gestern Abend der Atbletenwetlkampf im Krystall-Palast der .lAlberthalle" ein säst „auSvcrkaustes HauS" gebracht. Unsere Leser erinnern sich noch, daß der srauzösische Ringkämpser P. Lagir bereits einmal Herrn Karl Abs zu einem Ringkamps herausgciordert hatte, in dem er jedoch unterlegen war. Bei jenem ersten Ringkamps wurden nun Stimme» laut, daß Lagir nicht regelrecht besiegt, insbesondere nicht von seinem Gegner auf beide Schultern niedergedrückt worden sei. Herr P. Lagir hatte deshalb Revanchegedanken uud forderte Herrn Abs, unter nochmaliger Depositiou von 300 >6 sür den Fall des Untcrliegens. zn einem zweiten Ringlampf heraus. Bei diesem Revauchc-Welttamps waren nach amerikanischem Muster alle Griffe von Kops bis zu Fu>: erlaubt. Die Zeitdauer war aus 15 Minute» scslgesctzt. Zwischen Herrn Abs und Herrn Lagir wiederholte sich mm das alte Schauspiel. Herr Lagir suchte durch Beweglichkeit und allerhand schnelle Griffe seinen Gegner, der d e vollkommenste Ruhe bewahrte, irre zu führen. Es schien, als solle sich die alte Erscheinung, Deutschland die Kraft, Frankreich die Geschmeidigkeit, wieder bewähren. Mehrere Male gelang es Herrn Abs, den Gegner zu Fall zu bringen, aber immer wußic sich derselbe derartig zn winden un» zu drehen, daß er nicht auf den Rücken zu liegen kam. Ais sievea Miauten etwa verstrichen waren und noch kein Ente des Ringkampses zu ersehen war, wollte Lagir den Kamps abbrecheu. Das Publicum, das mit gespanntester Ausmerkjamkeit dem Ringkampse gefolgt war. verlangte jedoch stürmisch die Fortsetzung der Campagne. Es wurde sogar aus dem Publicum ein Sch-ehSrackster aus die Tribüne getolt. Die Erneuerung deS Kampfe« warsür Abs vo» Vortyeil. ES gelang ihm schließlich noch feigen Gegaer äo zu Fall zu bringen, daß derselbe mit beiden Schultern<drn Erdboden ber»- rie. Deutschland hatte zum zweiten Male in des Aöena über Jcaulrcich gesiegt. Nachtrag. August. Se. könial. Hoheit Prinz Ab " ' bend mit seiner Begleitung noch- - Leipzig, 21. Georg, welcher gestern mals Gelegenheit nahm, da» SiegeSdenkmal, sowie die Placatsäule »nt den SiegeSdepeschen zu besichtigen, ist heute Abend nach Chemnitz abgereist, um der Vorstellung deS 104. Infanterie-Regiments beizuwvhnen. * Leipzig, 21. August. Gestern Nachmittag 5 Uhr 35 Min. traj mitlylst Schnellzugs der Berliner Bahn Ihre könial. Hoheit, die Prinzessin Wilhelm von Baden nebst Prinzessin Tochter Marie mit Gefolge und Dienerschaft auS Berlin hier ein und fuhr unter Bcnukung der Verbindungsbahn um 6 Uhr 15 Min. aus der Bayerischen Bahn weiter nach Lindau. — Se. königl. Hoheit der Prinz Georg stattete gestern Mittag dem Diorama de» Krystall-PalasteS seinen hohen Spiritus in Brand gcrieth. Doch auch hier gelang eS. daS Feuer noch rechtzeitig wieder zu löschen und weitere Gefahr zu beseitigen. — In der Dusourstraße wurde gestern Vor mittag ein fünfjähriger Knabe durch ein übermäßig schnell daher fahrendes Drojchkengeschirr umgeristen und über fahren. wobei das Kind wunderbarer Weise unverletzt blieb. — Ebenfalls gestern früh sprang in der Fregestraße ein 12jährigerSchulknabe, wie cs heißt auS Furcht vor Strafe wegen nicht vollendeter Schularbeiten, in ber elterlichen Behausung 1V» Treppen hoch in den Hos hinab. Er brach dabei den rechten Fuß. wurde außerdem am linken Fuße und ain Kopse schwer verletzt und durch die eigene Mutter in eine nahe Klinik gebracht. — Auf der Promenade am Roßplatze hatte sich gestern Abend ein anscheinend bedauernSwcrtber Bettler ausgestellt, welcher den linken Arm unter dcm Rocke verdeckt trug und angab, daß er verunglückt sei und daraus von mild- lhätigen Leuten Almosen in Empfang nahm. Ai« er aber hierbei auch einen im Civil vorübergehenden Schutzmann an sprach, wollte dieser sich von seiner Gebrechlichkeit überzeugen und sah näher nach, wobei er fand, baß der Bettler ein Be trüger war und durchaus gesunde Gliedmaßen hatte. Zum Naschmarkt gebracht, entpuppte sich verselbe als eia vielfach bestrafter, kürzlich erst nach Verbüßung einer DiebstahlSstrase au» dem Gesängniß entlassener Buchbindergehilse auS Neutzsch, der eben nicht arbeiten will. Er kam ausS neue in Hast. — Kürzlich wurde hier wegen Führung gefälschter Legitimationen ein angeblicher Bierbrauer au« Hildburg- Hausen polizeilich verhaftet, der über seine Persönlichkeit offen bar unwahre Angaben machte. Jetzt bat sich herauSgestellt, daß eS ein ganz berüchtigter, ebcnsallS vielfach bestrafter Hazard- und Falschspieler, ein Fleischergeselle auS Römhild ist. Derselbe wird neuerding» von der königlichen Staatsanwaltschaft zu Magdeburg aberma'S wegen gewerbsmäßigen Glücksspiel» steckbrieflich verfolgt und wird dahin zur Bestrafung abgegeben werden. — Da» gestern Vormittag aus hiesigem Markbwatze am Siege»- denkmal al» Tafchendicbin aus Vev Thal ertappte t l jährige Mädchen au» BotkmarSdors scheint btzch die Urheberin der sämmtlichen dort am Soonabend vorgekommenen Taschendirbstähle gewesen zu sein, da sie nicht weniger al» 15 solcher Diebstähle verübt zu haben zugiebt. Sie hat die gestohlenen Portemonnaies ihre- G-ldinhalte- entleert und sodann weggcworjen, von dem erlangten Gclde aber sich sofort allerhand neue KletvungSstücke angeschafft. — Gestern wurden von der Polizei d»e Verkäuferin und ein Dienstbote in einem Fleischgeschäst in der Windmühlenstraße verhaftet, nacbvem sich ergeben, daß sie seit längerer Zeit, in Gemein- schast ihren Dienstherr» betrog«» und bestohlen, indem gen jam der Gocthestraße in verschiedenen Formaten käuflich* zu haben sind. -r. Oschatz, 2t. August. Am 17. d. MtS. wurde der in der Bezirköanstalt St rchlc als Versorgter untergehiachte blödsinnige Wohllebe aus Oschatz aus der Straße von eincni durchgehenden Pferde umgeristen und'derart mit dem Hufe an den Kops geschlagen, daß er wenige Stunden darnach starb. — Am 18. d. MtS. kurz nach Mitternacht wurde hier m der Richtung nach Riesa ein immenser Feuerschein be merkt. Es brannten zu der Zeit in Gröba zwei rmt Ernte- vorrätbcn gefüllte Scheunen und zwar die des Gutsbesitzers Becker bis auf die Umfassungsmauern und die noch mit Stroh gedeckte deS Bäckermeister» Reinhardt total nieder. Die Ent- stchungSnrsache ist noch unbekannt. — In unserer Nachbar stadt Riesa wird der sächsische Ingenieur- und Archi tektenverein den 9. und 10. September d. Ir», seine Jahresversammlung abhatten. V erwischtes. —k— Lützen. 2t August. Der B erbrecher, welcher am 16. d. M., unweit Lösau den Zimmermann Bärthel aus MörSdors bei Gera erschlagen und beraubt hat, ist gestern in Fährcndors bei Dürrenbera ergriffen worden. ES ist der dortige 24 Jahre alte Arbeiter Otto Junge. Er hat seine Thal bereit« gestanden. Um der Strafe zu entgehen, stach er sich vor seiner Verhaftung in die Brust, verwundete sich jedoch nicht tvdtlich. Frankfurt a. M.. 20. August. Binnenschiss- sahrtS-Congreß. An dem heule stattgchabten Festbankct nahmen auch der Vicepräsident de» StaatSministeriunlS,' Staatsminister v. Boetticher, und der Oberpräsident Graf Eulenburg Theil. Staatsminister v. Boetticher brachte den' Toast aus Se. Majestät den Kaiser, Oberpräsident Gras Eulenburg einen Toast aus die beim Congreste vertretene» Herrscher und Regierungen auS. Daran schlossen sich weitere Toaste aus den Congreß und besten Ehrenpräsidenten, sowie aus die Vertreter der auswärtigen Regierungen. --- Berlin, 20. August. Die ehemaligen Osficiere des zweiten Garde-Regiments z. F. haben ihren activeu Kameraden eine Erinnerungsgabe an daS 75 jährige Bestehen deS Regiments, das am l9. Juni d. Jrs. gefeiert werde» sollte, gestiftet. Zur Uebergabe des Geschenks, die im Kaiserhos stattfand, war der 18. August, der Tag von St. Privat, bestimmt. Das Geschenk stellt nach der ^.Posl" einen Tafelaufsatz dar und ist in der Hauptsache aus Eben- bolz und mattem Silber hergestellt und ungefähr */i m hoch. Aus zwei Stufen aus Ebenholz ragt ein Sockel empor, über welchem ein sich wenig verjüngender Obelisk, Alles aus dem gleichen Material, erhebt. An der Vorder- und Rückseite sind auf massiven Sitbcrplattcn das Rcainientszeichcn und die Widmung eingravirt. An der Hohlkehle über dem Sockel und über den Schalen sind zwei Bronzefiguren angebracht, Sol daten des Regiments in der jetzigen und der Ausrüstung von 1813 darstellend. Den Obelisken umgeben silberne Bänder, aus denen die Hauptercigniste des Regiments eingegrabeu sind: 18l3 Obergraupen t8. September, 1814 Paris 30. März, 1815 Einzug in Paris 22. Juli. l866 Königgräy 3. Juli, 1870 St. Privat 18. August und 1871 Belagerung von Paris. — Im Berliner Aquarium sind mit dem ReichS- postvampfer „Sachsen" aus Shanghai zwei chinesische Krokodile eingetroffen, welche vom oeutschen Generalconsul Focke in Shanghai erworben und an baS Auswärtige Amt gesandt, vom Cultuönttnislcriiim dem Berliner Aquarium Überwiesen worden sind. Die Thiere, ein Pärchen, t.65 bez. 1.45 n» lang, stamme» auS dem District Hsiaoseng im Fu (Bezkrk) Huchau. Provinz Chekiang. nahe dem Täihu-See, wo sie in emem Lung ch' ih (Drachenlcich) genannten Ge wässer gefangen wurden. Die Entfernung de- Fundortes von Sbanghai soll gegen 400 km betragen. Der Besitz dieser beiden in ihrer Heimalh Tu Lung, „Erddrachen" genannten Thiere ist sür da- Aquarium um so werlhvoller. «l» bisher noch niemals ein Exemplar dieser nur im Innern Chinas vorkoiniiienden Art lebend nach Europa gelangt ist vstt. Erinnerungen an Leibniz in Hannover. Der größte Sokn Leipzig», Leibniz, starb bekanntlich z„ Haoiicver (14. November 1714). In der Neustädtcr Kirch. daselbst liegt er unter dem rechten Seitengange. kurz vor dem Altar, beerdigt. Eine ganz schmucklose steinerne Grabplatte,
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