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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-22
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1888
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Vierte Leilage zum Lchziger Tageblatt und Anzeiger. A? 235. Mittwoch den 22. August 1888. 82. Jahrgang. VolksmrtlMaftliches. «ll» für diese» «heil bestimmten Sendungen find zu richten au den verantwortliche» Redactenr desselben L. ». Lau, in Leipzig. Telegramme. wes. Petersburg. 21. August. Die „Nordd. Telegraphen- ogenlur" erklär» a»i Grund zuverlässiger Informationen das Ge rücht von der Ausnahme einer neuen russischen Anleihe von zweihundert Millionen in Amsterdam mit allen daraus bezüglichen Details sür unbegründet. Mitttieilnngen aus dem statistische» Berichte über den Betrieb der königlich Sächsische» LtaatSrisrnbatznen im Jahre 1887. lll. Eiseubahuneubao. Aus der Verbindungsbahn von Plagwitz-Ltndenau nach dem Bayerischen Bahnhose in Leipzig, welche »och im Lause dieses Jahres zur Eröffnung kommen dürste, wurden die Arbeiten rüstig gefördert. Es wurden bis zum Ende des Baujahres 84 190 cbm Bodenmaße gewonnen und bewegt, sowie 1640 m Plante hergestcllt. A» Nuiistbaulen waren serliggestellt: 1 Siraßen- übersührung, 1 Rodrschleuße und 1 Deckichleuße. Im Bau befanden sich 6 Brücken, 2 Wegeuntersührungen, 1 Flnihgrabeauntersührung, 1 Wölbschleuße, 2 Dcckschleußeu und 5 Rohrschleußen. 1040 w Gleis waren verlegt. Durchschnittlich wurden im Monat 134 Ar beiter beschäftigt. Die Neudaulinie Stollberg.Zwönitz beginnt mit einer Planieordinate 444,12 w über dem Spiegel der Ostsee am Bahnhose Stollberg der Linie Stollberg-St. Egidien und erreicht bei einer Gesammtläuge von 16,25 km, 103,89 w ansteigend, den an der Chemnitz Aborfer Linie gelegeneu Bahnhos Zwönitz mit der End- ordinale 548,01 w. Die Bahnlinie, welche »ormalspurig angelegt wird, berührt die Ortsfluren: Stollberg, Mitteldors, Oberdorf, Beutha, Giüna, Niederaffalter, Oberassalter, Nicderzwöiiip und Zwönitz. In Ober dorf, Beutha und Affalter werden Verkevrsstellen eingerichtet. Nach der Horizontalprojeciion liege» 7,48 ki» oder 46,03 Proc. t» gerader Linie und 8,77 km oder 53,97 Proc. in Cu've». Ter kleinste Krüinmungshalbmesser beträgt 300 m, Die flinkste Neigung beträgt 1:88 und kommt vor auf einer zusammenhängende» Länge von 6116 m. Im Durchschnitt wurde» bei diesem Bahnbau im Monat 398 Arbeiter beschäftigt. Die im Bau begriffene Secundärbahn Mügeln» Nerchau, welche schmalipurig angelegt wird, beginnt mit einer Planieordinate 148,03 m über dem Sp'egel der Ostsee im Bahnhöfe Mügeln, der Schmalspurbahn Oschatz-Döbeln und erreicht, bei einer Gcsammtlänge von 24,20 km 21,64 w fallend, den an der Glauebau- Wurzener Linie liegenden Bahnhos Nerchau-Trebsen mit der End ordinate 126,39 m. Die Bahn durchschneidet die OrtSsluren: Mügeln (Stadt, Kammergut und Schloßhäuser), Grauschwitz, Allmügeln, Nebitzschen, Poppitz, Glossen, Gköppendors, Madewitz, Mahlis, Manne» witz, Reckwitz, Wermsdors, Mutziche», Roda, Böhlitz, Wagelwitz, Caunewitz. Tbümmlitz, Denkwitz. Nerchau, Zöhda und Neichen, sowie die Teichwirthschaft Mutzichen und das königl. Forstrevier Wermsdork. Berkehrsstellcn sind vorgesehen in Altmügeln, Nebitz- scheu, Glossen, Gröppendors, Mahlis, Reckw tz, Wermsdorf, Miitzschen, Böhlitz-Roda, Wagelwitz, Cannewitz, Denkwitz und Nerchau-Gorne- witz. Nach der Horizontalprojeciion liegen 16,55 km oder 68,39 Proc. in gerader Linie und 7,65 km oder 31,61 Proc. in Curven. Der kleinste Krümmungshalbiiiesser beträgt 100 m. Die stärkste Steigung beträgt 1:60 und kommt vor aus einer zusammenhängen den Länge von 738 w. Durchschnittlich wurden im Monat 319 Ar> beiter beschäftigt. Die schmalspurige Secundairoahn Schönfeld-Geyer beginnt mit einer Planieordinate 493,68 m über dem Ostjeespiegel im Bahnhos Schöuseld der Linie Aunaberg-Chemnitz und erreicht bei einer Gejammtiänge vo» 9,27 km, 114,32 m steigend den Bahnhos Geyer mit einer Endordinate 608 m. Die Bahn berührt die Orts- flurcn Wiesa, Frohnau, Tannenbcrg, Herrmaunsdors und Geyer und benutzt ans einer Länge ron 3,31 km die Annaberg-Zwönitzer Chaussee. Vcrkchrsstellen sollen in Ächünfeld, Tanuenberg. Ober in,urenberg und Geyer eingerichtet werden. 5,30 km oder 57,17 Proc. liegen in gerader Linie und 3,97 km oder 42,83 Proc, in Curven. Der kleinste Knimmungsbalbmesscr beträgt 60 m. Die stärkste Steigung 1:30 kommt aus einer zusammenhängenden Länge von 1,185 km vor. An Arbeitern waren im ersten Baumonate, dem Tccember 1887, 108 Mann beschäftigt. An Vorarbeiten sür neue Eisenbahnanlagen wurden im Jahre 1887 vollendet: die speciellcu Vorarbeiten sür die nornial- spurigen Eisenbahnen Annaberg-Schwarzenberg und Stollberg. Zwönitz, sowie sür die schmalspurigen Bahnen Mügelii-Nercham Trebseu, Schönfeld-Geyer und Grünstädtel-Hammer-Rittersgrün. Ferner sind generelle Vorarbeiten sür die normaljpurige» Eisen bahnen Schleltau-Crottendors, Kamenz Elstra, Bautzen.»ünigswartha, Großpostwitz-Lunewalde, Berthelsdorj-Großhartmaunsdors mit Brand» Langenau und Freiberg-Halsbrücke. sowie sür die Schmalspurbahn Mügeln-Geising auSaesührt und sür die Schmalspurbahn Tauben hcim-DürrhennerSdors in Angriff genommen worden. IV. Kosten sür die bauliche Unterhaltung der sächsischen StaatSeisenbahne». Im Jahre 1887 wurde» ausgcwendet: sür die Anlagen au freier Strecke, einschließlich der durchgehenden Gleise in den Bahnhöfen 2 196104 >4 (934,04 ^4 durchschnittlich für 1 km); sür die Bahnhossanlage» wurden 1663 621 >il (707,56 ^4 sür 1 km); für die Telegraphen, Signalvorrichtungen uudZubehör 78 313 ^4 (33,32 ^l4 sür 1 kn,); sür Erneuerung deS Ober, baues und zwar Schienen und Kleineisenzeug 691821 ^tl (durch schnittlich 162,20 ^4 aus 1 km Gleislänge); Weichen 155 559 ^4 (36,47 ans 1 km Gleislänge); Schwellen 703 208 ^ (164,86 ./i aus 1 km Gleislänge); zusammen 1 550 558 ./! (363,53 ^4 aus 1 km Gleislänge) Die Gesammtsumme aller vorstehenden Posten beträgt 5 488 656 >4, davon geben ab 26 079 >4 Erlöse sür Altmaterial es verbleibt sonach 5462 57? reiner Aufwand, Ferner haben betragen: die GehaltS-Reniuneralionen, Bekleiduugs gelber und sonstigen Bezüge des bei der Beaufsichtigung und Unter Haltung der sächsische» Staatseijcnbahnen angestellten und beschäs. tigten Personal- 3 071 708 .s», Abgaben rc, 102 093 ./t, Bureau bedürsnisse, Drucksachen und Formulare 21482 ^4; sonstige Aus gaben, hauptsächlich Beleuchtung der Bahnanlagen, Heizung der Wärter- und Bureauräume 79 018^4, zusammen 3 274 301 .gt In Verbindung dieser Summe mit dem Unterhaltungsauswanoe an 5 162 577 bezifferte sich der Gesammtouswand sür Zwecke der Bauunterhaltung der sächsischen StaatSeisenbaknen ein'chließ. lich der erpachteten Strecke» im Jahre 1887 aus 8 736 878 >1 Hierzu hat der ErnencrungsfondS 1426 220 ^4 oder 16,32 Proc. beigetragcn, Dies sind bei einer Gesammtlänge von 2351,20 km durchschnittlich aus ein Kilometer Bahnlänge 3716 ^4 vom Gesnuiuil- auswande einschließlich 607 ./4 vom ErneuerungssondS. Von, Unler- haltungsauswand, einschließlich der Leistungen des ErneuerungSsond« an 5 488 656 .4! kamen aus Anlagen aus freier Strecke, einschließ lich der durchgehenden Gleise in den Bahnhöfen 40,01 Proc., Bahn- hofsanlagen 30,31 Proc,, Telegraphen, Signalvorrichtnngen und Zubehör 1,43 Proc., Erneuerung des Oberbaues 28,25 Proc. männliche Personen; davon waren 10018 über 21 Jahre. 2159 von 16 bis 21 Jahre, 1036 von 14 bis 16 Jahre und 68 von 12 bis 14 Jahre alt. Fernerhin waren 6670 weibliche Personen in Fabriken beschäftigt, nämlich 3447 im Alter von über 21 Jahren. 2379 vo» 16 biS 21 Jahre, 814 von 14 bis 16 Jahre und 30 von 12 bis 14 Jahre alt. Die Verhältnißzahlen sür beide Geschlechter stellten sich daher folgendermaßen. Es waren männliche Arbeiter über 21 Jahre alt 15,4,' Proc. 16—21 » » 16,26 14—16 . . 7.80 12—14 - . 0.52 weidlich« 51,68 Proc. 35,67 - 12,20 - 0,45 Man ersieht hieraus, daß ein bedeutendes Uebergewicht der weiblichen Arbeiterinnen für das 16. bis 21. Lebensjahr besteht. In den späteren Jahren, d. h. wenn sie Verheirathel sind, bleibe» sie den Fabriken vielfach fern, so daß sür das Alter über 21 Jahre der Procentsatz der weiblichen Beschäftigten gegenüber dem der männ lichen eine bedeutende Verminderung erleidet. — Vo» den Be trieben besaßen übrigens 199 Dampfmaschinen, 56 Gasmaschinen, 13 Elektricitätskrüste, 4 Lustmaschinen und 2 Wassermaschinen. Gegen da- Vorjahr sind in dieser Hinsicht nur geringe Veränderungen eingetreten und die Vermehrung der Damps- und Gasmaschinen war eine verhältnißmäßig gleich große. Erwähnt sei endlich noch, daß eine nicht unbedeutende Zahl von fabrikmäßigen Betrieben eiuging und eine ziemlich ebenso starke Neubildung statlfand. *— Leipziger Pferdebahn. Wir machen hiermit daraus ansmerksam, daß vo» heute ab der Dividendenschcin Nr. 32 der Stamm-Actien mit 8 >4 und derjenige der Prioritäts-Actien Nr. 12 mit 8,20 >4 bei dem hiesigen Baukhausc Becker L Co. zur Einlösung gelangen. *— Anleihe der Stadtgemeinde Colditz. Die Ministe» rien deS Innern und der Finanzen haben zu der von dem Stadt» rathe zu Colditz unter Zustimmung der Stadtverordneten daselbst beschlossenen Ausgabe vo» auf den Inhaber lautenden, seitens des letzteren unkündbaren Schuldscheine» in 500 Abschnitten zu 200 zum Zwecke der Ausnahme einer mit 3'/. vom vunoert jährlich zu verzinsenden städtischen Anleihe von Einhunderttausend Mark die erforderliche Genehmigung ertheilt. H Zwickau. Für das laufende Jahr ist i» hiesiger Stadt wieder eine ansehnliche Steigerung des zur Slaatssteucr eingeschätzten Äesammt-EinkommenS eingctreten. Es betrug dasselbe IN87 M.'.it W.d8 Mark 2 2:« 770 4 431080 9 548 820 8 243 080^ 24 453 750 Vermischtes. Leipzig. 21. August. *— Leipziger Discontogesellschast t» Liquidation. Dem von der Gcneralv rsanui.lnug obengenannter Gesellschaft vom 20 dieses gefaßten Beschlüsse gemäß nurden die Aetionoire derselben ausgejvrdert, die Vergleichs»»»»«« von l10 >4 pro Actie vom heutigen Tage ob an der Casse der „Allgemeinen Deutschen Credit-Anstali" gegen Rückgabe der Aktien nebst Talon« und Dividendenscheinen in Empfang zu nehmen. die diesjährige * Leipzig, 21. August. Auch zählung hat wieder ein Fortschreiten der Gro ergeben, ES ha« sich nämlich gegen das Vorjahr die Betriebe von 506 aus 501 vermindert, dagegen die abriken- industrte ahl der , ahl der in diesen Betrieben beschäftigten Arbeiter vermehrt, Io daß sich die DurchschnittSzlffer der aus jeden einzelnen Betrieb entsallcnden Arbeiter etwa« erhöht hat, Tie Gesammtzahl der in Fabriken beschästigtea Arbeiter bestes sich aus 199^1 (gegen 19453 bei der vorjährigen Zählung). Unter diesen Arbeitern befanden sich 13281 aus Grundbesitz 2123110 - Renten rc 4 250 OM - Gehalt und Löhnen ... 9 170 730 - Handel und Gewerbe . . . 7 988 430 Sa. 23 532 330 Im vorigen Jahre waren davon abzuziehen 1151 710 .>4 Schuld zinsen, für das laufende Jahr dagegen 1 195 3M,/4, so daß sür euriges Jahr an steuerpflichtigem Einkommen der Mehrbetrag von 77 770 ,/4 verbleibt. *— Marienberger Silberbergbau » Gesellschaft. In daS Handelsregister sür den Bezirk des Amtsgerichts Marienberg ist eingetragen worden, daß die ActiengeseUschast durch Beschluß der Generalversammlung ausgelöst ist und die Herren Bürgermeister Gustav Ackermann in Züblitz, Schichtmeister Louis Hinke! in Marien berg , Bergverwalter Georg Stöhn daselbst und kramermeister Friedrich Wilhelm Sturm in Leipzig nunmehr Mitglieder des Ver- wallungsralhes und als solche Liquidatoren sind. *— Zitlauer Maschinenfabrik und Eisengießerei (früher Albert Nießler L Co.). Der Bruttogewinn stellt sich in dem am 30. Juni e. abgelausenen Geschäftsjahre aus 93153,60 Mark — gegen 124 904 >4 im Jahre 1886/87 — woraus nach den statutarischen Abschreibungen in denselben hohen Procentiätzen wie im Vorjahre zusammen 19 996,45^4 ein Reingewinn von 73157,15 Mark, gegen 104 733,60 ^4 im Vorjahre sich ergiebt. Mit Zun»»- niung deS Aussichtsralhes beschloß die Direktion, hiervon 4000 ^4 als Graiificalio» sür die Beamie» und 60») .44 sür den Unter- stützungrsoiids auszulvcrsen, so daß eine Dividende von 15 Procent oder 45 ^4 pro Actie zur Berthciluirg gebracht werden soll. Durch Ausführung größerer Bauten und Neuanschaffungen sind die flüisigen Betriebsmittel sehr geschwächt worden und steht daher die Gesell- schaff nun vor der Nothwendigkeck, um die weiteren erforderlichen Vergrößerungen auSsnhren zu können, die Generalversammlung »m Bewilligung von Betriebsmitteln zu ersuche». Die Gesellschaflsorgane schlage» zu diesem Zwecke die Emission von neuen Actie» im Nomi» nalbetrag vo» 120 »00*4! vor, wodurch sich das Actiencapital wieder aus den ursprünglichen Betrag vo» 480 000.44 erhöhe» würde. Die Abschreibungen stellen sich seit dem Bestehen der Kesellichast aus 308 812,54 d. I. ca. 85,8 Proc. vom Actiencapital, Zieht man hierbei in Betracht, daß die Anichassung »euer Modelle und Uten silien aiis Verwaltungs-Conlo genoinmcn wurde», so dürsten die bisherigen Gesammt-Äbschreibungen nahezu den ganzen Betrag des Actiencapitals ergeben. *— Am 2. und 3. September d. Js. findet in Dresden in Braun's Hotel, Pirnaische Straße, eine Versammlung deut- scher Goldschmiede, Juweliere und Silberarbeiter be- huss „Gründung eines Verbandes" statt, woraus wir unsere Leser a»s diesen Kreisen ausiiierlsam mache». *— Harzer Werke zu Rttbcland und Zorge. Gegenüber den Gcruchle», daß die Harzer Werke zu Rubeland und Zorge sür La» am 30, Juni abgelauscne Betriebsjalir eine Dividende von 2 Procent vcrlh-ilen werden, bemerkt die Verwaltung, daß diS jetzt keinerlei Beschluß gefaßt ist und Andeutungen über die Höhe der zu verlheilcndeii Dividende noch nicht gemacht werde» könnten. Danach gewinnt cs den Anschein, als ob diesmal eine Dividende aus die Prioritätsaktien zur Veriheilung gelangen werde. Perlt», 19. August, Nester den Verlauf des Börsenkrachs, der in Bucnos-AyreS am Ultimo des Juni ausbrach, liege» jetzt weitere Nachrichten vor. Darnach waren am II. Juli 27 Falli mente anflenieldct. Zwei Tage später verlautete, daß die belheiligten Makler sich mit einer Abfindung von 60 Proc. begnügen wollten, und so kam bei 20 Insolvenzen ein Arrangement zu Stande. Am 19. Juli konnten die Courje bereits wieder hinausgesetzt werde», selbst die Valuta auf die Nachricht von Goldverschiffungen aus Europa. Nach einer Darstellung des „B.-A.-Standard" werden zwar von Einzelne» schwere Verluste crlilten, die finanzielle Lage außerhalb der Börse sei aber davon nicht viel berührt. Das Schlimmste ist die Tendenz verschiedener Banken, ihren Notenumlauf noch zu ver mehre». obwohl dieser schon so stark ist, daß er jede Hoffnung auf Gleichstellung mit Gold beseitigt« ungeachtet so viel davon hinüber geschickt wird. P. Der Giroverkehr der Post mit der Reichsbank. Zur Bewältigung deS colossalcn GcldvcrkehrS dieser beiden großen Geldinstitute sind dieselben seit 1879 in einen gegenseitigen Giro verkehr getreten. An demselben nehmen zur Zeit 33 Ober-Post raffen und 131 Postämter Tbeis, Die Einzahlungen der Ober- Postcassen an die Reichsbaukstelleu erfolgen in Beträgen von 5000^4, der größeren Postämter von 3000 ^4 und der kleineren Postämter von 1000 an. Die Zahlungen der Reichsbankflellen an die Poststellen erfolge» je nach Bedürsniß bis zu einem sür jedes Post amt festgesetzten Betrage und über diesen Betrag hinaus auf be. sondere Versüguag. ersordcrlschensallS aus telegraphische Ordre. Welche großen Summen hier umgesetzt werden, mag aus den sür 1887 ermittelten Zahlen hervorgehen. In beni genannten Jahre wurven von Len Postcafsen den RcichSbankcassen zuqesührt 379 439 000 ^l, von der Reichsbank au die Postcasse» gezahlt 339 000 000 ^l, zu sammen 718 439 OM ^4. In Sachsen nehme» an diesem G«ro> verkehr Theil die Obec.Postcaffen Leipzig und Dresden und die osläinter Bautzen. Zittau, Altenburg, Chemnitz, Crimmitschau, eipzig, Meerane, Plauen, Reicheabach und Zwicka». *— Analo-Contineutal« (vormale Ohleudorff'lche Guanowrrke) Wie die „Hamb. Börsen-Hallc" vernimmt, steht bet der gegenwärtigen Geschäftslage der vorgenannten Gesellschaft pro 1888 eine Dividende von 7 bi< 8 Proc. in Aussicht, L ManSfrlder Gewerkschaft. Die der Gewerkschaft ge hörige Rothenourger Mühle soll nicht wieder verpachtet, sondern zu einem Slanzwerk eingerichtet werde», in dem die Patronenhülsen, welch« jetzt in der Hettstedter Maschinenwerkstalt erzeugt iverden, nachdem dieselben von der betreffenden staatlichen Commission für aut befunden worden, vollständig bi« zur Füllung hergcstellt werden sollen. *— Bochumer Verein sür Bergbau und Gußstahk- sabrikation. Die Generalversammlung der Gesellschaft Tardi und Acnach, bei welcher bekanntlich der Bochumer Verein sür Bergbau und Goßstahlsabrikation in hervorragender Weise nicht nur finanziell, sondern auch administrativ betheiligt ist, findet am 25. d. M. in Sarona statt. Die gehegten Erwartungen bezüglich einer gläuzcaden Entwickelung der Verhältnisse haben sich durchweg ersüllt. cs Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu München- Gladbach hat sich die Lage der wirthjchaftlichcn Verhältnisse sür die Hauptzweige der Industrie ihres Bezirks — bezüglich deren im vorjährigen Berichte gemeldet wurde, daß sowohl in der Baum wollspinnerei, als in der Weberei, bei voller Thätigkeit aller Spindeln und Wcbstühle, eine das Bedürfnis, übersteigende Waaren- erzeugung stattstnde, welche die Preise der Erzeugnisse so nachibcilig beeinflusse, daß dieselben in vielen Fällen «IS wirklich verlust bringende bezeichnet werden mußten, — im Laufe des letzten Jahres insofern etwas günstiger gestaltet, als wenigstens die Spin nereien bei langsamer Räumung der angesammclteu Garnvorräthe eine allmälige Preisaufbcsscrung ihrer Gespinnstc erzielen konnten. Den Webereien gelang cs dagegen leider nicht, mit der Steigerung der Garnpreise gleichen Schritt zu halten; indessen konnten Fabri kanten — theilwcise auch unterstützt durch frühere billige Garn abschlüffe — bei vollem Betrieb aller Webstühle den Absatz ihrer Erzeugnisse, wenn auch nur niit bescheidenem Nutzen, ermöglichen. Die Flachsspinnereien haben eine Besserung nicht erfahren, mußten vielmehr unter den nämlichen ungünstigen Verhältnissen arbeiten, welche bereits in den Vorjahren bestanden und durch die Coueurrcnz der Bauinwoll- und Jule - Industrie und der ausländische» Erzeugnisse, sowie durch ein anhaltendes Mißverhältnis, zwischen den Preisen des Rohmaterials und der fertigen Garne be dingt sind. In der Seiden» und Sammt-Industrie ist zwar zeitweise eine Stockung eingetreten, im Allgemeinen kann aber daS Ergebnis, des verflossenen Jahres, wenigstens sür den mechani schen Betrieb, als ein befriedigendes bezeichnet werden; dagegen ist der Handbetrieb im fortwährenden weiteren Rück gänge begriffen. Die durch den unaushaltsamen Rückgang der Hausweberet überflüssig gewordenen Weder fanden theilweise Aus» »ahme in der Baumwoll- und Halbwollen - Weberei; jedoch wird darüber Klage geführt, daß die Leistungsfähigkeit dieser Weber eine unbcsriedigende sei. Eine größere Zahl derselben ist auch zu an dere» Gewerbszweiaen oder zur Landwirthschaft übcrgegangen. Ins besondere konnten in Folge einer sehr regen anhaltenden Bauthätig- keit, namentlich in den größere» Städten, viele Arbeiter lohnend beschäftigt werden, Auch in den übrigen Zweige» des Gewerbe betriebes, insbesondere in den Hilssindnslric» der Textil - Industrie, war während deS größten Theils des Jahres ausreichende Beschäf tigung und Verdienst. Eine Ausnahme machten die Druckereien, welche nur in der hohen Saison vollauf, in der übrigen Zeit aber nicht ausreichend beschäftigt waren und gleichzeitig wenig lohnende Preise erzielten, Z Nach dem Berichte der Handelskammer zu Stolberg (Rheinland) haben die Branchen, welche schon 1886 eine günstige Wendung genommen halten, auch 1887 ein nicht ungünstiges Ge- schüft gemacht, während sür die übrigen Industriezweige auch 1887 keine Besserung gebracht Hai. Von der Elleuindustric sagt der Bericht, das, ihre Lage trotz der günstigen Aussichten beim Jayres- ansangc den grüßten Theil des Jahres hindurch wenig besric- digend gewesen ist. Die Steigerung deS Bedarfs im Jnlandc und die Steigerung der Preise konnie die Eiscniudusttie sür die vielfachen Störungen des Exportgeschäfts nicht entschädigen. Ter Kohlenbergbau hatte erst gegen das Ende des Jahres einen vermehrte» Absatz, jedoch ohne Prcisausbcsscrung, die für Blei und Zink eintrat. Für die Silbergruben war trotz des Sinkens des Silberpreises das Ge saininiergebiiiß des Jahres günstiger. Die Thoiiwaarc»- und Spiegel glasfabr kalion hatte» befriedigenden Absatz, die Hoylglas- und Fenster glasfabrikatio» litt unter der Ueberproduction und letztere verkaufte einen Theil ihres Fabrikats zu sehr billige» Preisen ins Ausland, linier den Glasarbeitern machte sich eine ausfallend starke Lust zum Auswandern bemerkbar. Vo» einer Hütte gingen 17 Arbeiter »ach Nordamerika, wo sie ihre Geschicklichkeit voriheilhaster zu vcrwerthcn hoffen. Bemerkenswert», ist die Klage, daß der Vorthcil aus der günstigeren Lage der deutschen Eisenindustrie zum weitaus grüßten Theste den Hvchosenbesitzcrn zufällt, während die im Siolberger Bezirk stark vertretenen aus die Ausfuhr angewiesene» Walzwerke einen schwereren Stand durch die,Preiserhöhung des Roh eisens über den WeltmarktpIreiS hinaus haben. *— Märkische Maschinen bauanstall vorn«. Kamp LCo. Wetter a. Ruhr. Der Aussichtsraih schlägt vor, die »n Lause des vergangenen Geschäftsjahres im Betriebe gemachten Neu» investiruiige» (in Höhe von ca. 5000o .^4) an» diesem Gewinne ab- zuschreiben und 4'/, Proc. als Dividende ous das gegenwärtig 2 400 000 ,/4 betragende Actiencapital zur Verkeilung zu bringen. Bekanntlich ist dis früher 3 600 000 .6l betragende Actiencapital im Vorjahre durch Zusammenlegung von drei allen Actie» i» zwei neue aus 2 400000 ^«4 herabgesetzt, uni finden auS dieser TranSaction im verflossenen Jahre weitere 1200 000 >4 zu Abschreibungen Ver wendung. Nur die convertirten Aktien sind dividenden- und in der Generalversammlung stiuiinberechügt. Im Ganzen sind 702 Stück gleich 421 200 ./4 alle Acticn noch nicht zur Convcrsion eingereicht. Der Umtausch geschieht nur noch bis Oclober er. gratis bei den Firmen: Albert Schappach L Co., Berlin, und I. H. Bestick L Co,, Elberfeld. Mügetheilt wurde in der letzten Sitzung, daß das Unter nehmen ans längere Zeit vollbeschäftigt ist. *— Mecklenburgische Friedrich-Franzbahn Der Mit- tbeilnng. das, die Weitersükirung der Lüste Crivitz-Schmerin bis Äadebusch seitens der Mecklenburgischen Friedrich-Franzbahn be schlossen sej, wird in der „H. B.-H." in einem Schreiben auS Schwerin widersprochen. *— Mährisch-Schlesische Centralbahn. Von dieser Bahn, deren Sanirung noch immer in der Schwebe ist, mar seit längerer Zeit nicht mehr die Rede. Um so eifriger beschäftigt man sich mit deiii Unternehmen in Fachkreisen. Die Generaldirectio» der öfter reichlichen Slaatsbahnen, die jetzt schon die Mährische Grenzbahn und die Linien der LocalbahngcscUschaft Hcrmsdorf-Ziegenhals und Olmütz Czelcchowitz betreibt und im nächsten Jahre auch die noch im Bau befindliche Mährische Wcstbahn (Proßnitz - Triebnitz) >» Betrieb nehmen wird, würde durch den Hinzutritt der Centralbahnlinicn Olmütz-Jäaerndorf-ZicgenhalS und Jägerndors - Troppau ein ge schlossenes Netz gewinnen und eS kann daher nicht Wunder nehmen, daß die Einbeziehung der Mährisch-Schlesischen Centralbahn i» den Staatsbetrieb an den maßgebenden Stellen venlilir» wird. Aber auch sür die Ferdinands - Nordbahn hat die Centralbahn als Fortsetzung ihre« Flügels von Schönbrun» nach Troppau ein gewisses Interesse und so kommt es, daß, wenn man von derselben auch nicht viel spricht, ihre Verkehroverhältnisse »in so eifriger studirt werden. Von dem Reinllaie dieser Studien wird eS abhängen, ob bei der Mährisch Schlesischen Ccniralbahn auch fernerhin Alles beim Alien bleibt oder ob sich da in nicht zu ferner Frist einschneidende Veränderungen vollziehen weiden, G Aus Pu»«»». 20, August. Ja Neustadt o, d. A. hat sich ein Lomitü zur Erbauung einer Localbahn im Zennthale ge- bildet. 28 Gemeinden haben bereits eine Erklärung dahin abge geben, daß sie bereit seien, einen Theil der GrunderwerbunqSkosten zu tragen — Herr Commerzienrath Neuster aus Regensbnrg hat dem bayerischen Etsenbahnrath« den Antrag unterbreitet, es möchten alle bayerisch.preußischen Ausnahmetarife aufgehoben werden. Er weist daoei aus den Umstand hin, daß z. B, Mehl billiger nach Bayern verfrachtet wird als Getreide. — Herr Com merzienrath .beindl t» Augsburg errichtet bei Shougau eine große Holzstofffabrik, sür welche erst ein Canal vom Lech aus mit einem Koste,laufwande von 200000 >4 gebaut worden ist. Die Fabrik selbst wird durch 4 Turbinen mit 2000 Pfcrdekräften betrieben und ist mit den neuesten englischen Maschinen auSgeftattet sisi Lulmbacher Export-Brauerei, ActiengeseUschast (vorm, C. Rizzi). Der Bruttogewinn ergiebt 8i>4 >4,35 .>» für da- mit Ende Juli beschlossene 1887/88er GeschästSsahr gegen 59'«47,55 >4 1886,87, also ein Mehr von 30486,80 >4, reichlich 50 Proc. Der Aussichtsraih im Verein mit der Direction hat in seiner am 19. dst, Mt-, abgehaltenen Sitzung beschlossen, der General. Versammlung, welche vorläufig sür den 1. Oclober bestimmt ist, die Veriheilung einer Dividende von !« Proc. gegen 6 Proc, im Vorjahre vorzuichlagen. Die Abschreibungen sind reichlich bemessen. X v«n brr böhmische«» Grenzt, 20. August, Jo den letzten Jahrzehnten hat sich in Böhmen die Jute-Jndustrie zu einer großen Bedeutung erhoben, denn wenn in ganz Oesterreich, wie wir der „Leipz. Monatsschr, für Textil-Jndustrie" entnehmen, 17 100 Spindeln und 1200 mechanische Webstühle sür die Jute-Jndustrie in Thätigkeit sind, so kommen davon aus Böhmen sicherlich zwei Drittel. Die Spindeln reichen noch langt nicht an-, um den Bedars an Jute garn zu decken; vielmehr muß solches noch aus Belgien, Schottland und Deutschland bezogen werden. Im Jahre 1886 wurden 32927 Centner im Werthe von 791 579 fl. einaesührt. Hauptsächlich werden Säcke auS Jute hergestellt, die theils in Oesterreich, theils in Ruß- land und den Donauländern Absatz finden. Die Ausfuhr an Säcken erreichte im Jahre 1886 3253 Ctr. im Werthe von 124 826 fl. IV—o. Präs, 20, August. Prag-Dnxer Bahn. Die in aussteigender Linie sich bewegenden Einnahmen der Prag-Duxcr Bahn haben die Aufmerksamkeit der Börsenspekulation den Aktien dieser Bahn zugewendet. In ziemlich raschem Tempo sind die Stammactlen von 20 fl. aus 37 fl. und die PriorilätS-Actien von 63 fl. aus 90 fl. gestiegen. Die Werlherhöhung der letzteren Actie». Kategorie hat insofern Berechtigung, als die PrioritätS-Nctien sür 1888 zum ersten Male seit ihrer Emission aus eine Dividende rechnen können, die mit mindestens 3fl. veranschlagt wird. Optimisten sind geneigt, mit einer noch höheren Ziffer zu rechnen, ES möge vorläufig uncrörtert bleiben, welche der beiden Combinationen sich als die richtige erweisen wird. Ob aber der ziemlich bedeutende» Hiiiaussctzung des Cour'cS der Stammactien eine Berechtigung innewohnt. muß fraglich erscheinen. Die Speculation, welche die Stammactien ponssirt, scheint ganz nnd gar zu übersehen, daß die steigenden Einnahmen der Prag-Duxer Bahn vorläufig und auch sür eine absehbare Zeit nur dem Prioriläts-Actiencapitalc zu statten kommt. Im Jahre 1887 erzielte die Prag-Duxer Bahn einen R iagewini» vo» 936068 fl., während die Ver zinsung und Amortisation der Prioritäten 965 053 fl. erfordert hatte. Die Dux - Bodenbacher Bahn, welche für 1887 die Summe von 1000000 sl garantirte, mußte 63 931 fl. zuschieben. Für 1888 beträgt die Garantie 1050 000 fl.; die Einnahme» von Prag-Dux müssen also im Jahre 1888 um 114OM fl. netto steige», wenn der Zuschuß seitens der Dux-Bodenbachcr Bahn en!» salleu soll. Nu» weise» die bisherigen Brutlo-Einnahmen von Prag- Dux ein Plus von ca. IM OM fl. aus, eine Ziffer, die im Hinblick aus den großen Rübcuanbau bis Ende des Jahres 1888 leichthin sich verdoppeln kann. Rechne» wir nu» mit einem JahreSbrutloplus von 200 OM sl„ so ist wohl die Erwartung berechtigt, daß der Rein ertrag die vo» der Dux-Bode»bachcr Bah» garantirte Summe von 1050 MO fl, erreichen und möglicherweise übersteigen wird und daß ein Ucberschuß rcsultiren dürste, der unter Heranziehung des Gc- wiiinvortrages aus dem Vorjahre per 16 827 fl. zur Zahlung einer brciguldigen Dividende aus die Prioritäts-Actie» ausreichcu dürfte. Wenn also die Prioritäts-Actien erst bei einer 2 proc. Dividende an- gelangt sind, so drängt sich die Frage von selbst aus: Wie lauge wird es dauern, bevor die Stammactien irgend welchen Zinscngenuß erwarten dürfe»? Vorerst uiüßtea sich die Renierträgnissc der Prag- Duxer Bahn bei Berücksichtigung der oben erwähnten Bcuitomehr- eiunahme von 200000 st noch um weitere 150 OM fl. netto bessern, damit das umlausende Prioritäts - Actiencapital von circa 5 Millionen Gulden seine uprocentige Befriedigung findet, und dann erst beginne» die Chancen sür die Slammacticn. — So gebrsscrl sich nun auch die Position der Inhaber der Prioritäts- Aclicn hat, so ist es doch sehr unwahrscheinlich, daß sie schon in 1889 ous volle 5 Proc. rechnen könnten. Würde dies erwartet werden, so stünden heute die Titres wahrlich nicht mit 60 Proc. in Wien nottrt. Und wie stehen nun die Chancen für die beiden Aclicn-Kaicgorsen, im Falle der Staat von seinem Rechte Gebrauch macht und die Prag-Duxer Bahn einlöst? Nach dem bekannten llebereiiikonimen, welches zwischen der Regierung und der Prag- Tuxer Bahn abgeschlossen wurde, sicht der Staatsverwaltung das Recht zu, die Prag-Duxer Bahn vom 1. Januar 1892 an gegen eine Minimalrente von 400 000 fl. einzulösen. Aus dieser Reute wäre zunächst der Coupon und die Amortisation der Prioritäten zu bestreiten. Nach den Prioritäten rangirt das rund 5 Millionen Gulden betragende Prioritäts-Acticn-Capital, und der Restbetrag, welcher etwa 4M OM fl. betrage» dürste, würde erst den« Stamm- octiencapitale von 8,1 Millionen Gulden zu Statten komme». Im günstigste» lFalle könnte» die Stammactien aus 1'/, Proc. Zinsen komme», svohingcgen die Prioritäts-Actien unter allen Umständen die volle Verzinsung vo» dem Nominale per 150 fl. gesichert hätten. Unter solchen Umständen ver diene» wohl die Prioritäts-Actien die Beachtung der Speculation, dagegen aber ist der Bewegung in den Stammactien eine gewisse Grenze gezogen. LÜicil. 20. August. Die Erste Ungarisch-galizische Eisen- bah» hat heute vom österreichischen Handelsministerium die ossicielle Verständigung erhalten, daß die Regierung die genannte Bahn in den Staatsbetrieb zu übernehmen beabsichtige. Zugleich wird die Ungarisch-galizische Eisenbahn eingeladcn, bevollmächtigt« Vertreter zu bestimmen, welche an den diesfalls nothigen Verhandlungen theil- nehmen solle». In dem Erlasse ist die stets bewährte loyale Hal tung der Verwaltung anerkannt und ausdrücklich hervorgehoben, daß nur ökonomische nnd eisenbahnpolitische Grunde zur Uebernahme in de» Staatsbetrieb Anlaß geben. Eine ähnliche Zuschrift des öster reichische» Handelsministeriums ist auch an die Verwaltung der Ungarischen Westbahn ergangen. Von Seite der ungarischen Regierung ist bisher eine Verständigung der genannten Eisenbahnen wegen der Betriebsübernahme nicht erfolgt. Wir», 20. August. (Fr. Z.) Die Initiative zur Kündigung der Rcsactien sür russisches Getreide ist nicht von der Verwicklung der Galizischen Carl-Ludwig-Bah» ausgegangcn. Letztere verweigert zwar Auskunft hierüber, doch unterliegt eS keinem Zweifel mehr, das die Kündigung in Folge eines Verbotes der Negierung staitgesunüen hat. Ob die gegen den russischen Gitreidchandel ge richtete Maßregel aus politische Momente oder auf Gründe der Zoll- iind Handelspolitik zurückzusühren ist, dürste sich nächster Tage zeigen. Man nimmt an, daß in dieser Beziehung eine Pression seitens Ungarns geübt wurde, »m den deutschen Markt sür ungarisches Gc- Ireibe zugänglicher zu machen. Diese« Resultat ist aber nicht zu er reichen. da das russische Getreide den Weg über die Häsen und über Warschau nach den deutschen Märkte» finden wird ini! Umgehung der Carl-Ludwig-Bahn. Wohl aber wird diese Kündigung der Risaciien eine dauernde Schädigung speciell der Carl-Ludwig-Bahn verursachen. *— Oesterreicknsche Credit-Anstalt. Die Hoffnungen, welche man in den Kreisen der Haussiers aus die Semestral-Bilanz der Oesteri cichische» Credit-Anstalt gesetzt hatte und welche die Trieb feder der haussirenden Coursbewegung ve- leitenden EffeciS bildete, haben vollständig den Erwaiiuugen entsprochen. Tie Schätzung deS Mehrerträgnisses gegen das Vorjahr aus 800 OM fl. ist nicht nur erreicht, sondern sogar noch übertroff n worden, denn es beträgt der Mehrgewinn thatsächlich 837 503 fl., welcher fast ausschließlich aus de» Effecten- und Consortial Geschäfte» originirt. Zur besseren Uebersicht stellen wir de» Ziffern des Gewinn- und Verlust-Tonlos diejenigen des Vorjahres gegenüber. Ke>r inner Gewinn an Provisionen 5M S2S fi. « - Zinlen ....... 14l6 262 - » - Devisen 180043 - - « Effecten- und Consortial- ge'chäffe» ..... 1388092 - - - sonstige» Geschäfte» . . . 260 171 « Gewinn-Bethriligiing bei der Ungarischeil Crcditbank 95 584 fl. 1687-, 503118 fl. 1537 490 - 207 502 - 504 998 - 168640 - 3 849 38t fl. vasten un« iULrluste: . 471 924 fl. . 191 .-72 - 228 698 . 44 752 - SO 294 - 54 078 fl. 2 975 826 fl. 4'7l054 fl. 178 504 - 250 39-2 - 8 851 . 20 587 - a» Gehalten - Spesen » Steuern und Gebühren .... - abgeschricb. Forderungen, abzüglich der nochträgl. «iiigegangenen Beträge » sonstigen Aufwendungen . . . 956 940 fl. 920 888fl( Demnach beträgt der Reingewinn 2 892 441 fl. gegen 2054 9:38 fl. im ersten Semester deS Vorjahrs. Die Resultate der Lonsortial- Gelchäste sind nur insoweit berücksichtigt, als dieselben bis zum 30. Jui» vollständig abgerechnet waren. *— Der Betreideverkehr aus der Donau. Derselbe hat
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