Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808241
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-24
- Monat1888-08
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1888
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Abrede. »»d »ach de« Srarbaisse der Vrwet»a»f»a-»« da« Gericht bezüglich diele« Angeklagte» avch »ich» -ur Uebersilhrung zn gelangen, io dich derselbe jrrtgesprochea ward«. Hinsichtlich Hermann Tschirley'» dagegea rrsolgle Berurtbeilung zu S Woche» BesSngutßstrafe. Da« Bericht nahm m» Rücksicht aus die aicht erheblich« Berletzaag Pl.'S milderadr Umstände au. Der Gerichtshof bestaub aas den Herren Landgerichts-Direktor Bartsch (Präsid.), Laudgerichts-Rälhea Wols, Schubartd-Eugelschall, Büttner und v. Sommerlatt II.; die Anklage führte Herr Staat«, aawalt vr. Lhieme, di» Bertheidiguug »a II. Herr Rechtsanwalt Freytag ll. Nachtrag. * Leipzig. 23. August. Wir Werda» uw Aufnahme nachstehender Mittheilung ersucht: „Im Bericht de» Tageblatte» über die Alpenturnsahrt vom 22. August liest man die Stelle: „Der Piz Languard ist für un» von besonderem Intereste, weil unterhalb seiner Spitze sich die Hütte de» verstorbenen Maler» Georgy au» Leipzig erhebt, der im Jahre 1862 behus» Ausnahme von Zeichnungen sich sechs Wochen lang hier oben aushielt." Dem gegenüber sei heute bemerkt, daß Herr Wilhelm Georgy noch heute sehr rüstig unter uns lebt und fort» während die Ausstellungen von del Vecchio und im Kunst- Vereine, sowie auswärtige mit seinen schönen Werken beschickt. Ueber seine interessanten Engadinsabrtcn nächstens wehr." Der Verfasser des betreffenden Berichte« bemerkt hierzu Folgendes: „Mir wurde in Pontresina von verschiedenen Seiten gesagt, daß Herr Maler Georgy verstorben sei, und da ich in dem von M. Koch von Berncck bearbeiteten Reise handbuch (früher Berlepsch) die gleiche Angabe fand, lo habe ich an deren Wahrheit nicht gezweiselt. Ich begrüße aber jetzt unseren verehrten Mitbürger um so freudiger aiS noch unter den Lebenden weilend und Hesse, daß sich auch an ihm die Wahrheit de» Satze» erweist, wonach Derjenige, welcher irrthümlich todt gesagt wurde, noch ein lange» Leben genießt." — Um Irrthümern vorzilbeugen, möge bemerkt fein, daß beim Abdruck der DankeSkundgebung der Hinterbliebenen des verstorbenen Herrn I)r. Friedrich Hofmann in der letzten Nummer dieses Blatte» au- Versehen der Ort Ilmenau weggelasten worden ist. ----- Stadt-Theater. Ta» Ausstattungsstück .Die Reise um die Erde in 86 Tagen", besten Ncueiiistiidiruiig und baldige Aufführung wir gestern meldeten, stellt auch an unser Ballet große Anforderungen. ES sind ganz neue Tänze, welche Herr Balletmeister Golinclli mit seinem Per sonal vorbereitet. Völlig neu ist z. B. daö Ballabile im .Excentric-Club". — Nächsten Montag, den 27. August, unternehmen Mit glieder de» Vereins für die Geschichte Leipzigs einen StudienauSflug >» die Gegend von Nölha. Bei dieser Ge legenheit werben dieselben auch Erobern besuchen, uni aus dortigem Friedhofe über dem Grabe der am 18. Oktober 1813 daselbst gefallenen Ossiciere vom preußischen 16. Infanterie- Regiment. Bataillonöchef von Fritzsch, Major von Lcsscl und Lieutenant von Buchholz, die von einem Berciusmitglicdc restaurirte und mit erneuter Inschrift versehene Gedenktafel aufzustellen. ----3m Krysta ll-Palast findet heute Abend großes Instrumental-Concert der Capelle des Musikdirektors Herrn Franz Büchner statt, welche daS MnsikcorpS de» 131. Re giments aus die Dauer besten Abwesenheit in diesem Etablissement vertritt. Herr Musikdirektor Franz Büchner hat ein gewäblteS Programm festgesetzt. Alle Abonnements, LereinSbillets, Dutzend- und Vcreinükartcn haben Gütigkeit. ----- Herr Carl Ab«, welcher sich in den. Ringkänipsen in der Alberthalle stets als unbesiegbar gezeigt hat, ringt heute Abend mit dem Atblrtcn und Ringkämpfer Herr» Robert Kern von hier. Der Kamps dürfte dadurch interessant werden, weil sich ein deutscher Ringkämpfer von Prosession Herrn Ab« gegenüberstellt. DaS Programm der Künstler- spccialitäten enthält wiederum neue Nummern, so daß der Besuch auch Denjenigen zu empfehlen ist. welche schon bereits mehrere Male die Leistungen der internationalen Variütä- Truppe sahen. ' -- Wie unS Herr Naucke aus Plauen schreibt, ist die vorgestrige Notiz, sein Gewicht betreffend, unrichtig. Nach seiner Angabe, die Herr Naucke jederzeit unter Beweis stellt, wiegt er 435 Pfund. — Der hiesige Schreberverein der Nordvorstadt hält am Sonntag, den 26. August, sein zweite« diesjähriges Kinderfest ab. für welches ein reichhaltiges Programm entworfen worden ist. Wie auö dem Änzelgentheil dieses Blatte» bereits bekannt geworden ist. wüsten die Anmeldungen zu den Spielen bis Sonnabend Nachmittag bei den ebenfalls im Inserat genannten Herren bewerkstelligt werden. * Leipzig, 23. August. Jüngster Tage hat sich hier da» Gerücht verbreitet, daß ein Maurer streik in Sicht, ja daß theilweise schon die Arbeit von den Maurern ein- gestellt worden sei. Wie uns von besiunterrichteter Seite mil- getheilt wird, beruht daS Gerücht aus einem Mißvcrständiß. indem auf ein paar Bauplätzen zwischen dem betrcssenden Bauunternehmer und den Maurern Lobndisserenzcn ent standen waren, ohne daß dadurch eine Sistirung der Bauten «intrat. Die Zeit zum Streiken wäre jedenfalls auch schlecht gewählt. — Der Ruderclub „Mvve" hat für nächsten Sonntag (den 26. August) ein große» Wasserfest vorbereitet, welches aus der Pleiße in der Nahe de» Etablissements von Bastarner in Scene gehen soll. Nach dem Programm werden unter Betheiligung mehrerer anderer NudcrclubS unter Anderm aus einem besonder- errichteten Podium verschiedene komische Nummern zur Ausführung gelangen, am Abend aber ver sammeln sich die Theilnchmcr und deren Gäste im „Sirben- mäuuerhauS" zu geselligem Beisammensein und Ball. ) Leipzig. 23. August. Wegen Entweichen» au» der Caserne wurde gestern Abend ein Soldat vom 167. In fanterie-Regiment in der Nordstraße polizeilich angehalten und der Hauplwache i» Schloß Pleißenburg zugeslihrt. — Aus Requisition der königl. Staatsanwaltschaft zu Raum bürg erfolgte heute Morgen die polizeiliche Verhaftung eines hier wohnhaften Handlungsreisenden auö Gößnitz wegen Unterschlagung und sein Transport nach Naumburg. — Ein Tischlergefelle au» Chemnitz, welcher hier in der PetcrS- straße wohnte, verließ vor einigen Tagen diese seine Wohnung, ohne wieder dahin zurückzukehren. Zugleich zeigte sich, daß einem Schlafcollegen daselbst sein Ucberzieher verschwunden War, den ohne Zweifel jener Tischlergefelle bei seinem Weg gange mit sortqenommen hatte. Heute Vormittag wollte es nun der Zufall, daß die LogiSwirthin letzterem auf der Straße begegnete. Schnell entschlossen, hielt sie den muth mählichen Nvckdieb an und veranlaßt« seine Festnabme durch einen Schutzmann. Der Geselle hatte in der Thal den Ueberzieher seines Schlafcollegen entwendet und durch Versatz zu Gelbe gemacht. * Neustadt, 23. August. DaS Sedansest wird, gleich- wie in den Vorjahren, so auch in diesem Jahre hier festlich begangen werden. Am 1. September findet Abend« unter Theilnahme deS Krieger- und MilitairvereinS und des Mil» tairverein» Kameradschaft ein großer patriotischer Commer« für die gesammte Einwohnerschaft statt» bei welcher Gelegen heit Herr.Lehrer Ganß die Festrede hält. Bei der am Sedantage stattfindenden Kirchenparade hält Herr MissionSvirector Pastor Zinßer au- Leipzig die Festpredigt. — Im Anschluß an unsere Mittheilungen, die Bebauung de« Areal» von Bäßler L Bom mnitz betreffend, ist mitzuthcilen, baß durch da» Gebiet zwei 17 m breite, die Allee» mit der Elsenbahnstraße verbindende Straßen geführt werden. Mit dem Bau der Schleusten ,c. wird bereit» mit kommendem Frühjahr begonnen. Da» ganz« Terrain dürste nach seiner Andauung zu einem der schönsten Theile Neustadt« werden. * Tohli«, 23. August. Unsere Ortsbauordnung hat in vieler Hinsicht betreff» der Größe der auszusührenden Neu bauten. de« Umfanges der Höfe re. ziemlich strenge Be stimmungen, so daß pch unser Gemeindecath nahezu in jeder seiner Sitzungen mit einqegangenen zahlreichen Baudispensa- tions-Gesuchen zu befassen hat. Von Interesse ist das vor Kurzem hier an zuständiger Stelle, im Gcmeinderath wieder holt zur Besprechung gelangte BaudiSpensationSgesuch in der Braune'schen Bausache. Nach diesseitiger Ansicht war dieser Bau nicht als Villa angesehen worden, während sowohl die königl. Amtöhauptmannschast als auch die königl. KrciS- hauptmannschast im gegent heiligen Sinne entschieden haben. In der letzten Sitzung unsere» GemeindcratbeS beschloß man nun, bei der Entscheidung der Oberbehvrde Beruhigung zu fassen. Ueber den Begriff einer Villa eine allgemeine gütige Bestimmung zu treffen, würde sich in Hinsicht aus die verschiedenen zur Geltung gebrachten Ansichten Wohl empfehlen. rv Eibenstock, 23. August. Gestern früh brannte in Schön beide daS dem Schloffermeister Unger daselbst ge hörige Wohnhaus, welches vom Besitzer erst vor kurzer Zeit gekauft worden war und gegenwärtig unbewohnt stano, bi« auf die Umfassungsmauern nieder. Die EntstehunzS- ursache ist nicht bekannt. -- ES wird uns eine Nummer der „Annaburzer BereinS- Zeitnng" übersendet, woraus wir ersehen, oaß vor Kurzem da« 156jährige S tistuugssest deS Militair-Kna beil- ErziehungS-InstituteS zu Annaburg stattgrsundcn hat, und daß dabei ein von den Annaburger Vereinen er richtete» Denkmal enthüllt und der Anstalt übergeben worden ist. Die Betheiligung an der Feier war auch seitens der ehemaligen Zöglinge des Institutes eine sehr große und der Verlaus der ganzen Festlichkeit ein glänzender und erhebender. Nicht weniger als 83 Depeschen waren von auSlvärtS behnss Beglückwünschung einaeqangen. Bei der Festtafel gedachte der Commandant de» Institute-, Oberst Purgold, nachdem vorher General-Major von Blume einen Trinkspruck aus den Kaiser ausgebracht hatte, der Verdienste deS sächsischen Königshauses um da« Institut und brachte rin Hoch aus Se. Maj. den König Albert aus. -s Dresden, 23. August. Nächsten Sonntag. große Achnlichküt hat mit dem Farbkiispiel der Augen tn den Febern re« PsauenschwelfeS. Ursprünglich an der Labradorküste entdeckt, ist er später auch i» Rußland gesund.'» » d zu Prachtgerüthen ver- arbeitet worden. Kurz, da- ehemalige Heim de« ersten deutschen Kaiser« au« dem Hiiisc der Hoy-nzollein birgt an solchen Dingen eine Fülle, wie he >>> gleicher Kostbarkeit schwerlich in einen» aa- dcren Schlosse Deutschlands angelrvssr» wird. Und zu diele»' Relchthum tritt seiier an Gemälden und plastischen Kunstwerken Hinz». Ganz besonders scheint de» Kaiser echte Bronze bevorzugt zu haben, wenigstens weise» zahlreiche größere und kleinere Statuetten und Büsten seine-« Besitze« daraus hin. Und bei olle dem macht die Einrichtung des Palais, sieht man von dem Arbeits zimmer ab, einen keineswegs überladenen Eindruck. Im Gegen- theil, man bewundert die Geräumigkeit der Säle und den seinen Ge'chmack, der oit mit sparsamen Mitteln eine ausgezeichnete Wir kung erzielt bar. Das gilt besonders vom Balconsaal, der nur wen-g Möbel und Kunstwerke ausiveist, aber nichts desloweniger im Schimmer des weißen Stuccomarmor«, mit dem seine Wände be kleidet sind, und im Glanze der Sviegrl und prächtigen Kryslall- kronrn einen geradezu berückenden Eindruck macht. Um so herr licher ist die Wirkung, als im Gegensätze zu dieser weißen, rdleu Pracht das tiefe Roth aus den angrenzenden Gemächern >er Kaiserin tritt, welche diele Farbe ganz besonders zn bevorzugen scheint. Wer dieses Farbcnipicl geseben nnd bei schöner Beleuchtung empfunden, wird es nicht so leicht vergessen. — In diesen Tagen ist in Interessenten-Kreisen eine Broschüre: .Bericht über die Verwaltung der Feuerwehr und der Telegraphen von Berlin im Jahre 1887", v:rlheilt worveu. Derselben ist Folgendes zu entnehme»: Tie Berliner Feuerwehr bestand Ende 1887 auS einem Branddirektor, iiins Brandinspeclorcii, acht Brandmeistern, sieben Feldwebeln, 63 Oberseucrmännern, 8 Obermaschinisten. 249 Fcucr- ,männern und 316 Svr tzenmännern. Die Stelle eine- Ober-Brand- inspeclors ist seit dein Abgänge de« Herrn Novl am 1. Oktober 1887 unbesetzt. An Fahr-engen besitzt d-.e Feurrwehr: 7 Dampsspritzen, 2 Gas- und Dumps Pützen, 20 Hand!vriyen, 18 Schlanchwogen, 9 Schlauchlender. 12 Aasierwagen. 2 Wasiertender, 4 Utensilien- wagen, 2 Aeeätl-ewagen mit nirchaniicher eiierner Leitrr und 14 Personenwagen. Zur Beförderung dieses Wagenpark« waren 58 Gespanne vorhanden, mit 116 Pferden, im Aller von 4 b-S 15 Jahren, meistens aber 6—12 Jahren. Deren tägliche Ration beträgt aus das Pjerd 5.6 bi- Hafer, 2 5 k? Heu, 3,5 leg- Stroh. Im Jahre 1837 sind verbraucht wordea 42 697 Rationen mit 238 521b!» Hafer, 105 337 bq H u, 5304) kz Häcksel und 53 389 ko ch Dresden, 23. August. Nächsten Sonntag, den ! Strenstroh. Von den Fahrzeugen .'in» im verflossenen Jahre zurück 26. August, sind c» 75 Jahre, daß der in Dresden geborene s l-legt worden 8336,60 Meilen, davon 7194,73 auf Stein- und Heltriijüngting Theodor Körner, der Sänger von ' teilen aui -lspha.-vsiast.-c oder °us ersteren, 86.30 Proc.. „..p. ti'- raus letzterem 13.7l) Proc. Uusallr ktUnrn dabel vor 21 auf Stem« Hetzer und Schwert , den 4.od für das Vaterland erlitt. ^ Holzpflaster -.1 aus Asphalt. D.eS -rgiebt einen Unfall über- Dresden wird diesen Tag nicht vorübergehen lasten, ohne. ^pi a.ij 115.79 Meilen, ans Steia- nnd Holzpflaster einen aus daS Andenken dieses unverge-glichcn Dichter« zu ehren. Der 312.6z Meilen, dagegen schon -inen aus 22.39 Meilen Nsvhalt- Sächsische Eltgan - Sängerbund beabsichtigt am genannten t Pflaster. Die Gefährlichkeit des Nsphaltpflasters »ach dieser Nich- Tage Vormittags 10 Uhr einen feierlichen Auszug mit Fahnen j tung hin. zumm l»> nasser Witterung, ergiebt sich hieraus um zu veranstalten, um am Fuße de« Körner-Denkmals am Gcorgplaye, unter Absinanng der Lieder: „Stumm schläft der Sänger" und „Brause. Du greibeilSgesang". einen prächtigen Lorbcrrkranz niederzulege». Gleichzeitig wird daS Körner- hanS an der Körnerstraße in der Neustadt, in welchem sich? u,w jmben"4 086 826 r Wasser das von vr. Pcschel begründete, dem Andenken an Körner j z>j,cr Was,'er. verbraucht. Davon und die großen Freiheitskriege gewidmete Körner-Museum s städtischen Wasserl-iliing befindet, festlich geschmückt werden. s 6.0-3 Proc. aus össentlic zweüclbaft. Brände haben sta>tgc?unden 3001, davon 31 Groß 96 Mittel-, 2871 Kleinfeuer. Deren Zabl ist gegen 1836 ,nn 297 und gegen den lOjäbriqen Durchschnitt um 1296 g-wachs-n. Die meisten Brände waren Gardinenbrände, nämlich 673. Be- 179 Bra-idsällrii sin» Spritzen Zn Thätigkeit genommen worden also für jeden Fall 22,831 sind 63.0? Proc. aus der 30,90 Proc. au« natürlichen Wasseriänscs, vermischtes. Unser Herr Berichterstatter in Lützen Dampsspritze war dir Verbrauch 84,79 Proc., für jede große Hand spritze 13,13 Proc., direct au« dem Hydranten 2,08 Pro:. Am branSrcichstcn war der Monat Januar mit 378 Fällen, dann folgt der December inll .361, März Mit 313, Februar mit 300: die übrige» der s Monate haben je unter 300 Fälle, davon am wenigsten der Juli ' 172. Der Zeitraum zwischen der Nlarmirnng und dem Ein Nummer d. Bl. gemeldet, in Fährendors bei l-"ll.l,2. Der Zeüranm zwijchen .-er NIarmirnng und iberg sei der Mörder des crschlaaenti, ZimmermannS ! ^ ersten 'clvststänüiqcn Abtliti.uitg der Feuerwehr aus den. .1 u-; ^'-.«-»r».. ».» - Brandstelle war im guniiigsten ,volle 1 Minute, im ungünstigsten > aus Mörödor, b-, G-ra in der Person de« 24 Jahre -nia hat in letzten Dürrenb Barthel e...« ^ Knuten, im Lurch,'chmlt 5.72 Minuten.'Als Braudursachen alten Arbeiters Otto Junge ergriffen worden. Dem gegen- j .rmüteit: 1297 Mal Fahrlnisigkell beim Nmgeheu m-t Licht über schreibt uns heute de: Letztgenannte selbst auS W eiß« n - z Zji„dmaier-al, in 204 Fällen die «„sbewakiri.ng von brenn- sclS. daß diese Mittheiiung vollständig unbe-, baren Stoffen an Oesen, 122 Mai Entzündung von Petroleum gründet ist. Dir bedauern in hohem Grade, daß uns! uad Benzin. 90 Mal Unvorsichtigkeit beim Kochen mit eine so falsche Meldung zugegangen ist, und baden sofort, Spiritus, 83 Fälle von Fahrlässigkeit beim Heizen, 65 kehler- uliscrcn Berichterstatter ausgcsordert. sich darüber zu ver-i h"i>e Heizvorrichiungen, 56 Fäll- von Entzündung d-» Rußes, antworten, wie er uns eine so irrtümliche, den Genannten Mal da« Spiele», von K.nsern mit Stre,»HSlzera. .36 Mal so ungerechtscrtigt beschuldigende Nachricht zugehen lasten konnte. -- Berlin. 22. August. Ncber den Besuch de» unter den Linden gelegenen Palais tcS verewigten KaiserS WÜbeln» I. schreibt die „Vossische Zeitung": Der Besuch des Palais Kaiser Wilbelm's, Unlcr den Linden, ist »och immer andauernd rege. Ta« Sterbezimmer des boch'eiigen Monarchen bleibt selbstverständlich geschlossen. Was gezeigt w,rd, siuv die Wohnräume des Kaisers und der Kaiserin, sowie die Gejcltichaslsziniincr, welche im ersten Stockwerk liegen und sich rvi» Balconsaal an dcn Lindcn bis zur Behrenstraße erstrecken, liebe»raschcnd schön ericheiill gerade jetzt, wenn die Sonne lächelt und die Beleuchtung Heller ist, der große Lreppei.raum im glänzenden Schmuck seiner weißen Maemorbekleidung und seiner herrlichen Marmnlgriippen. von welche» ..Glaube, Liebe, Hoffnung" dem Hinanstcigenden in majestätischen Idealfiguren rntgegentrilt. Man kan» külm behaupten, daß dieses Treppenhaus,das edelste und vor nehmste von allen ähnlichen Anlagen in den Monumentalbauten Berlins is». Oben, rechter Hand, liegt der reizende Palme,»garten der Kaiicrin, welcher sich unmittelbar an deren Wohnzemächer anjchlikßt. Während der Abwesenheit der greisen Frau ist der Garie.i ausgeräumt und ceneuert worden, so daß sie bei ihrer Rückkunft Alles wieder m schönster Ordnung findet. Zur Winter- zeit pflegt die Kaiserin oft und gern in diesem Raume zu wellen, zumal derselbe einige äußerst lauschige und behagliche Plätzchen enthält. Die Wohnräume Kaiser Wilhelm's sind schon so ost ge schildert worden, daß wir uns billiger Weise eine Wiederholung ersparen können. Tie Fahnen der Berliner Garnison stehen noch immer in dem mit weißem Atlas tapezierten Fahneuzimmer. welchcs den ersten Saal links von» Eingänge bildet. DaS prächtig ous- gestaitete Gemach ist um deswillen bemerkenswerth, weil an seinen Wänden einige Meisterwerke moderner Malerei, darunter eine der besten Schöpfungen Eduard Hildebrandt'S, Play gesunden haben. An einigen Mobilien des Arbeitszimmers sicht man noch die Spuren der Siegel, welche der Hausminister nach dem Hinscheiden de« Monarchen angelegt Halle. Bemerkenswerth ist noch in der Bibliothek eia simpler Holzkasten, der mit seinem Aeußeren in schiiödcni Widerspruche zn der vornehmen Ausstattung der Räume steht. In dieser Kiste pflegte Kaiser Wilhelm wichtige Papiere und andere Gegenstände von Werth auszubewahren. Irren wir nicht, so ist auch in diesem Kasten nach dem Tode des Monarchen eine größere Summe Geldes gesunden worden. Das ganze Palais macht gegenwärtig in seinem Innern einen äußerst stillen Eindruck. Besonders im ersten Stockwerk, wo der Beckehr und das Geräusch von „Unter den Linden" weniger zu bemerken »st. hat die Stille geradezu etwas Bedrückende«. Da übrigens alle Flügelthüren geöffnet sind, so sieht man mit einem Blick durch tämmtliche Säle der Front und nach der anderen Seite hin, durch den in weißem Marmor schimmernde», kreisrunden Taozsaal und alle übrigen Fesisäle bis zum großen Saal in der Front der Behren- ftroße. Ja dem letzterwähnten gewaltigen Raum flehen eine große Anzahl runder Tische, au welchen bei größere« Gesellschaften ge- wöynlich dty Tbee eingenommen wurde. In dem Tanzsaal, der seitlich mit kortulhischen Marmorsäulen besetzt ist. welche oben die Galerie für die Musik tragen, während die gewölbte Decke durch- brachen ist und den Blick ,n einen bezaubernd ichön decorirteu Laternearaum gestattet, überrasckn die Akustik. Unsere Führern« klatscht, in die Hand und tüns Mal schallt eS von den Wänden wider. Musikalischen Niissüliniiiacii dürste ein solch wiederholtes Zurückwersen des Schalles sicherlich nicht günstig sein. Staunens- werth ist in säst iämintlich.ii Räume» die Fülle an Gegenständen in lapis laruti, Malachit und Labrador. Meist sind es Geschenke der russüchen Kaisersamilie. Daß der blaue Inpiz Inruli Kaiser Wilhelm'» Lieblingsftein war, weiß man. Auch den Malachit lieble er, und ein Saal des Palais führt den Namen Malachit- zimmer. Lange nicht so kostbar un» selten wie lapl» taruli wird der schöne grüne Steia, der aus dem Ural kommt, in Rußland zu großen Prachtstücken verarbeitet. Aber Baien und Tischplatten bestehen Nicht clwa aus einem Stück- dieses «teines, sondern sind nur mit dünnen Schichten desselben belegt. Der Steia läßt sich nämlich in Folge seiner geringen Härte in dünne Platten zerjägcn, die dann ganz wie die Fourmere der besseren Holzarten verwendet werten. Und solche Fonrniluren in Malachit m iß der russische Tech niker mit einer Meistcrieliast lirrzustclle:,. daß. wiewohl die ganre sournirle Fläche aus kleine» Malachilslückcheii zusammengesetzt ist, die einzelnen Fugen nicht Zn erkennen sind. Jni Gegensatz: zu diesen sournirten Malachiig'gcni'iäiidc:i sind jene im Palam Kaiser Wilhclm'a sämmtlich massiv, jo daß ihr Wcrih ein ganz bedeutender ist. Die Gegenstände in Labrador bestehen meist,n großen, flachen Schale». Labrador zeichnet sich durch einen wunderschönenFarben'chiller aus, tcr Kochen von Harz, Oel, Firniß rc. 34 jehlcrhosie Bananlage», 33 Mal Aufbewahrung von Asche. Phosphor u. dergl.. 19 GaS- explosionen, II Mal niuldniaßliche Braadstislung, 2 Fälle von Selbstent;üiiduii<i bei Dünger, Lapp:-». Lumpe», 2 Mal im Dcstilla- t:onS-Beli iebe, nur 1 Mal Blitzschlag nno 1 Mal schadhafte Gasrohr leitung: 103 Brandfälle verweile» sich aus verschiedene zufällige Ursachen, und i.i 789 Fällen ist die Brandursache unermitlelt ge blieben. — A»si-: zum Tämpsen von Schadenfeuern ist di: Feuer wehr in 53 Fällen ohne vorhandene Feuer-gesahr in Litsvrnch ge nommen worden, meist zue Nctlnng von Menschen und Bich, »owie zur Bewältigung der aus Rohrbrücken hcrrührcnden Watjermaffen und in ähnlich.» Fällen. — Di: Tclcgrophen-Vcrwaltung der Feuerwehr ha! einen Personalbestand von 1 Ingenieur, 4 Ober- trlegraphisten, 16 Telegraphisten. 3 Leitungseevisoren, 1 Bureau- diencr. E-:> bestanden ,m Jahre 1887 i EiNiralstation und 104 Sprechstationen, 270 Fcurrmcldcstalionen mit 293 Apparate», davon 68 öffentliche. Tie Länge der Leitungen beträgt 437,85 Kilo meter. Befördert sind 1887 291 554 Depeschen, exclusive der Feuer- melduugeii. Die Ausgaben der Feu-twcbr betragen für Feuerlösch- torsen 1330058, sür Tclegraphenwesea 66 960, zusammen 1 397 018 — Wie unS geschrieben wird, befindet sich Lieutenant Susfert II. doin sächsischen Ulanenregimcnt Nr. 17, welcher letzten Sonntag i» Ebarloltenburg auf Rittmeister von Bovdien's FuchSwalle-ch „Lotterie" beim „Fürsteltwaloer Hinder- nißrennen" zum Fall kam und besinnungslos vom Platze ge tragen, zur Zeit außer Gefahr. --- Hirschberg i. Schl., 21. August. In Steinkunzen- dors ist vor einiger Zeit ein Erzlager aufgesunden worden, für dessen Ausbeulung die Vorarbeiten rüstig weiter betrieben werden. Da» Gestein enthält nach fachmännischem Urtheil Blei »n bedeutender Menge und in 50 lex IO*/, F Silber. Zwei zu Tage stehende, sich kreuzende Adern de« Erzes sind in einer Länge von 5—6 m bloßgelcgt. Gegenwärtig ist man bei der Arbeit, sic in größerer Tiefe aiiszusiichen. da nian dort eine größere Mächtigkeit derselben erhofft. DaS Gestein, welche- die Erzgänge enthält, besteht zumeist aus Gneis. Bad EmS, 22. August.' Meine unlängst gemachte Mittheiiung von der Ankunft des Königs von Portugal in unsere»! Bade scheint sich, obwohl aus sonst zuverlässiger Quelle stammend, nicht zu bestätigen, da bis heule keine ossi- ciellen Nachrichten über eine» Curgebranch deS Königs hierher gelangt sind. I» der jüngsten Zeit trafen wieder verschiedene hohe und notable Persönlichkeiten znm Gebrauche der Cur hier ein. Erwähnt seien hier der Erbprinz und die Frau Erbprinzessin von Schanmburg-Lippe. Prinz Florentin von Salm-Salm, die Prinzessin dcl Drago aus Rom. der außer ordentliche Gesandte der argeiitinischen Republik Carlos Calvo au« Berlin und Professor vr. Senator auS Berlin. Die Zahl der Cur.zäste beläuft sich aus 892l, die der Durch- gercistcn ans 77 t6 An unserem Cursaaltheater, da« sich in diesem Sommer c.ncS besonder- starken Besuches zu erfreuen hat, absolvirl: voriger Woche Frl. Dell' Era. die bekannte erste Tänzerin veS Opernhauses zu Berlin, ein einmaliges Gastspiel. Die Künstlerin spielte >» dem Stücke „Kurmärkcr und P-.carde" ve:> LouiS Schneider die Picarde und tanzte dabei den Nanon-Walzer unter stürmischem Bcisalle. Seit Donnerstag der verflossene» Woche tritt Herr Eugen Staege- mann, der geseicrle Bonvivant des Hainburger Stadtheaters, welcher sich der Leitung unserer Bühne bis z»m 23. August verpflichtet hat. a» jevcin Theaterabende als Gast aus. --- Die Nerzwcisluiigsthal einer Mutter AuS Pest wird der ..Neuen Freien Presse" b:rich!et: Die Gattin deS Neogradcr Ober-Stuhlrichters Georg Pongray, eine ge borene Baronin Cserkafsow, hat ihre zwei Kinder und sich mit Ncvotversch»ii'i'e:> gclöttct. Die junge Frau hat die ent setzliche Thal in dem Nevgradcr Dorsc Karancsalja verübt, während ihr Gatte ans der Jagd war. Frau Pongratz, die ktncr reichen rill'iii'chcn AdelSsaniilie entstammte, halte ihren Galten vor einigen Iabren in der Schweiz kennen aelernt nno dem in sehr tcrangirten Berbältniffen lebenden Manne eine bedeutende Mitgift in die Ehe gebracht. DaS Vermögen ging aber in Folge der Vcrschircndniig de» Mannes bald vcr- S11S koren und der materielle Ruin erschütterte die Frau derart, daß sie in der Verzweiflung die Kinder und sich aus dem Leben schaffte. --- London. 20. August. Der englische Botschafter in Petersburg. Sir Robert Morier, bat endlich einmal einen wirklichen Erfolg zu verzeichnen. Wie er selbst in einer Depesche an daS Auswärtige Amt auSeinandersetzt. ist es »hm gelungen, eine unmittelbareSeeverbindungzwischen England und Sibirien über die Kara»See herzu- slcllcn und von der russischen Regierung ein sünsjäbrige» zollfreies EinfahrtSrccht in den Henisei ^ einjähriges für den Ob zu erlange». ES ist also jetzt möglich. Waaren von Eitglciitv au» zollfrei bis in« Herz Asiens, selbst bi« an die Grenze Chinas zu schassen. Auch hat schon der Dampfer „Phönix" diese Tbat vollbracht, ist beladen mit englischen Waaren durch die Kara-See den Penisei hinaus bis NenisetSk gefahren und steht im Begriffe, eine neue Ladung auszunehmen, welche der arktische Holzdampser „Labrador" au» Newcastle nach der Mündung des Henisei gebracht hat. WaS zur Krönung deS Unternehmen» noch sehlt, ist die Genehmigung der Ansstlhr auS HeniseiSk den Fluß herunter behus» Andtausch ver büderfeitlgcn Ladungen; aber Morier hebt die Liebens würdigkeit des russischen Auswärtigen Amte» derartig in den Himmel, daß die Genehmigung nur noch eine Frage der Zeit sein kan». Der eigentliche Pfadfinder bei diesem Unternehmen ist ein Engländer Joseph WigginS, der vor zwanzig Jahren alS Matrose aus einer nach Archangel fahrenden Brigg war. Er erfuhr damals, dag Kara im Tatarischen .schwarz" be deute; er schloß darr»»«, daß die Kara-See unmöglich stets von weißem Eise bedeckt sein könne, und sein Schluß war richtig. 1874 gelang eS ihm dementsprechend, auf der.Diana", einer arktischen Nacht von 120 t Gehalt, durch die Kara-Sw hindurch di: Mündungen der beiden Riesenströme zu erreichen. Ihm folgt» Nordenskjöld bei seiner Fahrt um die Erde; und im vorigen Jahre warf WigginS selbst im Herzen Sibiriens vor Nen'sciSk mit einem Dampfer, dem „Phönix", Anker. Morier beschreibt, wie ihn die sibirische Bevölkerung mit offenen Armen empfing und ihn und die Mannschaft mit Zu vorkommenheit überhäufte. Sibirien liegt jetzt als ein jn»g- sräuliches Land mit seinen Gold« und Bleischätzen dem eng lischen UnlernehmungSgeiste offen. --- Aarau, 21. August. Auf dem schweizerischen Geographentag hielt heute Herr Ducken, Professor der Consiilarsckule in Bern, eineck Bortrag über die Nolhwcndig« keit der Errichtung eine- schweizerischen Handcls- m useum». Seine Anträge, die angenommen wurden, lauten wie folgt: Der Geographen tag erklärt: 1) Die Gründung eine« Netze» schweizerischer Handelsmuseen nach dem Voibild der Brüsseler und Wiener Einrichtung und thunlichst unter Combinalion der beiderseitigen Principien ist wünschenswert!'. 2) E» sind unter Zuziehung kaufmännischer Jntcreffenkreise bei den Bundeöbchörden diH nöthigen Schritte zu thun. Laß der VundeSbeschluß vom 27. Juni 1886 aus daS kauf männische BildungSwcsen ausgedehnt und die Handelsmuseen subventionSsähig erklärt werden. 3) Die Pariser Ausstellung von 1889 soll zur Beschaffung eine« Grundstockes sür die schweizerischen HandelSmuseen benutzt werden. Diese Be« schlüffe sind vo» ver Delegirtenversammlung unverzüglich aus- zusührcn. . — Ter Staatsschatz vo» Amerika muß vor jeder Präsidentenwahl nachgrzShlt werden. Man will augenscheinlich -öffentlich seststellen, daß an dem „Stamm" von 485 Millionen Dollars, die in den Gewölben der Staatsbank zu Washington ansbewahrt sind, nicht« unter der letzten Regierung entwendet ist. Die mühevolle Arbeit des Durchzählen» hat am 29. Juni begonnen und ist am 10. August vollendet worden. Der weite Raum, ver hierzu diente,' war in zwölf oanz für sich abgeschlossene Kojen gelheilt. Eiserne Kisten mit Silberstücken (1-Dollar- di» 10-CentSstücke n —letztere in der Mehrzahl) stehen herum. Sie enthalten ca. 40 Millionen Dollars. Die Goldmünzen sind in einer besonderen Kammer- mtergebracht. Die einzelnen Münzen sind in leinene 9 Beutel von je 1000 Dollar» gepackt, verschieden je nach der Größe der Münzen, die sie enthalten. Sie sind pyramideaartig über einander gehäuft und reicht der oberste Beutel bi» zur Decke. Jeder Beutel wird zuerst genau gewogen und mit dem Register verglichen, welche» daS Gewicht bei der Verpackung angiebt. Das Siegel wird sodann gelöst und "folgt die eigentliche Zählung und Wicdervcrschließung in Gegenwart von vier Beamten. 18 kräftige Arbeiter tragen die schweren Säcke bin und her, zwei Aufseher stehen permanent an der Waage und 20 Wächter folgenden Arbeitern und Be au,len aus Schritt und Tritt, so daß auch nicht ein Cent- stück von ihnen veruntreut werden kann, oder gar gapze Beutel verschwinden. Ein leerer Raum befindet sich an jeder Seite einer Koje, damit kein Lärm die Zählenden siör't. Die durchgezählten Geldsäcke werden auch in diese „Geräusch- tödter". wie der technische Ausdruck lautet, gebracht und dort ausgestellt, bi» wieder eine Präsidentenwahl vorgcnommcn wird. So ist jede Verwechselung durchgezählter Gelbsäcke mit ungezählten im Voran» ausgeschloffen. Man kann sich trotz dem schwer einen Begriff machen von der Schwierigkeit nnd Gcsährlickkcit dieser verantwortlichen Operation, die alle Nerven im höchsten Grade anstrengt und den physischen Kräften ganz außerordentliche Leistungen zumuthet. Die Be amten nnd Arbeiter miissen von 7'/» Uhr Morgen« bis 5 Uhr Nachmittag» ununterbrochen in diesen uieLrigeu. feuchten Kellern, die nur von drei GaSlampcn erhellt sind, arbeiten. Sie dürfen während der Zeit weder Nahrung, noch Getränke zu sich nehmen, noch sich weiter als bi« ans d::r Gang entsernen. wo die verschiedenen Gerüche einen Ansent halt von länger alS 5 Minuten unerträglich machen. Die nothwendigsten ReinlichkeitS» und GcsundheitSvorkchrungen fehlen nämlich gänzlich. Dazu kommt der ohrenbetäubende Lärm deS Silber«, die mechanische Anstrengung deS ZällenS und die geistige dcS Rechnen«: 2 000 000 Dollar» in Silber müssen in einem Tage vurchzählt sein! Die so im Ge.de wühlenden Beamten und Arbeiter erhalten dafür in dem g:- pricscnen Lande der hohen Lohne nur 1>/2—5 Dollars täg lich. Es wird aber ost von Krankheitsfällen. Nervenüber reizung, ja Wahnsinn in Folge dieser Anstrengungen gemeldet. 31 Proc. der Beschäftigten sind nachher mindestens t l Tage sür jede andere Arbeit unfähig, und die Anderen zeigen gleich falls eine unnatürliche Abspannung. Die Amerikaner dräng.» sich daher nicht zu diesem Amt. DaS letzte Mal versahen meistens Eingewanderle de» Dienst, darunter 23 srüheer deutsche Ossiciere. ----- Ein anfgeklärterIndianer. AuS New-Nork, 10. d. wird der „Franksurler Zeitung" geschrieben: N-tt» N»rk ist ver Häuptling LeS Takou-Stammc«, welcher seine Wohnsitze an ree canadischcu Grenze hat und unter eng lischem Schutze steht, jedoch mehr aus dein Gebiete der Union baust als aus dem von Cauava. Nato Nork ist ein ausgc- klärter Mann, davon giebt da» folgende Ereigniß. welches leider jedoch n»t einer unerbörlcn Grausamkeit verknüpft ist. Zeugniß. Die Fra» deS Häuptlings litt au einen» HalS- übel, welches nicht weiche» wollte und Note Nork besaht ihr in Folge dessen, dcn R> t'i eines „weißen MedicinmanneL" einzuholeu, zu welchen» Zwecke er ihr auch eine Summa Geldes «inhäiidigle. Nayo-albe (die Männer-Bezaubernde) aber. Tochter eines große» Kriegers, wandte sich heimlich an ven Mediciilinann ihres Volke«, besten Frau ihr einen Trank braute, der sie allerdings von ihrem Halsübel befreite, ihr aber zugleich den Tod gab. Die Autopsie eines von Nato Nork sofort gerusenen deutschen ArzteS ergab Vergiftung als Todesursache. In aller Stille berics der Häuptling ein Meeting, legte demselben den Vorfall zur Begut achtung vor und setzte eS durch, daß der Mediciiimann. sowie besten Squaw zum Tode verurtheilt wurden, weil sie Zaubern betrieben, die das Leben ihrer Mitmenschen gefährde. So weit wäre die Geschichte ganz hübsch und würde von einem unverkennbaren, intellektuellen Fortschritt der braunen Södne
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