Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808241
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-24
- Monat1888-08
- Jahr1888
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1888
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512? *— A. Rkebrck'sche Montnnwerl« 1» Halle, Mo» »hellt Folgendes mit: Die Bootheile. die man sich bei Einrichtung de« „BerkaufS-Syndicat- für Parasfinöle" versprach, haben sich realisirt und werden immer mehr und mehr zur Geltung komme». War von Hause aus nur beabsichtigt, die Preise gegen das An drängen einiger Händler zu halten und zu sestigen, ist die- seit nun- mehr bald 3 Jahren ohne Schwierigkeit möglich gewesen, so er- weitert sich jetzt unter dem Vertrauen, da- durch di« Stabilität der Preise erweckt wurde, der Lonsuin, so daß z. B. während der ersten Halste diese- Jahre- der Versandt der A Riebeck'Ichen Montanwerke um 789 700 lux größer al» in gleicher Zeit de- Vorjahres war. Im Monat Juli e. hat sich da- Berhältniß noch günstiger gestellt. Die Besserung berechtigt zu der Hoffnung, daß auch die anderen Artikel, namentlich Parassin und Kerzen, da- alte Ansehen zurückgewinnen können. Bei den Leuchtülea (Deutsch-Petroleum, Solaröl, Photogen) bat sich eine Besserung bereit- vollzogen. Gebote, die aus 3 pro 100 Ir« über den voriährige» Preis bastreu, bleiben heute uuberück- sichtigt. D. Deutsche Solvah-Wrrkr zu Bernburg. Ja der schon seit Jahren im Gange befindlichen Schachiablcusuag bei Roschtvitz, wobei tnSher mit ungeheurem Wasserandraag zu kämpsen war, sind jetzt die Wasser au-gebliebeu. Beamte und Arbeiter haben Ehren- gaben erhallen. Die Arbeiter konnten bi-her nur immer (bei höherem Lobn) je 6 Etonden arbeiten. Sir trugen besondere (lederne) Anzüge. *— Walzetseapreisr. Lu« Westfalen wird der „Nat-Ztg." geschrieben: Gegenüber der von der „Schl. Ztg." gebrachten Mtt- theiluag, daß eine Erhöhung der Walzetsenpreise pro 4. Quartal in Aussicht genommen sei, und zwar um ü die Tonne, möchten wir kervarheben, daß in de» maßgebenden Kreisen de- rheiaijch-west- sälischeu Walzwerk-verbande- von einer derartigen Preiserhöhung nicht da- Geringste bekannt ist. Die zeitige Lage de- Stabeiseu« geschäst« würde eine Pre»«steigernug von b auch gar nicht recht- fertigen. *— Gegenüber de» von verschiedenen Blätter» gebrachten Mt» tbeilungeu über einen angeblich erfolgten Verkauf de-aesammten Bergwrrk-besitzr« Fr. Grillo's erklärt die „Rb.-Dests. Zig." nach genauer Jnsormatio», daß alle derartigen Gerüchte gänzlich aus Erfindung beruhen. Hamburg, 21. «agust. Bekanntlich find fett längerer Zeit von deutscher Sette Borstudie» über den Bau von Eisenbahnen in Venezuela gemacht worden. Linige leitende deutsche Finauz- institute haben vor etwa zwei Jahren in Gemeinschaft mit Friedrich Krupp in Essen Ingenieure hinaoSgesandt, welche da- Terrain und die Verhältnisse an Ort und Stelle ftudirt haben. Nachdem nun mehr von dem Lonaresse von Venezuela die von der Regierung ertheilte Loacesfion sür die Eisenbabn von der Hauptstadt Caracas durch den wichtigsten» Kaffee und Zucker bauenden District des Lande- bestätigt worden ist, wird vorauSsichtllch diese sür Beoezuela wie sür die deutsche Industrie gleich wichtige Angelegenheit einen schnelleren Verlaus nehmen. Die von Deutschland an- zu bewirkenden Liese- rungea an Schienen, allem Baumaterial, Locomotiven und Waggon- Werden sehr bedeutend sein. Die Regierung von Beoezuela wird finanzielle Garantien geben; daß dieselben ausreichende sind, dafür werden ohne Zweifel die an der Spitze de- Unternehmen- stehenden deutschen Banken sorgen, za welchem in erster Reihe die Di-conto- aesellschaft und die Norddeutsch« Bank gehören. Die Garantie der Regierung von Venezuela besteht darin, daß sie der für den Bau und Betrieb za bildende» Aktiengesellschaft einen bestimmten Reiu- ertrag gewährleistet. (H. C.) Lodl. Hamburg, 22. August. Daß di« Handel-beziehungeu Deutschland- io dem Susland» in letzterer Zeit eine bedeutende Steigerung erfahre» haben, beweist am besten die Nachfrage noch Schisssräamea. Obscho» in de» letzten Jahren eine bedeutende Anzahl SchiffSaeubaotea entstanden sind, fehlt e- dennoch an LranS- Portmitteln» so daß sich namentlich in Hamborg, dem ersten See- und Handel-Platze de« deutschen Reiche-, eine eminente Baulust für Schiffe bemerkbar macht. Die Hambarg-Südamerikanische Damps- schiffsahrl--GesellIchast» velch« Anfang« der siebziger Jahre ihre Fahrten mit drei Dampfer» begann, hat den 25. Dampfer ihrer Flotte am letzten Sonnabend einer Hamburger Werst in Auftrag gegeben, während die Dompsschiffrhederei Hansa» die lange nicht recht prosperireo konnte, ebensall- einen großen SchiffSneubaa be werkstelligt hat. Die DampsschiffsahrtS-Besellschast KoSmoS wird Ihre Flotte um zwei Dampter vermehren. Im Vordergrund steht jedoch in dieser Beziehung die in Hamburg ueubegründete Deutsch- Australische Dampsschifssahrtr-Sesellschast, die ihren Betrieb mit sech- großen »euer, Stahldampser» eröffnen wird, sowie die Hamburg- Amerikanische Packetfahrt-Actiea^Vesellschaft, die ihre Flotte um drei Dampser zu vermehre» gedenk. — Die deutsche Schiffbau-In- d» stete, so bemerken dazu die „Hamb. Rachr." hat sich tu letzter Zeit »a einer solchen Leiftung-fähigkeit herangebildet, daß sie den bevorstehenden Anforderungen vollständig gewachsen ist, der englische Mitbewerb um diese Neubauten wohl nur wenig noch io Frage kommt. Wenn man bedenkt, daß »och vor wenigen Jahren die vielen Millionen, welche zu solchen Bauten verwendet wurden, nach England vanderteo, so ist die Entwicklung de- deutschen Schiff-baue- »l« ein erfreuliche- Zeichen anzuseheu, welche- ganz dazu geeignet erscheint, da« Nationalvermögen de- deutschen Reiche- zu vergrößern. Gleichen Schritt mit der SchiffSbau-Judustrie habe» aber auch die dentsche» Eisen» und Stahlwerke gehalten, indem dieselben die englisch« Eoncorreuz ebcusall« vollstäudig au» dem Felde ge- schlage» haben. *— Zum Zollanschluß Hamburg« and Bremens. Die Bollzug-commissiouea für den Zollanschluß Hamburg- und Bremen- lhabea ihre Arbeiten zum vorläufigen Abschluß gebracht. Die Mehr zahl der von den beiden Commissionen erstatteten Berichte ist bereits vvm BuudeSrathe erledigt, einzelne, so insbesondere die Berichte über l»i« Nachsteuer und die Zollorganisatioaeu in den anschließendenStädten, harren noch ihrer Erledigung. Letztere dürste, soseru keine Be- denkea gegen die Vorschläge der Commission sich ergeben, in Kürze erfolgen. *— Jever-Karoliueosteler Eisenbahn-Gesellschaft. Uutcr dieser Firma ist in da- Handelsregister zu Oldenburg eine Actbmgesellschast eingetragen, welche die dem Bankhause von Erlowger L Söhne tu Frouksurt o. M. au- dem vertrage mit der oldenburgischen Staatsregicrung vom 30. Januar 1888 zustehcndea Rechte und Pflichten übernimmt. Da- Grundcapital beträgt nur 2500.00 in 259 Actien ä 1000 vv. Strzalkowo (preußüch.russische Grenze), 22. August. Der Ginic'ha n vel am hiesigen Orte und in der Umgegend so wie auch in Russisch-Polen wird io diesem Jahre sehr lebhaft betrieben, was wohl seinen Grund darin hat, daß die Gänse schon hier am Platze mit der Eisenbahn verladen werden können. Ja Folge dessen werden gegenwärtig täglich 8 bis 10000 Stück durch den diesige» Ort ge bracht. Die Händler zahlen sür dos Stück in Russisch-Polen 1,80 bi- 2 X Die Gänse werden zum größten Theil nach den Provinzen Brandenburg, Sachsen, Schlesien, und dem Königreich Sachsen zu Markte gebracht, besonder- ober nach Berlin. Auch die Au-juhr von anderem Federvieh, Enten, Hühnern und Puten ist gegenwärtig nicht unbedcutemd. Ebenso werden auch Butter und Eier iu großen Mengen eingebracht. Z Die Handelskammer für den Regierungsbezirk Oppeln bemerkt in ihrem Berichte über das Jahr 1887 über die ausländischen Absatzgebiete der oberschlesischcn Industrie-Erzeugnisse und Products: „Es ist natürlich, daß die Bestrebungen, sich mit hohen Schutzzöllen zu umgeben, aus den Export unserer Maaren einen ungünstigen Einfluß ausüben. Immer schwerer fällt cs unseren Exportfirmen, mit noch einigermaßen lohnenden Preisen ihre Maaren im Auslande abzusetzen, und nur mit großer An strengung ist e- ihnen möglich, das früher errungene Terrain zu be haupten. Würde die Meistbegünstigungsclausel, welche in den meisten von Deutschland mit fremden Nationen abgeschlossenen Handelsver trägen enthalten ist, den deutschen Exporthandel nicht noch einiger maßen gegen die Anfuhrerschwernisse schützen, so würden wir un bedingt den Verlust sür uns werthvoller Absatzgebiete zu beklagen haben. Der Absatz der Ueberproduction unserer Massenartikel könnte wesentlich befördert werden, wenn die Eiscnbahnverwaltung durch recht verbilligte Tarife dem Export über die deutschen Häfen zu Hilfe käme. Nach Rußland wurden kurz vor dem Jnkrasttrcten der abermaligen Erhöhung de- Zolles aus Roheisen und E.sensabrikate noch größere Posten der erwähnten Waarengatlungen ausgesührt. Seit der genannten Zollerhebung hat jedoch der Verkehr mit Rußland eine er neute Einschränkung erfahren. Einen erfreulichen Fortgang nimmt der Export nach Rumänien, welches Land seinen steigenden Bedarf an Roheisen und Eiscnsabrikaten, Blechen, Blei ,c. mehr und mehr ouS Deutschland deckt. Auch Zucker und oberschlesische Steinkohlen finden in Rumänien Absatz, letztere namentlich seit Einführung de-Zweipsennigtarissim December 1887. Wie mit Rumänien, so war auch mit den übrigen Donanländern der Verkehr ein solcher, daß er sür die Zukunft das Beste verspricht. Tie Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn erlitten durch den neuen italienisch-öster reichischen Handelsvertrag bezüglich einiger Artikel eine Erschwerung, während bezüglich einiger anderer Artikel eine Erleichterung eintrat. Empfindlich wurde hierbei die.Holzstiftindustrie getroffen, deren Erzeugnisse srüher zollfrei in Lesterreich-Ungarn eingingen, während sie jetzt einem Zoll von 1,50 fl. per 100 icx unterliegen und dadurch in ihrer Loncurrenzsähigkeit außerordentlich geschmälert worden sind. Auch die Erhöhung des Eingangszolls laus Leim von 1,50 fl. auf kfl. t» dem österreichisch-stalienilchen Handelsvertrag« war sür Ober- schlestr» sehr «utzheMg, den» bei einem Artikel wie Knochenleim, der durchschnittlich nnr »5 fl. ö. w. kostet, ist bei solchem Zolle an eine fernere AuSfichr nach Oesterreich-Ungarn nicht mehr zu denken. Auch für Zündwaaren ist da- österreichische Absatzgebiet der schlesischen Industrie so gut wie verschlossen, da seit dem 1. Januar 1888 ein Zoll von 7 fl. für 100 fix eingesührt worden ist." Augsburg, 22. August. Die durch rin Berliner Consortium erworbene Petül'sche Brauerei iu Schwabing wird in eine Actiengcsellschaft umgewandelt. *— Psolzische Eisenbahnen. Nach dem Abschluß sür 1887 ist ein ZinSzuichuß des S'.aateS nicht erforderlich; e» verbleibt nach Zahlung der Gesammtbezüge der Actionaire <9 Proc. sür die Lud wigs-, 5'/, Proc. sür die Maximiliaasbahn und 4 Proc. sür die Nordbahnen) ein Saldo von 280173 Diese- Resultat ist um 758 648 günstiger als dasjenige de- Jahre- 1886, io welchem vom Staat 478 455 .-t zu deck.» waren. *— Böhmens Wildreichthum. Die „N. Fr. Pr." schreibt: Die mühevolle Ausgabe der Jagdstatistik Böhmens für das Jahr 1887 ist nunmehr für sämmtliche Jagdgebiete der 89 Bezirkshaupt. Mannschaften vollendet und enthält interessante Abschußziffern. An nützlichem Wild wurden erlegt: 2189 Edelhirsche und Kahlwild, 1588 Damhirsche und Äahlwild, 11 759 Rebe, 749 Wildsauen, 512 423 Hasen, 25 797 Kaninchen, 1010 Auerhühner, 3872 Birk hühner, 528 Haselhühner, 46018 Fasanen, 4999.35 Rebhühner, 15 313 Wachteln, 2612 Waldschnepfen, 1607 Bekassinen, 405 Wild gänse und 13 856 Wildenten. An Raubwild wurden erlegt: 3060 Füchse. 2738 Marder. 8696 Iltisse. 332 Fischottern. 231 Dachse. 2451 Wiesel, 59 Uhus und 46 739 diverse Raubvögel. Das erlegte Wild repräsentirt einen Werth von 10080000 fl. *— Die Semeftral-Bilanz der Oesterrrichischen Sredtt-Anstalt und die Börse. Da» Erträgniß de- ersten Halbjahre» war, wie die bereits von ua» mitgetheilten Ziffern zeig ten, eia überaus günstige-. Wer aber erwartet hatte, baß die Bi- lavz-Publication in Anbetracht des bedeuteuden MehrcrlrägnisscS eine LourSsteigerung der Creditactie veranlassen werde, hat eine arge Enttäuschung erfahren. Der Totaleiudruck der Bilanz aus die Börse war kein günstiger, weder in Berlin noch in Wien und der Rück gang de- CourseS der Creditactie zeigt, daß die Contremine den Sieg davou getragen hat. Da» absprcchende Urtbeil der Börse muß iudeß al« ein zu weitgehendes zu bezeichnen sein. ES darf nicht vergessen werden, daß die GeschästSbafiS bei der Oesterrrichischen Lredit-Aostalt eine gegen srüher wesentlich veränderte ist, daß die ungünstigen Geldverbältniffe und die scharfe Loucurreuz die Han- tirung mit Millionen in den letzten Jahren zu einer ungemein schwierigen und undankbaren Ausgabe gemacht baden und daß eS uur recht und billig ist, an die Bankbilanzen nicht mehr den alten und veralteteu Monstab anzulegen. Die Leiter de- ersten Wiener Bankinstitute- habea sich auch im ersten Semester diese» Jahre- das Anrecht aus den Dauk aller wirklichen Actionaire erworben; die Börse freilich, welche die „Schönheit" eiuer Bilanz am jeweiligen Aciiencourse mißt, mag ander- denken. Die Erfahrung lehrt übrigens, daß die erste Auffassung der Börse nicht immer die richtige ist, und gerade bei dea Bilanzen der Credit-Anstalt pflegt häufig eine nach- «tägliche Correctur des ersten Urtkcils einzutreieu. Auch ist nicht zu vergessen, daß in der hohen Berliner Finanz die Hausietendenzen überwiegen und eS daher leicht geschehen kann, daß dieselbe über die Letter der Contremine hinweg zur Tagesordnung übergehen. *— Oesterreichische Local-Eisenbahn-Gesellschast. von dea theil- im eigenen Betriebe, theils im Staatsbetriebe ge- staudenen 177 km der österreichischen Local-Eisenbahn-Grsellschast betrugen per Juli d. I. die provisorischen Bruito-Einuahmen 64 964 fl. gegenüber einer provisorischen Brutto-Einuahme von 60 968 fl. und einer definitiven von 74 778 fl. im Vorjahre. Für die Zeit vom 1. Januar bis Ende Juli 1838 betrugen die proviso rische» Einnahmen 444 661 fl. gegenüber den provisorischen Ein nahmen de- Vorjahres von 429 3N fl. und den definitiven Ein- nakmen von 475 242 fl. Die Einnahmen der am 26. Februar d. I. «öffneten Thrilstrecke „Nieder-Lindewiese-Ziegenhals", welche in obenerwähnten 17? Km nicht inbegriffen ist, betragen bis Ende Juli 35581 fl. *— Galizlsche Karl-Ludwig-Bahn. Die von der Galizi- schen Karl-Ludwig-Bahn per 1. September vorgcnommene Kündi gung der für russische Getreide-Transporte bisher gewährten Rc- sactien hat in den Kreisen de- GetreidehandclS eine nicht geringe Aufregung hervorgeruscn und «ine große Anzahl von Vorstellungen sind bereit- au- Interessentenkreise» an das österreichische Handels ministerium gerichtet worden, welche in dem dringenden Ersuchen gipfeln, die Regierung möge auf eine Zurücknahme dieser Maßregel einwirken. Es kann nicht in Abrede gestellt werden, daß die Kündi- aung der seit zehn Jahren ununterbrochen gütig gewesenen Resactien für russisches Getreide nicht geringe Bedenken Hervorrusen muß, welche Bedenken sich noch steigern, wenn der Zcitpunct erwogen wird, zu welchem dieselbe erfolgt. Es ist bekannt, daß nach den geschäftlichen Usancen im Getreidchandel die Abschlüsse zu langsichtigen Terminen erfolgen und daß beispielsweise Ab- schlüsse auf die neue Ernte schon im Februar effectuirt zu werden pflegen. Aus diese Abschlüsse werden außerdem Credit-Operationen gegründet, so daß füglich behauptet werden kann, durch die uner- wartete Kündigung der Resactien würden nicht nur der galiziiche Getreidehandel, sondern auch Crcditinstitute in empfindlicher Weise geschädigt werden. Daß die Maßregel einen praktischen Werth nicht hat, liegt aus der Hand; es würde das russische Getreide einfach nur auf einem anderen Wege an seinen Bestimmungsort gelangen und der einzige Effect wäre nur der, daß der Concurrenz des russischen Getreides wohl nicht begegnet, dagegen aber der Karl-Ludwig-Bahn der Verkehr entgehen würde, der einen ansehnlichen Theil ihres Gesammtvcrkehrs darstcllt. Es ist schon mit Rücksicht aus den nahen Zcitpunct, zu welchem die Kündigung in Kraft treten soll, die Ent scheidung des österreichischen Handelsministeriums in nächster Zeit zu erwarten. Es muß derselben mit besonderem Interesse entgcgeu- gesehen werden. Bern, 22. August. Die Direktion der Schweizerischen Nordostbahn hat dem Bundeeraths den Wunich ausgesprochen, den FiuanzausweiZ außer sür die Recbt-usrige Zürichseebahn auch sür die übrigen vier Moratorium-Kücken zu leisten. Der Bundes- rath erklärte sich mit diesem Verfahre» einoersiauven, ebenso auch mit dem Grundsätze, daß jür sümmilicbe Linien die Schätzung des Berichtes vom 10. August 1886 zur Grundlage gc- nvmmea werde. Die Gesammtkoften von 26 067 400 Frcs. werden von der Norvostoabn in solgeiidcr Wecke ausgewiesca: Aktienemission 15 000 000 Frcs, von dcn betheiliqten Landes- gegendcn zu machende Anleihen 7 157 000 Frcs, Nominalbetrag der ins Piandbuch einzniragendcn 4000 Obligationen V. Emission 2 000 000 Frcs. Hicrnacck s.hlt noch ein Bctcng von 1 910400 Frcs., welchen die Nordoslbohn im Anleihcnswcge zu beschaffen gedenkt. Der Bundesrath erklärte, daß er ein solches Anleihen unter der Voraussetzung bcwilligr» werde, daß dasselbe den Betrag oicht über steige, welcher seit der Wirksamkeit der Uevereinkunfl, betreffend die Bereinigung der Bauconios, über die festen jährlichen Amortisationen von 1040 000 Frcs. hinaus amortisirt worden ist. In diesem Sinne wurde dem vorgclegten Jiaanzausweise die Genehmigung ertheilt. *— Der Gotthardbahn-Gesellschast sind, wie berichtet wird, jüngst von dem Consortium, das sich sür die Convertirung der Gotthardbahil-Prioritätcu gebildet bat. 300 OM als Gewiuo- autheil an dem Geschäft bis Ende 1887 ouSgefolgt worden. *— Pilatusbahn. Wir berichteten bereits, daß unter der bewährten Leitung der HH. Oberst Locher und Eduard Guyer, der erste Personenzug der Pilatusbahn aus der Höhe des Pilatus- kulm vor eiuigen Tagen war. Die Baha ist bis oode an das «in Bau begriffene Stationsgebäude uebeo dem Berghotel Bellcvue fertig erstell». Die Insassen de- ersten Zuges waren die Mitglieder des LerwaltongSrothes der Unteruehmuug, welche der Präsident, Land- ammann Dürer von Kern«, zu »ioer Sitzung in das genaunte Hotel eiogelodea hatte. Die Bahn ist bewuuderoSwerth, schreibt mau der „Allg. Ztg.", und macht in ihrer ganzen Anlage den Eindruck größter Sicherheit. Es ist wohl »och nie eine Bahn mit so weit gehender, auf olle Facivren berechneter Genauigkeit ousgc- sührt worben. ES bildet der Bahnkörper vom Seegestade bis hinaus aut die zwischen kable», wilden Zinken und Kuppen liegenden Ein sattelung des Pilatus eine wohl sunLaiiientirte, mit Gcanitplaltcn bedeckte Mauer. Die Patte» sind lurch mächtige schmiedeiserne Klammer» mit den, Mauerwcck vernnkcrt und aus ihnen ruht daS Gleis mit der Zahnstange, in welche beidseitig horizontal sich bc- wcgeude Zahnräder eiagreiien. Die Bewegung ist beim Ausstieg ivwohl als wie bei der Thalsahrt eine gleichmäßige, die sich ohne starken Ruck sanft vollzieht. Nur noch etwa 100 m der Bad» harren »och der Vollendung. Die letzten Granilplatlen liegen am Seegestade bei Alpnachstad uno werden diese Woche noch aus die Höhe gebracht werden. Wer vor 20 Jahren prophezeit halte, es werben dereinst vielcentnerige Granilplatlen in Oiogna am Südabhang dcS Gott hard gebrochen und aus die wilden Höhen des PilaiuS hinaus- tranSporlirt werden, den hätte man ausgrlacht. Die Eindrücke de- neuen Schienenweges steigern sich voin Tdalgrund bis aus die Bcrghöhe. Die Partien an der Wolforlsjchl»cht und am südwestlichen Absturz des „Esels" gegen die Mattalp sind die Klanzpuncle der Bahn und zeuge» von beinah: unglaublicher Kühnheit. Der Niederblick durch die Waldlücken »nü an de» läh ansteigenden Felsen bin ist manchenorls im höchst-» Grade überraschend; die schönste Aussicht thul sich unterhalb der Aemsigen- alp über de» Mittelpunet dis Bierwaldiiätterjees, de., Bürqenslock aus. Der Bück dringt über den Alpnachersee nach Nidwalden ein uud dctmt t-ch bi- Brrpnei und Schwor au» und über den nord- sintutzr ii u » I» tz r 188» 1887 1888 1887 831 332 778 501 316 380 377 501 1 130 978 1138 420 385 448 378 737 316 216 306 801 936 386 922 921 63 514 62 567 108338 102 573 2 345 040 2 286 289 1 776 552 1 781 732 westliche» Abhang de« Bürgenstocks hinan» erblick« »kr de, Seel bi- gegen WeggiS hin, weiter den Arm von Kürnacht and in ge- l ringer Entfernung den Zugersee. Der Felseakrauz, welcher die Matt-' alp umsteht, nimmt sich von dcr am Absturz des „Esels" hinaus, kletternden Lahn aus trotzig und wild auS. Wenn wir beim AuS- «ritt aus dea Felsengängcn hinobichauen aus das tief unter uuS liegende Tracö, so scheint kS uns beinahe unmöglich, daß wir dort herausgekommcn sind. Ein gewaltiges Mauerportal bildet hart an der senkrecht auisteigenden Wand des „EiclS" die Einfahrt inS Sta tionsgebäude. Die unvergleichliche Aussicht zu beschreibe» ist hier wohl uunöthig; nur uiisere Freude wollen wir darüber ausdrücken, daß sic »un von Tausenden wird genossen werden können, Venen e« bis zur Stunde unmöglich war, den herrlichen Berg zu ersteigen. Es kann nicht ander- sein: die PilatuSbahu wird a!S die kühnste und lohnendste Gebirgsbahn Berühmtheit erlange«. Paris, 22. August. (Voss. Ztg.) Der TourSrückgang am Schluß der heutige» Berliner Börse viente hierorts zum AuSgangspunct starker sveculativcr Lsserlen, zumal an der Nachbörse. Rente fiel i aus 83,52, Rio Tinto gingen von 537 aus 528FrcS., TharsiS von 143 aus 140 FrcS., Russen von 84'/, aus 83*/, Proc. Nur türkische Tabak hausfirten von 494 aus 503, desgleichen notirten Lombarden 231, auch Pauamawertde waren heute behaustet. *— Frankreichs Außenhandel. Während der ersten sieben Nahrungsmittel Rohstoffe Fabrikate Andere Maaren Total Dcr vergangene Monat hat eine erhebliche Verbesserung des sammten auswärtigen Handels Frankreichs mit sich gebracht. Einfuhren und Ausfuhren ergaben zusammen einen Umsatz von 608 Mill. FrcS. gegen 527 Mll. Frcs. in dem gleichen Monate des Vorjahres, was einer 15procentigca Zunahme entspricht. Die größte Zunahme ist bei der Ausfuhr industrieller Erzeugnisse und beim Import von Rohstoffen zu verzeichnen, was beweist, daß die Industrie wieder im Aufschwünge ist. Gleichzeitig hat aber die Ein fuhr vou Nahrungsmitteln zugcuommeu. *— Besteuerung ausländischer Agenten in London. Die Erhebung der Einkommensteuer von ausländischen, in London durch Agenten vertretenen Firmen ist, wie der „Fr. Ztg " geschrieben wird, ousgehobea worden. Wie der französische Minister Legrand dieser Tage Pen Shudicaten und Handelskammern, welche gegen dese Besteuerung eingeschritten wareu, mitgetheilt hat» wurden die Reclamatione* der Agenten eines ChampagncrhauseS seitens de» FiscnS von Oiverpool als begründet erachtet, und dieser bade ver anlaßt. daß die bereits erhobene Income-tar sammt den Kosten der betreffenden Firma zurückerstattet werde. *— Dynamit-Industrie. Wie der „H. B.-H." von unter richteter Seite mitgetheilt wird, entsprechen die in der kürzlich in London abgehaltencn Generalversammlung der Nobel Tynamite Trust Company vou dem Vorsitzenden Mr. Reib abgegebenen Er klärungen (welche theilweise als optimistisch qesärbt bezeichnet worden find) thaisächlich der wirklichen Sachlage. Die vereinigten Tynamit- Gesellschaslen haben im 1. Semester de« laufenden GeichäitsjadreS ein günstiges, auch sür da- zweite Semester in Aussicht stehendes Resultat erzielt, welche« durch die aus Deutschland beschränkte kurze Lampspcriode nicht erheblich beeinflußt wird. Die Einigung mit der Eoncurrenz (Schmidt L Bichel) ist in zufriedenstellender und kein Ovser bedingender Weise eriolgt, und die Berkausspreile der Sprengstoffe sind im Eiuverständuiß aller Fabriken seit dem 14. dss. Mts. in Deutschland so normirt, daß Fabrikanten uud Eonsumentea damit zufrieden sein können. *— Englische WührungS-Enqvete. Der sür den October in Aussicht gestellte Schlußbericht der englischen Gold- und Silber- conimilsioli scheint die Hoffnungen der bimetallislischen Agitatoren unerfüllt lassen zu sollen. Wenigstens kündigt der bekannte Bimetallist der „B. B.-Z." an, die Enqueie sei zu keinen positiven Vorschlägen gelangt. Natürlich wird zugleich versichert, die Anschauungen der Bimetallisten seien „io den Hauptpunkten" vou der Enquete als richtig befunden worden; allein dea Silberfreuuden ist, wie die „Frks. Ztg." sehr richtig bemerkt. Mit platonischer Anerkennung iiichr gecüent, selbst wenn, waS ja abzuwartea bleibt, dirie wirklich ausgesprochen sein sollte und so unzweideutig, wie die Agitatoren es vielleicht vergebens wünichen. Hat die Enquete nach mchrjähriqer Thätigkeit wirklich ohne positive Vorschläge geendet, dann wäre dies ein Beweis mehr, daß solche nicht gemacht werden können, und daß die bimetallistckche Agitation auch von England sür absehbare Zeit keinen praktischen Erfolg zn hoffen hat. 88 Warschau, 21. August. Die Bcrwallnng der Warschau- Wiener Eisenbahn bewirbt sich, wie man hört, um die Conccssioa zum Bau einer Eisenbahnlinie von Warschau nach Nadom. Die Strecke soll einer Staatsrarantie nicht tbeilhastig werden. *— Eine russische Rückversicherungs-Gesellschaft. In Moskau soll am 1. Januar 1889 eine RiickvcrficheruiigS-Ge- Icllschujt sür Rußland ins Leben treten. DaS Gesellschastscapital soll nicht weniger als 25 Mill. Rubel betragen. Namhafte Capila- listen Moskaus sind an dem Unternehmen beiheiligt. 0. Orientbahnen. Nach brieflichen Meldungen, die uns auS Konstantinopel zugehcn, haben sich Aussichten auf eine güt liche Lösung der zwischen dcr Pforte und dcr bulgarischen Regierung in Folge der Beschlagnahme der Linie Vakarcl-Bellova entstandenen Differenz ergeben. Dagegen scheinen die Meldungen, welche diese Lösung als vollzogene Thatsache darftcllcn, im Augenblick noch ver früht zu sein. Man zweifelt aber kaum mehr, daß sich alle intcressirten Thcilc auf dcr Grundlage der im Berliner Vertrage vorgesehenen Lösung, nämlich der Uebcrtragung dcs Betriebes sowohl der Linie Vakarcl-Bellova, als der Strecke Uesküb - Vranja an die Betriebs- Gesellschaft dcr Orieiitbahnen zusaimnenfinden werden. Bukarcster 5proc. Geldanleihe. Ter zwischen der Dresdner Bank und der Bukarcster Stadtverwaltung abgeschlossene Vertrag wegen Uebernahme einer neuen Bukarester Stadtanleihe hat nunmehr, nachdem die genannte Bank ihr Gebet den von anderer Seite gemachten Anerbictuugea entsprechend geändert hat, die nickii- fterielle Genehmigung erhalten. Die Anleihe beträgt 13 Mil lionen Francs. k. 6. Serbisches Tabakmonopol. Wie man uns ans Belgrad meldet, hat das seitens dcr serbischen Regierung in eigene Regie übernommene Tabakmonopol Dank der energischen Handhabung deßelben bereits im ersten Monate dcs Betriebes durch dcn Staat ein sehr günstiges Resultat ergeben, indem die dicssälllgen Einnahmen sich aus 703 000 Frcs. gegen 450 OM Frcs. in dem correspondirenden Monate dcs Loriahres beliefen. *— Heber die Dampserverbindung zwischen New-Zork und dea europäischen Hascnplätzen wahrend des ani 30. Juni abgelausenen Fiskaljahres hat das bezügliche Rcgiermigs.Depailc« nient in Washington eine interessante Zusammenstellung v.rösfeiit- licht. Es geht daraus hervor, daß in ber Zeit vom 1. Juli 1847 bis zum 30. Juni o. «m Ganzen 35 Postdampscr von New-Aork nach kuropälichc» Häsen und znrückiuhren; dieselbe» macküen zu lammen 296 Fahrten. Vier di-ler Dampser gehörten der Cunard- Liiiie, neun dem Norddeutschen Lloyd, einer der Ancbor-, vier der Guion-, süus der White Star-, fünf dcr Hnmburg-Aincrikan'schen, zwei der Jninau-, und süns der sranzösiichcn Linie an. Die schnellst« Fahrt machte die „Eiruria", dieselbe brauchte zu emrr Reise über den Ocean — Ncw-Aork »ach Quecustewn — 179'/, Stunden. *— Ueber die Ausdehnung des deutschen Geschäfts in Chili macht der englische Cousul in Valparaiso, Mr. Newman, Mitlheilunge», denen wir die Thatsache entnehmen, daß der Mil- bcwerb unserer Landsleule im Handel noch und von Chili den Eng ländern schon ungemein empfindlich geworden ist und sür die Zukunft noch viel empfindlicher zu werden v.ripricht. Der Bericht dcs Herrn Ncwuiaii .sübrt als einen der Hauplgiünde sür die Stärke dcr deutschen Ecickiüstsstcllung die vergleichsweise Billigkeit des Be zuges aus und nach deutichen Hasenplätzen hervor. Hinsichtlich des Fracbivcrkchrs st'llt Mr. Newman Liverpool uns London de» kostspieligsten Plätzen Europas zur Seite. Die Ver schiffung einer Ladung Salpeter, eines Stap lvroduct« von Lhcki, koste nach deutichen Häsen den selten Satz von 4 s das Ton, nach London oder L verpool aber, wodin keine seslc» Sätze beständen, komme das Ton inindestenS 5», könne auch aus 6 steigen, unge rechnet die Abzüge sür verdorbene und zerrissene Säcke. Verloste an Salpeter re., welche in fremden Häsen nicht gemocht würden. Dcuilch rseitS werde eia ausgedehnter Handcl mit den ärmeren Bcvülkeruiigsclassen Chili- in entsprechend woblscilen und gerrng- werthigen Manujacturwaaren betrieben. Den: rbe hätten die Ameri kaner ouS dem früher von letzteren Monopol sr teil Nähmaschlnen- niarkt beinahe gänzlich verdrängt. Töpsergeschirr wird ebenfalls massenliast auS Deutschland nach Chili eingesührt. Niemand behauvle, daß es etwas Anderes als Ansschußwaare sei, aber sie «er sauber gcorbcilct, von ausgezeichneter Fori» und hübsch gefärbt und so erhalle sie, bei billiger Prcisstellung, den Vorzug vor dem englischen Staffordshire-Artikel. Gleich vielen seiner College» erkennt auch Mr. Ncminan einen der Gründe für die deiiische N-berlegenheit in der Bewilligung größeren Kredits an die Kunden.-^Ferner gebe eS in Chili »lehr ll-ine deutsche Firmen als englisches June,.' deiiische Kausleuie erhielten in Hamburg, sowie bei den jrcmden G-schäflsfirmen Chilis einen kleinen Credit und «öffneten daraulbia ein geschäftliches Unternehmen. Natürlich hätten »tcht alle Erfolg, «ber doch tmmrrhi» ei» TH«*, »ad so dehne sich brr Einfluß de« deutschen Haudel« immer weiter aa«. Tecknische». D. Slektrotechaische Prei«a»sgabe. Dir techaisch« Hochschule tu Darmftodt hat solgeud« Pretsaufgab« au«, geschrieben: „Die im Eisen der Wechselstrom - Trau-sormatore» (elektrische Maschinen) durch Erwärmung aaftreteadea Eaerglever. lüfte sind theil- aus JuductivoSsttüme. theil« aus molekalare Reibung beim Wechsel der Richtung der Kraftlinie» zurückznsiihrra. L« ist durch Versuche sestzustellea. welche» Autheil uater verschiedenen Bedingungen beiderlei Ursache» ans den Gesammtverlaft habea." Die Lösungen siad bis zum 1. Mat 1889 eiuzorelchea. Nähere Auskunft ertheilt der Direktor der techaischea Hochschule Prosessor vr. Kittler iu Darmstadt. LandwirthsehaftlieheS. -4— Ans dem Herzogtbnm Sachsen-Alteubara. Da» heurig» Erntewetter macht den Landwirthea tüchtig zu schaffen und för dert die Arbeit in geringem Grade. Noch ist der Roggen oicht allerorts cingebracht, obwohl alle Früchte reif sind zur Mahd uud auch mcistentheilS schon gehauen sind. Fast aller Welzen steht taj Mandeln oder liegt in Lagen aus den Felder», und häufig trifft man auch Gersten- und Haferschwaden. ES ist immer noch eia Glück zn nennen, daß die Witterung etwa- kühl ist, da sonst viel mehr, Getreide gewachsen wäre, al« bisher coustattrt wurde. Währeai» dieser Zeit hat der Ausdrusch de» Roggen» überall begonnen «U> ergiebt ein befriedigende- Resultat. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. >« St. Augnft eingelragear Herr August Andrea- Conrad Carl Dabecke al« Procurist der hiesigen Firma P. Schnick L Co. — Firma Otto Beruh. Nud. Franz in Leipzig (Nordstraße Nr. 50) »ob al« deren Inhaber Herr Otto Bernhard Rudolf Frau» daselbst. HandelsgerichtSfacheu im Königreich Sachse«. Siugetragru die Firmra: Ad. Thiele iu Wurzen. Inh. Herr F. A. Thiele das. — Ober lausitzer Dampssägewerk Constantin Eisekt in Altgcr-dors. Juh. Herr C. Eisclt iu Neukreibitz in Böhmen. Veränderungen: Herr Comm.-Rath P. E. Basseuge ist aa» der Firma Hch. Um. Baffenge in Dresden ausgeschieden. — Herr H. E. Henne ist au« dcr Firma Dresdner Fabrik für GaS» und Wafferaulagen Merkel juu. das. auSgeschiedeo. — Nach Ausscheiden de- Herr» G. R. Teller sind die Herren A. H., A. C. A. und O. H. Wapler kn Tragnitz Inh. der dortigen Firma R. Zeller. Zahlungs-Einstellungen. Name» wohn»« Ish. H. Iobannsm. lkavfm. Hermann Hiischer, Hoielbcl. A. AniKstcln. Haudtlsm. N. Säxüer. Puy- und Weiß wrarrnbandierrn HanrelSsrnu St. Mittler, Wwe. Sebcrm Kareiewsti, Rtchlsanw. (Nachi-ßi R. Protz, Sdecereiwrorenb. K. Ä. H. Pannncd, Gut«bÄ Kaufmann 9. Sichen, Shelrou Marie, allein. Ind. der nutzt enr^etr. Firma tzoui» Liede jna. Nachi. >mt»1srichi ftlrearad« ^Berlin Szaruttaa Miendort Boston Sollen Mainz Milli, tzltzenrat« i>78 Berlin L)L Szarnitao Ul8 Esten LI.« Gofttza ^.8 »osten «8 Main, 18.8 Motzen Sl>L Onetzllndnre ! Quedlinburg 2l8 Einnahme-Ausweise. *- Doaei-Kohleababn. Inni 248244 Rbl. (-»-b?S3« Rbl ), seit 1. Januar 149 013 Rbl. *— Oesterreichische Norvwestbohu. vom 1. Januar bi« 20. August: garantirte Linie 5114 019 fl. (-f- 148 731 fl ); Elbe» thalbahn 3 075 523 fl. 206 789 fl.) *— Oesterreichiscd-ungarische Stoat-baho. 8m» 12. August bis 18. August 739 487 fl. (-t- S9 938 fl.) *— Oesterreichische Südbahn. Vom 13. August bdt 19. August 820076 fl. (st- 27 484 fl.). Tarifwefen. *—Sächslsch-SüdwestdeutscherBerboud. vom LO.d.M. ab kommen sür Sendungen der in den Specialtarisen II und IU ausgesübrlcn Holziorten in Wagenladungen nach und von Frei» burg-Wiehrc die gleichen Frachlsätze zur Anwendung, wie solche sür den Verkehr mit Freiburg bestehen. Literatur. Lrogisic »-Zeitung. Correspondenzblalt des deutschen Drogisten. Verbandes. Nr. 34 de- in Leipzig erscheinenden Organs sür Drogisten und Farbwaarenbändler hat folgenden Inhalt: BereinSnachrichteu. — Entwurf zu einem Gislgesctz. — Bureau jür die Interessen de- deuischcn Drogistenstandcs in Berlin. — Eingabe der Drogisteu- Vcrclniguiig deS Regierungsbezirks Düsseldorf, Gistgesetz betr. — Ccntrawerband sür die Jnleresten des DclailbandclS. — Lolonial- ivaarenhändler-Jnnung zu Magdeburg. — Versammlung deuischer Natursorscher und Aerzie zu Köln. — I. Leinölfirniß. — Frucht zucker. — Lonserveueisig. — koeuurn xraecum. — Künstlicher Gewebstoff. — H. Carbolineum Wiagenroly. — Verschiedene-, Leipziger Börse am 23. August. Weua wir gestern dcr Anschauung Ausdruck gaben, daß die Börsen in eine Periode der Schwankungen eingetreten sind, so ließen die heute eiugelausenen Meldungen hierüber einen Zweifel nicht mehr auskommen. Während auf der einen Seile Anstrengungen gemacht werden, die haussirende Bewegung wieder zu Ehren zu bringen, staden andererseits fortgesetzt Gewinnrealisicungea, ver bunden mit Abgaben dcr Contremiae, statt, wodurch Schwankungen in der Tendenz und in dea Coursen herbeigesührt werden, welche bezüglich der letzteren auch heute wieder ein negatives Resultat zu Tage förderten. Die sür dcn Rückgang der Preise angeführten Gründe sind so wenig stichhaltig, daß sie als solche Geltung nicht beanspruchen können und lediglich als Vorwände sür die Neigung zu Gewinnverkäusen bezeichnet werden muffen. Wcr nehmen deshalb von denselben keine besondere Noliz. Es ist nicht uamahrichciiilich, daß die Realisirungea der an- scheinend überladenen Hausscpartei auch »och während der nächsten Tage und bis zur Ulliina-Regulirung, so sehr solche auch durch den flüssige» Geldsland erleichtert werden dürste, anhalten werden. Daß diese freiwillige Debarrassirung dcr Engagements sich nur von Vor- tbeil sür die Gestaltung der Börjeuverhälinisse erweisen werde, braucht nicht besonders betont zu werden. Die hiesige Börse ver» mochie sich auch heute de» Einflüssen der Meldnngea von dea maß gebende» Plätzen nicht zu entziehen. Sie uahm ihren Verkehr i» wenig angenehmer Stimmung aus und beobachtete fortgesetzt eine ab» wartende Haltung, ohne aber einer ausgesprochen matten Tendenz Raum zu geben. Die geschäftlich« Thätigkeit war eia« riigbegrenztc; Transoctionen von Belang vollzogen sich nur in einer kleinen Anzahl von Werthpapicrea, wobei aber, namentlich was die Eiseubahnacticn anlangt, die Course ihren gestrigen Schluß- standpuucl nicht voll zu behaupten vermochten. Einer verhältniß- inäßig guten Haltung hatten sich die Jndustrteoctien zu erfreuen, von welchen namentlich die TitceS der Dörstewitz-Rattmaon-dorser Braunkohlengesellichast und der Zeitzer Parassin- und Solarölsabrikea die Gunst der Börse in böhereni Maße iu Anspruch nahmen. Die selben begegneten bei steigenden Coursen sehr lebhafter Nachfrage und wurde Bedarf anscheinend nicht gedeckt. Die Beliebtheit dieser Werthe ist zurückzu'ühre» aus Mittbeilungen, wonach in der geschäft lichen Lage dcr bczeichucten Jndustrieunternehmungen «ine ziemlich kräftige Besserung Platz gegriffen hat, welcher eine fernere Entwicke lung in Aiie-sicht gesielt! wird. Vou den deillschc» Staatswerthen wurden Consols in an sehnlichen Beträge» aus dem Markte genommen, während 3'/,proc. Reicheauleihe :oial vernachlässigt blieb und dergleichen 4proc. nur in geringe» Beträgen verkehrte, wobei sich der CoucS etwa« er mäßigte. Sächsische Rente waren nur zu herabgeletzter Notiz zu lassen, große 4proc. Sachien bliebe» vsserirt. Landreuten uud 3'/, proc. Cullur waren trov böherer Gebote nicht erbältlich. Gehandelt wurdeo 4proc. Leipziger Stadticheine. 3'/,. und 4'/,proc. blieben augeboten. Für Leisniger fehle» fortgesetzt Abgeber, «proc. Pfandbriefe der Lrcditonstalt erließen 10 dagegen wurden 3'/,proc. Erbländer trotz höherer Notiz nicht abgegeben. 3'/,pro«. Börsenbou-Anleih« waren 101,50 Geld, wonach die amtliche Notiz zu berichtige» ist. Di» Etseubahnactien konnten ihre gestrige» Schlußcourse
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