Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-25
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
zehabt Vtusik. Oper, lelernk :lleicht docu- reSzeit ch die lunge» Frau , nicht rischen hmlich Theil größer entlich Liebe selbst darin yanthe L so« Beste antine ig de» >Svolle oährte weiten rischen dneten Rvlle i» im schien en. so men", r von «hier 1 Frl. id mit licscm Soli g. die lhigen er. nd in irisier, urdcn, üchern r dcs , Male blicken nzeude z denr reicher )pscru , wird irdercr rischen oseslen Ipscro, eichen; he der m zur große I Karl klonen qt. in - doch Hos- hrung tt ein- ließe. der gner's dieses enheil, Noren, de der > eine ie Zu- rinnen chnleu ol sich > und Ipern- r uns c und Mit ftistcr- über. reßler. reihte Kunst. dilla". I, die hebe»» d der 1 ung" er in t sein, rigkeit )arans letzte >12 in kaum h das üklich eitung clhum aber , will- norme llichcn , dem schick- r. des I, und ES citivcu Muer iüglich achcn, Scruse d von » doch gefaßt UiNjil- :ichnct von iß die hr er- (Frau Los- instler tN die a der durch »sar«. er bc- eichen Lind- ! erste ladeus Klebte lagen. 1 und «k t» einer Snvmeu-Polka und einer Salon-Mazurka, jene von Vkeggen- dorscr, diese von Vehr, doch zu weit gehende Zugeständnisse. Dem Hefte sind außerdem zwei Gratisbeilagen zugesügt: der 1. Bogen von Svoboda's Musikgeschichte und der 9. und 10. Bogen von Musiol'S Musiker-Lrxikon. Aus der „Neuen Musik-Zeitung" ist auch die „Musikalische Inge »dp oft" hcrvoi gegangen, die ihren Zweck aber energischer beweisen muß als in dem 2. QuartalShest diese- Jahre-. Die meisten der enthaltenen Aussätze und Erzählungen könnten ebenfalls in den Spalten der „Neuen Musikzrilung" uutergcbracht werben und daß e- nöthig ist, Kindern „Einiährung in die Oper" zu bieten, ist schon gar uicht einzuseheu. Gelegentlich einer Erwähnung diese- Artikels wäre eS doch sehr interessant zu erfahren, warum über Otto Nicolai's Meisterwerk „Die lustigen Weiber von Windsor" zu Gunsten von — N-silee's Trompeter zur Tagesordnung übergegangeu wird. Die muitkaliichcn Beilagen zur „Jugendpost" entsprechen dem kind lichen Aller der Leser dagegen aus- Beste. Außer diesen beiden Zciluvgsheften liegen noch von der „Neuen Musikzeitung" die Nummern 15 und 16 d. I. einzeln vor. In der ersten Nummer s>stell ein warm und schön geschriebener Artikel von Basedow über Peter Cornelius, Reißmann bietet einen anregenden Artikel über „Kindergesang". In der Nummer 16 fällt am meisten eine Wohl- wollend geschriebener Bericht über die diesjährigen Ausführungen in Bayreuth ins Auge, der sich sehr vortheilhajt unterscheidet von den übelwollenden Berichten sogenannter „Wagnerzeitungeu", iu denen Heuer die verletzte Eitelkeit ihr komisches Wesen treibt. " Ein ähnliches Unternehmen wie die „Neue Musikzeituug" scheint der „M uj italische Hausj rennd" — Leipzig, Noch'- Verlag — zu sein, nur bieten dieieBerleger an der Hauptslellc Musikstücke und alsBei- läge Lftcrarischcs. Die elfteren ,nNr.2lsind gut auSgewählt; während Doebler mit seinem „Blondlöckchcn" in der gefälligsten Form eine aller- liebste Etüde bietet, huldigt Joh. Schüler mit seinem „Nachruf" dem edleren Solonton, das Lied „Wohin mit der Freud" voa Trautten- fclS zeigt eine bewegte Melodie und mvdulatorilcheu Schwünge könnte ober natürlicher declamirt sein. " Im Berlage von L. Schwalm (Kahnt Nachfolger) hier er. schien eine neue Kaiser-Hhmne von Hugo La nnhäuser. Gedicht von Gerstel, die ostenbar die Lücke in unserer Nationalmelodien- Literatur aussüllen soll. Die Melodie der Hymne ist krästig und sitnvuugvoll und viel besser ol- der etwas geschraubte Text. Ob es der neuen Composition gelingen wird, sich den Weg ins Herz des Volkes zn bahnen, muß abzuwarten sein, dazu kan» nur eigene Kraft der Composition verhelfen. LH. (Lönigl. Sächsisches) Armeecorps. * Dresden, 24. August. Seine Majestät der König haben Allcrgiiädigst geruht, nachstehende Personal-Beräuderungen in der Armee zu genehmigen. -4. Kriicnnuiigen, Beförderungen, Vorsehungen rc. Die Ernennungen der Premierlicutenanls Jacckel des 4. In- santcrie-ReginieiiiS Nr. 103, von dem Busch des 9. Jnsanierie- Regiments Ne, 133, diese unter Sicklung ä In suite ihrer Regimenter, sowie Noitzsch dcS 3. Jnsauteric-RegimenlS Nr. 102 „Prinz-Regent Lmipald von Bayern", zu Jntendanlur-Asscssoren; die Beförderung der PremicrlicuienentS der Reserve Manitius und Vr. Neu- Meister des 1.(Leib.)Grcnadicr-NcgiinenIS Nr. 100, sowie Bierling des Traiu-BaiaillonS Nr. 12 zn Hauplleule» der Reserve; die Besürde- rung der Sccondelicuteuants der Reserve Fichtner des 2. Grenadier- R gimenls Re. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Winkler deS 7. Jnsanleue-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106, Gras von 3! ex des iKardr-Neil«.Regiments und ischässer des 2. Hiisareii-Negimciils Nr. 19 zu Preniicrlnriteiiants der Reserve; di: Beorderung der Äiccseldwebel bezw Viccwachlmeister der Reserve Amen dcs 1. (Leib-) Gcenadicr-Regimenis Nr. 100, Brügmann, Bochmert, Herr man ». Strick und Hänichen der 2. Grenadier R giments Sir. 101',.Kaiser Wilhelm. König von Preußen". Bre ndlcr und Küntscher des 3. Jusantcrie-Rcgiinenls Nr. 102 „Prinz-Regent Lni pold von Bayern", Basscnge. Groß und Glausnitzer dcS 5. Jnianteric-3icgim-.:its ,.Pc:ni Friedrich August" Nr. 104, Heck- mann des 6. Jnsantcrie - Regiments Nr. 105, Köthnig, Vrülcke, Polter, Andrich, Pieper, Treutcr, Opetz und Berm an» des 7. Infanterie. Regiments „Prinz Georg" Nr. 106, Goetz dcS 8. Jnsantcrie - Rcgim:nts „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Welcker, Wolfs und Petermann deS Schütze» tFü'iücr-) Regiments „Prinz Georg" Nr. 108, Spengler, vr. Schwabe und Klein des 9. Jnsantcrie.R,'gimenls Nr. 133, Düring, Ungleich und Brach »tan» des 10. Jnsontcrie-Regi ment? Ne. 134, von Stieglitz dcS 2. Jäger-Bataillons Nr. 13, von Nostitz-Drzewicckl und auS dem Winckel de- Garde Reitcr-R ginicnis. Bobs, en de» Carabinier-Regimenls, Uhlem ann deS 1. Hniarcn-Rcgimeuts Nr. 18, Horn dcS 2. Husarcn-RegimenlS Nr. 19, Werner und von Arn >ni deS 1. Ulanen-Regiments Nr. 17, Niethammer und Lange dcS 1. Feld-Artillerir-Regiment» Nr. 12, Nauck, Kölhc», Schweina»» und Schulze de» 2. Feld-Artil. lcri -äl gimenls Ne. 28, Härtel d.s Fuß-Arrillerie-Regimont-Nr. 12, Göllnitz de» Piouicr-BiiaillonS Nr. 12 Uiid Fischer dcS Train- Bataillons Nr. 12 zu Sceonde-Liciilcnanls der Reserve in ihren T.upv'iilheilen; die Besürderung der Biers, ldwedel der Reserve Woisin und Walther des 7. InsanIerie-RegimcnIS „Prinz Georg" 'Nr. 106, Rüling und Seidel deS 8. Jnsantcrie-Negi mcnlS „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Schmidt, Hueners- dors, Müblenbein, Milde und Mirus des 10. Jnsanierie Regimciiis Nr. 134 zu Sccondelicutenanls der Reserve im 11. Infanterie-Regime»« Nr. 139; die Zurücku'rsetzung des HauptmaniiS der Landwehr-Infanterie I. Aufgebots Dürr dcS Laiidivehr-Bataillons-Bczirks Meißen zu den Ncierve-Oificieren des 11. Jafaiilcric Regiment» Nr. 139; die Znrückoersetzung dcS Premierli uteiiauls des Laiibwchr-Trains l. Aufacdots Zimmer- mann des Latidwehr-Balailloiis-Bezirks I. Dresden zu den Reserve-Ossi.ieren dcs Train - Bataillon-Z Nr. 12; die Betör d ruuq der Seco»üclieulciia»ls der Landweyr-Jnsanterie I. Auf gc'.o:» Friedet und Haenlc I des Landwehr-Vataillons-Bezicks Pean.n. Schneider deS Landwehr - Bataillons - Bezirks Zwickau Große des Landwel r-Balaillens-BezirkS Glauchau, Henkel und Heine d:s Landivehr-Baiaillon.-Bezirks II Leipzig, sowie Che valier deS L mdwchr-BalailloiiS-BezirkS Borna zn Prcmierlieutenants der Landwehr-Jniaulcric I. Ausgebois; die Aciörderung der Bice feldw-'öcl der Lanewehr Jnsanteric I. Aufgebot» Schäfer und Käh» ds Lindwehr-Batrillon.-BezirkS II. Leipzig zu Scconde, lieutcnaiitS der sti ielvc und zwar elfteren im 8. Jnfaiitcrie Nkgiiiicnle „Prinz Johann Georg" Nr. 107 und letzterem im 10. Jiisantene-Regiimiite Nr. 134; die Beförderung der Viceseldwebel der Lindmehr-Jnsanteeic 1. Aufgebots Morgenstern und Knabe de? Laudwehr-Balaillon>?-Bezirk II. Leipzig, Kühn des Landwehr- Bataillons - Bezirk» Meißen und Hos man» deS Landwehr, Baiaillons-Beziiki I. Dresden zu Sccondclieutenants der Landwehr, Jnsanlcrie 1. Ansaebois; die Besürderung dcs Premierlieiitenants der Landwehr - C walleric II. Aufgebots Geitner des Laudwehr- Baiailloiis - Bezirks Plauen zum Rillmcister der Landwehr Cavalieri: II. Aufgebots; die Beförderung der SccondelieutcnaiitS der Landwehr-Infanterie II. Aufgebots Heßler des Landwehr Ba:aillvn»-Bezirks II. Leipzig, P 1 oß »nd I n st des Land, wehr-Bataillons-Bezirks Ch'nimtz zu Preinierlieutenanls der Landwehr > Infanterie II. Aufgebots; die Besürderung deS Scco idei cutennntS der Landwelir-Fiiß-Artillerie II. Aufgebots Kaul des L indwehr-Bala llonS-Bezirks Pirua zum Preinierlieulenant der Landivehr-Fuß-Ariillcri: 11. Au'gebots; die Zulückvcrietzung de- Preniierlieuteuaiits der Laiidwehr-Jnsanterie II. ?lufgebvls von Craushaa: des Landwehr-BalaillonS-BeziikS I Dresden zn den Rcierv.-Llsicr rcn des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg" Ne. 108; die Beförderung des Anisieiiz-Arztes I.Classe im Carabinier- Reg'ineiiie I)r. Rösch zum Stabs- und Bataillons-Arzte im 4. Jusan terie-Regimente Nr. 103; die Versetzung des Aisistenz-Ar»teS 1. Elaste inr 8. I faiileric-Regimrnie „Prinz Johann Georg" Nr. 107 vr, Heiselbach zum Carabii>ier-Nean»eiiic (Garnison Pegem); die Bersctziing de» Assisteiiz-Arztes I. Elaste im 3. Jnsoalerie-Regiment« Nr. 102 „Prinz-Negenl Luitpold von Bayern" Or. Zimnier zum 8. Jnfanierie-Rcgimciile „Prinz Johann Georg" Nr. 107; die Be ördcrung des llntcrarzie» iiii 2. Grenadier-Rcgimeirte Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Haugg, unter Verletzung zi in Pionier-Bataillone Nr. 12, zum Aifistenz-Arzte 2. Clolie; die Beförderung des Unte arzkes der Reserve Selle des Landwehr Bataillons-Bezirks I, Dressen, zum Assistenz-Arzte 8. Elaste der Reserve. 0. Abschicdsbcwilligiiugrn. Tie Stellung zur Disposition des Majors und Bataillon-- Commandeurs >>» 8. Jnsanteric-Regimente „Prinz Johann Georg Nr. 107 Goedjche. in Genehmigung feine« Abschiedsgesuches, ualer Gewährung der gesetzlichen Pension unv mit der Erlaubniß zum Forttrage» der Regnii ntS-Unisori» mit den vorgeschriebe»»» Ab »,'ichen. sowie unter gle.chzciliger Verleihung deS Charakter- als Oberstlicutknanl: die Stellung zur Disposition de- Hauptniannt und CoinpagniechesS im 5. Jiiianicrie-Regimente „Prinz Friedrich August Nr. 104 Voigt, in Genehmigung seine- Abschied-grsuche-, unter Gewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubmß znm Foritragen der RegimentS-Unisorm mit den vorgelchrie beoeu Abzeichen; die erbetene Verabschiedung au- Allerhöchsten Kriegtdiensten de- Secoudelienteuants im b. Infanterie - Regi mente „Prinz Friedrich August" Nr. 10t M a a ßz dir Uebersührang de« GecoudeHeutruaut« t l» unita de» t. santerle - Regiment- Nr. 103 Penzig z« den Officieren der Reserve diese- Regiment-; die erbetene Enthebung de- Haupt mann- z. D. von Bünau voa der Function als Adjutant de- Landwehr-Bataillons-Bezirk» Zwickau, unter Fortgewährung der gesetzliche» Pension und mit der Erlaubniß zum Fori- tragen der Uaisorm de- Schützen-sFüsilier-)Regiment- «Prinz Georg" Nr. 106 mit den vorgeschriebencu Abzeichen, unter gleichzeitiger Verleihung dcs Charakter- als Major; die er betene Verabschiedung au- Allerhöchsten Kriegsdiensten de- HauvtmanaS der Reserve Burma» u des 3. Jnsanterie- RcgimentS Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern" behufs Ueberjührung in den Landsturm II. Aufgebot- mit der Erlaubniß zum Foritragen der bisherigen Uaisorm mit Inaclivi- lätsabzeichen; die erbetene Verabschiedung au- Allerhöchsten Kriegsdiensten der Preinierlieutenanls der Landwehr.Jnsantcrie II. AusgebotS Hang des Landwchr-BataillonS-BezirkS Plauen und Bauch dcs Landwebr-Bataillons-BezirkS Zwickau, des Majors z. D. Freiherr von Oer und des HauplmannS z. D. von Stut- terheim, letztere beide unier Forigewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß znm Foettragen der Uniform des 1. Jäger- Bataillons Nr. 12, beziehentlich deS 10. Insanterie-Regiments Nr. 134, mit drn vorgeschriebe»«» Abzeichen; die Ectheilung der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr-Armec-Unisorm an den Premierlieutenant der Landwehr-Jnsanterie II. Ausgebois a. D. Hecht; die Ucbersührung dcs Stabs- und Balaillons-Arzte- im Jusanterie-Rcgiinente Nr. 103 vr. Rudloss zu den Sanitäts- Officieren der Reserve mit der Aussicht aus Wiederanstellung im activen Sanitäts-Osficicr-Corps. Königliches Landgericht. Arrikn-Straskammrr ü. Die Handarbeiter Adolf Paul Beyer von hier und Karl Richard sZützschig aus Volkmarsdors, von denen der L.tzlere bereit-wieder holt wegen Diebstahls bestraft morden »st, waren beschuldigt, zunächst am 5. Juli d. I. einen Sack mit Knoche» und am 20. Juli eine Partie Wäsche im Werthe voa 40 gemeinschaftlich entwendet zu haben. Beyer wurde daher zu 6 Monaten 2 Wochen Ge- ängniß, Pützschig dagegen unter Ausschluß mildernder Umstände ,u 1 Jahr 3 Monaten Zuchthausstrafe und 3 Jahren Ver lust der Ehrenrechle vernrlheilt, auch die Stellung de- Angeklagte» unter Polizeiaufsicht für zulässig erachtet. Der Gcrichishos bestand aus den Herren LandgerichlSdirector Sieber (Präsid.). Landgerichts-Rälhen Melsch, Gruber, von Somnier- lakt I. und Höffner; die Anklage sührte Herr Staatsanwallschafts- Assessor vr. Lange. Aertrn-Straskammer I. Die beiden erst im 15. Lebensjahre stehenden Handarbeiter Emil Oskar Weißenborn aus Neustadt und Wilhelm Gustav Adols Aürschke au-Z Kulm, von denen der Erstcre bereit- wegen Eigenihumevergehens bestraft worden ist, waren angcklagt, in der Nacht vom 25. znm '26. Juni ds. Js. in den Garten eines Hand arbeiters in Sellerhauie:» emgesliegen zu sein und nach Beieiiigung noch weiterer Hindernisse aus de» betreffenden Räumlichkeiten Kaninchen entwender zu haben. Die Angeklagten waren im W jcnt liche» dcs ihnen Schuldgegebciica geständig, und es eriolgle daher ihre Verurthcilung w.g n >n Muihälerschast verübten schweren Dieb stahls unter Aliiiabiiic' mildernder Umstände (»eben dem gesetzlichen Mildeltliigsgrunde der Jugend, Paragraph 157, 3, des R.-St.-Ges.B.) und zwar Weißenborn'S zu 2 Monaten, 2 Wochen, Bürjchke'S zu 2 Monaten Gefüngnißstrase. II. (Verhandlung gegen einen Taubstummen.) Der taubstumme, im Mai 1854 in Stettin geborene, wegen Cigciithuiiis- veigchen aber bereits mehrsach bestrafte Korbmachergeselle Wilhelm Thoms halte am 15. Juli d I. in Pegau gebettelt und seinen ge brechlichen Zustand dabei zu Hilse genommen, die Nacht vorher aber einem Reisegefährten, »nt dcm er zusammen in einem und denijclben Gasthofe zngebrachl, während der Gefährte grschlascn, aus dessen Portemonnaie einen Geldbetrag von 3-/1 50 cnlwcndcl und vor dein Erwachen des Bestohlenen da? bcir.sjcnrc Grundstück verlassen. Aus erstattete Anzeige hin wurde Thom» bald ergriffe» un» verhaft«, ibm auch da» Geld wieder abgenonnnen. Ter Angeklagte, welcher schon jrüher ein offenes Gciinndmß ab gelegt hatte, wiederholte dasselbe auch in der Haupiverhandlung, in welcher der beim köiugl. Landgericht im Allgemeinen als Dolinclichcr in Pflicht stehende Herr Vr. Eichler fungirle. Letzterer vermochte sich iml dem Attgcklaglcn nicht schwer verständlich zu machen, und c-Z war nicht ohne Interesse, die Fortschritte mahrzunchnic», welche auch in Bezug aus das Lehrst»'!«» der Taubstummen gegenüber im Lause der Zeit gemacht worden sind. Zu seiner Entich ildigung nahm der Angeklagte übrigens auf seine» trunkene» Zustand zur Zeit der Begehung dcs DiebüalüS, sowie, was das Beiteln anlangt, darauf Bezug, daß er die Leute nicht eigentlich augebettelk, sonder» sich einfach hiugestcllt und dainii allerdings bcaosjchiigt oder erwartet habe, daß man ihm in Rücksicht aus seinen Zaiiaiid Gaben verab reichen werde. Ta» Gericht nahm mit Rücksicht aus den gering- ügigen Werthsbeirag sowie aus den Zustand des Augcklagieu noch einmal wildernde Umstäiide an und erkannte wegen Ruckfalledieb, stahls ans 10 Monate Gesängnißslrafe und wegen Betteln? aus 2 Wochen Hast; letztere Strafe wurde aus die UnlersuchungS- hast voll angcrechnet. Der Gerichlshos bestand aus den Herren Landgerichls-Director Bartsch (Präsid.), Landgcrichts-Räthcn Wols. Schlibarth-Engelschall, Büttner und v. Soiiimcrlatl I.; die Anklage jührle Herr Staats anwalt Meißner, die Lcrthcidigung zu I. Herr Rechtsanwalt Krug, zu II. Herr Referendar Lobe. Ferrcn-Ltrasktimmer O. I. Wegen Uebertrclung der Reichsgewerbe-Ordnung hatte der Hutmachcr Maximilian Z. in Neustadt von der dortigen Ortsbchörde ein Strajmandal erhalten. Er erhob Widerspruch dagegen, und so kam d e Sache vor dem hiesigen königl. Schöffengericht zur Ent scheidung, allerdings erzielte Z. keine» Ersolg; sein Wideriprnch wurde vielmehr als »»begründet verworfen „nd ibm die Zahlung der Gcrichlskoste» auscrlcgt. Gegen dieses Erkcnntniß lcgie der Bcr- urlhcittc Berus,mg ein, „nd so hatte sich Las königl. La »dgeri cdt mit der Angelegenheit zn beschäftigen. Der Sachverhalt ist folgender: Z. betrieb gemcinfchaftlich mit seinen Eltern in Neustadt ei» Hut- gcichäft, rcsp. Hane» die Drei ein solches ,m Orte eröffnet, jedoch nach Angabe der Ortsbchöroe das Gewerbe nicht ang'incldet und waren infolge dessen nlle Drei mit Strafe belegt worden. Tie Eltern hatten mit ihren« Widerspruch Ersolg vor Gericht lind wurden sreigesprochen, rcsp. das Strasmandat ansgehobeii, wäh rend der Angeklagte abgewicscn wurde, und zwar zuerst all dem Grunde, weil er seiner Zeit den Einspruch nicht selbst erhöbe», sondern sein Batcr dies besorgt halte. Er war damals gerade verreist. Nach dem Gesetz war Letzterer nicht hierzu be- r chkigt und die Handlungsweise mußte «ne Abweisung zur Folge haben. In diesem Puncte bestritt nun Z. ganz entschieden, daß sei» Vater nicht berechtigt gewesen sei. Widerspruch m seinem Namen zu erheben, denn er habe seiiic», Vater zur Zeit eine Generalvollmacht ausgestellt, Kraft deren derselbe alle ihn betreffenden Vorkommnisse erledigen, also i» seinem Namen quittireu, disponiren re., also auch Widerspruch gegen das ihn (deu Angeklagte») betreffende Stras- maudat erheben konnte. Auf den Vorhalt des Herrn Vorsitzenden, warum er in der schöffengerichisichen Verhandlung von dieser an geblich bestehende» Generalvollmacht nichts erwähnt habe, crwid.rie Z , daß er nicht daran gedacht habe, bezm. nicht dazu gericht- licherscits ausgesordcrt worden sei. Wenn nun auch der Ver- dacht nahe lag, daß die Urkunde erst später, nach der schössen- gerichtliche» Verhandlung angcsertigt worden sei und zur Zeit der Verhängung deS Strasmandals noch gar nicht bestanden hat, so konnte die Angabe jedoch nicht widerlegt werden. Was nun das Strasmandat selbst betreffe, so erklärte H., daß dasselbe ihn vollständig ungerechtfertigt treffe. Er habe»da» Hutmachcr,fcwerbe nicht selbstständig betrieben, sondern ebenso wie sein Vater in „Stellung" bei seiner Mutter gestanden, den» diese sei Besitzerin des Geschäfts. Diese Angabe bestätigte sich. Thatsachlich hat Z. sen vor einigen Jahre» Bankerott g-inacht und seine Frau sodann aus ihren Namen ein gleiches Geschäft iu Neustadt wieder eröffnet. ES ist dies eins jener Geschästsverhältnifse, die in der Weise orrangirt sind, daß die Gläubiger deS Falliten besten Ehefrau nichts anhaben können, wenn dieselbe aus ihren Namen ein Geschäft eröffnet. Der Ehemann ist dann in der Regel der „Geschäftsführer". Auch in diesem Falle conditioniren Vater und Sohn bei der Mutter. Wenn, wie gesagt, ein solches Verhältnis auch hier noch besteht, so gilt es doch vor dem Gesetz einfach deshalb, weil es nach dem Buch staben des Gesetzes ist. Jedenfalls mußte in diesem Falle also Z. auch als Hutmachergejelle, nicht als Hutmachcr mit selbstständigem Gewerbebetrieb betrachtet werden. Die königliche Staatsanwaltschaft überließ die Bejahung der Schuldsrage de», Ermessen des Gerichts- bosS und stellte anheim, ob man der Angabe Z.'s bezüglich der Generalvollmacht Glauben schenken wolle oder nicht. DoS königliche Landgericht hielt denn auch einen Schulddcweis nicht sür genügend erbracht und sprach Z. unter Aushebung deS erstinstanzlichen Ur- tdeilS von der Anklage der Uebertretung von ß. 14 der Reichs- Gewerbc-Lrduung kostenlos frei. Nachtrag. * Leipzig, 24. August. Zu denjenigen socialdemo kratische» RcichSlagSabgeordneten. welche die durch die vollständige Redefreiheit auf der ReickstagStribiine gewähr leistete Verantwortlichkeit und Sicherheit vor Bestrafung dazu benutzen, gegen politische Gegner unerwiesene Behauptungen aufzustellc», gehört auch Herr August Bebel. Dieser Herr verjährt ganz neuerding« wieder nach dieser Praxis, indem er sich weigert, dem früheren Polizeihauptmann Bolier in Zürich, den er im Reichstage beschuldigt hat, der preußischen Polizei Spionage-Dienste geleistet zu haben, Rede ru sieben. In einer Zuschrift an die „Frankfurter Zeitung" sagt Herr Bebel ausdrücklich, er habe die von dem Rechtsanwalt Bolier'S an ihn gerichteten Briese nicht beantwortet, weil er sie nicht beantworten wollte, alles Andere werde sich im 8teich Stag finden. Dadurch sichert sich Herr Bebel die Möglichkeit, daß der von ihm Angegriffene ihn nicht vor Gericht fasse» kann. — Der Neubau der Gasanstalt l. macht recht ansehnliche Fortschritte. Binnen wenigen Wochen sind bereits eine stattliche Anzahl von Gebäuden bis zur Höhe der zweiten Balkenlage ausgcsührt worden, trotzdem die WitterungS- verhällnisie in letzter Zeit die denkbar schlechtesten, sür den Bau ungünstige waren. — Die Arbciterwohnunge», welche hinter dem Neubau der Gasanstalt nahe der Eutritzscher Chaussee errichtet werden, sind ziemlich scrliggcstellt. * Leipzig, 24. August. Der Rath hatte auch in daS diesjährige Budget eine Summe sür abermalige Ver mehrung der Bedürsniß an statten eingestellt und dazu die Genehmigung der Stadtverordneten erhalten. Mit dcm Bau dieser Anstalten wird jetzt begonnen und zwar zunächst derjenigen in den Anlagen unterbalb der Schrllerstraßc. Bekanntlich bildet gerade dieser Ort den Gegenstand wieder holter Angriffe in der Oeffentlichkcit; allein dieselben dürsten denn doch wohl als ungerechtfertigt erscheinen, wenn man sich den Platz genauer ansicht, da der Bau vollständig in daS Gebüsch zu stehen kommt und demnach keinen Anstoß bietet. --- Stadtthcater. Einen Einacter-Abend, der ein besonderes Interesse verdient, bringt die SonntagS-Vor- stellung im Alten Theater. Eine Novität „MamaS Augen" von Jul. Rosen eröffnet den Abend; ihr folgt bcr vortrefflich besetzte Moscr'scke Schwank „Monsieur HcrkuteS", und den Schluß bildet daS Vaudeville „Guten Morgen, Herr Fischer". --- Stadttheater. Die Vorbereitungen zu der „Reise um die Erde in 80 Tagen" beschäftigen alle Zweige unseres SladtlheaterS. Im Garderobensaal wird schon seit Wochen zugcschnitten und genäht. Tic duntesten Cosiüme aller Art, lliüsornicn und die leichten, hellfarbigen Gewänder sür das Balleipersonal entstehen hier >»it großer Schnelliz- kett. Die „Reise um die Erde" wird völlig neu auSgesiallel. Nicht minder beschäftigt ist der Theater-Cachenr und -Deco- ralcur niit seine» Gehilfen, denn die große Anzahl der sür daS Ausstattungsstück nothwendigen Requisiten wird ebenfalls neu hcrgestellt. (D In unseren gestrigen Bericht über de» Ring kam Pf am Mittwoch hat sich ein Fehler eingeschlichcii. Herr Zöllner rang nicht mit Herrn AbS, sondern mit Herrn Windson, der Kamps blieb unentschieden. Herr AbS rang mit Herrn Möller, welcher von erstcrem geworfen lvurde. — Tie Vorstellungen i» der „Guten Quelle", welche auch wahrend der Sommcrsaison keine Unterbrechung erleide», erfreuen sich fortgesetzt der Gunst des Publikums, da der Besuch derselben ein anhaltend zahlreicher ist. CS beruht diese Erscheinung in erster Linie darin, daß der Inhaber deS Etablissements eS als seine wichtigste Ausgabe betrachtet, stets lüchtige Kräfte hcraiizitziehen und den Besuchern nach Mog licbkeit NeucS zu bieten, z. B. findet in letzterer Beziehung das Auftreten deS Komikers Herrn Franz Low et den all gemeinen Beifall. * Leipzig, 24. August. Die gestern Abend im Saale der „Flora" flaltgesundene gut besuchte Glascrgehilsen Versammlung beschäftigte sich mit der Durchführung deS neuen TarisS. Eine frühere Glascrgehilscnversammlung hatte eine Erhöhung deS Tarifs beschlossen, und dieser Beschluß war der Innung gegen Mille Juni milgelheilt worden. Eine be stimmte Stellnngnahme seitens der Innung ist hierzu nicht erfolgt, nur ist öcn Gehilfen die Regelung der Angelegenheit in Aussicht gestellt worden. Die Unbeslminilheit sührte m der gestrigen Versammlung der Gehilfen zu Beschwerden und zu dem Antrag, am 25. August sämmtlich die Arbeit zu kündigen, um eine schnellere Erledigung der Angelegenheit herbeizusührc». Vor ciuein Streik wurde mehrfach gewarnt, dagegen allgemein aus eine Anfrage erwidert, daß. sollte eine Arbeitseinstellung sich nöthig machen, auch die Wochcnarbcitcr, deren Löhne den neuen Tarif schon erreichen, dann die Arbeit iiicdcrtegen müßten. Nach dem Beschluß der gestrigen Versammlung liegt die Sache nun so, daß die Glasergchtlsen am 25. t. M. kündigen, sich aber die Ausnahme der Arbeit nach 14 Tagen Vorbehalten, wen» bis dahin eine Regelung der Angelegenheit erfolgt ist. Erfolgt diese nicht, so hat eine neue Versammlung über eine etwa zu erfolgende Arbeitseinstellung zu beschließen. Die Versammlung wurde von dem Altgesellen Herrn Kanne gießer geleitet und verlief in bester Ruhe. — Der hier bestehende Verein ehemaliger Schüler der zweiten Bürgerschule veranstaltet am morgenden Sonntag sein diesjähriges Sommcrscst und hat zur Ab haltung desselben den Gasthvf zu Lützschena mit seinen be kannten freundlichen Gartenanlagen gewählt. Von Seiten deS Vorstandes ist sür das Fest ein Programm entworfen worden, welches den Theilnehmern, die laut Anzeige in diesem Blatte Nachmittags 2 Uhr vom hiesigen Magdeburger Bahn- Hose absahrcn, mancherlei angenehme Unterhaltung in Aus sicht stellt. I Leipzig, 24. August. Oberhalb der Plagwitzer Brücke stürzte sich kürzlich ei» schon bejahrter Mau», wie wir bereits »ntthcille». im trunkene» Zustande und offenbar iu selbstmörderischer Absicht in die Elster, wurde aber von den Insassen eines gerade dort vorübersahrcnden BcolcS lebend wieder auS dem Wasser hcrauögcholt und nachmals in de» Gcorgenhanse unlergebrachl. Dort »st der Unglückliche, ei» 69 Jahre aller, zuletzt m Neuschvncselo aufhältlich gewesener Musterzeichner auS Schneebcrg, der im voll ständigen Abfalle der Nahrung war und wahrscheinlich des halb sich Halle daS Leben nehmen wollen, gestern gestorben. — Gestern Vormittag siel an einem 'Neubau in der PclerSslraßc eine nicht genügend befestigte Brelplanke uuvermnthet um und tras einen in diesem Augenblicke mit einem Korbe seiner Waare dort vorübergehenden Käschändlcr. Derselbe kam zwar unverletzt und »nt dcm Schrecken davon, wogegen sich sein Korb aus die Slraße entleerte. — Ebendaselbst geschah eS denselben 'Nachmittag, daß einem auf dem Dache arbeitende» Klempner sein schwerer eiserner Hammer entfiel und auf die Straße ausschlug. Glücklicherweise wurde Niemand davon betroffen. — Seit gestern Abend befindet sich ein kleiner, etwa 5 Jahre alter Knabe, der sich verlausen hat, in polizeilicher Verwahrung. Er nennt sich Franz Jung hanS. weiß aber weder seine Wohnung noch sonst über seine Eltern etwas anzugebc». — In einer Tischler werkstatt der Colonnadenstraße gcrieth gestern Nachmittag eine Partie Hobelspäne auf noch uiiausgeklärte Weise in Brand, der sich alsbald einer Drehbank unv einer Thür mit« lhcilte. Dock gelang eS zum Glück dem dortigen Personal, die weitere Ausbreitung deS Feuers zu verhüten und dasselbe bald vollständig wieder zu löschen. — Ein von Magdeburg auS wegen Fabnenflucht verfolgter Soldat deS 4. Magde burger FußarliUerie-RegimentS. welcher bereits am 14. v. M. auS seiner Garnison entwichen war, wurde heute Morgen in der Elsterstraße hier polizeilich sestgenommen und an die Militair-Hauptwache iu Schloß Pleißenbury abgcliefert. — Ebenfalls heute Morgen griff auch di- Polizei in einer hiesigen Herberge einen Hausdiener auS Altona, welcher von rer Staatsanwaltschaft Bremen wegen Betrugs steckbrieflich ver folgt wird, auf und nahm ihn aus dem Naschmarkt in Hast. * Leipzig, 24. August. Von der Ferien-Straskammer II deS hiesigen königl. Landgerichts wurden heute ver- urtheilt: I) die ledige Auguste Bertha Bönnitz auS Zangeu- berg wegen Diebstahls zu l Woche Gesängniß; 2) die ledige Emma Minna Burkhardt aus Thallwitz wegen Dieb stahls ic. zu 6 Monaten; 3) der Kaufmann Kart Friedrich Günther auS Dresden wegen Untreue rc. zu 5 Monaten Gesängniß. — Wir wollen nicht verfehlen, darauf aufmerksam zu machen, daß eS trotz der Schwierigkeiten, Ersatz sür die wahrend der Manöverzcit fehlenden Militair-Eapellcn zu finden, dcm Wirth des „SchloßkellerS" zu Reudnitz, Herr» Kießig, gelungen ist, zu dem Sonntag 'Nachmittag statlsindcudcil Ertraconcert die Stadtcapclle auS Nossen unter der bewährten Leitung deS Herrn Musikdirektors Ernst Kießig zu cngagiren. Sicher ist zu erwarten, daß genannte Capelle ihren guten Nus wahren wird, und so wünschen wir dem Etablissement einen recht zahlreichen Besuch. Das Nähere ist im Anzeigentheil ersichtlich. * Neuschöneseld, 24. August. Eine überau» rege Thätigkeit wird bei der Trottoirlegung in unserem Orte gegenwärtig entwickelt. Die beiden Unternehmer haben die Ärbeilcn in einer Weise in Angriff genommen, woran» sich schließen läßt, daß ihr Versprechen, bis Mitte October den Vertrag erfüllt zu haben, in Erfüllung geht. Freilich herrscht gegenwärtig nicht die sonst gewohnte Ordnung in unseren Straßen. Ueberall liegen Baumaterialien, und die Straßen werden ausgcgraben behusS der Untersührung der Dachwässer in die Haitplscblenßen. Und trotz dieser, allerdings nicht zu vermeiden gewesenen Unordnung finden Behörde wie Unter nehmer da» größtmögliche Entgegenkommen. ES giebt nur die eine Stimme: Wir freuen uns der Zukunst. Es giebt keine von unserer Gemeindevertretung beschlossene Einrichtung, welche, obgleich sie mit nicht geringen Opfern sowohl sür die Gcmcindecasse. al» für die grundbcsitzende Classe verbunden ist, von der Einwohnerschaft so mit Freuden begrüßt worden ist, wie die hier fragliche. * Neuschöneseld. 24. August. Seit seinem 6jährigen Bestehen veranstaltet der Schreberverein der nord östlichen Borstadtdörser, welcher gegenwärtig nahezu 800 Mitglieder zählt, in diesem Jahre die erste Garten bau-Ausstellung. AuS der Zahl der Mitglieder und Gartenbesitzer hat sich ein Eomitü gebildet, welches als Tag der Veranstaltung Sonntag den 9. September und ferner bestimmt hat, daß zur Ausstellung ausschließlich Bodcngewächse der bczeicbuelcn Gärten ausgestellt werden dürfen. Niit der Ausstellung soll eine Vcrloosung zum Besten der Vcreinscasje vctbundcn werden, und wird die Besucher ein großer Spring brunnen, welchen in der Ausstellungshalle ein thätigeS Vcrciiis- mitglied aufzustelleii sich bereit erklärt hat, erfreuen. Die Prämiirung der AuSstcllungsobjccte erfolgt von sachverständigen Gärtnern und je einem Mitglievc der drei Leipziger Bruder- Vereine unter Zuziehung der Herren Gcmeindcvvrstände der drei, bclheiligten Orte VolkinarSLors, 'Neustadt und Neu- schoncscld. * Sellerhausen, 24. August. In seiner letzten Sitzung beschloß unser Gcmeindcralh, der Einbezirkung zu Leipzig zuzustimmcii, und zwar ans Grund dcö von dcm Rathe der Stadt Leipzig aufgcstelllcn Normal-OrtöstatulS. Die Wünsche, welche insbesondere m unserer Gemeinde bezüglich einzelner communalcr Angelegenheiten laut geworden sind, sollen dem Nalhe der Stadl Leipzig vorgctragen werden. — Im Gosenschlößchen zu Eutritzsch tritt nächsten Sonntag der ockaimte Schnclllciuscr Mr. Harry Weston aus. Laut ZeilungSbcrichten ging derselbe bei einem Eoncurrcnz-Wcttlaufe mit den Schncllläuscrn Franconi und Charles DcöcombeS als Sieger hervor. Von seinem letzten Auftreten in Halle berichtet die „Hallische Zeitung'' vom 2l. August 1888: „In Freibcrg'S Garten trat der Schnell läufer ^>arry Weston oder, wie er sich nennt, der 2. Käpernik aus, derselbe lief die 2l0 Schritt fassende Rundbalm 24 Mal in l l >/r Minute. Mit ihm lies ein junger Mensch aus Leipzig, welcher nach der l2. Nmide daS Lausen ausgab." Mr. Harry Weston wird in mehreren interessanten 'Nummern austrcftcn, also im Schnell- und Dauerlaus und im Wettlaus mit Hindernissen. ----- Taucha, 24. August. Seit einigen Tagen hält die 4. Ins.-Brigade 'Nr. 48 östlich von Taucha ans den Fluren von SchtiS die gefechtsmäßige» Schießübungen ab. Täglich trifft ein Bataillon hier ein. Heute besichtigte der Arigade- Eominandenr in Gegenwart deS Divlsio»S-Eo»unanbcurS LaS 106. Regiment im PrüsungSschießen. Nächste Woche finden gleiche Hebungen mit denr 107. Regiment statt. Döbeln, 23. August. Se. königl. Hoheit Prinz Georg traf am 22. Anglist, AbeneS >/i8 Uhr, von Chemnitz kommend, aus hiesigem Bahnbvse ein. Hier wurde er von den Herren Tivisiouair Generallicutcnant Tscl'irschky-Bögen- dors, Brigadier v. Tschnschnitz und Oberst LeiiSinanu em pfangen. I» Begleitung der Herren Edler v. d. Planitz und Hauptinanii Barlh vom Gencralstabe begab sich daraus Generalscldmarschall Prinz Georg per Wagen nach dcm Hotel zur Sonne, wo Sc. königl. Hoheit von zahlreichen Zuschauern erwartet und mit lebhaften Hochrufen begrüßt wurde. Im Name» der Stadt begrüßte Herr Stadlralh Eifrig de» bohcn Gast. Den Abend verweilte Se. königl. Hoheit im OssicierScasino. Nach einer Morgeiiniusik am 23. August, dargcbracht von bcr Capelle LeS 139. Insantcric- RcginicntS, subr der hohe Herr nach dem Neginicurs-Erercir- platze zur B sichliguug des Regiments. Vor der Abreise geruhte Ee. lvnigl. Hoheit, an dem ibm zu Elircu von Herrn Stadlralh Lorenz in seiner Villa veranstalteten Frühstück' theilzunelttiien. Auch bei der Abreise, welche > Z2 Uhr mittelst Schnellzuges »ach Dresden erfolgte, wurde Sc. königl. Hoheit wiederholt von dcm zahlreichen Publicum auf das Lebhafteste begrüßt. si Plauen, 21. August. ES ist zweifellos, daß sich die in der 'Nacht vom 22. zum 23. d. MtS. i» einem hiesigen HanSslur ausgcsuiidcnc Kellnerin auS Schlesien den Tod selbst gegeben hat, und zwar durch Vergiftung. -j- Dresden, 24. August. In der gestern Abend ab- gehaltencn öffentlich«! Sitzung deS hiesigen iLtadtvcrordnctcti- CollegiiliiiS ergriff Herr Oberbürgermeister 1)r. Stubel daS Wort z» solgeudcn Bemerkungen: .Ich bin in der glücklichen Lage, Ihnen eine hochersrculiche Millhcilung bringen zu könne», und habe die Ehre, Ihnen bekannt zu geben, daß Se. Majestät der deutsche Kaiser sür Montag seinenBcsuch ain hicsige » KvnigShose angemeldcl hat. Die Stadt Dresden, welcher z»m ersten Male die Ehre wird, den jugendlichen Kaiser begrüße:! zn können, wird den Augenblick dazu nicht vo.übergehe» lassen. Tie städtischen Eollegicn werden Se. Majestät ossicicll in Friedrichsladl be grüßen." — Vor der Hand — so iuhr Redner fort — iiiüsse angenommen werden, daß ein Aussicllcu der Innungen, Corporation«,, Vereine mit ihren Insignien längs deS Weges, den der Kaiser durch die Sladt nimmt, nicht gewünscht wird. Der Rath habe aber noch an die zuständige Stelle eine An frage gerichtet und werte nach ciiigegaugener 'Antwort den Innuiigövorstäiide» w. Kenntnis; geben. Jedenfalls aber werde die Stadl Dresden an diesem Tage ein festliches Gewand an- lcgen; einer besonderen Aufforderung dazu werde eS bei dcm patriotischen Sinne unserer Bürgerschaft nicht bedürfen, davon sei er überzeugt. (AllseitigeS lebhaftes Bravol) — Wie wir ossiell erfahren, erjolgl die Ankunft Sr. Majestät de» Kaisers Vormittag- tt llhr auf dem Berliner Bahnliosc, die Abreise >/,8 Uhr AbendS vom Leipziger Balmbose. Es ist zu hoffen, daß Se. Majestät nach der Ankunft seine Fahrt mitten durch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder