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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-25
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1888
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lthhause Wider- seine» Nuseum l: ..In m Bier. rhauS." vüne- rburg- > von cr ein- daiiten sencral t nach gesetzt, an der S. ist würde lajeslät növerir uppen- Äcrlin Trkun- eidcnd, clchrm n hier :S Er- hcute isidirle c auch n der errätst stSnote te den iesig-n ikel 1" !. w>e cin e l r G'-- Cv»- a 30» Wessen )e, in eine»! i ver- n der ceunde > nicht lassen, )iswen ! eine ireau" iZunsch Auö- n mit g aus t von eine !N be iland t. die iischcn achten da zu ihanse iions-- schutz ,en zu lission mark i An- : das e bei Der h-rz- lkaiser h der Slller- D-r inrich nach Zubli- nach nrück- ikunsl äleor. »>«!»- ncbr. ür klar r S.ä" -i- i? -t- 12 16 f- IS 4- IS -s- 1« Vierte Seilaae M Lchsiger Tageblatt und Ammer. 238. Sonnabend den 25. August 1888. 82. Jahrgang. Mksmrthschafiliches für dies«, rhell bestimmte» Sendungen stob »a richte» °» den verantwortliche» Redakteur desielbea L «. Lau« l» Leipzig Vermischtes. Leipzig. 24. August. *— 4proc. österreichische Goldrente. Bon dem öster» reichlichen Finanzministerium ist die „Allgemeine Deuische Credit- Anstall", sowie das Bankhaus „H. C. Plaut" hier beaustragt, die Ausgabe der neuen Couponbogen zu den Obligationen der 4 proc. österreichischen Goldrente kostensrei zu vermitteln. Zu diesem Zwecke sind die Talons millelst doppelter Verzeichnisse, welche die einzelnen Schuldscheine nach Nominalwerth und Nummer aussühren und von den Einreichern mit Angabe ihres Wohnorts unterzeichnet sein müssen, vom 15. September a. o. ab bei den genannten Bankinstituten cinzuücfcrn. —ES ist bekannt, daß die französische Industrie nicht zum Wenigsten mit darunter leidet, daß man alle fremden Arbeitskräfte, namentlich aber alle deuische», aus den Arbeitsstätten zu verbannen sucht. Dadurch stehen sich die Industrielle» selbst im Lichte; denn die Ausdauer und Gewissenhaftigkeit der deutschen Ar beiter ist vor Allem auch der sranzösischen Industrie zu Gute gekommen. — Bei uns herrschen nach dieser Richtung viel erfreulichere Verhältnisse, was unter Andern, auch eia größeres Fabrik-Eiablissemeot unserer industciereiche» Leipziger Umgebung be- weist. Dort werden neben den deulschen auch sranzösische Arbeiter beschäftigt, welche letztere, da sie in der betresf.-nl.ea Branche größere manuelle Fertigkeilen besitzen, ihre deutschen Gniossen viellach zu unterweis-,> haben. Die beiderseitigen Beziehungrn sind bisher durch keinen Mißklang gestört worden, waS natürlich wesentlich mit zur Prosperität der Fabrik dciirägk. *— Chemnitzc» Actien-Spinnerei. Unterm 17. d. Mts. ging uns aus Cb .nnitz eine Noliz über das Resultat der Semestral- bilanz zur Veröffentlichung zu. Heute ersucht unS die Direclion iilitzuiheilcn, „daß die Verwaltungsorgane der Gejellschait der frag- lichen Mitlheckung sern stehen, und daß diese nur eine Verantwortung für Mitlheilungen übernehmen, welche vom Direktorium unlerzeichncl sind und daß sie keine Veranlassung nehmen werden, über andere Veröffentlichungen, möge» sie richtig oder unrichtig sein, sich öffent lich auSzulprechen." § Crimmitschau, 23. August. Im kiesigen Stadtbezirke haben sich die Gesamnueinkünsle zur staatliche» Einkommensteuer von 8 410 770.4! mi Bor>.ihre für lausendes Jahr aus 8 825 810.41 und somit um 415 070 ,/t erhöht. ES ent'illen davon 775 875 (761 420 .41 im Vorjahre) auf GruiidstückSnutzunqen, 782 495 (703 005 ^!) aus Capital und Renten, 4 146 080 .41 (3 968 050 >i) aus Gehalte und Löhne und 3 121 390 >1 (2 978 295 >1) aus Handel und Gewerbe. ES lind von de» gelammten Einkünsteii 295 555 (im Vorjahre 270 695 .41) Schuldzinsen abzuziehea, so daß sich das verbleibende steuerpflichtige Einkommen Heuer aus 8 530 285 .41, d. i. 390 210 mehr als im Vorjahre, beläuft. — Auch in unserer Nachbarstadt Werdau, in welcher sich der Gelammt- betrag oller Einkünfte gegen das Vorjahr um 494 820 >1 gesteigert und damit die Höbe von 6 813 930 erreicht hat, ist eine wesent liche Vermehrung des verbleibenden stenerpflichtigen Einkommens zu verzeichnen. ES lelrägt daj letztere nach Abzug der Schuldziuien an 400 700 .41 (365 9.50 ./tl im Vorjahre) 6 413 230 ^l, was gegen das Vorjahr (5 953160>1) eine Erhöhung von 460 070 .41 ergiebt. -r- AuS 0cm Erzgebirge, 23. August. Man macht u»S den Vormurs, daß wir die Lage der erzgebirgischen Posamenten. Industrie in einem zu günstigen Lichte geschildert hätten; aber Vieler Vorwurs ist nicht zutreffend; wir haben wiederholt betont, daß die böhmisch- und rheinische Concurrenz ein gutes Geschäft un möglich machen, weil sie zu billigeren Preisen arbeiten als wir. Wenn wir im letzten Winter von einem günstigen Geschäftsgänge in der erwähnten Industrie fürs ganze Jahr geredet haben, so wird die Richtigkeit unserer Behauptungen durch die Angaben der Lhem- Nitzer Handelskammer bestätigt, welche in ihrem Jahresberichte wörtlich sagt: „Vorzugsweise sind cS die Posamenten, welche einen bedeut.nden Mehrexvort veranlaßt habe»; denn im Jahre 1886 sind d-ren für 4 216 858 zum Versandt (nach den Vereinigten Ltuate») gelangt, während ihre Wcrthzifser im Jahre 1887 die Höhe von 6 935 856 .41 erreicht. Und daß die Mode den hier ge- sertigien Bcsatzarlikcln günstig war, ist allgemein bekannt." Nun wissen wir ja sehr wohl, daß im Sommer daS Geschäft stets besser geht als im Winter; darum kann d:c augenblickliche Lage desselben wohl zu Befürchtungen Anlaß geben; cs kann jedoch nicht behauptet werden, daß d e Industrie darniederliegt. I» den Berliner Con- t>clio»sberichie:i der „Leipziger Monaischrist für Textilindustrie", tineS sehr zuverlässigen FaehblalteS, finden wir wiederholt die Mit- theilung. daß die amerikani chca und englischen Einkäufer auch große Bestellungen in Beiatzartikeln gemacht haben. Daß aber auch sitzt von einen« ganz schlechten Geschälte nicht die Rede sein kann, beweist cm Auijafi in Nr. 33 der Wochenberichte deS genannten Fnchblattc» vom 15. August, der auch mit linieren Beobachtungen übereinstiinmt. ES heißt da: „Wenn man darüber berichtet bat, daß die Paffcmcnterie- branche stark beschäftigt ist, so ist die Auffassung dahin zu e-gänzen, daß sie mehr alS in frühere» Jahren zu >h»n hat. I» der Wiutcr- saison kann sich nie eine solche Tbätigkeit entfalten wie zur FrühjahrS- uud zur Soinmcrsziit. Im Vergleiche zu früheren Jahren, wo die PosaiN'Nicniiidustrie im Winter säst ganz darnicterlag, ist un bedingt ein Frrljcbrilt zu constatiren." Dort wird auch von guten Bestellungen süc England und Amerika berichtet, und man kan» diesen Angaben nur beistimnien. Wo Zahlen spreche», wie die obigen Auesuhrzifsern, da kann mau doch von zu rosigen Schilderungen unsererseits nicht reden. Hinzusügen möchi n wir noch, daß wir der Industrie durch unsere Beruhte nur stets zu nützen glaubten. Wenn die Lamentationen über flauen Geschäftsgang gar zu arg werden, dann drücken die Einkäufer die Preise nur »och mehr, weil sie wissen, wie sehr die Fabrikanten nach Aufträgen Haschen. So schlimm, wie in einem Blaue des Erzgebirges der Stand der Posanientenindustrie geschildert wird, ist er entschieden nicht. * Dresden, 23. August. Die fortgesetzt steigende Benutzung der Königliche» Altersrentenbank zu Dresden findet nicht nur in der steten Zunahme der bei ihr gemachten Einzahlungen ihren Ausdruck, sondern sie wird auch ganz desvnderS durch das Anwachsen der lährlich auSgezahlt?» Neutra veranschaulicht. Nach Seite 8 deS neuen Prospektes (9. Auflage) der Bank, welcher durch diese selbst sowie durch side Agentur unenlacltlich zu beziehen ist, ergiebt sich, daß im Jahre l864 die ersten Renten auSgezahlt wurden, und zwar im JahreSbetrage von 49 ^t; im Jahre 1873 war die Auszahlung auf ubec 10 000 „4! gestiegen, im Jahre 1881 betrug sie ichou über 100 000 Im Etztvcrflosjencn Jahre wurden 632 176 ,4l an Renten auSgezahlt, eine Summe, welche mehr als de» suniten Theil der in demselben Jahre (1887) geleisteten Einzahlungen (3 067 354 ^ anSmacht. Angesichts der sorlschrcitenden Zunahme der Bank steht zu erwarten, daß ichon mit Ende nächsten Jahres die jährlich zu zahlende Nentcnsumme 1 Million Mart erreicht haben wird. .*« Dresden. 24. August. Kohlcntransporte aus den königl. läckis. StrilitSbnhnen in Wagenladungen zu 5000 kg; während der Woche vom 12. bi» mit 18. August o.: Sächsische Stein- kotüen aus dem Zwickauer Bezirke 8332 Ladungen, auS de», Lugau- Oe!Snitzer Bezirke 3863 und an? dem Dresdner Bezirke 1178, zu- lanimen 13 373 Labungen sächsüche Steinkohlen gegen 12 902 in der entsprechenden Woche des BorzahreS; kckstcsische Steinkohle» 1078, bölmüche Braunkohlen 857? uns altenburgüche Braunkohlen 3672 Ladungen, Kohlen überhaupt 26 700 Ladungen, demnach durchschnitt lich jeden Tag 3814 Ladungen. In der entsprechenden Woche d?S Vorjahres würgen an .«kohlen im Ganzen nur 24 863 Ladungen be fördert, so das, damals aus jeden Tag im Durchschnitte nur 3552 Ladungen entfielen. -sch Dresden, 23. August. G!aSindustrie. In einer dieser Tage hier stailgehabien Versammlung von Vertretern sächsischer Glashütten ist eine Vereinigung dahin zu Stande gekommen, daß man — nach dem Vorgänge der rheinischen und westfälischen Glas hütten — von jetzt ab bis aus Weiteres eine Erhöhung der Preise sür Tafelglas um 5 Pioc. einircien laßen wird. Für HohlglaS- sabrikaie stehen PrciSeihöhun cn eüensoll« zu erwarten. Der bisher so gedrückten Glasindustrie »st eine Ausbesserung der Preise recht wohl zu gönnen. Ailenbury, 23. August. El» Ritterguttpachter in der Um- gebnng von Gößnitz wurde überführt, daß in seiner Brennerei Steuerdefraudationen vorgekommen seien und wurde deshalb, nachdem scieolichc Verhandlungen nicht zum Ziele suhlten, mit einer Selbstlose von 600 belegt. Mit Emjqlub der coofiScirtea Be- äße hat sich der Maua eine» Verlust vo» riaigen Tausend Mark -„gezogen. 7121 BereinSbrallerel Apolda, Actlengesellschast. Die Ge. ellichast ist jetzt in das Handelsregister zu Apolda eingetragen. DaS Nrundcapftal ist 850 OM .41 in 850 Actien ä 1000 .4t Die Gesell- chast hat den A"ssichi?rath ermächtigt, bevorzugte Schuld- Urkunden der Gesellschaft auf deu Namen oder Inhaber lautend bis zum Gesammtbetrage von 450 OM auSzugebcn. Die Gründer der Gesellschaft sind: Kaufmann Emil Bohring, Braumeister Franz Bohring, beide als alleinige Inhaber der seitherigen Firma Gcbr. Bobring, Fabrikant Ludwig Gentsch, kauimann C. A. Günther, Kaufmann C. W. Weithas«, die durch die letztgenannten drei Herren vertretene Firma „Brau- genosscnschast (Karl Kürschner L Comp) zuApo! da, sämmtiich zu Apolda, welche auch sämmtliche Actien allein übernommen haben. DaS gelammte Grundcapital wird durch die Einlagen der beiden Herren Bohring und der „Braugenossenschast" gedeckt und zwar durch den gesanimtc» Grundbesitz der bezeichneten Firmen, mit allen Baulichkeiten, Maschinen, Transportmitteln, Material ,e.; eS er- baltcn dalür die Herren Bohring 350 Actien --- 350 OM die Braugenossenschast 500 Actien --- 5M0M ^ Der erste AussichlS- rath besteht ans den Berren Fabrikant Ludw. Gentsch, Kaufmann E. A. Günther, Kauimann Emil B oh ring. Tirectoren sind Franz Bohring und Wilh. Held. Berlin. 22. August. Tie städtische Hauptcasse schließt sür 1887/88 mit eine», Ueber schuß von 3 825 720 .4!, gegen daS Vor jahr säst 1500 OM.41 mehr, ab. *— lieber die Baukosten der preußischen Ströme wird in einer im Aufträge deS Ministers der öffentlichen Arbeiten auS- gearbeiletea Denkschrift eine Tabelle vcrössrnli cht, welche, trotzdem sie süc die einzelne» Ströme nicht von denselven Jahren als An- langSdale» a»-gehl, dennoch interessant sein dürste. Danach wurden vom preußischen Staate ausgcwendet sür die Memel seit 1853: 9 899 170 ,4t, sür die Weichsel seit 1832 : 45 376 196 >i, sür die Oder seit 1816: 12 480 513 ./s. sür die Elbe seit 1859: 44 442 113 V-, für die Weier seit 1874: 6 217 007 .4l, sür den Rhein seit 1866: 55 629 295 .4t, zusammen 204 044 321 .4t *— Näbinaschineitfabrik-Actien-Ge scllschaft, vorm. Frisier u. Roßmann. Der AufsichlSrath der Nähmaschinenfabrik- Acticn-Gescllsche.st, vorm. Frisier u. Rvßniann, wird in der nächsten Zeit Anträge bezüglich der Reduktion ocS ActiencapitalS formulircn. Nach Mittheilung Berliner Blätter hat sich nun sofort auch ein sog. „Coiisortium" von Aelionairen gefii-idcn, welches scheinbar dem Anj- sichtsrath einen Strich durch die Rechnung zu machen wünscht, in dem cs mit eigenen „Sanirungsvorschlägen" hervortritt, obwohl die Pläne des Aii'sichtsraths bisher noch gar nicht bekannt sind. Der- artige Manipulationen sind in der letzten Zeit keine Seltenheit mehr. ES handelt sich indessen in den meisten Fällen um die Absicht kleiner Firmen, von sich reden zu machen »nd womöglich bei dieser Ge- legetihcii eine., Platz !m AufsichtSraih der betreffende» Gesellschaft zu erobern. (B. Z.) *— Dampferverbindung Ostindien-Deutschland. Die „Hamburger Börsen-Halle" schreibt: „Die hierorts in der Gründung begriffene Deutsch-Australische Dampserlinie wird ihre rückkehrenden Dampfer verschiedene nicht australische Häsen anlaufen lassen müssen, um in den Monaten Februar bis September, in denen Wollsrachtcn in Australien nicht zu haben sind, ihren Dampfern Ladung zu ver schaffen. Diese Tbatsache hat in inlereffirlen Kreisen den Gedanken reisen lassen, die Dampser heimkehrend Caicutta anlausen zu laßen, um aus diese Weise eine direetc Verbindung zwilchen dort und Ham burg zu bewirken, waS sür den Transport der Rohjiite nach Deutsch, land nicht ohne Bedeutung sein dürfte. In Anbetracht des Um- standes, daß eine derartige Verbindung für die neue Dampserlinie sich als lohnend erweise» dürfte, wolle» wir nicht unterlassen, den geäußerten bezüglichen Wünschen zum Worte zu verhelfen, um dem- lenigcn Comilä, welches mit den Ausarbeitungen für die Deutsch- Australische Linie augenblicklich beschäftigt ist, die Berücksichtigung und Erwägung der Idee anhcimziigebln. ES kann ja immerhin der Fall sein, daß sich aus dem regelmäßigen Anlaufen Caieutias durch die deutschen Dampfer der Nustrallinie die von der deutschen In- dustrie so lebhaft gewünschte Deutsch - Ostindische DampsschiffsahNS- Gesellschaft heran-bildet." *— Deutsche Handelskammern im Auslande. Von der- schicdenen Seilen wnrde neuerdings der Wunsch ausgesprochen, deutsche Handelskammern im AuSiande zu gründen; besonders geschieht dies von der „Hamburger Börsenhalle", welche auSsührte, daß man mit Recht unsere» Landsleuten im Auslände den Vorwurf mache, oft zu wenig zu einander zu Hallen, ihren Einzelintcreffen nachzugchen, ohne viel nach einander zu fragen und dadurch die nationale Fühlung einigermaßen zu verlieren. Eine Folge dieser Verhältnisse sei, daß unsere Kaufleute im Auslande weder Gelegenheit suchten, noch solche fänden, ihre Beobachtungen und Erfahrungen auSzulauschcn, so daß letztere der Allgemeinheit verloren gehen, während sie doch, in geeigneter Weise gesichert und der Hcimath zugängig gemacht, großen Nutzen zu stiften vermöchten. Dieser Sachverhalt schließe dann auch noch den ferneren Ucbelstand cin, daß unsere Consitln beim Sammeln von Informationen stets aus einzelne Personen angewiesen sind, welche beim besten Willen zu un parteiischer Auskunft naturgemäß dieselben nur persönlich gefärbt ertheilen können; der Consul selbst aber sei häutig nicht in der Lage, aus eigener Wissenschaft die persönliche Ansicht seines AcwähcS- mauneS richtig zu stellen. Dies könne vermieden werden, sobald die geeigneten lausmännischcn Elemente der deutschen Colonie an den in Betracht kommenden Plätzen deS Auslandes in Handels kammern zusamnicngesaßt werden. Darauf antwortet heute die „Nordd. Nllg. Zig.", der Wunsch, daß die Erfahrungen unserer im AuSiande lebenden Kaufleute dem HcimaihSlande nutzbar gemacht werden möchten, ist ein so berechtigter, daß derselbe sich vielseitiger Billigung gewiß versichert halten kann. Ob die seitens der Börscn- halle gemachten Vorschläge die zweckdienlichsten sind, kann hier da- hin gestellt bleiben, jedenfalls ober haben derartige Anregungen ein mohwrgründctes Recht, vermittelst der Presse einer weiteren Er örterung zugänglich gemacht zu werden. *— Paulinenauc-Ncuruppiner Eisenbahn. Der Aus sichtsrath beschloß, der Generalversammlung eine Dividende von 4'/, Proc. auf die Siamm-Prioritäten, ebenso wie im Vorjahre, vorzuichlagen. .LH Zuckerfabrik Spora. Bekanntlich ist die bisherige Ge» »ossenschast „Zuckerfabrik Spora" ;etzt in eine Actiengelellichaft um- gcwandelt worden, während die Genossenschaft in Liquidation ge treten ist. Zum 15. September ist nun Termin onberaumt, zw'ckS öffentlichen meistbietenden Verkaufes der ganzen Fabrik mit allen Maschinen, sonstigem Jnv-niar, Vorrat!,«», einer VerbindungS- eisenbahn, kandwirtkschaftlichen Erzeugnissen, auSstehcnden Forde- runge» rc. Die Ve'lousSanzeigc dürste nicht- mehr als eine Form lein. Zum 12. September beruft die jetzige Actiengesellschast Zuckerfabrik Spora eine außerordentliche Generalversammlung ein, aus deren Tagesordnung, außer der Ausschreibung weiterer Einzahlungen aus die Actien, Be chwßsassung über Erwerb der Aktiven der Zuckerfabrik Spora, eingetragene Genossenichaft, steht. *— Zuckerrüben. AuS landwuihschaftlichen Kreisen wird unS mitgetheilt, daß der Stand der Zuckerrüben ein vorzüglicher sei. Die Rüben entwickeln sich überall recht gut und stellen, zumal wen» jetzt wärmere Witterung eintritt, wie die- den Anschein hat, ein schönes E'.trägniß in Aussicht. *— Magdeburger Stadtanleihe. Die Frist zur Eonver- tirung der 4proc. Magdeburger Anleihescheine von 1875 und 1880 in 3>/rproc. wird aus vielfach kundgegebencn Wunsch bis zum 20. September cr. verlängert. Tie Abstempelung ersolgt nur noch bei der Kümmereicasse in Magdeburg. Die nicht converlirten Stücke werden zum 1. Oeiober cr. resp. 2. Januar 188S zur Rückzahlung gekündigt. Z Ueber den Geschäftsgang der Baumwollspinnereien im Jahre 1887 bringt der Handelskammerbericht von M -Gladba ch eine übersichtliche Darstellung, welche die Noihwendigkeit und Nütz lichkeit des CartelS nachzuweijen bestimmt ist. Sie lautet >m Wesentlichen: „Die Aussichten, unter welchen daS Berichtsjahr cr- vffnete, waren wenig Gute- verheißend. Nach lange andauerndem Nückaang der Preise für Rohbaumwolle zeigte sich in den Kreis-n der Garnabnehmer wenig Vertrauen in die seit September 1886 eingeiretene steigende Bewegung. Neue Gornabichlüsie wurden vo» den Verbraucher» nur gemacht, wenn die Spinner sich zu der Bo nahme der niedrigsteu Notic»ngen teS Jahres 1886 verstanden, bei welchen auf Grund der zeitigen Baumwollwerthe die HerstellungS- kosten nicht gedeckt wurden. Eine Besserung dieser ungesunden Be» hältnisse trat erst ein, nachdem, durch die Nothlage veranlaßt, eine größere Anzahl Spinnereien in Rheinland, Westfalen u"d den b - nachbarten Bezirken zusammengclccte» war, um gemeinsam über Mittel und Wege zur Abwehr deS drohenden weitere» BersalleS zu Herathen. Eine Zusammenstellung der bei de» Sp-nncreien vor- handenen Garnbestände und der abgeschlossenen Verkäufe zeigte dar die Betheiligtcn überraschende Ergebniß, daß. von einzelnen größeren Spinnereien abgesehen, die Borrälhe an »nvei kauften Garnen vcrschwin- dcnd klein, dagegen die Versorgung mit Bestellungen genügend war, um neue Verkäufe eine Zeit lang entbehren zu könnr». Nachdem hierdurch die vielfach fälschlich sestgehaltene Annahme einer vor- handenen Neberproduction der Spinnereien widerlegt war, gelang denselben eine Ausbesserung der Preislage sür ihre Er zeugnisse »m so leichter, al-S die Bestrebungen an einer weiteren Steigerung der Rohbaumwolle im Frühjahre einen Rückhalt janden, und vor allen Dmgen, weil bei der guten Beschäftigung der eng lischen Spinnereien von dort auS während deS ganze» JahrcS eine Concurrenz aus dem Absatzgebiet unserer Spinner nicht aiiftrat. All- mälig wurden durch einheitliches Vorgehen di- Noiirungen der Gespinnste scweit erhöht, daß neue Lies- rungSabschlüße einen be scheidenen Nutzen alwarscu; dabei blieb der Verbrauch unver ändert groß und geilügend, die arecüenücn Spindeln voll in Be schäftigung zu halte». In den Monaten Juli bis Oeiober wurde dann der erzielte Ausschlag zum Tbeil wieder ciligcbüßt, dock war gleichzeitig auch Nobbauinwolle erheblich gefallen. Durch die Bcr- einigung der Spinner zu regelmäßigem Austausch über das Verhältnis) ihrer Hervarbringung zu dessen Absatz wurde ein stärkerer Rückschläge der Berkaujspreise vermieden und im letzten Vierteljahr konnte bei flottem Geschäft, unterstützt Lurch wieder steigende Bauittwollmärkte, ein Ausschlag erzielt werden, welcher Garne nahezu aus die Durchichuit'spreise des MonalS Juni brachte." *— Der Streit der PreiSconventionen unter ein ander ia der Montanindustrie scheint i» eine neue Entwicke- lung -inlretin zu sollen. Während im rheinisch-westsälisch il Bezirk der Wal^w>rkvcrband mit dem Roheisenturbaiid in lebhaiter Fcäde lieg! und die gegenseitigen Anklage» in der Presse immer schärjcr werden, habe» nach einer Nachricht der „Köln. Zig." rheinisch- mcstsälische Maschinenfabriken die Intervention des Ha »de!-Ministers angerusen, indem sie ihn ersucht haben, gegen den Walzwcrkvcrbaud sowie überhaupt gegen deia'.lige Verein- barungen Llcllung zu nehmen. Von welchem Ersvlge dieses Vorgehen begleitet sei» wird, muß abgcwarict werde». Jeden falls würde, wenn gegen daS längst zu einem Unwesen gesteigerte System der PrciScoaiiiioncn behördlich eingeschritlen werden soll, der wirksamste Eingriff allein von dem Minister der öffentliche» Arbeiten auSgehen können, der als Ehcs der Eiienbahnverwaltung ebenso der wichtigste Abnehmer sür d:e Crz--gnissc der Men:-.», induslrie ist, wie er durch Feststellung der Gülertarfte ihre LcistuiigS. und Concurreuzsähigkeit in sehr hohem Grr.de beeinflußt. Be- iiicrkeilLwcrth aber ist eS vor allem, daß nunmehr auS den Kreisen der nicht zu einer Evalition vereinigten Industrielle» die Be- schwerdcn über die Thäligkeit der so mächtigen ProduclionS- und PreiSverbände energisch erhoben werden. Bisher ist cS vor nehmlich ein Kamps der Verbände unter einander gewesen. Die Walzwerke führen Klage über die ungebührlich gesteigerten Rodeiseiipreije und fordern von den Hochöfen eine Preise» Mäßigung; eine solche Ermäßigung aber lehnt der Roheiten- verband ab, indcm cr aus die PiciSsteigerung der Erze, der Kohlen und deS KokcS hinwcist, welche die Production des Roh- eiiens sehr erheblich venbeucre. Die Kokereien und Kohlenzechen wollen den Vorwurf ungerechtsertiglkr Preistreiberei auch nicht aus sich sitzen lassen und berufen sich daraus, daß sie zu einem gemein samen Vorgehen genölhigt seien, weil sie Jahre hindurch gar keinen oder nur einen sehr kärgliche» Gewinn erzielt hätte». Die nicht zu einer Coalition zliiamnieiigctretkiien Maichincnfadriken, welche jetzt Klage erheben, erweisen sich leLensalls insofern als die Einsichtigeren, als sie sich gegen alle diese Coaiitionen, gegen dieses ganze System künstlicher Preissteigerung erklären. Ein solcher Widerstand ist auch naturgemäß, denn in der ganzen Kette von Enizelindustrten, welche in einer Richtung industriellec Thäligkeit einander in die Hände arbeite», wird eS immer daS eine oder da? andere Glied gebe», wo keine Vereinigung der Proburcnte» gegenüber dem Ccnsum mehr möglich ist; die Maichineniiidnstri- ist in der unübersehbaren Mannig faltigkeit und Verichiedenheit ihrer Ausgaben e:n Gewerbe, aus welches die Schablone der Eoalilion nicht paßt und wo demgemäß nichts andeieS als ein cntichiedener Widerstand gegen ein verkehrte- wirih- schast'politischeS System übrig bleibt. Einen ähnlichen Anlaß zur Opposition bieten die Verhältnisse drS Weltmarktes, gegen welche keine locale Coalition auskommen kann; aus der starken Verminderung deS deutsche» Eisrmxport? sind denn auch vor Allem die Angriffe bervorgegangen, welche der Verband der Walzwerke gegen die Ver- bände der Hvhöscn und der Kokereien gerichtet hat. Noch haben diese Angriffe keinen Crsolg gehabt, aber immer deutlicher sprechen inzw.ichcn die Thatsachen. Vom deuische» Eisenmaikt wird in der Mitte dieses Mvnals aus Dortmund gemeldet, daß in keiner Brauche eine Belebung wahrznuchinen, dagegen nu Roheisengeschäst cin weiterer Rückgang cingeircte» sei; vergeblich bemühe sich der Roheisenverband, die Preise aus der bisherigen Höh: zu erhalten, denn die Austräge im Auslände liefen >n immer geringerem Maße em und tue Preise seien sowohl sür Roheisen wie snr Fertigsabrckate durch die englische Concurnnz bedeutend herunlergedrückt. Ganz anders lauten die Nach richten üorc die Lage deS EiscngcschäslS »i England; dort ersreut »ia» sich reichlicheren Absatzes und besserer Preise und steht mit Hoffnung in die nächste Zukunft. Bezeichnend sür die verschiedene Entwickelung des Geschästs ist cs u. A., daß im erste» Semester d. I. Deutsch- land nur 87 642 t Roheisen cxportirte gegen 175 8i0t i. I. 1887, also noch nicht einmal die Hälfte üeS vorjährigen Quantum?» wäh rend England in den ersten sieben Monaten deS JahreS 1888 573 465 gegen 461785 t in 1887, also 25 Proc. mehr auSsührte. Auch in, Absatz der Fabrikate ist der deutjche Export zurückgegangcn, Währeno England ein lebhafteres Geschält hatte. Die Beeinträch tigung deS Absatzes aus dem Weltmärkte wird sich den» auch in der deutsche,> Eisen- und Maschineninbustric gegenüber allen Coolitionen mit zwingender Gewalt geltend machen. Gleichviel ob ein Minister den bestehenden Coaiitionen Halt gebietet oder nicht, gleichviel ob die Zcäpolitik immer neue Schutzzölle spendet oder nicht, die Eisen- l»du». c und die Maschinenmdiistcic Dculichlands sind mit einem so starken Theile ihrer Production aus dem Weltmarkt angewiesen, daß ein System künstlut-cr Preissteigerungen srühcr oder später großeiitheilS von selbst zusantiucnbrechen muß; eine rechtzeitige Ab- toeiiung der jetzt von den coalirien Industrien durchgcsctzlea An sprüche seitens der Regier» ..g würde allerdings die Rückkehr zu uo» malen Verhältnissen erleichtern. *— Ueoer den Kasfee-Zeithandel äußert sich die Handels kammer zu Wesel in ihrem Jahresbericht für 1887 nach Erwäh nung der starken Preisichwankungen an der Börse: Der Fachhandel und das t.tländiichc Geschäft sind durch diese Börscn-Manipnlalionen org in Mitl-idenichnft gezogen, und eS wäre sebr zu wünlchen, daß Mittel gesunden wurden, den v>uswüchscn des o.crininhandcls vor- »ubeugcn. Ein gesundes Termingeschäft trägt icdcnsalls zur Hebung des Handels und zur Ausgleichung großer Eonsuncturen bei; die Leichtigkeit aber, i»,t welcher die Liquidalionoeassc» bei dem allzu billigen Depot Speculalion-S - Operationen zulasten, wirft demorali- sirend und sührt zur ileberspcculation. Tic Vermittlunfl und die Garantie der LiguidationScasjen verwandelt die Sveculanonsgebilde von außerhalb deS Kaffcehandels stehenden Leuten in ossiciclle Werthe ftir den Käffeemarlt; der Liescrung? - Eentraci wirkt heute an der Börse als Kaffee-Nota, und eine tteb»rprovuctioil solcher Werthe muß dieselbe Wirku g haben wie im Staatshaushalte eine übermäßig« Ausgabe von Banknoten ohne entsprechende Baa» deckung. Wen» die Reichsbank und die übrigen Zettclbanken ge halten sind, zum Schutze deS allgemeinen Interesses Baardeckungen in gewissem Verhällniß zu ihrer Notenausgabe in Depot zu haben, dann darf auch die Gesetzgebung durch Vorschrift eines entsprechend hohen Depots rcgulirend einwirlen auf die Etablirung anderer osfi- ciellrr Werthe für «injelne Zweige des Handels. Ter Umsatz an deu Termiamärkten von Havre, New-Bork, Hamburg und Antwerpen betrug während der ersten drei Monat« dieses JahreS (1888) bei nahe 18 Millionen Ballen, also das doppelte Quantum derselben Zeit des vorigen JahreS. ZwerselloS werden bei den furchtbaren Summen von Courtage- und CommissionSgeldern. welche an dlcsen Plätzen verdient werden, bald auch andere Artikel, wie Baumwolle, Zucker, Getreide, Petroleum rc., in den Wirkungskreis der Liqui- daftonscassen gezogen werden, »nd auch diese Werthe werden die be treffenden Märkte gefährden. Bei der Ausgabe von ReichSbanknoten gilt als erster Grundsatz, daß der dritte Theil durch Baardeckuug geschützt sein niuß, überhaupt darf die Differenz zwischen Noten- Emission und Baardeckung eine bestimmte Grenze nicht überschreiten. Die LiguidationScaffen dagegen begnügen sich bei der Ausrechl- erhaltung von Kafseewerthen sehr zweifelhafter Herkunft gewöhnlich mit etwa 5 Proc. Depot und mit sehr fraglichen Margenzahlungen. Tie Wirkungen sind denn auch nicht ausgcbiieben, und sie werden, wenn die Gesetzgebung nicht eingreist, sowohl bei Kaffee alS auch in anderen Artikeln durch die Gewinnsucht der Vermittlung-Personen immer weiter getrieben werden. Die daraus entstehenden Krisen werden in demselben Grade an Umsang und Verderblichkeit sür den Waarenhandel zunehmen. *— In neuerer Zeit bat sich in unserer Handel-Welt daS lobenS- werthe Bestreben bemerkbar gemacht, unseren Verkehr mit dem AuSiande von fremden Märkten unabhängig zu machen und dafür zu sorgen, daß uns die Bortheile einer direkten Verbindung mit anderen Nationen zu Gute kommen. So hören wir. daß sich neuerdings ia gewissen Handelskrisen, namentlich am Rhein, eine energische Agitation geltend macht, welche daraus abzicll, beim Verkehr mit Brasilien ei« Umgehen des Londoner Platzes herbcizusühren. Die Vortheile, welche unsere Industrie und unser Handel beim Bezug sowohl vo« Rohwaaren aus Brasilien als auch beim Export von Fabrikaten dorthin von einem direkten Verkehr haben würden, sind unverkennbar. 8e1>I. Hamburg. 23. August. Bezüglich de? Zollanschlusses steht eine wiwtiqe Maßregel zu erwarten. ES sollen nämlich ver- schiedene hiesige Geschäfte, w lchc den Handel mit sremdläudischen Producicn betreiben, wie z. B. Wcinhändlcr, ihre Lager nicht ins Frcihasengebiel überführen, sondern es vorzsehen, dieselben nach wie vor an Ort und Stelle zu belassen. Da die Zollbehörde solche Häuser i» ihrem Verjähren unterstützt, so bietet dasselbe ein bedeutendes Ersparniß an Zeit, Geld und Mühe. ES werden nämlich solche zollfreien Lager in der Stadt von je einem Beamten unter Verschluß genommen, welcher bei dem Lager als Zollwächtcr stationirt bleibt, um aus Wunsch jederzeit dem Eigenlhümer oder dessen legitimtrlcm Vertreter Waarcn ausliescrn zu können. Die Kosten für einen solche» Zollwächter lallen natürlich dem Hause zur Last, bei welchem derselbe stationirt ist. D:e Zollcieditverhäitniffc werden dieselben sein, wie bei den Lager» im Freihasengebict. — Die hiesigen Fischauctionen sind gegenwärtig sehr stark von Kausenden besucht und eS werden recht gute Preise erzielt. Die EagroS-Haadler habe» reichliche Aufträge zu effectuiren. *— Die viel erörtert? Frage, ob der Nord oftseec anal die Stadt Renosburg im «üoen oder Noroen «refteu wird, »st uuu- mehc endgiltig zu Gunsten der südlichen Linie entschieden. Die Eider von Rendsburg abwärts bleibt in ihrem jetzigen Zustande. Der Nordoslseeeanal wird stellenweise unterhalb Rendsburg dicht an die Eider hinangehen, aber stets durch einen Damm von derselben getrennt bleiben. Anderthalb Kilometer an der Eider auswärts von Rendsburg wird der Nordostseecaual mit dem jetzigen Eidrrcaual sich vereinigen. ^ Verein deutscher Eisengießereien. Die dem Verein angehörenben Werke haben im Januar dieses JahreS einen gemein samen Ausschlag von 2 sür IM ks für HandelSgußwaaren beschlossen, um das in den Vorjahren eingetretene Mißvcrdältniß zwischen den Verkaufspreisen und den Herstellungskosten zu beseitigen. Tie Durchführung deS Ausschlags ist im Allgemeinen ohne große Schwierigkeiten gelungen. Gegenwärtig ist die Marktlage für Eisen- gußwaarcn durchweg als eine günstige zu bezeichnen, wie dies von allen Seiten bestätigt wird. Eine am 13. d. DftS. tu Leer stallgehable Versammlung der ostsriesisch-oldeuburgischen Gruppe deS Vereins hat eine andauernd allgemein rege Nachfrage nach Gnßwaaren sestgestcllt und für den Fall fernerer Steigerung derselben eine weitere augcmessene Erhöhung der Verkaufspreise in Aussicht genommen. D AuS Bayern, 23. August. Im bayerischen Eisenbahu- ratye wurde der Antrag des Herrn Commerzienrath Ncuffcr wegen Kündigung der preußischen Rusnahmctarise sür Getreide und Mehl abgelehnt. Der B.iiragstcller hatte behauptet, der preußiiche Minister Herr Maybach wolle mit seinen Tariseu die preußische Industrie aus Kosten der bayerischen begünstigen, wcil z. B. Meyl von Berlin nach München weniger Fracht koste als Getreide. Dem gegenüber machten jedoch die Vertreter der königl. Generaidtreclion daraus ausmerksom, daß z. B. die Ausfuhr von Mehl auS Berlin, die im Jahre 1884 noch 16000 Ctr. betragen habe, jetzt aus 12M Centner gesunken sei. — Die Bahn Zwiesel-Grafenau, welche schon im Jahre 1884 vom bayerischen Landtage genehmigt wurde und wofür der Grunderwerb schon seit Ende September 1886 ge- regelt ist, konnte doch bis jetzt noch nicht begonnen werden, weil man die Sache nicht energisch genug angreift. Tie betheiligtcn Ort schaften sind deshalb sehr ungehalten. — In den Jnl ustricwerthen Bayerns hat sich in den letzten Woch.u an der Börse eine be deutende CoarSsteigerung bemerkbar gemocht. *— Zur Durchführung der Taucrnbahn. AuS Salzburg wird niilgethcilt: „Mittheilungen „eS ReichSraths-Abgeordneten I)r. Keil an daS Präsidium der hiesigen HanbelSkamniee signalisiren eine günstige Wendung bezüglich der Durchführung einer Taucrn bahn. ES werde dieser F-age neuestenS von militairischer Seite große Beachtung und Interesse zugewendet." Man muß weitere detailltrte Meldungen alwarten, um den Werth dieser „günstigen Wendung" benrtheilen zu können. *— Während die Zahl der in Pforzheim bestehenden Gold- und Siiberfabriken im Jahre 1886 442 mit 6493 Arbeitern betrug, ist dieselbe na.') dem Jahresbericht der Handelskammer im Jahre 1887 ai's 453 mit 7223 Arbeitern gestiegen. Außerdem bestehen daselbst 241 HiffSgeschäfte mit 1042 Arbeitern gegen 238 mit 865 Arbeitern im Vorjahre. Im Amtsbezirk bestehen ferner 12 größere und kleinere Fabriken mit IM Arbeitern; dazu kommen in Pforzheim selbst 7 Walzwerke, welche für die dorftge Houpt- iiiduslric thätig sind. Der in sämmrlichen Gold- und Silberwaaren- sabrike» des Bezirks bezahlte Arbeitslohn da» sich gegen 1886 nicht wcsenllich geändert und beläuft sich auf etwa 4 Millionen Mark. Ter Gcsainmlvcrbrauch von Edelmetall betrug im Berichtsjahre etwa 11-12 Millionen Mark, wozu für 3 Millionen Mark echte unb unechte Steine, Perlen, Korallen rc. kommen, während der Ver brauch an zu ganz feinen Waaren verarbeiteten Edelsteinen: Dia manten, Rubinen, Smaragden, Sapphiren. Opalen und ganz feinen Perlen, nickst adgeschätzt werden kann. Das Juwelicrgeschäst hat sich auf seiner seit zwei Jahren gewonnenen Höhe erhalten. Auch aus Paris laufen sorlgesetzt Aufträge auf feinere Waaren, meistens in 18 Karat, ein, wozu seitens der Besteller die Diamanten und Edel steine in der Regel zugegeben werden. Von dem Gesammlgewerl'c- ffcucr - Capital der Stadl im Betrage von 15 841 600 .4« entfallen auf obige Industrie 8 806 3M.4t, aus Fabrikanten im Allgemeinen 1 147 700 -4si zusammen 9 954 OOO .4t gegen 913/ 5M ,m Jahre 1886^ also sür 1887 mehr 816 500 .4t Wien, 23. August. Tic Darstellung der vfsiciösen Blätter, die Carl-Ludwigbahn hätte auS eigener Initiative die Resactien sür russisches Getreide gekündigt, ist unrichtig. Vielmehr bedrängen d e galizische Handelskammer und die Eorporatione» soeben die Regierung um Gewährung derselben Resactien >m inländischen galizischcn Verkehre nach Deutschland, wie solche für die Transit verkehre gewährt werden. Um aber den galijischen Aspiranten die Spitze abzudrechen, veranlaßt« die Regierung die Carl-Ludwigbahn zur Künvigung der bestehenden Transit-Rejactien. Wien, 23. August. Von zuverlässiger Seite verlautet, daß die Regierung mit der Carl-Ludwigbalin weg n Legung de? zweiten Gleise- aus Staatskosten verhandelt. Für Erhaltung desselben ist die Regierung geneigt, der Bahngesellschast die gesorderte Pauschal summe zu gewähren. Die Legung des zweiten Gleise- ersolgt schon im Frühjahr 188S. — In Pod wolocziSla sind 23 große Getreidezüge aus Südrußland als Dransiro sür Deutschland twd dir Schweiz angeiagt. *— Ta- Aufgeld aus Goldzahlungen in Silber ist in Oesterreich. Unaarn kür den Seplember auf 23 Proc. festgesetzt worden.
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