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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880829
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-29
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1888
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S2LS LQ Serrn LsinLarä Hialaoksr. Oleieb ecklem Ovlck« wnr Dein Denleen uock Nein 8umeu, > OelLuterl uock dewährt io keilten keueru Olulk. ^-^Veit Höker als 6er Wiuiach, ru xlitureu, ru gewinne», 8tnnck vir ckna Recht, ckie Duiedt, oock »Uv Dein Lesums» ' War ihrem Dienst geweiht mit echtem älmmeamuth. blicht »ak ckso Divveo, oeio, »nt Deiner 8«els Ornocke Trugst itets Du Deinen Oott, — sin Oirrist okn' Rnlack unä Schein. Der Llenachheit wärest Du ein Rreunck im treusten Luock« Dock nie xeooss Dein Lern allein ckie krotis Ltuocko Dnck nie verfassest Do cker -trwoti» Kämmerlein. 80 wöfs ckenn Dein Oeftt in Deinen Linckern leben, Dnck -ulen, ckeren Llicle Dir mifswencket vor! ^a» Dir als Rtavck verUebn, Du hast's rurüchfefedevl IVtir' nickt ckie IVelt a» arm an solchem lautern Streben, Viel besser »tLnck es ckann urn ßlenschenwohl kflrwahr. Vvr»pLt«t. Für die herzliche Theilnahme, sowie de» »eichen Blumenschmuck beim Brgräbniß meiner lieben Frau, unserer gute» Mutter, sagen hierdurch herzlichen Dank. Earl Pseiser, Buchdrucker, und Kinder. verladt: Herr Moritz Zabel in Wein- löhla mit Frl. Elisabeth Hausse das. Herr Curl Päßler, GasthofSbrsitzer, mit Frl. Marie Lctzig in Ehreafrieder«dors. Herr Dr. jor. Ludwig Wagler, Referendar b. ttüaigl. Lano« nericht Freiberg, mit Frl. Hedwig Vrade i» Dewitz. Herr August F. W. Kranse i» Wilteobcrge mit Frl. Mathilde Bauer in Chemnitz. vermählt: Herr Carl Paulsen,Postassistent, mit Frl. Tetdina TjarkS in Meißen. Herr Rcchtsanwalt Dr. Preller in Burgstädt mit Frl. Margarethe Neidhordt das. Herr Otto Zeumer in Dresden mit Frl. Frida Kode» das. Herr Bernhard Turgas in Dresden mit Frl. Engenie Kaden das. (geboren: Herrn M. Weidner, Gräsl. Ncviersörster in Leulitz b. Würze«, rin Sohn. Herrn Max Weißt« in Dresden eine Tochter. L'errn Paul Röber in Erbgericht ReiahardtS- dors ein Sohn. Herrn Robert Walter in Ciiemniy eine Tochter. Herrn Larl Kaselitz in Chemnitz ein Sohn. Herrn Ernst Dehaert »i Chemnitz eine Tochter. Herrn Ass. Dr.Kaaur m Niederiähre b. Meißen ein Sohn. Herrn Diak. L>ebert in Licbstadt ein Sohn. Herrn Hermann Zander in Meißen eine Tochter. (gestorben: Frl. Rosa Denbncr in Plauen l>. Dresden. Frl. Laura Heege in Dresden. Herr Emil Müller, HaizSbesitzer u. Stellmacher »i Coschütz. Herr Georg Wilhelm Willmer Kausmann u. Fabrikbesitzer in Zittau. Frau Johanne Sophie Marie verw. Kirsten in Chemnitz. Frl. Agnes Winter in Dresden. Frau Sophie Dittmar geb. Dotier in Dresden. Herrn Bruno Seele'» in Weißer Hirsch bei Dresden Söhnchen Eurt. Herr Eduard Schänseld, Hils-bahnwärter in Dresden. Frl. Helene Franke in Sebnitz. Frau Emma Siegert geb. Bräunich in HilberSdors. Herr Lhristian Heinrich Barth, früherer Eisengießer in Kappel b. Lhemnitz. Herrn Lreutzbura'S in Lhemnitz Söhuchen HanS. Frau Auguste veiw. Bnrkhaldt geb. Schmidt in Altenburg. Herr» Emil Salzmann'S in Altenburg Sühnchen HanS. Herr Friedrich Schierach in Altenbnrg. Frau Wilhelmine verw. Lots geb. Fromnibotv in Altenburg. Herrn Thümmler'S in Bockwa Sohn Paul. Frau Wilhelmine Floß geb. Kästner in LainSdors. Herrn Emil Fröde'S in Freiberg Söhuche» Haar Kur». Fron Auguste Caroline verw gew. GlSckner geb. Ehrlich in Niederbobritzsch. Herr Karl August Köhler. Privatier in Freiberg. Herr Heinrich Gottlieb Richter, Pens. Echmiedesteiger in Zug. Herr Karl August Hamann. Anschläger in HalSbrücke. Herrn Wießner'S in Rochlitz Tochter Hilmo. Herrn Louis Enge'» in Altstadt Borna Söhnchen Otto. Herrn Robert Richter'- in Borna jüngste- Söhnchen. Herr Geh. Finanzrath a. D. Riuo Bertnch in Gotha. Frau Rendant Marie Reinhardt ged. Beutler in Gotha. Herr F. I. Matte in Welda«. Herrn Albin Prager'- in Annaberg Tochter Johanne. Frau Louis« Bormann geb. Richter auSLomriiatzsch. Frl. Hulda Jäger in Meißen. Herr Heinrich Ernst Echmieder in Meerane. Herrn Werner'- in Ganzig Sohn Emil. Frau Pastor Louise Auguste Friedrich geb Lanzler in Krögis. „§LK6i-».8vdütrvll" Die Beerdigung unsere» verstorbenen Kameraden v. II. L. Orlesdamwer findet beute Mittwoch, de» 2V. August, Nachmittag '/,S Uhr dom Trauertzausr. NanftschrS Gätzchen L, an» statt. Versammlungsort: s Uhr ivauer'sche vrauerct, Täubchenweg. Um zahlreiche Betheiligung bittet der vesammtborftan» VIvd rv I-mäkliLv. LeÄs ^d. 8 v. Veut8vke8 ÜLvs. Marioll-LLä, Schwimm-Bassin 18°, Pserdebahnbaltestelle. Eiienbahustraße 31. u»«I »onottem-Klüelvr vorzüglich. Pserdebahuverbindnng alle 7'/, Minuten. Dam-Badez : Mont., Dienst., Donnerst, und Freit. 9—1 l Uhr, Miitw. u. Sonnab. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: stets mitAuSn.d.Dani.-Badez. Jederreit Schwimm-Unlerricht. »8. in nächster kiiids cker Laliudok« uvck cker V8rs«. 1V»n neu-LLcker (lcr^stallhl. weiche» IVasrer). 8»»ck-R!lcker nach Lörtrituer ^rt. älnor- Lltcker v. Lckwieckederfer äloor herfesteUt. Vampk-Iiücker, irftch-rüwische u. russische, sowie mecklelniscd« Rlickei genau nach lirrtl. Varsehritt. Vorrügl. suud. Linrichtung. >>- ( amen: Licnsi.. Diunersi.. Sonna» ' ,1- > . «.II. Montag, Mittw.. Freitag '/.2-öU. vlL»L-S»a, 8el>wi,„mbassiu uiick 11»Ieni,ack llstu Taiuen: DienSt., TonnerSl..So»»ab.'>,.' . 't.N. Montag. Mittwoch. Freitag '/.2-ä. Poststraiic 15. Tagt.geöfiuetvonMorgensbisAbendS,Sonntag« hi- Mittag-. Wannencurbäder genau noch ärztlicher Verordnung. Spkistanftalt,i.- j Donnerstag: Nudeln mit Rindfleisch. - Milchreis m. Zucker u. Zimmet. D. v- Fiedler. D.v. Krevschniar. Neue Letpz. Spctseanft, Ztitzer Str.43/4ö. Mittwoch: Rindfl. u. Sardellenjaucem. Saljk Neueste Nachrichten. * Berlin, 28. August. (Fernsprechmeldung de- „Leipziger Tageblattes") Der Kaiser wird zum Empfange seiner Kinder, die heule Obcrhos verliehen in Potsdam eintrcffen, einige Stunden daselbst verweilen und AbendS nach Berlin kommen. — Neber die Abreise deS König- von Griechenland sind noch keine Bestimmungen getroffen. — Die Kaiserin Augusts war heute in Char- loltcuburg, weilte einige Zeit im Mausoleum, fuhr dann nach Berlin, wo sie den Gesandten am päpstlichen Stuhl, Herrn von Schlözer, empfing und kehrte darauf »ach Potsdam zurück. — Danzig. Der Minister deS Innern. Herfurth, traf heute zur Besichtigung der überschwemmten Gegenden in Marienburg und Elbing hier ein. — Dresden. Die Kaiserin Friedrichl.^raf heute hier ein, besichtigte daS Schloß AlbrecktSburg» wo sie vom Besitzer, Grasen v. Hohenau, empfangen wurde. Man vcrmuthet, die Kaiserin wolle daS Schloß kaufen oder micthen. Am Nachmiltage reiste die hohe Frau wieder ab. Nachtrag )um politischen Tagesbericht. * Bei der Taufe ve-jüiigstenSohncSde-KaiserS wird sich einer Meldung auS Wien zufolge die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich durch die Erzherzogin Maria Theresia, die Gemahlin deS Erzherzogs Karl Ludwig, der auch seinerseits als Palhe sungirt, vertreten lasten. * Die „Straßburger Post" brachte vor einige» Tagen eine Notiz über die deutsche Emin-Pascha-Unler» nehmung, welche insofern zu Mißverständnissen Beran» lassungcn geben könnte, als sie den Anschein erweckt, als ob in Wiesbaden noch einmal über daS „DaS" der Expedition berathen werden solle. Die Thatsache derselben wird aber in Wiesbaden nicht mehr diSculirt werbe», sondern eS handelt sich daselbst ausschließlich um Maßregeln zur Heranziehung weiterer Mittel. Ta» Emin-Pascha-ComitL ist zwar auS dein Schooß der deutschen Colonial-Gesellschasl bervorgegangen, arbeitet jedoch im klebrigen durchaus selbststänig. Der provi sorische Borsitzende ist, wie bereits mitgetheilt. PeterS; Geld sendungen sind zu richten an das Bankhaus v. d. Heydt. Kcrslen u. Söhue-Elberfeld, die deutsch-ostasrikanischc Ge sellschaft und die dcutsch-ostasrikanische Plantagen-Gesellichasl zu Berlin. Die Zeichnungen stießen schon jetzt so zahlreich, daß an dem Gelingen der nationalen Unternehmung nicht mehr gezweiselt werben kann. * Wie man der „Unbarischen Post" auS Klausen bürg vom 28. d. mittheilt, ist in dem Befinden deS Grafen Julius Andrassy eine entschiedene Besserung einge- trcten, und dürste derselbe bereits morgen das Bett ver lasse». Universitäts-Assistent Dr. KöblöS. der bereits nach Pest zurückgekehrt ist, fand bei seiner Ankunft aus Schloß Tobrin den Grafe» wohl daS Bett hütend, sei» Zustand balle sich jedoch bereits gebessert, und wurde da» Ucbel durch die ärztliche Behandlung vollständig gemildert. Graf Andrassy leidet übrigens nicht, wie anfangs gemeldet worden, an einer Niercnkrankbcit, sondern an einem viel ungefährlicheren Blasenkatarrh. - * Wie auS Konstantinopel geschrieben wird, erwartet man daselbst für die ersten Tage der lausenden Woche den Herzog von Edinburgh. Während von einer Seite behauptet wird, der Herzog treffe in Folge ausdrücklicher Eliilabung deS Sultans dort ein, versichern andere daS Gegcnlheil. Nichtig ist, daß der Sultan, als er von dem Wunsche deS Herzog« erfuhr, der türkischen Hauptstadt eine» Besuch abzustatten, sich beeilte, ihn in freundlichster Weise bwrzu auszusorder». indem er ihm gleichzeitig eine» der am Bosporus gelegenen kaiserlichen Paläste zum Absteige-Quartier anbot. Letzteres Anerbieten lehnte jedoch der Herzog dankend ab, da er während seine» Konstantinopeler Aufenthalte» an Bord der „Surprise" zu übernachten gedenkt. * Verschiedene Telegramme der Reuter'schen Agentur in Accra melden, daß eine deutsche, von drei weißenOsficieren commandirte Streitmacht m Addelar (Westasrika) die Flagge gebißt und dort ein Fort angelegt habe, wodurch der englische Handel zwischen Accra, der Hauptstadt der englischen Colonie an der Goldküste, und dem Innern gestört sei. In Wirk lichkeit ist nicht, s» bemerkt di« »Norddeutsch« Allgemein« Zeitung', «in, Streitmacht, sondern »er mit de, Lr« orschung deS Hinterlande» deS TogogebieteS beschäftigte deutsche Reisende, Stabsarzt Dr. Wolf, im Mai d. I. in Addelar angekommen und hat dort zum Zwecke seiner Studien eine wissenschaftliche Station eingerichtet. Was die angebliche Störung deS englischen Handel« zwischen Accra und dem Innern betrifst, so ist die Erfindung deS Reuter'schen Agenten um so ungeschickter, als die HandelS- traße zwischen Accra und Salaga, beziehungsweise dem Innern am Boltafluß entlang führt und gar nicht in die Nähe von Addelar kommt. Militairijches. * DaS neue Exercirreglemcnt für die Infan terie ist vollständig fertig gestellt und dürfte schon in naher Zeit an die Armee auSgcgeben werden, so daß jedenfalls die anl 1. October eintretcndcn Einjährig-Freiwilligen nach den neuen Vorschriften auögebildet werden können. Alle Mit theilungen über eine „Supercommission", welcher eine noch malige Prüfung des neuen Erercir-Reglements obliege, sind, wie den „Hamburger Nachrichten" auS Berlin geschrieben wird, irrthümlichc gewesen. Wenn auch vorläufig aus Grund der sogenannten mititairischen Reservatrcchte nur ein Exercir-Reglcmcnt für die preußische Infanterie ausgearbeitet werden konnte, so unterliegt es doch keinem Zweifel, daß die bezüglichen Vorschriften auch gleichzeitig für die bayerischen und württcmbcrgischen Truppen Geltung erlangen. Ueber den Inhalt des neuen Reglements wird den „Hamburger Nach richten" noch gemeldet: „Dasselbe stellt sich als eine wesentliche Vereinfachung der früheren Borschrifien »ach der formellen Seite und als eine Muster- giliige Vervollkommnung nach der taktischen Seite hin dar. Daß die Griffe wesentlich vereinfacht worden sind, ist schon früher bekannt geworden; durch Wegsall der Linien-Formation sür daS Bataillon, der dreigliedrigen Ausstellung, der Zugsormatio» im Bataillon, der Bataillons - CarrL:S, sowie einer ganzen Reihe entbehrlicher Gliederungen und Bewegungen der sogeuanntea Baiaillonsschule ist Raum geschaffen worden sür einen sachgemäßen Ausbau der Eompagine-Eolonnen, die ja doch die Träger dr- modernen Gefechtes stad und außerdem Zeit sür eine gründliche Ausbildung deS einzelnen Mannes jpeciell im Schießdienst. Letzteres ist unbedingt ersorderlich, je mehr die sortichreitcnde Vervollkomm nung der Gewehre daS Feuergesecht der Infanterie complicirt und nicht allein an den einzelnen Schützen, sondern auch an den Führer immer größere rAnsorderungea stellt. Der bewährte altpreußische Drill wird dadurch keineswegs in den Hintergrund geschoben, er soll aber nicht Selbstzweck, sondern nur Mittel zum Zweck sein, während »ach dem seitherigen Exercir-Reglemeat die gefechtsmäßige Schulung nicht selten zurücktretea mußte hinter einer mehr parademäßigen Ausbildung, welche im Ernstfälle doch versagt und bei der heutige» Feuerwirkung mit Naturnothwendigkeit verjage» muß. Die Lapitel deS neuen Reglements, die vom eigentlichen Gefechte handeln, dürsten an dem Grundsätze sesthalten, daß alles Schablonenmäßige zu vermeiden und lediglich die jeweilige Gesechtklage sür die anzu- wendendea Formen und da» enizuschlagende Berfahreu bestimmend sein soll. In dieser Beziehuug »nterscheidet sich da- neue Reglement in so fern wesentlich von Vesecht-vorschristea anderer Armeen, namentlich der französische« — daß darin aach für den eigentliche» Angriff ganz bestimmte Nonnen über die verschiedenen Stadien de- Gescchte-, über Abstände der einzelnen Abtheilnagen v.s. w. gegeben sind, welche von den Truppen schematisch geübt werden." * Eine Einberufung der LandeSvertheidigungS- Commission steht, entgegen anderweiten Nachrichten, in naher Zeit noch nicht in Aussicht. Wie man der „National zeitung" schreist, will man bezüglich einzelner Gegenstände, welche die Commission zu beschäftigen haben würden, die Er gebnisse der jetzige» großen Herbstmanöver, sowohl deS Land- heereS wie der Marine abwartcn. * Die türkische Regierung ist, wie der „Anzeiger für da» Havelland" erfährt, gewillt, auS Preußen Büchsen macher zu gewinnen. Die Direktion der Gewehrsabrik zu Spandau hat unter ihrem Büchfcnmacherperfonal Umfrage gebalten, wer geneigt fei, in türkische Dienste zu treten. Drei Aspiranten haben sich bestimmt bereit erklärt, die Offerte der Türkei anzunehmen. ES wird bei der Auswahl der Leute Werth aus Kenntnisse in der französischen Sprache gelegt. Lolonialpolitisches. * Lu» Nalum, Reu-Pommern, wird der „Nord- »Zutschen Allgemeinen Zeitung' unter« IS. Juni über -S«pfe, »elch« dentsch, ForschungSreisentz« mit Eingeborenen de» Bi»«arck-Archlpel» zu bestehen hatten, Folgende» berichtet: Die Eingeborenen de- Bi-«arck.Archipel- haben sich zwar »ach und nach an weiße Ansiedler gewöhnt, und Uebergriffe ihrerseitt werben von Jahr zu Jahr seltener. Daß die Ansiedler jedoch im Verkehr mit ihren dunkelfarbigen Nachbar» immer noch mannig. lachen Befahren auSgesetzt sind, davon habe ich heute einige traurige Benpiele zu berichten. Am 3. Juni trat der kaiserliche Richter Herr Assessor Schmiele in Begleitung de- Herrn Bericht-schreiber- Hering und de- GerichtSboten Langemarck mit nur geringer Begleitung eine längst beabsichtigte Tour an, die den Zweck hatte, von der Blanche. Bucht au- nach Westen vordriogcnd die Gazelle-Halbinsel bi- »ach Port Weber (Kambaira) zu durchkreuzen, eine Strecke von etwa 2V, geographischen Meilen. Schreiber diese- bat mehrmals aus Ausflüge» die dortigen weiten GraSselder durchstreift und ist nie, obgleich er mit zahlreichen Ein geborenen zusammenlras, feindlich empfangen worden, er muß dabei jedoch bemerken, daß er stet- zu Pferde gewesen, ein Anblick, der den dortigen Eingeborenen von vornherein Furcht «inflößt. Daß jedoch der Weg mit besonderer Befahr verbunden sei. konnte man nicht amikhnica. da in der Regrl jede gut bewaffnete Gesellschaft von Weißen, mag sie, wie in diesem Falle, auch nur aus wenigen Per sonen bestehen, respekteinflößend genug ist, um die Eingeborenen von Angriffen znrückzukalten, eS sei denn, daß die Reisenten nicht direct Beroiilassung zu Feindseligkeiten geben. Die kleine Rcisegesellschnst deS Herrn Schmiele erstieg, nachdem am Strande di- »ölhigen Träger augeworben waren, die Abhänge, die von der Blanche-Buchr steil bis zu dem Hochplateau hiuaus- steigen. Dann wurde rüstig vorwärts geschritten. Aus Zweidrittel deS Wege- erklärten die Träger, nicht weiter gehen zu könne»; man fand jedoch bald neue Träger, die sich bereit erklärten, b,S nach Port Weber mitzugeheo. Nach kurzem Gang kündigten aber auch sie den Dienst und forderten Zahlung; gleichzeitig machte die kleine Gesellschaft die Entdeckung, daß man ihr verschiedene Kleinigkeiten entwendet habe. Neue Träger wurden jedoch auch hier gesunden, aber die Lage wurde von Minute zu Minute verwickelter. Die Reisenden wurde» vom direkten Wege abgejührt und befanden sich bald zwischen zerklüfteten Kalksteinfelsen; plötzlich verschwanden sämmtliche Träger mit dem Gepäck. Fast gleichzeitig begann auch der Angriff von Seiten der Eingeborenen. Unter fortwährendem Kampf suchten die Angegriffenen daS Hochplateau und von da aus den Strand zu erreichen, verirrten sich zedoch bald in dem undurch dringlichen Gestrüpp und wurden erst am b. Juni NnchmitlagS, nachdem sie einen dreitägigen fortwährende» Kamps mit den Ein geborenen bestanden, von den Herren Walländer und Duprö aus ihrer verzweifelten Lage gerettet. Die genannten Herren hatten ani Morgen desselben Tages die Nachricht von bejreundelen Einge- borenen erhallen, daß weit im Innern weiße Leute mit den dortigen Eingeborenen känipiten. Unverzüglich sammelten sie die zuverlässigsten ihrer dunklen Nachbarn und zogen den Bedrängten zu Hilfe. ES ist nicht zu bezweijeln, daß die kleine tapfere Schaar, deren sämmt liche Mitglieder bereits aus mehreren Wunden bluteten und wegen völlige» Mangels an Nahrungsmittel, einen dohca Grad der Er- chöpiung erreicht hatten, ei» Opfer der blutdürstigen Eingeborenen geworden wäre, wenn nicht sozusagen im letzten Moment die rettende Hilft erschiene» wäre. Herr Gerichtsschreiber Hering hat eine Schußwunde davon getragen. Die Kugel drang durch den fleischigen Theil deS rechten Oberarms, ging von da in die rechte Seite und blieb zwischen den Rippen stecken; der Verwundeie ist jedoch augenblicklich außer aller Gejohr. Herr Assessor Schmiele wurde von mehrere» Rehposten verwundet, von diesen drang einer in die rechte Hand, andere in die obere Brust unter der rechten Schüller; außerdem trug der Herr Asseslor eine Speerwunde im rechten Oberarm davon. Sämmt- liche Wunden waren leichterer Natur und bereit- geheilt. Der GcrichtS- bote Langemarck trug als Erinnerung eine Speerwunde im Rücken davon, die jedoch auch bereits zu heilen beginnt. Der L-rlust der kindlichen Eingeborenen beträgt, soweit bisher hat sestgestcllt werden könne», drei Todte und sü»s Verwundete. In der letzten Woche de- Monats Mat trat der StalionSdirector Herr Gras Pseil in Begleitung de» Landmessers Rocholl sowie eines Händlers Namen- Ramsay und 20 wohlbewaffneter Ein geborener der Neu-Lauenburg »Gruppe eine längere Tour nach Neu-Mecklenburg an. Man beabsichtigte, während eine- drei- wöchigen AuftnihaltS dort die hohen Gebirge der Südhälfte Neu- MecklenburgS zu cxploriren. Dieser Theil der Insel ist von wilden »nd kriegerischen Eingeborenen bewohnt, die unter sich in Urfehde leben und bisher wenig oder nie mit Weißen verkehrten; man mußte daher auf olle mögliche» Eoentualiläten bedacht sein. Bor wenigen Togen ist Gras Pfeil unter Zurücklassung seines sämmt- lichen Gepäcks wieder in der Kerawara-Stalion aus Neu>Lauenburg eingetroffen. Der Händler Ramsay sowie ein Eingeborener hoben das Leben verloren. Gras Pfeil sowie Herr Rocholl sind unverletzt. Weitere Einzelheiten fehle» jedoch bei Abgang dieses Brieses. Volkstümliche Feier des Sedantages. k.-^. Leipzig, 28. August. Die durch so reichen Besuch stets ausgezeichneten patriotischen Concerte am Vorabend werden. Dank der Bemühungen deS Musik-AuSschusses, auch in diesem Jahre zur Ausführung gelangen; sie finde» statt in den Gärten der Centralhalle, bei Bonorand. im Tivoli und im Gutenberg-Etablissement (Neue» BuchbandlerhauS) und beginnen sämmtlich um 7>/, Uhr Abends. Der Eintritt kostet 30 ^s. Die im Vorverkauf gelösten (abgeslempctten) Karten, welche ebenfalls nur 30 kosten, berechtigen zum Besuch aller dieser Gartenconccrte. die übrigens bei ungünstigem Wetter in die betrefscnden Säle verlegt werden. In jedem der Etablissements findet eine patriotische Ansprache statt, tüchtige Männergesangvereinc tragen eine Anzahl Cborlicder vor und die ganze Festversaminlung singt gemeinschaftlich ein Lied unseres Mitbürgers E. G. Arnold »ach der Melodie: „Sind wir vereint". Die Anordnung dieser Festlichkeit ist sür die 4 Locale in folgender Weise getroffen worden: Bei Bonorand spricht Herr Rechtsanwalt Rud. Schmidt; die »Leipziger Liedertafel", der .Männergesang verein", der .Merkur" und der .HellaS" tragen unter Leitung der Herren Musikdirektoren Rich. Müller und Mor. Vogel 7 Quartette vor. abwechselnd mit Jnstrumentalsätzen der Capelle des 106. Regiments unter Leitung des Herrn Musik direktor Matthcy, DaS Concert in der Centralhalle wird aulgesührt vom Zöllnerbunde unter Leitung deS Herrn Musikdirektor Greifs und von der Capelle deS 134. Regiment- nntcr Leitung deS Herrn Musikdirektor Jahrow. Die Ansprache hält der Lehrer Herr A. Linge. Im neuen Buchhändlerhau» (Zum Gutenberg) wird da» Concert ausgesührt von der aus Mitgliedern der Nc- gimcntScapellcu 106, 107 und 134 zusammengesetzten Capelle unter Leitung deS Herrn Concertmeister John; die Festrede spricht der Buchhändler Herr Dr. Max Lange. Welcher Männerqesangverein hier singt, steht noch nicht fest. Im Tivoli tritt der Leipziger Sängerbund unter Leitung de» Herrn M. Nitzschke aus. Justrumentalvorträge von der Capelle deS Hause» unter Leitung de» Herrn Musikdirektor Ehle: Ansprache deS Herrn RechtSawalt Dr. Hübler. Concert-Ordnungen mit dem Wortlaut der Gesänge werden an den Eingängen unentgeltlich auSgegeben. Der Verkauf der Eintrittskarten zu den verschiedenen Festlichkeiten, sowie die Ausgabe de» Festprogramm» beginnt am Donnerstag in 58 verschiedenen VerkausSstellen. welche morgen bekannt gemacht werden. Die am Festznge betheiligten Corporation«,, und Vereine (auch die Mannergesangvereine) holen ihre Festprogramme und Festzeichcn gegen Erlegung von 10 sür da» Stück am Donnerstag Aöend 8—st Uhr im Kaufmännischen VereinShause ab. Die Mitglieder ge mischter Chorgesangvereine empfangen beide» durch den Musik- auSschuß in der Generalprobe. Die Sezirksschul-Lonferenz iu Dorna. n Leipzig, 28. August. Der gestrige Tag war nicht uur für die Lehrerschaft BoraaS und der Umgegend, sondern auch sür die übrigen Bewohner dieser Stadt und ihrer Jugend in der Thal ein wahrer schöner Festtag, dessen erhebende und ersreuend« Stunden noch lange io den Herze» der Lheilnehmer uackiklingen werden. ES war für denftlbeu die amtliche Hauptconserenz der Herren Direktoren und Lehrer an den Volksschulen de« Schulbezirk« Born« durch den könlglichen Bezirk-schulinfpecior Herr» Dr. Bräutigam angeordnet worde». El« »nrdr tu dem »aale de« Achittzenhanses abgehnltr», welcher durch di« Schulkinder dr« Orle« b-chst srenadlich and weihevoll an-gestattet »nd mit der Büste de- König«, sowie mit dr» allen Erziehern uad Lehrern ewig »beuren Namen: Melauchthou. Herbart, Pestalozzi. Dinier, Lommeaiut, Frauke. Lother geschmückt war. Nachdem sich Iper die Vertreter der königl und städtischen Behörden, owie Mitglieder der Ort-an-schüsse, Freund« de- Schulweseu« (Freiherr von Friese». Proseffor Klotzsch, Superintendent Spranger, Direktor Biel. OderstSachse. Dr. Göriug «. A.) und gegen 200 Lehrer de- Bezirke- versammelt hatten, wurde die Sitzung pünctlich 10 Uhr mit dem Liede „Lobet den Herrn" eröffnet. Nach Beendigung desselben betrat der Vorsitzende Herr Bezirks- chulinlpector Dr. Bräutigam die Rednerbühne. Ec begann seine Ansprache mit dem Worte: Sprich ja zu meinen Tholen re. und begrüßte dann die Versammlung in herzlichster Weift. Er blickte zurück aus da- ereiguißvolle Jahr, in weichein alle Jnteresskn durch das Wort: Der Kaiser todl l zurückgedränqt wordrn eien, und olle Völker und Fürsten der Erde an diesem Todesfälle iheilgenommeu hätten. Kaiser Wilhelm I. habe das strahlende Bild der Weisheit, Schönheit «nd Stärke als ein Gesegneter de- Herrn leboten, und auch an der Heldengestalt de» dem geschiedenen Baier obald im Tode nachfolgenden Kaiser Friedrich'- III. werde sich da- deutsche Volk iu Noih und Gefahr ausrichten und in dem jetzige» Kaiser Wilhelm II. seine Hoffnung sehen. Mit den Worten: Gott chütze Kaiser und Reich. König und Vaterland! und mit einem Einblick aus de» Ersolg treuer uad gesegneter Lehrerarbeit, owie aus die sich daran kettenden Wünsche schloß der Redner den erste» Theil seiner Ansprache. Der zweite Theil derselben beiras den Jahresbericht. Zuerst wurde de- heimgegangeneu Localschul- inspectorS Pfarrer Otto pietätvoll gedacht, sodann der in de» Ruhestand getretenen Heren OrtSschulinspectoren Pfarrer Kohlen berger und Diakonu« Bruder. Der Lautor-Titel wurde verliehen den Herren: Lehmann, Morgenstern, Sleinert, Schlim- pert, Pleß. Leider blieb die Lehrerschaft mit Krankheiten nicht verschont und zwei der Herren Lehrer sind jetzt noch von ihrem Amte fern gehalten. Neue Schulbauten wurden 2 au-gesührt (Um bau fand in 4 Schulen statt) und durch die Opsersreudigkeit der Gemeinden ist dabei ollen Forderungen der Neuzeit Rechnung ge tragen worden. Die Bergleiche der Gegenwart mit der Bergangea- heit de- Schulwesen« waren geeignet, den innigsten Dank gegen die obersten Schulbehörden zu erwecke». Weiler gab der Borsitzende einen interessanten Bericht über die UnterrichtSersolge, über die schrist- lichen Prüfungen, die ein klare- Bild über den Stand der Schule in einzelnen Fächern gewähren, über die biblische Geschichte (bei welcher hier und da noch die Karte von Palästina fehlt) über den Religionsunterricht, bei dem GesühlSanregung und Denken noch mehr zu steigern sind, über das Reckinen (bei dem die Selbstthätigkeit manchmal noch zu wünichen übrig läßt), die Formenlehre, die noch fester sich an das praklilchc Leben anlehaen muß, den Geschichtsunterricht, dessen Aiijchanlichkrit besonders zu pflegen ist, die Naturgelchichie, die durch botanische AuSgänge unterstützt wird (die oft mehr sörgern als 10 trockene llnterrichtSstunden), über die Naturlehre, bei welcher die Lehrmittel fleißig zu benutzen sind, und über die weiblichen Handarbeiten, bei denen Haus und Schule ja recht einträchtig zusammengehen mögen. Die behcrzigenSwertben Winke de- Herrn Dr. Bräutigam verdienten auch von anderen Lchrerkreisen beachtet zu werden. Nach einer darauffolgenden, von Mitgliedern de- Bornaer Lehrerkollegium- gesungene» Motette veranschaulichte Herr Lautor Baumqärtel an einer Anzahl Knaben die Ertheilung deS GelangSunterrichieS nach Zahlen. Er bezeichnele diese Singmetdode als da- sicherste Mittel, >u der Volksschule am schnellsten ein richtiges Singen zu erzielen, und die angestellte Probe, die Treffübungen, die Einübung des LhoralS: Wer Gott vertraut re.» gelange» auch vorzüglich. Bei der Be sprechung ober sprachen die Herren Oberlehrer Behr, Direclor Trobitzsch, Lehrer Pröhl, Cantor Rudert u. A. gegen die Zahlen oder Ziffern und sür die Noten. Trotz der Bertheidigung des ZahlensingenS durch den Referenten entschied sich doch die Ver- iammlung in ihrer Majorität für die Noten. Den zweiten Bortrog hielt Herr Oberlehrer Sieber auS Groitzsch. Bon der langen theoretischen Einleitung abgesehen, erhielt dieser Bortrag über „Förderung der Sprachfertigkeit unter Heranziehung der Selbst, lhätiqkeit der Schüler" viel zeitgemäße Rathschläge und Forderungen, die durch die Herren Oberlehrer Schmidt, Dir. Hantsche ergänzt wurden. Nach einigen Miltheilungeu deS Herrn Vorsitzenden über Ministrrialverjügungen, über zu empfehlende Bücher und Lehr mittel rc. schloß derselbe mit dem Wunsche, daß die hier gegedcuea Anregungen im Schulleben unter Gotte- Segen Früchte tragen möchten, die Sitzung, woraus der Gesang: „Laß mich Dein sein und bleiben" und stille» Gebet die Conjerenz beendigte». DaS sich anschließende Festmahl an welchem ca. 100 Herren theilnahmen, verlief sehr animirt und war durch Toaste aus den König (die Versammlung sang stehend: Den König segne Goltl), auf Herrn Bezirksichulinspector Dr. Bräutigam, aus die Herren des Ministeriums von Gerber und Kockel, auf die OrtSichul. inspectoren, aus die Schulausschüsse, aus die Presse und den Reftrenlen dieses Blattes, aus die Volksschule, auf die Pflänzchen der Volksschule (die letzten beiden von Herrn Seminardirector Biel und Herrn Superintendent Schaarschmidt aus- gebrachten, waren ebenso geistvoll wie humoristisch), aus die Eintracht zwilchen Schule und Haus, die Gäste rc. reichlich gewürzt. Der weitere Verlaus des Festes ging im Freien vor sich. Zuerst führte Herr Gatzsche (Turn-, Zeichen, und Schrnb- lehrer ewer.) seine Exercirschule vor. Die Knaben machten nicht nur die verschiedenen Gewehrübungen möglichst exact und sicher, sondern führten sogar zur Erheiterung des große» und kleinen Publicums ein Gefecht aus. Im Garten des Schützen- Hauses concertirte das Knabenmusikcorps (die Kraft, Sicherheit und Reinheit, welche dasselbe bei einzelnen Stücke« bewies, waren sehr anzue: kennen) und später fände» Borträge deS Herrn Opernsänger Krause (der mit seiner phänomenalen Stimme und seinem gesülfl« vollen Vortrage alle Anwesenden zu jubelndem Beifall hinriß), sowie Mannerchöre, von Lehrern deS Bezirks gesungen, statt. Dieser letzte gesellige Theil des festlichen Tages, dein auch der lehrer- sreundliche Herr Bürgermeister Heinrich seine Gegenwart schenkt-, ward mu einem Tänzchen geschloffen. Nehmen wir Alles in Allem, so war cs ein nach allen Seile» hin gelungenes Fest, bei de», imr nicht nur gesehen haben, daß die Lehrerschaft ihrem BezirkSichul- inspecior i» Verehrung und Liebe zugeihan ist und sür ihn durchs Feuer geht, sondern auch, daß die liebe Nachbarstadt ein lehre» freundlicher Ort ist, der an Allem innigen Antheil nimmt, w«z» Schule und Lehrer betrifft. Musik. HH Leipzig, 28 August. Seitdem unsere „Mililaircapellen" alltäglich „»larschmäßige" Musik ertönen lassen müssen und bald zum Manövrirea ihrer Garnison aus einige Wochen ganz den Rücken kehren werden, habe» die Besitzer unserer Musikelablissemenl- auf tüchtige» Ersatz bedacht sein müsse». Als „Ersatzmannschast" wird im Krystallpalast die altbewährte Capelle von Franz Büchner jetzt ins Feuer geführt, deren Mitglieder manch mnsikalisches Treffe» a» dieser Stätte schon siegreich bestanden haben. DaS gestrige Concert. welches von der gedachten Capelle endlich wieder einmal im Garten des genannten Eiablisjemenis abgehalten werde» konnte, zeigte ans- Neue, welche kunstgeübten Kräfte sich unter der Leitung Büchner'- zuiammengesunden haben. Die gewählten Musikstücke wurden ohne Ausnahme mit Präcisio« und einer durchaus fti»- sinnigen Schattirung wiedergegeben und verdienten die aufrichtige An erkennung jedes Musikfreundes. DaS Programm enthielt wahre Perlen der clalsii'che» Coniposition und hatte auch sür unterhallciide, graciöft Salonstücke trefflich gesorgt. Introduction und Marsch an der Oper „Hamlet" von Thomas, die Ouvertüre zu Wagner'S „Ricnzl", das Finale aus Weber'- „Oberon" und ein Walzer von Metra, „Die Welle" genannt, bildeten die musikalischen Geiiiisse dcS ersten TveileS. Aus dem zweiten Tdeile sei daS Filiale aus Wagner's .Lohengrin", die Ouvertüre zum „Glöckchen des Eremiten", und die flotte Polka-Mozurka, „Frauenherz" von Strauß besonders namhaft gemacht. Für den dritten Theil waren die Ouvertüre zu Herold'- „Zampa", eine Au-wahl au» Sullivan's „Patience", da» Lied: „O Thäler weit, o Höhen" von Mendelssohn, und der Morsch: „Noch fünfzig Jahren" von Faust auserlesen. An- dem abwcchie- lungSreichen Programm geht schon hervor, daß die Büchner'sche Capelle sich immer, um eine» geschäftsmäßige» Ausdruck zu ge brauchen, „aus dem Lausenden" erhält, und neben den älteren Meistern auch der Gegenwart vollaus gerecht wird. DaS Concert erfreute sich eiae« zahlreichen Besuches. Oeffentliche Formerversammlung. * Leipzig, 28. August. Gestern Abend wurde im Saale de« Reflaurant- „Bellevue" eine von etwa 100 Perionen besuchte öffent liche Versammlung der Fornirr von Leipzig und Umgegend abgehalte», zu bereu Leitung die Herren Schiemann, Schmiedel und Becker gewählt wurden. Der Borsitzende iheilte zunächst mit, daß der erste Punct der Tagesordnung, die Besprechung de- Thema«: „Die Loge der Former von Leipzig" m Wegsall lommea müsse, da der Reserent hierzu nicht erschienen sei und auch sein Amt al« Vertrauensmann plötzlich niedergelegt habe. Der Redner wandte sich dann zum zweiten Punct der Tagesordnung, die Lründnug eine« Farmer- »eretn«, »nd suchte di« Noihweudigkrit »nd Zweckmäßigkeit eine» salchr» „chzuweisen. Bejonder- »nrd« »a, th« ans de, Beschluß
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