Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-28
- Monat1888-08
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1888
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«Erscheint tA-lich früh S'/, Uhr. Urdarlion und Lrprditio« Ioharmetgaffe 8. Sprechstunden der Nedactton: vormittag« 10—IS Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. Für dt« Nttiksadk ein»kl«ndter Manutcrivte «acht s d» «rd»cl>« >>«» >»cht »ndintlich. tWMk und Tagtiilnit Annahme »er für dle «ächstfsl,eu»r Nummer ßestimmten Inserate an ««chentagen bis 3 Uhr Nachmittag«, nuLonn- und Festtagen früh »iS'/,VUHr. 3» den /ilialen sür Ins.-Lnnahmr: Ott» Klemm, Universität-ftraße 1. Louis Lösche, Katharlncnstr. 83 Part. u. König-Platz 7, nur bis '/,3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, .Handels - und Geschäftsverkehr. «»oonnementsprel» vierteljährlich 4>/, Mk. incl. Bringerlolin 5 Ml., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummee 41 Ps Belegexemplar 10 Ps. Gebühren tür Extrabeilagen lin Tageblatt. Format gesalzt) ohne Postbesördcrmng »iO Mk. mu Postbcsördrrung 70 Mk. Inserate Ogespaltene Pctitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut uns. PreiSoerzeichniß. Tabellarischer u. Zisjernsatz nach Hökerin Tarif. Krclamcn unter dem Redaction-strich die -gespalt. Zeile 50Pf.,vor denFa milien Nachrichten die 6gcipaltenc Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die ErpcSitto» ze senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praomimorniulo oder durch Post- nachnadme. 241. Dienstag den 28. August 1888. 82. Jahrgang. Amtlicher Theil. VrlianntMlilhiing. Der am Tage der Tedauscicr, Sonntag, den 2. Sep tember d. I., in den hiesigen Kirchen zur gewöhnlichen Zeit stattfindende Gottesdienst wird zugleich als FestgottcSdicnst abgehalten werden. Für die Mitglieder de» Reichsgerichte« und der ReichS- anwaltschaft, sowie der Königlichen Behörden, de« NatheS und deS Stadtverordnctcn-ColleglumS werden in der Nicolai» Kirche, soweit thunlich, reservirte Plätze zur Verfügung stehen. Leipzig, den 24. August 1888. Vie Lircheninspection für Leipzig. Der Superintendent. Der Rath der Stadt Leipzig. I. V. Ilr. Tröndlin. Archidialonus Vr. Suppe. Wilisch, Ass. I». 5451. 1159. Vekamltmachimg. Zur Feier deS 2. September werken wir ciuck in diesem Jahre die öffentlichen Gebäude mit Flaggenschmuck versehen. Wir ersuchen die Bewohner unserer Stadt, auch ihrer seits in gleicher Weise zur Verschönerung der Fcstfeier bei tragen zu wollen. Leipzig, den 24. August 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 5451/1159. vr. Tröndlin. i lisch. Ass. Vrennholz-Auction. Montag, den s. September o sollen von Bor. mittag« 9 Ubr an im Forstreviere Tonnetvltz. Ablh. 22 e, ca vtt Haufen trockene« Tchlagreifig (Langhaufen) unter den öffentlich auShängendcn Bedingungen und der üblichen Anzahlung meistbietend verkauft werben. Zusammenkunft: Aus dem Mittelwalvschlagr an den Heibaer Wiesen und der Eonnemitzcr Linie bei Connewitz. Leipzig, am 25. August 1888. De» Rath» Aorstdepntatton. Diebkallls-MannttuaLung. Gestohlen warst?» laut stier entarteter Dnzeiar: 1) 2 Kopfkissen - Neberzüge, roth-, weiß, und blaucarrirt. 2 kopflisfen-llcdrrzüge, weiß, und rolh-aroßcarrirt, ein Tischtuch von selbstgcspo»nener Leinwand, eine weiß- Damast - Servirttk mit eingkwebtcn Hirichabbildungen. 2 weißleiaeue Servietten, ei» gebrauchter Bettüberzug, hellroth. und weißcarrirt, ei» Packet braunwollcncs Strickgarn. 2 Kopfkissen mit weiß- und roth gestreiftem und bezw. blau- und roli,gestreiftem Jnlet, auS einer Wohnung in Nr. 38 der Moltkestraße, leit ca. 9 Wochen; 2) 12 Stück neue graulcincnc Roiileanr, eine Kleiderbürste, ein Taschentuch, weiß-und scbwarzgcmustert. und 5 Vravir-SOchcl mit gelben Heften, au» einem Geschäjtslocal in Nr. 12 der J»jel> straße, seit Ansang Juli d. I.; 3) 72 Mark baar, eine silberne Dcilkmnnze, ein ovale- malt goldene- Medaillon mit eingravirtem Biait und einer Perle, eni- haltend eine männliche Photographie, sammt «»hängender matt goldener schwachgliedriger Kette, ein Henkel-Ducatc». in der Prägimq die Taufe Je>u darstellend, ohne Henkel, in der Größe eines M-Mack-Slücks und ein goldene-rundes Mcvaillon mit weib- licher Photographie, au» einer Wohnung in Nr. 20 der Larlstraße, am 16. ds». Mts. mittelst Einbruchs; 4) ca. 5 Meter Bleirohr, iliciis 24, thcils 15 Millimeter stark, mit Wandscheibe und Hahnbosse, aus dem Neubau in Nr. 50 der Psafscnstorfer Straße, vom 18. bis 20. dis. Mts.; 5) 30 Mark in Gold, div. ansiänv. Münze», darunter ein rumän. 5 Ar.-Ltück, ein russ 4 kopckcnslück, ein 10-Eentftück, eine ältere goldene Hcrren-Eyliiidcruhr mit seinem Werk und blauemaillirtcr Räckieite, au- einer Wohiiunq in Nr. 14 der Lortzing straße, vom 18. bis 19. Lss. Mts. mitleist Einbruchs: 6) eine fast neue graue engl. Ledcrhose, eine Isländer Jacke' grauschwarz und rothgewirkt, braun auSqcbessen, eine säst neue graue Trell-Iacke mit einer Reihe we ßer Hornknüpse, vom 18 bis 20. djS. MtS. aus dem Neubau Nr. 14 der Elsterstraße; 7) ein zweirädriaer Maurer-Handwagen mit Kastenaussatz, oa beide» Seiten ,,II. L." gcz., aus der Grajsistraße, vom 18. bis 20. diS. Mis.; 8) 2 Paar graue englische Lederhoscit, ein grauwvllciic- Shawltnch mit einqewebtcn Jock-Yr«iter - Abbildungen, ei» Paar grauwollcnc Maiinssockr», ein Taschenmesser mit brauner Schalk, 2 Klingen und einem Korkzieher und ein Notizbuch mit braunem Umschlag, auf dem ersten Blatt beschrieben: „?nrn/ ürauso", au- dem Neubau Nr. 24 der Promenadenstraße, vom 18. bi» 20. dss Mis.; 9) ein schwarze- graumelirteS Stosf-Iackct mit schwarzem Futter und ebensolchen Hornknöpsen, ein Paar derql. Hose» mit gelben Kndpsen uud ein Paar rindlederne Halbstiefcln mit Doppclsohlen, StistadsStzen und rothem Schastiuiter. aus cincr Wohnung in Nr. 89 der Steinstraße, am 18. d. Mt-.; 10) eia Tommerüberzieher von graubraunem Stoff, mit schwarzem Futter, einer Reihe braunmelirter Steininißkiiöpse mit verdeckter Batterie und einem Lederbenkel mit Firma: „I-. Lur«, I-eiprix", au- einem Gastlocale am Dösener Wege, am 18. d. Mt«.; 11) eine silberne Lylindrruhr mit Goldrand, Secunde ohne Zeiger und geriefter Rückseite mit Defect aus dem Zifferblatt zwischen der 5 und 6, sowie zusammengedrückiem Ring und anhSngeuder kurzer Stahlkette, au- runde» und langen Gliedern bestehend, au« einem Zimmer in Nr. 11 am Roßplatz, am 20. d M. Nachmittag«; 12) eine alte silberne Lyliudernhr mit Goldrand, Secunde »ad geriester Rückseite mit wappenähnlichem Schildchen, iowie onhängeu- der kurzen Stahlkette und ein aller schwarzer Ma»N«rock mit schwarzem Futter und schwarzen Hornknöpsen, aus einer Wohnuag in Nr. 18 der Siernwartenstraße, am 21. d. M. Vormittag-; 13) eine silberne tzylinderuhr mit Secunde, ohne den großen Zeiger, mit einem Sprung im Ring, au- einem Korbe aus dem Roßplatze, am 23. d. M. Nachmittag-; 14) s Paar Stoffhosen, v rschiedenforbig, eia Paar schwarze Militairhosrn» Nock und Weste von dunkelblauem Gioff, eine schwarz, und weißmelirle Stoffweste, eia braune- Stoff-Iacket» braunqefüttert. eine Hose von braunem Winterstoff mit grauem Bundsutter. eine Knabenhose von schwarz- und blaucarrtrtem Stoff, eine Weste, oliventarbiq, halbseiden, roth paactirt »ad eine Weste von gelblichem Stoff, au- einem Parlerreraume in Rr. 6 der User straße, vom 21. bi- 22. d. M.; 15) ein Fleischer-verhanhSbuch, 2 verhaltschetne and eia Ardett-atteft, ans „llermann Knill Uvllsr" lautend, au- einem Zimmer ia Nr. 92 der Ulrich-gaffe, am 25. d. M. Abend«; Etwaige wahrnehmaagea über de» «erblieb »er gestohlenen Gegenstände oder der Thüter sind angesänmt bet unserer Triimaai. Vdtdrilnllg zur Anzeige »» briaae». Seipztg, a« »7. «agnst 1888. La» Poltt-tamt her Gtatzt Letpzsi,. Peltietamt Hr,rsch»»sh,r. LlSdtische Lparcaffe keletht Werthpaptere unter günstigen Bedingungen Leipzig, den 14. Januar 1888. Die Sparcaffen Deputation. Bekanntmachung. Die Leuchtkraft de» städtischen Leuchtgase« betrug in der Zeit vom KV. bis niit 2<i. diese» Monat» im Argand- drenner bei 2,5 Millimeicr Druck und l50 Litern stündlichem Consum daS 17.6 fache der Leuchlkrast der deutschen Normal kerze von 50 Millimeter Flammenhöhe. Da« specisische Gewicht stellt sich im Mittel auf 0,438. L'ivsia. am 27. August 1888. De» Rath» Dcpntation zu den Gasanstalten Bekanntmachung. DienStag, den 28. d. M., soll die weite« ASphal» tirung de« BarfußgaßchenS in Angriff genommen werken. Demzufolge wird dasselbe von dem angegebenen Tage an bis zur Vollendung der Arbeiten sür den gesummte« Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 24. August 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 6753. I)r. Tröndlin. Heauig. Bekanntmachung. Da« Befahren de« Weges zwischen dem ehemaligen Frank furter Thore und dem Neuen Scbützenhause am 2. September während der Zeit von r/,3 bis 5 Uhr Nachmittag- wird sür Fuhrwerk jeder Art hiermit untersagt und wird der Fähr verkehr sür diese Zeit auf den Weg vom Kuhthurme nach dem Nencn Schiitzenhause verwiesen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bi- zu 20 »ck geahndet werben. Leipzig, den 24. August 1888. I». 545t^ Der Rath der Stadt Leipzig. N59. Vr. Teönvtin. Wilisch, Aff. Bekanntmachung. Im Laufe der letzten Tage ist hier wiederholt der Fall vorge» kommen, daß ein Einbrecher in Wohnungen solcher Familien eiuge. drnngen ist. die sich zur Zeit auswärts aufhaltca. Derselbe hat nach Eiöffiiuiig der Boisaalihüren miltrlst eine« Nachschlüssels oder Diemch- im Innern der fraglichen Wohnungen Secrciaire. Lom- moven und Schränke entweder gewaltsam ausqchrochcn oder wiederum mittelst salicher Schlüssel oder Dietriche geöffnet, dann aber alle Gelaffe durchsucht, nur hin und wieder irgend einet, Werthgegen- stand mitgenommen und scheint lediglich auf die Erlangung von Geld anszugehen. Mir bringen dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß, indem wir alle Bewohner solcher Häuicr, in denen sich Wohnungen befind:», deren Mielhcr zur Zeit auf Reisen abwesend sind, ersuche», sosort die Polizei zu benachrichtigen, falls ihnen irgend etwas Verdächtiges in Bcirrss der zur Zeit leerstehenden Wolmungen Vorkommen sollte, eventuell alles Das, was in ihren Kräfte» steht, zur Ermittelung und bez. Fesihallunq des gefährlichen Diebe- zu lhun. Leipzig, am 86. August 1888. Las Polizcinmt der Stadt Leipzig. Bretichncide r. K. Bekanntmachung. Eintrittskarten zur Synagoge und deren Filiale werden ferner auSgeqeben: Dienstag, de» 28. August. Bormittags 10—12 Uhr. Mittwoch, den 2V. August, Nachmittags 3—ä Uhr, in der Geiiieindekniizlci im Synagogeiigebäude. Tr. 1. Tie dies jährigen Vtrmcindcsteuer-Qnittuiigc» sind mitzubringe». Ebendaselbst ist daS von Herr» Rabbiner vr. A. M. Gold schmidt herausaegebene Gebetbuch käufftch zu haben. lieber diejenigen Plätze, für wrlchc die Karte» von den bisherige» Inhaber» nicht ipätcstens au, 28. Angnft, Mit tags 12 Ubr, in Empfang geuommrn sind, wird andrr- writia verfügt. — Leipzig, den 23. August 1888. Drr Vorstand der Israelitischen NelistionSgemeinde zu Leipzig. ist die Nichtamtlicher Theil. Lrispi UN- Kalnoki). Die Zusammenkunft der leitenden Staatsmänner Italiens und Oesterrcick-UngarnS in Eger hat der „Nisorma" zufolge ergeben, daß die Regierungen von Oesterreich-Ungarn und Italien in ihrer Auffassung der verschiedenen Fragen, welche Europa beschäftigen, überemstimmen; aus den Begegnungen in FnedrichSruh und Eger werde nichts hervorgchen, worüber Europa sich beklagen könne. Außer dieser halbamtlichen Preß- stimme liegen noch Erklärungen deS „Wiener Fremdenblatt" und der „Politischen Correspondcnz" vor, welche darin über einstimmen, daß Italien eine fernere Schwächung seiner Stel lung im Mittelmeer nicht dulden dürfe und daß Oesterreich- Ungarn diesen Standpunkt als richtig anerkenne. Die „Politische Corrcspondenz" bezeichnet die Erhaltung des gegen wärtig im Mittelmeer herrschenden Kräfte-Lcrhältniffes, welche ia auch sür den Beitritt Italiens zur deutsch-österreichischen Allianz und für die Verständigung mit anderen, diesen Stand- punct theilenden Mittelmcermächten maßgebend gewesen sei, als die ausschließliche Grundlage der italienischen Politik. Es ist das erste Mal, daß Italiens Mittelmcerpolitik als daS entscheidende Moment für den Beitritt dieser Macht zum deutsch-österreichischen Bündniß genannt wird; bisher war immer nur von der Nothwendigkeit gemeinsamer Ab wehr gegen einen gleichzeitigen Angriff Rußlands und Frank reichs vic Rede. Der Bündnißvertrag zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist'am 3. Februar veröffentlicht worden, ein Gleiche« ist mit dem Vertrage nicht geschehen, durch Welchen der Beitritt Italien« zu dem deutsch-österreichischen Bündnisse vollzogen worden ist. Jetzt werden Andeutungen laut, welche den Inhalt diele« Vertrage« ahnen lasten. Die geographische Lage Italien« und Oesterreich-Ungarn« bringt e« mit sich, daß Italien« Mittelmeerpolitik Oester reich-Ungarn näher angeht al« Deutschland, ebenso wie die Interessen, welche beide Mächte im Orient haben, schärfer auk eine Gemeinsamkeit ihrer beiderseitigen Orientpolitik Hin weisen, al« da« bei Deutschland in feinem Verhältniß zu seinen beide« Verbündeten der Fall ist. Für Deutschland iLrack,^ land auch »>cht aufrecht zu erhalten daß die bestehenden Bcsitzverhaltnisse a i » Frankreich ZWWWM 8^ Nellm.abme SciYPtcnS so bedeutend verändert bat. >ek plötzsick m, de^ Seite Italiens erscheint, um gemeinsam m,t dieser Macht gegen weitere Derandcrungeil dieses ^ l stände« Vcrwa^img cinzulegen. Frankreich hat., s Stellung im Mittelmeer zu verbestern m. der -h. k gemeinschaftliche Sache m °er Suezca>,a frage und « gen Massauahs gemacht. Die Türkei lehnt e« ab. vw Bc iz ergreif,,„g Massauahs und Zulas ainuerkennen unddeUe^r cinkuiist mit England wegen des Suezcanals in allen ihren Tbcilcn zu unterzeichnen. Das 'st Master auf die M >'ll. welche Frankreich treibt, weil viesc Macht Herr schast im Mittelmccr anstrcbt und von rehcr der entschiedenste Gegner der Besetzung EgYPtenS durch England war Jetzt rächt sich die schwächliche Haltung Frankreichs im Jahre 1882, als England mitten im frieden Ulcxanerien beschoß und den General Wolsclch nach Kairo sandte um nach Besiegung Arabi Bcy's Egypten m Be,.tz zu nehmen Freycinet zog damals die französische Flotte, welche vor Alexandrien lag, zurück und ließ England in Egypten freie Hand weil die französische Kammer die Mittel für e.ne Flottcnkundgebung an der egyptischen Küste verweigerte. England, das aus eine gemeinsame Besitzergreifung Egyptens mit Frankreick gefaßt war. wurde dadurch in die Lage ver- setzt, die leichte Beute sür sich allein in Sicherheit zu bringen; Frankreich spielte den tbeilnahmloscn Zuschauer; als die Tbatsache der Besitzergreifung aber vollzogen war. erhob cS Schwierigkeiten und verlangte die Räumung EguptenS von den englischen Truppen. Es ist bekannt, unter welchen Vor- wänden England diese Räumung bisher verzögert hat. obwobt eS sich unfähig erwiesen hat, den Sudan Egvpten zu erbalten. Der Versuch. Khartum dein Mahdi und seinem Nachfolger Abdullah wieder zu entreißen, sind ebenso erfolglos gewesen, wie die Bemühungen, die Küste de« Rothen Meere« dem Machtbereich Osman Digma's und seiner Verbündeten zu entziehen. Man hat die Sache so dargestellt, als ob die Frage wegen der Gememdeabgabcn in Massauah ganz nebensächlich und unbedeutend wäre, ja cs wurde sogar behauptet, daß diese Frage in Friedrichsruh gar nicht berührt worden sei. Sobald aber die Meldung von der Begegnung Erispi's mit dem Grasen Kalnokn iii Eger cintraf, wurde sofort von verschie denen halbamtlichen Organen zuqcstandcn, daß bei dieser Be gegnung die Miltclmeerpolitik Italien« den Hauptgegenstand der Besprechung gebildet habe. Der Streitfall wegen Massauah erlangt dadurch eine weit größere Bedeutung, al« man ibm ursprünglich beimcsten wostte, und die Schlußbcmerkung der letzten Pole Goblet'S, daß man die Erörterung der Frage nicht zu verlängern brauche, weil sie gegenwärtig der Pforte vorlicge, ist keineswegs dahin zu verstehe», daß der Streitfall nunmehr als abgethan zu betrachten sei. Die jetzt beginnenden französischen Flottenmanöver im Mittclmecrc sind eine Kund gebung, deren Spitze sich ganz unzweifelhaft gegen Italien richtet, und e« gehört kein besonderer Scharfsinn dazu, um die schnelle Rückreise Erispi's »ach Italic» mit der heraus fordernden Haltung Frankreichs in Verbindnng zn bringen. Frankreich hat inzwischen gesehen, daß die Einigkeit des Dreibundes sich auch aus die Bcsitzvcrhältnissc im Mittclmcer erstreckt, weil es klar ist, daß cm etwaiger Zusammenstoß Italiens und Frankreichs zur See den Ausbruch eines euro päischen Krieges nach sich ziehen müßte. Frankreich hat durch die Streitigkeiten in Marokko und durch die Verkündung der Scbutzherrscbast über Tunis, durch seine Proteste gegen die englische Besetzung Egyptens, gegen die Aufhebung der Doppel- controle der egyptischen Finanzen und gegen die Ucbcreinkunft wegen deö SuezeanalS genugsam gezeigt, welchen Werth es auf die Erweiterung seiner Machtstellung im Mittelmeer- bccken legt, und endlich' hat die Aufwerfung der Streitfrage wegen Massauahs das unzweifelhafte Streben Frankreichs dargcthan, mit Italien Händel anzu angen. Die lhatkrästige Abwehr, welche Italien diesem Streben entgegengesetzt hat. ist in Frankreich kaum erwartet worden, und 'wenn f>e trotz ihrer undiplomatischen Form dort mit Gleichmuth aus genommen worden ist. so hat das darin seinen Grund, daß Italien in dieser Angelegenheit nicht allein steht, sondern über eine ganze Reihe von Bundesgenossen verfügt, wclcbe daS gemeinsame Interesse haben, Frankreichs Macht an der Küste des Miltelmcers nicht mehr anwachscn zu lassen. Leipzig, 28. August. All-rgnädigst geruht: 1) denjenigen früher von All-rhöchstv-mselb-n oder von Sr. Mafcsiat dem Hochselcgen König Friedrich III. das Prinzlichc beziehungsweise daS kronpnnzliche Hofprädica t fortan die Führung dcS königliche» Hos- pravlcat-, sowie 2) denjenigen Personen, welche von Sr Ma,cstä dem Hocbseligen König Wilhelm I. oder von s!' °em Holdselige» König Friedrich III. mit dem königlichen Hofprav,rat begnadigt worden sind, die Fort- gestatt" n 1 «ll-rhöchstihr- Person bezüglich zu b-n Preußischen Ministerien ist man mit den '« grwvbnter Weise beschäsligt. Es handelt wesentlich nur um Swibereilungeii 2 A ""tere Förderung die Rückkehr oder Commiffarisckie Äsungen des Filiaiizminister« erwartet. Eommisfarischc Berathungen zwischen Mitgliedern dcS Kma»,- mlmstcrinmS und Vertretern der einzelnen Ressorts werden deS La!!d"t^,°e«^w^v'^^ dlnscmg nehmen. Die Berufung schrech., nicti. früher al« '7 d^etzL J'Ln°."°^h"L bei seinem Zusammentritt zugehen zu lassen. Neber weitere Material sür den Landtag ist noch nach keiner Richtung hm eine Entscheidung getroffen. * * * * Die Zusammenkunft de« Grafen Kalnoky mit dem italienischen Minister-Präsidenten Herrn CriSpi hat, wie sckw» gemeldet, am 25. d. M. in Eger stattgesunden. Crispi reiste von Eger durch die Schweiz nach Italien, Graf Kalnoky kehrte sogleich wieder nach Wien zurück. Die Zusammen kunft deS Grasen Kalnoky mit dem Fürsten Bis marck wird, wie die „Neue Freie Presse" wissen will, dem nächst in Friedricbsruh statlfinden. Ter Tag derselben ist jedoch neck» nickt festgesetzt. * Durch den Tod des Minister« Tresort ist die Präsi den tcnw nrdc der ungarischen Akademie der Wissen schaften vacant geworden. In akademischen Kreisen gedenkt man, für diese Stelle den Grasen Julius Andraffy als Can- dibaten aufzustcllen. * I» der zuletzt erschienenen Nr. 27 der „Mitthei- lungen" deS Deutschen SchulvereinS in Wien, einem Hefte von 36 Quartseitcn, ist über die dicSiährige Haupt versammlung des Vereins in Brünn ein ausführlicher Bericht entbailen, der Zeugniß davon giebt, wie nolhwcndig einerseits die Arbeit deS deutsch-nationalen Vereins ist, wie erfolgreich andererseits durch diese Arbeit daS deutsche Sprachgebiet in Cisleithanien vor weiteren Einbußen geschützt wird. Von großem Interesse ist zunächst der Bericht deS vr. von Kraus über die Verhältnisse bedrohter deutscher Gemeinden und Gegenden in Böhmen und Steiermark. Im östlichen Böhmen ist cS die Gegend von Nckitnitz, Liebencm, Ncupaka, Grulich, Königinhos und Sciiftenberg. wo eine Reihe deutscher Ort schaften entweder schon den Czechen zugefallen sind, wie z. B. Natkin, Bilai und Stuveney, oder bald den Slawen ziifallen kann, wenn die Deutschen nicht auf der Hut sind. Im südwestlichen Böhmen erscheinen besonders einzelne Gemeinden bei Prachatitz. BudwciS und Winter- bcrg und da« Deutscbthum in Schüttcnhosen schwer bedrobt; im mittleren Böhmen hat die deutsche Colonie in Przibrcim schwer zu leiden; die Zahl der Schüler an der dortigen deutschen Schule sank in einem Jahre von 175 auf 120. In dem Prager Bezirke Kleinseite «Hradschin zählte die deutsche Schute 1878/79 »och 578 Kinder, 1887/88 aber nur noch 323. Ungleich besser liegen die Verhältnisse in Steiermark, wo c« hauptsächlich gilt, die Stadt Marburg mit einem Kranze deutsch,;: Schuten zu umgeben, die Sprach grenze an der Drau und Mur zu sichern und die in daS slowenische Sprachgebiet eingesprengtcn 20,000 Deutschen der deutschen Zunge zu erhalten. Neber die Arbeit deS Vereins kann nur Erfreuliches berichtet werden. Nack Eröffnung des neuen SchuijabreS wird der Verein 40 Schulen mit 88 Elassen in 94 Abtheilungen und 59 Kindergärten mit 75 Abteilungen verwalten. 25 Schulen und 37 Kinder gärten finde» sich in Böhmen, 7 Schulen und 12 Kinder gärten in Mähren, je 3 Schulen und Kindergärten in Schlesien; ine übrigen Anstalten entfallen aus Steiermark, Krain, Tyrol, daS Küstenland und Galizien. Weiter wurden im letzten Jabre 56 Schulen »nd 27 Kindergärten mit größeren und geringeren Beiträgen unterstützt, 16 Gemeinden mit Schul- bcinsnbventioiicn bedacht, 5l Bibliotheken ausgestellt, 54 Schulen mit Lehr- und Lernmitteln versehen und 00 Lehrer, die auf schwierigen Posten mit Erfolg wirken, durch Ehrengaben und einmalige Nemunerationcn anSgezeichnet. Das Vermögen dcS Wiener SckulvereinS beläusi sich auf über 150 000 fl., die Jabreseinnahme auf säst 300 000 fl. Im Ganzen wurden bisher — seit dem Jahre 1880 — ungefähr l 600 000 fl. eingenommen und 1 400 000 fl. verausgabt, gewiß sehr statt liche Summen. Um eine Reihe dringlicher Schulbauten zu ermöglichen, wird ein besonderer BausondS geschaffen werde». Durch freiwillige Beiträge sind sür diesen Zweck bereits über 20 000 fl. gespendet worden. So wird durch andauernde Arbeit und Opferwilligkeit Stück sür Stück der lange» Sprachgrenze befestigt. Hätte der Wiener Schulverein schon vor 30 oder 40 Jahren seine Thätigkcil begonnen, so wäre» dem deutschen Volke Oesterreichs jedenfalls viele Ver luste erspart geblieben. * Der ossicivse Eorrrespondent der „Politischen Eorrcspon- den;" schreibt dem genannten Blatte auS Petersburg, 22. August: D>e ojsiciellc russische W elt Hai in diesem Sommer keine rechic Gelegenheit gehabt, sich so anszuruhen, wie dies während der iodicn Jahreszeit der Fall zu sei» psleet. Nach dem Bcfnche des deutschen Kaisers hoffte man endl'ch, sich dem geOcble» cloloo lar nients hingeben zu dürfe», da trafen aber säst gleichzeitig Ereignisse ein, welche die volle Aesiiicrksanikeit der russijchen Kresse in Anspruch nahmen: die Bellovi-Bakarel-Affaire. die sranzösisch-italienischen Zwistigkeiten und endlich die inneren Unruhen in Frankreich. Was die ersterwähnte Angelegenheit betrifft, so muß wohl nicht erst gesagt werden, daß sie hier einen büchst üblen Eindruck hervor- gerufen hat. Z-igk doch die eigeninüchüge Besitzergreifung der ge nannten Eisenbahnlinie, daß die bulgarische Regierung trotz Allem und Allem sich auf gesunden Beine», ja sogar stark genug suhlt, um einen Handstreich ain-ziiftilircn, der immcrhin seine Gefahren hat. Ebenso widerlegt die A»bcra»i»ul g der EröffnungSsahrt nach Kon stantinopel a»i de» Jahrestag der Ankunst des Prinzen Ferdinand von Coburg in Bulgarien, sowie die Feier seiner Thronbesteigung die in Rußlniid gern geglaubten Gerüchte von Zerwürfnissen zwischen ihm und Stau, bulow und Erschütterungen seiner Stellung im Lande. Es ist nahezu selbstverständlich, daß inan in allem Dem nicht etwa spontane Lcbeusäußcruiigen der Bulgaren, sondern d:n Finger jener Großmacht siebt, die nun einmal immer die döte noiro abgeben muß, wenn den Russe» im Oriente Elwa nicht nach Wunsch geht, und zur Minderung der a»S dieser Wahnvorstellung re- lultirenden üblen Laune trägt natürlich die Erwägung der handels- Voliliichen und straiegischen Borlhcile, welche die Eröffnung deö Schiene,istranges nach Koiistanlinovel dieser Macht bietet und die man hier rher stark über- als unterschätzt, wenig bei. Was die Zwistigkeiten betrifft, welche wegen Massauahs und Znla» zwischen Frankreich uud Italien ausgebrochcn sind, hat man sich hier bekanntlich veni ersten Anfang an ganz entschieden auf die Seite Frankreich-' gestellt. Tie kürzlich von Rom ans lancirte Nachricht, daß Rußland die Berechtigung des italienischen Bor. gehenS anerkannt hätte, eine Nachricht, d,e in »nierrichleten Kreisen keinen Augenblick Glauben sand, wurde denn auch sosort mil allcc Energie von der russischen Regierung benutzt, um an die Adresse des italienischen Eabinets versly'cdene spitze Bemerkungen zu richten. UebrigcnS sagt sich hier alle Welt, daß die Massauah-Affaire vor- läufig nur dazu führen wird, die Spannung zwilchen den beiden großen romanischen Staaten noch zu vermehrcu, im Uebrigcn aber den Frieden Europas nicht bedroht. Die russische Regierung folgt endlich mit leicht verständlichem Interesse der weiiercn Entwickelung der beiden antigouverncmentalen Strömungen in Frankreich. Es ist eine genügend bekannte Thai» lache, daß der Zar und sein« Negierung der repubükanischea Regi,rung«sorm, jedensalll in der Gestatt, wie sie sich ln grankretch
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