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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-31
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1888
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Vierte Vellage M Lchziger Tageblatt und Anzeiger. 244 Freitag den 31. August 1888. . 82. Jahrgang. Volkswirthslhasttiches. All» für dies«» Lhrssl bestimmt« S»da»gm stad »» richt» au deu verantwortlich« Rcdact«r desselben G. G. Laue in Leipzig.' Mittheilungen aus dem statistischen Berichte über den Betrieb der königlich Sächsischen SlaatSrisenbahnen t« Jahre 1887. Vlll. Finanzielle Ergebnisse. Die sächsischen StaatSeisenbahnen vereinnahmten im Jahre 1887: aus dem Perionenvcrkehre 22 346 258 52 (1335 946 81 ^ mehr rls im Vorjahre), aus dem Gülerverkedre 47 841 650,13 (3 566 032,26mehr), sür Ueberlossung der Bahnanlagen 747 116,13 Mark (66 57712 » mehr), für lleberlassung von Betriebsmitteln 1 606 470,48.4! (72 355,04 » mehr), auS Veiäuß-rungen 103 325,64 Mark (22 715,68 mehr), auS sonstigen Quellen I 538 204,44 (155 269,93 4l mehr), msgesammt 74 183 025 34 (gegen das Vorjahr 5 218 891,74 mehr). Aus den Kilometer BahnlLnge kamen im Jahre 1887 32 125 .4t Einnahme (1352 mehr alS im Vorjahre), Die Ausgaben bezifferten sich zusammen aus 42 554 159,42.41, gegen das Vorjahr 1679 016,18 mehr. Durchschnittlich kamen aus den Kilometer Bahnlänge 18 428 Ausgabe (189 mehr als im Vorjahre). Der Ueberichuß bezifferte sich aus 31 628 865.92 (3 539 875,56 ^l mehr als im Vorjahre). Durchschnittlich kominen vom Ueberschusse aus jedes Kilometer Bahnlänqe 13 697 (1163 mehr als in, Vorjahre). In Proc-nten des mittleren AnlagecapiialS betrug der Ueberichuß 5,099 (gegen 4,593 im Vorjahre). Gegen das Vorjahr haben sich vermehrt: die Einnahmen um 7,568, die Ausgabe» um 4,108 der Ueberichuß um 12,602. Vom Jahre 1847 an berechnet sich die Rentabilität der Staatsbahnen wie folgt: im Jahre 1847 mit 2,83 Proc.. 1848 2,15, 1849 2,23, 1850 2,80. 1851 3,15, 1852 4 27, 1853 4,16, 1854 4.88. 185., 3,97, 1856 5,46, 1857 5.90, 1858 4 63, 1859 4,41, 1860 5,25, 1861 5,59, 1862 5,83, 1863 6,08, 1864 6,99, 1865 7 23. 1866 4,59, 1867 6 34. 1868 6,91, 1869 6,65, 1870 5,61, 1871 7,07, 1872 5,75, 1873 5,54, 1874 5.87, 1875 <>.02. 1876 4 72. 1877 4,13, 1878 3.87. 1879 3,95, 1880 4,44, 1881 4,57, 1882 4,95, 1883 4,93, 1884 4,57, 1885 4,71, 1886 4,59, 1887 mit 5,10 Proc. IX. Außergewöhnliche Ereignisse. Auf den von der königlich lächsüchen Staatsverwaltung betriebenen Eisenbahnen wurden, ausschließlich der Selbstmörder, unverschuldei beschädigt: 2 Reisende und II Lahiibcanite und Arbeiter; durch eigene Schuld der Betroffene» wurden 11 Bahnbeamte und Arbeiter und 6 diitte Personen beschädigt, sowie 1 Reisender, 27 Bahnbeamte und Arbeiter und 9 dritte Personen gelobtet. X. Beamtcn-Etat. Bei den sächsischen Siaaiseisenbahnen wareu am Schluffe des Jahres 1887 zusammen 9169 Beamte beschäftigt. Hiervon entfallen: aus die allgemeine Verwaltung 349 Beamte (3,81 Proc. der Ge- sammlheit), aus die Babnunteihallung 2118 Beamte (23,10), aus die TraM'porivrrwaltilng 6507 Beamte (70,97 und zwar: 37,64 im Slationsdienste. 0,26 im Telegrophenbienste und 33,07 im Fahr> und Maschinendienste), auf die Maschinenhauvlverwaltung 180 Be amte (1,96) und aus die unter der künigl. Gcueraldireclion stehenden Bauten 15 Beamte (0,16 Proc ). Im Durchschnitt krmmeu aus jeden Beamten: ». der Bahnunter. Haltung: 2,061 Icm Glcislänge (1886: 1,999 irm), d. des execuliven Maschinendienstes: 22 169 Loconiotiv- und Rangirkilometer (1886: 21093 Locoiuoiiv- »Iiv Rangirkilometer), o. des Fahrdienstes 410 429 Wagenachskilometer (1886 : 392 098 Wagenachskilometer). Von den Beamten der Stationen und Haltestellen kommen durch, schnittltch 1,4 aus jedes Kilometer Bahn uud 15,07 auf jede Station (gegen 1,5 bezw. 14,91 im Vorjahre). XI. Beamten-UntcrstützungScasse. Seit dem 1. October 1854 besteht eine Unterstutzung-caste für daS bei de» sächsische» Staaiseis-nbahn-n angestelltej Perional, an welcher auch das bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privat- bahnen angestellte Personal Theil nimmt. Die Einnahmen dieser Lasse bestehen: auS einem festgesetzten Beiträge au- der Staatscasse nach Zahl der der Tasse angehöriqen Beamten, aus den Zinsen des Bestandes, aus den Beiträgen derAngestellten, aus dem Erlöse für verkaufte Erlaub- nißkarten zui» Begehen der Bahnen, auS dem Erlöse auS dem Verlause von Gegenständen, welche im Bereiche der zur Unterstutzunascasse gehörenden Berkehrsanstalten gefunden worden sind und nicht an die Eiqenthümer haben zurückgegeb« werden können, aus den der UnterstützuiigScasse zuqewendeten Geschenken und Vermächtnissen, aus dem Beitrage solcher Privatbahngesellschaften, deren Bahnen durch dem Unterstützungscassenverbande angehürende Beamte verwaltet werden, aus den eingegaugenen Strafgeldern und aus dem Erlöse ausverkaufter Makulatur, Diese Beamten.Unterstützungscasse hatte am Schluffe des Jahres 1886 einen Bestand von 8 672 887 >i, die Einnahme betrug im Jahre 1887: 1 173907 >l, die Ausgabe bezifferte sich aus 1061415 Mark, so daß am Schluffe de- Jahres 1887 ein Caffenbestand von 8 785 379 vrllieb. An der Caffe waren am Schlüsse des JahreS 1887 (einschließlich 844 Beamte aus anderen Staatsbetriebe») zu sammen 9713 Beamte betheiligt. Die Anzahl der Pensionaire be> trug 922, die Zahl der unterstützten Wittwen 1903 uud die Zahl der Kinder 1658. XII. Die Betriebskrankencassen. Die 16 Betriebskrankcncaffen, welche im Verwaltungsbereiche der sächsischen Staatscisenbahnen für die Arbeiter eingerichtet worden sind, verzeichnet« im Jahre 1887 eine Einnahme von zusammen 412 487,86 >t und eine GesammtauSgabe von 323 831,98 .4l. Der Ueberschuß betrug sonach 88 655,88 ^l Unter den Ausgabe» finden wir 136 500 ^4l für ärztliche Be- Handlung, 42 007,65^1 sür Arznei und sonstige Heilmittel. 94331,39^1 tür Krankengelder, 2487,96 .41 Unterstützung an Wöchnerinnen, 34 254,70 Sterbegelder 9803,26^1 BcrpflegungSkosten an Kranken anstalten, 1323,66 .4! VerwaliungSkosten und 1123 36 sonstige Ausgaben. Der Reservefonds weist einen Bestand von 1220,36 >1 baar, 218006,72 (Ankaufspreis) in Werthpapieren aus. Vermischtes. * Leipzig, 30. August. Wie wir aus gut unterrichteter Quelle erfahren, sind die Berhan lungen bezüglich der Anlage eine» Güterbahnhoses sür Eutritzsch soweit gediehen, daß seitens der königl. preußischen Slaatsbahnverivaliuug sofort mit dem Bau begonnen werden kann, sobald die Frage betreffs der Zusahrt- straße ihre Erledigung gesunden hat. Die Entscheidung hierüber ist Sache des GemeinderatheS zu Eutritzich, beziehungsweise de- RatheS der Stadl Leipzig, und darf man wohl al« selbst verständlich annehincn, daß nun endlich auch nicht ein Tag mehr versäumt wird, als nolhwendig ist, diese mehr al» einfache An- gelegenheit, in Ordnung zu bringen. *— 4'/,procentigc ungarische JnvestitionS-Anleihe. An der heutigen Börse ist 4'/,proc«tige ungarische JnvestitionS Anleihe zum Eourse von 96,75 gehandelt Word«. tt-«>. Plagwitz, 30. August. lieber den Fortstand der Heine' scheu Unternehmungen können wir folgende Angaben machen Wie bekannt, begründete Ift. Heine kurz vor feinem Tode die „Leipziger Westend-Baugesellschast", in welche sein ge- sammle» Besitzthum (mit Ausnahme seine» Wohnhauses) und alle von ihm begonnenen Unternehmungen ausgingea. Die „Leipziger lAestend-Baugesellichaft" war dem Namen und der Form nach eine S.'ctiengcsellichast, deren einzelne Aktien aus den Inhaber lauteten, die aber säst sämmtlich im Besitz des vr. Heine verblieben. Während so aus der einen Seite der Familie das Befitzthum gesichert blieb, war aus der ankeren Seite eine Theilung de- Besitze- und vor Allem ein Aiiseinandersallea der vr. Heine'schen Unternehmungen verbinden. Dieses letztere war jedenfalls der Hauptzweck, den der Verstorbene bei der Gründung der Actiengesellschaft hatte. In den Vorstand der Gesellschaft berief vr. Heine seinen langjährigen Freund und Berather, den Rechtsanwalt Her« Alexander Zink eisen in Leipzig, der nach dem Ableb« Heine'« da» einzig vor- handene Vorstandsmitglied ist und welchem nach dem Gesellschaft», statut ganz all in da» Recht zufteht, weitere Vorstandsmitglieder zu ernenne». Außer Herrn Ziukeise» gehören der vefellfchast nur noch an der Sohn de» Verstorbenen, ferner zwei Schwiegersöhne desselben und der Herr Lommerzienrath Decker in Mlttweida. Es ist hieraus ersichtlich, daß jedensalls vorläufig die Heine'schen Unter- nehmungen sortgcsührt werden dürsten und daß wahrscheinlich zunächst j>err Rechtsanwalt Zinkeisen an die Spitze derselben treten wird, sür die Zukunst läßt fick natürlich noch nichts Bestimmte- voraus- agen und man muß boffcn, daß unsere Slaatsregierung ersorder- lichen Falls helfend einsprinq« wird oder selbst Manches übernimmt X Ans dem Vogtlande, 29, August. Die Grundenteig- nungen sür die schon längst im Oberbau fertig gewesene, aber doch erst vor wenig Jabren cröffnete Bahnlinie Mehltheuer- Weida find erst jetzt beendet, indem sür die Orte Pausa, Mehl theuer, Fasendorf, Oberpirk und Ebersgrün die Bertheilung der Landes- und Lande-culturrenten, wie sie der Bau der Bahn bedingt hat, vorgenommen werden konnte. — Im obcxen Vogilande ist die Ernte noch weit zurück, da der Hafer noch größtentheilS auf dem Halme siebt, 's Falkenstein i. B., 29. August. In Folge der hier zu hoher Bliithe gelangten Fabrikation englischer Gardinen Hab« ich die Erwerbsverhältnisse außerordentlich günstig gestaltet. Noch vor wenig Jahren waren wir hier in trüben Verhältnissen, jetzt aber geht eS weit besser. So hat sich z, B in einem Jahre das durchichniitliche Einkommen der Bewohner (nach Kövsen ge rechnet) von 286.95 auf 318,33 >1 gehoben DaS Ergebnis! der Einkommcnsteuerabschätzung war >m Jahre >887 nur 1 893 600 sür das Jahr 1888 dagegen 2087 910 ^4t Davon entstammen aus der Lanbwirtdschast rc. 215130 .4!, von Renten und Zinsen 48 820 .41. von festen Gehalten rc. 1023 660 ^1, von Handel und Industrie 800 300 ^t Eine weitere Besserung der Verhältnisse läßt sich sicher erwarten, da abermals eine neue Fabrik entstanden ist. II) Königin.Marienhütte zu Cainsdorf-Zwickau. D e Gesellschaft ist unterm 20. August mit der von ihr zum Grubenselde Agnes vereinigtes Feld" in den Fluren Schleiz und Oettersdors nachgemutbet« Fläche von 240 000 gm belieben worden. *— Sächsische Kammgarnspinnerei zu Harthau. Im letztverflossen« Geschäftsjahre sind die Garnpreise gegen Erwarten stetig uiid zwar bis zu 20 Proc, gewichen, und der hierdurch die ge nannte Gesellschaft betroffene Eonjunciur-Verlust ist die Ursache, daß nach Verwendung der für Conjunciur in Reserve gestellten 30 000 .41 noch ein Betriebsverlust von 44 962,05 >1 entstanden ist. Der im Juni 1887 eingetretenen Beseitigung und Steigerung der Wollvresse ist die erwartete Bedarf-Vergrößerung und Auibcsserung der Garn- Preise nicht gefolgt. Uebervolle Läger bei Grossiiten und Detaillisten und Mangel an Export riesen bei den Abnehmern Fabrikations- Verringerung hervor, so daß in den Hauptabiatzgebieken lange Wochen die Hälfte und mehr der vorhandenen Webstüble still standen. Die Garnpreise wurden aus diesem Grunde sortgesetzt billiger und vom November ab direct verlustbringend Aus diesem Grunde ließ die Ver waltung, mit anderen Fabriken der Branche Hand in Hand gehend, eine Reduktion der Arbeitszeit eintret«, doch war dieselbe nur aus 6 Wochen durchzilsühren. Die Decembcr-Auction in London, welche mit schwachen Pressen begonnen hatte, zog i» letzter Hälile der Serie an und schloß mit einem Ausschlag von ca. 5 Proc; hierdurch ver- anlaßt und da inzwischen vermehrter Export eingetreten und die Gesellschaft der stärksten Eonsumtionszeit entgegen ging, stiegen Garn preise bis zu 10 Proc, aus niedrigste Sätze, wodurch zwar wieder obne Verlust gearbeitet werden konnte, ohne aber den einmal vor handenen Verlust zu verringern. Im März schwächten sich Garn- preise erneut um 5 Proc. ab, und erst die Aprii-Auction brachte genügende Animation und Sicherkeit für den Bestand der vorhandenen Preisstufe» hervor, so daß es endlich möglich wurde, sür die folgend« Monate zu einigermaßen gewinnbringenden Preisen zu verkaufen. So ist das Unternehmen mit seinem Betriebsjahr in die bedrängteste Zeit der Branche gefallen. Da die Ursache zu derselben otine Zweifel darin zu suchen ist, daß Kammgarn durch die außerordentliche Preis stufe des Jahres 1886 zu lehr an Absatzlosigkcit verloren hatte, so scheinen sich jetzt bessere Hoffnungen sür die Zukunft zu eröffnen, denn die eingetretenen niedrigeren Garnpreise haben das Absatzgebiet entschieden erheblich vergrößert und hauptsächlich den Export auf eine bedeutende AnSdebnung gebracht. Der Be trieb hat sich während des ganzen Jahres in geordnete» Verhältnissen befunden und belief sich der Versandt für 1887/88 aus 636159 im Betrage von 3 732 606,90.41 gegen 1886/87 - 578332 - - . . 3 673 707.25 - Der Gesammiversandt an Garn, Kämmlingen und Abgängen erhob sich aus 3 924 318,88 gegen 3 876028,32 .41 in 1836,87, Die Production hat sich danach um 10 Proc. erhöht, da die im Vorjahre erfolgten Vergrößerungen während der ganzen 12 Monate sunclio- nirlen. Mit Aufträgen war die Fabrik am Ende des alten Betriebsjahres mit ca. 130000 kr; versehe», und zwar zu nunmehr einigermaßen lohnenden Preisen. Für den Bau eines Arbcitrrhauses rc wurde» 70 850,92 >1 ver braucht, wovon 51552,29 ^41 im abgelausenen Jahre zur Verrech nung gelangt sind. Von der Hhpothek wurden weitere 18 000 baar zurückgezahlt, so daß dieselbe »och in Höhe vo» 299 000 .41 besteht. Nach Vornahme der ordnungsmäßige» Abichreibungen im Betrage vo» 114 056.55 .41 stellt sich eine buchmäßige Unlerbilauz von 148 469 >1 heraus. Es ist dies R suliat leider mit die Folge des vollständigen Mangels jedweder nölhigen Reserve in der Bilonzirung, welche» die gegenwärtige Verwaltung bisher noch nicht ändern konnte. Während der Buchwerth der Anlagen sich in Folge der alljährlichen bedeutenden Abschreibungen bis heute kaum um ein Drittel desselben seit Bestehen der Gesellschaft erhöht bat, haben die Anlagen selbst eine Erhöhung aus weit über das Dreifache erfahren, so Laß in Folge dessen der wirkliche höhere Werth aus den ge gebenen Bilanzzahl« kaum noch ohne Commentar zu erkennen ist. Abgesehen von der Vergrößerung der Anlagen durch Grundstücke und Gebäude soll nur die Steigerung der Spinnerei-Anlage selbst von ursprünglich 9400 Spindeln aus letzt 308 )0 Spindeln vermehrt fein. Der ÄussichtSrath hat über diese Verhältnisse eine Erhebung angeordnet und soll eine sachliche Darlegung der bevorstehende» Generalversammlung unterbreitet werde». *— Entwickelung des Zeichenregisters. Im Monat Juli 1888 wurden 161 Zeichen, resp. Zeichengruppcii von 103 Firmen veröffentlicht (gegen 114 Zeichen von 82 Firmen im Juli 1887); es besanden sich hierunter 34 (in Leipzig angemeldete) Zeichen von 25 ausländischen Firmen, nämlich 12 Zeichen von 8 Firmen in Großbritannien, 5 Zeichen von 5 Firmen in Frankreich, 9 Zeichen von 6 Firm« in der Schweiz, 4 Zeichen von 4 Firmen in den Vereinigten Staaten von Amerika, 3 Zeichen von 1 Firma in Luxemburg und 1 Zeichen von 1 Firma in Belgien (gegen 13 Zeichen von 8 auswärtigen Firmen im Juli 1887). — Ferner wurde im Juli d. I. die Löschung von 15 Zeichen, welche 14 Firmen angehört« (im Juli v. I, 35 Zeichen von 30 Firmen) ver- öffentlicht. — Seit Bestehen des deutschen ZeichenrcgisterS (1. Mat 1875) bis Ende Juli 1888 beträgt die Zahl der veröffentlichten Zeichen (ohne Rücksicht aus die inzwischen wieder gelöschten) 17 793, die Zahl der anmeldenden Firmen 11305, hiervon gehören 4103 Zeichen 1984 ausländischen Firm« an. *— Zur Beseitigung der Zuckerprämien. Wie wir be- reit- meldeten, hat die i» London tagende internationale Zucker- couserenz die Bciathung des LonvenlionS-Eniwurss beendigt und bat die Unterzeichnung desselben bereit» stattgefunden. Daß mit der Annahme de« ConventionS-Entwurss, welcher erst den Parlamenten der betheiligten Staaten unterbreitet werden muß, die Beseitigung der Zuckerprämi« noch lange nicht entschieden ist, bedarf keiner be sonderen Hervorhebung. Der Beseitigung der Prämien müßte die Einheitlichkeit der Gesetzgebung der beiheiligten Staaten vorausgeben, Ueberdies hat sich speciell Frankreich und vielleicht noch mancher andere Staat dat Reevt gewahrt, für den Fall, daß irgend ein Land den Beitritt zur Convention ablehnt, auch seinerseits zurück- zutreteu. Es wird also noch geraume Zeit vergehen, bevor die Frage, ob die Londoner Zucker-Lonserenz zu einem praktischen Re sultate sühren werde oder nicht, entschieden sein wird. —w. AuS der Leiueu-Jnduftcie. Man sagt allgemein die Meinung, daß der Absatz an Leiiicngewebe» in Deutschland im Ganz« kleiner geworden sei und daß sich demnach der Verbrauch leinener Gewebe in Deutschland noch immer zu Gunsten de» Verbrauchs baumwollener Gewebe vermindere, Deutschland hat unter de» Culturstaoten ziemlich am längst« an Leinen- aeweb« gegenüber den Baumwollgeweben sestgelwli«, und scheint dieser Uebergangsproccß »och nicht beendigt. Der Gesammt - Lei»«-Import uud -Export Deutschlands 1886 uud 188? war folgender: Der Import in 100 kff betrug in Lein«, garn 1886 116 860. im Jahre 1887 98 692, für Leinengewebe 1886 12 062, 1887 10 379: der Export in 100 kr umfaßte in Leinen- garn 1886 ,1 715, 1887 15 946, in Leinengewebe 1886 29 358, 1887 33 456, Während also unser Import zurückgegangcn ist, und zwar bei Leinen-Garn« um säst 16 Proc. und bei Leinen-Geweb« um fast 14 Proc,, ist der Export bci Garnen um 36 Proc. und bei Ge weben um II Proc. gestiegen. Wenn wir nun annchmen, daß die eigene Fabrikation Deutschlands an Garnen nicht gewachsen ist, Wa der Wahrheit entspreche» dürste, wenn wir ferner auS der Statistik ersehen, daß der Garn-Import nach Deutschland sortlausend und auch im vorigen Jahr gesunken ist, während sich der Garn-Export vermehrt hat, so ist offenbar im vorig« Jahre weniger Garn ver webt worden als 1886. die Leinenweberei ist also zurückgcgang«. Wenn nun, wie die Statistik zeigt, unser Gewebe-Export trotzdem größer war als 1886, von diesem kleineren gewebten Quantum also noch mehr als 1886 exportirt wurde, während der Gewcbe-Jmport gesunken ist so dürste damit bewiesen sein, daß der innere Verbrauch Deutschlands an Leine» zurückgeganq« ist, wa» wieder die im All gemeinen ungünstige Lage dieser Branche hinreichend erklärt. I-. Halle,30.August. A. Rieb eck'scheMoiitan-Werke.Actieu- Gesel 1 schast in Halle. Im letzten GeschäsiSberichte hatte die Ver. Wallung die!« Geielischast dem Bedauern darüber lebhaften Ausdruck gegeben, daß sie in Oberröblingen der Concurrenz immer größere Thcile ihres Absatzgebietes überlassen und daß sie deshalb nanientlich mit den Verkaufspreisen sür die Kohlen säst bis zu den Selbstkosten heruntergehen müsse. Wie wir vernebln«, ist eS jetzt der Verwal tung der A. Riebeck'ichen Monlan-Werte gelungen, nach längeren Verhandlungen ihre einzige beacbtenswerthe Concurreutin in der oberröblingcr Gegend, die Nachbargrube „Walthers Hoffnung", käuflich zu erwerben. Ungeschick des bedeutenden Kausobjects ge- stattet cs die günstige Finanzlage der Gesellschaft, den größere» Theil des Kaufpreises aus den entbehrlich« liquide» Gesellschaft-Mitteln zu zahlen, während der Rest des Kaufpreises aus längere Zeit stehen bleibt, wobei aber der Käuferin völlige oder tbeilweise Rückzahlung nach halbjähriger Kündigung jederzeit freigestcllt ist. Zu der Grube „Waltber's Hoffnung" gehören: 108 Morgen Grundbesitz, gegen 2129 Morgen verliehene Grnbenftlder, solid eingerichiele Förde» Anlage», Strecken und Schächte, eine Naß-Preßanlage mit zwei Pressen, eine Schwüleres mit 12 Cbamoiteöftn neuester Lonstruction, eine Ziegelei mit einer Leistungssähigkeit von 700 000 Mauerstein«, eine normalipurige Eisenbahn vom Bahnhof Stedten nach der Gruben. Anlage rc. Die Kohlenförderung der Grube „Waltdcrs.Hoffnung" betrug in 1886 etwa 1600 000 KI und 1887 eiwa 1900000 hi; an Fabrikaten wurden gewonnen »n letzten Jahre etwa 10 700 000 Stück Naßprcßsteine. etwa 628 OM Brauiikohlentheer und etwa 368 MO Stück Maurrsteine, Tie bisherige Arbeitcrzahl der A. Riebeck'ichen Moittan-Werke — von eiwa 3000 Köpft» — wird durch diesen Ankauf um etwa 250 Köpft gesteigert. Tie A. Ricbeck- schen Mootan-Werke erreichen nnt diesem Kaufe, abgesehen von der Beseitigung der Concurrenz in Oberröblingen, auch die Verbindung der neuen Grube mit der dicht nebenan gelegenen Riebeck'sch« G-ube „Rupserhammer", wodurch zugleich eine Verminderung der Berwaltungskosten erzielt wird, während andererseits hierdurch die im vorig« GeschäsiSberichte betonte Nothwendigkeit der Ncu-Anlage des „Crcdnec-Schachies" wegsällt. *— A. Riebeck'sche Montanwerke. DaS Tonsortium, welches die Acticn dieses Unternehmens hier eingesührt, hat sich nach vollständiger Placiruug derselben auigciöst. *— Bei der Kölnischen Unsall-Versicherungs-Actien- Geselljchast in Köln a. Rh. wurden in den verflossen« vier Monaten 6l4 Unfälle zur Anzeige gebracht, während in demjelben Zenraum 84 270,25 ^t an Entschädigungen zur Verausgabung gelangten. Für 171 schwebende Schäden wurde eine schätzungs weise ermittelte Siiinme von 172 532,45 zurückgestellt, — Der hoch entwickelte Verkehr mit seinen rnannigsach« Beförderungs mitteln, Eisenbahn«, Straßenbahnen, Droschke», Velocipeds rc. sind die Ursache» nicht weniger Beschädigung«, Obige Zahlen mahnen, zumal in der Reisezeit, eindringlich zur Unfall-Versicherung, welche die Kölnische Unsall-Versicherungs-Aitien-Geiellichaft in Köln a. Rh. in einer jedem Bcdürftssß entsprechend« Wesse zu den billigsten Prämien abschlirßt. *— Westdeutsches Feinblech.Syndikat. Unter Vorsitz des Präsidenten waren die Milglieder des geschäslSsührendcn Aus- schusies beider Gruppen Siegen und Dortmund nebst deren Syndici am 28. d. in Dortmund zusammengetrelen, Obgleich der Herr Vorsitzende hervorhob, daß noch viele Vorarbeiten zu erledigen seien, so wurde die Eröffnung des Syndicals endgültig aus den 1. Scp- tcmber festgesetzt, von welchem Tage ab sich die einzeln« Werke de» Verkaufs ihres Fabrikats zu enthalten haben, weshalb alle Ansragen an das Syndicat zu richten sind. Nach Erledigung vecichiedencr geschäftlicher Einrichtungen und Eingänge, und Festsetzung der Preise sür Specialitä!« fand die Abgrenzung der Rayons sür beide Ge« schäftsstellen statt, deren Bureaus sich in Dortmund, Südwall Nr, 37, und Weidenau, Wilhelmstraße Nr. 147, befind«. (Köln. B kztg.) D. Dorlmund-Ems-Canal. In Fachzeilungen wird der Plan erörtert, an Stelle des bisher beabsichtigten Dampsschlepp. schisssahrts-Betriebes aus dem zu erbauenden Canal die Fort- bewegung der Frachtschiffe mittelst Locomoliven nach Art des früher üblichen Pserdezuges einzusühr«. An Stelle der Leinpfade sollen zu dem Zwecke schmalspurige Eisenbahnen zu beiden Seiten des Canals angelegt und von 10—20 Pierdckrast starken Lokomo tiven befahren werden, deren eine 5—6 Kähne mit zusammen 25M bis 3000 t zwei Wegstunden weit in einer Zcitstunde soribeweg« könnte, so daß bei au-schließlicheni Tagbetricb die Schiffe in 3 Tagen die Strecke Dortmund-Emden, bei Tag- und Nachtbetrieb aber in der Hälfte dieses Zeitabschnitts zurücklegen könnten. Bei einiger maßen flottem Betriebe, wie er vom Dortmund-Ems-Eonal zu er warten steht, wird diese Beförderungsart jedenfalls besser sein als die mit Schleppdampfern. Leichtere Beweglichkeit der Locomoliven, billigerer Herstellungspreis derselben und die Nichtinanipruchuahme von Raum im Canalwasser bilden die Borthcile des Locomotiv- belriebes, wogegen freilich die Anlage von Schienenwegen neben dem Canal Mehrkosten erfordert. Die Schienengleise könnten aber auch bei der Herbeischafsung deS Baubedarss von großem Nutzen sein und viel Kosten erspare», und in jedem Falle wird eS praktisch sein, bei Anlage des Canals gleich auf vic Möglichkeit, Eisenbahngleise zu beiden Seilen desselben anzulegen, Rücksicht zu nehmen. — Die vor stehende Beförderungswcssc ist übrigens nicht neu; sie ist in Amerika vicliach i» Anwendung und reutirt sich sehr gut. *— „Hannovers", Militair « Dienst.BersichcrungS- Gesell schuft. Man ersucht uns, daraus ausmerkiam zu machen, daß bei unserer Mittheil,»,g über daS gegen dl» obengenannte Ge- sellschaft cingelettetc Verfahre» hierbei die ebenfalls in Hannover domicilircnde „Deutsche Mililairdicnst«Versicherung» - Gesellschaft" durchaus nicht in Frage kommt. *— Der Brand auf Steinwärder in Hamburg. Die Angabe» über das Verb rannte Quantum Zucker schwankten bis- her vielfach. Nach den zuletzt angestelll« und zuverlässigen Ermitle- lungen haben in d>» abgebrannten Lagerräumen aus Steinwärder nelaqcrt: ca, 37OM Sack Rohzucker, I Product, ca. 25000 Sack Rohzucker, II. Product, ca 9000 Sack Krystallzucker und 500 Faß Krystallzucker. im Ganzen 71 OM Sock und 500 Faß Zucker. *— Lonsolidirte Redenhütte, lieber die beabsichtigte Er- Weiterung des Prioritäts - Actieneapitals der Nedenhütte wird der „Fr. Z." berichtet, daß die Ausgabe von 14M OMneuen Priori- täts-Acti« beantragt werden soll. Es steigt dadurch der Gesammt- betrag der Prioritäts-Acti« aus über 3 Millionen Mark. Wiewohl durch di« in Aussicht genommene Beseitigung der Partialobligationen die Stammprioriiäl« am inneren Werthe gewinnen, so erwachst der Gesellschaft durch diese Lveration doch eine sehr erhebliche Ausgabe (von ca. 200000 >t) durch die sosortige Bezahlung der 15 proc. Ver- loosungspränsse, welche sich sonst aus eine längere Reihe von Jahren vertheill hätte. Unter diesen Umständen gehen in den Kreisen der Prioriläts-Actionairc die Ansichten über die Zweckmäßigkeit deS der Gencraivcrsammiung unterbreiteten Vorschläge« auseinander. Z Der Jahresbericht der Handelskammer sür die Kreise Rcichcnbach, Schweidnitz und Waldenburg für 1887 coustatirt. daß sich während de- ganzen Iah r» 1887, nur vor übergehend durch Kriegsbesürchiungen gestört, eia reichlicher Be- darf an Fabrikaten gezeigt bat, wa» in Anbetracht, daß die Grundbesitzer wegen der niedrigen Getreidepreise sich in bedrängter Lage besaudeu, immergi» bemerkca-werlh erscheint. S»e macht daraus ausmerkiam, daß der dominirende Einfluß, welcher bisher die Gunst oder Ungunst io den Verhältnissen der länd lichen Besitzer auf die Industrie hatte, nicht mehr in gleicher Weise, wie früher, vorhanden ist; der alte Spruch „Hai der Bauer Geld, so hat eS die ganze Welt", scheine nicht mehr seine volle Berechtigung zu haben. „Zum Theil", meint sie, „mag dies dadurch entstanden sein, daß, während früher die Gutsbesitzer hauptsächlich durch unergiebige Ernten litten, ihre ungünstige Lage zur Zeit nicht durch schlechte Ernte», fände« durch die niedrigen Preise der ländlichen Product« entstaadeu ist, und wa- demSutSdesitzer schadete, den übrigen Coasumenten zu Gute kam. Groß« TheilS ist die Veränderung ober sicher die Folge davon, daß die Aus gaben der arbeitend« Bevölkerung eine viel größere Rolle im Haushalt der Nation spielen, als die- früher der Fall war. Nicht blo», daß die Anzahl der lediglich von ihrer Arbeit lebenden Einwohner im Berhältniß zn der Zahl der Grundbesitzer, die keine große Veränderung erlitten Hab« dürste, außerordenissch gewachsen ist. sind die erster« auch in wesentlich bessere Verhältnisse gekommen und sind viel consumtivrr sür industrielle Producte ge- worden. Wenn demnach der Umfang de- Absätze« im Allgemeinen rin reichlicher war, so sind die Presse ver meisten Fabrikate wiederum zurückgegangen und aus einem Niveau ongekommen, das früher niemals für möglich erachtet wurde, und diese PreiSreduciion bat das schließlich- Gewinnresultat des Jahre- sehr beeinträchtigt. In der Zollgesetzgebung beNagt die Handelskammer die wesentliche Erhöhung der Getreidezölle, von der sie eine schwere Benachthelligung der deutschen Industrie befürchtet, da die Differenz zwischen den Brodpreise» unseres Landes und denen unserer Concurrenten voraussichtlich eine sehr bedeutende werden wird, sobald die natürliche Entwickelung des Getreide- Handels nicht mehr durch dir wiederholten Aenderungen in der Gesetzgebung beeinflußt werden wird. „Wir sind Vertreter deS Schutzzolls-System-", fährt sie iort, und erkenn« an, daß auch die Landwirthlchaft ein Recht aus Schutzzölle hat, allein wir sind der Ansicht, daß sich die Schutzzölle in mäßigen Grenzen bewegen müssen. Als solche können wir Zölle, die 50—60 Proc. de» WaarenwertheS betragen, nicht an seh«. Laadwirthschaftliche Zölle unterscheiden sich darin wesentlich von den industriellen, daß sie dem Producenten nur nützen, wenn sie außerordentlich hoch sind, weil der Waareaumsatz de» LandwirtheS im Berhältniß zu seiner Capitalaalage ein sehr geringer ist und nicht wesentlich erhöht werden kan». Wenn sie aber sehr hoch sind, benachtbeiligen sie alle Tou- sumenten in hohem Grade, und vor Allem dir ärmsten. Industrielle Zölle können, o»ch niedrig bemessen, dem Producenk« nützen, weil der ttm'otz des Fabrikanten ein verhältnißmäßig viel größerer ist. und schaden dem Konsumenten schon um deshalb weniger, weil ec gewöhnlich in der Lage ist, sich im Verbrauch der Indnstrie- producte je nach dem Preise derselben zu beschränk«. (?) Sie haben aber zugleich den Erfolg, daß sie die Herstellung der Jndustrie- producie so vermehren, daß diese durch die innere Concurrenz immer billiger werden, während der Preis der landwirlhichaftlich« Pro ducte in einem Lande, waS mehr von ihnen verbraucht als verstellt, im großen Ganzen von der Menge der im Jnlande erzeugt« Waareu unabhängig bleibt. Wir schließen daraus, daß der Landwirthschast, da ihr nur sehr hode Schutzzölle we'eutlich nützen können und diese wieder den Consument« große Nachtdeile bereit«, nicht in gleicher Weift, wie der Industrie, durch Schutzzölle zu Hilfe ge- kommen werden kann." G Aus Bayern, 29. August. Alltäglich komm« jetzt große Mengen Tyroler Obst über den Brenner au- Südtirol. In Tnppelladungeu kommt das Obst aus dem Münchner Lentralbahn- hose an und wird dort Weiler »ach Norddeutichland gesandt. Ta bcuer auch >u anderen Obstgegenden, namentlich in Württemberg, Baden. Bödmen und Sleyermark die Obsternte sehr gut zu werde» verspricht, so sind die Preise sür Obst sehr billig. Während im vorigen Jahre der Doppclceulucr Tyroler Obst 10—12 fl. kostete, ist ec diesmal schon für 6 fl. zu haben. Der Traubeuversandt beginnt in dieser Woche „och, da die Trauben in den wärmeren Lage» bereits reis sind. — Voraussichtlich wird in diesem Jahre die Honigcrnte eine gute sein; dem, die Bi«« trag« reich lich ein. *— Actiengesellschaft für SpirituSverwerthuug in Bayern. D»S Projekt dieser Gründung ist, wie die „Alla. Zig." vernimmt, deshalb gescheitert, weil Herr Reichsraih v. Maffei, der Besitzer der gross« Brennereien zu Haidhausen, Perlach. Freiham rc., trotz tcr allergrößt« Anstrengung«, ihn dafür zu gewinnen, seinen Beilcilt zum Projecte nichl erklärt Hai. Mit der Rückgabe der zum Project eingclausenen Verträge, welche bi» zum 10. September bindend waren, ist begonnen worden. IV-n. Prag, 30. August. Zur Richtigstellung. Ja meinem gestrigen Telegramm über den Kohlenverkehr des Buschtiehrad- Kladnoer Reviers muß es Tons statt „Wagen" heiß«. *— Tcplitzer Walzwerk. Die Bilanz schließt für 1887/83 mit einem Reingewinn vo» 160 267 fl. (gegen 133 070 fl. i»i Vor jahre). Mit Einbeziehung des Vortrages von 30 571 fl. stehen 190 K38 fl. der Generalversammlung zur Beifügung. Der Vec- waltiingsrath beschloß, die Dividende mit 31 fl. oder 15'/, Proc. pro Actie (gegen 28 st. oder 14 Proc. im Vorjahre) sestzusetzcn. Da im Ganzen 4800 Actien ausgegeben sind, die insgcsamml der Prager Eiienmdustriegesellichast gehören, so komm« 148800 fl. zur Ver- «Heilung. 8013 fl. sollen dem Reservefonds zugewies«, 15 225 fl. sür TantiSin« des VerwaliungSratheS verwendet und der Rest von 18 800 fl. aus neue Rechnung vorgetragen werden. Bekannilich wurden die Acticn des Tcplitzer Walzwerke- gegen Ausgabe von 11250 Acti« der „Prager Eisenindustriegeiclljchast" von der letzteren erworben. Da 1887/88 im Ganzen 148 800 fl. w -heilt werden, so rutiüllt aus jede der ouSgegeben« 11 2.50 Aciien der Prager Esscnindustriegescllschast ein Gewinn von ca. 13'/, fl. Wien, 28. August. Tie seit Beginn der Ernten in Europa eing'tretenc Bewegung ist gerade zum Wiener Saaten markte in Stockung gerathen. Dies hat in geschäftlichen Kreisen ein ganz berechtigtes Gefühl der Enttäuschung hervorgeruftn. Die Gründe sür diese Erscheinung sind aber leicht zu ersehen. Schon seit Wochen, aiS man das schlechte Resultat der Ernten erkannt hatte, haben die Spekulation und der capitalskräflige Consum große Mengen von Vrodsrlichien zu steigende» Pressen erworben, um der nahenden Con- junciur vorbereitet begegnen zu können. Nun sind die Speicher mit vorzügliche» Qualiläie» alter Waore und mit den besten Produkten der neuen Ernte gefüllt, ein großes Eapital ist in diesen Getreide« mengen investirt, Tausende von geireidegesulllen Waggon» rollen nach alle» Richtung« über die Grenze — soll man darüber verwundert sein, wenn da eine Kauflust plötzlich versagt, wenn eine Art von stiller Reaclion eintritt, die nicht in einem Preisrückgänge, sondern in der Zurückhaltung von neuen Käufen Ausdruck findet? Nicht hier aus dein Saaienmarkte hat die Reaclion ihr Entstehen gefunden, sondern zunächst aus den ain meisten interessirt« Märkten des Aus- landes, wo zwei Tage sonnigen Wetters plötzlich wieder einen Um schwung in der Stimmung herbeigesührt haben und wo zuerst ein Nachgebeii der Preise bemerk! wurde. Wenn angesichts der Mißernte in Frankeeich der Saatenmarkt in Dijon kein geschäitiickies Reiuliat verzeichnen kann und mattere Tendenz meldet, dann dürfen die lust losen Geschäftslage der anderen Börsen und Märkte in Europ, nicht überraschen, und der Reflex davon hat sich getreu in der Geichästs- losigkeit des Wiener Saalenniarktes widergespiegelt. Was den Eonsum am meisten von weiteren Kauft» abgebalten hat, war der unendlich schwerfällige Mehl^satz in allen Ländern — wieder eine Folge der meist reichlichen Obst-Ernte, welche ersahrungsgemäß de» Consum von Mahlproduct« außerordentlich verringert. In diese Zeit de< schleckten Mehlabiatzcs. der nicht lohnenden Müllerei fiel gerade die Hausse de- Rohprodukte» um 20 Procent — wa- ist da natürlicher, als daß der Müller gegen die Strömung anzukämps« sucht, indem er jeden Kaus über den »vtl'wendigen Bedarf unterläßt! Gewiß hätte der Wiener Saatenmarkt ein bessere- geschäftliches Resultat erzielen können, wenn die Preise von Weizen nachgegeb« hätte,; allein man hat b>S zum letzt« Tage zu den exorbitantesten Preise» aus den ungarischen Stationen eiligekaust; die ungarische» Markte habe» i» der abgelausenen Woche Presse gesehen, die säst in Parität mit Pest und Wien standen, und »un ioll der Handel mit Verlust au da» Ausland die Waareverlaujea. dle jrüher oder später uudedlngt gebraucht
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