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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-26
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1888
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5.14» selben zestellt; der Erzbischos Dalsh von Dublin ist es sogar, r. ^ d»- Sammlungen in- Leben gerufen hat. Die Kosten de, Ui,:criiich»iig vor der richterlichen Commission allein Nirsl i, allermindestens auf 20 000 bi- SV 000 Psv. Sink sich briaujen. * Der Brüsseler Congoreaieruug ist ein schwerer Stein vom Herzen gefallen und sie hat einen wichtigen Erfolg erzielt. Stach der ihr au« San Thomü zugcgangenen Depesche hat der Congostaat die von den Arabern eroberte Slat'on an den Fällen ohne Schwertstreich wicdergewonnen und somit den bisher erreichten äußersten Punct ansS Neue besetzt. DaS batte man in Brüssel nicht erwartet, man hatte eine militairische Expedition ausgerüstet, den Capilain Ban Gele -um Befehlshaber ernannt und ihm drei belgische Ossiciere und 60 Hauffa- und Bangalasoldatcn beigesellt. Am 20. April fuhr diese Expedition aus dem Dampfer „Stanley" vo» LeopoldSvillc ab, erreichte am 16. Mai die Station bei den Bangalad n-rd Anfang Juni die FallSstation, welche der Araber- hauntlmg T'PPv Tipp, der sogenannte „Balr" de» Falls- dez'-leS, rem Eapitain Van Gele übergab. Der letztere nahm soior! von der Station und den geriugen Ucberrestca der Gebäude Besitz, erhielt die damals zurückgebliebenen drei !r','wp'>chen Kanon--» auSgekändigt und ließ die Flagge dcS Eo igosiaares ansbissen und sie mit Flintenfalven begrüßen. rja laß de- Eongoregierung bleibt die Fallsstatiii'i fortab lc .r. Da Eoditam Van Gel« nach Belgien zurückkehrt, so i>: p entrnol t Ho..e»se, der bereits an den Fällen eingelrossen je.u muß, rum Befehlshaber der Station ernannt wordvn. In Fm ge tsiser friedlichen Ucbergabe hofft oie Congoregrerung. das; dn'L Zusammenwirken der Europäer und Araber in der vo. .. Ver.oaüunz günstige Resultate sich erzielen lasten w r.eu — Rach dr-ljäbrigem Aufenthalte am Eongo ist E >'ta:i>. Jüngers in Brüssel riagetroffen. Er hat Va se rdi die ganze Ealaster-Aufnakni« zwischen Bauana und Maladi. ol'v in dem ganzen. G biete, in welchem sich die c op E:.-.b!-.ks:n»enta befinden, vollendet. 5ie renisch-o'tasrikanische Gesellschaft wird c.u ?.'r. - ne außerordentliche Generalversammlung c.b- - l-öer die Dirrclivn die Ermächtigung zur Ein» > > vr Umwaadiung der gegenwärtigen Gesellschaftsform ua.a > iu cr.cht nachsuchen wird. DieTimes" meldet ouS Durban da- Gerücht, daß Dini' >u und zwei seiner Befehlshaber mit einer größeren M Duh ooa den B ve r S gefangen genommen worden seien; die Bo.-c c hätten Dinizulu und die beiden Anführer den eng» lisD u Belördcn auSgcliescrt. ' T n Beziehungen zwischen England und der nord- time ritanis>aeu sinion drohen auS der Verwerfung der- cnnadischen FischercivertrageS durch den Wash- in teuer Senat unliebsame Srbrungen zu erwachsen. Der D- . < l'^ue den Ziocck, die Quell; der sortwahrenden Rrioun -n zu ve.siopien. die der Eoncurrenzneid der beidcr- s. ill , u F icherri-Jul rcffenlen offen hielt. Schon der Um« taud. .aß eie Bcrmecsung tcö Vertragsentwurfes durch den E na! I!.!! öcr w'nzigen Mehrheit von nur drei Stimmen rrso -tc. legt die Muthmaßung nahe, daß wohl weniger sc-.!. . e als politische und zwar parteipolitische Beweggründe im Sr.e'e aewcsci, sein dürsten. Bekanntlich haben im Senate die R-publ.lauer, im Repräsentantenhause die Temokraken LaS ilcbecgcwicht. Präsident Etcveland ist der von de» Demo kraten gewählte Präsident, und eben jetzt ist der neue Wahl- feldzuz drüben in; vollsten Gange. Bis jetzt stehen die Chancen der Republikaner nichts weniger denn glänzend; sie müssen, wenn sie ihren Gegnern halbwegs nachkomu.cn wollen, sich unbedingt eine- Bundesgenossen versichern, und der ist da« Votum der Irländer. Run sind die Irländer sanimt und sonders geschworene Todfeinde Englands und jedem Pac- tiren mir jenem Staate principicll entgegen. Wer ihre Sympathien erringen will, muß selbst den Anschein rme-Z conzilicuilen Benehmens den Engländern gegenüber vermeiden. Indem die republikanische ScnatSmehrheit also den Ver trag weg»» der caiiadlschen Fischerei zu Falle brachte, wais sie ihre Netze nach dem irischen Pcäsidkntsckiast'votum «niö ES kann sein, daß diese Speculation insofern glückt, als sie vaS irische „votiiitz' caUlo" in die republikanische Hürde führt; nock wahrscheinlicher dürste dieser Vorgang, der wich tige Interest n der Allgemeinheit dem PartctegoiümuS cnis- opscrt, den N-pubtikanern zahlreiche Politiker entfremden, welchen die Rücksicht aus da» VolkSwohl höher steht als der Ehrgeiz einiger Partcimataoore. Wie dem aber auch sein mag, für den Moment hat die Sachlage eine acute Wendung dadurch bekommen, daß Präsident Eleveland mit dem Vorsatz nmc-edt. sich voin Congreß die nöthigen Vollmachten zur Ergreifung energischer Repressalien gegen Canada zu erbitten. Morin dieselben bestehen würden, ist einstweilen das G-beim- niß vcS amerikanischen Staatsoberhauptes, jedenfalls dürsten sie kaum zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Washington und London beitragen. ES ist aber auch möglich, daß Mr. Elcveland nur beabsichtigt, Lurch Anbängigmachnng der Sache beim Congreß die Republikaner scstzuuageln, da die Demokraten sich schwerlich dazu verstehen dürfte», die Suppe, welche ihnen republikamscherseltS eingebrockt worden, gehorsam auSzucsten. ^ Jur Lage. ' ** Berlin. 24. August. Die Demokraten können ihre Neugier ebenso wenig zügeln wie die Ultramontanen und fahren fort, darüber zu orakeln, welchen Zweck der Besuch des .^-rrn v. Bennigsen beim Fürsten Bismarck wohl gecmor haben konnte. Der »Freisinnigen Zeitung- zufolge ist der Besuch v. Beunigseu's darum »völlig bcdculungSloS- gcwcsen. weil vo» der Verleihung eine« Ministerporteseuille« an den Führer der natwiialliberalen Partei nicht gesprochen woroen sei. DaS also ist daS höchste Ziel „freisinnigen SlcebeuS! Nichtig ist «S ja. daß die Rickert, Bamberger und andere ehemals secessionistische Größen besonders dcS wegen zur Fahne dcS Herrn Richter geschworen, weit diese verkannten Größen „keine Carriöre" machten. Aber die nolionalliberale Partei hat eS immer und allein als ihre Aufgabe angesehen, dem Vaterlande zu nützen und persön lichen Ehrgeiz zn befriedigen durch ein« parlamentarische Lausbab» — dieser Wunsch hat ihnen immer sern gelegen und wird ihnen auch in Zukunst immer sern bleiben. So erklärt sich auch die verschiedene Stellung, welch; die Führer beider Parteien im bürgerlichen Leben eiunchmen. Hier v. Bennigsen, Marquardsen, v. Eynern. dort Richter, Rickert, Bamberger; daS heißt hier Männer, welche einen bürgerlichen Beruf habe» und ehrenvoll auSsüllen und, auf Grund dieser ihrer Stellung vom Vertrauen ihrer Mitbürger getrogen, in den Kreisen, wo sic durch ihr Wirken rühmlich bekannt sind, in die Parlamente gewählt werden. Bei den Fortschrittlern füllen die „Führer" ibr Leben lediglich mit agitatorischer Tbätigkcit aus, ohne sonstigen Berus. Die Herren R-ckerk, Bamberger und Richter kaben nichts weiter zu ttnin als „da» Volk zu vertreten". Wie schade, daß diese Hingebung staatlich nicht genügend anerkannt wird, eS ist eigentlich ganz erklärlich, daß diese Herren dauernd grollen und nnnintbig sind, Laß ihnen nicht das Ruder dcS Staates anv-rtraut wird. In der That. von einer Min'stcrcandidatur dcS Herrn v. Bennigsen ist in FriedrichSruh nicht die Rede gewesen, auch nicht davon, daß dieser verdiente Staatsmann wieder in den Landtag kilitnlt. Und doch war dieser Besuch nicht „völlig b:d:uti»igsloS". Eine Unterredung des Fürsten BiSmarck mit Nuools von Bennigsen ist niemals bedeutungslos. Eö sind 22 Jaure. daß Liese beiden Männer zusammen arbeiten, beide immer dem'clbcn Ziele zustrebend, die Größe und Wohlfahrt d«S Vaterlandes zn befördern. Meist sind sie Hand in Hand gegangen, und wenn auch vorübergehend eine Verstimmung e» zntreten schien, stet» haben sie sich bald wieder zusammen» gesunden, und wie Bennigsen immer voll Bewunderung und Verehrung zum Kanzler vusblickt«, s- hat auch dieser keine« Augenblick die Reinheit de« Streben- «ine- Bennigsen verkannt und daß auch dieser sich wohl verdient gemacht hat um sein Vaterland. Sicherlich sind die innere politische Lage und die AuS» sichte» für die Zukunst Gegenstand der Unterredung gewesen, die Wege und Mittel erörtert worden, den Ausbau des Reiche» weiter zu fördern. Don einem höheren Standpuncle auS haben beide Staatsmänner einen weit ausgedehnteren politischen Gesichtskreis, als die kleinen FractionSzänker zu ahnen vermögen.« Die Weisheit des Alter» wie die vornehme Denkart eines Bennigsen sind gleich weit entfernt von der agitatorischen Demagogie einseitiger Mundhelvcn. welche in Volksversammlungen ihre Befriedigung suchen und finden. Und so lange wir unS im Parlamente noch der Führung solcbcr Männer wie Nudols'S v. Bennigsen erfreuen, denen auch Richter und Rickert ihre Hochachtung nicht versagen dürfen, so lange wird ein parlamentarischer Kern vorhanden sein, um den sich ein; Mehrheit gruppirt, welcher gegenüber die Extreme machtlos bleiben. Ist eS nicht erklärlich genug, daß Fürst BiSmarck den leb haften Wunsch hegt, einen Bennigsen nicht nur als Führer der nalionalliberaleii Partei, sondern durch diese als Führer einer ruhig und sachlich arbeitenden, politisch gereisten Mehr heit dem Parlament erhalte» zu wissen? Ohne besonderen Vertrag ist damit daS Carte? erhalten; und daß eS möglichst lange erhalten bleibe, daraus beruht für die nächste Znlunjl bie'cvletigkeit einer gedeihlichen innere» Entwickelung. Lachsen. s Dresden, 24. August. Nach den heute Abend vo» zuständiger Stell: u»S gewordenen Mittheffungen scheint die Hoffnung. d.,ß Se. Majestät der Kaiser Wilhelm U. bei seiner Hierhcrknnsr am nächsten Moniag den Weg nach Pillnitz mittendurch unsere Stadt nehmen werde, nicht in Erfüllung g'drn zu solle.', "istm.hr verlautet, daß Sc. kaiser liche Majestät sich vom Friekrichstadter Bahnhöfe milletst SonderzugcS direct nach Niedersedlitz und vo» da zu Wagen nach Pillnitz begeben dürfte. Die Vorbereitungen der Dresdner Bürgerschaft zur Schmückung der Straßen, welche der ho'oc Besuch unsere» Königshauses eventuell hätte passt re» l können, sind daher bei der Unsicherheit der Sachlage einst-! weilen wieder eingestellt worden. UebrigenS wirs So.: Majestät der Kaiser von Pillnitz ouö nicht noch Wien beziv. s Rom Weiterreisen, sondern am Montag Abend 7 Uor 33 M n. r vom Leipziger Bahnhöfe auS nach Berlin zurückkehren. — Wie man von gut unterrichteter Seite der „Dresdner Zeitung" miltl,--ut. steht nunmehr der Besuch Sr. Majestät eS Kaisers Wilhelm bei den sächsischen Manövern fest. Derselbe erstreckt sich indes- nur auf die Dauer von zwei Tagen. Nähere Details entzichen sich vorläufig noch der Mittheilung. --- Dresden, 2l. August. Um für die staatlichen Heil- und Vcrsorganstalten geeignete Pfleger zu er langen, bat die Negierung in diesem Jabre bei der Irren- : Siecdenanstnlt Hochweitzfchen eine Pslegcrschule er-s richtet, in welche auf erlassenen Ausruf bis jetzt 40 junge l Männer eingelreten und unter Epilevlucden und Irren tbälig ! sind. Ta aber in den sächsischen Anstalten nach und nach etwa 230 Pfleger gebraucht werden, so suro weitere An meldungen erwünscht uns zwar sind dieselben zu richten an den Leiter des PfleghauscS, Pastor Böttcher in Hockweitzjchen, Post Klosterbuch bei LeiSnig oder an den AnstaliSdircclor l*. Beßtcr in Bräunsdors, der mit der Einrichtung der Pslegeranstalten beauftragt ist. Nunmehr soll auch eine Schute jür Pflegerinnen errichtet und am l. Lctobcr in Hudcrtilöbnrg eröffnet werde», wo stch nuter mehr als 2000 meist weiblichen Kranken, Alten. Gebrechlichen^ Siechen. Schwachsinnigen, Blöden nr Irren vcm KindcS- tnS zum GrcisenaUer reichliche Gelegenheit zur Ausbildung im Dienste der Barmherzigkeit bietet. Wer dem Beruf einer Pflegerin sich widmen will, muß gesund, womöglich nicht unter 17 Jahre alt und zur Arbeit willig sein. Die Pflegerinnen trage» gleichmäßige Tracht und erhalten während drei monatiger Probezeit freie Station (Wol,innig und Schlai- slätte bei dcn Berxfl-gten, Kost, srew Mecicin und ärztliche Bebandlinia, srci:S Waschen der Wäsche) und ein wöchent liches Taschengeld; die auSgebildeleu Pflegerinnen erhalte» außer freier Station auch freie Kleidung und einen an gemessenen Gehalt; für eine angemessene Altersversorgung wird Fürsorge getroffen werden. Schriftliche Gesuche um Ausnahme in die Pstegerinlieilschnle mit kurzer LebcnS- bcschreibung, begleitet von einem obrigkeitlichen Nachweis der Unbescholtenheit und womöglich von eine», Zeugnisse eines Geistlichen oder einer sonstigen BertrauenSperso» sind zu richten an Ansialtsdirector k. Beßker in BräunSdors bei Frciberg. — Der Holzhändler Höhne in Dresden, welckor im Verdacht stand, daS in seiner Holzhandlung in der Nacht zur Mittwoch ausgebrvchene Feuer selbst angelegt zu haben, ist wieder auS der Haft entlasten worden. -s Dresden, 24. August. Raubmordversuch. Heute Abend in der 6. Stunde ist die Gattin eines aus der Elisen- i straße wohnenden hiesigen RechtSanwaltS in Abwesenheit« ihres ManncS von einem Strolch meuchlings überfallen und lebcuSgesährlich verletzt worden. Ter Letztere — ein erst vor Kurzem auS dem Zuchthaus zu Görlitz entlassenes Subjekt — batte in die Wohnung dcS belrcff-nd:n NechlSanwaltS Einlaß begehrt, unter dein Vorwände, ei» zu vcrmictbendcS Ziiilincr zu besichtigen. Als die in der Wohnung allein anwesende Frau im Begriffe war, dem Unbekannten das Zimmer zu zeigen, ergriff dieser ein nebenan i» der Klicke liegendes Beil und schlug damit auf die Ahiiungülose unbarmherzig loS, bis sie zusauimcnbrach. Aus daS Hilsegcschrei der Uebersallenen eilten mehrere im Hause wohnende Personen herbei, denen eS gelang, den die Flucht ergreiscnde» Verbrecher dingfest zu mache» und dcn Händen der Polizei zu überliefern. Bei seinem ersten Verhör gestand er ein, daß er die überfallene Frau habe umS Leben bringen wollen, uni in der Wohnung zu stehlen. Sein Opfer wurde zwar noch lebend, aber auS zahlreichen Wunden blutend, mittelst SiechkorbeS nach dem Carolahause gebracht. v. Pirna. 24. August. Im königliche» Hoflager zu Pillnitz trifft man die umfassendsten Vorbereitungen für den am Montag stattfindenden, allgemein mit größter Freude erfüllenden Besuch Sr. Majestät deS Kaisers Wilhelm, dessen Hicrherkunst dabei so recht dem samiliären Zusammen sein mit unseren Majestäten und den erlauchten Angehörigen derselben gilt. Der Kaiser hat dem Vernehmen nach den lebhaften Wunsch geäußert, jeden größere» Prunk zu ver meiden; immerhin steht aber schon durch die Ovationen der jedenfalls massenhaft zusammenströmenden Bevölkerung eine Huldigung der großartigsten Nalnr zu erwarten. Ueberall spricht man nur noch von ciescm Kaiserbesuch, und sicher werden sich daher am Montag schon von früh an Tausende in Bewegung setzen, um aus dcn Straßen gen Pillnitz bez. in der Nähe deS königlichen Schlosse» selbst ein günstige» Plätzchen zn erhalten und Zeuge werden zu können von der Ankunst deS jugendlichen Hohenzollern-Monarchen. Hoffentlich ist diesem mit größter Spannung erwarteten Kaisertage nun aber auch daS historische „Kaiscrwetter" beschicken. — Ihre kvnigl. Hoheit die Prinzessin Mathilde ist au» Schloß Primkenau, wo sie glückliche Stunden verbrachte, wieder in der Billa zu Hosterwitz ringctrofscn. Sie über bracht« die herzlichsten Grüße der sckleSwig-holsteinischen HerzogSsamilie, mit welcher unser Hof während der letzten Winter bekanntlich in sehr inoige Verbindung trat. — Der „Krieg im Frieden" hat auch in de» letzten Tagen durch verschiedene größere militairische Hebungen unserer Artillerie-Garnison in Ver bindung mit Abtheilungen de» 1. Feldartillerie-Regiments tu DreSde» wieder «ne lebhaft« Fortsetzung grsnnoen. Dem dabei am gestrigen Donnerstag in der T«gend vo« Lockivitz veranstalteten betreffenden Manöver, bei dem c» eine lebhafte Kanonade gab. wohnte der Commandeur der sächsi schen Artillerie-Brigade. Generalmajor v. Schw-ingel. bei. Am heutigen Freilag manovrirte man dann wieder in der Gegend von Großsedlitz. —Tie vo» der Pirnaer Vereins« bank übernommene Centralstelle der vereinigten Cotlaer SleinbruchS-Jnhaber, von welcher Unler- nebmlmg bereit» früher an dieser Stelle gesprochen wurde, soll nach einer Veröffentlichung im hiesigen „Anzeiger- nun mehr definitiv am t. October eröffnet werden. Für dcn Verkehr zwischen den genannten Besitzern und den Interessenten de« Baufachs dürsten sich durch diese Einrichtung mancherlei Erleichterungen ergeben, desgleichen in Bezug aus die Gleich heit in der Preiöiiormiruiig. — Am 22. d. M., Vormittag» gegen 10 Uhr. ist der auch in weiteren Kreisen alS tüchtiger Oekonom bekannte Gutsbesitzer Herr Gottlicb Friedrich Sohr in Pretzschen dorf bei Pirna auf seinem, >/, Stunde von seinem GutS- gehöste entfernt gelegenen Felde beim Mähen vo» Hafer, in folge ScheucnS und Durchgehen» der in die Getreive-Mäh- maschliie cingespaunten Pferve, unter die gedachte Maschine geratden u»t> hat sich derselbe hierbei am Unterleib« und an de» Beinen kermaßen verletzt, daß er ungeachtet sofort herbei» gezogener ärztlicher Hilfe Nachmittags >/,4 Uhr ln seiner Wohnung an dcn Folgen der Verwundungen verschieden ist. Der Genannte war erst 53 Jahre alt. su»g>rte als GntSvor- sicher für daS dem Eonsortium gehörige dasige Rittergut und war als Vertrauensmann sür die land- und forstwirtbschast- licbe BcrufSgeiiossenschast gewählt; auch hatte derselbe die Function des Direktors für dasige Sparkasse inne. Endlich erhielt der Verunglückte i»r Jahre 1836 in Anerkennung seiner Verdienste aus dem Gebiete der Landwirthschast durch Se. Majestät den König daS Albrechtökreuz. Meißen, 24. Auonst. Die oft und mit Recht geführten Vc'ck.w-'-.de:i der Anwohu r der Ecke über das lange anhal tende Pfeifen der Dampscr scheincir nicht nur diesem llebelsiand nicht zu sieucrn, sondern ihn vielmehr zu vergrößern. Die Beschwerten über daö lange Pfeifen mehren sich von Tag zu Tag. Zur Abstellung dieser Ungchöriakeit giebt eS nur ein Mittel, und zwar die Beschwerde bei der Vorgesetzten Be hörde. weiche gewiß sofort eiirichrciten wird. Die Vorgesetzte Behörde ist die königliche AmtShauptmannschasl Meißen. — Aus Robsckütz bei Meißen wird vom 23. August gemeldet: Gestern Mittag 12 Uhr entlud sich über untern Ort ein heiliges Gewitter mit wolkcnbruckartigem Regen, wie solcher seit 1866 nicht erlebt worden ist. In Strömen ra»schte der von heftigem Winde gepeitschte Regen hernieder, während der Donner ununterbrochen dazu rollte und grollte, occ Regen dauerte höchstens 20 Minuten, siel aber in solchen Massen, daß binnen wenigen Secunde» alle Straßengräben iibenuscn und sich da» Wasser eigene Wege baiwle ::nd vieliacbcn Scdaden verursachte. Am meisten wurde der Gutsbesitzer Pickard hei»,gesucht. Bei diesem strömte daS Wasser. auS dem sogen. Ziegengrund kommend, zur Hinteren Sralllhür hinein, so das; dir Kühe bis nn den Bauch im Wasser uauden, und zur HauSthür wieder heraus in den von einer Mauer umgebenen Garten, diesen in einen Teick verwandelnd. Gleichzeitig lies vaS Wasser in Scheune und Keller, wo die Milckäsche lustig hcrumsckwammen. Die Dorsslccße entlang, so breit diese ist, rauschte daS Wasser fußhoch, und nur mit Mühe konnte der Herr Vorstand Franke dasselbe durch vorgest>.mliile Breter vor dem Eindringen in sein Haus abbaltcn. Auch der harmlose Saubach, welcher das Wasser vo., dcn Fluren Alt- und Neurvbsckütz und Lvlhai» saiP'.'.icllc, war zum reißenden Strom angeschivollcn und führte in seinem Strudel nanientlich vom R tterzute stammende Hascrgarbcn und Kartoffel» in ziemlichen Mengen nur sich fort. Planen, 23. August. In zwei Schweinen, welche gestern im diesigen Schlachlhause geschlachtet wurden, sind von den Trichine,ibeschauern Herren Ernst und Lorenz Trichinen gesunden worden. Die Schweine waren bei der Trichinen- vcrsicheruiigScasse der hiesigen Fleischer-Innung versichert. Ans dem Erzgebirge, 24. August. Mit Rücksicht aus die Feier dcS SedantageS war von mehreren ErzgebirgS- Zweigverciiien der Wunsch ausgesprochen worden, daß die Generalversammlung des ErzgebirgSvereinS, die am 2 September i» Glauchau abgeballc» werde» sollte, verschoben werden möchte. Der Gesammlvorstanb de» Erz- gcbirgSvereins hat daher in Uebcreinslimiiiiliig mit dcn Glauchaner Zircigvcrein zur Abhaltung der Delegirten- und Generalversammlung dcS ErzgebirgSvereinS den 8. und 9. September bestimmt. — Die Sladt- gemrinde Schwarzenberg hat zur bester« Abrundung ihres WaldbesitzeS ein Waldgrundstück in der Groß; vo» 1,123 bn zum Preise von 3300 anaekaust. Geyer, 24. August. Preißelbeeren. Heute am BartholomäuSlage worden in verschiedenen städtischen und königtichcn Forsten die Preißelbeeren ausgcthan, d. h. daS Sammeln wird gestattet. Die Maßregeln des PflückcnS der halbreisen Beeren zu untersagen ist nur zu begrüßen, doch dürste eS sich verlohnen, sie über daS ganze Gebirge auszu- dchnen. Sahen wir doch bereits vor 4 Wochen die bekannten Wägelchen mit künstlich im Keller nachgereistcn Preißelbeeren in den Städten de» NiekerlandeS, wo eben die Beere nicht gedeiht. Derartig zur Reise gebrachte Früchte sind weniger schmackhaft, halten sich gesotten kürzere Zeit und bedürfen beim Anrichten mehr Zucker alS die am Stocke auS- gcrcistc Beere, die von heute an zum Verkaufe ausgcboten werden kann. Annaberg, 24. August. In der heutigen Stadtverord netensitzung kam die Frage betreffs Erbauung eines Theaters zur Berathunz. Nach lebhafter längerer Aus sprache wurde seiten» der Stadtverordnetenversammlung ge- nehmigt, daß die Stadt zur Errichtung des Theaters 35 000 .6 gewährt. Luqau, 22. August. Glaubwürdiger Aussage nach hat unser Militairvcrcin noch nachträglich zu seiner Siiber- seier eine besondere Auszeichnung ersabren. Seine Majestät der Kaiser hat ihm durch die preußische Gesandtschaft in Dresden einen hochfeinen Fahnennagel und eine prachtvolle Schleife in deutschen RcichSsarben unter Begleitschreiben über mitteln lassen. Chemnitz, 24. August. Heute, Freitag, Nachmittag entgleiste auf der Bahnstrecke Cbemnitz-Borna- Leipzig zwischen Bahrmühle und Chemnitz der um 11 Uor 30 Min. von Leipzig abgehende, um 2 Uhr 2 Min. hier fällige Personenzug. Der Tender und die 8 Wagen dcS ZugcS sollen 70 bis 80 m auf den Schwellen gefahren sein, während die Locomotive auf den Schienen blieb. Schon neigten sich die Wagen zum Fallen, ein großer Theil der Milsabrenken sprang aus den Wagen heraus, da gelang e» glücklicher Weise den« Locomotivsübrer, Len Zug zum Stehen zu bringen. Von der Station Chemnitz wurde sofort ein Extrazug nach der Unsallstelle abgclaffen; derselbe brachte ungefähr 50 Personen HilfSmannschastrn dorthin und hotte t>e Passagiere de» verunglückten Zuge», von denen glücklicher Weise keiner eine nennenSwerthe Verletzung erlitten hak, nach Chemnitz. Der Zug, welcher um 3 Uhr 10 Min. nach Leipzig abzugeben hat, mußte auSsallen. die nach Leipzig reisenden Personen wurden Über Gößniy und Döbeln be- sörvert. Man hoffte, die Verkehrsstörung bi» heute Abend beheben zu können. (Chemnitzer Tagebl.) — Der Gewerbeverein zuPenig unternahm am vorigen Montag einen Ausflug nach Leipzig zur Besichtigung de» neuen «Schlacht« und Liebkose», de» SiegeSvrnkmal» und der Riebecksschen Brauerei in Reudnitz. Au dem Ausflug «ahmen über SO Personen tbeil. Burgstädt, 22. August. Vor Kurze« veranstaltete« einige hiesige Briestaubenzüchter wiederum eia Fliegen, und zwar aus der 300 Im, betragenden R««l« Aschaffruburg- LurgstSdt. Die THIerche» wuroen am' Montag früh 8 Uhr 40 Minuten in Aschaffenburg in Freiheit gesetzt und selbigen Tage» Mittag» 1 Uhr 45 Minuten trafen die 2 ersten Luslsegler in ihrem Schlage ein. Bezüglich de» Fliegen» aus der Strecke Scbweinsurt-Burgstädt am l5. d. M. ist zu erwähnen, daß ein« Taube ihr Ziel verfehlt hat; dieselbe wurde bei regnerischem, trübem Wetter am 16. d. M. in OberrcinSdors in Hessen eingesangen und Nachricht anher gegeben. — Für nächsten Sonntag ist die Strecke Mainz- Burgstädt (Eiilfernung 350 km) in Aussicht genommen worden. Der Ausflug erfolgt durch die Commandantur der Festung Mainz. Wurzen, 24. August. Eine bedeutend große Reise mittelst Dreirad hat am vorigen Sonnabend der jüngste Sohn eine» hiesigen Fabrikanten, Herr Hermann Kan iß,' angctrcten. Derselbe fuhr genannten Tag« früh >/,6 Uhr hier ab über Torgau, CotlbuS, Guben, Cressen, Bcnlschen nach Posen, wo er bereits am 19. August Abend» einlras. Bon hier au» ging die Fahrt weiter nach Marienwerder, unr seinen daselbst in Condition stehenden Bruder zu besuche». In Marienwerder traf er wohlbehalren am 22. August Ab eins ein. Heute am 24. August ist der beherzte Fahrer bereits in Danzig und fährt nun an der Ostküste entlang bi» Stettin, von wo auS er über Berlin zurückkehren wird. Trotz ge schäftlichen Aufenthalts in verschiedenen Städten will er die unlcrnommcne Reise in circa l5 Tagen vollenden. Gewiß eine rühmenSwerthe Leistung aus dem Dreirad. --- Im Auftrag de» niederösterreichischcn LandeSauSsLnsse» hat unlängst 1)r. Joses Krayatsch, der Leiter der nieder« österreichischen JrrrnanstaltSfiliale zu Kierling-Gugging, der ersten Irrenanstalt mit landwirthschastlichcm Betriebe in Nicderösterreich, eine Anzahl der größeren deutschen Irren häuser besichtigt und im engeren Freundeskreise einen Reise bericht über den Besuch einiger deuischcr Irrenanstalten ver- tbeilt. In seinem Bericht giebt 1)r. Krayatsch u. a. folgende anmulhige Schilderung ans der Meierei Zsckadraß der sächsische» LandeS-Jrrenheilanstalt Colditz: .Die vormittägige Arbeit ist zu Ende, die Kranken, gegen 250. kommen in Ablheilnngcn vo» den Fe'-Vern. Die Bespannungen, von dcn Kranken selbst geleitet, fahren zu einem großen Meier- Hose, der einen Bichsiand von ungesahr 40 Kühen, 6 Zugochse», 4 Paar Pferden und 30—35 Schweinen beherbergt. Zu gleicher Zeit kommen andere Patienten niil kleinen, zwci- räderigen Speisewagen, die mit dopxclwantizen Kess-l» daS MittagSmabl aus der Dampskücbc der eine halbe Stunde enlsernten Centralansialt Colditz bringen und Alles vereinigt sich in einer groß n ehemaligen Gesindcstiide deS M-ierhoscs zum gemeinsamen Mahle, daS durch ein kurzes Gebet e:il- geleitet wird. Dampsende Schüsseln voll dick eingekochtcr Petersiliensuppe mit eingeschnittenen gleischstücken, Brod nnv Bier und darnach eine ungewöhnlich große Menge Kaffee werden mit gesundem Appetit verzehrt und belle Freud: glänzt au« dcn Zügen der armen, dcS kostbarsten Gute». oeS Verstandes, beraubten Menschen, die hier gesunden, waS ibnc» gefehlt: ein sorgloses Leben der Arbeit, sern von dem Getriebe und den Leidenschaften der Welt. Zsckadraß selbst ist ein ncttgehalteiies, zu Colditz gehöriges Dorf, daS beim Ankauf dcS alte», nunniehr zur LandeS-Jrrenheilanstalt adaplirten Schlosses bebuss Anlage einer Cclonie für die Leitsamen und Arbeitsfähigen unter den secundairen Psychosen und gemeingesährlichcii Idioten der Hauptanstalt mitcrworbc» wurde." Ucberraschcnd wirkte aus de» Besucher daS Zu sammenleben der Kianken mit dem Reste der OrtSangehörigeu. d. i. solcher, die infolge allzu großer Forderungen bei dem Verlause ihrer Grundstücke noch im Besitze ihres AnwesrnS im Dorse blieben. Die Tag» und Schlasräume der durch schnittlich einstöckigen Bauernhäuser sind einfach, doch freund lich, die Wände reinlich, weiß getüncht, vr. Krayatsch ist einer der eifrigsten Vorkämpfer sür die Verwendung der Irren im landwirthsckiastlichen Betriebe und er schließt seinen Bericht wie folgt: «^schadraß zeigt so recht die Vortbcile deS neuesten Systems der Colonien mit landwirthschastlichcm Be triebe, der Irrenanstalten der Zukunft. Die Colonisten sind weit mehr vo» einander gesondert, als die Bewohner der ge schlossenen Anstalten, der Verkehr unter ihnen ist bei der größeren Ausdehnung der Wohn-, Schlaf- uns BeschästigungS- räu»,e ein friedlicher, oft freunvschastlicher; die Kranken gruppircn sich nach ihren Neigungen, fühle» sich freier. Die Beschäftigungen sind meist in freier Lust, inmitten de» länd lichen Verkelirölebciiö; man kann ihnen ein gewisses Maß von Selbstständigkeit in ihrer Thätigkcit überlassen. TicS alle» ist ein Sporn z» regem Floße, eine Triebfeder zur Selbstbeherrschung, zur Freudigkeit an der Arbeit, zur Hoff nung aus die Rückkehr in die Häuslichkeit." lSoc.-Corr.) Königliches Landgericht. Ferien-Strafkammer -4. I. Der Maurergeselle Berihold Heinrich Franz W illickm WechSu ng aus Berlin war beschuldigt, im Juli d. I. seiner Winhin in Qurze» ans einer verschlossen gewesene» und nach Inhalt der Anklage vom Angeklagte» gewaltsam geöffneten Kisle ein Jaquet entwendet zu daben. Der Angeklagie, welcher am Tage »ach dem Diebstähle balle abreisc» wollen, machte zwar alle Anstrengungen, das ihm Lchiildgeiebene in Abrede zu stellen, allein nach dem Ergebnisse der Haupwei Handlung wurde Wechsung sür übcrsührt erachtet und unter Annahme mildernder Umstande zu 8 Monaten Gesänguiß. st rase und 2 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurtheilt. Ter Gcrichtshoi bestand aus den Herren LandgerichtS-Dircctor Bausch (Präsidium), Landgerichtsräthen Wals» Schubarth-Eugelschall, Büttner nnd v. Sommerlatt II; die Anklage führte Herr Staats anwalt Meißner. II. Die bereits bestrafte Auguste Bertha Bornitz ans Zangen berg bei Zeitz war abermals wegen Diebstahls unter Anklage gefüllt. In der Zeit vom 10. März bis 16. Mai d. I. hatte die Angeklagte bell» Gasnvirth R. in Äreiz außer einigen Kleinigkeiten eine Baarschasr von 30 entwendet. Der Barnitz konnte nach dein köange der Hauptverhandluog die Schuld nur bezüglich der einen Falles, in welchem es sich um ein unbedeutendes Object bandelte, nachgrwiesen werden, so daö sie unter Annahme mildernder Umsläiide zu 1 Woche Gesangnißstrafe verurtheilt wurde, aber auch nur wegen cinsachen Diebstahls, da der Rücksall nicht positiv scstgcstellt weiden konnte. Im Uebrige» erfolgte Freisprechung der Angeklagten in Bezog aus die übrigen Delikte. III. Die ebenfalls wiederholt bestrafte Dienstmagd Emma Minna Burkhardt auS Bach bei Wurzen hatte am 19. Juli d. Jahres der verehel. G. in Gohlis, bei welcher sie gewohnt, einen Geld betrag von 2 entwendet, weiter aber derselben Verletzten unter falsche» Vorspiegelungen über ihre Vermögen-Verhältnisse re. in vier Fallen Geldbeträge von verschiedener Höhe abzulocken verstanden. Die Angeklagte wurde nach dem Ergebnisse der BeweiSausnahme in sSmmilichc» unter Anklage gestellten Fällen sür schuldig erachtet. Da» Gericht billigte ibr indessen noch einmal mildernde Umstände zu und vernrtheilte sie z» 6 Monate» Gesän g nißstrase, wovon ein Theil durch die UnlcrsuchungShast alS bereits verbüßt erachtet wurde. Der Gerichtshof bestand an? den Herren Landgericht-direktor Sieber (Präsid.), Landgerichts-Räthen Metjch, Gcuber, v. Sommer, latt I. und Assessor Hehler; die Anklage sührte Herr Staalkauwal!» schastr-Asseffor vr. Leißner. Vermischtes. — Apolda, 24. August. Der projectirte Bau einer neuen Kirche wird jetzt i» allen Kreisen lebhaft besprochen, daS dazu angesammelle Capital >st bereits bi» aus 208 000 gestiegen, und darf man nun wohl an den Beginn de- Baues denken. Leider hat sich bi» jetzt rin paffender Platz noch nicht gesunden, Apolda hat gar zu wenig geeignete Plätze, auch sind di« Meinungen darüber so sehr getbeilt, daß die Frage: wohi«? noch vielfach vrntilirt werden dürste, ehe man zu einem entscheidenden Beschluß kommen wird. Eine im Auftrag de» Kirchgcmeinve-VorstandeS von dem Landbau- meist« Weihe in Dermbach, welcher Autorität in diesem Fache ist, rotworsene Skizze ist für 1200 Sitzplätze für Er wachsene und 250 für Kind« berechaet und da« Bau-Capital mit 250 000 ^k veranschlagt' die «och fehlend« Bausumnie hofft man durch weiten fretwillige Beiträge zusammen ru »ringen. Bern kerüh seiner zahlr. versit von v. G haue, dcS Bibli Kais auS i beabs Alp> Man gesell stieg. fand, T «soll Feld. ein i Haus dunkl sonde nun mitte Bro kenn! Niltt! schaff stets Aich mit dara in o S»n i»rü Ä der! din> (Bei
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