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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-26
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1888
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Zweite Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 239. Sonntag den 26. August 1888. 82. Jahrgang. Der Ritterschlag in Lonnenburg. n. * lieber die in Sonnen bürg staitgesundcnen Feierlich keiten berichtet die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" von > dort vom 24. d. M. ausführlicher noch wie soigt: Ort und Schloß Sonnen bürg waren seit Kursürst Feiednch's I. Zeiten Ordens,tut gewesen, gehörten zu dem reichen Besitze, welchen der Johanniterorden, von dem erste» askanischen Markgras,n in die Mark gerusen, um hier eine Germanisirungsausgabe zu ersüllen, theils durch Vermächtnisse adeliger Familien, theils durch die Güter des ausgehobenen TempleroroenS in der Mark Brandenburg er worben batte. Mit der Eroberung Jerusalems durch die Kreuz- zügler, durch die dadurch hervorgerusenen Kämpfe mit den Ungläubigen hatte sich die Spitalbrüdcrschast der Johanniter zu einem Ritterorden umgestaltet, derei, letzte Etappe in der Weltgeschichte da- Großmeister, thum von Malta war. Der Besitz des Ordens, der sich über die gesummte katholische Christenheit Europas erstreckte, war in Lcnids- mannschasten — Zunge» — gelheilt, über jede dieser herrschte ein Bailli, das heißt ein Verwalter, und so wurden die ihm unter- gebenen Districte nach ihm Balleyen genannt. So ein Balley war der brandenburgische Ordenssitz, der bis in das 14. Jahrhundert unter dem Obermeister der Johanniter deutscher Zunge, unter dem Großprior von Deutschland, später unter demjenigen von Heiters- heim stand. Aber schon um die genannte Zeit hatte sich die Balley Brandenburg vom Convente der späteren Malteser und deren Groß meister getrennt, war mit dem Großprior deutscher Zunge nur in sehr losem Zusammenhänge geblieben. Aeußerlich trat dies hervor durch die Wahl eine- OrdensgebieligerS der Balley — einer Herren Meisters, einer Würde, die keine andere Zunge der Johanniter oder Malteser kannte. Magister, d. h. Meister, hieß der Hüter und Bor- steher des Spitals zu Jerusalem. Dieser Titel ging auch aus das Oberhaupt des Ordens aus Rhodos und Malta über. Herr Meister wurde der Ordensgebietiger der Balley Brandenburg angercdet, und diese Anrede wurde zur Bezeichnung der Würde. Man könnte auch annehmen, daß damit auch der Meister der Herren, d. h. der Ritter bezeichnet wurde. Während die sich von ihrem letzten Großmeistcrsitze aus Malta Malleserritter nennenden Johanniter aus Cypern, dann aus Rhodos und zuletzt aus Malta gegen die Ungläubigen ein Leben fort währenden heißen Kampfes zu sühren gezwungen waren, führten die Johanniter in der Mark im Besitze ihrer fetten Kommenden ein recht friedliches und bequemes Dasein. Von dem eigentlichen Geiste des Ordens, von den Knechten der Armen Christi, wie sich die Jo hannitcrgcmeinschast anfänglich nannte, war kaum ein Hauch mehr zu verspüren. König Friedrich Wilhelm IV. gebrauchte von diesem Zustande ein sehr drastisches Wort, das wir hier »m so weniger wiederholen wollen, als der Orden, seit seiner Wiederauscichtung von dem ursprünglichen Geiste der Stiftung wieder ersüllt, den Ge- danken wcrkthätiger christlicher Liebe durch die That zu so hohem ruhmwürdigen Ausdruck gebracht hat. Die Glocken von der Ordenskirche läuteten, und aus den um- liegenden Kreisen war unsäglich viel Volk zusammengeströmt, um den jungen Kaiser, den neuen Landesherr» zu sehen uüd ihm seinen Gruß zu entbieten. Und dieser kam — das hörte man — a»S vollem Herzen. Aber noch eine Extrafreude empfand das Volk darüber, daß zwei Brüder so sichtlich im Herzen einkrächtiglich zu sammen sind, wie hier der Kaiser und Prinz Heinrich. Sie saßen allein im offenen Wagen, der von vier prächtigen Rossen aus dem Marstall aus Berlin gezogen wurde und dem ein Spitzreiter voran ritt. So fuhren sie vor dem Ordensjchlosse vor, an dessen Schwelle der Gebictiger des Ordens, der Herrenmeister Prinz Albrecht, um geben von den Würdenträgern des Orden-, den Landesherrn empfing Den Gemächern deS Herrenmcisters gegenüber in der erst.» Etage des sich in drei Stockwerken auibaucnden, etwas schwersällig nus- sehendcn OrdenSschlosses war dem Kaiser eine Wohnung eingerichtet Als er eintrat, leuchtete ihm aus dem hohen Mittelfenster in färben prächtiger Glasmalerei das lebensgroße Bild seines hochseligen Groß voterS entgegen; zu beiden Seiten desselben sind die Büsten Kaiser Friedrich'- und des jungen Kaisers eigene aufgestellt. Einen be sonderen Schmuck erhielt das Gemach durch eia lebensgroßes Bildniß Joachims von Arnim, der im Jahre 1544 Herrenmeister gewesen war. Prinz Wilhelm hatte da- überaus schöne Bild früher aus dem Schlosse in Boitzenburg gesehen, und nun wurde er als Kaiser durch den Anblick desselben hier in seinem Salon überrascht. Gräfin Arnim-Boitzenburg hatte es nach dem Tode ihres Gemahls, eines so thätigen Mitgliedes deS Ordens, zum bleibenden Gedächtniß in dar Ordensschloß gestiftet. Hier im Gemache Sr. Majestät des Kaisers vollzog sich eine Feierlichkeit, von der Berichterstatter nur durch mündliche Mit theilung berichten kann. Der Herrenmeister mit sämmtlichen Würden träger» des Ordens und sämmtlichen Commendatoren begab sich in das Gemach des Kaisers und übergab ihm daS bereits gestern er wähnte Jnsigne des Protectorats des Ordens, das der Kaiser an zunehmen sich bereit erklärt hatte. Am schwarzen Bande befindlich, wurde eS dem Könige von dem Herrenmeister angelegt. Mit diesem Zeichen des Ordens geschmückt, trat dann der Kaiser aus der Halle des Schlosses hinaus vor die dichte Masse deS Volkes. Unendlicher Jubel tönte ihm entgegen. Er trug den weißen Waffenrod der Gardcs dn Corps mit dem blitzenden Adlerhelm aus dem Haupte, über die Brust legte sich dar Orangeband des Schwarzen Adler- ordens, um den Hals trug er das schwarze Band und das Ordens Zeichen der Johanniter; um den linken Arm war noch das Zeichen der Trauer gelegt. So schritt er mit gemessenem Schritt durch die Menge des Volkes nach der Ordenskirche, ihm zur Seite gingen zwei Commendatoren, der Commendator für die Pro vinz Ostpreußen, Ritter deS Schwarzen Adlcroidens Gras zu Dohna Schlobitten, und der Commendator für Sachsen Frhr. v. Burgk. Beide in ihren langen Ordensmänteln von schwarzem Moirä mit dem großen achtspitzigen langen Kreuze aus der linken Seite. Der Kaiser mar umgeben vom Gemraladjutanlen General v. Wittich, dem Flügeladjutanten Oberstlieuteuant Frhr. v. Bissing, Major zur Lippe, Major v. Vietinghofs. dem stellvertretenden Hosmarschall Grafen Pückler, von seiner. Leib- und von Hospagcn A» der Pforte der Ordenskirche wurde der Landesherr von dem Super, inlendenten und dem zweiten Geistlichen empfangen und in den Thor der Kirche geleitet. Zwischen zwei Säulen war durch Draperien von schwer purpurnem Seidenstoffe mit eingewirktcn Reichsadler» und aus purpursarbencm, goldbordirtem Sammet eine Throncstrade errichtet, aus die ein vergoldeter, roth damastener Thronsessel gestellt war. In der Mitte des Chors, dem Altar gegenüber, stand der mit schwarzem Sammet über zogenc, mit dem großen weißen Kreuz geschmückte Herren meisterstuhl. In der Pause zwischen dem Eintritt des Kaisers und der Aiikunst des Zuges wendete der Kaiser der Architektur der gothischeu Ordenskirche, dem interessanten Sterngewölbe und dm vielen Wafsentasela älterer Ritter, und nicht weniger denen aus dem Hause Brandenburg seine Aufmerksamkeit zu. Dann wurde in der offenen Kirchenthür die TSte des Zuges sichtbar. Geführt vom ersten OrdenSmorschall, gingen die als Zeugen anwesenden Ehren ritter, dann solgten die Leibpagen, die aus schwarzsammetnen Kiffen die Insignien der zu Rechtsrittern aufzunehmendea Ritter trugen. ES folgte der Zug dieser. Es waren deren 104. Au der Spitzt Se. königl. Hoheit Prinz Heinrich in Marine-Uniform mit dem Bande des Schwarzen Adlerorven», ihm link- zur Seite Fürst Hohenlohen-Langenburg. Der ganze Zug bestand au» wenigsten- 200 Johanniterriitern. Der Ordcnshauptmanu, General der In fanterie v. Tresckow, trug daS Ordensschwert in der Scheide mit der Spitze nach oben. Es folgten der Ordensschatzmeister v. Zastrow und der Ordenssecretair v. Brünneck. Dann kamen der Ordenswerkmeister Graf v. Zielen-Schwerin mit dem Evaiigeliea- buche und der Oideuskanzler v. Levetzow mit dem Siegel. Weiter im Zuge gingen paarweise die Ehrencommendatoren und Lammen, datoren. Die Höhe deS Zuge- ward daS Erscheinen des Herrea- meisterS, Sr. königl. Hoheit des Prinzen Albrecht. Heber der Dragoneruniform trug der Herrenmeister dm langen schwarz, fammetne», mit weißem Atlas gefütterten Mantel mit dem großen weißen Kreuz aus der linken Seite. Die Enden des Mantels wurden von zwei Leibpagen getragen. DaS Haupt bedeckte ein niedriger fchwarzlammetner Hut mir einer weißen Straußenfeder. S!S der Lerrenmeffter seinem Stuhle genabt war, neigte er sich vor dem Kaiser und entblößte da- Haupt. Dann »ahm er seinen Sitz ein. Vorher warm Prinz Heinrich und sämmtliche Ritter mit tiefem Beugen vor dem Kaiser vorübergegangen. Ja dem laugen Zuge waren alle Hof-, Civil« und Mtlitair- Uniformen de» preußischen Staate» vertreten, auch auswärtiger Staaten, deutscher wie außerdeutscher, so Ungarn wie Rußland in Angehörigen der baltischen Provinzen, viel vertreten war selbst, verständlich die roth« Iohanutter-Unisorm mit dem weißen Rever». Papst Alexander IV. hatte den Johannitern den rothen Waffenrod gegeben mit dem weißen Kreuze von Jerusalem, demselben, daS auch daS HauS Savoyen und jetzt das Königreich Italien im Schübe führt. Daher Weiß und Roth. Zu House, sonne der Waffenrock und die Uniform der Ritter abgelegt war, tiug der Johanniter das schwarze Mönchsgewand zum Andenken an das bärene Kleid Johanne- des Tänsers mit dem weißen Leiiitnkranz aus der Herzseite, daher Schwarz und Weiß, daher der schwarze Mantel, daher das Kreuz von Linnei, um die Armuth, und Weiß, „m die Reinheit des erzen- anzudeutcn, wie die acht Spitzen de- Kreuzes die acht cligkeite». Es begann die Liturgie, während deren der Kaiser und der Herrmmeister das Haupt unbedeckt hatten. Zum Beginn des Ritterschlages trat Se. königl. Hoheit Prinz Heinrich vor den Herrenmeistcc hin. Markig und vernehmlich schallte dessen Frage durch die in allen Theilcn gefüllte Kirchenhalle — die Frage: „Was ist Euer Begehr?" Gleich vernehmlich er folgten im Namen aller auszunehmendcn RechtSritter die Worte des Prinzen: „Die Ehre zu haben, in die Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens Sanct Johannis vom Spital zu Jerusalem als RechtSritter aus- und angenommen zu werden." Der Bescheid de- Herrcnmeisters lautete: „Die Aus- und Annahme sei Euch gewährt, wenn Ihr den Ordnungen unserer Äemeinschast Nachkommen und Euch Verhalten wollt, wie eS ehrlicbcnden Rittrrbrlldcr» geziemt." Der Ordenskanzler verlas nun die süns Gelübde, deren Fassung für Ausländer in einem Absätze eine von der sür preußische Staats angehörige geltenden etwas abweichende ist. Diesen Gelübden, ebenso wie dem Handschlag, den der Aufzu»el»nende dem Hercenmeister und den Commendatoren weiht, ist, natürlich mit Abweichungen, daS alte OrdenSceremoniell deS Großmcisterlhums von Malta unterbreit.t. Beim Ritterschlag trat der Herrenmeister vor eine Säule zwischen dem Thron und dem Altar. Der Ritter kniete, von zwei Lommen- datoren geführt, vor dem Herrenmeister nieder und empfing mit dem bloßen Schwerte drei Schläge über die linke Schulter zum Zeichen, daß dies das Letzte sein soll, das er leide» und dulden dürfe; dabei sprach der Herrenmeister die Worte: „Besser Ritter als Knecht", und dazu ertönten voni Chore herab Trompctensansaren. Alle diese Vorgänge, die einer nüchternen Anschauung vielleicht als eine leere Ccremonie erscheinen mögen, zeugen von einer Symbolik tiefliegender, das Wesen des Christcnthums verklärender Gedanken. Vieles aus dem alten katholischen Ordensccremoniell hat bei der Ausrichtung des Ordens evangelischer Zunge bei Seite gelegt oder umgeändcrt werden müssen Aber der Grundgedanke ist zu Sonncnburg, zu Jerusalem wie aus Malta derselbe geblieben, näm lich eines Rittcrthums Christi, zum Heile Derer, die da leid n; die Lösung, um eS modern auszudrücken, einer socialen Ausgabe. Der Mantel von schwarzem lasset mit dem weiße» Kreuze, in den der RechtSritter nach dem Ritterschlag mit den Insignien, den goldenen Adlern zwischen dem weiße» Balkcnkrcuze und der preußi schen Königskrone darüber, eingekleidet wurde, ist eine Erinnerung an das einfache Mönchsgewand, in welchem die Ritter von St. Jean ihren Dienst am Bette der Kranken verrichten mußten — eine Mahnung, wie folgt: Trag' den schwarzen Ordensmantel Mit dem weiße» Kreuz bedeckt, Daß er rein und ohne Flecke» Euch dereinst im Grabe deckt. Ter Superintendent von Sonnenburg hielt am Altar die bei Ritterschlägen übliche Rede. Als der Segen gesprochen war, geschah etwas, daS im Programm nicht vorgesehen, von der ganzen großen Versammlung vielleicht nicht geahnt war und als hochergreisentes Moment lange Jahre in der Erinnerung sortlebe» wird: Se. Majestät der Kaiser trat vor den Allar —die jugendliche Mannes gestalt in der weißen Uniform mit dem blitzende» Silberhcli» aus dem Haupte, stand er an der heiligen Stätte, dem Kreise der Ritter daS Antlitz zugcwandt; eine Lichtgcstnlt eines vollen und wahren Ritters, zog er den blitzenden Säbel und sprach mit lauter Stimme: Wie vor fünf Jahren an dieser Stätte Mein Hochseliger Vater im Austrage des Hochseligen Königs Wilhelm der Einführung des Durchlauchtigste» Herrenmeisters beiwobare und dem Orden Schutz und Schirm versprach, so gelobe auch Ich an dieser Altarstälte als König von Preußen und als Protektor dem Orden und allen seinen Angehörigen in Meinen Landen Meinen Königlichen Schutz; so wahr Mir Gott Heise! Mit dem Anienk sank des Säbels Schneide wieder in die Scheide Es mag wenig Schlösser geben, deren größter Raum mit so vollem Rechte de» Namen eines Rittersaales verdient, wie der des Ordensschlosses zu Sonnenburg. In welchem Zustande das Schloß noch im Jahre 1856 sich befand, mag man aus dem vortrefflichen Buche des Geh. Hosraths Herrlich über „die Balley Brandenburg' lesen, auch über die in immer größerer Ausdehnung sich verbreiten den Leistungen des Ordens, in den drei Kriegen sowohl als im Frieden in der Thätigkeit der 36, namentlich aus dem platten Lande errichteten Kranken. und Siechenhäuser, die im Jahre 1885 7818 Personen verpflegt und ärztlich behandelt haben. Die jetzige Gestalt des OrdenSschlosses in Sonnenburg mag ein Hinderniß sür den frisch in seinen Ideen erblühenden Orden sein. Unvergessen sei dabei all das Große, das der letzte Herrenmeister Prinz Karl von Preußen und seine Ge niahlin Prinzessin Marianne dem Orden und seine» Zwecke» er wiesen haben, durch Geschenke, durch reiche Vermächtnisse und durch daS, war kein Geld ersetzen kann: durch das innere Interesse des Herzens. Das lebensgroße Bild des letzten Herrenmcisters, des Prinzen Karl von Preußen, ziert auch de» Rittersaal mit seinem mächtige» Tonnengewölbe, seinen hohen bunten Fenstern. Hier unter den Bildnissen der früheren Herrenmeister der Balley, der Großprioren deutscher Zunge, der Großmeister von Malta, hier war die Festtafel errichtet, an welcher der Herrenmeister, der Kaiser und Prinz Heinrich inmitten der evangelischen Ritterschaft deS Spitals von 'ierusalem saßen, hier beantwortete Se. Majestät der Kaiser und önig, wie uns berichtet wird, den Trinkspruch des Herrenmcisters auf den königliche» Protektor dahin: Ew. königlichen Hoheit spreche Ich Meine» tiesgesühltesten Dank sür die so herzlichen Worte aus, die wir soeben vernommen. Es war Mir in der Tbat schon immer eiu Herzensbedürsniß, auch durch ein äußeres Zeichen dem hohen Orden anzugehören, welches leider erst durch Meine Thronbesteigung für mich zur Lhatsache werde» sollte. Ich bin der festen Ansicht, daß der König von Preußen auch durch ein äußeres Zeichen dem Orden angehören muß. Tue großen Ausgaben, welche Mir auf dem Gebiete der inneren Entwickelung Meines Volkes obliegen, vermag Ich nicht allein durch die staatlichen Organe zu lösen. Zur Hebung und moralischen, sowie religiösen Kräftigung und Entwickelung des Volkes brauche Ich die Unterstützung der Edelsten desselben, Meines Adels, und die sehe Ich im Orden St. Johannes in sta.tlicher Zahl vereint. Ich hoffe von Herzen, daß eS Mir gelinge» möge, im Verein mit der liebesihätigen Unterstützung deS Johanniter-Ordens, die Ausführung und Fortbildung der Hebung deS Sinnes für Religion und christliche Zucht und Sitte im Volke zu bewirken und so die hohen Ziele zu erreiche», welche Ich Mir als Ideale gestellt habe. Wir aber, die wir miteinander daS schlichte weiße Kreuz heute erhielten, sowie die, welche es schon besitzen, wir wollen unsere Gläser erheben und auf dessen Wohl trinken, der in alter Hohenzollernscher Pflichttreue, gepaart mit hingebender Aus opseruna und christlichem Sinne, den Orden zu der Höhe gebracht Hot, aus welcher er sich nunmehr befindet. Se. Königliche Hoheit der Durchlauchtigste Herrenmeister des Ordens von St. Johann vom Spital zu Jerusalem — Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braunschweig — Hurrahl Dabei trank der Kaiser auf da» Wohl des Herrenmeister» und deS OrdeuS. Solch eine Feier haben weder da» OrdenSschloß noch da» OrdenSstädtcheu tu der Neumark je zuvor gesehen. vom 86. und 87. August 1813- CrinnernngSblätter an die Franzosenzett. Der Volksstamm der Sachsen, welcher in unseren Tagen unter Führung der Heldensöhne deS König» Johann im Schlachtenwetter de- Jahres 1870/71 mit seinem Herzblute da- neue deutsche Kaiser reich erstreiten und erringen half und gegenwärtig mit seinem Könige Albert zu den festesten Stützen von Kaiser und Reich gehört, stand vor 7b Jahren mit seinen wehrsähigen Männern und Jünglingen aus Befehl seines durch eine eigenthümliche Verkettung der Umstände und Ereignisse bi» zuletzt mit Napoleon verbündet bleibenden König» Friedrich August aus der Seite der Franzosen, und e» ist lehrreich und interessant, dem jetzt lebenden Geschlechte die Erinnerung an jene trübe, traurige Zeit und einen Sachsenhelden InS Gedächtniß zurück- »urnfen, welcher für die Befreiung de» deutschen Vaterland«» vom Joch« der Fremdherrschaft die Feder mit dem Schwerte vertauschte «ud Glück, Braut und Lieb« ließ: Theodor Körner, welcher am 26. August 1813 tu einem Gefechte bet Gadebosch t» Mecklen burg erschossen wurde, also -» demsesbe. Tage, an dem djr Umgegrpd seiner Vaterstadt Dresden blutige Kämpfe sah um ihren Besitz und Tausende seiner Landsleute bluteten sür die Sache Napoleons. An Theodor Körner und an die Schlacht bei Dresden gemahnen der 26. und 27. August und von beiden, sowie den heute noch vor- handene» Reliquien und neugeschnffenea Erinnerungszeichen an die selben sollen und wollen die nachstehende» Zeilen in Kürze berichten. Theodor Körner wurde in DreSden-Ncusiadt im heutigen Körner- Hause aus der nun gleichfalls seinen Namen tragenden Straße, in der Nähe des Palaisgartens, am 23. September 1791 geboren. Er besuchte die Kreuzschule, studirte Mineralogie in Freiberg, ging 1810 nach Leipzig und ward dann, 21 Jahre alt, Hof-Theaterdichter in Wien, wo er in den angenehmsten Verhältnisse» lebte, sich auch ver lobte. Da ries Preußens König unterm 17. März 1813 zum Ent- scheidunzskampse mit dem sremde» Unterdrücker. Alles griff zu den Waffen sür Deutschlands Ehre und Unabhängigkeit, und die Frauen welt opferte ihr Geschmeide, ihr Haar aus dem Altar des Vaterlands; Körner sang: „Das Volk steht aus, der Sturm bricht los; wer legt jetzt die Hände noch feig in de» Schooß?" Die Braut und seine behagliche Stellung in Wien verlassend, trat er am 19. März in Lützow's schwarzes „Corps dcr Rache" ein, eine Freischaar, welche die Blüthe der Jugend aus dem Hörsaal, der Kirche, dem Lehrstuhl, dcr GerichtShalle vereinigte zum Kampse niit dem Erbfeind. Körner wurde ihr begeisterter Sänger, von Feldwacht zu Feldivacht quollen ihm Lieder zu, voll glühender Vaterlandsliebe, voll Frische und Feuer, welche die Nativ» zu ihren höchsten poetischen Schatze» zählt, und in der Nacht vor seinem Heldentod« dichtete er im Bwonae sein hehres Schwertlied. Körner hatte in mehreren Gesechten gegen die Franzosen unter dem erbarmungslose» Davoust gekämpft, ward am 24. April zum Lieutenant gewählt und als Adjutant an die Seite des Majors Lützow berufen. Am 17. Juni verwundete ihn bei Kitzen, einem Dorfe in Leipzigs Nähe, ein feindlicher Säbelhieb, ober schon ei»en Monat später war er wieder bei seine» Kameraden, um am 26. August früh in einem unbedeutende» Gesechte an der Straße von Gadebusch snach Schwerin durch eine feindliche Kugel den Tod fürs Vaterland zu erleiden. Seine Waffen brüder begruben ihn unter einer alten Eiche bei Wöbbelin, wo auch seine Schwester Emma und seine übrige» Angehörigen beerdigt worden sind. Dresden, die Vaterstadt des sächsischen HeldenjüuglingS und Dichters, hat sein Andenken geehrt durch ei» vom Proicssor Hähnel nieifterhast modellirtes lebensvolles Standbild aus dem Georgsplatz vor der ncuen Kreuzschulc, ciugewciht am 18. Oktober l87l. Dte aus einem Postamente aus polwtem Granit stehende 10 Fuß hohe Figur stellt Körner aus dem Wege zum letzte» Kampse dar. Das jugendliche Haupt ist in Begeisterung und Todesmuth erhoben, die Recht hält eine Nolle mit Liedern, die Linke ziebt mit Bezug aus des Dichters letztes Lied den Neitersäbel bis zum Herze» hinan. Der weit offne Reilcrmanlel läßt die Uniform der Lützower sehen, aber die Steifheit derselbe» ist getilgt durch Faltenwurf in Rock und Mantel, wie durch d>e Idealität dcr ganze» Figur. Die Unterlage zeigt i» Bronze Leyer und Schwert und den Namen Theodor Körner. Um daS Zustandekommen des Denkmals, an dessen Fuße am dies jährige» Todestage Körner's eine Gcsangsaufführung slaltfindet, hat sich der Schöpfer und Direktor deS nun auch von der Stadt Dresden angekanstcn, 1875 ins Lebe» gerufenen KörnermuseuinS in Körner's Geburt-Hause, I>r. Emil Pejchcl, große Verdienste eiworbe». DaS gedachte Museum, welches kem deutscher Jüngling unbesuchi lassen sollte, der «nach Dresden kommt, enthält eine reiche Fülle oon Reliquien aus dcr Zeit der Besreiungskriege und von Theodor Körner, wie seine» Angehörigen. Während die Lützower am 26. August 1813 im No den Deutsch, laut»- trauernd und klagend an dcr Leiche ihres Waffenbruders Körner standen, brüllten rund um dessen Vaterstadt die Kanone» im heiße» Kampse um deren Besitz, und als sich schon längst der Grabhügel unter der Eiche zu Wöbbelin über dem sterbliche» Theüe des Sängers von Leyer und Schwert wölbte, bol das Schlachtfeld bei Dresden noch einen grauenvollen, gräßlichen Anblick. Da lagen die Tausende von Gefallenen, bald einzeln, bald, wo die mörderischen Geschosse gleich ganze Schtachtreihen mit einem Male zu Boden gestreckt hatten, hausenwetse beisammen, von de» schonungslos über sie hinwegsahrende» Kanonen zum Theil tief in den durchweichten Erdboden hineingedrückt und zermalmt oder von den Husen der Pserde zertreten. Viele von den Geschossen gräßlich verstümmelt, dazwischen zahllose todtgeschoffcne Pserde. Die zweitägige Schlacht bei Dresden hatte 16—18 000 Tobte und 20—22100 Verwundete gekostet; der Versuch der Allnrlen, sich des Platzes zu bemächbgen, scheiterte durch das rasche Dazwischensahren 'Napoleons, und ihre Truppen Noten daher schon am Abende des 27. August den Rückzug an. Bei Dresden erfochten die französische» Waffen unter Napoleon den letzten Sieg aus deutschem Boden, wenige Wochen später eilten die Trümmer seiner geschlagenen Heeressäulen dem Rheine zu. Dresden und seine Umgegend halte damals schwer zu leiden. Biele Dörfer gingen bei dem Kampfe um ihren Besitz in Flammen aus. Die entsetzliche Lage der Beivohner in der Stadt schildert ein Schriftsteller jener Zeit wie folgt: Am 26. August wuchs die Gefahr mit jedem Slugciiblickc und um 6 Uhr schien alles verloren. Ein Regen von Kugeln und Granaten strömte über die unglückliche Stadt. In mehreren Gegenden der Vorstädte wirbelten schwarze Rauch Wolken empor, ein Zeichen, daß die Granaten gezündet halten, bald waren die Straßen leer von Einwohnern, die erschrocken in die Häuser flohen. Man schloß die Hausthüren und suchte Schutz in den Kellern, da die Kugeln in die Wohnungen einschlugen und hier Manchen tödtcten. Noch spät am Abend brachte man 700 Mann gesangene Oesterreicher in die Stadt, welche in die Krcuzkirche gesperrt wurden. Das Zerplatzen der Granaten aus dem Steinpflaster, das Herab, stürzen der Dachziegel und Fensterscheiben, das Krachen dcr Ge schütze von den Wällen, das Schlagen deS Gencralmarschcs in allen Straßen, das Blasen der Jäger, daS Wirbeln des SturmmarscheS der durchziehenden Colonncn, das Wuthgeschrei der Soldaten ent> setzte und betäubte bis zur Erstarrung." Nach gewonnener Schlacht, am 27. August, Nachmittags 4 Uhr, ritt Napoleon von dcr Schanze beim Falkcnschlage durch die Dippoldiswaldoer Gasse »ach der Stadt herein. Der seit ver gangener Nacht strömende Regen hatte ihn ganz durchnäßt, die Krämpe seines Hutes war ganz durchweicht, sein grauer Ucberrock triefte vom Wasser, seine hohen Stiesel waren mit Schmutz bedeckt. An seiner Seite ritt der österreichische Feld marschall-Lieutenant Mezko, der mit 13000 Mann gefangen genommen worden war; der Generalstab und-die alle Garde folgten mit Musik nach. In der Wilsdruffer Straße trat auS der Napoleon durch Zuruse grüßenden dichten Menge ein Schuhmacher, ein sran zösischer Emigrant, ries „Vivo l'Lmpereur!' und hob ein Paar blank gewichste Stiefel» zu dem Kaiser empor, sich zugleich die Gnade erbittend, ihm dieselben verehren zu dürfen. Napoleon sagte lachend zu und bestellte den Beschuhnngskunstler ausS Schloß Dort wurden die Stiefel, welche auch paßten, angezogen und der Schuster erbat sich daS alte beschmutzte Paar, das ihm gern über lassen wurde. Der damalige Hosrath und Director des Grünen Gewölbes Joh. Heinr. von Blök war nun ein leidenschaftlicher Sammler von Schuhwerk berühmter Männer und Frauen, sowie von fremden Völkern. So hatte er sich auch durch Napoleon Kammerdiener des Kaisers Krönungsschuhe von weißem Atlas mit Bold gestickt zu verschaffen gewußt und ein Paar täuschend nach gemachte dafür einschmuggeln lasten, v. Blök ruhte nicht eher, bis ihm der Schuhmacher die NapoleonSftiesel abtrat, welche dann mit allem Schlochtselaschmutz daS LabinetSstück seiner Sammlung abgabcn Jetzt bildet letztere, welche auch Lorduanstiesel de- Königs Murat'S, Stiefel von Kant und Wieland, Stöckelschuhe der Kaiserin Maria Theresia und anderer berühmter Frauen aufweist, einen Theil deS Museum Johanneum in Dresden, denn Hosrath von Blök hatte im Grünen Gewölbe eine» wertbvollcn Brillanten mit einer Imitation vertauscht, was entdeckt und bestrast wurde. So kam die von Blok'sche Schuhsammlung ins historische Muleum, die NapoleonSstiesel aus der Schlacht bei Dresden sind aber nicht mehr schmutzig, sondern blank gewichst, wahrscheinlich fett 1870, welche» Jahr ja Napoleon und den Franzosen deutsche Wichse aller Art in Hülle und Fülle bescheerte An die Schlacht bei Dresden vor 75 Jahren erinnern heute außer verschiedenen Inschriften und eingcmauerten Kanonenkugeln an Häuser« in den der sächsischen Residenz zunächst gelegenen Dörfern, wie in der Stadt selbst »och zwei Denkmale, von denen da- eine zur Erinnerung au ein daselbst statlgesundene» Gefecht im Garten de» Pratergarten- zwischen Blalewitzer und Blumenstcaße. dar andere aber auf der Höhe von Räcknitz steht. Letztere- erinnert an den berühmten General Jean Victor Moreau, dem hier eine Kanonen- kugel da» linke Bein zerschmetterte und eia Stück au» dem rechten Bein herausriß. Dte schwere Verwundung machte die Amputation beider Beine nöthig, infolge deren der General zu Lauo an der Eger, wohin er tranSportirt worden walk, gm 2. September starb. Seine Leich« wurde in Prag eiubalsamirt uau Kaiser Alexander I. ließ sie a« 14. October in St. Petersburg mit großem Gepränge in dortiger römisch-katholischer Kirche beisetzen. Die ampftttrten Beine dagegen, welche längere Zeit nach der Operation in Nöthnitz, wo diese pattgesunden hatte, entdeckt und aus Besehl des russischen Gouverneurs von Sachsen, Fürst Repnin, eiubalsamirt worden waren, wurde» in einer Urne am Tage der Einweihung de- Denk mal- bei Räcknitz, 4. November 1814, unter deniselben feierlich bei- ' tzt. Das Moreau-Denkmal besteht auS einem großen Syeuit- würsel, 116 cm hoch und 96 cm breit, von de» sogenannten Riesensteincn bei Meißen und wiegt 60 Centuer. Er trägt auf vierseitiger eherner Platte einen ehernen antiken Kolossalhelm, dessen Vorderseite nach Dresden gerichtet ist, darunter ein antike» Schwert und ein Lorbeerkranz. In den Stein ist die Inschrift ein- gehauen: „Moreau der Held fiel hier an der Seite Alexander'» den 27. August 1813." Drei Sommereichen, mit Beziehung aus die drei verbündeten Monarchen, beschatten das Denkmal, das seine Entstehung der Schlacht bei Dresden verdankt. Nur sehr wenige Augen flehen noch offen, die jene traurige Zeit der Fremdherrschist gesehen. Eme neue und bessere Zeit ist ange brochen fürs deutsche Volk und Vaterland und die großen nationalen Errungenschaften derselben werden gehalten und vertheidigt werden. 1l. IX vermischtes. — Berlin, 24. August. Der König von Dänemark und Prinz HanS von Schleswig-Holstein-.So» ver tilg trafen Freitag Abend um 9 Uhr 5 Minuten, zehn Minuten später alS angesagt, in Berlin ein. da die Länge deS fahrplanmäßigen CourierzugeS eine Tbcilung desselben nothwcndig gemacht hatte und die königlichen Gäste mit der zweiten Äbthcilung, welche auch die Restauration-- und Küchenwagen führte, die Reise zuriicklegten. Kurz vor 8 Uhr hatte die Ehren-Compagnie, die 1. Compagnie des zweiten Garde Regiments unter Führung deS Hauptmanns v. Norman» mit umhüllter Fahne und dcr vollen Regiments-Musik auf dem Perron Anjstellnng genommen. Nach und nach erschien die zum Empfang befohlene Generalität, unter welcher sich die zum Ehrendienst beim König von Dänemark bestimmten General der Eavalleric von Rauch und der Oberstlieuteuant v. Hainmcrstein, sowie der Cvmmandeur deS Garde-Dragoner- NegimcnlsOberstvon und zu Schachten befanden. U »serKaiser erschien »1118^4 Ilhr in dcr große» preußischen GeneralS-Ilnisorm mit sedergeschinücklemHeli» und dein gelben Band deS Elephanten- ordenS, lebhaft begrüßt von dem sehr zahlreich veisaiiimelten Public,»», mit ihm Prinz Heinrich und der Erbprinz von Meiningen. AlS der Zug langsam in die Halle einsuhr, intonirte uiiter präsenlirlcin Gewehr der Ebrencviupagnic die Capelle de» dänische» Fahneiiinarsch. Die Begrüßung der hohen Herren war eine sehr herzliche mit Händeschütteln und Umarmung. Die Vorstellung der Begleitung wurde schnell erledigt und dann die Front dcr Ebrencompagiiie abge- chritten. König Christian schritt trotz der langen Fahrt und einer hoben Jahre elastisch »eben unserem Kaiser einher Er trug die dänische General-.Uniform mit dem Band de» Schwarzen Akler-OrdenS. Unmittelbar nachher erfolgte die Abfahrt in offenem vierspännigen Galawagen mit Spitz- reilcrn durch eine zahllose und den Monarchen stürmisch be grüßende, Spalier bildende Menge. Im zweiten Wagen olgten Prinz Heinrich und dcr Prinz von Schleswig-Holstein. Die Wagen »ahmen ihren Weg über die Königgrätzerstraße nach dem königlichen Schlöffe. DaS herrliche Sommerweller begünstigte den Einzug. -7-Altenburg, 21. August. Wie dem „Gößnitzer Wochen blatt" von gutunterrichtcter Seite mitgctheilt wird, ist der HandclSmann A Weise von Gößnitz, welcher wegen Urkundenfälschung und anderer Bergchen steckbrieflich vcr- olgt wurde, a»i 16. d. MtS. verhaftet worden, alS er mit dem Schisse „Wieland" in Ncw-?)vrk landete. Sein Rück transport erfolgt sofort, so daß ihm hier in Kürze dcr Pro- ceß gemacht werden kann. — DaS Christiansgymnasium zu Ei senk erg begeht am 24. September d^ I. daS Fest eines 200 jähnge» Bestehens. DaS Fest wird durch drei Tage hindurch gefeiert werden und viele ehemaligen Lehrer und Scküler dieser Anstalt in daS traute „Städtchen am Berge" zurücksühren. Dem Gründer der Anstatt, Herzog Christian, wird im dortigen Schloßgarten ein Denkmal gesetzt, welche- am Gründungstage enthüllt werden soll. — In Goldschau biß ein Kaninchen einem kleinen Kinde, das mit dem Thiere spielen wollte, daS vorderste Glied seines Zeigefingerchcns ab. — Voghera, 24. August. In einem Coupö zweiter Elaste deS anS Genua kommenden Zuges überfielen sieben junge, mit Messern bewaffnete Leute einen Pastagier, um ihn zu berauben. Dem Angcsallenen, der sich energisch vertheidigte, gelang eS, sich auS dem Coupöfenster zu stürzen. Furchtbar verstümmelt. blieb er auf dem Bahndamm liegen. Von den Thätern wurden zwei verhaftet. Schach. Ausgabe Nr. 887. Von vr. 8nmuel 6oI4 in Wien. bielnrur/.. M MTW W Wt» MW» LS >SS DM L WM ä»6I, «leUL IVeisn. Weiß zieht an und setzt in drei Zügen matt. (3 Z- 7 —10) Lösung von Nr. 885. 1. 8c7-e6: L46—47; 2. Dk4-44:s L beliebig 3. 144-66 oder 68h. 1 L46-eS: 2. ä7-ck8I> belitbig 3. 1)48-87? . 1 L46-oS 2. 47-4811 beliebig 3. v48-e7? . Aus andere Züge entscheidet entweder 2.7X4—44: oder 47—48V«, Schachgeseilschast.,Augustes". Versammlungsort Lass Hantsch, Dresdner Straße, Dienstag und Freitag Abend. Arithmetische Aufgabe vr. 357. 8, 6 unternahmen eine Vergnügungsreise von Köln nach Lüttich. An letzterem Orte betrug ihre Wirthshausrechnung 33 ^ Jeder bezahlte seine Schuld in Mark- und Froncstücken (I Fra« — 80 4) 8 gab 2 mehr und 2 Francs weniger als 0-2- - -2 - - -8. Aus welche Summe belief sich die Rechnung eine» Jede»?
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