Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-16
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4S07 birg. Ltpp, »»d !. tzohe»»»ller>>. SterblichLritsbericht. * Gemät de» veräffenttichungen de< kattrrliche» Gesund heit S«mt«S stad i» der geil vom 29. Juli bi- 4. August er. voa je UM Brunhaer», aus de» Jahresdurchschnitt berechnet, al» gestorben gemeldet: i» Berlin 23,1. in Breslau 28,9, u> Königsberg L6.S, in Köln 30,3, in Frankfurt a. M. 12.7, in Wiesbaden 1b,2, in Hannover 20,0, in Magdebarg 40,8, in Stettin 30,1, ia Altona 26,1, in Kostet 20,9, in Straßburg 20,6, in Mt» 25.7. in München 31.2, ia Nürnberg 22,0, in Augsburg LS,2, io Dresden 21H. ia Leipzig 21,8, in Stuttgart 17,6, ia Karls, rabe 24.8. in Broanfchweig 16,7, in Hamburg 22,8, ia Wien 21,4, in Pest 33,b, ia Prag 31,8. ia Triest 29,0, ia Krakau 33,0, ia Amsterdam 16,9, ia Brüssel 27,0, ia Paris 18,0, ia Basel —. ia Loadoa 1S.9, in Glasgow 18,2, ia Liverpool 18,6. in Dublin 21,1, in Idtadarg IS,7, in Kopenhagen 20.b, in Stockholm 18.5, ia Christiania 20,3, in St. Petersburg 30,3. in Warschau 2ü,7, ia Odessa 31,8, ia Rom 28,S, io Turin 20,6, in Beuedig 32.1, ia Alsaadrta 48,9. — Ferner ia der Zeit vom 8. bi» 14. Juli er. in New»Port 36,2. ia Philadelphia 23.0, ia Baltimore 29,7, in Kalkutta 19,S. in Bombay 2S.4, iu Madras 29,3. Die Sterblichkeit hat ia der BerichtSwoche ia einem Lbeile der europäischen Großstädte wieder etwas zugeaommea, währead sie ia einem aaderea Theile, vameullich ia den süd- „ad westdeutschen Städten, vielsach kleiner wurde. So werden sehr kleine Sterblich, keitszisfera lbiS 1S.0 pro Mille uad Jahr) aus Duisburg. Lübeck, Frauksurt a. M. gemeldet. Sehr günstig, wenn auch etwas Häher (bis 20,0 pro Mille uud Jahr) war die Sterblichkeit ia Wiesbaden, Bochum, Dortmund, Bremen, Barmen, Elberfeld, Stuttgart, Mainz. Darwstadt, Hannover, Brannschweig, Amsterdam. Paris, London uad ia den gröbere» eoglischen Städte», sowie in Stockholm. Mäßig hoch (etwas über 20,0 pro Mille und Jahr) war die Sterblichkeit in Straßburg, Dresden, Leipzig, Aachen, kastei. Kopenhagen, Christiania, Dublin uad Taria. Sehr hoch (über 3S.0 pro Mille) war die Sterblichkeit unter den deutsche» Städte» in Halle und Magdeburg. — Unter den Todesursache» warea es vornehmlich Darmkatarrh« uab Brechdurchsälle der Kinder, die in Berlin. Hamburg, München, Dresden, Leipzig, Köln. Königsberg. Danzig, Magdeburg, Düsseldorf, Stettin, Wien, Pest. Pari-, Brüssel, London, St. Petersburg zahl« reiche Todesfälle veranlaßt haben. Auch in Breslau, Straßburg, Warschau war die Zabl der Opfer zwar eine große, jedoch eine kleinere als in der Vorwoche. Der Antheil des SanglingSalterS an der Sesammtsterblichkeit war im Allgemeinen eia größerer, in Berlin eia kleinerer als ia der Vorwoche. Von je 10000 Lebenden starben, auf» Jahr berechnet, iu Berlin 117, in München 161 Säug« liage. — Acute Entzündungen der AthmuagSorgane wurden allge« mein seltener als Todesursachen angeführt. — Von den JafectionS« kraukbeiten wurden Lterbesälle an Masern, Scharlach und typhösen Fiebern ia geringerer, an Diphtherie, Keuchhusten nad Pocken in ge steigerter Zabl mitgetheilt. — So haben Todesfälle a» Masern ia Hamburg, Wien, Prag, Paris, St. Petersburg abgenommen, wäh. read sie ia Berlin, Krakau, London etwas zunahmen. Erkrankungen wurden ouS sok ollen Orten, aus denen Berichte vorliegen, in ge ringerer Zahl zur Anzeige gebracht. — Todesfälle an Scharlach warea ia Danzig, London. Warschau seltener, ia Metz uad St. Petersburg etwas gesteigert. Neue Erkrankungen kamen aus den meisten Berichts, orten ia verminderter Zahl zur Mittheilung. — Die Sterblichkeit an Diphtherie uad Croup war in Berlin, Hamburg, BreSlau, Köln, Paris, Wien, Prag, Christiania, St. Petersburg eine zum Theil nur wenig größere, in München, Pest. Kopenhagen. London. Warschau eine etwas kleinere al- in der Vorwoche. Neue Erkronknogea wurden jedoch meist ia geringerer, nur aus München in etwas ge« steigert« Zahl berichtet. — Typhöse Fieber haben ia Berlin die gleiche, ia Hamburg, Paris und London eine kleinere, ia St. Petersburg eine nur wenig größere Zahl von Sterbesällea hervorgerusen. Neue Erkrankungen kamen in Berlin uud St. Petersburg etwas zahlreicher »um Vorschein. Au Flecktyphus kam 1 Todesfall »US Königsberg, 2 Erkrankungen auS St. PelerSbnrg, 4 aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf zur Anzeige. — An epidemischer Genickstarre wird 1 Todesfall ans Kopiuhagen, je eine Erkrankung auS Kopenhagen und aus dem Regierungsbezirk Schleswig mitgetheilt. Rosenartigen Ent »ünduugen de» Zellgewebes der Haut waren in Kopenhagen nicht selten. Der Keuchhusten bat in Berlin und London weniger, in Dablin mehr TodeSiälle veranlaßt. Erkrankungen waren in Ham« bürg, Kopenhagen, Stockholm und Wien etwa- häufiger als in der Vorwoche. — Einzelne Todesfälle an Pocken kamen auS Berlin. Wie» and seinen Vororten und aus Daris zur Anzeige, mehrfache aut Lyon (2). Triest (1), Prag (10), Warschau (13). Erkrankungen worden auS dem Regierungsbezirk HildeSheim und auS Pest je 1, ans Breslau 2, auS Wien 3. aus St. Petersburg 4 znr Anzeige gebracht. Die sanitären Verhältnisse ia Berlin blieben auch ia dieser Be> richtswoche günstige und die Sterblichkeit eine mäßig hohe. Na mentlich zahlreich warea Todesfälle an Darmkatarrhen uad Brech durchfällen der Kinder, die. wenn auch ein wenig häufiger als in der Vorwoche, doch erheblich weniger Sterbesälle als ia der entsprechen de» Woche deS Vorjahrs veranlaßten, wo diesen Kraukheitssormen 390 Kinder gegen 168 in der Berichtswoche zum Opfer fielen. Die Brtheiligung des SängliagSalterS an der Gelammisterblichteit war eine geringere als ia der vorangegangeaen Woche. — Sehr abgr nommen haben auch Erkrankungen an acuten Entzündungen der AthmuagSorgane und zeigtcn vielsach einen milden Verlaus. Boa de» Infektionskrankheiten kamen sowohl Erkrankungen an Masern, wie an Scharlach uad Diphtherie seltener zur Meldung; am häu figsten zeigten sich Masern nur noch im Stralauer Viertel. Dagegen haben typhöse Fieber etwas mehr Erkrankungen hervorgerusen, doch kamen sie in keinem Stadtviertel in aennenSwerther Zahl zum Vor schein. Roseaartige Entzündungen deS Zellgewebe» der Haut und Erkrankungen im Wochenbett zeigten gegen di« Vorwoche keine wesentliche Veränderung. Weitere Erkrankungen an Pocken sind nicht gemeldet worden. Erkrankungen und Sterbesälle an Keuch husten wurden seltener bekannt, auch gelangten nur wenige Erkraw kiurgea an rheumatischen Beschwerden zur ärztlichen Behandlung. fß, rerlN-Jnd»«»!«- wieder«» «i«, seh» «SsShttsch« v«- richt, aas de» wir die Fachkreise hiermit aufmerksam machen. In jenem Bericht heißt r» anter Andern,: Dir täglich wachsende Zahl der hier eiatreffendeu Einkäufer ist der sicherste Beweis dafür, daß wir annmehr der großen Einkaufs- aison, die uns alljährlich Tausende voa Käufern zuführt, mit voller Nacht zuseaela. Deutsche, Wiener, holländische uad einig« belgisch« Einkäufer besuchten uns. Für Mitte dieses Monat- haben aber bereits so vielt unserer Kunden ihre Ankunft aagezeigt, daß voa diesem Termin an ein lebhafte» Einsetzen deS Geschäfte» erwartet werden kann. In reger Thätigkeit befindet sich überhaupt die Lon« «etwa augenblicklich. Alle Betriebe lassen sehr stark arbeiten, sie haben alle Ursache dazu. Die bis jetzt eingeqangenen Ordres, nament lich diejenigen für Export, können ia jeder Weise befriedigend be« zeichnet werden, uad da man auch au die Effectuirung anderer vor liegender OrdrcS mit aller Kraft herantretea muß, ist eS nur zu natürlich, daß man überall außerordentlich beschäftigt ist, zudem sind uns noch in letzter Woche schon umfangreiche Nachbestellungen (auf TricotjaquetS) aus England zugegangen. Amerika sandte NachordreS aus JaquetS und lange DolmanS. Wenn auch die Lager stark gefüllt lind, so sind die Borräthe doch nirgends übergroße. Die nächsten Wochen werden uns Beschäftigung in Hülle und Fülle bringen, darüber herrscht kein Zweifel. Doch sind wir nicht optimistisch nua. daraus schon aus ein gutes Endresultat für die Wintersaison ließen zu wollen, dasselbe wird von den Nachbestellungen im Oc- ober und November abhängen, jedenfalls haben wir aber die That- ache zu constatiren, daß die Primitivbeschäftigung als eine befriedi gende bezeichnet werden muß. Es wurden uns wieder südamerika nische Einkäufer zugesührt, theilS durch Hamburger, theils durch hiesige Commisfionsnrmen, die namentlich leichte CousectionS be stellten. Auch eine Pariser Firma besuchte uns mit einem südameri- kanischen Käufer. In der Stoffbranche geht selbstverständlich das Geschäft ebenso lebhaft wie in der Lonsection. Waare ist im All- gemeinen nicht osserirt, das Verlangen nach solcher tritt im Gegen- tbeil hervor. Verlangt werden außer Soleils glatte Doubles, Schattenstoffe, gestreifte Kammgarnstoffe, Wollsutterplüsche, Slocki- nettes, Aachener Doubles und Eskimos. Seidenplüsche nur in billigen Qualitäten gefragt» dagegen Mattelastes sehr begehrt. Regenmäntelstoffe gehen in großen Posten um. Der Zwischenhandel verkauft jetzt Hunderte von Stucken täglich, die Fabrikanten liefern flott ab. Die Neumünster Waare ist sogar knapp. Es macht sich ziemlich großer Begehr nach besseren Regenmäntelstoffen und zwar nach gestreiften Angora- und Bigognestoffen geltend. Glatte Tuche ebenfalls sehr berücksichtigt. In der Tricotbraache hält die Be schäftigung vollständig au. Man sucht nach Arbeitskräften, um die Ausführung der vorliegenden Aufträge nach Möglichkeit zu be schleunigen, doch nehmen die Ordres viel mehr zu. als die Abliese, rung der angesammelten Bestellungen sie ermäßigt Nachtrag. Moden uud Stoffueuheiten. (Nachdruck untersagt.) Au» der soeben erschienenen Nr. 33 der von Theodor Martin herauSgeaebenen »Wochenberichte der Leipziger Monats schrift für Textil-Jndustrie" «Verlag von Metzger, Wittig, Martin L Comp, in Leipzig) theilt uns die Redaction folgenden AuSzna ihres neuesten Modenberichts mit: Aus dem Gebiete der Musterung für Kleiderstoffe scheint sich diesmal eine vollständige Revolution etabliren zu wollen, wir kehren wieder zu derjenigen Zeit zurück, in welcher sich weiche und harte Stoffe den Rang streitig machen. Neben den schönen Kammgarn stoffen erscheinen die Mohairs und Alpaccas wieder; wir sagen ab sichtlich »neben", denn der Uebergang wird sich nicht so schnell voll- ziehen, daß man nur härtere Stoffe tragen wird, vorläufig sind sie noch gleichberechtigt, doch ist durchaus nicht unwahrscheinlich, daß die Kammgarnstoffe vielleicht noch mehr gekauft werden. Den harten Geweben ist insofern eine Berechtigung zuzuschreiben, als man aller Wahrscheinlichkeit nach im nächsten Frühiahr, wenigstenOim Ansange desselben, einfache Stoffe, ungemustert, tragen wird, wenigstens würden sie vollständig in Uebereinstimmung mit der Mode des Empire stehen, nach welcher sich unsere Damen kleiden. Wie die Gegensätze sich stets berühren, so geschieht da- auch auf dem Gebiete der Kleiderstoffe: den einfarbigen Stoffen stehen ganz groß gemusterte gegenüber, uud zwar, ob auf wollenem oder seidenem Fond, scheint man der Damassemusterung in allen ihren Abarten und einer »er- änderten Mattelassämusterung, die weniger schwer als im Winter er« scheint, huldigen zu wollen. Wir haben dabei die bekannte Ranken- musternag weniger im Auge, sie findet für andere Zwecke An wendung. ES sind groß gehaltene glänzend« Blumen-, Blätter-, KnoSpenzeichuungeu, ornamentale Figuren, die, ein- oder mehrfarbig anSgeführt, ans mattem Grund in glänzender Satincomposition er scheinen. nad damit ist gleichzeitig eine andere Direktive gegeben, welche man zu beachten hat, das ist die Zusammenstellung matter und glänzender Effecte. Matter Grund, gehoben durch farbenreiche glänzende Mustervorlagea, ob ia billigen oder ia besseren Stoffen, wird die modernen Gewebe des nächsten Frühjahr» charaklerisiren. Die Zeichnungen werden den Grundstoff überziehe», aber man wird sie auch ia der Umrahmung großer Vierecke, großer Kreise bringen, uad wa» wir in dieser Beziehung schon gesehen, hat Ansprnch aus vollen Beifall. Große Damaffepalmen, umgeben von silberschim- meraden Kreisen, auf reseda oder neublauem Grande, die Damasse- zetchanagen in ebenderselben oder ia anderen Farben glänzend aus« geführt, ergeben herrliche Muster, über die wir Nähere- in unserem nächsten Bericht mittbeilen werden. (Die eingehenderen Beschrei bungen der Stoffueuheitcn, welche lediglich für den Textilfabrtkanten Interesse haben, sind in den vorstehenden Mittheilunaen übergangen nätneis«, wir Interessenten aus oben genannte Zritsch and wir Interessenten aus oben genannte rist selbst.) Hebe« dl« Lage de« Berliner Confection».Geschäft« enthalte» die »Wochenberichte der Leipziger Monatsschrift * Leipzig. l5. August. Mit dem heute Vormittag ll Uhr aus der Magdeburger Bahn -von hier abgehenden Courierzuge reiste Se. Hoheit der Erbprinz von Schwär z- burg-SonderShausen nach Oberröblingen. * Leipzig, 15. August. Herr Kreishauptmannv. Ehret» stein ist vom 20. August bis mit 22. September diese- Jahre» beurlaubt und mit Genehmigung des königlichen Ministerium» deS Innern die Vertretung desselben währead dieser Zeit dein Herrn Geheimen NegierungS-Ralh Gum precht übertragen worden. * Leipzig. 15. August. Am heutigen Vormittag fand vor Sr. Excellenz dem Herrn Generallieutenant von Tschirschky die Vorstellung der Infanterie-Regi menter Nr. t06 und 107 aus dem großen Exercirplatze bei Connewitz statt. Das 134. Jnsanterie-Reqiment hat dies mal die Regiments - Exercitien aus dem Exercirplatze bei Gohlis vorgenommen und wird zu den Brigade-Uebungen (134. und 139. Regiment) nach Döbeln abrückcn. * Leipzig. 15. August. Der große RathhauSsaal wird gegenwärtig geschmückt und zur Ausnahme der der EnthittlungSscier beiwohnenden Herrschaften vorbereitet. Die interessanten alten Kaminaussätze im deutschen Renaissance stil werde» gemalt und vergoldet. Auch mit der Schmückung de» Aeußeren deS RatbhauseS ist heute begonnen worden und wird dasselbe ein sehr stattliche» Aussehen erhalten. * Leipzig, 15. August. ES gewinnt neuerding» den Anschein, daß daS gegen die Sanitätsabtheilung deS KrankencassenverbandeS für Leipzig und Um gegend anhängige Concu rSverfahren doch nicht zur Einstellung gelangen wird. Ein ziemlich bedeulender Theil der Mitglieder ist nämlich gesonnen, die ferneren Lasten nicht mehr mitlragen zu wollen, und hat bereits seinen Austritt auS der SanilätSaothciluna erklärt. Unter solchen Umständen scheint daS sonst so gepriesene „SolidaritätSgesühl" allervingS stark in die Brüche gegangen zu sein, denn an den Aerzlen und Apothekern, die von vornherein ein weitgehende» Ent gegenkommen zeigten, um die Einstellung deS ConcurSver- sahrens zu ermöglichen, wird eS sicherlich nicht liegen, wenn die Sanitätsablheilung vollständig und gerade nickt auf ehren volle Weise zu bestehen aushört. Bereits sicht sich der Con- curSverwalter gezwungen, die Mitglieder zur Zahlung ihrer rückständigen Beiträge auszusordern. Ob übrigen» die Mit glieder bei Fortsetzung de» ConcnrS-VersahrenS eine bessere Stellung gewinnen, al» wenn sie den Ausgleich mit den Gläubigern und die Einstellung de» Verfahrens zu erreichen suchten, ist noch sehr fraglich. Aus den AuSgang der Ange legenheit ist man daher vielfach mit Recht gespannt. ----- Neues Stadtthcater. Die Vorstellungen am Donnerstag und Freitag dieser Woche beginnen mit Rücksicht aus die Proben zur Festvorstcllung, welche der Mit wirkung des MilitairS halber erst Abends nach Beendigung der Vorstellungen abgchaltcn werden können, schon um »/,7 Uhr. ---- Zur Feier der Enthüllung deS SiegeSdenk- malS am Sonnabend, den l8. August, plant die Direction deS Krystall-PalasteS eine größere festliche Veranstaltung. ES soll an diesein Abende neben großem patriotischen Concert ein Prachtscuerwcrk mit der Feier entsprechenden effectvollen Gruppen veranstaltet werden, namentlich dürste die Schluß- aruppe allgemeine Bewunderung Hervorrusen. Schon am Vorabende, Freitag, den 17. August, findet patriotisches Concert statt. -- Der mit Spannung am Dienstag im Krhstallpalast entgegengesehene Ringkampf zwischen Herrn AbS und feinem Gegner Herrn Hoppe vertief sehr schnell. In kurzer Zeit warf AbS seinen Gegner spielend. Derselbe war zwar von derselben Größe wie Äbs, allein seine Körperkräste reichten doch lange nicht an die von Ab» heran. Heute Abend findet der Ringkampf zwischen Herrn Ab» und dem Franzosen Herrn P. Laglr statt, besten gestrige Heraus forderung Herr Abs angenommen hat. Der Kamps beginnt 9'/, Uhr und wird voraussichtlich nicht zu schnell beendet sein. — Auch im Gutenberqkeller und Garten im deutschen Buchhändterhause wird bei Gelegenheit der Ent hüllung des S iegesdenlmalS eine Festseier vorbereitet und zwar sollen zwei patriotische Concerte, anSgeführt von der Capelle deS 3. Sächs. Jägerbataitlons Nr. 15, veranstaltet werden. Das erste dieser Concerte findet von Nachmittags 4 bis 7 Uhr, das zweite von Abends 8 bis ll Ubr statt und eS hat der Wirth Herr Neumeyer auch in Bezug auf Verpflegung der jcdensallS sich zahlreich einsindenden Gäste entsprechende Vorkehrungen getroffen. — In dem polygraphischen Geschäfte deS Herrn I. A. Gauß hier, Reichsstraße 3l. sind verschiedene Me daillen erschienen, welche wir der Auimerksamkeit unserer Leser empfehlen. Unter Anverm Bildnisse Kaiser Friedrich'-III., Kaiser Wilhelm'» II., Moltke'S und al» Neuheit de» jugend lichen Kronprinzen deS deutschen Reiche». Die plastische Aus führung dieser Medaillen ist elegant und sauber, der Preis wohlseil und namentlich die bevorstehenden Festlichkeiten dürslen Anlaß zu großer Nachfrage gebe». * Leipzig, 15. August. Dem Fleischermeister Herrn Hermann Friedrich Aurich in Colditz ist in Anerkennung der von ihm kürzlich mit lobenSwerther Entschlossenheil und ni-» ohn, Basa« Lebensgefahr bewirkt« Nettnnß eines jungen Mädchens au« der Gefahr d«S Ertrinkens voa Seiten der hiesigen obersten Regierungsbehörde eine Geld» belohnung bewilligt worden. — Ueber die zur EinweihungSseier d«S im Jahre 1721 gestifteten Altar- der ThomaSkirche geprägte Erinnerungs medaille. deren wir dieser Tage gedachten, ist noch zu be merken. daß dieselb zu den seltensten Leipziger Prägestücken ihrer Art gehörte und von den Sammlern sehr theuer bezahlt wird. In Gold anSgeführt, dürfte sie kaum noch vorhanden sein. Ein Exemplar au» Silber, gut erhalten, können sich Liebhaber im Schaufenster voa ZschirscheLKöder, KönigS- straßc, ansehen. — Wir freuen un«. daß die alten Denkmäler ia der ThomaSkirche bei dem Umbau in sorgsamster Weise berück sichtigt worden sind. Der Ritter Hermann von HarraS, Feldhauptmann in Kurfürst Friedrich'» Diensten, der 1451 in Leipzig starb und in der ThomaSkirche begraben wurde, der Rentmeister und Schloßhauptmann Georg von Wiedebach und sein Ebegemahl Apollonia, die Leipzig, nach unserem jetzigen Gelvwerthe, eine Millionenerbschast zuwendeten, die Grabplatten oer alten geistlichen Herren in Messina und Stein, sie alle haben theils ihre bisherigen Plätze behalten, lheil», wo die« baulich ersorderlich war, an anderen, wohl geeigneten Stellen solche gesunden. Gleichzeitig sind auch einige kunstprächtige Sculpturwerke au» Staub und Ver borgenheit bervorgeholt und wieder in der Kirche ausgestellt worden. So manche», waS nicht wieder zur Verwendung kommt, wie die eiserne Engelsahne mit Knopf, aus der Dach spitze de» EborS, die Decorationen de» FürstcnstuhleS und Sonstige» würde vielleicht die geeignetste Ausnahme in den Sammlungen „de» Vereins für die Geschichte Leipzig»" finden. I Leipzig. 15. August. Aus hiesigem Marktplatze fand ui heutiger früher Morgenstunde eine feindliche Begegnung zwischen zwei Kellnern statt, bei der leider wieder ein mal daS Messer eine Nolle spielte. Die beiden Leute waren in Streit und schließlich in» Handgemenge mit ein ander gerathen, als plötzlich der eine in der Wuth sein Taschenmesser zog und blindlings auf seinen Gegner damit loSstach. Der Getroffene erlitt mehrere bedeutende Stich wunden in di: linke Schulter und den Oberarm und mußte nach dem Krankenhause gebracht werden. Der Uebelthäter, ein Kellner aus ClemenSdorf, wurde polizeilich verhaftet. — Um dieselbe Zeit sand auch in der Grimmaischen Straße zwischen zwei Kellnern und einem Photographen ein grober Erccß statt, der zwar unblutig verlief, doch aber da» Emschreilrii der Polizei und die Abführung der Excedenlen zur Wache nothwendig machte. — An einem Neubau ließ gestern Abend ein Maurer einen gefüllten Wassereimer in Höhe von einer Etage beim Heraufziehen auS Nach lässigkeit plötzlich wieder fallen, wodurch leicht große» Unglück hätte angerichtet werden können, denn der Eimer streifte beim Herabsallen einen kleinen Knaben am Kopse und schlug dicht neben demselben zu Boden nieder, glücklicherweise ohne den Knaben zu verletzen. — In vergangener Nacht gerieth in einer hiesigen Restau ration eine neu angelegte Küchenseuerung in Brand, der die Herbeiziehung der Feuerwehr erforderlich machte. — In der Nürnberger Straße fiel gestern Nachmittag ein Dienst mädchen auS Plagwitz in Folge plötzlicher Erkrankung zu Boden. Man brachte daS arme Mädchen vorläufig in eine dasige nahe Wohnung, nachmals aber mittelst TranSport- wagen» in dem Krankcnhauje unter. — Im Nonnenbolze unweit der vr. Heine'schen Brücke ist gestern Vormittag eine WaldarbeiterSebesrau ihrer Anzeige zufolge von einem unbekannten Strolche übersatten und plötzlich nieder- geworsen worden. Durch da» laute HilsSgefchrei der Frau hat aber der Kerl wieder von ihr abgelassen und sich durch die Flucht davongemacht. Er wird beschrieben al» etwa 25 Jahre all, mittler Statur mit schwarzcarrirtem Jacketanzug. — In der Promenade am Neuen Theater nahm heute Morgen ein Schutzmann einen jungen Burschen beim zweck losen Hcrumstreise» fest, welcher, zum Naschmarkt gebracht, sich als ein 14jäbriger, seinem Meister in Weimar bereits vor mehreren Tagen entlaufener Maurerlehrliag entpuppte und vorläufig in polizeilicher Hast verblieb. — Der heute Mittag aus der Bayerischen Bahn abgelassene Extrazug von Geucke L Wagner nach München, Salzburg und Tirol war mit 190 Personen besetzt. Der selbe ging nicht separat ab. sondern war mit dem planmäßig um 12 Uhr 30 Min. abgehenden Personenzuge vereint. — Aus der Magdeburger Bahn fuhren heule Vormittag 11 Uhr eine Anzahl Knaben und Mädchen von hier und auswärts nach dem SeehoSpiz Norderney ab. — Beim Zurückschieben eines leeren PersonrnzugS au dem Dresdner Bahnhose hier passtrte eS heute Nachmi daß der Zug zu weit zurück und über die Drehscheibe ging dabei aber ein Wagen an die BahnhosSumgitterung an stieß. eine Säule umbrach und auch die Umgitterung de schädigte. Außer dieser Beschädigung kam aber sonst Unheil nicht vor. — Ein Dienstmädchen auS Gohli», welches bei einem Kaufmann in der Humboldtstraße dient, wurde heute polizeilich zur Verantwortung gezogen, weil ihr zur Last fällt, die Herrschaft um mehrere silberne Löffel, sowie ein Ncbendienst- mädcken um einen Baarbetrag von 5 »E bestohlen zu haben — Am Nanstädter Stcinweg wurde gestern Vormittag ein kleiner dreijähriger Knabe, al» derselbe an der Hand seiner Mutter zur Hausthür heraustrat, von einem Dachshund angelprungen und ihm durch einen Biß in» Gesicht die Oberlippe durchgerissen. DaS Kind mußte sofort >n ärztliche Behandlung genommen werden. Der Hund trug einen Maulkorb, jedenfalls aber keinen verschristSmäßigen. Anger-Crottendorf, 15. August. DaS unserer Gemeinde gehörige Schlegel'sche Vermächtniß in der Höhe von 15 000 ^ ist aus 1. Hypothek zu 4 Proccnt verliehen H°s Vettelstudent von Leipzig" aufgeslihrt. Anfang der Vor« iellung 8 Uhr. * Liadenthal, 15 August. Als die Brandstifterin eine» in vergangener Woche beim Gutsbesitzer Müller hicr- elbst anSgeorochenen Schadenfeuers, dem eine mit 300 Centern Heu und Klee gefüllte Scheune zum Opfer iel» ist die Dienstniagd de» Genannten, die verw Neindel auS Schlesien, ermittelt worden. Die Person will die Tbat au» Rache verübt haben. — UebrigenS sei bierbei bemerkt, daß den auS Möckern und Wahren zur Hilfeleistung er- chienenen Freiwilligen Feuerwehren nickt diejenige lluter- lützung zu Theil wurde, die man bei solchen Anlässen in, Interesse der Feuersicherheit erwarten mutz. Inwieweit die königl. AmtShauplmannschast deshalb behördlich einschreitcn wird, bleibt abzuwarten. "Zwickau, 15. August. Der heute früh 7 Uhr von i-Reichenbach hier fällige Courierzug ist einer großen r glücklich entgangen. Derselbe hat bei Brunn einen zum Glück unbeladen gewesenen einspännigen Erntewagen aus einem nach unverbürgter Mittheilung durck Barriere nicht geschlossen gewesenen Uebergange überfahren. Das Pferd wurde ermalmt, der Wagen zertrümmert und die Zugrmaschine '«schädigt, doch sind, wa» die Hauptsache ist. Menschenleben nicht zu Schaden gekommen. Die dcsecte Maschine mußte hier auSgewechsell werden. Die Untersuchung wird ergeben, wem die Schuld an diesem Vorkommniß bcizumessen ist. — Dresden, 15. August. Der König und die Königin ind in der vergangenen Nacht von ihrer Reise nach Schweden und Norwegen zurückgekehrt und haben in Pillnitz Aufenthalt genommen. 4 Dresden, 15. August. Der Hauptrevactcur der „Dresdner Nachrichten", Herr vr. Emil Bierey, beging heute mit seiner Gattin inmitten zahlreicher Verwandter und Freunde die Feier deS silbernen Ehejubiläum». Dem Jubel paare wurden an diesem Ehrentage von vielen Verehrern au» Schriftsteller- und Künstlerkreisen, sowie von Vereinen und Eorporalionen zahlreiche herzliche Ovationen dargcbracht. Der Verein „Dresdner Presse" überreichte Herrn vr. Vien», dem verdienstvollen Mitbegründer und .ersten Vorstand des genannten Vereins durch eine Abordnung als Zeichen kolle gialer Verehrung und Werthschätzung einen prachtvollen Tafelaufsatz. — Einem recht traurigen Schicksal ist ein her vorragendes Mitglied unserer Hosbühne, Herr Hofschauspieler G ru n er t, Versalien. Derselbe litt schon seit geraumer Zeit an hochgradiger Nervosität, welcher Zustand sich in een letzten Tagen derart verschlimmerte, daß der bedauernswcrthe Künstler sich wie ein Tobsüchtiger geberdete, weshalb sich seine Unlerbringung im städtischen Krankenhause nvthig machte. — Gestern Nachmittag wurde aus dem allen Annensriedhofe ein um die sächsische Landwirthschast hochverdienter Mann. Herr RcgierungSrath Dietrich, zur ewigen Ruhe gebettet. Der Verstorbene wirkte in den 60er Jahren längere Zeit in Leipzig al» ökonomischer Specialcommissar bei Grundstücks- zusammenlegungcn und Expropriationen, war sodann als GrundcrwerbScommissar in der Direction der ehemaligen Lcipzig-DreSdner Eisenbahn-Compagnie lhätig und wurde bei Verstaatlichung der Leipzig-DreSVner Eisenbahn vom Staate als Beamter mit übernommen. Im Jahre 1876 trat der Genannte als Finanzrath bei der Generaldirection der sächsischen Staatsbahnen ein und wurde vor einigen Jahren al» RegierungSrath in da» Ministerium deS Innern berufen, in welchem er innerhalb der königlichen KreiSbauptmannschast Dresden als ökonomischer Sachverständiger bei Ablösungen und GemeinheilSlheilungen eine erfolgreiche Thätigkeit ent faltete. Bei den letzten Landtagen, sowie bei den Verhand lungen de» LandeSculturratheS wirkte der Verstorbene als königlicher Commissar. 4 Dresden, 15. August. Ein bedeutende» Schaden feuer entstand in vcrwichener Nacht auf dem Holzlagcrplatze de» an der Görlitzer Straße Nr. 4t wohnhaften HolzhändlerS vH ne in DreSvcn-NeustaVt. ES brannte ein dort ausge apellcr großer Vorrath von Bau- und,Nutzholz und ist da» ganze aus ca. 10 000 ^ geschätzte Material ein Raub der Flammen ge- worden. Die rasch zur Stelle geeilte Feuerwehr hatte harte Arbeit, um da» gewaltige Feuer aus seinen Herd zu beschränken. Der Feuerschein war am nächtlichen Himmel weithin sichtbar. eS kamen daher auch au» der wetteren Umgebung von Dresden Spritzen zur Hilfe herbei. Ueber die Entstehung dev Feuer» sind Erörterungen im Gange. Wie verlautet, soll dasselbe böswillig angestrckt worden sein. zu worden. — Dem Anschluß unseres OrteS an Leipzig unter den vom Rathe der Stadt gestellten Bedingungen steht hier ortS kein Hinberniß entgegen, so daß schon in kurzer Zeit die Zusage von hier au» erfolgen wird. — DaS langjährige Mitglied unseres GrmeinderalheS, Herr Uriger, ist seit dem 1. August au» dem Plenum ausgcschieven und sprach man in letzter Sitzung dem verdienten Manne den Dank deS Collegiums aus ** Connewitz, 15.August. AuS dem Gartenhause einer Villa Hierselbst wurde in der vorgestrigen Nacht eine Partie Wäschestücke von erheblichem Werthe gestohlen. Die Diebe tten sich vcrmuthlich des NachtS in da» betreffende Garten aus eingcschlichen. Ein Verdacht, wer die Diebe sein könnten at bis jetzt Niemanden getroffen; auch die gestohlene Wäsche at noch nickt ermittelt werben können. — Der Hierselbst «stehende ältere Turnverein feierte letztvergangenen Sonntag sein dreißigstes Stiftungsfest bei bestem Wetter Bei dieser Gelegenheit wurden mehrjacke turnerische Uebungen veranstaltet, welche von der Strebsamkeit der Mitglieder deS unter Leitung des Herrn Zeisig stehenden Vereins beredtes Zeugniß ablcgten. * GobliS, 15. August. Don einem Neubau Hierselbst Wurden letzter Tage den dort beschäftigten Maurern eine größere Anzahl Werkzeuge im Werlhe von 40 gestohlen, ohne daß die Diebe bisher hätten ermittelt werden können. — Ein 3> Jahre alter Handarbeiter von hier wurde am vorgestrigen Tage verhaftet und der königl. StaalSanwalt- schast übergeben, weil er mit einem zehnjährigen Schulmädchen unzüchtige Handlungen vorgenommen halte. ---» Herr Robert Herrmann, das beliebte Mitglied deS SommerthealerS »r Lindenau, hat am heutigen Donnerstag seine Benefiz-Vorstellung. Zur Aus- sührung gelangt: »Der W alzerkünig". Große Posse mit Gesang von Manostädt. --- Im Sommertheater zu Plagwitz (Felsenkeller) wird heute Donnerstag die beliebte GesangSposs« ,.Der vermischtes. ---- DaS neueste (XI.) der sogenannten „grünen Hefte", welche, in Halle erscheinend, Mtttheilungen Uber die con- sessionellen Verhältnisse in Württemberg enthalten, be handelt die consessionelle Bevölkerungsbewegung in Württemberg aus Grund genauer statistischer Unter lagen und kommt zu dem überraschenden Eraebniß, daß in der Zeit von 1843—85 die evangelische Bevölkerung in evangelischen Städten sich normal vermehrt, dagegen in katholischen Städten unter dem Normalsatz zurückgeblieben ist. Die katholische Bevölkerung in katholischen Städten ha», sich nur wenig (von 100 aus 102,6 Proc.), dagegen in evangelischen Städten ganz außerordentlich vermehrt (von 100 aus 110,7 Proc.). Stuttgart zählte Katholiken 1843: 1627.1885: 16 067, Ulm 1843: »533, 1885: 8487, Hcil- bronn l843: 405, 1885: 3276. Diese unnatürliche Vcr mehrung der katholischen Bevölkerung in den evangelischen Städten habe umsomehr ihre bedenkliche Seite, als „nicht strebsame Fabrikanten und wohlhabende GeschäftSmänner den Hauptzuzuq bilden, sondern niedere Eisenbahnvedienstete (der niedere Eiscnbahndicnst liegt nunmehr überwiegend in den Händen der Katholiken), Arbeiter, Tagelöhner, die den Gemeinden große Armcnlastcn auslcgcn." Um der niederen katholischen Bevölkerung die Bildung höherer Stände zu qänglich zu machen, werde denselben der Besuch der Latem schulen und Gymnasien durch Schulgelderlaß möglichst er leichtert. In nicht mißzuvcrstchender Andeutung wird das Ministerium Mittnacht jür die sichtliche Begünstigung de> KatholicismuS in Württemberg verantwortlich gemacht und für die nächste Kammerscssion namentlich eine eingehende Aufklärung über die Begründung eines neuen Spitals der Barmherzigen Schwester», für welches im evangelischen Stuttgart gar kein Bedürfnis vorliege, gefordert. ----- AuS Waltershausen i/TH-, 14. August, wird n»S geschrieben: Heute Nachmiltag 3'/, Uhr kam Ihre Majcsläl die Kaiserin Friedrich >m strengsten Jncognito nach Walter-Hausen, um das Schloß Tenneberg behus» künftiger Sommerwobnuiig zu besichtigen. Die hohe Frau wurde am Bahnhos vom Herzog Ernst von Sachsen-Eoburg-Eolha und noch zwei Herren empfangen und besichtigte eingehend genanntes Schloß. Die Kaiserin war begleitet von der Prinzessin Victoria und der Gräfin Brübl und Gras Seckendorf. Die Herrschasten fuhren dann zu Wagen nach Gotha, wo zum Courierzug für beut« Nacht l Ubr 30 Min. nach Berlin der Salonwagen bereit stehen soll. Es ist die- derselbe Salon wagen. den die Kaiserin zur Hin- und Rückfahrt nach und von San Remo benutzte. —r. Meiningen, 14. August. Aus dem Frankenstein bei Salzungen hat die Ausstellung des Ecksteins zum Frankenstein, thurme mit entsprechender Feierlichkeit in Gegenwart einer Anzahl von Freunden der Sache stnttgcsunden. Der Bau wird in einem einfachen viereckigen Thurm mit zugänglicher Plattform bestehen; an ihn schliehen sich zwei im zu einander lausende Mauern» reste an, eine mit Ausblick nach dem Bloß, die andere nach Salzungen; an diese lehnt sich ,m Innern, von außen nicht sichtbar, e>n Schutz- hauS (Natnr-Block.iaus) an. Ter Thurm, aus schmaler Wendeltreppe ersteigbar, wird > u zweiten und dritten Stockwerk zwei Gelasse dar- bieten, bezüglich deren die Absicht bestellt, sie durch ihre innere Ans- stattung dem Andenken deS Kaiser- Wilhelm, bez. unserer Herzäge zu widmen. — Es ist nicht z» »weisein, daß mit der AuSsübrung diese« weithin fühlbare« Baue» der kahle, unschöne, doch sernsichttge,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder