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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-16
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1888
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Vierte Mage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. 229. Donnerstag den 16. August 1888. 82. Jahrgang. VolkswirUchafttiches. Ml« für diese» The« bestimmte» ««dmqr, find zu richte» an dt» verantwoetNche, Redaete« deffelb«, T. G. t» L,»»,«». Telegramme. D Grf»rt, 18 August. (Privat-Telegramm.) Laut Mittheflung aX amtlicher Quelle soll die Einführung der Normaltarife für den Personenverkehr auf sämmtlichea preußischen Staat-, bahne» am 1. April k. I. erfolgen. T Weimar, IS. August. (Privat-Telegramms Ueber dal Vermögen der Banksirma A. Callmann öt Cie. (Schüdrngafse 3) dahier ist heute Mittag da- Concursversahrrn eröffnet worden. Zum Lonrnrsverwaltrr wurde Bankier Dietrich dahler bestellt, («ergl. dir Corrrsponden, au« (? Weimar.) Wrs. Hamburg, ib. August. Der morgen abgrheud«, der Hambura-Südomerikanilchen Geiellichost gehörende Dampfer »Petro- polis" nimmt 10'/, Millionen in Sold nach Brasilien mit. Dermt sch te S. * Leipzig. 14. August. Der hiesige kaiserlich, Herr Ober-Post. dirertor lhrilt »ns mit, daß die frauzöltiche Zollbekörde bi« auf Weitere- uachaegeben bat. daß bei denjenigen 11: sprung-beicheini- gunqe» zu Posisrachtstückea nach Frankreich, welche von einer Zoll, behürde de- Au-suhrlande- au-geftellt sind und einen Ab- druck de< Dienststegelt dieser B-dörde trage», von dem Triordernisie einer Bealoudiguug de« Atteste- durch froutöstiche Loniular- beamte abgesehen werden soll, iofern sich gegen die Echtheit der Urlvru»g-Kescheinigu»gen Zweifel nicht ergeben. — Aus Ursprung-- atteste, welche von anderen ai- Zoll Behörden ausgestellt oder an erkannt sind, erstreckt sich die bezeichn-te Vergünstigung uicht. * Letptig, 1b August. E« geh» an- soeben eia Separat» abdruck de» Abschnitte« I. L. au« dem statistischen Berichte der köntgl. lüchsischrn Stani-babnen auf das I-Hr 1887 zu, betr.: Der Einfluß per Eisenbahnen auf die Stetnkohlenindustrte im Königreich Sachien im Besonderen und auf den Ge- sammtverkehr der sächsischen Gtoat-bahnen im Allge meinen. Mit 4 aeogropdischen Darstellungen. — Wir werden in einer der nächsten Nummern ausführlich daraus »urückiommen. Dieser Iahe bat sich, wie uns nachträglich mitgetheilt wird, im Tentralhotel hrerselbst in Anwesenheit der Delegieren verschie dener kaufmännischer Vereine und Verbände ein »Central ver band der kausmännischen Vereine Deutschlands" gebildet, welcher vor Allem den Interessen de- Detailhandel-zu dienen bestimmt ist. Al- Verbandsvorst sender wurde Tenaior Schulze- Gishorn, al- Vorort wurde Leipzig gewählt. Der Verband will für Beseitigung der Mißständ« im Detailhandel aaitiren. -r- Chemnitz, 14. August. Die Ivaiiache, biß iür die Her- stellung von Tr icotst offen jetzt eine förmliche Glanzperiode au- gebroch-n ist, wird auch von der „Leipz. Monat-schr. sstr lexiiiind." bestätigt. E« heißt dort, daß jetzt noch viel fremde Käufer komme», die neue Bestellungen machen und so den S'vff'abcikanten neue An regung geben. Besonder« sind an« Südamerika und England größere Nachbestellungen eingeiroffen. Bi« Ende Sevtember sollen alle Aus- träge ausgesührt sein, aber e- wird sich die« kaum ermöglichen lafs-ui. Leider li-gt in dieser großartigen Aufnahmc des T, ,cvifloss s für unsere Fabrikanten auch die Geiahr. daß sie auf gut Gluck lr-arbeiicn lassen und vorrätde anhäusen, die später nur Mit Verlust verlaust werden können. Wie genannte Zeitschrift behauptet, wäre für da- nächste Früdjahr eine gute Au-sicbt sür seidene und halbseidene Trikot«. Für unsere Wirkwaarcnindustrie würde das sehr vortheil- hast sein. s Plane», 14. August. Eine hiesige Firma, welche seit Jahren noch eine größere Anzahl Handweber in der Anfertigung von Longreßstosseu und dergleichen beschäftigt, vergrößert gegenwärtig die Zahl ihrer «echanische» Webftühle i« eigenen Hause um ein Beträchtliche«, wodurch eine nicht geringe Anzahl Handweber v r- dieustlo- werde» dürste. Für dieselben, fast ausschließlich ältere Leute, eröffnet sich damit eine düstere Zukunft. Neuer Ersah an Arbeit für Handweber läßt sich gegenwärtig, wo die Technik in der Maschinenbouerei io erhebliche Fortschritte gemacht hat, schw r finden. s Plaue», 13. August. Die „Stickerei-Industrie ' osfic. Organ de- Lentralverdande« der Stickerei-Industrie der Ostichweiz »»d de- Vorarlberg--, schreibt anläßlich der vom LenlralcomtS der Stickerei-Industrie in Sachse» sür den Herbst d. I. in Aussicht genommene Lohnerhöhung u. A. Folgende«: In Wirklich- keil handelt e- sich nur um einen Ansschlag von höchsten- 2'/, Raupe» für alle Rapporte und Musterclassen Bekanntlich zahlt Sachtes jetzt sür Muster mit über 180 Stich per Nädlick 1,40 — 32 Rp„ 140-179 Stich per NLdlich 1.50 — 34'<. Rp.. weniger a.S 40 Stich per Nädlich 1,60 ^l --- 36'/, Rv. Mt der supvonirien Lohn- erhöhuag stiege» nun die Stichpreise sür diese drei Kategorien aus 34'/, für unser» bessere» Muster welche wir von jeher mit 3ü Rp. bezahlt haben. 36'/« Rp. iür dir geringste Waare, welche durch unsere Classification auf 37 und 38 Ro. zu st.hen komm», und 38'/. Rp aus die gröbste» Dorten, die hier mit 39—40 und 41 Rp. bezahlt werden niülsen. Man sieht, die in Sachsen vom Central» comitö angrregte Prei-steigeruug für Sticharbeit steh» mit ihren Ansätze» immer noch etwa« hinter den von un«gewähr»en Löhnen zurück " Mag sein, daß die Herren Schweizer Ltickerei-Industrielleu ihren Sticker» einen etwa« höheren Lob» be zahlen al« ihren iächsischea College», indeß gewonnen ist schon viel, daß mau ernstlich daran denkt, eine» höheren Lohn wieder zu erzielen, »ad daß man dabei ein allmälige- Borqche» beliebt, ist auch wohl kein Fehler. Thotiache ist. daß einzelne Fabrikanten in P.onea schon jetzt ihren Stickern eine» höhere» Loh» bezahle», wa« sür letztere einen M'hrverdienft von 2—3 ^tz pro Woche auSmach«. — Bezüglich de« „Plauener Frühjahr-geschäft« in Spitzen u»d Stickerei»»" schreibt geu. Zeitschrift: „Die Maschinen waren beschästigt, aber schon End« Mai waren die vorliegenden Bestellungen erledigt. E« gingen wohl zahlreiche Aufträge ein, aber olle zu so fortiger Lieferung, und fürchteten die Fabrikanten, daß di« Beueller, die bi« z» Pflingsten acht gelieferte» Waaren wieder aniiull,ren würde». Gesucht wurde» Hauptsächlich Mousseline-Vol-n'S, Luflsiickereisp tzeu, seine Tüllspitzeu »,d Lambrie-Fefton-; billigeTüllipitzen dagegen hotien unter großer Vernachlässigung zu leiden". Anerkennend spricht sich dieses Blatt über die Plauener Collectiv-Au-ftellung in München a»-. Es heißt die-bezüglich: „Für di« Münchener An«- stellung ist von einer kleinen Anzahl dortiger Fadrikouieu eine Collectivan-stellung gebildet worden, die zwar nicht groß au«fiel, doch prachtvoll« Arbeiten sowohl in Dessin- al- puncto sorgfältiger AuSsührung austveise» soll «nd beweist, daß auch dort sauber ge- stickt werden kann, wenn nur am Preise nicht gespart wird. Dar- unter befinde» sich verschiedene sehr hübsche Handstickereien, welche hohe Anerkennung ernten. In Combricstickereien ioll sie zahlreich« Streife» und Zwischensätze ausweisen, welche unseren besseren und ganz guten Arbeiten an die Seite gestellt werden dürfen. In Tüll- spitzen sind diele duftige, schöne Sache» dabei, und manch« Besucher der Aa-stellong werd«» sich gefragt haben, wie e- möglich sei. daß derartige Arbeiten mit der Maschine ou-gesüdrt werbe» können. Jedensall- maß anerkannt werden, daß die Plauener mit einer Colleetid-Aa-stellang einen glücklichen Gr,ff thaien". Wa- de» an .rn- blicklickieu Sang de- Geschält- aabelaugt, Io kann miia-theili werden, daß derselbe noch der nämliche wie vor einigen Woche» ist, di« Maschinen sind sämmtlich beschästig». ^ >u» bk« Erzgebirge. 14. August. Die Et aal-eisen- bah» Stollderg-Zwönitz wird voraussichtlich im Sommer 1889 dem Betrieb übergebe, werbe». — Die seit der E,öss»una der Holzstoff-»nd Papierfabrik zu Niedr r ichlrmo im Jahre 1870 »rsolgtea Abschreibungen belaufen sich zuiammen aus b70 207.19 >l, die veriheiilen Dividende» aui 204'/, Proc. Au« dem Präiniirung-fond« sind 1886 und 1887 6 bezw. 3 Arbeiter sür lO jihr ge treue Dienste and 10 bezw. 6 Arbeiter sür Ib jädrig« treue Dienste zum 2. Male mit je 100 belohnt und 1887 einer sich »erheiralbenden Arbeiterin 40-4! und der Witiw« eine« Aibeiier- bO ^l gewährt »ordeii. Seit 188») sind nunmehr 68 Arbeiter mit 8670 ^l. darunter 20 nach 15 jähriger Dienstzeit zum 2. Mot», primiirt worde». -o- Sachjen ist noch deute reich an Porzellanerde Ob- wohl die bäum schen Caol «gruben ein« Zeit lang di« sächsisch« Porzellanerde au- dem Feioe geschlagen hatien. wi-t» doch jetzt >n der Gegend von Lonunatz ch die Gewinnung der Poiz-llanerde wieder sehr req« betrieben. So siod z. B. im Jahre 1887 im Gauzeu 478 00) Ctr. Porzellanerde t» de» dazu eingerichtete, Schläm ue- re.en gereinigt und darau- 70000 Ctr. Laotin gewönne, worden, woiür pro Cent«» 2 ^ll bezahl» w-rdea. Der Abgang beim Schlämme, geh« in Pt» Töpferet«» und in di« Ofensadrike» van Meißen Der Löthoinrr Tdon ist fo vorzüglich, daß er nach Frank- reich. Skandinavien, Oesterreich ,c. au-geiühr« wird. E- stad davon im letzten Jahre über bOOOOO Ctr. gewonnen worden. Daß d-r Wettbewerb der böbmischen, baveriichen und Halleschen Laolingruben iür die iächsiichrn Schlämmereien noch sehr nihldar ist, bat karin seiuen Grund, daß die erstrrrn weit ergiebiger find. Um dieser Concurreuz gegenüber bestehen z» können, erftreven die sächsische» Interesse,!«» eine Herabsetzung der Frachieu für Thon »nd Caolia. G Weimar, 14. August. Ueber da- Lermögen der Bankfirma A. Callmann L Cie. dahler (Schützengaffe Nr. 3) ist der Concur« beanlragt, aber bi- heute Abend noch nicht eröffnet worden, weil ein aeeigneier Soncursverwalter bisher nicht gefunden worden, bezw. zur Annahme des Mandat- nicht zu bestimmen gewesen Ist. Die Höhe der Passiva läßt sich noch nicht annähernd berechnen, dürfte aber sehr beträchtlich sein. Mehrere Wechiel-Fälschungen über bedeutende Beträge sind bereit- consiatirt, wahrend die Depot- theilweise lom- bardiri sein sollen. Da- Falliment ist durch übertriebene und un geschickte Börsenspekulationen de- seit einigen Tagen von hier ad- wesenden Chefs der Firma veranlaßt worden. — Ausdrücklich bemerkt sei, daß die genannte Firma nicht identisch ist mit dem seit 1853 dahier bestehenden, äußerst soliden und da-höchste Vertrauen mit Recht genießenden Bankgeschäfte A. Lallmann (Markt 21), dessen Inhaber die Herren Georg und Otto Lallmann sind. Letztcre- Geschäft wird durch den Zusammenbruch de- odengenannten in keiner Weise tangirt. LL Vorschußverein Nebra a/il., eingetr. Gen. Die Genossenschaft beschloß ihre Liquidation. Zu Liquidatoren sind der LandwiNh Gustav Schäier-Alienroda und der Tiichlermeister Fr. Sachse-Nebra ernannt. Q Gammern-Pretzi euer Eiseabahn, eingetragene Ge- nosiensedaft. Der G-iellichofl ist da- Recht verlieben, zum Ban einer dem öffentlichen Le, kehre dienenden schmalipurigen Eisenbahn mit Pserdedltrieb von den Strinbrüchen bei Pretzien bi- nach den fis kalischen Anlagen an der Elbe da» ersorderlichc Terrain im Wege der Enteignung zu erwerben. *— Neue« Kohlenseld. In unmittelbarer Nähe von Ober« Röblingen teuft gegenwärtig Herr Schweißer, bishcoger Direktor der benachbarten großen itohlengrube „Walther- Hoffnung", einen Kohlenschachi ab. Du-Aoblenscid dehnt sich größleniheilö unter dem ialzigen See an». Den Betriebsplan hat das königliche Oderberg- amk bereit« genehmigt. *— DiSconro-Gesellscha st t» Berlin. Dir an der Börse verbreiteten Gerüchte wonach eine Eapital-erböhnng der Dtscvnto6»>esellichast in Aussicht zu nehmen wäre, weiden von zuständiger Seile als unbegründet bezeichnet. *— Gründung. Hvffmaun'S Römerbod i» Berlin Ist in eine Bciien - Gesellschai» unter der Firma: Berliner Bod-Hoiel- G-selkschaft „Römerbad" umgewaadelt worden. Ein Con» soriium von süddeuiichcn Bade« und Hoiel-Brsitzern übernimmt mit dem l. September de» Betrieb de-Etablissement- und garanttrt den Aciienbesitzern 8'/, Proc. Zinsen. *— Der Beikhluß d-s BundtsraiheS über Abgabenvergütung bei der iiuSiuhr von Cacaosabrikaten und Zuckerwaaren lautet: „Die obersten Landes-Finanzbebörden wervea ermächtigt, vorvehalilich jederzriiigen Widerruf- und der eriorderlichen beion- deren Lontrolmaßregeln, Gewerbtreibenden, weiche in »ollsicher ab- gkschlossencn Räun>e» a»trr ständiger amtlicher Ueberwachuug Lacoo- prävorote oder Zuckerwaaren sür den Exvort Herstellen, bei der Ausfuhr der hergestellten Maaren den Erlaß des Zolle« für den nachweislich verwendete» Cacao zu gewähren, sowie sür den nach- weiSlich verwendeten inländischen vergütung-fähigen Zucker die Materialsteuer nach dem betreffenden BergütungSsatze, bezw. die entrichtete Verbrauch-abgabe zu erstatten." *— Zu dem Regulativ für P ei vattran fit lager von den in Nr. 9 des Zolltarifs aufgrführten Waaren (Getreide rc.) ohne Mlt- veischluß d-r Zollbehörde, vom 13. Mai 1880, hat der BundeSraih in seiner Sitzung vom 5. Juli eine Aenderung dahingehend be- schloffen, dnß nunmehr, wenn Getreidemenge« derselben Art, welche v rschledenen Zollsätzen unterliegen, gelagert werden, ans den ge- saminkeu Bestand dieser Getreideart der höchste der in Betracht komnienden Zollsätze Anwendung findet. Die Einlagerung teS Ge treides erfolgt nach Nettogewicht. Außerdem hat der BundeSialh besimmt, daß nunmehr als Inländisch nachgewlcsenc Säcke bei der Enticruung vom Lager im leeren Zustand« der Verzollung nicht unterlikgen. *— Anglo-Tontinentale (vormals Ohlendorff'schr) Guano-Werk«. Die Aktien sollen demnächst durch das Bankhaus S. Bleichröder in Berlin im Wege der öffentlichen Zeichnung an de» Markt gelangen. Die Gesellschaft betreibt bekanntlich an ihrem Centralsitz in Hamburg, sowie in Emmerich a. Rh., Antwerpen und London ausgedehnte Fabriken, welche sich mit der Berarbeilung von Peru-Guano und der Erzeugung von Superpho-phatrn au- Peru- Guano und mineralischen Rohstoffen beschäftigen. Ebenso werden alle Sorten Mischdünger anaesertigt, aus dem Werke in London be sonder- auch die Geinische für den Bedarf der Lolonien zu Kaffee, Tabak, Zuckerrohr, Reis, Ihre rc. Die Gründung der Stammsabrik in Hamburg ist im Jahre 1864 erfolgt, während die Actienaeiell- schalt im Lew der 1883 mit 16 Mill. Mark Actiencapilal ins Leben gerufen wurde. Consulate. An Stelle de» auf seinen Antrag entlassenen bisherigen ConsulS in Middelburg, P. de Bruyne, ist der Direcror der englischen Ga-geiellichait W Goebel in BUssinge» zum Coalul >ür Blisfingea und Middelburg, der Kauimaan John Eyaon Hooper in Scilly zum Bice-Consul aus den S c> l l y-Jn sein und der Ingenieur Bruno von Sperling zum V ek-Comul de- ReickiS in Ouro Preto sür d.e Provinz MioaS GeraeS (Brasilien) ernannt worden. *— Ein Berliner Värsenblatt bringt unter der Ueberschrift „Dentsch-Ruisische Zollverhandlungen" eine Noiiz. in der getagt ist, MltthkUungen au- Petersburg bezeichneten als im hohen Grade watttsLeinli», daß tholsächlich zwischen der deutschen und russischen R gireung eine Einigung bezüglich gegenseitiger zollpolitischer Loncesflonen staltfinden werde. Die entsprechenden Verhandlungen seien lebhaft im Gange und man erwirke, daß dieselben schon in kurzer Zeit zu einem günstigen Resultate führen werden. Wie di« „B. P N " ersabren, ist an maßgebenden Stellen in Berlin von derartigen Verhandlungen Nicht« bekannt. *— Aciieitgeiellichaft Wilheim-hütte. Der Vorstand berichtet, daß im ersten Quartal de« lausenden Geschäftsjahre« der Versandt 399 496 erreich' Hot, gegen 266 648 ^l in der ent- lprechenden Znt 1887/88. Die Aussichien seien auch ferner gute, da zu de» »«de Juul e. vorhan»«,ieu Ausirägra über 323 360 bi» heute weiiere Bcst-llungeu über 253 Ü86 ^l hinzutraten. *— Norddeuiiche Gummtsobrik Fonrobert. Nach einer Mitibktluug der Veiwaüung hat sich dee Gewinn im ersten Halb jahr 1888 gegen die gleiche Zeit des Vorjahre« gehoben. *— Unseren Mitihe iuugen über die Reise de« norddeutschen Llonddau ps rs „Aller ' und be- neuen englischen Dampftr- „City ' os Nen-Uork" können wir j tzt noch hinzuiügen, daß die Reffe der „Ave " von Southampton dt« Sandv Hook i» 7 Tagen 20 Stunden jUtiickgelegl w rde, iväateao de „E ly «s New-?)o>k" 7 Tore f i Stunde» 3'. R > u von Ouerualaw» gedrauchic. Unter Beriick- sichi gung, >az die „Aller' vo» Souiuamvton eine um l8 Stunde» giöß >e Eniiert uig zuruckzuiegen hatte, eraieb» sich also, laß die „Aller" dte „City os Rkw-?)o>k" »« L Ltuntze«, und nicht, wie uisprüngltch oiigesühr! um 4 Stunoen, gffchll-aen hat. *— Ein nenrr Sieg der heimischen Industrie. Da die neueste Liesernng der 10 sür die italienische Regierung bei Schuba» in Elbing gebauten Torpedoboote außergewöhnlich guie Reiulial» ge geben Hai, biete Fahrzeuge in ihrer Geichwuid gkeit l26',,—27 Kno ten) alles berarltge bis jetzt Gebaute wen übenroffeu hoben, so hat die iialienilche Regierung »et Schtchau in Elbing zwei Maschinen von 8000 Pserdeliiiirn sür em-a gepanzerten Rapia-Kreuzer b st lll. Da« Sch ff wird >m Arsenal zu Re pet gevaut. Derarlige Maichtnen» Uestellungen ginge» srüder nach England, es ist um Io one, ketlnen«. werther, »aß dl« deutich« Industrie tnrch d>» LorzUgizchkeil ihrer Leiftunarn auch in dieser Branche England au- de», Feld« schlägt. cj Dte Handelskammer zu Oisrabach Ipr.chi sich in tvrem Gutachle» über di« Einiuguna neuer ReMi-iorme» iür geiell chast- liche Privalunieeurdmunge« fErwerdS-Geskllschaste» mit oe- schrtniier Hasldarielt) gearn dl« Borichlig« de« bleibenden Ausschuffe« de- deul'che« Handelslage- mit Entschledendeii oo« Sie bestreitet, daß ein Bedürl» ß zvr Aendernng der Gesetzgebung »orlir-t und bäu di« anger»>le Schaff»,» »0» Aeiien-esellschast.» zweiter Claffe, von einfacher orgaaisirten und auf kleinere Verhält nisse berechnete» copitalistiichen ErwerbSqesellschaslen mit beschränkter Hastbark-it siir ebenso bedenklich, wi- die Ausstattung individua listischer Erwerb-ges-llschafteu »ach der Art der offenen Handel-geiell- ichaiteu mit dem Privilegium der beschränkten Haltbarkeit. Dem Htnwei- ans die Erfolge der englischen Limited Lomp inie- in de» Verhandlungen de« bleibende, Au«ichuffe« letzt sie die Erfahrung gegenüber, daß da- geschäftliche Gebühren zahlreicher Limned Com panie- keine-weg» besonder- rühmen-werth ist und die Gediegenheit der kaufmännischer Grsckläst-prinripien in England mit diesen Aul« wüchsen de- englischen Lcliengesetze« keine Verstärkung rsahren hat. Hauptsächlich aber sürchret sie, daß dte Schaffung vo» Erwerdtge- skllichaften mit beschränkter Haftbarkeit nur dazu beitragen wird, die planlose Gü'ererzeugnvg i»S Ungemrssrue zu steigern. „Die Ueberproductiov", führt sie au«, „hat nicht etwa nur in einer vorübergehenden Güterstau»»» ihren Grund, sonderu sie ist, wie die nach leder geringen Besserung der Verhältnisse sofort wieder eintret-ndenMck- säll- in die Production-krisi-lehren, au«Gründen, welche tu der raschelt Bevälkerung«-Lermehrung, in der allgemeinen Erleichterung de- Ver kehr- rc. zu iuchea sind, chronisch geworden. Dabei wird da- Gebiet de-Weltmärkte- in Folge derprotectionistischen Neigungen der meisten Länder und wegen de» unter dem Schutze de- Proiectionismn« ermöglichten Ent stehen« eigener Industrien tu früheren Absatzgebieten unserer Prodactioa immer mehr eingeengt. ES liegt de-halb durchaus kein Grund vor, durch künstliche Mittel die heimische Fabrikation, mit deren natürlichem WachSthum au- sich heraus, bedingt durch da- fortwährende Angebot neuer, zum Theil »ach wilthschasllicher Selbftsiäadigke t strebender productiver Kräfte die Erschließung neuer Märkte zum Ersatz für die fortwährende Einengung de- seitherigen Absatzgebiete« bei Weitem nicht Schrill zu halte» vermag, zur Erweitern»» ihres Pr oduction-- UmsauqeS zu treibe»; mockit sich doch tu vielen Branchen das umgekehrt- Bestreben bemerkbar, durch künstliche Mittel (Lartele, Conventionen) dte Production einzu- schranken." „Wenn in der Denischrjsi geklagt wird, daß das deul'che > Capital in ungebührlichen Mengen insAuSland fließeund den heimischen Erfindung-- und UulernehmungSgeist darben laste, so können wir nach unseren Eriahrungen Letzteres nicht bestätigen und Elfteres im Großen und Ganzen nicht gerade für ein Unglück halten, wenn dabei nur die uölhige Sorgfalt zum Schutze gegen Verluste ange wendet wird. Ja je höherem Maße wir uns das Ausland zinspslichtig machen, um so ruhiger könaru wir der Möglichkeit entgegen sehe«, daß unsere Handelsbilanz wieder einmal aus längere Zeit passiv wird. D's Minus an Einnahmen an- dem Güierau-Iausch mit dem AuSlandc wird dann gedeckt durch »»irre Z a-guthaben an das Ausland und die Wechselcourie werden sich alsdann auch trotz unserer passiven Handels bilanz zu ansrren Gunsten Hallen. Aus der anderen Seite ist e- aber auch noch sehr zweise.hait, ob das heimische Lapit-l in den zu schiffenden TnverbS-Gesellschastca mit beschränkter Haltbarkeit bester angelegt sein würde al- wenn e- heute >n ausländischen Werlhca Anlage such». Denn dte neuen Erwerbs-Gelellichaftea, mögen sie nun ous individualistischer oder aus capiloiistffcher Grundlage aus- gebaut werden, mögen sie lediglich distributive, d. h. reine Handel-- uulerukdmungen oder gleichzeitig auch productive, also Fabrikation«. Unternehmungen sein, würden ,»ameatl>ch zu Zeiten einer Krisis, zum größten Tbeil bald zur Schleuderroncurreaz übergehen und damit nicht nur sür sich, sondern auch für olle anderen Unterneh mungen Schade» oneichten, al- die wirklich soliden and nur »ach legitimen Geichäst-pemc pien arbeitenden »eurn Unternehmungen Nutzen stiften könnten. Bei solcher Sachlage erklärt sich die Handels kammer gegen dieLorschläge de« dleibeudenAu-saiusse». *— Kölu-Müiener BergwerkS-Actiru-Verein. In der gestrigen AulNchlSrath-Sitznng wurde von dem Vorstand« der R-ckinung-aiffchlub für da- obgelaufene Geichält-jahr vorgelegt. Derselbe ergiebt einen Ukberickiuß von rund 112 000 >l. die iür Abschreibungen in A»«sicht genommen werden. Die „Köln. Zig" bemerkt dazu: Im Vorjahre war ein Rohgewinu von 127 487 erzielt worvin, wovon 51 158 zu Abschreibungen und 76 688 zur Tilgung des Fehlbetrags verwandt wurden. Die Aciien sind in Jahresfrist von 42 aus 67 Proc. gestiegen Wir erinnern uns bedeutender Reclame-Ariikel in Berliner Blättern, die einen großen Gewinn de- Unternehmen« au« der Preiserhöhung des Eisenerzes sür das nunmehr abgelausene Geschäftsjahr vordrrsagten. *— In der außerordentliche» Generalversammlung der Faeon- Schmieve und Sck-rauben.Fabrik gelangte soigender Beschluß zur Annahme: „Diejenigen Stamm-Actien, deren Inhaber von der in der Generalversammlung vom 11. Juni 1887, beziehungsweise vom 27. August 1887 ihnen eingeräumten Befugnis keinen Gebrauch gemacht haben, die- noch jetzt thun wollen und von diesem R cht bis zum 2b. August 1888 Gebrauch machen, werden gegen eine Zu- zahlung von 120 Proc. für jede Stamm Aktie über 600 in Stamm-PrioriiLis-Actien gleichen Betrage- umgewaadelt, dergestalt, daß demnächst jede Slomm-Aciie nach erfolgter Zuzählung als Stamm-Prwritäle-Actie über 800 ^l gilt. Demjenigen, der minde sten» 30000 klamm-Aclie« zur Umwandlung gleichzeitig eia- reicht. wird die Zuzählung aus de» in der Generalversammlung vom 27. August 1887 festgesetzten Betrag von 50 Proc. nebst 5 Proc. Zinsen vom 1. Januar 1883 ab bewilligt. Laar» 14. August. (K Z). Di« Zeche Julius Philipp wird am 20. August 150 OOO Ausbeute venheilen. (Die Zeche förderte 1886 142 649 t Kohlen.) *— Die Farbhoiz-Eztract-Fabrik vormals Nieder» berger L Io. in Hamvurg hat in außerordentlicher General» B-riammlung beichlossen, das Actien-Capilal van 600000 ^ll durch Ausgabe von 4k» Adieu zu 1000 um 400000 » zu erhöhen nud 200 dieier neuen Actien jurEmlöiung der umlansenden Prioritäts aktien zu verwenden. Die neuen Actien paniripiren vom 1. Juli 1888 an am Gewinn der Geiellschaft. Sodann ist beichloffen Warden, eine mit 4'/, Proc. zu verziniende mit 105 ipät-stens in 39 Jahreo zucückzuzahl-nde Prioritätsanleihe von bOOOOO ^l aufzunchmen, zu deren Sicherstellung das znvor von Hypotheken zu b freiende Grundeigenthum der Gesellschaft sammt T^bäuvea und Maichineu vervsäudet wird. Diese neue Priorität-anleihe, deren Beqebiinis- »ermin, Tilgung-plan rc. fcilzustellen. dem Vorstände und Aussicht-, rathe Vorbehalten bleibt, wird demnächst von der Anglo-Deuijche» Bank in Hamburg derouSgebracht werden. *— Der in der Zeit vom 11. bl- 13. September in Stettin stattfiadendr deutsche Iuristentag wird sich bekanntlich auch mit d r wichtiaea Frage d. schäitigen. ob eS rathjam sei, das deutsche Strafgesetzbuch dahin zu ergänze»!, daß der Lerrath au Ge schält-- und Fabrlkgehcimaissen al< Vergeh-u strafbar ist. Die Verhandlungen »r< Juriftenlages dürfte» iu-desondere in so fern ein erböh cs Interesse in Anspruch nehme», al- die Reichsregierung nach eingehender Erwägung der Sache neuerdiugl zu dem Luiichluff« gekommen ist, d rstlben keine weitere Folge zu geben, i» lauge die Meinungen der belheiligten Kreis« sich nicht geklärt hoben. Noch Mitiheiluaqen, welche der „Bost. Ztg." »»gegangen, sind im Reichs- Iustizomie und m Re chSamtc des Innern -kt-g-beade Erh-bungea darüber augest.lli woiden, in wie wert die GeiclläitSweli den Mangel an gesetzlichen Best'inmuiigkn betreffs der Wa, ruug von Geschüits- uiid Fadrikgebeimuisien empiunven nabe. Hinsichtlich des Mißbrauch tes Vertrauens wurven drei Fällt unlerschieveu, indem entweder Arbeiler und Beamte eines gewerblichen Unternehmens iG-ichaft oder Fabrik), so lange sie darin noch »»gestellt sind, oder Arbeiter und Beamt» nach ihrem AuSicheiden au» dem Verbände de« Unternehmens, ober endlich dritte P-emnen. welche, sei es vermöge ihrer Stellung (wie Baumeister, Ingenieure, Maich'nensabrikinten), sei et au« anderem Anlaß, von den inneren Berbäitniff» de- Ilniernehmens Kenntnih erlangt haben, über die dis dahin p-ham gehaltenen Ein- rickiiungen, GeichostSb-ziehnngen re. an Andere eine unbefugte Milihe liing macken. Die ernqedoitrn Gutach en der zuständigen «kdörben und der Hanb-l«ka«mern weich-« von einon»-r weieatlich ab In einem Tbeil der Gutackilea k,mm» di» Meinung zum Ausdruck, daß man die Verwertdunq vo» tecknffchen Krnntniffen nach Au«ichc,drn aus dem Geickätt »>ch> beschränken könne und d>ß nur in den Fallen eine Bestrafung zulässig erscheine, wenn Arbeiter oder B amte etneö Unterneiimen« während ihrer Anstellung au« Eigennutz über die «elchäti-geheimnisse dritten Perionen Mit- «Heilung machen. Dagegen hat ein noch größerer Theil der Äut- achien sich dahin »»«gelprocken, daß eine Notdwendigkeu zum Erlaß ftroigesetzlicher Bestimmungen gegen de, Uerralh von Fabrik- und Gesthssttgetzeimnisse» »ich« »ocilege, da in den weift«» Fälle» dir Patent-, Marken« »nd Musterschutz-Gesetzgebung hinreichenden gewähre, und, soweit die« etwa nicht der Fall sei, durch eine ent- Schutz te eat- >enve Ergänzung dieser Besitze Abhille geichaffe l werden könne, in vielen Fällen einem Mißbrauch durch Adichluß geeigneter ilverträqe sich Vorbeuge» laste. Hin und wieder wird auch die sprechende Ergänzung auch Privaiverträqe Ansicht vertreten, daß eia besondere- Gesetz schon de-halb nicht rätb'.ich sei, weil e- der Industrie Fesseln oulegen würde, während die Grenze des Strafbaren sehr schwer zu ziehen set und e« den Angestellten nicht verwehrt Verden könne, das im guten Glauben Erlernte bet Gründung eigener Unternehmungen zn verwertben. Gleichwohl erachtet die Reichsregierung nach einer Klärung der Meinungen ein Einschreiten der Gesihgebnng für noihwendrg und die- um so mehr, al- eia gewisser Schutz des Gelchäst-geheimnisic» in einzelnen neueren Rcich-geietzea geschaffen woiden ist. z. B. in dem Besitze vom 17. Juli 1878. betreffend die Fabrikiaspectoren. und in »>em Unsallversichernugsgesetze vom 6. Juli 1885. *— Bahnrrössaung. Am 16. d. M. wird im Bezirk der känigl. Etsenbahndirectioa Hannover von der Bahnlinie „Hildesheim- Braunichweig" die 17,4 lrw lange Theilftrecke Hildeshrim-Hohen- egg eisen dem Verkehr übergeben. —m. Dte schle-wig-hvlstetnische Fischerei im Jahre 1887. Nur sehr zeitweilig ist das Fiichereigewerbe an den deutschen Oftseeküsten allein in der Lage, dem deutschen Bedarf an den der Ostsee eigenthümlichen Fischorten Genüge zu thun. Die Einfuhr von Dänemark und Schweden ist bisher nicht zu entbehren gewesen und wird, da jene nordischen Küsten reicher an Fischen sind, auch voraussichtlich lange nicht entbehrt werden könne». Mitunter freilich sangen die Fisch-r der Ostiee io reichlich Sprotte» nnd Heringe, daß die gleichzeiiige nordische Einfuhr, welche die Preise aus ei» Miuimoni herabarücken Hilst, ganz überflüisig erscheint. Aus Grund dieser Er scheinung hat sich denn der Fffckier einer Bewegung »ach einem Zell aus irische Fische bemächtigt. Aber eS stehen seiner Einführung mannigfache Hindernisse entgegen Einmal kann dieser Zoll nicht sür einzelne Tage, Wochen und Monate eingefühn werdcn, unb dann tritt der Emiührung de- Zoll- vor Allem der Umstand in drn Weg, daß die Waore mit jeder Stunde an Werth verliert und daß sie daher eine mit Aufenthalt verbundene Zollbehandlung nicht ver- tragen kann. Auch müßte entweder oller Fisch bei der Landung v-rzollt werden, oder e« müßte eine M-nge Zoklkreuzer aus den Fiichgrüuden liegen, um za spähen, wo« selbstgeiangeue, wa« aus- ländische Fische sind. G Wvhnlich ist die Folge reicher Fänge ein niedriger Preis, und umgekehrt bedingt geringer Fang einen quien Prei«. So gleicht sich der Verdienst der Flicker gewöhnlich mehr oder weniger aus. Bei geringem Fang und großer Einfuhr aber erwächst für die Oftscefffcher ein Uebcl- stand, zu dessen Abhilfe sich schwer ein Mittel angeben läßt. Im ersten Quartal 1887 kamen viele Heringe in die Kieler FSH'de, Während i» der Eckernsörder Föhrde Massenfänge an Sprotte» ge macht wurden. Dieselbe» brachten aber bei der großen Einfuhr vom Norden manchmal kaum 20—30-C per Wall ein. In den späteren Monaten zeigten sich überall an der Ostküste reichlich Heringe »nd eS war oit kaum ein Prei- von 10 -C ptr Wall Sprott zu erziele», so daß nicht einmal die Betriebskosten sich decken ließen. Sprotten zeigten sich Ende de-Jahre« reichlich sowohl bei kiel, al- bei itekern- iörde. Die Muscheln waren gut geratben und die Nachfrage begann sich wieder zn heben. Doch wirkte die Wilbelwshavener Vergiftung-« geichichte immer »och lähmend. Bei der Fischerei aus der Unterelbe machte man gute Finge an Butten. Stinten und Aale»; man kann den Fang an Aalen im Juli aus 50000, im August aus 40000le^ veranschlagen. Störe wurden im Ganzen 8000 Stück erbeutet — D'k Hochsiesischerei blickte aui ein schlechte- Fongjahr zurück. Ei» Glück aber für die Hochsiesrffchfiichfänger ist e«. daß sie jetzt infolge der eingesührlen Fffchauctionen anst-m-ffenere Preise bekommen, al- fiüher. Die F'scher verwerthe» letzt ihre Waare viel Höker, als früher, wo sie in der Hand der Retsekönser waren und selbst Fisch arten, di- früher gar nicht z» verwerthen waren, machen jetzt ans der Auktion Preis. DieseAnctione» habenden ganzen Fffchmarkiu,»gestaltet. Dem Hochsiefischrrgewerbe wird auch in dankenswerther W ffe jede Förderung gegeben nnd sowohl der Staat, ai- auch die Sectio» sür Seefiichrrei des Deutschen Fischerverein» arbeiten Hand in Hand zu diesem Zivecke. Wenn auch sichere Zahlen über die Finanzergebnisie der Hochiee- »nd Küstenfischerei leiten beizubringen sind, so ist doch au- d>m allgemeinen Betriebe und die BetriebSvergrößeiung derselben zu schließen, daß eine Steigerung des Gesammtsange» a» Seefischen stattsindet. Neue Berkehr-wege haben da« Absatz gebiet für frische Fisch« vermehrt und die in Hamburg eingerichtete» Fffchauctionen sichern den Fischern eine» raschen Absatz. Donau - D a m p s s ch i s s so h rts - Gese llschaft. Die Tonau-DampsichiffsahrtS-Gesellichoft Hai bekanntlich iw heurigen Frühjahr der österreichisch, ungarischen Staat-eisenbahn-Gesellschaft und den ungarischen Staatöbahnen dasLartel gekündigt »nd unmittelbar daraus mit denselben eine neue Unterhandln»» aus veränderter Grundlage an geknüpft. Wie nun von authentischer Seile verlautet, sollen die Versuche der Donau-DampsschiffsahitS- Gesellschast, aus neuer Basis ein Tartel mit der österreichisch-unga rischen Staatseisenbahn-Gesellschaft und den ungarischen Staats» bahnen abzuschlisße», sichere Aussicht aus Erfolg haben, da sich im ungarischen CommunicaitonS-Minifterium eine große Ge neigtheit sür die Bedingungen der Sesellichaft zeigt, wenn sich auch nicht leugnen läßt, daß man bei dieier Behörde noch weit davon entfernt ist, da« Schifffahrts-Unternehmen mit jenem Wohlwollen zu behandeln, ous welches dasselbe doch wohl ein gewisses Anrecht hätte. Wie», 14. August. Nach einer Meldung der „Neuen Freien Presie" ans Konstantinopel ist der Anlehensabschluß der Pforte mit der Ottomanbank persect. Der Nominalbetrag ist 1474 000 türk. Pfund. Die auszugebenden Obligationen lauten aus 20 türk. Pfund, e die Verzinsung beträgt 5 Proc., die Amortisation in halbjährigen Ziehungen 2 Proc. und der BegcbungScours 64 Proc. Nach Abzug von 350 000 türk Pfund alter Schulden erhält die Pforte saciffch blos 593 360 türk. Pfund baar Wien, 14. August. D>e Leistung-sähigkeit der österreichi schen Wassensadrik ist derart gestiegen daß sie vom September ab 8000 »nd vom Oktober ab 9000 Repetirgewehre wöchentlich sertigstkllcn wird. Bisher wurden im Ganzen 60000 Gewehre abgc» li-serl. Das Etablissement cnimckelt eine sehr lebhafte Thättgkeit, uni die «ewehrliejernng schon vorzeitig zu effectuiren. E« sind jetzt gegen 10000 Arbeiter in der Fabrik beschäftigt. *— Oefterreichische Papier-An-snhr. Der „Bvlksw. Wochenschr." entnehmen wir folgende Miitheilungen über die Zu nahme der Papier-AnSfuhr an- Oesterreich Die Au-iuhrziffer sii- g seit 188' von 316 209 Kilo-Lentner ans 616 002 Kilo-Eentner. Tie Ail-ftrhr vo-, Papierzeug (i, neuester Zell auch Cellulose) richtet sich houptiächlich nach Deutschland, Italien. Frankreich, Großbritannien und der Levante. Da« iogenaante Patent-Packpapier geht nach Deutschland. Italien, den Donauländera und dem entserntere» Orient. Pappendeckel nehmen ihren Weg vorwiegend nach den beiden erst genannte« Ländern, Rumänien uno dem Osten. Druckpapier wird vorzugsweise nach Deutschland, Großbritannien, dem Orient und Ost-Indien »»«geiüh'rl. Cigarettenpapier ist ei» im Orient und Egypten vriieliel Bcikchrsarlikel Auch in Svielkarten findet der stärkste Abiotz nah dem Orient statt; überdies werden noch Len Westen ansehnlich- Mengen bon Spielkarten »»«geführt, die in Ham burg verichiff: werde,Loxus-Papelersia gehen nach de» verschie densten Staate», insbesondere nach Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Holland, G oßb ilnnnien, Rußland, der Schweiz und Amerika. Vorzügliche Rohstoffe, Lumpen-AuSstibrzoll, auie« Waisir, billige Aebeiisiräile weiden al- die Uriachen de« Aufschwünge« im österreicktffchen Pipiergewnbe bezeichnet. 1VT8. Pest, >4. August Die Bilanz der Ungarsichen Credit« bank weist einen Reinertrag von 557 775.60 fl. nuS. Die Erträg nisse setzen sich zusammen an« Zinsen. Provisionen und Effecienge» winn der Centrale 533531.i>4, ab Lasten 119132,41 fl, verbleiben Reingewinn 414 399,28, sirner da« Erträgniß der Bank, »nd W'aeenadtbeilu >q abzüglich de« Antbeiles der Creditanftalt 143 376 37 fl , somit zuiammen 557 775 60 fl '—Ungarische Ereditdank. Die Seinestralbilanz ergiebt einen Reingewi»» süe die Centrale von 414 399 fl. und für die Bank und Waaren-Abtheilung von 238 971 fl. Nach Abzug de« lOproc. Gewmnattlheil- der Oesterretchischea Creditanftalt bleiben 143 376 fl., so daß der Gesammi-Reingewina sich auf 557 776 sl. deziff» r. Di« Brutto.Erträqnffsi der Centrale setzen sich au« Zinsen, Provisionen und Eff-eiengewinn zusammen und i>erechnen sich aus 553 531 fl.; d«m gegenüber fragen die Lasten 119132 fl. Dieser
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