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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-16
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1888
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4958 Ns 4958 «kbtiae Bemerkung Uder mciu Etablissement, al« hätte ich l »ur französisch gedruckte Speisekarten. ! Ich erlaube mir zum Beleg der Wahrheit Ihnen ein« j meiner seit Antritt unseres Geschäftes (l. Februar l870)! eingesührte» Speisekarte» zur gefällige» Einsicht zu über« I lende» und werden Sie sehen, daß dieselben in deutscher und! französischer Sprache gedruckt sind und nicht auSscbließ-* lich französisch, wie der Einsender schreibt. Desgleichen sinv auch unsere Rechnungen, wie Be lage zeigt, hervorragend deutsch gedruckt. Aus Grund dieser Belege darf ich die verehrliche Nedac- tion wohl ergebenst ersuchen um gefällige Richtigstellung dieser Jrrthüincr in Ihrem werthgeschätztc» Blatte. Mit vorzüglicher Hochachtung CH- H, Eisenmann. Nachschrift der Redaction: Die uns eingesandten Belege entsprechen durchaus den vorstehend gemachten An gaben deS Herrn Ecsenmaun. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) Leipzig, 13. August. (Bestätigtes TodeSurtheil.) Vom Schwurgerichte Stettin ist am 13. Juni der Schmiedegeselle Johann Hermann Ludwig Tillair aus Bernsdorf wegen Mordes zum Tode verurtheilt wo.de», weil er nach dem Wahrspruche der Ge- schworenc» am 30. Mai die unverehelichte Großkopf vorsätzlich und mit Ueberlegung getödtet hat. — Gegen das Ui theil hatte er Re vision eingelegt und eine processuale Rüge geltend gemacht. Er beantragte nämlich, daß der Fragebogen rorichrniswic'rig mit der Unterschrift des OdmaiiiiS versehe» worden sei. Die Fragen a» die Geschworenen nahmen die eiste» drei Seiten cines Bogens ein, und zwar standen auf der ersten Seite die Hauptfragen nnd aus den beiden folgenden die Eventualfragen für den Fall der Ber- neinung der Hauptfragen. Tie Geschworenen hatten nun die Haupt fragen bejaht, so dag die Evcntualsrag n entfielen. Der Obmann hatte seinen Namen nicht dicht hinter die Antwort der Hauptfragen geschrieben, sondern an das Ende deS gesummten Fraqeut.xtes. Hierin erblickt der Angeklagte eine Verletzung des 8 307 der SIr.-Pr.-O. — Der Reichsanwalt machte dagegen geltend, dass bereits vom Reichsgericht sestgestellt sei. dag der Fragebogen am Ende vom Obmann zu unterzeichnen sei. Wenn der Priisid nt und der Gerichtsschreibcr in diesem Falle ihre Unterschriften sowohl auf der erste» als aus der dritten Seite angebracht hätten, so könne das unmöglich schade». Dasi sich die Unterschrift am Ende befinde, sei schon dadurch gerechtfertigt, daß auch die Nichtbea utwortung der übrigen Fragen beglaubigt werden müsse. — Das Reichsgericht verwarf dcni- gemäß in feiner letzten Sitzung (am 10. August) die R Vision als unbegründet, und das Todcsuitheil ist somit rechtskräftig geworden. Leipzig, 13. August. (Fahrlässige Körperverletzung.) Durch unvorsichtiges Fahren aus der Landstraße hat sich der Pferde knecht Hosmann in Bunzlau eine empfindliche Strafe zugezogcn. Er begegnete am 14. Januar, als er de» Wagen seines Dienstherr» leitete, in einem Dorfe einem Fuhrwerke, dessen Pferd vor, einem junge» Mädchen geführt wurde. Das Mädchen ging links »>be» dem Wagen her, während Hosmann auf seinem Wage» saß und schon von Weitem das heranuadendc Gefährt bemerken konnte. Ob gleich das Mädchen nach rechts ausbog und die Straße breit genug war, fuhr Hosmann doch in sehr schneller Gangart gerade aus sie loS und bog nicht auS. Das Sattelpferd seines Wagens riß dann die Wagenlenkeria um, so daß sie gegen das Hinterlheil ihres Wagens fiel und von den Rädern der beiden Wagen schwer verletzt wurde. DaS Mädchen ist inzwischen zwar wieder geheilt, aber es st,hl »och nicht sicher fest, ob sie nicht lahm bleiben wird. Nach dem Unfälle ries Hosmann herangekommenen Personen in roher Weise zu: „Echme,ßt sie nur auf den Wagen, da wird sie schon nach Hause kommen." Das Landgericht Liegnitz verurtheilte ihn zu 6 Monaten Gesängniß. aber hiermit nicht zufrieden, wandte sich der Angeklagte an doS Reichsgericht. Dieses verwarf indessen seine Revision als unbegründet, da festgestellt sei, daß der Unfall lediglich ducch sein fahrlässiges Verhalten geschehen sei. Lachsen. ---Leipzig, l4. August. Ein ehrendes Zcugiiiß für den lebendigen kirchlichen Sinn, der in Sachsen herrscht, sind die zahlreichen Stiftungen für kirchliche Zwecke, deren Gefammtbetrag feit Mitte Juli 1887 sich nach sorg fältigen Aufzeichnungen auf niehr als 200 000 beziffert. Die bedeutendsten Zuwendungen dieser Art sind 50 000 an die Kirchgemeinde Adorf, zahlbar »ach 160 Jahren auS den großen Stiftungen des verstorbenen Hermann Porst, früheren Besitzers deS Eisenwerks Pseilhammer bei Schwarzen berg, 40 000 -4! für den Statuenschmuck der Marienkirche in Zwickau, gegen 25 000 .6 der Eckardt'schcn Erben in Großen hain für das dortige Psarr- und Diakonatslehn. Dem all gemeinen KirchensonkS sind seit Mai 1887 20 787 zuge- flostcn, so daß er auf 235 000 .L Nennwerth gestiegen ist. Außer vorgcdachtcm Betrage in baarem Gelde sind aber nun noch auS Anlaß von Kirchenbauten und Erneuerungen über aus zahlreiche Geschenke in Form von Kirchenschmuck, Kirchengeräthen, Glasmalereien, Glocken u. f. w. zu ver zeichnen gewesen, deren Gesammtwcrth mit 100 000 .4 (allein bei der Nicolaikirche in Chemnitz 18 600 -4) nicht zu doch geschätzt werben dürste. Es übersteigt also der Gesammt- vetrag kirchlicher Stiftungen binnen Jahresfrist 300000 -ckl * Leipzig, 15. August. Zur Warnung für Säumige und Unpünktliche möge folgender Fall dienen. Zu einer Ver handlung vor dem diesigen königl. Landgericht war ein Gut-lesitzcr auS der Umgegend als Zeuge aus »/,N Uhr Vormittags vorgeladen. Der Gerichtshof hatte bereits längere Zeit gewartet und als der Zeuge noch nicht erschien, wurde die Verhandlung vertagt und die dadurch entstehenden Kosten und Auslagen nebst einer Geldstrafe von 50 -L dem Gutsbesitzer auserlegt. * Leipzig, 15. August. Wir erhalten folgende Zu schrift: „Leipzig-Reüvnitz, den 14. August 1888. A» die Redaktion deS „Leipziger Tageblattes" hier. Be zugnehmend auf Ihren Artikel unter „Mckitairischem" in der heutigen Nummer Ihres geschätzten Blattes, worin Sie mit- theilen, daß bei einer Mülhauser Firma 30 000 Militair- Mäntel bestellt worden sind, dürste cS vielleicht von all gemeineren» Interesse sein, wenn ich Ihnen inilthelte, daß auch in meiner Fabrik in den letzten Monaten etwa 20 000 Stück solcher Mäntel oder richtiger Zelte fertig ge stellt worden sind. Hochachtend I. Landauer." * Leipzig, 15. August. Die einem Militairvcreine nicht angehörigen Kampfgen offen auS dem Feldzüge 1870/71 hielten am gestrigen Abend ihre zweite Versammlung im «roßen Saale der Centralhalle Hierselbst ab. Zunächst be schloß man, sich genau nach den vom Rath der Stadt Leipzig nlr die Einweihung deS SiegeSdcnkmalS getroffenen Be stimmungen zu richten und sich am 18. August früh 0 Uhr auf dem Johannisplatze zu versammeln. Von da auS erfolgt alsdann der Abmarsch in geschlossener Colonne nach dem NugustuSplatz. Nach Beendigung der Feier findet in der Tonhalle ein großer CommerS statt, dessen Beginn auf 1 Uhr Mittags festgesetzt ist. Nach diesem versammeln sich die Thcilnehmer noch zu einem geinüthlichen Zusammensein in noch zu bestimmenden Localen Alles Nähere ist auS den» Anzeigentheil ersichtlich. Außerdem soll auS dieser freien Bereinigung der Kampfgenossen ein stehender Verein gegründet werden. Um hierüber Beschluß zu fassen, ist für Mittwoch, den 20. cr., eine Versammlung in der Ccntralhalle anberaumt Worden. * Grimma, l4. August. Die vergangenen schönen Tage haben die Ernkearbeiten außerordentlich gefördert; einzelne Landwirthe, besonder« aus der linken Muldenseite, vollenden bereits in dieser Woche die Ernte. — Unsere Frauen kirche, die Kirche der Oberstadt, ist gegenwärtig im vollen Umbau begriffen; mit Genehmigung der Behörde wird iu nächster Zeit aber auch die Nicolaikirche wegen Baufälligkeit abaetragen Dieselbe Var ehemals die Kirche der Unterstadt, steht aber feit 1865 bereit« unbenutzt da. Die Kirche ist ein alte« Bauwerk; ihre Errichtung erfolgte in der Zeit de« UeberqanqeS vom romanischen aus den gothischen Baustvl in der Mitte de- l3. Jahrhundert«. I» schriftlichen Urkunden wird sie zuerst 1300 erwähnt. In ihrem Altar hat sie ein schönes Jnventarienstück. das nach fachmännischem Urtheit ein werthvolleS Denkmal mittelalterlicher Baukunst ist. Man nennt ihn einen Wandelaltar, weil er mit beweglichen Flügeln versehen ist. Er ist von solcher Größe, daß er nur durch einen größeren iu der Kirche zu Langenhessen bei Werdau übertrösfen werden soll. Er wurde kurz vor ver Refor mation ausgestellt und ist. wie die Kirche, den» heiligen Nikolaus geweiht. Der Altar findet nun in der GotteSacker- kirche seine Ausstellung. Für Unterbringung der Glocken soll ein besonderes Gerüst hergestellt werde». Wann eine neue Kirche auf diesem Platze gebaut wird, darüber hat man sich »och nicht schlüssig gemacht; die finanziellen Verhältnisse der Stadt gestalten dies jetzt kaum; auch sind in der Kloster kirche und in der nach dem Umbau wieder zu benutzenden Frauenkirche zunächst kirchliche Räume vorhanden. Sicher wird man jedoch einem Acte der Pietät gegen daS alte Gotteshaus genügen und später den Ausbau bewirken. * Nossen, ll August. Unsere Stadtkirche erhält noch in diesem Herbste die Einrichtung einer Heizungsanlage. Mit der Ausführung derselben ist vom Kirchenvorstande die Firma Liebold m Dresden beauftragt worden. — In der Nähe des Restaurants zum Bergschtößchen. welches von der Stadt etwas abgelegen ist, wurde vorige Woche in der Abendstunde ein junges Mädchen von einer männlichen Person ange- sallen und in unzüchtiger Weise belästigt. Es ist dies i» diesem Jahre der zweite derartige Fall an derselben Stelle, weshalb man vermukbet, daß der Attentäter in beiden Fällen ein und dieselbe Person ist. Leider ist eS »och nicht gelungen, den frechen Menschen dingfest zu machen. * Freiberg. Die Vorträge und Hebungen deS 123. Lehrjahres an der hiesigen königlich sächsischen Berg akademie beginnen am t. Oktober a. o. -r. Riesa, 15. August. Da in den Waldungen deS StaatosorstrcviereS Gohrisch und der Gemeiuteflurcn Streu men, Lichte» sec und Zeit ha in in letzter Zeit masseuhastcö Auslreten deS Kieseriispitincrs beobachtet Worten ist, so ist für den Sommer nächsten Jahres für die gedachten Waldungen ein gewaltiger Raupenschade» zu ge wärtigen, wenn eS nicht getingen sollte, die im Herbste auS- kriecheudcu kleinen Raupen, welche im Spätherbste an den Stammenden unter der Bodendecke ihre Winterguartiere be ziehen und daselbst bis zum Frübjahre, wo sic an den Stäm men zum Fräße der Rakeln wieder cmporsteigcn, zu ver nichten. Ilm diesem Schaden vorzubcugei«, werden durch die königliche Amtohauptmannschast Großenhain nicht nur die Besitzer von Waldungen in den genannten Genieindesiuren, sondern auch von diesen benachbarten, sowie von nicht zu entfernt, insbesondere östlich gelegene» Waldungen, nach denen der im Fluge begriffen gewesene Schmetterling durch West sturm etwa verschlagen sein könnte, angewiesen, in der Zeit vom Spätherbst dieses bis zum Frühjahr nächsten Jahres an den bczcichncteil Stellen nach den Raupeil zu suchen, im Falle des Vorhandenseins derselben sic aussammeln und ver tilgen zu laste», die betreffende» Stämme aber mit Tbecr- riugen, am besten mit Raupenleim aus der Fabrik zu Wörlitz bei Halle zu versehen. Die Säumigen sind von den OrtS- polizeibebvrdcn und der Gendarmerie zur Anzeige zu bringen, damit dieselben unter Androhung der angeordnetcn Maß regeln angehalten bcz. die letzteren aus deren Kosten zur Aus führung gebracht werden können. — Herr Commerzicnrath A. Vollsack, Mitinhaber der in allen Wclttheilen angesehenen Firma Vollsack L Comp., jetzt in Dresden, beging mit seiner Gattin inmitten zahlreicher Verwandte», welche sich aus der Besitzung eines Enkels bei Meißen zusammengcsunden hatten, die Feier deS diamantenen Ehejubiläums in voller geistiger und körperlicher Frische. ---- AuS Dieöbar-Seußlitz 14. August, wird uns geschrieben: Die Ferien neige» sich ihrem Ende zu lind die hiesige Fremden, colonie, die znm überwiegenden Tbeil aus Bewohnern der Stadt Leipzig besteht, rüstet sich ollmälig zur Heimreise, die dieses Mal wegen des hochb, deutlame» patriotischen Ereignisses, welches am 18. August in Leipzig von statten gehen wird, sich »m einige Tage beschirm igt, da doch gern ein Jeder daran Theil nehmen mochte. Die außerordcnil'ch gümtigc» klimatischen und sonstigen Eigcuschaiten des Lusicnrortes Diesbar-Seußlitz habe» sich auch im gegenwärtigen Sommer an Denen, die ihren Ferienaufenthalt hier genommen, aus das Beste bewähtt. Die glückliche Bereinigung einer gegen rauhe Winke sehr geschützten Lage, von Berg und Thal, Wald und Fluß, die ikchlliiche Ruhe, die man hier ge,ließt, die gesunde Uiid kräst gc Beköstigung, welche man hier genießt, und vor Allem die reine, Milde Lust, welche man athniet, haben an Bielen geradezu Wunder eewirkt, u> d nainenilich hat man jetzt Gelegenheit, sich an de» friicheii >o Heu und gebräunten Wangen der Geien milauwelcn- den au-'tvärligen Kinder, die schon vv» s,üh ab i» der reizenden Gegend hcrumipringkn. zu ersinnen. Der Andrang der Somuicr- srischler war dieses Mal so bedeutend, daß der Nachfrage »ach Wohnungen nicht Genüge geschehen konnte, und es bclr ffl das ja eine» wunden Punkt der hiesigen Ferienkolonie, doch ist iiiiniurhr bcsiimmls Aussicht vorhanden, daß bei» bereits im nächsten Jahr abgiholic» lein wird, da die Bauinst sich regt und schon mehrere Verlause von Feldparccllen, die säminllich dicht am Nadelwald liegen, behufs Errichtung von neuen Wohnhäuser» abgeschlossen sind. Man kann wohl sage», daß Diesbar noch eine qiöß re Zukunft hat. Gestern fanden sich die sämmtlichc» Curgäsle aus dem aus dem rechten Elbuser gelegenen Göhrischberg, von dem aus man eine» entzückenden Fernblick in das Elbthal hinauf und hinab, sowie über die ganze Gegend genießt, zu einem aus gezeichnet aelniigeiie» Faniiliensest zusammen. Den Anlaß gab die feierliche Anshistung einer großen, von der rühmlich bekannte» Firma I. A. Hietcl in Leipzig unter sehr coutanlen Bedingungen gc- scrligten Fahne in den deutschen Farben. Tie Fahne wird an patriotischen Gedenktage» rc. sorta» von dein genannte» Berg herab- wehen und die vorbeifahrenden Schiffer und das gisammtc Publicum im Thal an die Bedeutung des Tages erinnern. Für uns Leipziger war die Festlichkeit noch von beionderer Bedeutung, indem dabei e>» von Herr» Georg Grinipe im „Tlüeinger Hoi" sreundlichst ne- spendctcS Faß vortreffliches Würzburger Vier verzapft wurde. Die schwungvolle patriotische Weihrede hielt Herr Rector Pros. llr. Iu » g- m an» aus Leipzig. Mit Dank anzucrkeniie» ist, daß auch der hier jetzt seine» ständige» Wohnsitz habende Privatmann Herr A ble- mann aus Le pzig in seinem am Rand des Elostroins terrassc». artig sich erhebenden Besitzlhum einige Mal durch recht hübsche festliche Veranstaltungen iiamenllich der hier i» der Eommersrische aiiwkjcndcn Kiiiderwelt Gelegenheit gegeben hat, sich ans treffliche Weise zu ergötzen. L. — In den Weinberge» deS GörischguteS bei DieSbar ist am Montag der erste reise Wein, „früher Leipziger", ge sunden worden. WilSLruss, l4. August. Ein schreckliches Geschick ereilte am Sonnabend in Kleinschönberg bei WeiStrepp einen al» strebsam und fleißig bekannten Gewerbtreibende», den Schuhmacher Reinhold Renhscb. Derselbe arbeitete des AbendS »och spät »i seiner Werkstatt«, als durch eine plötz liche Bewegung der ArbcitSschemcl i»S Schwanke» gerieth. Rentzsch wollte sich an seinem Arbeitstisch anhalten, riß den selben aber um und hierbei stürzte die brennende Petroleum lampe aus ihn und erpiodirte. Der Unglückliche zog sich bierbei über und über die schrecklichsten Brandwunden zu. Namentlich ist die eine Hand svrmlich zu einer schwarzen Maste verkohlt. Im KraiikenbauS zu WilSvruff fand der Aermste ärztliche Hilfe. Rentzsch ist erst 28 Jahre alt, ver hcirathet und Vater von vier kleinen Kindern. — In mehreren Dresdner Geschäften sind gestern eine Anzahl in Blechbüchsen verpackter amerikanischer Scpweinezunqen polizeilich mit Beschlag belegt worden, welche unter falscher Angabe verbotswidrig nach Deutschland eingesührt zu sein scheinen. Gegen den Einbringer ist deshalb daS Untersuchungsverfahren eiugeleitet worden. vermischtes. August. Ueber die Rückkehr »ach BabelSberg schreibt der die — Berlin, 14. Kaiserin August« „Vössische Zeitung": In wenigen Tagen wird die verwitüvete Kaiserin Augusts am Schloß BabelSberg zu fernerem Soiumcrausenthalte ein- treffen. Bis jetzt war es in dem schönen T>iScu!ui» an der Havel füll und kü s.iin Mid man merkle, daß der ruhmreiche Besitzer, der hier proeul nez-oui-i so gern geweilt, zu seine» Vätern hcimgcgangen ist. Jetzt wird wieder einiges Lebe» einkehren, wenn auch nicht n dem Maße wie in früherer Zeit. Die greise Kaiserin liebt die Ruhe, und ganz besonders »ach all' den niederschmetternden Ereig. Nissen der letzten sechs Monate. Die hohe Frau bewohnt die Raume des Erdgeschosses, welche aus die Terrasse münde» und von ihren Fenslern aus eine» herrlichen Fr »bück üecc die Glienicker Brücke aus die un Sonncnglanze leuchtende Fläche der Havclscen gewähren. Ihre» Liebliiigsausciithall bilden dasAi:eilSz!»imer und die Ai! lwlhck. Hi» Arbeitszimmer, welches i» der Milte der F' ont liegt, steht der «chreiblisch dicht am Erkersciistcr und aus dems lbcn bemerkt ma» eine kleme Sxuuelie nnscres großen Dichte,sürsten Goelhe. Rück wärts des Schreibtisches, an dir anderen Fcnstcrjeite, hat ein in dunklem Holz gearbeitetes und mit Intarsien gcschiuücktes Cabincljcheaiikchc» zue Ausnahme wichtiger Papiere Platz ge. suiiden. Ständer und Scüalen mit blüh men Pflanzen treten zu dieser E »richtung des kleinen Eikers hinzu, um demselben ein srenndl ch S. sommerliches Gepcü.e zu verleihen. Den übrigen we tc» Raum ziere» kostbare Teppiche in dunklen Farben, reich gearbeitete Mö.el u d zahlreiche, goldnimahmte Bilder, meist Pertraits von Mitgli der» der königliche» Familie. Durch den anstoßende», in der Ecke des Borde, getäadcs a-legenen Sa!o» hiiidurchschreilend, wo besonders die Fülle von Bronzen und Ge mälden ausiälli. gela, gl mau zur B bl othek. Der ichüne Saal, der reich an Bach cschätze» ist, zieht sich an der Seilentr»»! hi». Was ihm ei» h.seudecs feierlich s und voriiehmes G präge verleiht, sind d e liesgedniikelten, fast schwarzen E chenholziitüdel, ni4 welche» derselbe ausieslattct ist. Die Hülste deS hohen Bücherschrankes, welcher die lange Rückcnwa»d des Raumes einii mmt, ist ei» lleberrest eines gotdische» K rchcnschranklS aus dem 15. Jahrhundert. Die andere Halste ist im Sinne des alten Vorbildes neu hinzugesügt worden, jo daß das ganze Möbel einen eiiiheitäch » und geschlossene» Eindruck »rachi. lim die lange Tasel sind l ochiehmge, reich geschnitzte Lcsjet g stellt, welche mit ticsrotlicm Plüsch aus Sitz und Lehne überzogen sind. E n beiv». dercs Pracht'xcinplar ist von einen« Taubstummen gefertigt. An der Fensterwand 'pringt rin kleiner, mit e ilige» religiöse» Gemäld,» gcschmiickler Eiker vor und in diesem steht ei» Belpult. Die tiefe Ruhe, welche a» dieser Stätte herrscht, ist ganz zur Erbauung geeignet. Der Gesciiiintiaunl in seinem stimmungsvollen, a»s- gcgl chencn Farbenloii läßt sosort erkennen, daß er geistiger Arbeit und nicht dem heitere» Geni ß gcwilm l ist. Bcionders in den Morgenstunden pflegt die greise Schloßherri» hi>r zu weilen und geistiger Beschäftigung »achzug-he». Große Veränderungen sind im Sctloß nicht vorgeoommen worden: die einzige besteht in der Herstellung eines Fahrstuhles, welcher der greisen Frau gestattet, vom Untergeschoß bis zum obersten Geschoß ohne jede Anstrengung zu gelangen. Tie einst von Kaiser Wilhelm be- wohnten Zimmer in, eisten Stockwerk sind unverändert geblieben. Wehmüthige Eri»»eru»gcii müsse» die Kaiserin beschleichen, wenn sie jene Räume belrut. wo Alles an daS ai beiliauie, lhaleurciche Leben ihres todieu Gemahls gemahnt. Und diese Zimmer sind es nicht aUrnn, welche vergangene glückliche Tage schn>e>zvoll ivachrnic», — dort, im Anschluß an die Gemächer des hoch el gen Monarchen, befindet sich eine Anzahl anderer, i» denen einst Kaiser Friedlich als Prinz mit ieiucc junge» Äeiiiahlin längere Zeit gcw.ult, nachdem er sich dieselbe aus England hcimgeholt. Noch j.tzt sind jene Räume in deiiiselben Zustande erhalten wie einst, da sie das junge Paar be wohnte. Draußen im Park und aus den Terrassen grünt und blüht es in wahrer Wundeipracht, als ob es nur ein ewiges Wirde» und Best,he» gäbe, und hier drinnen mahnt Alles an Vergehen und Sieche». Ocdc liegt der große Danzjanl da, öde der schöne gvihische Speis saal, öde die übrige» GesellschaslSräume. Lange wird es dauern, che wstder ungemischte Freude ihren Einzug in diese Mauer» hält. Auma, l 1. August Tie meisten unserer Sommer gäste haben uns verlasse» und befanden sich trotz deS ewigen RcgenS hier wohl. Kein Tag war so ungünstig, daß sie aus den Auseiithalt im Freien hätten verzichten in risse». BiS Enke Juli waren nur 500 warme Bäder genemmcn, wäh rc»d deren Zahl l887 bis dahin über 800 betrug. Täuschen nicht alle Anzeichen, so dürfen wir eine» September von klaren sonnigen Tagen erwarten und diese sind für Gesunde und Kranke gleich werthvoil. — Darmstadt, ll. August. Der Großherzog hat sich Nachmittags i» Begleitung deS Flügckadjulanten, Oberst licutenaut Wernher, zu einem mehrwöchigen Besuch deS HoseS »ach England begebe». — München, >4. August. Der deutsche Hand- wcrkertag wurde heute Bornultag von Billing (München) eröffnet. Letzterer gedachte „l seiner Ansprache der beiden verstorbenen Kaiser und schieß mit Hoch« aus de» Kaiser Wilhelm und de» Prinz-Regenten. Der OberregicrungSrath Laiidmaiiii begrüßte die Versammelten Namenö der bayerischen Regierung und Bürgermeister Barscht hieß dieselben im Name» der Stadt willkommen. Die Versammlung »ahm eine Resolution an, i» welcher allen gewerbliche» Vereinen der Anschluß au den Handwerkerbund empfohlen, ei» obli gatorischer Befähigungsnachweis und eine Erweiterung der obligatorischen J»»u»gSrechte gefordert wird und als End ziel der Bestrebungen die obligatorischen Innungen bezeichnet werden. Der Antrag, betreffend die Errichtung eines Wahl- sonts durch die Erhöhung der Beiträge, wurde abgelehnl und eine eifrige Betheiligung an der Wahl im Sinne deS Pro gramms dringend empfohlen. — Kiel, 14. August. Zur Feier deS Geburtstages Sr. königl. Hobeit des Prinzen Heinrich ist die Stadt reich beflaggt. Persönliche Gratulationen wurden nicht cntgegen- genommeii, dagegen fanden sehr zablreicke Einzeichiiunge» in die auSgelegte Gluckwunschlistr statt. Mittags »ahme» die prinzlichcii Herrschaften mit ber Erbprinzessin von Meiningen daS Frühstück ans der Bscht .Hoheuzoller»" ein. --- Nach sünfundsiebzig Jahren. Als am 3. Februar des Jahres 1838 in Berlin die Erinncrungsfeier „des Aufrufs der Freiwilligen von 1813" am sünfnndzwanzigjährigen Jubelfeste begangen wurde, halte König Friedrich Wilhelm III. dem Vereine rin erobertes sraiizüsiiches Geschütz, Sechspfündcr, geschenkt, aus welchem unter Leitung des Obcrbaudireetors Schinkel der Hofgold- schmicd Hossaucr einen vom Bildhauer Kiß modellirtcn Tafelschniuck, in Gestalt einer fünf Fuß hohen, auf viereckigem Sockel ruhenden Säule goß. Aus der Säule, die eine Victoria, den Kranz mit dem eisernen Kreuze haltend, krönte, waren das Bildnis, des Königs, die Namen der bedeutendsten Schlachten, der Auszug und die Heimkehr der Freiwilligen und eine bezügliche Inschrift angebracht. Der König batte bestimmt, daß dieser Tafelschmuck nach den, Absterbc» des Vereins zu ewigem Gedächtnis« dem königlichen Zeughausc verfalle» sollte. Damals nahmen an dem Feste Theil Vormalige Freiwillige beim ersten Garderegiment 58, vom zweiten Gardercgimcnt 17, von» Leibfüsilicr-Bataillon l3, vom Gardejäger Bataillon 3l, Königsberger Jäger 2, Markaner Jäger, Reichschc und Schlesische Schützen je Äner, vom Leibinsanterie-RegimentLl, vomLeibgrenadier-Bataillon 6, vom Colbergcr Jnkanterie - Regiment 10, voin ersten Ponimcrsche» Jnfaiiteric-Regiment 11, vom Pommersche» Grenadier-Bataillon 6, vom dritten und vierten Ostpreußlschcii Infanterie Regiment 7, vom Ostprenßischen Grenadier Bataillon 2, vom Westpreußischcn Grenadier- Bataillon Liner, und vom ersten und zweiten Westpreußischcn Jn- saaterie-Reglment 10. Die Artillerie, Ingenieure und Ingenieur- Geographen vertraten 10 Veteranen. Von der Eavalleric stellten da- leichte Gardc-Cavallcrie-Regtment 30 Mann, die Gardc-Volontair- Kosaken 10, die Brandenburger-Kürassiere 7. Königin-Dragoner Linen, Prinz-Wilhelm-Dragoner 3, die Litthauischcn Dragoner Einen, die Neumärkischcn Dragoner Einen, das zweite Westpreußiich- Dragoner-Regiment 3, die Brandenburger Husaren 13, die Schle sischen Husaren 8, die Mecklenburger Husaren Linen, die Leibhusaren S, da- achte Husaren-Rcgiment 9, daS eiste Husaren Regiment Einen, die Pommersche National - Eavalleric Einen und die Schlesischen National - Husaren Einen. DaS Lützow-r Freicorps vertraten 28 Mann Bel dem 50 jährigen Jubiläum 1863 war der Verein »och ziemlich zahlreich vertreten. Jetzt nach 75 Jahren befindet sich die Gedächtntßsäule im Zeughaus». Die sic weihten — sind Alle todt. — Line juristisch denkwürdige Burg. Besuchern der Sächsischen Schwei», welche auch nach dem Städtchen Dohna kom men. zeigt man daselbst dl« alterthümliche» Räume, in welche» I früher das sogenannte Dohnatsche Mal and Ritterding ab- gehalie» wurde. Utelsoch herrscht der Glaube, daß dies cine Art Vch.„. gericht gewesen sei. was indessen salsch ist. Seinen S tz halte das „Mal uiid Rilterding" ursprünglich «n der Burg Dohna und war so b.iühmt, daß cs den« Schöppcnstuhle zu Magdeburg fast gleich geachtet wurde, dcn» selbst das Ausland Holle bei demselben bis- weile» Nrtbel ein. Zuerst wird seiner urkundlich im Jahre 1325 gedacht. Den Vorsitz führten die Burggrafen und als Schöppen sungirte» achlzchi, Vasallen. Als die Burg Dohna im Jahre 1403, in der Fehde des Markgrase» Wilhelm n»t den Burggrafen, zerstört und diese aus dem Lande getrieben worden, wurde der Schövpeu- stuhl von der Burg in die Stadt verlegt. Die llrtheile dieses „Mal und RitlerdingS" sangen an „Wir Manne der Tonische» Pflege sprechen vor Recht". Noch lange nach Zerstörung der Burg ließen die Kursürsten den Dohnaischen Schüppenstuht in allen bedeutenden Sachen »ach Sachsenrccht sprechen. Bei einem 15l3 in Dohna gehaltenen Ritlerdinge war Günther v. Bünau. Land- voigt zu Pirna, Voisitz uder und Georg v. Karras aus Knlhcwitz „Ausbemzer". Die Bank bildeten Hans v. Rotteiivors, Heinrich v. Staupitz. Heinrich v. Lupsdors, Georg v. Bernstein, Georg von Karras >m Oberhose Reinhardsgrimma, S giniind v. Wurgwitz, N kol v. Carlowitz und Melchior v. Kürbitz. Erst im Jahre l54l beschiänkle ma» dcn Dohnaischen Schöppenstuhi nur auf LehnS- angelegenheuen uvd verichickle eidliche Sach n nach Magdcbürg. Seit 156t schlief er allinälig ei» und im Jahre 1572 wurde er endlich vom Kliifürslen August dem 1420 in Leipzig crrichleten Schöppen stuhle einverleibt. — Ai» 30. September 1803 lauste der Bun gras Heinrich Ludwig v. Dol ni, aus tlhyst und Hciiusdols, de» Berg, aus welch m tis 1403 die ans den Grund zeistörte Wiege seines Geschlechts gestandm. und ließ die Grniidmanern derselbe vom Schutte reinige». E nc jetzt verschwundene Abbildung der Burg befand sich noch vor anderüie.lchiiudeet Jahecii an einer Mauer des Gnies zu Eo.kii tz bei Dohna, welches im 16. Jahrhundert dem berühmten Kanzler Simon Pißoris gehörte. (Eingesandt). ES ist doch recht schade, daß man neuerdings so sehr drängt, eine fahrbare Straße durch die Promenade als Verlängerung des Ne n ina i. kl cs z» legen. D:e Promenade ist doch eine Zierde unserer Stadt, um die uns Jeder beneidet, und sie soll nun in einem ihrer schönste» Theile zerstört werden und cvent. schattenlose» Neiianpsiaiiz'ingcn zwischen N »mack: und Pelersstraße Platz niachen. Allerdings ist der Nenmaikl derartig angelegt, Laß seine Weitenüh- rung gerade nicht unberechtigt erscheint: da nun aber seiner Z il bei Anlage der Pioinenade die Nothweudigkeit der Durchlegung nicht heivorgelrctcii, so glaube ich, daß eine wirtliche Notvwendigkeit auch heute »och nicht besteht, den» der Neniilarkl würde iniiner nur seinen Ausgang durch die Wliidunihleiigaije und von da König-Platz oder Windniuhlenslraße haben. Wen» nun das die Fortsetzungen des Ncuinaiki.s sind, io springt deutlich >» die Augen, daß dann jene Nothwriidigkeit nicht vorhanden ist uiid Schiller- und vcriängrrte Universitäts . wie verlängcite Peleishr.iße vollkommen genüge» für An- und Abfuhr zum Neuiilattt. W nn aber die Unweisität-steaße am Eiiigaiigc erweitert Weeden könnte und Asphalt, voruclmilich aber breiteres Droitoic b käme, so wäre dies sicher viel wcrlhvoller als die neue Siraß-. Die Schiller- und UiiiversilütSstraße können »vch v cl mehr Fuhrvclkebr ausnehnicii, als sie heute habe», »ur iür den Personenverkehr IHM hier Hilfe noih, desgleichen vom Neumarkt durch die Promenade, wo der Weg bei schlechlein Wctier mehr wie schlüpfrig ist. Die PetcrSsiraße als Fortsetzung der Hain- und Katharinenst , ß.' wird, meine ich, nie durch den Ncnniarkt au Fuhr- verkehr entlastet werden, cb nso wenig die Gr»imaische Straße. Dir Marttkalle ec hält aus der Altstadt keine oder nicht »e iincnswerlhe Zmuyrcn, wer halb etwa der Fahrweg sich uölhig machen sollte. Z»»> iächluß aber wolle» die Herren Äeschäst-inhaber am Neumarkt und Rcichsslraßc ja nicht große Erwai tuiigcn i» geschästlichcr H n- sicht an diese Fahrstraße knüpfen, am welligsten wollen dieselben er- wcnten, daß eine Pferdebahn ihnen gcschäjilichen Segen einiragcn würde. Dieselben welle» a» solchen Pseldebahiistraßeii nur College» hören und dcsragen, z. B. i» Kurprinzstr., Blücher-, Fianksurler-, Tauchacr Straße u s. w. Das fahrende Pnh.icnm kauft nicht und das lausende Publicum hat von ollen Seilen, ja sogar angenehmen Zugang zum Neumarkt. L. 11. (Eingesandt.) In den letzten Tagen ist von mehreren Seite» der Versuch ge macht worben, eine Fortsetzung des Neu Marktes als Fahr straße durch die Promenade zu bekämpfe», und wird vor Allem e ne Verbreiterung dee Univcrsiiäisstraße durch Abbruch von 4 Häusern gewünscht. Der Wunsch der Verbreiterung ist gut, aber daß diese Grundstücke verhältiiißniaßig billig jetzt zu erwcrbcn sind, w.ra stark bc wciselt. Doch abgcs Heu davon, wurde nun und nimmermehr die verbrcilcrte iimverjitaisstrabe die Fährverbindung des Neumarktes ersetze» können. Es würde auch der bereits sehr starke Fährverkehr der Kuipriiizstraße, durch den verstärkten Fabiverkehr von der Uni- veisiiäwstraße eine zu starke Zunahme erleiden. Als die Promc- nadenanlagen beim Museum geändert, und verschiedene Bäume gesällt wurde», habe ich nirgends ein Eingesandt gelesen, was da gegen prolcstin hätte; warum wird jetzt, wo mchlS Schlimmeres geschieht, sondern viel Wichtigeres geichaffe» loecd,» soll, dieser Widerspruch erhoben? Die Fortsetzung des Neumaiktes als Fahr, straßc »ach d^r Lentralniarkthalle ist eine ganz dringende NoihwendigkeU. Ter Theil der Promenade zwischen Univerjiiäls» slraße und Pctcrsbrücke zeichnet sich ganz und gar nicht durch große Schönhcit auS; hier kann viel Besseres geschaffen werden, und eS wird wohl me wieder eine Zeit komme», wo dies mit so wenig Koste» gcschchen kan», als jetzt. Bei ber Ausschachtung des Markt- hallenareals wird in unniiltelbarer Nähe Boden gewonnen, welch:» zur AuSsüllung der ticsen Proiiienadeiianlagen verwendet werden kann. AuS diesem Grunde ist dringend zu wünschen, baß über die Verlängerung des Neumarktes als Fahrstraße und über die Ver änderung der Promeiiarenanlage sobald als möglich im Stadt- verordiielencollegiui» becathcn und beschlossen wird. Eine Nichl- bewilliguiig würbe ans den Verkehr in der Cenlralmarkihalle ,m höchsten Gead nachtheilig wirken, und sehr schwer würde dieser große Fehler späler gut zu mach.'» sein. Daß die Nctimarklstraßen- verlängerung nicht nur dem Centralmarkihalleiiverkehr, sondern überhaupt den, Verkehr der inneren Siadt und der Südvorstadt zum grüßten Bortheil gereicht, ist ganz klar, und schon sehr oft daraus hingewiesen worden. L. (Eingesandt) Die sonderbare» Vorschläge, w lche austauchc», um die nolh- wcndige Fortsetzung des Nett III a r kt es durch die Anlage» zu be- känivse», bedürfe» wobt kaum einer Erwiderung. Einen neuen DurchgangSstraßenzng durch Niedcrlegung einer Anzahl werlbvoller Gebäude zu schaffen, wenn ein solcher m glößerce Breite bereits vorhanden ist, kann doch ernstlich nicht in Betracht kommen. Nicht nur der unlere Theil der UnivcisitSlSstraße würde zu verbreitern sein, soiidlrn auch der obere von der Grimmaische» Straße bis an das Gewandgäßchen. Was denkt man über die Kosten solchen Uiiter- nchmens? Damit wird es sreilich leicht genommen; denn auch der Durchbruch durch einige Grundstücke im Brühl scheint wenig Be- denke» zu geben; das tüncht ja Alles sehr leicht zu sein, uns in- conßqiient ist es wohl auch nicht, den niederen Park durch eine überflüssige Fahrstraße zu durchichneidcn, ui» di: sehr nothweud ge Ducchsührung deS vorhandenen StraßenzugeS Blücterplatz, Markihalle z» bekämpfen. Aus der letzteren vor- handelten Linie ist bereits Alles vorhanden; es gicbt keine Gebäude nicderzulegen; an der Stelle, wo eine Verbreiterung der Reichs- straßc müiil'chenSwerth ist, an der Geimniaischen Straße, ist die Statt Eigcnlhümrrin der betreffende,, Grundstücke, kan» daher ohne besondere Kosten diese durchsühren. Es giebt aus dieser Linie eigentlich keine Schwierigkeiten, sie ist die natürliche bereits vorhandene und wird durch die verbreiterte Wiiidmühlcngasse für daS schwere Fuhr werk, welches niaffenhast vom Bayerischen Bahnhos durch die innere Stadt »ach dem Norden geht, die Hauptstraße werde». Deshalb ist eS unumgänglich nolhwcndig, dcn breite» N u»iarkt direct ans die Markthalle fortzusühren. Wenn man so zärtliche Fürsorge süc die Erhaltung der Anlage» vor der Schillerstraße hat. warum bekämpfte ma» nicht ebenso energisch die Errichtung einer Bebürsnißanstalt in derselben? Wir Bcwohner der Schillerstraße haben gewiß das größte Interesse an ber Erhaltung dieser Anlagen, ober wir lüge» uns der Nothweudigkeit, welche der wachsende Verkehr Hervorrust. Anstatt die dringliche Fortsetzung deS Neumarktes durch die Anlage» zu be- kämpsen, die sich ja doch nicht aushalten lassen wird, trele man doch lieber mit Vorschlägen hervor, welche die Durchschneidung dieser Anlagen er- iräglicher machen. WaS wir anstrebcn, die Umgestaltung de» durch die neue Fahrstraße abgeschnittenen Theiles der Anlagen in einen Schmuckplay vor der Reichsbank würde gewiß ein« hervorragende Zierde für die Umgebung werden, rin würdiger Schluß der Anlagen vor der Schillerstraße. Freiltch ohne eine derartige Schöpfung würde die neue Fahrstraße di« Anlagen nur vrrstümiaej». G»t Ding will Weile habe». So wollen wir denn die Hoffnung nicht ausgebe», daß unsere Vorschläge einer restliche» Erwägung unterzogen werde,; wir wollen nicht elnrrißen, sondern nur aufbauen, dem Verkehr znm Hetk, der Stadt zur Zierde. Wir schließen hiermit da« Lapitel, betreffend dt« Fortsetzung des Neumarktes nach der Kindmühlengaffe. Die Nrdnttlo«, sämmtlich Maschine, Vleiitabiltt erhöht w« vffe, Vort t- der D »der geth ?. IV1 Von d dorser ui Lrrichtur knd Bau sausen, iahe an daruntei Ausscha Anpslan va» Pserdeb 18.6 zu Eia materio zigs, Zt Adresse dieses ! von 35 hauS, neu. sc »erka, mit '/ Näh Varn, nächst c„p> Oeko Thlr Rint N vre Ich sich M»; V Sch mil «nt tha kau Pos ot tro Rö > w, st> ist «st r bl
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