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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-18
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1888
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Die Berlobnng ibeer Tochter Lina mit Herrn Kaufmann Otto Gaysch, Letptig, deedren sich hierdurch anzuzeigen Gotha, den 18. August 18Ä. Friedrich Vohne und Frau. Gotha. Lina Vohne Otto Gat e. s. a. Leipzig. Als Verlobte empfehlen sich Minna Neichardt Franz Wallrath. Gaschwitz-Oberlre, s la u. Vermählt: «ilh. «Ider« Lina Alber« geb. Wagner. Leipzig, den 17. August 1888. Gestern wurde» wir durch Freundeshand ehelich verbunden «eor, Hrrdrig, Pastor, Frieda Herbri, geb. Polster. Oberwinkel bei Waldenburg, 16. August 1868 Auguste Metz Felix vule e. s. a. B. .- Schönberg i. Meckl. Leipzig. Verspätet. Die glückliche Geburt eine« kräftigen Jungen zeigen hocherfreut au Hamm, den 12 August 1888. vr. Lwll 8edlutt1x uud Frau geb. Lrikdor. Die -läckliche Gebart eine« kräftige, «nabe» beehre, sich nur hierdurch mitziuhetle,. Leipzig, den 17. August 1888. vr. me«1. Onrl 8o„«ad»1d und Frau. Die Geburt eine« gesunden kräftigen Junge« zeigen hocherfreut an. Leipzig, den 17. August 1888. Albert «eil und Frau geb. Hennig. Die schwere, aber glückliche Geburt eines munteren «naben zeigen hocherfreut an Reudnitz-Leipzig, den l7. August 1888. Ggmont Hoffman» und Frau geb. vrock. Die Geburt eine» kräftigen Jungen zeigen hocherfreut an August Schwalbe und Frau geb Horn. Die am heutiaea Tage glücklich ersolgie Geburt eine« Töchterchen« beehre» sich nur hierdurch anzuzeigen Kirschkau b. Scdleiz, den 16. August 1888. Ludwig Auacker. Pf.. Marte Auacker geb. Ltockmann. Die beute früh erfolgte Geburt eine« mun teren Mädchen- zeigen an Den 17. August 1888. Otto Döhle und Frau. Heute Mittag '/,l2 Uhr endete da- theure Leben meine- inuigstgeliebten Gatten, unseres guten Vater«, Sohnes, Bruder« uud Schwa- ger», deS Kaufmann- Jul. Ernst Hager. Im tieisteu Schmerze zeigt dies hierdurch an Anqer-Leipzig. de, 17. Augiftt 1888. «athtiika Hager geb. v. Stnstedel, zugleich im Namen der übrigen Hinterlaffeneo. Freitag früh '/,? Uhr entschlief nach kurzem schweren Leiden unsere innigstgeliebte Fanny im Alter von 1'/, Iabren. Max Baumgartner und Frau geb. Meißner. Wir sühlen u»S gedrungen, für die von allen Seiten bewiesene Liebe u. Theilaahme u den überaus reichen Blumenschmuck bei dem Tode unseres lieben Kindes Oscar unseren innigsten Dank auSzusprechea. Dem Herrn vr. Suppe sür seine trostreichen Morte am Grabe herzlichen Dank. Die Familie Jon. Heute erlöste Gott »nser ianiggelirbte« «ind. unseren vmrt, vo, seine» lange», oosSglicheu Leiden. Rittergut Girlitz, l8. Augnst 1888. Inspektor ll. «elodendned ««» Fra«. Am 16. dS. V,9 llbr Abend« verschied ruhig nach längeren Leide, unser Herzen«, guter Sobn und Bruder, der Schriftsetzer in seinem 27. Lebensjahre. Diese- allen Freunden und Bekannten hiermit zur Nach richt mit der Bitte um stille- Beileid. Nrustadt-Leipzig. den 17. August 1888. Tie trauernden Hintrrlassrnrn. Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag V,2 Ukr vom Tranerhause, Mariaunen- straße 25, aus statt. Verlobt: Herr Richard Thieme in Dresden mit Frl. Elisabeth Häßler das. Herr Alexander «ratsch, Candidat des Höheren Schulamt«, mit Frl. Margarete Runkwitz in Allenburg. Herr Bernhard Neuhau- in Furth mit Frl. Anna Füchec in Roda. Vermählt: Herr vr. Ednard Study in Marburg mit Frl. Lina v. LangSdorff das. Herr Otto Herold in Plauen mit Frl. Bertha Rößler das Herr Ernst Rein in Düsseldorf mit Frl. Clara Uhlmann aus Chemnitz Herr Clemens Bicble niit Frl. Minna Peterzelt aus Siegmar-Chemnitz. Herr Richard Schön in Chemnitz mit Frl. Adele Büttner das. Herr Richard Baumann in Freiberg mit Frl. Eelma Steher das. Herr Johanne» Haustein 1» Schneeberg mit Frl. Anna Leidiger das. Geboren: Herrn R. Nicht in Dresden ein Sobn. Herrn Conrad Buschkiel, Ingenieur in Niedersedlitz b. Dresden, ein Sobn. Herrn Hugo Conrad in Bautzen ein Sohn. Herrn Carl Lappaus in Chemnitz ein Sohn. Herrn Hermann Hälsig in Chemnitz ein Sohn. Herrn LinuS Anrich in Chemnitz ein Sobn. Herrn Otto Winter in Gera ein Sohn. Herrn Pfarrer Westhoff in Weira b. Neustadt (Orla) eine Tochter. Herrn Fritz Förster in Glauchau ein Sohn. Herrn Ludwig Anacker, PI. in Kirschkau b. Schleiz, eine Tochter. Gestorben: Frau AgneS Lohft geb. Richter in Dresden. Herr Anton Ulbrich, Bäckermeister in Gorbitz. Frau Marie Düring geb. Habeilicht iu Dresden. Herr August Friedrich Schumann. Zimmermanu u. Haus besitzer in Reinsdorf. Herrn Vrandvers.- Jnsp. Krclschmar'S in Marieaberg Söhnchen knrt. Her, Gottfried Adolf Polster, Hut- machermeister au» Chemnitz. Herr Carl riedrich Wünschmann, Holzbildhauer in abeaau. Herr Arthur Bökme, Schüler des «gl. LouservatoriumS in Dresden. Herrn Reinhard Lippmann'S in Dresden Söhnchen Curt. Fra« Emma Rothermuad geb. Gerold in Dresden. Herrn Rechtsanwalt Hermann Böhme'S in Dresden Tochter Marie. Herr Ernst Gustav Homack, «ausmann in Dresden. Herr August Muichick, Schneidermstr. in Bautzen. Herr Ludwig Zobel, Instrumenten- schleifer iu Plauen i. V. Herr Friedrich August Sprauger, emerit. Kirchschullehrer in Geilsdorf. Frau Anna Auguste Riedel geb. tzkahmig in Planen. Herrn v. Voigt'« i Plauen Söhnchen Enno. Fra» Katharina Hoffman» geb Müller tu Chemnitz. Herr CH Heinr. Rothkirch, Privatmann an« Burg, ftädt, in Hos a. E. Iran Anna Maria Matiheß geb. Meade in Chemnitz. Herrn Emil Daum'S in Gera Söhnchen Alsred. Frl. Anna Zöraer in Gero. Herrn Paul Hora'« in Gera Söhnchen. Herrn Finanz, kanzlist A. Hüsuer'S in Alienbarg Söhnchen Arthur. Herr Rentier Albert Dürbeck in Naumburg a. S. Frau Emilie Wals in Naumburg a. S. Herr Ernst Prager, Pens. Gesangeameister in Alteuburg. Herr Iah. Gottlieb «noch, Zimm-rmstr. in Reichenbach. „Lui Itzullv" Beerdigungs-Anstalt für Leipzig und Umgegend von LiedrAeler «elol»«, empfiehlt die solidste Ausführung von BeerdsgungS-Feierlichkeitea aste. 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Noor» Lllüer v 8cbwic<Ieberk:er lloor berxestellt. Vunipk-Iilickei-, iri-ch-röwiscks u. n>«iache, sovi« meälelni^clic lHiilci- krennu nacli llrrtl. Vorsclirikt. Vorrü^I. »sud. Linriektuo«. F« Schwimm-Bnsn» 20". dinnnckäikeden 9. » » Wniinenbndcr von lrüb bi« AbriidSst Uhr. Damei^Mont^Miltim^reiia^/n^^c^^h^^iciisr^Donnersh^onnab^^^^l. Neue Le»v». Spriiennit., Zeiper Ltr. 18,45. Sonnabend : Rindfl. u.Gräupchenm.Kohlrabi. Neueste Nachrichten. * Berlin, 17. August. (Fernsprechmeldung deö Leipziger Tageblattes.) Der Kaiser kam heute früh «ach dem Tempelhofer Felde, besichtigte die dort exercirenve» Truppen und die dort lägernden Beduinen, begab sich da»,' in da- hiesige Schloß, nahm Vorträge entgegen und empfing Osficiere der Marine; Nachmittag- erschien der Kaiser beim Generalseldmarschall Grafen Moltke, welcher nach Berlin gekommen war. um dem Kaiser für die neuesten Gnadenbewcise »u danken. Später kehrte der Kaiser nach PolSvam zurück. Dem vernehmen nach soll Hauplmann von Moltke zum persönlichen Adjutanten de» Generalseldmarschall» Grasen Moltke ernannt worden sein. — Zu Ehren de» Geburtstages de« Kaiser- von Oesterreich wird morgen Mittag ein Diner im Sladtschloß zu Potsdam stattfinben. zu welchem der österreichische Bclschasler rc. Einladungen erhalten haben. — Der Kronprinz von Griechenland ist in Wiesbaden eingelrosfen und gedenkt, wie verlautet, mit dem König von Dänemark einige Zeit sich dort auszuhalten.— — Prinz Heinrich ist durch Allerhöchste CabinetSordre zum Ehrenritter des Iohanniler-OrdenS ernannt worden. — lieber London kommt aus Zanzibar die Meldung, daß die deutsche Gesellschaft, welcher gestern vom Sultan die Verwaltung der Zölle übertragen worden, ihre Flagge mit der deS Sultans gehißt habe. — AuS der selben Quelle entstammt die Nachricht, daß der italienische Geschäftsträger in Zanzibar, obwohl er schon vier Woche» daselbst verweilt, srcundschastliche Beziehungen mit dem Sultan noch nicht angeknüpst habe. — Nach Londoner Meldungen dauern die agrarischen Executionen in Irland fort. 200 GcnSdarmcn mußten die GerichlSViener unterstützen. Nachtrag )mn politischen Tagesbericht. * Ueber die am 23. August cr. zu Sonnenbürg statt- findende Feier des Ritterschlages deS Zohanniter- OrvenS schreibt man der „National-Zeitung" von dort unterm 18. d.: Der Kaiser hat sich nunmehr endgiltig entschieden, der Abhaltung des Ritterschlages durch den Hcrren- meister Prinzen Albrecht von Preußen beizuwohnen, und wird am Donnerstag, den 23., Vormittags 10 Uhr, Von Küstrin, bis wohin die Fahrt von Berlin mtttelft Extra zuge« erfolgt, hier einlreffen und vom Herrenmeister und den städtischen Behörden empfangen werden. Prinz Albrecht trifft bereits am Mittwoch, den 22.. Abends nach 7 Uhr ein. Um 8 Uhr soll ein Souper im Schloßgarlen oder, bei ungünstiger Witterung, im Kapitctsaale deö Schlosse- statlfinven. Nach einem Besuche des Iohanniler-Krankenhauses am Donners tag um 8>/, Uhr früh werden dem Kaiser »ach seinem Em- psange um 10^4 Uhr die Insignien des Iohanniler-OrdenS im Kapitelsaale überreicht. Dieselben bestehen aus einem goldenen, weiß cmaillirtc» Kreuz mil goldenen Adler», über dem lreuzweise daS Rcichosceptcr und da« ReichSjchwerl ruhen, von einer goldenen Krone überragt, welche an einem schwarz-seidenen gewässerten Bande hängt, da» um Len HatS getragen wird. Nach dieser Eeremonie begeben sich der Kaiser, die Commendatorcn, die OrdcnSbeamtcn. die OrdcnSmarschälle, die zu investirendc» Ehrcnrilter. unler denen auch Prinz Heinrich genannt wird, in feierlichem Zuge, den der Hcrren- nieister mit seinem Gefolge beschließ!, unier dem Geläute der Glocken nach der Orvenskirchc. in welcher um 1t Uhr der Ritterschlag abgehallen wird. An denselben schließt sich um 2V» Uhr daS Diner im Ritlersaale. Die Rückreise des Kaiser- und der Prinzen Heinrich und Albrecht nach Berlin ersolgt noch am selben Tage. * Der „Politischen CorrcspvnLcnz" wird officio- au- Berlin geschrieben : Tie in der „Poliüichen Correipoudenz" vom 11. d. Mis. ver öffentlichten Oriliinal-Mcidungoi ans Odessa über gewisse Einzel- heilen des anläßlich der LOOjährigc» Feier der Einführung de» Lhristenthums >» Rußland »> Kiew veinnstalleie» FeslbankelS waren noch nicht in die Ocff-ntlichkcit gedrungen und haben hier in politischen Kreisen eine gewisse Beachtung gesunde». Wenn man auch den Aeußerungcn des Generals Jgnatiew i»r Allgemeinen keine besondere Bedeutung mehr bciinißt. so hat man sich doch der Betrachtung nicht verschließen können, daß Das, was der gewerbs mäßige Panslawist unter dem Zujauchzen seines Auditoriums und in Anwesenheit des General-ProcuratorS der heiligen Synode, Herrn Pobedonojchew, gesagt hat. der unverfälschte Ausdruck von Gefühlen ist, die in Rußland von einer bedauerlicher Weise sehr großen Menge gehegt werden Diese große, den Intentionen der Regierung anscheinend fernstehende Menge hat sich demnach durch die letzte» Ereignisse in Peterhos und St. Petersburg, in denen olle friedliebenden Elemente Europa- mit Befriedigung eine Bürgschaft sür die Ausrcchterbaltuug de» Friedens erblickten, in keiner Weise beeinflussen lassen und fährt nach wie vor fort, einer Politik zu huldigen, die nach ihren End zwecken nur als eine kriegerische bezeichnet werden kann. Die Frage ist demnach, ob der Einfluß dieser Partei uns den Czaren gering oder hoch angeschlagen werden muß, und da muß mau leider sagen, daß, angesichts der Stellung, welche der General.Procurator der heiligen Synode im Vertrauen deö Zaren einnimml, eS nicht unbedenklich erschein!, zu sehen, mit welche« rücksichtslose» Freimnth er, der Herr General-Proearator. sich aus Seite der Friedensstörer stellt. Der längere Urlaub, den Herr Pobcdonvschew kärzlich angetreien hat. wurde al» eia FiiedenS- iymptom gedeutet. Es ist möglich, daß diese Deutung zntrifft; es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß der Gesundheitszustand des alternden Fanatiker» eine Erholungsreise gewissermaßen zu einer Noihwendigkeit gemacht hat. Man darf deshalb mit Recht daraus gespannt sein, welcher Art der Empfang sein wird, der ihm nach seiner Rückkehr in St. Petersburg seiten» de- Kaisers zu Lheil werden wird. So kommt Einet zum Andern, um die Welt daran zu erinnern, daß, wenn schon die Hoffnungen aus Ausrechterhaltung der Ruhe augeoblicklich sicherer begründet sind, als sie eS seit langer Zeit waren, es doch sehr unrecht sein würde, sich dadurch in ein Gefühl vollständiger Sicherheit einwiegea zu lassen. Eia Gewitter kann auch auS« brechen, selbst wenn alle Prognosen andauernd gutes Wetter ver sprochen haben. Das Schlachlcnpanorama am Noßplatz. * Einen der stolzesten aber auch blutigsten Ehrentage des König, sich Sächsischen (Xll.) Armeekorps im deuisch-französischen Kriege bezeichnet der 2. December 1870. An diesem Tage wurde die Schlacht bei BillierS-Bry geschlagen, welche in erster Linie den Regimentern Nr. 107 uud 108 unverwelklichea Lorbeer brachte. ES galt den io bedeutender Uebermacht ans der belagerten Hauptstadt hervordringenden Feind zurückzuwersen uud den ge- »lauten Durchbruch der deutschen LernirnngSlinie zu verhindern Daß dies gelungen, ist das Verdienst unierer sächsischen Truppen und ihrer Führer, deren heldenmuthigeS Verhalten durch einen de- sonderrn TageSbejehl deS commandirendea Generals Prinzen Georg von Sachsrn die verdiente Anerkrnnung fand. Der oberste Kriegs herr König Wilhelm I. nahm gleichfalls Veranlassung durch ein an König Johann von Sachsen gerichtetes Telegramm deS Inhalte« „Ich wüniche Dir herzlich Glück zu dem neuen, wenn auch blutigen Ehrentage Deiner beiden Söhne" seiner Befriedigung über die er rungene» Erfolge Ausdruck zu geben. Im Panorama am Roßplatz ist nun die Schlacht bei VillierS-Ary zu einer äußerst lebendigen Darstellung gelangt. Aus der Höhe von BillierS stehend, sieht der Beschauer sich aus die um- strilteuste Stelle der deutichen LcrniruugSliaie versetzt. Bor ihm und um ihu wogt der Komps. Schon zahlreich« Opfer hat er gekostet. Manch tbeuere» Leben hat daS mörderische FestungS- Aitillerieseuer de- Mont Avron. de- Fort- RoSny und Nogent, deren Geschütze einen heftigen Kugelregen über da» Schlacdtseld werfen, dadingerafft. Aber wie die feindlichen Bomben die Reihen der Braven auch decimireu nnd welche große Massen neuer feindlicher Truvven den Unsrigen auch eatgrneniretcn mögen — der Muth der sächsischen Truppen sinkt nicht. Nur um so erbitterter sckilagen sie drein; um so todeSmuthiger drängen sie vorwärts. DaS Bild, daß das Panorama von der Schlacht von Vllliers-Bry bietet, ist mit einer solchen Wahrheit«, und Naturtreue gezeichnet, daß Der- jenige, der den Kamps de- Gefechte- aufmerksam verfolgt, e- wie io Wirklichkeit vor seinen Augen vollziehen sieht. Ist dem Panorama seit seiner Eröffnung in allen Bevölkernnq-kreisea stets ein rege« Interesse entgegengebracht worden, so wird dies heule, dem mit der Entdüllungsseier unseres herrlichen SiegeS- denknials zusammcnsallendeu Gedenktage der Schlacht von St. Privat, in noch höherem Grade der Fall sein. Die Stätte, an der eine der glänzendsten Waffenthaten auS jener großen Zeit uns in an- lchaulicher Darstellung vor Augen tritt, wird in diesen Lagen sicher von einer großen Zahl patriotisch gesinnter Männer ausgesucht werden. Die volksitiümiiche Sedanfeier. k.-^. Leipzig, 16. August. Tie am Donnerstag Abend stattgehabte Sitzung des HauptauSsckusscs zur Sedanseier ward ausgezeichnet durch die Gegenwart des Ehrenpräsidenten Herrn Bürgermeister l)c. Tröndlin, welcher in Erwiderung der durch Herrn Standesbeamten Trinckler ihm dar- gcbrackten Bcwillkcnnniiuiig seine Bereitwilligkeit auSsprach, zum Gelingen des Feste- mitzuwirken und die- um so lieber zu thun, als er sich bierin im Einklang wisse mit dem Wunsche de- RalhcS: dies nationale Fest kauernd der Stadt zu erhalten. Zur eingehenden Erörterung gelangte die Frage, ob eS nickt rätblich sei, die Feier am Napoleon stei ne von der Sedanscier auSzuscheidc». Es ward daraus hingcwiesen, daß der Fackelzug ersalirungSmäßig manchen Anwohnern Gelegen heit z» wüslein Län» geboten habe, der mil jedem Jahre mehr auSartc und den anständigen Leuten die Lust benehme, sich a» dem Zuge zu betheiligen, wie denn auch die Theitnahme unserer Vereine an dieser Feier von Jahr zu Jahr sich ver mindert habe. Dazu trete der Umstand, daß von der Rede nur die ganz nahe Stehenden etwas vernebmen könnten und daß bei emtrelendkm Regenwetter kein Schutz gegen die Unbilden der Witleruug zu haben sei. Schließlich warb noch erwähnt, daß in diesem Jahre die Felder am Napoleonstein nickt zngängig seien, daß die Feier also an dem Denkstein der Völkerschlacht auf der Höhe vor Mariabrunn stattfinden müßte. All diesen Bedenken gegenüber gelangte man zu dem einstimmigen Be schlüsse: dem Rathe der Stadt Leipzig mitzutheilen, daß die stistungSgemäße Feier am Napvlronstein (Frrubenfcuer, Rede. Gesang) nicht mehr in das Programm der Srdanfeier auf- genommen werden würde. Durch das Au-sallcn de« Zuge» nach dem Napoleonstein wird eS möglich, den Feste»mmerS in der Centralballe srühcr als bisher beginnen zu lasten. ES wird beschlossen, den Saal um »/,9 Ubr sür die mit Festzcichen versehenen Mitglieder der am Festzuge sich bctbeiligenden Vereine, — welche bekanntlich die Fei» veranstalten, — zu öffnen und ihnen 1000 BillelS zu verabfolgen, von 9 Ubr ab aber auch anderen Gästen Zutritt gegen ein Entröe von 30 -s zu gewähren; eingeladene Ehrengäste haben natürlich freien Zutritt. Ter Weckruf durch die Straßen der Stadt am Sedantage, die religiöse Frühfeier an der FriedenScicke, das Morgen- Eoncert bei Bonorand'S, der FestgottcSvienst in der Nicolai- kircbe und die Instrumental-Vorträge auf dem Markte und Auqustusplatze werben beibehallen. Da in kiesom Iabre die sonst übliche Feierlichkeit aus dem Marktplatze wegsällt» hat man Zeit gewonnen, dem Fest zu ge einen andern und längern Weg nebmen zu tasten. Er marsckirt Schlag 2 Uhr vom AugustuSplatz durch die Grimmaische und Nicclaistraße. den Brühl, die Reichs- und Grimmaische Straße an der RathbauSsront vorüber um daS Siezesdenkmal, an der westlichen Seile de« Markte- entlang, durch die Petersstraße, Promenade und Weststraße zum Sckützenhause, etwa zwei Kilometer mehr atS aus dem früheren Wege. Der Hauptausschuß wird während des VorüberzichenS am SiegeSdenkmal einen Kranz nieverlegen; ein Gleiches zu thun, wird den beiheiligten Vereinen anheim gegeben, — eine Huldigung, die aus alle patriotischen Ge- müther gewiß einen wohlthucnden, erhebenden Eindruck macken wird. Auf der Festwiese werden allgemein gesungen: „Deutsch land über Alles" und „Die Wacht am Rhein" mit Begleitung eine« auf dem Dache der Schießhalle ausgestellten MusikcorpS. Die elektrische Beleuchtung hat in uneigennütziger Weise die Edison-Gesellschast übernommen und daS Feuerwerk ist der bewährten Hand des Herrn Rob. Mann wieder anvcr- traut worben. Die Lnthüllungsseier -es Prinz Friedrich- Larl-Denkmals. * Frankfurt a. O., 16. August. Die so großartig vorbe- reilete EnthüllungSseier de« Prinz Friedrich-Karl-DenkmalS hat nun heute Vormittag 11 Uhr unler Anwelenheit Sr. Majestät deS Kaisers stattgesuuden. DaS Denkmal, welches auf Befehl wei- land Kaiser Wilhelm'» I. hier in Frankfurt Ausstellung gesunden, verdankt seine Entstehung bekanntlich dem von den Ossiciren des 3. Armee-CorpS innigst gehegten Wunich, ihrer Verehrung sür den lang, jährigen Comniandeur, unter besten sicherer und außerordentlich sach- kundiger Führung daS 3. Armee-CorpS die schönsten Thatcn, wie die Schlachten bei Königgrätz, Vionville und Lemanö vollnracht Hot, sicht- baren Ausdruck zu gebe,,. Bald nach dem im Juni 1835 erfolgten Hinschliden des großen Feldberrn machte sich der obengedachic Wunsch kam, und nachdem Kaiser Wilhelm I. im März deS folgenden Jahre» über die Angelegenheit Vortrag gehalten war, bestimmte jener, daß die Statue in Frankfurt a. O. ihren Stand erhallen und aus eine von ihm näher bezeichnet« Art und Weise auSgesührt werden sollte. E-» hiernach zusammeiigetrelcnes ComitS veranlaßte nun die Samm- lungen vo» Beiträgen unter den activeu und ehemaligen Osficieren des Armeecorps und gleichzeilig ein PreiS-AuSschreiben für das ge schmackvollste Modell, als welches später dasjenige de- Bildhauers M. Uuger in Berlin von der Concurreuz-Jurh anerkannt und prämiirt wurde. Während dieser Zeit war hier in Frankfurt viel über den Ausstellungsplatz diScutirt worden, ohne daß man zu einer bestimmten Entscheidung gekommen wäre, bis dieselbe endlich von dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der unsere Stadt behusS Truppeninspectionen am 16. August 1886, also genau vor zwei Jahren, besuchte, getroffen wurde. Bon mehreren in Augen- schein genommenen Plätzen hielt Höchstderselbe den am Wilhelms- Platz vor der Commandanlur gelegenen Rasenplatz für den ge- eigneisten, und da weiland Kaiser A ilhelm I. sich mit dieser Wahl einverstanden erklärte, wurden die weiteren Arbeiten in Angriff ge- nommen. Am 27. October v. I. fand sodann in Gegenwart deS Prinzen Wilhelm, unseres heutigen Kaiser-, und deS Prinzen Leopold die Grundsteinlegung zu dem Denkmal in feierlichster Weise statt. Nachdem schon länger als eine Woche, zum Theil auch Nacht-, emsig au den AuSschmücknngSarbelen geschafft worden und heule die letzte Hand daran angelegt ist, prangt Frankfurt jetzt in einem großartig prächtigen Gewände. Nus den Straßen herrschte schon gestern ein gewaltiger Verkehr, ungeheure Menschenmaffen durchzogen die Straßen. um die zum größten Theil fertig ge- stellten Decorotionc» in Augenschein zu nehmen. ES ist eine große Anzahl von Fremden eingetroffen, und um 9 Uhr wurden jäinmt- liche bei der Feier »i Frage kommenden Straßen polizeilich obgesperrt und die verjebietene» Vereine, Innungen, sowie die höheren Llassen der Schulen „atmen in den ihnen angewiesenen Straßen zur Spa- lierbüdung Ausstellung. Sämmtliche spalierbildende Vereine und Coiporotivne» standen in 2 Gliedern sormirt. Ans der Westseite der Bahnhosstraße bi« zur Fürstenwalderstraße haben 22, aus der Otiseiie derselben 17 Vereine Ausstellung gesunden, unter den Ver einen dürsten die Kriegervereine mit 1400 Man» vertreten sein, während fick die Zahl der Gesangvereine aus 15 beläuft. Die Menschenmaffen, welche sich besonder» in der Nähe de- WilhclmS- plotzeS, deS Bahnhofes und de« Marktplatzes ausgestellt haben, waren so kolossal, daß jeder Verkehr zur Unmöglichkeit wnrde. Zum Empfange ans dem Bahnhof hatten sich die Spitzen der Civil- und M'litairbehörden eingefonden, und zwar bemerkten wir u. A. den Regierungspräsidenten von Heyden-Ladow, Ober bürgermeister v. Kemnitz, den commandirendea General deS 3 Armee- CorpS, Broasart von Schellendors, und>den Comniandeur der 5 Divi sion, Generalmajor von Blomberg. Puact 10 Uhr 30 Mia. lief der kaiserliche Drain in die BahnhofSdalle ein. Se. Majestät der Kaiser, welcher wie bei seinem vorigen Hiersein wiederum die Uniform der rothen Husaren angelegt halte, schwang sich elastisch aus dem Salon wagen und zeichnele die ihn begrüßenden Herren durch freundliche Worte a»S. Iu Begleitung de« Kais»« war« außer dem zahlreiche» glänzenden Gefolge nur Se. kgl. Hoheit Hoheit Prinz Leopold iu der ttüräisiei-Unisorni, und General Gras von Btumenthal zu bemerken. Die höchsten und hohen Herrschaften bestiegen nunmehr die bereit- stehende» Wagen, von denen Se. Majestät der Kaiser nnd Prinz Leopold eine leichte mit 4 edlen R ppen bespannte Equipage de- nutzten. Unter nicht endciiwollendein Hurrahrusen und Tüchcr- schwenken ging die Fahlt sodann durch die Bahnhof- und Fürsten- walderslraßc bis zu dein am Kuhn'jcheii Hause ausgestellten Obelisken, woselbst die Wagen verlassen und die kurze Strecke bis zum Festplatz j" Fuß zurückielegt wurde. Tic Fahrt nach dem Festplatze. Nachdem die höchsten und hohen Herrschaften die Eampagen bestiegen halten, erfolgte die Fahrt »ach dem Festplatte, die einem wahren Triumphzuge glich. Urdcrall erschollen bei der Annäherung drS kanerlichen Wagen- auS ungezählten Kehlen Hoch- und Hmrahruse, sür die der Monarch huldreich grüßend dankte. So ging die Fahrt unter ununter brochenem Jubel der Bevölkerung durch die Rah ihosS- und Fürsten- wolvrrstraße, über den W lhelinövlntz nach der Fcststätie, wo inzwischen das Mililair in vier große» Carlos und die sonstigen der Feier benvohnendcil Oificiere» Stadtverordnelen rc. Ausstellung genommen halten. Gleich nach der Ankunft deS Kaiser?, um IO*,« Uhr, ging die Enthüllungsfeier vor sich. Nachdem die zur Feierlichkeit com- Mdiidiricii Abtheilungen der hiesigen Regimenter gegen 10 Ubr um de» Fcffplatz herum Ausstellung genommen und eine große Anzahl von Osficieren in allerlei bunten Uniformen, sowie die Vertreter der Stadt, der Geistlichkeit rc. sich eingefuiiden batten, verkündeten kurz vor 11 Uhr laute Hurrahruse die Ankunft dc? Kaisers. Höchstderselbe wurde von den auf dem Festplatz Harrenden mit sieubigem Hurrahrusen empfangen, wofür er nach alle» Seiten hi» huldreich bankte. Nachdem der Kaiser vor bei» Tentmal Ausstellung genonnne» hatte, begann die Feier sofort mit dem Gesang eines Verses des ChoralcS: „Die Htnimej rühmen der Ewigen Ehre", »ach dessen Beendigung Dwi- iionspsarrer Thiel ein kurzes Gebet und hieran anschließend die Wechrcde hielt, der er den 9. Vers des 6. Capitels vom 2. Brief an die Corinther zu Grunde legte. Redner bemerkt an diese Stelle anknupikiid, daß gerate in diesem Jahre der Ernst des Sterbens an »ns dcrangetrcte» sei; dennoch solle das Denkmal nicht ein Stein de» Todicn, sondern deS LebenLen sein. So lange wir deutsche Könige Hütte», würde da? Andenken an den großen Feldherrn, der sich in Frankreich den Maischallsstab errungen, nicht erlöschen und besonder- hier in Franksurt nicht, wo er gewohnt und gewirkt habe. Möge das Denkmal ein Zeichen der Huld dreier deutscher Kaiser, ei» Zeichen der Belehrung sür den großen Feldherrn und ein Zeichen der Gnade Gottes sein. Hieraus slehie der Geistliche Gottes Segen aus daS Kaiserhaus uud daS Volk herab. Nun gab der Kaiser durch eine leichte Hand« beweqnng den Besetz! zur Enthüllung deS Denkmals, nach deren Ausführung sich die schöne Statue den Augen der Anwesenden zeigte. Oberbürgermeister v. Kemnitz brachte hieraus ein dreifaches Hoch aus Se. Majestät aus, das stürmisch erwidert wurde uud wonach die Musik die Nationalhymne spielte. Nachdem Se. Majestät »och einige Zeit mit Herrn Divisionspsarrer Thiel, der dem Monarchen die Hand küßte, gesprochen und die Parade über die zur Feier commandirte» Truppen abgenommen hatte, war die osficielle Feier hiermit beendigt. DaS Denkmal selbst macht einen sehr gefälligen Eindruck, welcher besonders dadurch bewirkt wird, daß das schneidig mili- »airische Wesen de? verewigten Prinzen in vollendeter Weise zum Ausdruck gebracht ist; die etwa 2,60 w hohe Bronze-Statue ruht aus einem Sockel auS polirtem Granit, der mit Verzierungen und verschiedenen Widmungen und bemerkenSwerthen Daten versehen ist. Der Sockel zeigt aus seiner nach Norde» z» gelegenen Seite die In schrift: „Dem Feldmarjchall Prinzen Friedrich Karl von Preatzen daS3. Armee-Corps"; aus den drei anderen Seiten liest mau: „1864. Düppel. Alsen"; „1866. Gitjchin, Königgrätz" und „1870/71. Vionville, Gravelotle, Mctz, Orleans, Lemans." Das ganze Denk- mal hat eine Höhe von 5'/, m und gereicht dem Platz zur großen Zierde. Nachdem die eigentliche Feier um 11'/« Uhr beendigt war, be- stieg Se. Majestät wiederum den Wagen und fuhr zunächst über den Wtlhelm.'play durch die Rcgierungsstraße nach dem im herrlichster» Schmuck prangenden Regieruugsgcbäude, wo Allerböchstderselbe einen etwa '/<stündigcn Aufenthalt nahm. Auch aus den jetzt passirtea Straße» hatten ungeheure Menschenmaffen Spalier gebildet, alle Fenster rc. warc» belagert und wurde der Kaiier jreudigst und stürmisch begrüßt. Nachten» der Ansenthalt in» RegicruugSgebSude beendet war, erfolgte die Fabrt durch die Oderstraße über den Marktplatz »ach der vor dem Rathäause errichteten Empfangshalle und von hier aus eine nochmalige Rundfahrt» durch die Feststraben, wobei auch da? Prinz-Leopolo-Tenkmal in der Dammvorstadt be rührt wurde; hiernach fand die Rückkehr zum Rathhause statt. Bei dem Dejeuner gab der Oberbürgermeister iu einer Rede der Freude üvcr den Besuch Sr. Majestät des Kaiser- AuS- druck und schloß mit rinem Hoch aus Allerhöchstdrnselben. Se Ma jestät der Kaiser sprach alsdann seinen Dank für die vernommenen Worte und den ibm bereiteten feierlichen Empfang au» und sagte dann weiter: „Er wisse wohl die Bande inniger nnd treuer Er gebenheit zu sch iü ii, welche seil Jahrhunderten da- Volk mit dem Hause der He.,e z.lllin verbinde. Kaiser Wilhelm I. habe wohl gewußt, wen cr aaswählte, als er dem Prinzen Friedrich Karl da- Conimaudo über da? 3. Armeecorv? übergab. Sein eiserner Cha rakter, sein ».ächügcr Wille und sein strategisches Genie hätten den Prinzen Friedrich Karl besonder? da,u befähigt, diese» Armeecorps zu iühren und die biandenburgiichen Kinder zu den Soldaten heran- zubildtii, welche die Schlacht bei Vionville geschlagen. Es sei eine ernste Zeit. Tic Kaiser Wilhelm und Friedrich, Piinz Friedrich Karl und andere große Heerführer, die da« deutsche Re ch hätten schaffen Helsen, lebten nicht mehr, würde» aber im deuischcu Volke ewig fort« leben. Wie die Broncenburger mit eiserner Gewalt und unermüdlicher Thätigkeit dem kargen Boden ihren Erwerb abräagea, so habe da- dritte ArmeecorpS dem Feinde den Sieg abgerungen; die Leistungen ober, die eS vollbracht, habe eS dem verstorbenen Prinzen zu verdanken. ES köiure keine Rede davon sein, Ltrnagene« wieder auszugedew
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