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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-06
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1888
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5388 den hiesigen Firmen S. Weil Kr Co. und Jos. Schweizer und eineri Augsburger Firma. Der Ausschwung der böhmischen Bahnen. Von den Bahnen, die gar keine oder eine nur unzureichende StaatSgarantic besitzen, zahlten ini abgclauscnen Jahre über 5 Proc. Dividende: die Buschtiehrader Bahn I.it. L mit einem Ertragnisse von 6 Proc., die Böhmische Westbahn und die Dux Bodenbacher Bahn mit solchem von 7'/, Proc. und die Buschtiehrader Bahn I.ir. ^ mit einer Dividende von 8 Proc. Außerdem brachten die Graz-Köflacher Bahn 6'/, Proc. und die Kaiser Ferdinands-Nordbahn 11'/, Proc. zur Bertheilung. Die Mehrzahl der gut rentircnden Bahnen ist tedoch, wie diese Zusammenstellung darthut, böhmischer Provenienz. Alle diese Ziffern werde» jedoch in den Schatten gestellt durch die Leistungen der Aussig-Teplitzer Bahn, die ihren Acticncoupo» pro 1887 mit 17'/. Proc. honorirte. Tie Dividende von 3«, fl. für eine mit 200 fl. Conventions-Münze eingezahlie Actie ist allerdings die höchste, die von dieser Bahn seit ihrem nun dreißigjährigem Be stände erlheilt wurde. Da die Einnahmen und Dividenden bei der selben aber seit Jahren in Steigerung begriffen sind und die Zu nahme der erstercn auch im laufenden Jahre soridauert, kann die zuletzt vertheilte Dividende noch nicht als Maximum des überhaupt erreich baren finanziellen Resultates betrachtet werden. Seit dem Jahre 1875 sind die Einnahmen der Gesellschaft von 2,60 Mill. Gulden auf 4,24 Millionen Gulden im abgelaufencn Jahre und die Divi dende von 17,85 fl. ans 36 fl. gestiegen. Den Aulschwung der Ein nahmen verdankt die Aussig-Teplitzer Bahn ausschließlich der enormen Zunahme ihres Kohlenverkehrs. Derselbe hat sich nämlich von der ursprünglichen Betriebsausnahme bis zum Ausbau sämmtlicher Flügcl- bahue», das ist vom Jahre 1853 bis 1874, von 25 600 t auf 2093<X18 r und von da Weiler bis zum abgclauscnen Jahre auf 4 684 308 r gehoben. Das gcsammte Frachtcnquantum der Bahn betrug aber im Jahre 1887 inclusive der Regiesrachten 5168 587 t, so daß aus den Kodlenverkehr l>0,64, auf alle anderen Frachten zu sammen aber nur 0,36 Proc. des GesammtvcrkchrS entfallen. Im lausenden Jahre sind die BerkehrSvcrhültnisse aus der Aussig-Teplitzer Bahn noch wesentlich günstiger, indem bis Ende Juli ein Plus von "210 fl. erzielt wurde. Für denselben Zeitraum betragen die Mehreinnahmen der Buschtiehrader .4-Linie 70650 fl., der 8-Linie 206 415 fl., der Böhmischen Westbahn 50 012 fl., der Böhmischen Norddalm 26 052 fl., der Prag-Duxer Bahn 85181 fl., während sich der Ausfall der Einnahmen bei der Tux-Bodenbachcr Eisenbahn, die noch immer unter den Folgen der Jnnndalion der Osscggcr Schächte leidet, dank der besseren Ausnutzung ihrer anderen Kohlen- tverke bis auf 361016 fl. hcrabgcmindert hat *— Oeflerreichischer Getreide« und Mehl-Export nach dem W-sten. Der Getreide-Exvort nahm im lctzlverflossenen Monat eine raiche und beiriedigende Ealw cklung. wobei eine ansehn liche Berkehrszgfer erre cht wurde, die indessen diejenige deS Vorjahres im Durchschnitte nicht wesentlich überstieg. Weizen batte an der bezüg lichen Ausfuhr den größte» Antheil, da diese E'ctre de.attung nach allen Richtungen begehrt ist und einen starken Abzug findet. Am »leiste» gehl davon nach der Schweiz, und zwar nach alle» Stationen, zunächst dann in ansehnlichen Partien nach Nord» und Mitteljrankreich, m.ter Benutzung der Fiumaner Route, aber auch die süddeutschen Plätze be- thciligen sich lebhaft an dem Bezüge von Weizen. In Gerste steht die diesjährige Exportbeweguug bisher noch weit hinter jener des Vorjahres, obschan größere Quantitäten bereits nach Süd- dculschlanü und die Schweiz gingen, während nanihaslc Partien nach Fiume — behuss Seeversraäitung nach England — rollen; später dürste sich erst eine größere Exvortdeweguna jür diesen Artikel ergeben. Raps gelangte in bedeutenden Quantitäten nach den süd deutschen, schweizerischen und französischen Stationen znin Transpot und auch via F,ume wurden größere Posten nach den »ordsranzö- siichen Häsen verladen. In Malz fand ein regelmäßiger Verkehr nach Südaeutschland und der Schweiz statt. Mehl ging in ansehn- liehen Quantitäten nach der ganzen Schweiz und darüber hinaus nach Mittel- und Südsrankreich. Ueberrajchend stark war auM der Export von Mebl via Fiume »ach Rone», hauptsächlich für Par s, und wurde eine Ziffer erreicht, wie sie so ansehnlich schon seit Jahren nicht war. Dagegen geht es angenblieklich mit der Ausfuhr von Mell nach Großbritannien etwas schwächer. Der Beginn der neuen Eampagne gestaltete sich sonach reerr lebhaft und verspricht überdies im weiteren Verlause glänzend zu werde», da aus alle Stationen große Getreidemassen behufs Verladung nach den westlichen Aus landsgebieten zugejührt werden. Ein sehr beträchilicher Thcil dieser Verfrachtung entfällt aus d e österreichische Südbah». *— Wiener Trinkgeld-Statistik. Herr Johann Lichten- stadt veröffentlicht in der Wiener „Pr." zwei Artikel, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Er kommt zu folgendem Schluffe: „Wenn wir die berechneten und gew ß in keinem Falle zu hoch an- genommenen Tiinkgeldbeträqe zusaminenzählen: 474 000 fl. für Fiaker und Einspänner, 2d0 000 fl. für Hausgesinde. 150 000 fl. für Hausmeister, 300 000 fl. für Hotelbedienst-te. 1825000 fl. für Gast- liauskellner. 876000 fl. für Kasfeebauskellner, 100000 fl. für Tramway Condncleure. so ergiebl sich eine Gesanimlsumnie von 4 014 000 fl. als ein Minimalbctrag der Trinkgeldsteuec, die in Wien alljährlich von der Bevölkerung getragen wird. Wir wiederholen, daß wir nur die niedrigsten Ziffern in R chnung gezogen haben, daß wir Trinkgelder an Diener, für Botengänge, an Hilfsarbeiter von Gewerbetreibenden, an Post- und Tcicgravheiibolen u. v. A. vollständig außer Betrachtung gelassen haben, und dennoch erreicht die Ziffer den Betrag von mehr als 4 Millionen Gulden. Darf man angesichts einer solche» Riesensumme nicht fragen, ob denn dieselbe nicht bester verwendet werden könnte, als zu Trinkgeldern?" *— lieber den Rückgang der Goldvaluta auf dem Wiener Markte schreibt die „N. Fr. Pr." unterm 3. d. M.: Der Rückgang der sremüen Wechselcourse sowie der Golbvaluten dauert noch immer fort. Heute ist die deutsch: Reichsmark unter den Preis von 60 kr. gesunken, und sie notirte am Schlüsse der Börse 59,97'/,. Die Devise London ist heute unter den Preis von 123 gesunken, und sie notirt 122.90. DaS Zwanzig-Francsstück »otirt 9 fl. 72'/, kr. So tiese Courie der fremden Wechsel und Valuten sind seit Mitte November 1884 nicht mehr verzeichnet worden. Die Getreideausfuhr, sowie der fortdauernde Export von Wertheffecten nach dem Auslande unter- stützen die rückgängige Bewegung aus dem Baluteuniarkte. Seit 31. Tecember 1887, also seit acht Monaten, ist die deutsche Reichs mark um 4,25 Proc. zurückgegangen. *— Verkehr durch den Suezcanak. Im Jahre 1887 haben nach dem Betriebsausweise zusammen 3137 Schiffe mit 8430043 t Ladung den Canal durchfahre». Davon waren 2320 englische, 183 französische, 159 deutsche, 138 italienische, 123 holländische, 82 österreichische Schiffe ,c. I» den vorangegangenen Jahre» passirten den Canal 1886 3100, 1885 3624. 1884 3284 und 1883 3307 Schiffe. Das letzte Jahr 1887 ist also ziemlich ungünstig für die Einnahmen gewesen. — Das Durchfahren des Canals dauerte im Jahre 1887 durchschnittlich 37 Stunden, während 1883 die Durch- fahrt durchschnittlich 48 Stunde» erjorderte. Die Schnelligkeit der Durchfahrt »» letzten Jahre ist den durchgcsührten Verbesserungen des Fahrwassers und der flotteren Handhabung des Betriebes zu danken. Wenn trotzdem der Verkehr gesunken ist, so kann ange nommen werden, daß das nur vorübergebend sein wird. *— 4'/,procentige portugiesische Anleihe. Wir lassen im Jnseratcntheile unserer heutigen Nummer den Prospect zur Veröffentlichung gelangen, welcher zur Subscription auf 390 000 Obligationen obengenannter Staatsanleihe einladet. Anmeldungen nehmen am Dienstag, den 11. September, in Berlin die „Bank für Handel und Industrie", die „Berliner Handels-Gesellschaft", die „Dresdner Bank", sowie die Bankhäuser „Mendelssohn Sc Co." und „Robert Warschauer Sc Co." entgegen. Der Snbscriptionspreis ist niedrig bemessen und auf 95 Proc. festgesetzt, somit aus 385,70 -ck für jede m>k dem deutschen Reichsstempcl versehene Obligation von 406 ./« nominal Die Anleihe umfaßt einen Betrag von 390 000 Obligationen von je 90 Milreis oder 406 oder 500 Frcs., oder 19,18 Lstrl., oder 238 fl. Holl, und ist zum Nominalbeträge inner halb 75 Jahren rückzahlbar. Die erste Ziehung findet am 15. Mürz 1889 statt, die erste Rückzahlung am 1. April 1889. Tie gezogenen Nummern werden in Portugal im „Journal ossicicll" und in zwei Zeitungen derjenigen Städte, in welchen der Coupon der Obliga tionen cingelöst wird, veröffentlicht. Von Zeit zu Zeit soll das Ver zeichniß der ausgeloostcn und noch nicht zur Zahlung vorgezeigten Obligationen bekannt gegeben werden. Tie Coupons sind am 1 April und I. October jeden Jahres fällig, und sind »ach Wahl des Inhabers in Lissabon, Paris, London. Brüssel und Amsterdam, sowie ferner in Mark deutscher Reichswährung in Berlin, in Frankfurt a. M. und in Darmstadt zahlbar. Die Emission der Anleihe erfolgt auf Grund der Gesetze vom 22. Mai 1888 und 23. Juni 1888, sowie des königlichen Decrets vom 13. August d. I. und ist bestimmt: 1) zur Einführung der Tabakregie im Königreiche Portugal (näm- lich zum Ankäufe der Tabaksabriken, der Läger und zu Entschädi gungen an die Tabaksabrikanten); 2) zur Convertirung der noch im Umlauf befindlichen 257 627 Obligationen des bproc Anlehens von 1881, und endlich zur Deckung der Ausgaben des außerordent lichen Budgets von 1888 89. Der Prospect veröffentlicht das ordent liche und außerordentliche Budget des KöniaSreichs Portugal vom Jahre 1888/89, aus welchem hervorgeht, daß in dem betreffenden EtatSjahr die erforderlichen außerordentlichen Ausgaben ca. 10000000 Francs betragen. Was die Convertirung der 5 proc. Anleihe von 1881 anlongt, so findet dieselbe in Deutschland, da bei uns derartige 5 proc. Obligationen von 1881 nicht im Umlauf sind, nicht statt, wohl aber in ollen denjenigen Ländern, in denen di» bproc. portugiesisch« Staatsanleihe von 1881 plartrt tp, nämlich i, Par« iugal selbst, außerdem in England, Frankreich, Holland, Belgien und in der Schweiz, und zwar erhalten die Inhaber der bproc. Obli gationen von 1881, welche die Convertirung aiinehnie», eine Con- vertirungsprämie von 27,50 Frcs. pro Stück. Wegen des Weiteren verweisen wir auf den Prospect. *— Vom Blei-Markt. Wie die „Köln. V.-Ztg." erfährt, sind die Verhandlungen mit den spanischen Bleiwerken, von welchen zum Theil der Bildung einer Blei-Convention Schwierigkeiten bereitet worden waren, jetzt so weit gediehen, daß der Abschluß der Blei-Convention ani Grund der bereits witgetheilten, am 29. Juni in Paris getroffenen Vereinbarungen unniittelbar bevorstcht. *— Russische Südwestbahn. Nach dem Rechenschaftsbericht über die Betriebscrgebnisse im Jahre 1887 betrug die Roheinnabnie 26189 200 Rubel, die Betriebsausgaben 14 505 879 Rubel. Bon dem Reingewinn von 11683 321 Rbl werden 232 666 Rbl. der Rücklage überwiesen, zur Zinsen- und Tilgungsznhlung aus die Actien enisallen 2 560 808 Rbl. und zur Verzinsung und Tilgung der 4proc. AnlellenSicheine 2 299 649 Rbl. Die verbleibenden 6 589187 Rbl. werden zur Zinken- und Tilgungszahlung auf die vom Staate über nommenen Anleihescheine verwandt. *— Die serbischen Geschäfte der Länderbank. Das Project, betreffend die Gründung eines Bankinstituts in Gens, welches die serbische Agrar-Anleihe und die serbischen Schatz- anweisungen übernehmen und auf Grund dieser Sicherheiten eigene Pfandbriefe emittiren soll, ist gegenwärtig Gegenstand der Ver- Handlung. Wie die „N. Fr. Pr." berichtet, ist an den« Projekte die deutsche und französische Gruppe der Lesterreichiichen Ländcrbank und überdies die Berliner Handelsgesellschaft interessirt. *— Orientalische Bahnen. Wie man der „N. Fr. Pr." aus Konstantinopel meldet, entspricht die 'Nachricht von Verband- lung zwischen der bulgarischen Regierung und der BetriebSgejellschast der orientalischen Bahnen wegen Relioccssion des Betriebes der Anschlußstrecke von Bellova bis an die bulgarisch - rumeliotische Grenze den Thatsachen nicht. Die Gesellschaft der orientalischen Bahnen besteht vielmehr aus Rückgabe der Linie, deren Betricbsrecht ihr durch den Berliner Vertrag zugesichert ist, und hat in diesem Sinne ihre Vertreter in Konslantinopel und «ofia instruirt. *— Edelmetallbewegung in England. Dem bis zum 30 August reichenden Wochenberichte der Herren Pixlei Sc Abell in London entnehmen wir, daß die Bank 160 000 L in Gold erhielt, dagegen 68 000 verkaufte. Am offenen Markte herrschte keine Frage. Die Zufuhren »Insassen 15000 P von China und 4000 L von dem Cap. Nach Indien wurden 32 500 D verschifft. — Silber blieb sehr stetig und obgleich einige größere Beträge von Chili dis ponibel waren, waren Abgeber unter 42'/,, ck nicht am Markt. Zu- gesührt wurden 80000 L von Chili und 36 000 L von New-Aork. Nach Bombay gingen 29 844 L. — Mexikanische Dollars waren beinahe nominell. Einiger Special-Begehr wurde zu 4lV,ck be friedigt.'' Ncw-Uork. 24. August (N ?>. H.-Z.) Am Maaren- und Produkten markt hatte sich, obwohl das eigentliche Geschäft keine große Zunahme ausweisl, eine recht günstige Stimmung kundqegeben. In erster Reibe sprachen dabei die guten Export-Aussichten für Cerealien in Folge der schlechten Ernte >» Europa mit, aber auch sonst scheint die Lage fast sämmtlicher Artikel eine recht gesunde zu icin. Die Einzelheiten betreffend, Io wurde von Brodstoffen Weizen überaus lebhaft gebandelt und erfuhr während der Woche einen Avanz von 4o pro Busbel, ebenso war Weizenmehl für den Export sehr gesucht und ging höher, dagegen blieb Mais bei nicht unoc- lebte,» Geschäft ziemlich unverändert. An der Baunnvoll > Börse herrschte zwar in Folge des Zusammenbruchs des August-„Cor»ers" und deS damit verknüpslen Rückgangs der Loco- und August-Preise große Ausreguna, sonst aber war das Geschäft sehr ruhig. Von Kaffee sind Brasilsorte» in Folge großer LrdrcS vom Jnlande hier avancirt und auch Termine halten von der günstige» Stimmung profilirt; milde Sorten waren ruhig aber fest. Was Metalle be trifft. so batte Blei, obwohl zum Schluß fester, eine Neigung ä In baisse gezeigt; Elsen erfreute sich einer günstigen Stimmung, ohne jedoch ein größeres Geschäft auszuwcisen. Kupfer ver harrte in unverändert lustloser Haltung. Zinn war aus Lon doner Berichte zuerst höher, zum Schluß aber wieder schwächer. Zink bei guter Nachfrage eher etwas höher. Bon Provisionen bliebe» Schmalz, Schweinefleisch in Fässer», Speck rc. durch die fort während kleinen Sckiweinezusuhren hoch im Preis, das Geschäft darin war jedoch beschränkt. Rindfleisch ebenfalls still und ohne Ver änderung iin Preis. — Von Schisssbedürsnissen waren sowohl Teipentinöl wie Harz bei ruhigem Geschäft ohne große Veränderung. Raff. Petroleum ruhig und fest. Pipe line CertisicateS stetig 87°/» « am Marktschluß. Für Wolle herrschte wiederum rege Kauflust und sind Preise hier und da höher. Am Zuckermarkt zeigten sich für Rohzucker Käufer sehr zurückhaltend, da sie sich nicht entschließen konnten, die geforderten hohen Preise anzulcgen; das Geschäft in raifiuirter Waare war auch nur mäßig belebt, Preise jedoch sehr fest. In einheimischen Manufacturwaaren »iinint das Geschäft einen recht besriedigcnden Verlaus, während sremde Manusactur- waarcn durch die Concurrenz der ersteren etwas zu leide» hatte». Am Frachtenmarkt waren Raten für Getreide bedeutend höher, wie auch i» Folge des fortwährenden Raummangels die Sätze der meisten andere» Artikel mehr oder weniger avancirte«. Der Import fremder Websloffe betrug für die am 18 August beendete Woche 3 175 382 - gegen 3 553049 tz in der Parallelwoche des Vorjahres. *— Nach einer von amerikanischer Seile stammenden Statistik sind in den 68 Jahre» von 1820, wo die Einwande rung bedeutend zu werden begann, bis 1887 in den Vereinigten Staaten von Amerika 13.6 Millionen Fremde eiiigcwandert. In den ersten 5 Jahren blieb die Zahl noch unter 10000, überstieg 1842 zuerst 100 OM. sank dann nur in wenigen Jahren wieder unter diese Ziffer, war am höchsten im Jahre 1882, wo 788962 Ein wanderer gezählt würben, und betrug im Jahre 1887 484 116. In Nordamerika macht sich übrigens neuerdings eine Richtung geltend, welche von der Ansicht ausgehend, daß die vorhandene Bevölkerung und der natürliche Zuwachs derselbe» vollkommen genügend sei. um die Zunahme des Rcichthums des Landes in dem bisherigen Maße auch ferner zu sichern, eine Erschwerung der europäischen Einwande rung in die Vereinigten Staaten besürwortct. *— Verschiffungen von Silber nach Ostindien, China und den StraitS vom 1. Januar bi- 30. August 1888. Ab London nach: Ostindien 3212 002 4 gegen 2 426 350 < in 1887, China 277 229 . . 191 758 . . . den StraitS 327 280 » » 303570 - - - "Total 3816511 4 gegen 2 921678 < in 1887. Ab Venedig — » » — » » » Marseille 233197 . . 950009 .. . LaudwirthfchaftlicheS. -1— Ans dem Hcrzogtüume Sachscn-Aitcnburg. Beim herrlichste» Sonnenscheine schwankten die letzten Erntesuder von den Aeckern d-n Scheune» zu. Die weiten Strecken sind wieder einmal geräumt, una der Landwirth hat den Segen eines ganzen Jahres eingeheimst. Soweit sich jetzt ei» Urtheil fälle» läßt, ist die diesjährige Ernte bezüglich der Winterfrüchte fast eine mittelgute zu nennen, während sie bezüglich der Sommersl üchte als eine auS - gezeichnete Mittelernte zu bezeichne» ist. Nur die Stroh menge läßt zu wünschen übrig, weswegen auch keine Feimen auf gesetzt zu werden brauchten und manche Scheuern nicht recht gefüllt worden sind. Daß der Landwirth hoch erfreut ist, sämmtliches Ge- trcide bei der wechselvollen Witterung trocke» unter Dach und Fach gebracht zu haben, ist erklärlich. Nur wenige haben die Zeit nicht abqewartet und haben Getreide eingesahrcn, das in ungenügender Weise getrocknet war. Aber die Strafe dürste für solche nicht aus- blciben. I-. BiencnwirthschastlicheS. Die Versuche, welche im Lause dieses Sonimers mit der von Otto Schulz in Buckow erjnnkenen »cuen künstlichen Miltelwand, der sogenannten „Patenikunstwabe" gemacht winde», habe» »n Allgemeine» wenig befriedigende Resultate ergeben. Tie Wabe» wurde» von den Bienen lheilweiie herunter- geichroten, lheilweiie mit Eiern bestistet, ja es wurden sogar hier und da natürliche Waben dazwischen gebaut. Die Erfindung, welche im vorigen Herbste die Imker in nicht geringe Aufregung versetzte, hat beninach die aus sie gesetzten Hoffnungen in keiner Weise eriüllt. *— DaS in Fachkreisen mit großem Interesse erwartete Urtheil des Preisgerichts für die aui der BreSlauer Ausstellung der Deutschen Landwirthschasts-Gesellschast in Wett bewerb getretenen deuliche» Saatgutzüchter wird soeben ver öffentlich». Das wesentlich Neue bei dici.r Bewerbung war. daß das Preisgericht nicht allein aui Grund des ausgestellten Saatgutes 'zu entscheiden hatte, sondern aus einer Rundreise Lurch Besichtigung der sich bewerbenden G rter seststellen mußte, daß aus denselben Saatgut erzeugt wird, das qualitativ dem ausgestellten entwricht, und zwar in Quantitäten, swelche die Leislungsiähigkeit de» Züchters erweise». Es kamen hierbei in erster Linie Winterweizen und Haler in Be- trach», von denev mindeste»- 10 ha, in zweiter Linie Roggen und Gerste, von dem» 5 da in Anbau begriffen sein mußten. Die drei großen silberne» Denkmünzen der Gesellschaft wurden (in alphabeti scher Ordnung) Herrn Klostergutspächter F. Heine, Emerslebe», Provinz Suchstv, Herrn Amtsratb Rimpau, Schlanstedt, Provinz Lachsen, und Herrn Gutsbesitzer O. Steiger, Leutewitz, König- reich Sachsen, z»gesprochen. Ehrend» Anerkeuuanaen in Form eiue« Dipl««»» er-telten dir Herren ». v,ß«h,r, „vtbitz, S-««««» zu Gröber-, H. Rimpau zu Anderbeck lind Major von Trotha zu Gnusesurth. Ein eingehender Bericht deS Preisgerichts wird in dem kommenden Jahrbuch der Gejclljchait in Aussicht gestellt. *— Die vierte Wanderversammlung der „Deutschen Land- wirthschasts-Geiellichast" und die dritte von ihr veranstaltete allge meine deutsche landwirthschafiliche Ausstellung wird im Juai kommenden Jahres zu Magdeburg abgehalten werde». Bor- bercilungen für dieselbe sind bereits ln mannigfacher Richtung im Gange. Voraussichtlich wird als der zur Verwendung kommende Platz ein sehr geeignete- Feld in der Nähe de- „Herreukrugs" aus dem linken Elbcuier benutzt werden. Der Raum ist etwa um ein Drittel größer als der in Breslau gebrauchte, und zweimal so groß als der der Frankfurter Ausstellung, was um so nothwcndiger er scheint, als in Magdeburg eine reichlich beschickte Gerülheausstellung zu erwarten ist, die in BreSla» weggesallen war. Seitens der Be hörden und der Bürgerschaft der Stadt, welche den Mittelpunkt einer der landwirthschastlich entwickeltste,, und reichsten Prooinzen Deutsch lands bildet, ist dem Unternehmen eia freudiges Entgegenkommen sicher. Post- und Telegraphcnwefen. *—Post da IN ps schiss sv erb in düng Stettin-Kopenhagen. Bis aus Weiteres gehen die Schiffe wie folgt: auSStettin Montag, DienStag l»oi» 12. September ab auch Mittwoch) und Freitag ui» 2 Udr Nachmittags und Sonnabend 12 Uhr Mittags, ausKopenhagcn Dienstag, Mittwoch, Sonnabend, (von, 16. Scplbr. ab auch Sonnlag) um 3 Uhr Nachmittags, Freitags um 5 Uhr Nachmittags. Die Fahrt dauert etwa 16 Stunden. Königliches Amtsgericht Leipzig. HanvclSrcgister. Am 4. September eingetragen: Daß Herr Gustav Wilhelm Hering aus der Firma Robert Degener L Hering hier als Mitinhaber cmsgejchieden ist und der nunmehrige alleinige Inhaber der Firma künftig Robert Degener firmirt. — Die Firma G. M. Esche in Leipzig betreffend, daß die dem Herrn Erasmus Richard Torso Schindler ertheilt gewesene Procura zurück- genomnieii und die Beschränkung des Prokuristen Herrn vr. pliil. Cuno Wilhelm Hermann Schloemilch »i Wegfall gelangt ist. — Daß die Firma „Hamburger Fischhalle, C. F. A. Kretschmer" in Leipzig aus Frau Henriette Marie Louise Kretschmer geh. Heng hier über gegangen und Herrn Carl Friedrich August Kretschmer sür diese Firma Procura ertheilt worden ist. HandelSgerichtSfacheu in, Königreich Sachsen. Eingetragen die Firmen: Daul Schäfer in Dresden. Zweigniederl. Jnhab. Herr H. P. Schäser in Kamenz. — Dignus Uhlich in Chemnitz. Inh. Herr H. D. Uhlich das. — C. Schöaseld Sc Co., vormals in Berlin, jetzt i» Chenliiip. Inh. Frau Cl. Schönseld »i Berlin. — Paul Dietzsch in Chemnitz. Inh. Herr P. E. Dietzsch das. Beränderungen: Die Firma Türk. Tabak- und Cigaretten-Fabrik „Mahomed" Moritz Psütze jr. in Dresden ist aus Herr» H. M Psütze das. übergcg. und lautet künstig Türk. Tabak- und Cigaretten-Fabrik „Mahomed" Moi tz Piütze. — Die Firma Wellnce Sc Rocksiroh hat ihren Sitz von Plauen nach Eibenstock verlegt. Zahlungseinstellungen. Namen Wohnort »ml»gcriiht »D LN L, » 28 D 8 „2 LA Zß s* Nrrma Kabi, Slern F. E. Jacob,. Weber u. Hau»- Darmstadt Darmstadt SIL 27S ii.iv 11.10 öcsivcr 9. (5 Lckbardt. Bäcker Sun,mau Penig 31-i 21.9 21V 219 P lauen Plauen 3lB 27.9 V.1V 6.10 r. Drcetner. Kauim., t. llirma L. DrcStner L Sod» Berlin Berlin 3» I7.W >7.9 16II SmU .lulle, Kamm.rnn Deflan Destau »12 >«-.» 28.9 LZ'a, yobin» Iiau^oll »ioibe. Oel- mül lenbcsivei (Nachlaß) Oberschöna Freiberq 31.3 I.IO 28.9 I2.IÜ Jacob Weiqel. Bierbrauer Homburg Homburg 1.2 29.9 18.1 >8.10 gnetnch Wilhelm Ungcr, Kaul- 312 2.9 '292 mann Mannheim Mannheim 299 Fr. Heitelberg, Egcnbahnbau- 312 LIL 2b.S uulcrucbmer Solingen Solingen 16.10 - Wie aus Solingen berichtet wird, ist der Unternehmer des Eisenbahi'baues „Solingen-Wald" insolvent. Die Arbeiten werden einstweilen noch fortgesetzt. *— Aus Bukarest wird gemeldet: Der Groß-Manufacturist Algasi bat die Zahlungen eiugestellt. Die Passive» betragen eine halbe Million Francs. Tarifwesen. *— Sächsisch-westösterreichisch-ungarischer Eisen bahn verband. Die Giltigkeit der durch Nachtrag III zum Ver- bandsgütertarise am 1. Februar d. I. eingesüdrten Frachtsätze des Ausnahmetariss 4b sür die Besörderung von frischem, unver packten, Obste von Stationen der k. k. österreichischen Staats- bahnen, k. k. priv. Südbahn-Gescllichast und ungarischen Wcstbahn nach Stationen der sächsischen Staalsbahnen wird vom 1. September d. I. bis vorläufig Ende August 1889 verlängert. Ninnaknie-AnSweife. ^Vrv. Königsberg i. Pr.» 4. September. Die Betriebsein, nahmen der O stpreußischen Südbah» pr. August 1888 betrugen nach vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 88 264 -ck, im Güterverkehr 227 419 an Extraordinarien 16 600 -ck, zusammen 332 283 .4!, darunter aus der Linie Fischhausen-Palmnicken 2751 >li im Monat August 1887 provisorisch 317 362 .ck, mithin gegen den ent- prcchenden Monat de- Vorjahres mehr 14 921 im Ganzen vom 1. Januar bis 31. August 1888 3 238924 (definitive Einnahme aus dem russischem Verkehr nach russischem Stil) gegen provisorisch 2 230 604-ck im Vorjahr, mithin gegen de» entsprechenden Zeitraum des Vorjahres mehr 1008 320 .ck!, gegen definitiv mehr 797 704 *— Niederwaldbahn. August 32899 (— 714 .ck). *— Böhmische Nordbahn. August 329 130 fl. (-ft 9628 fl.), seit 1. Januar 2 321678 fl. (-ft 26 952 fl ). *— BShmischc Westbah ». August: 297 829sl. (Z-7471 fl.), seit 1. Januar 2 274 141 fl. (-ft 59 042 fl.). *— Oesterreichische Nordwestbahn. Vom 1. Januar bis 2. September: garantirte Linie 5 432 587 fl. (-ft 143427 fl.); Etbe- thalbahn 3 285274 fl. (Z- 217 635 fl.). *—Galizischc Carl-Lndwigbahn. Vom21. bis 31. August Linie Krakau-Lemberg 202 389 fl. (-j- 16003 fl.), seit 1. Januar 4148 557 fl. (-1- 291 326 fl.); Linie Lemberg-Brody-Podwolocyska 47 465 fl. (-f- 12 89t fl.), seit 1. Januar 976 618 fl. (Z-34 596 fl.); Linie Jaroslau-Sokal 9l75 fl. (Z-2077 fl.), seit 1.Januar 200716 fl. (Z- 44 244 fl.); Linie Dembica-Rozwadow 2899 fl., seit 1. Januar 47 651 fl. *— Lüttich-Limburg. Mai. Hasselt-Eindhoven: 57 900 Frcs. (-s-6824 Frcs.). seit den« 1 Januar 250 189 Frcs. (Z-14 645 Frcs.). Hasselt-Lütiich'Hlemalle: 132 227 FrcS. (-f- 967 JrcS ), seit 1. Ja nuar 640040 Frcs. (Z- 23 799 Frcs.) Verloosunqerr. Stadt Lfteudc 2'»-Frco.-Loosc vom Jahre 1858. Ziehung am 1. September 1888. Auszahlung am 2. Januar 1889. Haupt- vreise: Nr. 2477 ä 50M Frcs. Nr. 1722 23463 25447 29163 je 5M Frcs. Nr. 1655 3070 4070 46:16 4759 5644 12116 14628 14913 15647 16886 22091 22852 23315 28528 31608 34158 37157 39227 39813 je IM FicS. Nr. 944 2876 3562 4373 5003 13821 32493 33949 38490 39895 je 50 FrcS. Alle übrigen gezogenen Nummern je 30 Frcs. Leipziger Börse am S September. Wenn auch im Vergleich zu gestern der heutige Verkehr sich nicht ganz so »imlaiigreich gestaltete, so hatte doch da« seitherige Animo nicht die geringste Verminderung ersahren, vielmehr trat die kauf- lustige Stimmung noch mit drrielben Krast in die Erscheinung als während der Vortage. Wir haben heute zu beobachlen gehabt, daß sich die Gunst des kaufenden Publicum- und der Börse auf Dividendenpapiere conceutrirte, während die Renlenwerthe mehr bei Seile blieben. ES geht h eran» hervor, daß die spekulative Unter nehmungslust auch aus die kreise de- LapitaliftenpudlicumS über- gegriffei, hat und wieder eisriger betrieben wird. Die Hausskslröaiung blieb heute vollständig intakt; hielten sich die Courtsteigernngen auch innerhalb einet etwas engeren Rahmen«, s» haben doch in einzelnen Fällen recht ansehnlich« Preisonsbefferungea, wie beispielsweise für Bolzern ca. 10°/,. für Kasseler Inieactien 3*<„ statigefundea. Die Beliebtheit der Actien von Eisenbahnen und industriellen Unternehmung», ersaßt täglich weitere Kreise, aber auch an de» Bankaktie» findrt man anurding« wieder Geschmack und «Kr «et«, «tt «echt. Lat Geschäft der va,kt,sttt»tt dürft» ohne Ausnahme sm kaufende, Jahre eia recht befriedigende- sein, andernlheils ist aber auch zu berücksichtigen, daß die Effecten- bestünde der Banke» jetzt zumeist einen ganz anderen, nämlich wesentlich höhere» Werthstand einnehmen als zu Anfang de- Jahres. Wir wolle» nur einen unS zunächst liegenden Fall herausgreifeu. Bekanntlich besitzt die Allgemeine Deutsche Creditanstalt 600 OM Gulden Actien der Auisia-Teplitzer Eisenbahn, welche in die Bilanz pro 1887 zum Course von 192Proc. eingestellt sind; heute noliren diese Actien 392 Proc., also 200 Proc. höher als von der bezeichnelen Anstalt in die Bilanz ausgenommen, es repräsentirt dieser Besitz allein einen Coucsgew nn von 2 400 000 -ck — Von Jndustrieactien nahm auch heute wieder das Privatpublicum größere Beträge aus dem Markte, wobei theilwcije Course gar keine Rolle spielen; es wird eben noch zu jedem geforderten Preis willig bezahlt, und wenn ein Limit sür heule zu hoch war, so wird es gewiß morgen oder übermorgen oder in einigen Tagen erreicht werde». Die Börse nahm, obwohl Berlin nicht ganz dem Wunsche entivrcchende Noiirungen meldete, doch einen angenehmen Verlauf und schloß dieselbe in unentwegt recht fester Tendenz. Von den deutschen StaatSwerthen verzeichnetenSächsische Rente (Z- 20 >H) umsangreichercs Geschäft, Consols und ReichS- anleide, sowie 4proc. Sachsen, letztere blieben vfferirt, brachten cS änimtlich nur zu kleinen Umsätzen. Bayerische Staatsanleihe stellten ich bei einigen Geschäslsabschlüsten höher im LourS, Leipziger Stadt cheine von 1887 fehlten in kleinen Stücken gänzlich, von 4 proc. Erbländischen Pfandbriefen wurde Einiges gehandelt, desgl. 4 proc. Landwirlhe, die noch gesucht blieben; 4 proc. Altenburger Landes- bankobligalionen waren zu 103 verlangt. In de» Eisenbahnactien entfaltete sich ein ziemlich ange nehmer Verkehr. Zu erwähnen sind Buschtiehrader uud 8, letztere 0,25 höher, Localbahn (-j- 2.25), Dorlmund-Enschede (-s-1,15), Aussig - Teplitz (-s- 3), dergleichen Geniißscheine (-s- 50 ^i), Graz- Küslach (Z- 0,50), Lübeck - Büchener (Z- 1), Maricnburg - Mlawka -ft I), Elbethalbahn (-ft 0,75), Böhmische Nordbahn (— 0,25) uud Dux-Bodenbach, letztere drückten sich um 1,50 Proc. Das Interesse sür Bankactien beschränkte sich aus Leipziger Credit (-ft 0,75), Berliner Tisconto (-ft 0,25), Dresdner Bank -ft 0,30), Mitteldeutsche Credit (-ft 1,75) und Rcichsbank (-ft 0,25). Leipziger Bank blieben zu 133 begehrt, letztgenanntes Papier hat auffälliger Weise von der Hausseströmung bisher noch nichlS zu prosilircn vermocht, obwohl dein Vernehmen nach die Bank im lausenden Jahre recht bcsricdigend vrosperirt. Für Jndustrieactien bleibt fortwährend Kauflust vor herrschend. Heute machte sich insbesondere sür Hartmann sehr großes Interesse bemerklich; es dürste dasselbe aus de» brillante» Abschluß (cckr. an anderer Stelle unserer heutigen Nummer) zurück- zusübre» sein; ferner sind Golzern hervorzuheben, die einen rapiden Coursausschwung von 9,50 Proc. »ahme», auch Cosscler Jute bewährten sch wieder als Favoritpapier und nahmen abermals einen Cours vorsprung von 3 Proc., auch Germania, Wernshausen, Kette, Bau bank und Thüringer Gasactie» bclhcitigten sich allerdings mit bescheidenen Gewinnen an der Hausse. Zimmerniaiin, die anscheinend mit Absicht im Course niedrig gehalten werde», erlitten einen CourS- verlust von 2,50 Proc., Glauztgcc sandcn sich mit einer Ermäßigu»g von 0,20 ab. Aus den, Markte sür Kohlenactien und dergleichen Papiere wurden Lugauer Prioritäts-Actien um 5 .ck und Hibernia lim 2,30 Proc. höher bciverthet; auch Dörstewitz und Zcitzec Paraffin gingen mit Coursavancen aus dem Verkehre hervor. Stürmischer Begehr entwickelte sich für Mansseldcr Kuxe, welche einen weiteren Pretsausichwung von 20 »ahmen. De Eisenbahn-Prioritäten hatten im Ganzen mäßige Umsätze und zwar vertheilten sich solche hauptsächlich aus Böhmische Norddahn, Bulchliehrader, Galizier, Ostrau-Friedlaud uud Nordwest. Deutsche 4 proc. Sachen zogen im Preise an. Ausländische Staatsfonds waren heute weniger belebt als gestern; Geschäft etablirle sich nur in österreichischen Renten, ungariicher Goldrente, sowie in Serben. Wechsel angenehm. Gehandelt wurden kurzes Holland (-ft 5 -H), Belgien (— 5 und Italien (— 5 -H); kurzes London wurde mehrjach zu um 1 ^ höherer Notiz umgeietzk, Paris gesucht, lange Sicht 5 ^ erlassend, auch kurzes Wien stellte sich 30 niedriger und ging in mehreren Beträgen um, lange Sicht blieb noch begehrt. Von den Sorten halte» österreichische Noten sehr mäßige Um sätze auszuweise», Rubelnoien wurden 75 ^ unter gestriger Notiz gehandelt und erfreuten sich solche schließlich noch reger Frage. Börsen- nnd Handelsberichte. Puaicannnreli,. Petersburg, 4. September. Ausweis der Rcichsbank vom 3. September n. St. *) Cassciibestand .... 26 415 OM Rbl. Abu. 11313 000 Rbl. Discontirte Wechsel . . 26177 OM . Abn. 810 OM . Vorschuß aui Maaren . 6000 unverändert do. aus vsscnil. Fonds 2 898 OM - Abn. 95 OM > do. aus Aclicn und Lbligalionen . 14 210 OM » Aba. 198 OM . Contociirreiit des Finanz- Ministeriums . . . 38 585 MO - Abn. 8 663 OM - Sonstige Loiitocurrente. 33 480 OM Abn. 9486000 . Verzinsliche Depots. . 24 317 OM ch Zun. 2 OM - *) Ausweis gegen den Stand vom 20. August. Zwickaucr Börskiibericht vom 4. September. Die heutige Börse verlies in ihrem ersten Theile außerordentlich ruhig und zurück haltend, alsdann entwickelte sich etwas mehr Leben, so daß cs bei Schabern und Zwickau-Oberhohndorsern zu recht lebhaften Umsätzen kam, entere gingen zu letzten Notizen um, während letztere eine recht ansehnliche Avance von ca. 50 .ck erzielten; sonst verkehrten noch kleinere Beträge Hohndors bei Lichtcnstei», Zwickaucr Maschinen fabrik Prioritäts-Actien, Lugau-Niederwürschnitzer, OelSnitzer Kux: und hiesige Vcreinsglück. Schlemaer Papierfabrik, Rhenania Kuxe, OelSnitzer Vercinsglück Prioritäts-Actien Serie II zeigten Keine Werlhbesserungeii, blieben aber trotzdem ohne Abgeber, ebenso waren Anleihen vollständig verkehrSlos. — Kohlender jandt unverändert. Berlin, 4. September. (Börsenbericht.) Die deutschen Börsen sind gestern ihrer Berliner Schwester bereitwillig gefolgt, Frankfurt und Hamburg melden steigende Course. in Frankfurt wurden Montanwerthe und deutsche Banken, von ersteren besonders Gelienkirchner, bevorzugt. Im Abendverkehr war die Haltung fest, Franzosen etwas niedriger als Mittag. Die Wiener Börse beschäf tigte sich säst nur mit Jiidustrievapieren und einigen böhmischen Bahnen, schwächte sich aber im Lanke des Geschäfts überhaupt etwas ab. Die Versorgung war tbeuer, aber nicht schwierig. In Paris und London fällt dic erste Rolle noch immer den Kupserwerthen zu. Die Haltung war an beiden Plätzen überhaupt fest. Entsprechend den Meldungen von der Wiener Vorbörse eröffnet: Las Geschäft auch am hiesigen Platze in recht fester Haltung. Die Verlobung der Prinzessin Sophie trug dazu bei, die Ansichten über die günstige politische Lage noch zu krästige», und der Verkehr schlug bei groß-» Umsätzen weiter eine steigende Richtung ein. Nach den ersten hoben Course» machte sich indessen vorübergehend einige Abschwächung be merkbar. Von Eisenbahnwerthen waren österreichi che Transport- actien vernachlässigt; deutsche Eisenbahnen waren ruhig, bei festen Coursen; nur Ostpreußen wurden lebhaft zu steigenden Notirunge» gehandelt. Schweizer Bahnen begannen sehr fest. Bevorzugt waren Ceatralbahn (-ft 3 Proc.). Warschau-Wiener wurden im Anschluß an die Rubelnote».Besserung 1 Proc. höher bezahlt. Von Bank actien setzten Disconto 0,75, Darmstüdler 1,50 und Handelsgesell schaft 0.50 Proc. höher ein. Credit blieben unverändert. Recht be deutendes Gcichäft entwickelte sich wieder aus dem Montanactlenmaikt. Bochumer waren in Folge von Realisationen 1,50 Proc. schwächer. Fremde Fonds hielten sich durchweg sest, Russische Valuta anziehend, in russischen Goldanleihen entwickelte sich der Verkehr schwerfällig. Speculative Jndustriewcrthe waren wenig beachtet. Im späteren Verlause machte die steigende Bewegung weitere Fortschritte, spccicll aus dem Bankactien- und aus dem Bergwerksactieu-Markt gestaffeten sich die Umsätze zeitweise recht animirt. Inländische Bahnen blieben ebenfalls sest, währen» österreichische Transportwerthe auch während der zweite» Börseuhälite sich vernachlässigt zeigten. Schweizer Bahnen waren gcsragt. Renten ruhig und wenig verändert. Russische Noten gut behauptet. Gegen Schluß trat, von Montanwerthe» cusgehend, lür welche Realisationslnst zum Durchbruch gelangte, eine mäßige Abschwächung ein. (B. Z) Wien. 4. September. Bei sehr lebhafter Kauflust hat sich der Verkehr der heutigen Borbörse in reger Weise entwickelt, wobei diesmal die localen Wcrlde mehr in den Vordergrund getreten sind und ausschließlich die haussirende CourSbewegung für sich i» Anspruch genommen baden. In Länderbank, Unionbank, Bankactien und Bodencredit haben namhasic Umsätze statlgesunden, aber auch die anderen Bankenpapiere sind wesentlich höher gegangen. E'seubahu- papiere haben sich ebensalls erholt und die böhmischen Bohnen sind behauptet geblieben. Von Jndustriepopieren verzeichnen Prager Eiseu- induftrie und Wienerberger Ziegelsabrrk eine neuerliche Hausse. Der Balotenmarkt behielt die malte Tendenz bei, ist aber vorerst ohne Aoderung. Die Mittagsbürse begann mit unveränderten fest»» Eoursen. Trotzdem das Geichäst sich tn engeren Grenzen be wegt, bleibt die Tendenz sest und die Course sind nur wenig ver ändert; im Schranken erhält sich die Kauflust für Jadnstriepapiere. Devisen uad Boiulea matter. Schluß: fest. Credit 313,80. P«rt«. 4. September. (Boss. Ztg.) Vorzüglicher RachbSrsr» schliß für di« chrsammte» Fonds; enorm« Umsätze t» Nt» Ttnt»
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