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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-08
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1888
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Erste Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 252. Sonna^cNi) den 8. September 1888. 82. Jahrgang. Die Wiener Alpen und ihr Dichter. * Jede Großstadt sreut sich der Herrlichkeit oder Lieblich keit ihrer llmgebnngen, und nichts »st begreiflicher alS eine solche Selbstzufriedenheit, den» für die armen Häftlinge der modernen Mcilionenpserchc bedeutet die Umgegend so viel als Erlösung und Erholung, reinere Lust und freieren Athen,. Zu frage», welche der europäischen Großstädte am schönsle» liege, ist denn auch eine ganz unnütze Spielerei. Eine jede berühmt sich vor Allem dessen, was sie besitzt, und hält sich selbst für den auserkorenen Liebling der Natur. Da gicbi eS keinerlei Borzüge, nur Gegensätze. Die eine Stadt preist ihre Berge, die ankere ihre Seen und Wälder, manche das Meer, dahin sic in wenigen Stunden gelangen kann. Wi>n hat (so führt ein Fenilletonist in der „Neuen Freien Presse" ans) daS Gebirge, und zwar daö Gebirge in allen Formen »uv Abstufungen. Die Berge, die sich im Halbkreis säst bis zum Saume der Stadt drängen, sind blos daS Vorwort emcr höheren 'Natur. Wenn wir u»S von den letzten Häusern an südwärts wenden, so gebt eS nnanshorlich bergan, und mit jeder Staffel, die unö emporjührl, wechselt das Bild, ändert sich der Charakter der Landschaft. Dem Anmulbige» folgt daS Wildromantische, der Ruhe eine großartige Auf geregtheit. Und immer höher zieht cö sich von G psel zu Gipfel, wie ein mächtig ausjubclnder Gesang, bis hinan zu der höchsten Kuppe Nicderösterrcichs. wo der Schnee dem Strahl der sommerlichen Sonne trotzt. Bis hierher reicht der weiteste Kreis der Wiener Umgebungen. Der Schnceberg bildet ihre letzte Grenzmauer, und eS ist überhaupt noch nicht so lange her. daß man dieses prächtige Gebirgsland z» den Wiener Um gebungen rechnen darf. Wäre mau nicht von Gcdenkseiern aller Art übersättigt, so müßten die Touristen in den letzten Tagen dieses Sommers unter Lob und Tank ein Jubiläum begehen. Im Jahre 1838, also genau vor fünfzig Jahren, wurde der Bau der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn begonnen, und im Jahre >842 vollendete sich die Schicnrnliiiic zugleich mit der neuen Fahrstraße über den Semmering. Jetzt erst war der Scbnecberg den Stadtlboici näher gcrück', >etzt erst gehörte daS Gebirge de» Wienern. Man lasse sich von älteren Herren erzählen, wie beschwerlich bis dahin eine Fahrt Von Wien nach Gloggnitz gewesen. Beim goldenen Kreuz aus der alte» Wieden standen die erbärmlichen vicrsitzige» Landkutscken, die ein fürsorglicher Fahrgast nie bestieg, ohne zuvor sein Testament gemacht zu haben. Um 8 Uhr Morgens erfolgte die Abfahrt. Bei der Spinnerin am Kreuz riß ge Wöbnlich der erste Pscrdcslrang. I» Traiokirchen wurde Mittagsrast gehalten, und Abends erreichte man gelähmt und gerädert, halbtodt von Staub und Hitze die Herberge in Wiener-Neustadt. Am andern Tag ging es über Neun kirchen und Si. Balcnlin nach Gloggnitz, wo »ran um 5 Uhr Nachmittags ankani. Kurz, r»a» brauchte zwei Tage, um eine Entfernung zu bewältigen, die mau heute in 2 Stunde» überspringt. - —- Und doch gab eS auch damals schon schwärmerische Männer genug, die, so oft sie nur konnten, ans der Enge ihrcS BerusslcbcnS in die Berge eilten, »in die scharfe Würze der Alpcnlnst in vollen Zügen cinzusaugen, und ihre Be geisterung war um so tiefer und aufrichtiger, je beschwerde voller der Weg war, der zu ihrer Quelle führte. Oftmals klang sie auch aus in einem kräftigen L.cde zu Ehren der gewaltigen Felsen und Berg". ES ist jetzt der Brauch, dem unsichtbaren Bande zwischen Natur »nd Mensch »achzuspüren und die räthselhasten Eindrücke zu erforsche», die ein künst lerisches Gemüth von seiner Umgebung cnipsängt. Da fragt man denn zuweilen angesichts der herrlichen B'rge, ob sic nicht auch einen Dichter hervorgebracht habe», den man den Dichter der Wiener Alpen nennen könnte, nicht einen Sänger, der zufällig einmal ihnen zu Ehren die Saiten ge- rührt hätte, sonder» einen Künstler, dessen ganze Kunst in diesem Boden wurzelt und von diesem landschaftliche» Hinter gründe nicht abzulvsen ist. Einen giebt es: Ferdinand Raimund. Ein Lenau, mit ihm mancher Andere, hat in starken Tönen das Alpgcbirge besungen, aber sein Mund pries auch die Wunder des Weltmeers oder erzählte »ns das Ge- heimniß, das im Schilfe flüstert. Raimund allein ist undenkbar ohne den Ausblick »achdemSchnceblrghi». DaS Wiener GebirgS- lebcn, wenn man sich so ansdrüekcn darf, pulsirt in allen seinen dramatischen Werken, und ihr cigenthnmlichster Reiz ginge ihnen verloren, wen» man sic auS den Berge» in die Ebene ver setzte. Unter den Wiener Berg Enthusiasten der zwanziger und dreißiger Jahre war Ferdinand Raimund der erste» Einer. Immer und immer wieder durcbschwärmle er nicht bloö die Erzlänker, sondern auch Steiermark, Kärnten, Throl. Aber sein LicblingSanscnthalt war bekanntlich Gntenstein, das von ihm in den überschwänglichsten Anodiücken angesungen wird. Er nennt „das wildschöne Thal" seine Braut, sei» süße? Lieb, an desto» Busen er sein Glulhvcrlangen kühlen Wist, und er weiß nicht, ob er nicht mit dem W stwind grollen soll, weil er um den Nacken der Einzigen spielt: ob er nicht den Sturm beneide» soll, der in ihren Locken wühlt; rb er nicht aus die ganze Natur eifersüchtig sein soll, „weil sie.als treuer Gatte dich beglückt und mit dcr zeugt, waS mich entz Reichenau war ihm dagegen eine „großartige Phryne", riesig schön und häßlich ungetreu. In seiucii letzte» Lebensjahren kettete er sich noch fester an die so heiß geliebte Gegend. Zwischen Pernitz und Guten stein kaufte er sich ein hübsches LanDhaus, und dort besuchte ihn einmal Grillparzer und traf ihn, wie Ludwig August Frankl erzählt, im Walde, angethan mit einer schlottrigen harztriefcnden blauen Joppe, hinter jedem Obr eine Feder, Papier und Tintenfaß in der Hand. „Aber Raimund, wie sehen Eie kenn auS?" ries Grillparzer. Darauf erwiderte der Dichter m einer Sprache, die säst angenehmer in die Ohren klingt als dcr lleberschmang seiner Nalurbcwunderung: „No, wie kann ich anders aussehcn, wen» ich den ganzen Tag aus die Bamer sitz' und dicht'?" Die Billa Raimund, etwas abseits der Landstraße zwischen Pernitz und Gutenstein gelegen, b findet sich beute im Besitze eines bekannteil W euer Industriellen. Mau kann sie mit ihren w iße» Wänden vom Waggon aus durch die grüne Landschaft blinken sehen. In der Nähe macht sie de» Ein druck angenehmer Wohlhabenheit. DaS.HauS ist ohne Zweifel bald »ach der Eongreßzcit entstanden. Die Freitreppe, die sänlcngetragenc Vorhckle, der tcmvelartig« Mittclgiebel, die steife Nüchternh.il teS ganze., Baues, Alles erinnert an die falsche Elastik des ersten Empire. Die Billa ist der Typus eines kleinberrschasliichen Landban es aus jener Z it Er» segnender Christus, alles Sl.inmetzgerllmpel, ganz mit Ge ß blatt überwachsen, hält die Wache vor der zu beiden Seilen ansteigenden Freitreppe. Tl'üre» »Nb Läden sind geschlossen. Dcr Besitzer ist abwesend, und die Neugierde des Fremdlings, ob etwa im Innern noch Raimund Reliquien zu finden, kan» leider nicht befriedigt werden. Aber der Park steht ihm offen, der mit seinen Schatten still und feierlich daS Helle Haus um fängt. Gewiß lebt und grünt hier noch mancher von den Bäumen, auf denen einst der melancholische Bcgel saß und feine lustigen Wo sen ersann. Denn ein Melancholiker war der arme Raimund, daS verrätb schon der G tenkspruch. de» man ihm zu Ehren aus einer Marn ortafel im Garten an gebracht hat. Er stammt aus jenem brünstigen Brantlicd an Gntenstein. Dunkle Tannen beschatten ihn. Die Welt, so alt sie immer lei, An Trug und Täuschung bleibt sie ne». Und edle Wahrbeit wohnet »»r Im Herzen kräftiger Natur. Das klingt so »icnschenseindlich! Dcr Gutsbesitzer Rappel- kops könnte eS gedichtet baben, jener bürgerliche Timon, der seine Familie verläßt, in daS liesste WatteSdickichk ent» stiehl und i» einer Köhlcrbütte sei» Leben beschließen will. Die L>ebe zur Natur lieb auch unserem Raimund den Vor wand tnr Mcnschenhaß und Weltveracklunz. Das ganz ei», saine Landhaus im stillen Bergthale war seine Köhlerhütte. Es ist Einem, als sähe man ihn ans diesen düsteren Garten wegen rahinwandeln. in grämliche Gedanken versunken, selbst quälerisch in erdichteten Qualen grübelnd. ES muß schwer mit ihm zu leben gewesen sein. Dcr Rappclkopi ist gewiß ein Sclbstporlrait. Der vierte Band seiner von Glossh und aucr herauSgegebcncn Werke, welcher eine Biographie des Dichters enthalte» soll, läßt leider »och immer aus sich warten; aber was Ludwig August Frankl in der bereits er wähnten kurzen Lebensskizze erzählt, genügt, um sich von den Leiden dcS Dichters ei» Bild zu machen. Allerhand Miß geschick, komisches und tragisches, verfolgt ihn; beständig sicht man ihn zwischen feindseligen Mächte» hin- und hergezerrt. Die Liebe spictt ihm besonders übet mit. und die Ehe wird ihm in der ersten Flitterwoche zur Hölle auf Erde». Hat er seine Frau je geliebt? Er weiß es selber nicht zu sagen. Nach einem Spaziergänge durch den Wurstelprater kehrt er eines AbendS im Gasthause „zum Paper!" ei». „Da sitzt die Louis' mit ihrem Vater, der auch Localstücke ge schriebe» bat. Der Mondschein hat sie so schön beschcint, daß sic mir aus einmal interessant Vorkommen is. Ich Hab' oft mit ihr Komödie gespielt, sie war mir immer gleicbgiltig; aber heul' hat dcr Mondschein sie ganz verklärt." Uno um daS Herz deS armen Dichters war eS geschehen. Er ist in de» Mondschein verliebt und glaubt in daS Mädchen ver liebt zu sein. Erst am Tage der Hochzeit findet er wieder seinen Verstand. Die Fcstgäsle sind versammelt, die Braut prangt in ibrcm Schmucke, aber weil und breit ist kein Bräu tigam zu seben; daS Stück, das um ihn spielt, eine Art Beichte, ein Selbstbekenntniß und eine Selbst-Analyse, womit er sich die Schlacken a»S dcr Seele schassen wollte. Bon tausend widrigen Gedanken verfolgt, stürmt Raimund in den Prater-Auen umher, und als er endlich i» später Nacht bcimkchrt, findet er die so schnöde verlassene Braut oh» mächtig vor seiner Schwelle liegen. Es ist bekannt, wie daS Wiener Publicum damals gegen Raimund Partei ergriff. Zischen und Toben ergriff ihn bei seinein ersten Auf treten nach dcr mißglückten Hochzeit: „Abbitten! „Dem Fräulein SaliSsaction!" scholl es aus allen Winkeln deö Zuschauerraumes, uud als dann Raimund vortral und die verächtliche Bemerkung inS Parterre warf, aus allge meines Verlangen eine Rolle zu spielen, sei ihm öfters vor gekommen, aber das; er nun auch aus allgemeines Verlangen heirathe» solle, sei ihm neu: da brauste ein solcher Sturm des Unwillens durch das HauS, daß dcr Vorhang fallen mußte. Raimund hat diesen Schimpf den Wiener» nie ver gesse». Die Ehe wurde dann doch geschlossen, aber nur um gleich daraus getrennt zu werden. Enie Folterqual war eS für den Armen, wenn er mit der geschiedene» Frau zu spielen halte. Sie that ihm dabei alle mögliche Unbill an. Zwang ihn die Rolle, sie zu küssen, so kniss sie ilm heimlich in den Arm oder biß ilm in die Wange; hatte si- ihm freundliche oder zärtliche Worte zu geben, so ließ sie denselben reget mäßig mil leiser Stimme ein Schimpfwort nachkliiige» „Theure Seele . . . Schuft, Schurke! . . . Geliebter meines HcrzenS ... Du Haderlump!" Kurz, sie spielte die Scene, welche Diderot in seinem „karucloxv eur le couiLäion" so kost lrch angedeutet hat. Hier in seinem Landhause bei Gntenstein genoß der Dichter die treue, ausdauernde Liebe seiner Freundin Antonic Wagner. Sie war gleich ihm ein Wiener Bü-gerkind, die Tochter eines KaffeehausbcsitzerS, aber ohne Zweifel mit mebr Glccchmuth und guter Laune gesegnet als Raimund, sonst hätte auch sie das Zusammenleben mit einem leberkranken, in Schwarzsehern schwelgenden Dichter nicht lange ertrage». Einige Reisebriese, die er an sie gerichtet, finde» sich in den gesammelte» Werken, Sie komme» alle aus Gebirgsgegenden, nbcrfließen von entzückten Nalurschilderungen und leiden schastlichen LiebeSbethcuerunge». „Nichts vermag die Grund Pfeiler unserer reine» Liebe zu erschüttern . . . unser G mülh bat eine moralische Tiefe, und darum stehl der Tempel unserer Seelenvereinigung fest . . . was kümmert mich die Argbeit der Wett, so lange ich dich besitze, du holder Ehiysolitb, in dessen Glanz ich meine Thränen spiegeln kan»! In so überspannte Sailen greift die Liebe unseres Volks dichteis. Dazwischen derbere AlltagSlönc: „Tu lätNst mich sehen sollen mil meinem wachstaflnen Regenmantel, der mir das Wasser auf die Knie binabteilct, weit er zu kurz ist. und meinen schweren, juchtene» Stiefeln, w.e ich durch Tick und Tüi!» dahi» wate." Aber immer wieder die Klage über einen eingebildete» Schmerz, die Dissonanz der Eifersucht: ,O. meine Toni, wüßte ich, daß du einen Andern liebe» könntest, jetzt war' es noch Zeit, zu fliehen mein höchstes U > glück, de nen Verlust . . . mein Herz liebt dich nnentlich, »'eine Eiscrsncht aber haßt dich; hungere sie aus in ihrer Burg des MißtranciiS, und hast du diesen Feind getöttcl, so hast tn dir angesülll. ein Herz erobert, rein mit Liebe und Vertrauen Es war schwer, glücklich zu sei» bei so rasch wechselnden Seelenstimniuiigcn. Nur im innigste» V rkehrc mit der 'Natur hat denn auch der Dichter seinen Friede» gefunden. Breit und weit dcbnt sich das Thal vor seinem Landhaus«; gegenüber erheben sich schwarzbcwaldele Bergrücken, über welche das mächtige graue Haupt deS ScbneebergcS berübrr- schant — eine einfache und große Natur, die mau sich als Prospect bei allen Raimulid-Stücken denke» mag. Dcr Dichter hat zwar daS HauS erst 1834, zwei Jahre vor seinem Tode, gekauft, aber lange Vorher besuch te er alljährlich sei» geliebtes Thal. Hier erneuerte er seine schöpserischcn Kräfte, hier erfand und gestaltete er seine Stoffe, hier war sei» eigentliches Theater, taS er mit seinen Zaubcrgestallcn bevölkerte. Sein Blick läng an den huimelbche» Felswänden, kletterte sinnend über die lichten Zninen und Zacke» oder senkte sich i» die geheimnißvolleii Diesen, über welchen der blaue Acther sich wölbt, und plötzlich begann das öde Gebirge zu glänzen, zu schimmern, zu leben, Astragalus, der Alpcnkönig, erschien, begleitet von den Berg geister» L-nariuS und Alpanor; ein Stern strahlte auS Cheri- stane's Felsenhöhle, Alzinde weinte ihre diamantenen Thränen von der Alpe inö That hinab, und aus rosigen Nebeln schwebte die Phantasie mit iriSsarhenc» Flügeln von den Höhen zu dem Dichter bin. Die Sonne schien, der Abend kam, dcr Mond goß sei» Märcbenlicht über die Landschaft oder aber der Himmel verdüsterte sich, der Sturm rüttelte an den FelS- paläste» — dann brüllte Moisasnr seinen furchtbaren Zauber fluch durch die Lüste, und Antimonia. die Fee der Wider wärtigkeit, krächzte ihre Verwünschungen, oder die Zauber schiv.sler» V pr>a und Arrogantia sausten auf ihrem Wolken- wagen zwischen den wüthend gewordenen Elementen einher. Tics AlleS hak dcr Dichter i» seinem Thal« gesehen. Seine bedeutendsten Stücke sind in dieser Landschaft gedacht, auS dieser halb milde», halb wilden Scenerie bervorgewachse». DaS Z nlbermärcheii ist ihm ein Kind des Gebirges, ja daS Gebirge selber, und zwar daS Wiener Gebirge. Wenn auch Aslragatnö „bei des EbimborassoS eisgKlöntem Haupte" schwört, so weiß mau dock, daß mil diesem Chimborasso ganz einfach der Schneeberg in Nieterösterrcick gemeint ist. Raimund'S erste Stück.' bewegen sich noch im conventio- ncllcn Märchentante »nd spielen in irgend einem fabelhaften P rsien oder Arabien. „Flache Insel, indische Gegend" wird für den „Barometermachcr aus der Zauberinsel" vorgeschriebe», später braucht man einen indischen Garten mit einem chinesische» Lustbause. Auch »och „Der Diamant deS Geistcr- köiugS" spielt in der Ebene des herkömmliche» Feenlandes, aber schon hebt sich da und dort der Bode», schon sieht man den Berg mit dem singenden Baume und einen Viilca». der sarbige Blumen auSspeit. Von da an trennt sich Rcnmnnt's Phantasie nicht mehr von der Gebirgslandschaft. AlleS, waS sie hinfort ersinnt, ist von Geburt a» mit Fels »nd Berg umgeben. „Der Bauer als Millionair", „Moisasnr'S Zauber fluch", „Die gefesselte Phantasie", „Alpenkönig und Menschen feind", Die unheilvolle Zauberkrvne", ein Stück. daS um der köstlichen Figur dcS Simplicius willen eine Rettung verdiente, endlich „Der Verschwender", es sind AlleS mehr oder weniger Gebirgsstücke, die auf dem Hintergründe der Wiener A!p.n dem Dichter lebendig geworden sind. DaS letzte Bild seincS letzten Stückes ist eine Alpenscene, Senner und Sennerinnen treiben Las Vieh von den Alpen und singen: „Dudilde, die Küh' treibt's von der Alm, Dudilde!" Raimund sagte selbst, daß ihn daS, Hochgebirge mehr erfreute „als daS lächelnde Hügelland". Für sanfteren RbythmuS im Heben und Senke» ke-s BotenS, für die ruhig dahlnktingende Melodie der Landschast halte er weniger Sinn. Seine Feen und Zanbergeister brauchten eine stärkere Natur. Wenigstens sollte das Anmuthige mit dem Wildromantischen abwcchscln. So wurde er zum ersten und größten Dichter der Wiener Alpen. Er bat sie nicht absichtlich besungen, er ist kein niederöster- rcicbischer Haller gewesen, aber a»S seinen Werken strömt mit erquickendem Hauche die Lust u»sercr Berge. Seit 1836 liegt er in seinem Gntenstein begrabe». Vor zwei Jahren bat man nicht ohne Pomp den sünszigjährigen Gedcnklag seines TodeS gefeiert. Seither ist eS wieder etwas stiller geworde» um dieses Grab. Unlängst standen wir vor kein grünen Nasen, unter welchem Oesterreichs Volksdichtcr schlummert, und betrachteten die Erzbüste, die ihm Antonie Wagner gewidmet hat. Zwischen dein Busen deS Dichter- uud seiner Stirn batte eine Spinne ibrcn Webstnht eilige schmuggelt. Neben dem Grabe mähte der Todlcngräber mit der Sense daS GraS ab, ein rünnes, ansgemergelte» Männchen. Man denke sich Bartholomäus Quecksilber oder Simplicius Zilternadcl, aber alt geworden und in einen bäuerlichen Ge valler Hain verwandelt. Ter gute Man» erinnerte sich nicht mebr deS Dichters. Aber sein Vater war Amlsdieiier ge wesen, und durch ihn batte sich Raimund »ach der großen Ueberschwenimung im September 1833 hecumsnhren lasten, »m die Verheerung anznsehen. Er bade dann, erzählte der Sensenmann, ein Theaterstück g'scbrieb'n zum Besten dcr Verunglückten, aber wie eS schon zu gehe» pflegt, ei» gewisser Kiefer — „eigentlich hat er sich Hosreilhncr g'schricb'n" — habe fast Alles bekommen, die Anoeren weniger . . . Einer von unö beugte sich über daS Gitter, um die Spinne z» ver scheuchen und ihr Werk zu zerstören. Nun sniikclte daS Erz hell und heiler in dcr Sonne. So mag die gute Toni, rie so treu bei dem Dichter ansgehalten, in trüben Stunden ihn ansgcheitcrl und das Spinnweb von seinem Geiuülhe gestrichen baben, daß sein Auge fröhlich wieder aufglanzte und sein Geist Lichter sprühte, die cniS noch heute erwärmen unv daS Herz erfreuen. Alarme. * Wilhelmshaven, 6. September. Heute Vormittag tief daS neue, auf der kaiserliche» Werst in Danzig für die Marinestation der Nordsee erbaute Stalionschef Boot wohlbebaltcn hier ein. Das neue, 25 m lange, aus Holz gebaute Fahrzeug ist lediglich für de» Dienstgebrauch deS StalivnSchesS bestimmt unv so eingerichtet, daß mit dem selben auch größere Dienstreisen, wie sie der StationSchcs bäusig zu mache» hat, unternommen werden können. Drück sichtlich dieser Bestimmung deS Fahrzeugs ist der Hauplwerlh aus große uud bequeme Eajüträume gelegt, welche den größte» Theit des EchisfeS cinnrhmen. Die Maschine» und Krssel liegen daher ziemlich vor» im Schiff und sinv von den Wohn räumen vollständig getrennt. Etwa i» der Milte DeS BootcS erhebt sich ein ca. 2 m hoher, elliptisch geformter Pavillon, der mit einem rund uingchenbcii Div.ru mil grauem ge musterten Jutestoff und einem ovalen Tisch ausgerüstet >st und eine Aussicht nach all» Richtungen gestattet. Vom Pavillon aus führt ein 'Niedergang zur Eajüte, Deren Deck ca. 75 cm höher gelegen ist, als LaS gewöhnliche Deck, wodurch erheblich an Höhe uns Raum gewonnen ist. Die Wände siuD mil einer gelbbraunen, reich vrnamentirten gepreßten Letertapele bedeck!; au Le» Seiten cistreel» sich bequeme TivanS mil olivbrauncm gepreßten Piiiicnbezug, mit welchem Die Tischdecke und der Teppich har iiiomre» An Der Steucrbortseite des Niedergangs steht ein niedliches Büffet aus mafsivem Mahagonibolz; an dcr hintern Wand ein kleiner Ofen mit Marmoiplalle für Dampf b.'izniig, aus welcher eine Slntzubr auS Nußbanm st ht. Hinter der großen Ec.jüle liegt ein Eabinet für Den Station-- wes mit Divan, Bell und Waschtoilette, daneben ein kleineres Erbiiiel nut Schlassvpha und Waschloileltc für den dienst thnenDen Adjutanten. Achtern besinDet sich ein von außen besonders zugänglicher Raum mit Belt für Oltonnanzen und Burschen. Die ans 6 Köpfen bestehende BedienungSmann schast hat ihren Raum vorn im Schiss, und zwar sind in demselben 3 Kojen vorhanden. DaS 250 Tonnen große Boot macht einen recht vortheilhasten Eintruck, namentlich Avi'o viel schneller als die einst so berühmlcn englischen Depichi. l'chisfe „Iris" und ..Mereury" ist, die noch im Antange der acht ziger Jahre als yalbe Wunder anqeslaunt winden. Tic „Wacht" ist ein verhältnißniäßig kleiner Fahrzeug von 1240 Tonnen, aber die beiden Dieisach Expansionsmaschinen indiciren 4tX)0 Pferde, kiäsle. Tie beiten Maschinen befinden sich i» wasserdicht von einander getrennten Räumen. Zur Danipserzeugung dienen vier »ach Art der Loconivtwkessel gebaute Kessel, welche mit 10 Alm. Ueberdrnck mit künstlichem Zug arbeiten. Auch die Kessel sind »i zwei Grupp,» >» wasserdicht getrennten Räume» nntergebracht. Jeder Maschinen- und Kcssclrauni wird durch eine besond.re Dainps- niaichnie ventilirt. Die „Wacht" ist ebenso wie das Schwester schiss „Jagd" »ach den Pläne» dcr kaiserliche» Admiralität getaut. Universität. Leipzig, 7. September. Der außerordentliche Pro fessor i» der philosophische» Facultät hicrselbst Herr Do. Rudolf Kögel, Oberlehrer an der Nicolaischule, hat einen Rns als ordentlicher Professor sür deutsche Sprache u»L Literatur a» die Universität Basel erhallen unv ist entschlossen, demselben Folge zu leisten. Er tritt an Stelle Professor Behaghel's, der nach Gieße» übersiedcll. Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vereins. m. u. Halle a. S., 6. September. Die henlige zweite Hauptversammlung wurde i» der Utrichskirche mit Gesang und Gebet eröffnet. Die Tclcgirtcn der Hanptvereine sind in großer Anzahl erschienen, ingleichc» sonstige Mitglieder und Freunde der G»stav-Adolf-Slislung. Nachdem Herr Professor Di'. Fr icke-Leipzig, Vorsitzender dcS CentralvereinS, ver schiedene geschäftliche Miltheilungen gemacht, erstattete Herr Rector Schäfer-Frankfurt a. M. den RcvlsionSbericht über die Jahrcsrcchnnng 1886/87, ans Grund Dessen Dieselbe ent lastet und Dem Eassentnbrer Herr» BnchhänDler Carl Voerster-Leipzig Der Dank sür gcwisienhaslc Eassensiihrung volirt wurde. Hieran schloß sich Dcr Vortrag Des Hru. Dlvisions- psarrers I.ic. lüool. II. von Erieger» Leipzig über „Mittel und Wege, Die Thätigkeit DcS Gustav ADvls-Vcrcins zu er höhen." Es könnte Durch Besprechung Dieses Themas Dcr Schein erweckt werde», cs gehe mit Der Gnstav-Adolph-Sache zurück und» sic habe Darum „ölbig, Mittel u»D Wege zu finDc». sich wicDer empor zu belse». Dies ist »un nicht Der Fall, denn cs kann zahlenmäßig nachgewiesen werde», daß sich Das LicbeSweik in De» letzte» Jahren beDculciiD verbreitet hat. Tie lctzljährige Sammlung von Beiträgen hat über 900 000 ^ ergeben unD siebt sür Dieses Jahr eine solche von »ninDestcnS l Million Mark zu erwarten. ReDncr giebt als Mittel, Das Werk zu sörDer» und Die Einnahmen zu vermehren, solgcnDe Directwc: Eclangung dcr Rechte einer juristischen Person für die Hanptvereine (der Hannoversche Hauplverein hat solche bereits erlangt), Erlaß eines Gesetzes, betreffend die Be strafung sür Prvsetitcmnacherci (eine solche Verordnung be steht noch im Königreich Sachse»), Ausnahme einer Fürbitte sür die GlanbcnSbriider in der Diaspora in daS allgemeine Kirchcngcbet, regere Thätigkeit Der Haupt- und Ziveigvercine namentlick in Bezug aus Die Heranziehung »euer Mitglieder, Hinweis der Herren Superintendenten aus die Guslav-Adolf- S.iche bei allen sich bietenden Gelegenheiten, Mitwirkung der Geistlichen in Stadt und La»D, Einrichtung von Gustav- ADcls-Stuiiden, Bekanntgabe und Bcuutznng der einschlägigen Lcleialnr, Gewinnung der Großindustriellen sür das Liebcs- we>k, Vermehrung der rührige» Frauenvercine, öfterer Hin weis auf die segensreiche Thätigkeit der Gnstav-Akols-Slif- lung in Der Tagespreffe, Herstellung einer Statistik über Die Gemeinden in der Diaspora, Einstellung eines Gcueralsccretairs und Rciseageiiteii. — An dc» mit vielem Beifall ausgenommene» Vortrag fügte sich eine Discnssivn a», a» der sich die Herren Hosprcdiger Roggc - Potsdam, Eonsistorialralh Gocbel - Halle u»S Stistsprediger Jaco bi-Weimar bclheiligle», welche praktische Vorschläge zur Erreichung des vom Referenten Ge sagten »lachte». — Eine Anzahl Vertreter ausländischer evan gelischer Gemeinden dankten »>it herzlichen Worte» sür die ihnen seit Jahren gewährten Unterstützungen unv baten um fernere Zuwendung derselben. — In den Ecntralvorsianv n ii'.dcn Die Herren Gcbcinicr Kircheiiralh I> B a » r - Leipzig, G bcimer Hesrath Or. Wach-Leipzig, Buchhändler Voerster- Leipzig. Scbiilrath Oc. Hempel-Leipzig, Eonnstvrialrath Schuster-Hannover. Obcrkirchenrath von Rauschenfels- Wicn, Ober-Auditeur Eiche »rot H-Darmstaot und Consul A d a >» n - Bremen a» Stelle der statutengemäß Ansschciden- dcn gewählt. Herr Superintendent O. Grvßmann-Gcinima berichtete hieraus über die in Vorschlag gebrachten Gemeinden Schwctz in Westprenßcn, Sladlo in Galizien unv Strau bing in Bayer», wovon eine Das allgemeine Licbcswcrk in Höbe von 17 572 erhalten soll. Die Versammlung ent schied sich für Schwetz. Die beiDen anDeren Gemeinde» er halten je 5400 und eine Anzahl anderer Gemeinden die e ngegangenen wertbvollen Gaben (Altargerälbschaslcn). Den Ort sür die »ächstjabrige Hanplversanimliing bestimmt der Eentralvorstand. Mit Gebet wurde die Versammlniig ge schlossen. Hochwasser dcr Elbe. einen rect-l vortye.lhaften 2,»druck, namentlich,^* A"" dcrOberetb- schreibt man: „Wiederum ist n^ wirkt die einfache, aber vornehme En richlung der Cajüten- ^ bürom an« s-.ne» U,-r» getreten und fnbrle en,e gewaltige E», neues Cbefboot'ist keil Jabre» ^"ennasie z» Thal, die gerade b,c-r verheerend au,tritt, oa räume sehr wohltbuenD. Em neues Ehesboot ist seil Jahren ein Bedürfnis; gewesen, da daö vorhandene eigentlich nur als Nothbehels und eine auS Sparsamkeitsrücksichten lange Jahre ertragene Beschränkung angesehen werde» niußle. Das neue Ehesboot wirD voranSsichllich, auS Anlaß der i» nächster Woche beginnenden Manöver, viel in Thätigkeit sein und war seine rasche Fertigstellung schon aus diesem Grunde sehr wiiiischcuSirerth. keine Ausdehnung möglich ist. Dienstag 'Nachmittag »ach Uhr begann die Elbe z» steigen, etwa 12 cm in dcr Stunve; * AuS Kiel, 5. September, wird dcr „Bossischcn Zeitung" geschrieben: Wenn sich die Nachricht bestätigen sollte, daß in Anlaß des kaiserlichenBesuches in Italien ein de ntjcheslycsch Wader nach Neapel gehen soll, so kan» cs nur das Ende dieses MonatS neu z» sormirende Schulgeschwader sein, welches im Winter batbjahr aus der Kreuzersregatle „Stosch", dem neuen gepanzerten Kreuzer „lLharlolle" uud den beide» krruzcrsregatte» „Giicürn.iu" und „Mellke" bestehen wird. Die gegen Ende dieirS Monats aus dem Geschwader ansscheideude» Schiffe „Stein" uud „Prinz Adal bert" sollen einer Reparatur unterworfen werden. Tie nc» ein« tretenden Schiffe „Strich" und „C! arlvtie" werden i» Wilhelms bcive» für die Wiiitcrreise ausgerüstet, „Sloich" gehört demselben Typ an wie „Matlke" und „Gneisenau", init 2856 Tonnen Raum geholt, 2500 i. e und 16 Geschützen. Die ..Eharlottc" ist ein geschützter Danzer und etwas größ r als die Fregatten der Stoschclosse, dcr Raumgehalt beträgt 8360 Tons, dagegen ist die Maschincnkrast nicht wesentlich erhöht, 3000 i. e Wenn man sich dagegen erinnert, datz die nenen Panzerkreuzer „Prinzeß Wilhelm" und „Irene", die cnm willkürlich i» der Flottenliste den Keclizercorvett.n zngezählt sind, obschon sie größer sind als die größten Fregatten, eine säst doppelt io große Maschincnkrast besitzen, als ihr Raum Tonnen hält (das Berhältniß ist 4400:8000). io wird man sich leicht sagen sonnen, daß die „Lharlotte" kein sehr schnelles Schiff sein kann. Ein Schiff von fast fabelhafter Geschwindigkeit ist der Avi'i> „Wacht". Commandant Eorvettcn-Lapilain Hirschberg, der heute zu einer längeren UebunqSsahrt in See ging. Nach de» bisherigen Er gekniffen der Probesa irten ist die Annahme bcrcchiigt, daß es einer der schnellsten Aviios ist, der je gebaut worden ist. Man er zählt sich in vollem Ernste, daß die „W.chl' ich halte das stlr etwas übertrieben, at cr sich gegen de» Morg » dcS nächsten TageS steigerte sich der Wuchs nvch mehr. Da galt cs schnell Hand anzulege», »m Alles, waS dcr Hvchfluth auSgesetzt war, z» befestigen oder la»t- cinwäitS zu schaffen. Die bedeutenden Holzvorrälbe bei Herrnskrelsche», Krippen ec. waren diesmal schneller in Sichcr- beil gebracht als bei der vorhergehenden Hcchflulb, da die Sicherungen vom letzte» Male noch vorhanden waren. An ein Schlafengehen war sür Die hart am User Wohnende» n cht zu Denken. Schisser und F'.ößerslcute halte» bis zum f'.ühen Morgen vollauf zu thun. Verluste an Floßthcilcn re. sind glück licherweise in hiesiger Gegend diesmal nicht zu verzeichne». VeDcilteüDeFuttermasscn.aus Bobine» kommend, triebe» während Dcr Nacht De» Strom hinunter. Infolge dcr Heckslulb muß die Sch sn'al'il ruhen, »nr Raddampfer waren am Mittwoch noch in Thätigkeit und paisirten zu öfteren Male» mit Fahr zeuge» Die sächsisch-böhmitche Grenze. Die PersoneiiDanips- schisfe hielten seit Mittwoch Nachmittag ihre Fahrten nicht mehr inn', scndcrn velllieoc'» in Tctschcn n»D Schandau. Da die Elbe eine» höbere» Stand auswcist, als es zu Anfang August dcr Fall war, > so sind zur Zeit sämmlliche Dämme, Wege und Stege im Tbale unter Wasser gesetzt. Zwischen Herrnskrctsche» und Schmilka ist die Eommumcativn »ntcrbroche», desgleichen lei und unterhalb dcr Hirschmüble, sowie Schöna-NieDcrgrund. Unheimlich hört sich daS Rauschen dieser Flulb a». eS gleicht zur Nachtzeit dem in der Ferne hcraiibrauseiiLen Eisenbabiizuge. — Kein Jahr dies S Jabrzebnls ist an Wastersülle und Hochslnthe» dem jetzige» glcichzustellen. und welcher bedeutende Schate» da- tnrch verursacht worden ist, wird erst eine spätere Zusammen stellung ergebe». Ter Schaden an WiesenwalbStbum ist diesmal z. B. ganz bedeutend. * Pirna. 6. September. Der Elbstrom batte uns .'I Knote» läusl; I jetzt ganz plötzlich wieder eine tingeabntc Ueberraschung be« r ist, last >er neue' reitet; sp'c cll für unser Pirna und die näheren Elborte ist
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