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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-09
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1888
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5453 oi sich vollzieht, nicht minder wichtig ist eine anderweit« koppelte Arbeit, die eine vorher, die ändere während (deö Baues und nachher, beide der Natur der Sache nach mehr in der Verborgenheit, in der Stille der Werkstatt und deö Bureau'S gethän. DaS geistige Schassen. daS in den Brauern und in den Gewölben, in dein, was es dein Lau Bestand gicbt und in dem, waü ihn schmückt, zu Tage tritt, war schon in Plänen und Anschlägen enthalte», deren Herstellung oft, wie im gcgenwärtigenFaÜe.längereZeit selbst.als der Bau iuAnspruch nimmt, und wie könnte er gelingen, wenn hieraus nicht der größte Fleiß und die peinlichste Sorgsalt verwendet würden'? Aber während draußen gemauert und gezimmert wird, muß drinnen gerechnet und gezählt, sür die Mittel gesorgt und ihre Verwendung geleitet werken, und lange steht draußen daS geplante Werk, wenn drinnen »och immer verglichen und zusammciigezählt wird, und wie könnte daS Ganze als im vollen Sinne gelungen bezeichnet werden, wenn nicht auch jenes Rechnungswcrk seine Meister loben dars'? Tie Plane der PcterSkirche und deren Ausführung waren bekanntlich den Architekten Härtel und LipsiuS und dem Bausuhrcr Quentin übertragen, während der gesammte Kirckeiivorstand. besonders sein langjähriger Vorsitzender, Geh. Kirchenralb v. Fr icke, in treuester Hingabe daS Werk jöiVerte. Die Baurcchnung hat die SlistuugSbuchhalterei des Rathes unter der Leitung deS Buchhalters Iuuck in ge wohnter Gewissenhaftigkeit geführt. Von dem Kirchenvorstand haben sich um diesen finanziellen Theil des KirchcnbaueS der vormalige Vorsitzende der Finanzdeputalion, Pros. I)r. Nöldekc, und der Eassendcputirte Kaufmann Ferdinand Selle. der erste um die Beschaffung, der andere um die Verwendung der Mittel in dankcnüwertbcster Weise verdient gemacht. Während der Somnicrinonate dieses Jahres ist die Baurechnuiiz zum endgiltigc» Abschluß gekommen. Tausende haben sich deS erstandenen Werkes gefreut, Manchem ist cS vielleicht von Interesse, auch in die Zahlen, in denen bis in daS einzelnste der Gang und die Gestalt desselben sich er kennen läßt, eine» Einblick zu thun. Die Pelerökirchc kostet, wie sie dasteht, und mit allem waS darin ist, 975 t30 77 In dieser Summe sind jedoch 32 l83 ^2 9t mit enthalten, welche an freiwilligen Beiträgen sür Ausschmückung der Kirche, insbesondere der gemalten Fenster, die Mlarbekleidungen, das Lesepult und anderes eingegangen sind, so daß die Bausumme, so weit sie aus Mittel» der Gemeinde zu bestreiten war. 942 94«; 86 beträgt. Das wäre eine Ucbcrschreilung der AnschlagSsuniiuc von 999 900 etwa um 4^/« Procent, allein es ist dabei zu bedenken, daß Mehrere- ausgesuhrt worden ist, was im Anschlag gar nicht beabsichtigt war. wie lcklageiien Stcckes. Ter Pflug, der von Büffeln gezogen wird, ist» mattend nomadislreiiden Stämmen sind nicht bloS die Waffen lm — ' - ' . . - ... bei ihnen weniger in Gebrauch. Zum Weben ihrer Zeuge b sitzen sic ein Spinnrad und einen ziemlich primitiv gebaute» Wcbstuhl. Ihre Waffen sind da- Schwert und die Lanze, welche entweder mit einer büizernen oder eiserne» Seide verleben ist, uud in »euerer Zeit die alte» Lunien.Fliiiten. welche sie entweder von den Malayen einbandel» ober selber ftrtiaen. In jedem pause trafst man serncc mehrere kupscrne oder messingene Pieisen von mehreren Pinnden Gewicht, aus denen die Battas ihren Tabak zu rauchen pflegen. Tie Nahrung der Battas ist thcilS animalischer, »Heils vcge- tabilüchcr Natur. Der Gebrauch de- Salzes ist ihnen unbekannt. Merkwürdig ist. daß die Anthropophagie bei den Battas i» drei Fällen sogar gesetzlich alS Strafe aabeiohlen wird. Diese Fälle sind, wenn ein Gemeiner mit der Frau eines Radscha Ehebruch getrieben hat, wenn Jemand als Landesverräther, Spion oder tleberläusec zum Feinde ertappt worden ist und wenn endlich ein Feind mit den Waffen in der Hand gelangen genommen worden ist. Und zwar werden in den beiden ersten Fällen die Verbrecher getödtet und dann verzehrt, während in dem drillen Falle ein Anfressen bei lebendigem Leibe vorgeschriebe» ist. In Folge dieser Bestimmungen hat sich der Kannibalismus bei den Battas bis aus den heutigen Tag erhalten. Zu de» Belustigungen der BattaS gehören die unter den Malayen beliebten Habnenkämpft und Tanze. Zu den religiöse» Vor stellungen, welche de» BattaS von Ha»S aus eigen sind, gehört jene der Geister der Vorfahren, welche einer besonderen Verehrung sich erfreuen. Auch die bösen Geister, welche in der Unterwelt wohnen, werde» besonders eifrig verehrt und durch Opfer versöhnt. Sie habe» Zauberer, welche sich als Insignien langer reich und kunstvoll geichnitztcr Stäbe bei ihren Ccrcmonien bediene». ES werden den selben geheime Kräste zngeschricbcn, und sind sie angeblich an? dem Holze geschnitzt, an dem ein Mensch zum Zweck des AulsresseuS ge- lödict worden. Sie sind sehr schwer zu bekommen. In der Aus stellung befinden sich mehrere sehr schöne Exemplare. Nicht nur eine Schrift besitzen die BatlaS, sondern auch Bücher, die aus Leinwand gesellig, sind. Bei den DajakSen besteht die Kleidung deS ManneS anS einem 4—5 Ellen langen, zwischen de» Beinen durchgezogenen und dann mehrere Male um den Leib gewundene» Tuche, dessen Enden vorn und hinten herabhängcn. Tie Frauen tragen ei» kurzes, engan liegendes Kleid. In einige» Gegenden werde» überdies kurze Jacken von gefärbter Baumrinde oder Stoffen mit schönen Mustern getragen, welche bei den Männern ohne Aennel, bei de» Frauen dagegen mit Aermeln versehen sind. Als Schmuctgegeiislände trägt man Arm- »iid Beinlinge von Elfenbein. Zum Schutze gegen Sonne und Regen, sowie bei Feldarbeit werden große buntbemalte Hüte getragen. Uebrigcus trügt jeder Krieger eine» Talisman, bestehend aus Zähnen wilder Thiere, Holzstückchen, Steinchcn und anderem Material, entweder am Gürtel oder am Griffe des Schwertes mit sich. — Als ein kriegerisches, wenn auch nicht sehr tapieres Volk spielt bei ihnen die Ausrüstung mit Waffe» eine große Rolle. Dieselben bestehen i»i Ganzen aus einem Helm, einem Halsband auS Zähne» wilder Thiere, einem aus Leoparden- oder Bärenfell. Baumrinde oder ge flochtcne» Schnüren versertigten Panzer, einem Schild ans Baum rinde oder Holz, daS in der Regel Mit grotesken Malereien versehen die Höberlegnng deS WlarplatzeS, der Umgang um den Thurm,»ist, Arni-, oit auch Beinlingen, einem Schwert, einer iüns bis sechs Baulichkeiten am Orgelchor, wo ein Zimmer sür den Orga- > -in.-,,, Btnarnvr- n„r Kocher und Nieilen. auch msteil eingerichtet worden ist, u. a. Hatte man den Bau nun so auögcsübrt. wie er veranschlagt war, so wäre der Anschlag inne gehalten worden. Wie setzt sich nun dieS Ganze im Einzelnen zusammen? Man kann an der Hand der Rechnungen sich jeden Theil der Bauzeit vom ersten Spatenstich an und jeden Theil deS Bau werkes von den Kellern bis zur Spitze deS ThurmcS ver- gcgenwärligen. Mau kann sich vielfach die einzcinen Arbeits stunden auörcchnen, die Maurer, Zimmerleute, Handlanger daran zu thun gehabt habe». Nur einzelne Hauptposten seien bervorgehvben. ES wurden ausgcwandt u. A.: 283 049 .L 4 sür Maurerarbeit und Materialien, auch Zimmerarbeiten, Steinmctzarbciten. Modellir- und Bildbauerarbeiten, Eiscntheile zum Dach, Dackideckerarbeilen, die HeizmigSanlage, die WasserhcizungSanlage, Klempnerarbeiten, Schmiedearbeiten, Schlosserarbeite», Tischlerarbeiten, Zimmerarbeiten (Fußboden, Decken), Maler- und Anslricharbcitcn, Glaserarbeite» nebst Glasmalereien, Geläute nebst Glockensluhl. Orgel ohne Gehäuse, Sitzbänke. Möbel, Orgelgehäuse, die Thurmuhr u. a. m. Erst gegen Ende deS BaucS wurde die Ausmalung der Kirche beschlossen, konnle aber schon wegen der vom Stavtverordnclcii-Coilegium bei Ueberlassung deS Bauplatzes sür Ende 1885 auebedungencn Fertigstellung deö BaucS nur im Eöor ausgcsührt werden. Seitdem mahnt der Anblick der kaum halb ausgemalien Kirche, die Vollendung welche »och 30 000 .L kosten soll und welche eine Unters brechung des Gottesdienstes nicht erfordert, in Angriff zu nehmen. Ter Kirchenvorstand hat beschlossen, baldmöglichst dieser Mahnung zu folgen. Sollten sich nicht von Neuem freundliche Spender finden, die ihm behilflich dazu wären? Dann erst wird das Werk, an dessen Entstehen die Gemeinde so regen Anthcil genommen bat. völlig abgeschlossen dastchen. 271 844 54 986 13 412 8685 6404 5486 12 569 6858 23 986 40 848 40 067 9950 56 078 43 680 27 204 38 789 37 49 76 79 44 8 50 42 59 47 98 94 2 78 75 90 48 76 Nur eines fehlt noch. Sonderanssteltmsg des Museums sür Völkerkunde. Ter »ialn»ische Archipel. lSchluß.) * Besonders reich und glänzend sind in der Ausstellung des Museums sür Völkerkunde von den malayischc» Slüimiie» die Battas, die Taiakcn und Jnvane» vertreten. Bon erstcren verdankt dar- Institut der Gule des Herrn Herma »nHarrings in Berlin, der mehr denn zehn Jahre unter diesem wilde» Volke aus Suinatra zugcbracht hat, eine Sammlung, tue ihres Gleiche» in Deutschland nicht finden dürste. Die Kleidung dieier, zum Theil noch dem Kannibalismus ergebenen Menschen besteht in einem großen Tuch, daS in Gestalt einer Hose um die Lende» geschlungen wird und bis au die Linie hinabrcicht. Die Zeuge, zum Theil sehr kunstvoll »»t geschmackvolle» Muster» ans Baumwolle geweht, werden von de» Battas selbst gefertigt. Die Frauen und die Vornehmen tragen daraus, sowie auch aus Seide und Goldbrocat. stall des Tuches ein weites Kleid, ähnlich einem weibliche» Unlerrocke. Der Oberleib bleibt unbekleidet. Der Kops wird mit einem Tuche umschlungen. Als Schmuck werden Spangen um die Arme und Mcjsiugriiizc uni den Hals getragen, zum Theil sehr kunstvoll gearbeitet. Bei Len Männern ist das Zuse.len der Zähne Sitte. D:e Battas sind ein Ackerbau und Viehzucht treibendes Volk, sie wohnen in Dörfern, welche befestigt sind, beisammen. Ihre Wohnungen ruhen, wie dies in der Ausstellung zu sehen ist» auf Psähiea und müssen inliclst einer Leiter erstiegen weiden. Sie find viereckig und Labe» nur eine Thür: Fenster sind meistens nicht vorhanden. Die Länge derselben beträgt 20 bis 24, oft sogar 400 Fuß, die Breite 4r» bis 42 Fuß, die Höhe in der Regel 6 Fuß. Der Unierrauni dient als Stall sür die Hausthiere. Die Wohnung hat keine Decke, sondern unmittelbar das Dach über sich. Dieses ist sehr hoch und in der Gestalt -,nes Schiffes ausgcschweist, daher ist es oben nach beiden Seiten länger als unten. Die beiden Spitzen des Daches sind init Hörner» versehen. Unterhalb des Daches befindet sich aus der Vorderseite an den Häusern der Vor nehmen ein Vorbau, welcher m t einem Geländer cingejaßt ist; überdies sind die Pfeiler des Hauses mit mannigfachen Schnitzereien und sonstigem Zierrat!, versehen, auch sind sie bunt bemalt. Im Wohngcmach befindet sich ein Feuerherd oder mehrere, je nachdem das Haus von einer oder mehrere» Familien bewohnt wird. Die Häuser find in Reihen nebeneinander gebaut, so daß jedes Dorf eine lange Gaffe bildet, welcher die Schmalseiten der Häuser mit den Thüren zugekekri sind. Neben den Wohnhäusern befinden sich die sogenannten Gemeindehäuser zur Bewuthung und Beherbergung von Fremde». Dieselben sind offen und in vielen Fällen auch außerhalb der Dörfer gelegen. Unter de» häuslichen Gerüchen sind hervorzuheben irdene Töpfe von halbkugeliger Gestalt, welche beim Kochen aus drei im Dreieck gelegte Scheite gesetzt werde» muffen. Bambusrohre von vier bis siins Fuß Länge, welche als Trinkbecher dienen, Körbe aus Bambusrohr, viereckige Klötze mit einem oder zwei Löchern, in welchen der Mais »nd Reis gestampii werden, Messer und Anderes mehr. Zum Acker tau bedienen sich die BattaS einer Hacke und eines mit Eisen be Fuß langen Lame, einem Blasrohre mit Köcher und Pfeilen, auch aus Bogen und Pfeilen. Die Spitzen der kleinen Pseile, dir miilclst des Blasrohres obgeschossen werden, sind vergiftet. Ein solcher Krieger in voller Ausrüstung, mit allein Aufputz und reich lälonnrt, befindet sich >» der Ausstellung. Die Wohnungen der Dajalen ruhen aus Pfählen und sind durch weg aus Hol; gekaut. In Betreff der Fori» bestehen aber nach der Gegend große Unterschiede. Im Nortwesien und an den mitt leren Tbeilen Borneos olcichen die Häuser kleinen Hütten, die aus 8—10 Fuß hohen P'ählen steke», wahrend in Süd- und Ost-Borneo dieHäuser 200—250Fnß lang sind, auf einigen Hundert 20 Fuß hohe» Pfählen aus Eiscnhol; ruhe» und über ein halbes hundert Familie» umsassen. Die letzteren Häuser find in zwei Hälfte» abgelheilt, deren eine als gemeinsamer Lersammliingsraum dient, die andere in ebenso viel Zellen zerfällt, als Familien vorhanden sind In jeder Zelle befindet sich ein Kochherd. Das Haus hat zwei Thäre», zu welchen Balken, die mit Einichnitlen versehen sind, hinausj,ihren. In jedem Dorsc finden sich Gemeindehäuser, in welchen die erbeu teten Feindesschädcl ausgehangen werden und wo die jungen un- vcrbeiralhctc» Männer schlafen. Unter den Beschäftigungen ist bei den Männern daS Schmiede- Handwerk beioders belieb,. Die Dajaks sind in der Regel auS- gereichncie Schmiede, welche in» ihren unvollkommenen Werkzeugen besonders gute Schwerler verfertigen. Diese von ihnen gearbeiteten Klinge» sind sehr hart und dennoch sehr elastisch; nian kann mit ihnen, wie mit einem Daniascciicr, ohne die Schneide zu verletzen, einen eisernen Nagel von mäßiger Slärke durchhaucn. Sie grabe» und schmiede» das Elsen selbst, aus dem sie nebst ihren Waffen auch noch Kelten, Ringe und andere Artikel verfertigen, thcilS zum Schmuck, «Heils zum häuslichen Gebrauche. De» läufigsten Anlaß zn de» Kriege», in denen die Stämme der Dajaks fast unausbürlich leben, bietet die bei ihnen allgemcm verbreitete Sitte des Köpseerbeutens. Dieselbe wird tbeils ans re ligiösen, theils aus kriegerischen Motiven geübt. Dieses Köpse- erbeuten besteht aber nicht in einem offenen Kampfe, sondern in einem aus dem Hinterhalte unternoninicnen Meuchelmorde. Der deS Kopfes beraubte Leichnam wird zurückgelasjen und der Kops von dem aus icmcn Math stolze» Krieger in dem mit Feindeshaarcn geschmückte» lornisterariigen Körbchen aus BambuS >>» Triumph »ach Hause getragen. Das glückliche Ueberbringeir deS Kopfes nach Hauie gilt als ein großes Fest, welches von de» Doribewoliiiern mit einem Schmause, wobei mehrere Schweine geschlachtet werde», gestiert wird. In einzelne» Gegenden werden das Herz und die Siinihaul des Erschlagenen gekocht und deu Knabe» z»»r Esse» ge geben, um sie dadurch muthig und tapfer zu mache». Der Sieger, welcher de» Kops glücklich »ach Hause gebracht ha», dars eine Tro phäe vor seinem Hauie ausrichte» »nd eine Schwanzfeder des Vogels Aiigaiig auf dem Kopse tragen. Tie Zahl der Schwanzscder» zeigt die Zahl der erbeuieten Köpje an. Danach hat unser Modell einen erbeutet Die Nahrung der Tajake» besteht vorwiegend auS gckochtcm Reis, der mit großer Sorgfalt angebaut wird. Von Hausthierc» werde» nur Schweine, Hunde und Hühner gehalten, ihr Fleuch wird aber, sowie jenes der Assen und Krokodile, nur bei festlichen Gelegen heiten gegessen. Trotz dem Reichthum Borneos a» verschiedenem Wild find die Dajaken doch keine paisionirlcn Jäger. Sie lödten das Wild lieber durch sogenannte Selbstschüsse, welche aus einem horizonlal zurück,lebogene» Aste mit einem an der Spitze desselben im rechten Winkel beseitigten zugejchärstcn Pflocke aus Bambus bestehen. Die Todten wurden ehemals häufig verbrannt und die Asche in irdenen Gesäße» ansbewahrt. Gegenwärtig werden sie in der Regel begraben, seltener in hölzernen Kisten im Walde über der Erde aus- b.wahrt. Bis zur Bestattung der Leiche ruht alle Arbeit, und der Tobte wird betrauert. Die Art dieser Trauer ist »ach den Gegen den verschieden. Uebcrall wird sür den Verstorbenen ein Menschen- opstr daigebrachi. — Zu den ursprüngliche» religiösen Vorstellungen der Dajalen gehört der Glaube an die Geister der Verstorbenen. Was schließlich die Javanen anbelaugt, so tragen dieselben ein Kamisol aus Leinwand und einen darüber gelegten langen Kattun rock. Den Unterleib bedeckt entweder ein uni die Lende» geschlunge nes Tuch oder kurze Beinkleider. Frauen tragen ein Kanusol mit langen, eng anliegenden Aermel» und darunter em langes um de» Oberleib gewickeltes Tuch. Den Unterleib bedeckt der Sarong, welcher in ber Regel bis a» di: Fußknöchel reicht. Verschiede» davon ist die Hoskleidung, welche an den Höfen der javanischen Fürsten vorgeschriebe» ist. Das Haar wird von den Männern im täglichen Leben in einen Knoten zu ammengebunden und unicr einem turbaiiähiilichen Kopstuche verborgen, während man es bei feierlichen Gelegenheiten frei über den Rücken hcrabwallen läßt. Die Frauen zieren Las frei herabhängen de Haar mit wohlriechenden Blumen und tragen Ohrgehänge aus Gold und Silber in den Ohrläppchen. Die Männer sichren Len Kris, einen Dolch und eine Aelcldipc mit sich. Die Häuser der Javanen sind aus Bambus viereckig ausgcbaui und mit Palmbläitern und Alangalang-GraS gedeckt. Das vor« springende Dach bildet eine Art von Veranda. Die Thür ist öster einige Fuß über dem Boden angcbracht, so daß man das Haus nur mittelst einer nngelegle» Leiter betreten kan». In diesem Falle bildet der unterhalb der Wohnung befindliche Raum den Stall sär die Hausthierc, Schafe, Ziegen, Geflügel. Im Innern der Wohnung befindet sich vor allen Dingen cine aus Bambus geflochtene lange Bank, welche zum Ausruhe» und Schlafen dient. Innerhalb eines jeden Hauses findet man die nölhsge Kücheuelnrichtung, wie Mörser zum Zerstoßen des Reises, Tövft, Pfannen, Schüsseln, sowie ein Spinnrad und einen Wcbstuhl, woraus die Frauen die für den Hausbcdars »öthigcn Stoffe selbst verfertigen und die aus Baum wolle niit reichen Mustern in Farbe versehen. Die valionale Waffe der Javanen ist der bekannte Kris, von welchem es aus Java gegen buaderi verschiedene Arte» giebt. Ehe- mals wurde noch der Speer, sowie Bogen und Pieil verwendet. Die Schleuder kommt hier und oa noch heut zu Tage vor. In neuester Zeit haben die Feuerwaffen Eingang gesuadea und die alte» Waffen, mit Ausoahme des Kris, immer mehr und mehr zurückgedrängt. Noch müssen wir der prächtigen Sammlung malapischcr Waffen gedenken, in deren Besitz da« Museum sür Völkerkunde so glücklich gewesen ist zu gelangen. Bei de» ärmeren, durchaus oder vor- Allgemeiuen einsachcr, sondern eS Irrten bei ihnen auch säst immer mehr die Fernwaffcn: Bogen und Pfeil, oder Blasrohr und Pseil, in den Vordergrund. Dies gilt besonders von den dem Verkehr cntrückien Völkern im Innern von Borneo und Luzon, bei denen gleichzeitig der durch die Kopsjägerei bewickle ständige Kriegszustand eine entsprechend ständige Benutzung der Waste mit sich bringt. Diese hier kau'enden Völker gehen nie ohne Waffen, »nd wären es nur einige Scpritte bis in eine andere Hülte; selbst wen» sie schlafen, habe» sie dieselben bei sich. Auch barm liegt ein starker Gegenl'atz zu den friedlichen und verweichlichten, hauptsächlich a» Zierwaffe» Gefallen findenden Javanen oder Padang - Sumalranern. Das Blasrohr ist entweder aus zwei ineinandergesteckten BainbuSstäben oder aus Eichenholz gefertigt, »lannshoch und Höher, mit einem besonderen tangcn und spitzen Eisen ausgebobrl, mit rauben Blätter» geglättet »nd auch hier und da zum Uebersluß am Vorderende m r einer Laazenspitze und einem eisernen Haken versehen. Durch dieses BloSrolir werden kleine vergiftete Pseile, welche leicht uud dünn aus Bambus gefertigt sind, gedlase». Die sehr seine «Pitze ist in Gut getaucht. Am anderen Ende des PseileS befindet sich ein Stuck Mark von der Ticke des RohrkaliberS; dasselbe vertritt die Be fiederung der gewöhnlichen Pseile und dient gleichzeitig als Pfropfen. Diese dünnen Geschosse werde» mit der grüßten Sicherheit aus ein 40 bis 50 Ellen cutsernteS Ziel geblasen und bringe» dieselben ohne Schwierigkeit den kleinsten Vogel zum Fall. Der Köcher, worin die Pseile verwahrt werde», ist aus einem Stück Bambus her- gestellt. mit Streifen aus geflochtenem Nolang und einem Teckel aus BambuS versehen Die Pseilgistc. welche man besonders aus Java und Borneo anwendet, gehören zu den wirksamsten, die man kennt. Vögel und kleine Säugethiere sterbe» sehr rasch, wenn sie von einem vergifteten Pseile getroffen werden. Aus verschiedenen Inseln werden zu den Giften die Säfte verschiedener Pflanzen benutzt. Feuergewehre von eigenthümlicher alter Form sind weit vorge drungen. Solche Gewehre werden selber gefertigt. Eine runde Eiseubarre wird nämlich senkrecht in den Boden getrieben und nun eine Bohrspitze eingesetzt, die an einem Bambus mit einem Quer slücke befestigt ist. Somit gleicht das Werkzeug einem gewöhnlichen Breitbobrer, nur mit dem Unterschiede, daß er groß genug ist, um einem Manne bis a» die Brust zu reiche», klm den Druck aber zu steigern, wird an den Bambus ein Korb geflochten und dieser mit Steine,, gefüllt. Die Schälte der Flinten werden geschnitzt; auch verstehen die Malayen die Kunst, Pulver zu sabririren. zu dem sie den Schwefel in ihrem eigene» vulkanische» Lande finde», während sie sich den Salpeter durch Auslaugen der unter den Häusern be- findttchen, nut Urin getränkten Erde zu verschaffen wissen. Tie nationale Waffe der Malayen ist überall ein Mittelding von Jagdmesser und Schwert. Ist es auch jünger als Bogen, Blasrohr und Pseil, so umgiebt doch seine Herstellung eine solche Fülle von Aberglaube», und es hat sich so innig in das Leben dieser Böller eingeflochten, daß man ihn, sicherlich ein voreuropäisches Alter zu- schrcibcn muß. Es werden Stücke reich verziert hergestelll, mit ein gelegter Arbeit und kunstvoll geschnitzten Griffen. Auch die Lanze ist, wie schon erwähnt, im Gebrauch, wird aber immer mehr durch die Feuerwaffen verdrängt. TrS KriS haben wir bereits gedacht, der selbe ist heutzutage nur noch eine Zierwaffe. Es giebt «ehr kostbare Stücke dieser Art. Auch den Lasso trifft man. Mit der besseren Bewaffnung der von Indien her beeinflußten Stämme tritt auch eine größere Mannigfaltigkeit von Schutzwaffe» aus. Hier finden wir Schilde entweder aus Holz oder aus Flcchlwerk in den verschie densten Formen und vielsach bemalt und reich verziert. Zelt die unangenehm« Wahrnehmung gemocht, daß die schSn ge tünchte Wand seine- Treppenhauses muthwlllig t-eich». ig: rvurd:. deS heißt, daß sich in der Wund «iese Striche besandcn, welch- vermittelst eines scharslantige» Instrumente-, etwa eines Hausschlüssels hervor« gebracht worden sein mußte». Doch das Fainlne war, daß sich die Striche von Tag zu Tag oder vielmehr von Nacht zu Nacht »leintc» und n>a» den Uebeltbüter nicht ertappen konnte, irotz aller jcrg- süitigeii Nachforschungen. Die Wand war schließlich derart lädiri, daß sich Herr H. cniichtoß, dieselbe neu tünchen und austieich:» zu lassen, so daß sie wieder schön au-ssod, doch nicht lange; bcreilS oin nächste» Morgen mußte Herr H. zu seinem maß losen Aerger das Vorhandensein eines neuen „RatzsS" con- siatiren. Hatte er schon früher Verdacht aus W. gehabt, so vcr« stärkte sich derselbe, als die „Ratzerei" wahrend cimr »tägige» Aawcsenhcit W.'s gänzlich oushörie, sosorr aber wieder neue -atze die Wand deecrirteii, nachdem W. wieder cingetron'e, war. Eigcn- thümlich war cS seiner, laß die Ulriche nur - ,-,c W.'s Wohnung sübrw». während die übrige» Wände in tadellos-m Weiß uro schönster Glätte prangten. Der HauSwirth halte sich schon wieder- holl des Schlafes beraubt, um den „Rotzer" zu erwischen, alles Auspassen war jedoch ohne Erfolg geblieben, bis es ihm in e>»er Marznacht wirklich glückte, den Feind seiner schonen Wände bei der That z» fassen. Herr H. hatte L österS i» der zwölfte» Stunde nach Hause kommen hören und in jener Nacht war Mitternacht zwar ichon vorüber und ber Hauswirih in den weichen ä)au»c», als er schon halb im Schlaft, die Hausthür zuschlagen hörte. Mit gleichen Füßen aus dem Bette springen, zur Saalthür eilen und lausche» war E ns und richtig, ein leises Knirschen ver« riclh ihm bald, daß jetzt ein »euer „Ratz" den übrige» zugesellt wurde. Erkannt hatte er Niemand, doch eben noch rechtzeitig ge sehen» daß Jemand die Thür der W.'schen Wohnung schloß, und dieser Jemand konnie kein Anderer als W. selbst sein, denn daß dessen Gemahlin bis in die späte Nacht hinein ausblieb und dann die Wand mit Strichen tapezierte, war nicht denkbar. Außerdem theilte eine Dame, welche im Parterre wohnte und die sich gleich- falls über die „Ratze" geärgert hatte, Herr» H. mit, daß sie in jener Nacht die gleichen Beobachtungen gemacht habe, da sie zu lener Zeit durch das Zuschlägen der Hauslhur munter geworden sei und ausgcpabt habe. Zudem war eine socch- Beobachtung um so besser möglich, als die vor der Hausrhur sichende Straßenlaterne den Hausflur durch daS Oberlichticiister der Thür ziemlich gut erhellt. Aus Herrn H.'s Strafantrag hin ersolgte am 6. Juni bi» Verurtheilung W.'s wegen Sachbeschädigung zu 50 Mark Geld- siraje, evcnt. 10 Tagen Gefängnis; und Leu Kosten. W. legie Berufung ein und so gelangte die Angelegenheit vor daS königliche Landgericht. Der Angeklagte bestritt, wie in der jchöffcn- gerichlliche» Verhandlung so auch hier wieder, jede Schuld aus» Energischste, doch ohne Erjolg, den» die Beweisaufnahme ergab seine Schuld zur Genüge, so daß das Berusungsgericht das erst instanzliche Uriheil bestätigte uud die eingelegte Berufung kostenstichtig verwais. Zoologischer Garten. Kunst - Gewerbe - Museum. * Nachdem die Sammlungen seit dem 1. September wieder erössnet sind, machen wir zunächst aus eine sehr interessante Arbeit Paliffy's ausmcrksani, welche dein Museum auS Privatbesitz sür einige Zeit überlassen ist. Wenn man, abgesehen von den italienischen Fayencen, die ersten Ansange der glasirle» Terrakotten in Deutsch land und Frankreich verfolgt, so kann man hauptsächlich drei Gruppen zusammen fassen, die, so verschieden dieselben von einander sind, aus keramischem Gebiete von großer Bedeutung wurden. Es sind dies in Deutschland die Arbeiten von Hirschvogcl und in Frankreich die Uenri-ileux-Arbeiten und die von Palissy. Der Name Augustin Hirschvogcl ist mit der Geschichte der Nürnberger Töpserkunst in der ersten Hälfte des 46. Jahrhunderts unzertrennlich. Ursprünglich Glasmaler, beschäsiigie er sich bald mit dem Emailliren von Terrakotten und scheint i» dieser Kunst durch längeren Aufenthalt in Venedig und durch Reisen in den österreichischen Ländern viel profiiirl zu haben. Seine Arbeiten haben aber im Gegensatz zu den zierlichen italienischen Fayencen einen durchaus deutschen Charakter, der sich, ohne unlünstlerüch zu sein, in derben Formen und größerer Mannig- salligkeit der Farbe äußert. Ettva zu gleicher Zeit, als aus Hirschvogel's Werkstatt in Nürn berg die geschätztesten Majoliken hervorgingen, wurde» in Frankreich die Ueuri-äeux-Gesäße gefertigt. Lange Zeit waren dicielbcn un beachtet, bis etwa vor vierzig Jahre» d-c Ausmcrksamkcit aus sie gelenkt wurde, und man vernichte die Räthsel, die sich a» ihre Ent stehung knüpften, zu lösen. Man kennt nngefähr mir sechzig Stück» und ihr Preis ist seitdem ein ganz enormer. Diese Pottericn zeichnen sich durch ihre gefälligen Formen besonders anS. An die Leistungs- jähigkeit des Materials werde» die höchsten Anforderungen gestellt; als ob die seingeschivungenc» Profile vermeintlich sür Metall be stimmt wären. Die Oberfläche ist mit einem reichen Blunienorna men« geziert, das in ähnlicher Weise wie das Sgraifilo Lurch vcr- schiedensarbige Erden hergestcllt wird; dazu gesellt sich ein besonders plastischer Schmuck, der sich sreilich wenig organisch mit dem Gesäß verbindet. Das Museum ist im Besitz einer von der bekannten Firma Minlon hergestellte», wcrlhvollcii Copie eines Ileltri-ckeur- Gesüßes. Ganz anderer Art find die Arbeiten Paliffy's. ES würde hier zu weit führen, von de» Wandlungen im Leben dieses hervorragende» ManiicS und von den langjährigen, mißglückten Vertuchen zu sprechen, die seine» bedeutenden Arbeiten voiansgegangen sind. Die heute ausgestellte Schüssel gehört zu den üc-ulineZ ruüliqueu d. h. zu den Arbeiten seiner ersten Periode. Das ganze Arrangement der Dccoralion ist sehr sinnig der Natur abgelauscht. Der Künstler bat mit liebevoller Hingabe hier die während seines ländlichen Aufent haltes in Saintcs an der Charente gemachten Beobachlungen wieder- gegeben. Später wurde Palissy nach Paus berufen; seine Werke gestalteten sich hier freier und sein Gesichtskreis erweiterte sich derart, daß er selbst freie figürliche Darstellungen bildete, die seinen Rus wesentlich mehrte». Es dürste von Interesse sein, zu erfahre», daß die ausgestellte immerhin sehr wcrthvolle Palissy-Schüffel aus einer englischen Sammlung in den Besitz ciue-s Kuiiilsrcuudes, des Herrn John Benarq in Erfurt übergegangen ist. Knnst-Verein. * Neu ausgestellt sind drei Oelgemulde: „Sonntags Nach mittags am Zollbanse" und „Eingang in de» Park" von I. F. Hennings i» München und eine italftnischc Landschaft (Aequo Claudia) von Franz Schrcyer in Dresden. Ausgestellt bleiben: „Italienische Landschaft" von A. Lutteroth in Hamburg »nd Motiv „an der Ostsee" von C. I. Anding in Karlsruhe, sowie 33 Blatt Faksimiledrücke nach Handzeichnungcn Anselm Feucrbach's, der von Marti» vonWagncr eiilivorftiie WalhallasricS in photographischen Lichtdrucken, ausgenommen nach dem im Besitze des von Wagner'schcn Kunstinstituts i» Würzburg befindlichen Originalmodcll. Zwei Oelgemälde von Ernst Schmitz in München: „Aus der Eisbahn" und „Schwarzwälderin". eine „Landschaft", Oelgemälde von Friedrich Preller i» Dresden und „Die klebe,gäbe von Warschau im Jahre 1656", Oelgemälde von Wilhelm Räuber in München, „Christus am Kreuz". Oelgemälde von Jmannel Riedel in Leipzig, ein „Interieur", Aquarell von Hermann Heubner i» Lcipz-g, „Psccde- schwemme", Oelgemälde von Franz Ho chm an» in Karlsruhe, „Die Ruinen des Tempels der Königin Hatasu", Oelgemälde von E. Körner in Berlin, „Alles Schloß in den Apcnniiicn", Oelgemälde von L- Neubert i» München, drei Kohle zeichnungen: „Der abenteuerliche SimpliclssimuS". „Die Legende vom Hufeisen" und „Phantasie» im Bremer Rathskcller", von James Marshall in Weimar, „Ein Orakel", Oel gemälde von Albert Keller in München, ein Bildniß des ver storbenen Professors Radius. Oelgemälde von H. Schwenk in Leipzig, sowie ein nach BoIlicc > li 's „Frühling" farbig ausgesührteS Bild der Arundel-Socicty. Im Oberlichtsaale befindet sich die elfte Sonderausstellung von Gemälden und Handzeichnungcn Rnsacl'S. in sechshundert zumeist nach den Originalen auigenomnienen Plolographien, sowie in Kupferstichen. Nichimitgliedern des Kunstveieins ist der Eintritt sür 50 ^ gestattet. Kataloge sind sür 50 /iL käuflich zu haben. königliches Landgericht. Fcriru-straskaulmcr O. Einen Possen, welchen der Kausma»,, Gustav W. seinem Haus- wirth spielte, ist ihm ziemlich Iheucr z» stehen gekommen, denn ec zog ihm eine Anklage wegen Sachbeschädigung »nd ziemlich strenge Bestrasuug zu. W.'S HauSwirth, Herr H., hatte schon seit längerer * Beim Herannahen de« Herbstes sind es unter den Be wohnern der Zoologischen Gärten in erster Linie die Hirsche, welche die Aufmerksamkeit des besuchenden Publi- cumS in Anspruch »ebnieii. da sie. besonders die Männchen, um diese Jahreszeit, sich infolge Eintritts der Brunstzeit, in hohem Grabe angrissSlustig und erregt zeigen, auch wie be kannt zu dieser Zeit den Menschen ohne Weiteres anzunehmen pflegen. Hauptsächlich zeigt der mit einem gewaltige» Geweih geschmückte Wapiti Hirsch, welcher mit einer Anzahl von Hirschkühen seiner Art und drei in diesem Jahre geborenen Hirschkälbchen das geräumige Gehege Nr. 5 unseres zoologi schen Gartens bewohnt, sich seit einiger Zeit sehr reizbar, und bietet, wenn er mit voller Wucht seiner Gewcihstaiigen gegen daS Gitter schmettert, einen hochinteressanten Anblick dar. Auch die Männchen der übrigen, so zahlreich im Garten vertretenen Hirscharten zeigen zur Zeit mehr oder minder die gleiche Erregung. Wir wollen nochmals daraus Hinweisen, daß heute das Eintrittsgeld aus 30 ^ sür Erwachsene und 15 ^ sür Kinder ermäßigt ist. NactimiltagS von 4 Uhr ab wirb im Vordergarie» die beliebte Buchner'sche Capelle concertircn, im Skating Rink von 3 Uhr ab bis zur späten Abendstunde die Eapelle Beier. Nachtrag. * Leipzig, 8. September. Se. königl. Hoheit der Großkerzog von Hessen hat dem diesigen Geheimen Kirchenralh Prof, vr tiieol. Baur das Comlhurkreuz de- OrdcnS Philipp des Großmüthigen zu verleihen geruht. - * Leipzig, 8. September. Am nächsten Montag finde» die letzten Manöver der 47. und 48. Infanterie« rigade statt und bereits TagS daraus nehmen die ivisionS-Manöver der vereinigten 24. Iiisaiilcrie- Di Vision ihren Anfang. Dieselben werden sich mehr und mehr »ach der Umgebung Leipzigs bewegen, so daß sogar ein Theil unserer Vorstadibörscr Truppeneinquarlierutig erhalten. --- Einer vom Magistrat zn Krakau an den Rath der Stadt Leipzig gelangten Miltheilnng zufolge wird am 23. dieses Monats der dortige große Herbstpserdemarkt beginnen und 5 Tage andanern. auch am 25. September auf den» Grobla-Platzc daselbst Bauernpscrdemarll ab- gehultcn werden, woraus Interessenten noch besonders aus- merksam gemacht sein mögen. — Das Schlachtenpanorama, „Vor Paris, die Sachsen am 2. Dccember 1870", erregt sorlvauernd das Znleresse und die Bewunderung aller Besucher. Tie be deutende AnziehungStrast dieses Kuiisttvcrkeö ersten Ranges beruht wesentlich daraus, daß nicht ausschließlich blutige Schlachlcnsccncn vor den Augen deS Beschauers sich abspielen. Durch die mcisterhaste Darstellung der herrlichen Landschaft, welche daS Häuscrmeer von Paris umgiebt, werden dem Auge eine große Anzahl von Nubepunclcn geboten, aus welchen dasselbe mit Entzücken längere Zeit verweilt, um sich dann dem eigentlichen Schlachtcnbilde wieder zuzuwenden. Die Ausführung der Landjchast ist aber auch von überraschender Wirkung. Aus der Höhe von LillierS stehend, hat der Be schauer eine weite Rundschau über die südöstliche Umgebung der Hauptstadt. Reich an Nalurschöiibeiten ist daS weite Gelände, über welches das Auge schweift. Insbesondere bietet die einerseits vom Hügclrücken von BillicrS und andererseits vom Höhen rücken von Nogenl und dem Mont Avron begrenzte, von der Marne durchzogene Niederung ein entzückendes Bild. Der Blick aus daü im Tbalc am Marncfluß gelegene, vom Kamps umtvble brennende Dorf Ary und weiterhin ans die a»s dem jenseitigen Hochuser der Marne sichtbaren, von der Kricgs- jurie noch verschont gebliebenen zahlreichen villenähnlichen Lanvkäuser und herrlichen Parkanlagen — jene behaglichen Ruhesitze der von ihren Renten lebenden Bewohner der Weltstadt, wie sie die Umgebung von Paris kennzeichnen, — ist ein unvergleichlich schöner und bietet auch bei öfterem Be« suche immer wieder einen hohen künstlerischen Genuß. — Am heutigen Sonntag finde» im Etablissement Bo»o«. rand zwei große Militair-Concerte statt, und zwar wird svwobl daS Nachmittags- wie daö Abend-Eonccrt von der Capelle des 3. Thüringischen Insa»terle-Ne« glmenlS Nr. 71 unter Directwn deS Herrn Capelimcistcr Laube auögesührt. Bezüglich deS Weiteren verweisen wir aus den AiizeigeiNhcil der vorliegenden Nummer. — Im Krystall-Paiast conccrtirt heule die Eapelle deS MnsikdireclorS Herrn Franz Büchner, welche-, ein be sonders reichhaltiges Programm gewählt hat. Das Evncert findet im Garten, bei ungünstiger Witterung in den Eclon- nadensälcn statt. Abonnements, BerciiiSbillclS, Dutzend- und Nereinskarten habe» Giltigkeit. Die sieben Kolvssalgcmäloe im Panorama deS Krystall-PalasteS können vnuntcchrochcn bis 9 Uhr AbendS besichtigt werde». — Wir machen nochmals daraus ausmerksam, daß daS bcutige Nadwetlsahren puncttich um 3 Uhr begi, l und bei jedem Wetter stallsindet. Sind Seuncnscheili n.i. Wind stille bei jedem Radwellsahre» sehr kr>ou»''ch:e C'-We. so ,st ticS beute um so mehr der Fall, weil der Leipzi,,- . Bicycle» Club bei den Hauvtsahrcn außer rei t en E - . preis, i: .-.olden« Recoromedaill-n sür den Fall auSgcsctzl ha:, die be«
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