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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188905279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-27
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1889
- Autor
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E,fch,«»t tSgttch früh 6'/. Uhr. U^«ti«t ««ß Lr»eßM<» J,d-ii,e«qasie 8. I»rrch-»»ßr« irr Leßartt«»: LormiNag» 10—12 Uhr. kachmlt»,^ b—S Uhr. «i»»s»»»«» »»»»»kr«»«» «ach» Kch »ich« >— M,»«H»e de, fß, »ke »äch»k«l,e»», <>»»er h«ftt«»tn, S»sr,«t» «, »«che,tt»e« ht« » vH, Nachwtt»»,«, «, L«»»- ,»h Krstt«,e, frktz ht»'/,» Uhr. 2> ße» FUitleu str Z»s.-Ann«h«r: vtt» Kle»«. Ui,1vrrsi,tt»ßr»t« 1. . .. . ^ L.»t« Lösch«. >»«hart>e»str. SÄ pari, und K-nigtplatz 7. nur bi« '/.S Uhr. MWMrIagckatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtr, Handels, nnd GeMtsverkehr. U7. Montag den 27. Mai 1889. Amtliche Bekanntmachungen. Vrkanulmachlms. ^ Vel «nferem Etadtorchester. welche- de« Dienst i» Kirche. Gtadttheater und Gewandhaus-Concert zu versehe« bat, soll «»glichst bald die Stelle eine- Aspirant»» für Eontra- V«G mit dem Iahre»gebalt von 1740 ^ (1000 -ck vom Theater und 740 uk vom Eoncert) besetzt werden. Geeignet« Bewerber, welch« sich einem Probesviel »u unter» ziehe« habe», vollen ihre Gesuche mit Zeugniffen bi« spätesten- ,»« 8. Iuat d. I. Lei un« ein reichen. Die Anstellung erfolgt zunächst aus eia Probejahr. Leipzig, de» 77. M-> 1839. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi, Wllisch, Ass. In. 8578.Oberbürgermeister. Vekanntmachuns. Di« Borschristen über die Au-sührung von Anlagen lur Benutzung der Stadtwasserkunst vom S. Februar 1888 haken Wir bei Gelegenheit de« Neudrucke« derselbea mit einigen unwesentlichen erläuternden Zusätzen versehen. Wir bringen die- mit dem Bemerken zur öffentlichen Keuutniß. daß diese neuere Redaktion der Borschriften aus dem Ratbbau-saale und dem Bureau unserer Stadtwasser kunst, Obstmarkt 8, lll. Obergeschoß, au-gehLngt ist und daselbst zu» Preis« von 1b -s für da« Heft entnommen werden kann. Leipzig, am 27. Mai 188S. In. 7888. Der Rath der Stadt Leip^g. vr. Georgi. üling. VekarmtmaLung. von dem Unterzeichneten Armenamte sollen i« Stadt haus« allhier Dte«»tag, de» 88. Mat a- Sara»» van K Uhr aa et»e Partie aetrageue KleiduagsstilF«, MAdel, Pa»»- »ad Küchengerät-«, Bette» und dergl. mehr «üeistdl«teud versteigert werden. Leipzig, am 71. Mai 188». Da» Arneenmnt. Ludwig-Wolf. Iunghähnel. VrkauntMchilllA. Ga»»a»«»h. he» I. J««t n. «u, von vormittag 10 llhr au, solle» t» Bureau de- Proviant-Amte- Leipzig — Pleißmbnrg, Lhunnhau« L Stag, — 1 Partie »o„e,k»ei« »»» Srhrmehl «sseutlich an de» Meiftdtetendeu gege» sosontg« vaur,ahl»»g ver steigert «erde». Leipzig, de, 18. «al 188S. LSnigliche« Nnivtant.Amt. Straßensperrung. Da« SaldhahngüHehra wird wegen Ga«arbeiten und Trottoir,raeurrung vom 87. lausende» Monat» ab für di« Dauer dieser Arbeiten für allen unbefugte» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 7«. Mai 188V. Der Rath der Stadt Leipzig. L 4748 vr. Georgi. Sr. SewSlbe-vermietlinng. Da» im städtischen Hau«grundstück Lhp«a»gll'gePe« Re. M »echt» neben de« HanSetnganae gelegene Berra»s»ge»tlld< nebst einem kleinen Bodenraum im Seitengebäude soll vom I. Oktober d». 3s. an gegen eüchaldlArttch. «ündtgnaa Mittwoch, den S. Juni d». I», Bor«ittag» Lt Uhr ans de« Rathhaus», 1. Etage. Zimmer Nr. 18, a« de» Meistbietenden anderweit verneirtyet werden. Ebendaselbst aus dem großen Borsaale liegen die Ber» steigerung«- und Vermiethung-bedingungen nebst Jnventartu« de« zu vermiethenden Gewölbe« schon vor dem Termin« zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den N. Mai 1889. Üt- 8>7S. Drr Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. KrumLiegel. Seffentliche VuchljSndter-LrhrlMkalt. >»« " »e« «»»mersemefters Lie»«tag. »rn 78. «a srstz 7 Uhr. »wir». Leipzig, L7. Mai. * Der Kaiser erhielt di« Nachricht von d«r Annahme de« Gesetzentwurf« über die Alter«, und Invalidität«- v„sich«r»»g, während er sich gerade detm Frühstück in der Kasern« de« 7. Garderegiment« z. F. befand. Seine Majestät äußerte seine Freud« übe, da« Gelingen de» großen smialpslitischen Werke« sofort seiner nächste« Umgebung gegen- Übe» »nd nahm, wie schon gestern erwähnt, am Abend Ge legenheit, dem Staatsminister von Boetticher, de, de« Hok- coaeerte im Schloff» beiwohnt«, noch persönlich seinen Glück wunsch «nd seine Anerkennung »»«zusprechen. * Der Brief de« Reichskanzler« Fürste» v»n Bis marck, welcher unter Vermittelung der deutschen Botschaft i< London dem Eapitain de« englischen Dampfer« »Mts.» s-nrt' Übergeben wurde, hat folgenden Wortlaut: ^S-deier verrl Li» «ett»»g der »«ffagien «ad >k,m,lch,s» d«« »Daamarf' ist Idrem edlen Siiischinff», »«,»» gesshrdeteu Gchiss, »ater Preilqab« g-rer eigen,« Jiiiereff»,. «etwa- z» deMger, s»»»i« de» amihvoa», ,a» geschickte, «« v»d llüeije ihrer Bemerk- Delta»«« z» verdanken. Gestalt», W» mir. daß Ich Ihnen melae« Gl«ckW»asch »8 der allgemeinen »nertennung darbringe, welch« Ihr mackere« Benehmen sei«»« der dsteMlichen Meinung all.r seesahrenden Ballonen gesnnden Wt. AtZtz» Ihr Betspiel ander» »nr B-cheisek»»« „spornen n»d so tzaz» h,»e,«pn. dn» ,» «hnllchr, «nisffen bl, Folge, w, G«. mesüüe« gemildert »erd«», gleichwie M i» Ihre, Rächt stand, es h«» d-ntsch»» Dampser -egenüder z, »h„ Gmpchng» Gi« di« Berstchenmg «einer hesaaderr, -achachtnig kstch) »»» Si»««rL - G««Nh. » «>11« Ln Hm» üstaml. Hachmodlgebore, Sapüot» de« brüllche» Dampser- * Unter dem Titel: „von dem Kampfe um die Volk-schule in Preußen und von der Stellung und Besoldung ihrer Lehrer" hat der Seminardirector a. D. vr. W. Iülting in Burg eine kleine Schrift erscheine» taffen, welch« in lehrreicher und lichtvoller Weise einige Dchulfragen beleuchtet, di« gegenwärtig im Vordergrund stehen und da- allgemeine Inte reffe in Anspruch nehmen. Im ersten Abschnitt werden die uitramontanen Ziele gegen über der volk-schule untersucht und der Schulantrag Windthorst empfängt dabei eine Helle Beleuchtung. Der enge Zusammenhang der Bildung und Gesittung de- Volk« mit dem Stand der Schulen wird unter Beibringung von viel lehrreichem Material au» den verschiedensten, namentlich katholischen Ländern dargelegt. Im zweiten Abschnitt wird da- Recht und die Pflicht de- Staate- an der Volk-schule in Preußen untersucht. Im dritten Abschnitt verbreitet sich ver Verfasser sehr eingehend über die ungenügende Besoldung der Lehrer aus Grund eine« reichen statistischen Material« über di« Gehalt-verhältniffe ver Lehrer in der Vergangenheit und Gegenwart. Da« Büchlein kann allen, dir sich sür die heutige Lage der volk-schule und der Lehrer interessicen, zur Beachtung empfohlen werden. * Unter den lothringischen Bergleuten beginnt e« ebensall« zu gähren. Zwar ist e- zu eigentlicher Einstellung ber Arbeit noch nicht gekommen, wa» wohl dem weisen Ein lenken der Bergbehörde zuruschrriben ist. Man glaubt aber kaum» daß rin« völlige Vereinbarung aus Grund der ge machten Zugeständnisse zu Stande kommt. In den Gruben zu Kleinroffrln bei Forbach finden Verhandlungen zwischen der BergwerkSdirection und dem Krei-dirrctor einerseits und den Belegschaften andererseits statt. Eine Lohnerhöhung von 10 Proc. vom l. Mai ab ist bewilligt, aber nicht angenommen worden. Da eine allgemeine Niederlegung ver Arbeit an- gekliaviqt war» so würben etwa 20V Mann Ulanen auS dem nahen St. Avold dahin beordert. Zu irgend welchen Unruhen ist e« bi« jetzt noch nicht gekommen. In Hayingen bei Diedeahosen sollen Abgesandte au- dem rheinisch-westfälischen Kohlengrbiet erschienen sein, die aber streng überwacht werden. Die Gesainmtzahi der lothringischen Bergleut« beträgt etwa 78 000 Mann. » * » * A»« Dien, 74. Mai. Wird der .Post' geschrieben: .Die von dem römischen Eorrespondenten der .Germania" gebrachte und mit geringer Variation auch im „Journal de« Töbals" wiedrrkehrende Nachricht von einer Demarche, die Graf Kalnoktz, angeblich auf Antrieb de- Fürsten Bi«- marck im Vatikan unternommen haben soll, um dem Papste eine internationale Regelung der römischen Frage mittelst eine« rnropäischrn Congresse« vorzuschlagen, findet hier keinen Glauben. In unterrichteien Kreisen ist von einem solchen Schritte de- Grasen Kalnokh und allen vorrinleitungen und Consequenzen, die drr bezeichnete (Korrespondent daran knüpft, absolut Nicht« bekanut." * Die sranzosenfreundliche republikanische Partei in Italien, deren Einfluß glücklicherweise sehr im umgekehrten verhältniß zu dem Lärm ihre« Auftreten» steht, ist bekanntlich durch die Reise de« König« Humbert »ach Berlin in Helle Wuth versetzt und hat die Bedeutung der selben durch telegraphische Kundgebungen an den Präsidenten de- sraiizösischen .Frirdtn-comilö-", Herrn Paffh, an den Präsidenten der Republik und an den Präsidenten der Aus stellung wettzumachea versucht. Aber damit nicht genug, hat sich der .Ausschuß der radikalen Vereine von Mailand' auch zu einer Ansprache .an da« deutsche Volk' ans- geschwungen, welche, wie da« Mailänder .Srcolo' vo», 23. Mai mittheilt. .an die Abgeordneten Liebknecht, Bebel und Nlchler gerichtet' ist. Un« ist zweifelhaft, ob die vollständige Wiedergabe diese- von 18 Vereinen Unter zeichneten Manifeste- mit unserem Strafgesetz zu vereinigen märe. Wir beschränken uns darauf zu erwähnen, daß e« eine heftig« Lerurtheilung de- Dreibünde«, eine Verherrlichung Frankreich« und »in« tendenziös-gehässige Au»beutung der Streik- im Mailändischen und in unseren Kohlenreviere» ent hält. Von Intereffe an der Sache »st nur die Unbefangen- heit, mit welcher die Mailänder Nepublikanrr Herrn Eugen Richter «tenso wie di» beiden Führer unserer Socialdrmo- kraiic als Feind de« Dreibunde- IN Beschlag nehmen. Herr Richter wird den Herren die Antwort doch nicht schuldig bleiben? * Der spanische Ministerpräsident Herr Sagasta hat mit ber widerspänstigen Depulirtenkamnier kurzen Proceß ge macht. indem er bei der Königin-Regentin ui» das Teeret nachsuchte, die Tagung zu schließe» und solche- auch alsbald erhielt. Mit diese», Documrnle bewaffnet, kehrte er von de«, Hoilager in Aranjuez »ach Madrid zurück und machte der Session, die einen immer stürmischeren Charakter angenommen halte, ein vorläufige- Ende. DaS mag manchen Heißspornen höchlich unbequem kommen, der spanische Parlamentarismus al- solcher aber kann sich bei Herrn Sagasta »ur dasür be danken, daß er dies« Institution vor dem Ungemach bewahrt hat, noch mehr al« schon geschehen, vor der Ocsseinlichkcil romprvmittirt'm werden. Sitzungen, wie die vom Mittwoch, wo dem Präsidenten MarloS so übel mitgespielt wurde, und die vom Donner-tag, wo es noch ärger zugcgangen sein soll, dürfen sich in drr That nicht so oft wieder holen. wenn da- ohnehin stark fadenscheinig geworbene varlameniarisch« Gewand de« spanischen Verfassung« leben« nicht ganz und gar i» Fetzen gehen soll. Die letzte Helventbat der Kammermehrheit, welche in Niedersiimmung de- conservativen Antrag»« aus Erhöhung der Gelreivezölle bestand, War keine-weg« au« einhettlichrn Beweggründen hervorgegangen, sondern charakterisirt sich mcbr als ein Act des Selbsterhaltungstriebe«, indem zahlreiche Freunde jene- Antrages an sich, bi« aus den Bänken der Linken sitzen, gleichwohl dagegen stimmten, au« Furcht, sonst den morsche» Bau ver Mrhrhell unfehlbar zu zertrümmern. Nachdem man sich solchermaßen den Eonserdativen gegenüber als „einig bewäbn, entbrannte der Zwiespalt zwischen den einzelnen MehrheitSgruppen äkgk, denn zuvor. Da» Auskunft-mittel, zn welchem berMinisterpräsiveut gegriffen.war vielleichtda-einzige. »« Zerfall der M-Hrdeit wenigsten- momentan anfzuhallen DauerndeNemedur dürste freilich dadurch nicht geschaffen werden, da nicht rinzusrhen ist, aus welche Weise drr lies« Abgrund zwischen de« Liberal «Radikalen und den Repub'itanisch- Revolutionaire» nusg^ültt «erden könnte, sobald Fragen, wie eie Einsühruuq de« allgemeinen Stimmrechts, den Wider spruch ber Gemäßt-ten. «an Fanatismus ver Extremen wach» ruseu werden. Herr Sagasta gilt sür einen geschickten und besonnenen Staatsmann: ^ ^ parlamentarischen der Kammermehrheit Depesche» anlaffung bietet, zumal nach de bereit« »> die die Kris, sich aus ver Parlamentarischen bere.'-^^ miniüenelle Sphäre verpflanzt bevorstehend er- „eubildung möglicherweise unmittelbar bevorfleyeno ^'-""Ein^hervorragende- Mitglied de« amerikanisch^ Zweige« der irischen NalionaUiga m den er g sunb hat ergeben, daß ui'Ziveiselbait rin Mord voruegl. »u darüber daß Ver Mord von Irländern begangen sei, ist man kaum i.n Nve sel vr. Cronin war Mitglied eme» von der die über Veruntreuungen von Geldern der i.>ga l aesetzlei, Gerüchte unkersuchen sollte. Er hatte "' d'^r E'^ schast einttiMinderbeitSbericht vorbereitet, durch welchen eme An- !abl hervorragender Beamter der Lma stark blogaestellt wurde Dadurch Kalte sich Cronin virle Feinde gemach,, so daß er seitdem nur noch m.t e'^m Revolver bewaffnet au«g>ng. Auch hatte er mit der Liga vollständig gebrochen. Ein Freun Cronin«, der Irländer John Devoy. hat seine Ucberzeugung dahin au«gesprochen. daß der Mord die Folge "«er ver. schwörung gewisser Leute sei, di- beschuldigt werden, au» dem in Chicago und an anderen Orten gesammelten Parnellsond» große Summen unterschlagen zu haben, wa« Cromn ga. Z genau gewußt habe; da- Schweigen ber übrigen M> w.ff r glaube man durch den Mord Cron.n« erzwungen zu Habe, Die Ansicht, daß eine Verschwörung zu Grunde liegt, tbeilt auch der amerikanische Bunde,anwalt. der mehrere verdäck- tige Personen überwachen läßt. Di- Höhe der nach Cronin« und Devoy» Bcbaupiung unterschlagenen Summen wirb aus mehr al- 200 000 Dollar- angrgeben. Jur parlamentarischen Lage. * Berlin, 28. Mai. Die genaue Abstimmungs liste bei dem InvaliditälSgesetz ergiebt Folgende«: 8» waren anwesrnd »84 Abgeordnete, wovon sich 4 (Prinz Sch«nmch-Carola'h uno Schuly-Lnpitz von der Reich-Partei. G, a« Schliefsen-Schwandt von veaEonsecvativen und Vr. Porsch vom Centrum) der Abstimmung enthielte». ' Füi da« Ges.tz stimmten 188, gegen dasselbe 1ö5 Abgeordnete. Dafür stimmten die Conservativen mit Ausnahme der Abgeordneten v Gramatzki. Gras v. Mirbach, v. Oertzen-Brunn. v. Oertzen- Parchim, v. Puttkamer-Plauth. Gras v. Schliefsen-Schliefse»- berg. Seysarth, also sirben; die ReichSpartei mit Ausnahme der Abgg. Bayha, Holtz, Lohren. Fchr. V. Neuratb, also vier; die Nationalliberalcn mit Ausnahme der Abgg. Brand, «üsing. TommeS. Jahn«, Keller (Jmmenstabl). Keller (Württemberg), vr. v. Lcngerke. Poll, Vr. Roemer. Stöcker (Rothenburg), also zehn; vom Centrum die Abgg. Gras Avelniann, Buxbaum, Freiherr V. granckenstei», Freiherr v. Gagcrn, Freiberr V. Huene, Frbr. v. Lanv-berg-Stei»- surt, Frhr. v. Psetten, Gras v. Prcysing-Land-Hut, Gras v. Preysing-Stiaubing. vr. Reichensperger. Graf v. Schön» born-Wiesentheid, Graf v. Walderdorff. Frhr. von Wentt, also dreizehn, und von den Deulschfreisinnigen der Abg. Tbomse». Dagegen stimmten da- Centrum und die Deulsch- freisinnigen mit den genannten Ausnahmen, dw Social- demokralen, Polen. Elsässer, Welsen und die ge- nannten vereinzelten Mitglieder auS der natonallibe- ralen und den conservaliven Parteien. Der Reichstag war bei wenigen Abstimmungen so gut besetzt wie gestern. Freunde und Gegner batten sich alle Mühe gegeben, ihr« Mannschaften vollzählig heran zuziehen; man sah Mitglieder, deren Erscheinen »n Reichstag zu den größten Seltenheiten gehört. Die Annahme, daß sich manche Gegner de» Gesetze- ausorücklich oder lhatsächlich der Abstimmung enthalte» würden, hat sich nur in sehr geringe». Maß be stätigt. daher auch die Mehrheit schließlich geringer aussiel, al- man vorder »»eisten- berechnet batte. Selbst bei de» verschiedenen Abstimmungen Uber da« Septennat-gesetz halte der Reichstag nur einmal dir Stimmenzahl von ebenfalls 384 alifzuwelsen. bei den anderen Abstimmungen au« dem» selben Anlaß hatten sich 340 bi« 380 Mitglieder belheiligt. Die genauen Abstimmung-zahlen über dir vorgestern statt gehabte ReichStogSwahl in Schwerin liege» »och nicht vor. doch läßt sich erkennen, daß mit Bestimmtheit eine Stich, wähl zwischen dem nationalliberalrn Candidaten, Senator Brunnrngräbrr, »nv dem conservativen Herrn v. Blücher zu erwarten ist. Die NiNionallibcralen dürfte» die Mehrheit der Stimmen erhalten haben und sonach auch bei Wahl- enthaltuiig der Socialveinokraten siegen. Tie Wahlbethciligung war e,»« ziemlich mäßige; nur d!e Socialdemvkraten habe» «inen ansehnlichen Zuwachs an Stimmen z» verzeichnen. Auch bei den Wahlen vo» 1887 und früher fand engere Wahl zwischen Conservativen und Nationallideraien statt. ^5slln, 25. Mai. Die Zuslimmnng de- vunde-ratbk zu den Beschlüssen de« Reichstage« über die «Iler«, „nd Inv, tdenveriicheruiig wird um so mehr mit Sicherheit zu gewärtigen lein, als die zur dritien Lelnna gestellten und an nommenen «nirLge unter Milwlrsung von verlreiein de- Bundes- m1'!?-, Al«oa>in bedarf es zun, Inkrafllreie» te« me? Es" l'hr dieser für die Annahme ti« «ntwursk- sich inieresstrt bai und über dieselbe erstem gew.stn ist. ^ bei dem gestrig.» Ho,eoncert gegenüber vem Etaat?m«inner von Voetllkter kundgr^eben. -and,7.7'»'^^'''^^k'«st-'st »ilangt ha», werden die ver. D Vordere»»»,.» »u, °°"ugehen haben Dabe- wird lnSbe,andere »unüchst d,e Abgrenzung und Oraoinsation der VersicheeuaaS. ^ v sch!ußsistung iem inusstn. «ij„>, „ad mB",,ss,n die «eistcherungs. »b^nangeichiossen werden dl» sie», n«." .... Z" crwaelen, daß die kleinen Liaaie sich zur Errlchiuug eiemeinsamee BerslcherunqSanstalien ein en Tt. M.,.elstan„n düriie, .. nach sb..n ^ ,^„"^7 " «''«'aff. treffrn. ° Mdo«n»m»«t4prel» ! vierteljährlich 4»/, Mk. tnel. Briuqerlohn 8 Mk„ durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegeremplar 10 Pf. Lebühreu sür Extrabeilagen (iu Taqeblatk-Format gesalzt) ohne Postbeiörderuag 60 Mk. «it Postbesörderuug 70 Mi. Instratr S gespaltme Petitzeile 20 Pf. Größere Schrlstra laut uus. Prel-verzeichniß. Labellarischer n. Ziffernsatz nach höherm Tarls. Ueclamen »nter dem Rrdactioalftrich die -geivalt. Zeile 80 Ps, vor de» Familleiuachrichteu die ögespalieae Zeile <0 Ps. Inserate sind stet« aa die Expedition zv senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnennwornoäo oder durch Post- nachuahme. 83. Jahrgang. bekanntlich dieser Modus schon öfter« al- ein wichtige- Hils-miltel »ur sachgemäßen Löjung der Aulgabe erwiesen. ' Sicher ist, baß alsbald alle Kräfte in Bewegung gesetzt werden, um den Segel» der positive» Ergebnisse der Rr ch«lagSjeffloa thuu- lichst bald de» Arbeitern zu lheil werden zu lassen. Lin Lericht Wißmann's. * Bon dem ReichScommissar sllr Ost-Afrika, Hauptmann Wißmann. ist nachstehender Bericht ü ä Bagamoyo, den 1. Mai 1889, in Berlin ein- getroffen, den der Reich«, und StaatS-Anzeiger veröffentlicht: ,Aus der Ew. Durchlaucht bereit- gehorsamst gemeldeten Rec'ogno-cirung-sadrt mit Herrn Admiral Dein Harb (and ich in 't'ag-moyo die Bcsestt-iung-arbeit schon weil vorgeschritten. In Dar-eS-Saloam war erst m>t gleicher Acbeil begonnen, jedoch ist drr Ort durch die Nähe de- AastrpiatzeS S. M. S. „iiarola" gesichert. csn Pangani war noch an dem Morgen meine- Besuch- auf di« Tampipmnsse geschossen worden. Groß« Meuschenmassen Hallen sich vor dem Oite versammelt, scheinbar eineu Anglisf erwari-nd; die in drr Einfahrt aagrbrachien Befestigungen waren besetz!. Aus. fallend war rS, trotz dirstr Berdältnisse die Dbau« ruhig rin- und auspassiren zu sehen. In Tanga, dem bei Wrüei» unbedeutendsten Pnnct, zeiglen sich ebenfalls Bewassneie. die ausmerkjam den Be wegungen de- Schiffe- solgten. Saadani, jetzt von vielen Aussiäu- dijcheu besetzt, ist mit einer guten Pallisabrn-Enceiule bef-stigt. Herr Admiral Deinhard balle bi- zu meiuer Ankunsl mit Buschiri eisen Waffenstillstand geschlossen und halte Buschiri Bedingungen gestellt, unier denen er Frieden schließen wollte. Ich nahm, da ick noch nicht schlagfertig war, den Waffenstillstand an, ließ jedoch Buschiri zugleich sagen, daß ich mit ihm «ur a>S Rrbelleii verkch ei» würde, und seine Friedeu-.Pediugungen zurück- weiie. D>rse Bedingungen waren derartig, daß mau sie nur mit drin Namen „lächerlich" belegen kann. Abgesehen davon werde ich mich gegen weitere Borschläge von Buich ri schroff stellen, da ich mir von einem erfolgreichrn Schlage gegen denselben mehr verspreche, als von einem noch so günstigen Frieden. Buschnst hat dcn» auch bald den Waffenstillstand gebrochen, indem er einen meiner Leuie im Vorienain abgesangcn Hit und mir denselben mit abgchaueuen Händen und Salaam» zurürkgesandt hat. Die Bestrafung zweier Leute mit dem Tod« durch Hängen, die speciell in dieser Angelegenheit Vcrrälher waren und der Spionage überführt sind, habe ich aus Bitten der englischen Behörde in Zan zibar auigeichoben, bi- zur erfolgten AnSlieserung der in Buschiri'- Gewalt befindlichen Missionare von Mamboia. Die Missionare in der Hand von Buschiri sind sür mich grraoczu Daumschrauben. Ich habe den französischen Missionaren mitgelheiil, daß sie sich in de» Schutz mrincr Befestigung oder nach Zanzibar begeben inöchlei», und daß i», falls sie da- nicht ihätcn, jede Berantworlilch- keil adlcbne. sollte jedoch Buschiri. der die französische Mission immer »och al- neutral anerkennt, auch gegen diese Feindskligkeilen beginnen, so werde ich den Missionaren den Beseht gedcu, d,e Küste zu verlassen. Den englischen Missionaren in Mpwapwa und weiter im Innern stehl der von der Bewegung vollständig »»bcrührle Weg durch das Massailand südlich von Kilinia-Ndscharo und nach Witu offen, und sch habe den Raiv ertheilt, diesen Weg. der auch von de» beiden Angestellten der Deulsch-Ostast konische» Gesellschaft genommen ist, zu wählen. — Am 28. v. M. überfiel Buschiri ein 2'/, km südlich von Bagamoyo gelegene- Dorf Kaule, dessen Schcch und Acücsikn sBclukschcn) ich als vcrdächlig in Gewahrsam hatte. Die Bewohner des Dories hatten Zeit, sich durch Flucht zu reiten und daben sich unter de», Schutz des Forts in Bagamoyo niedergelassen. An lOOO Wanyamwrsi, deren Aelieste mich noch von meinem Besuche vri Mirambo 1882 kannlc», bewohnen cbensalls Baiainoyo und habe» sich i» alle» Gesichten mit der Station gegen Buschiri, der e-- aus ihr Elsenbein abgesehen hatte, geschlagen und schon ca. 50 Man» verloren. Diese Leute werden mir bei dem bevorstrhenden Angr-ff ans Bnschiri's Lager eine höchst erwiiuschie Hilfe, da ich ihnen voll ständig vertrauen kann. Zch ließ mit allrn irgend auszmrcihcnbcn Handiueiler» die Bcscsiigung von Tar-cs-Salaam bejchüunigkn, und dieselbe wild, wie auch t»c in Bagamoyo, eine» befriedigenden Zustand erreicht haben, bevor Ew. Durchlaucht diese Meldung erhalten. Die Beribeilung von Kriegsmaterial und Proviant war aus den Slatwnc» beendet, als am 29. vorigen Monais die Somaii mit 4 Eompaguien in Bagamoyo eintrafc» und am selbigen Tage be waffnet und unlcrgebrncht wurde», Biele gu! erhaltene Hauser und leichte Auebefteruag der zerstörten erleichterten dir Unlcr- bringuiig der Truppen i» Bagamoyo. 60 Man» habe ich sofort zur Eompiclirung der Besatzung nach Dar-c-.Salaam gesandt, da oer Herr Aonnral Deinhavbt die „Carola" aus Gesunüheit-raiksichlen von dem Hasen dicht bei der Siation aus die äußere Rhede verleg! hat. Aus die 100 Sulu vom Süden werde ick nicht rechnen können, meine Sireüstäste merdc» aber nach Enttreften d.r „Martha" die ich stündlich erwarte, ausreichend sein, und zwar: 6 Compagnien Sudanesen ä 100 Mann — 600 Mann weniger i» Dnr-es-Salaam befindliche ... 50 - bleiben 0.',0 Mann 50 SomaltS weniger 10 in Dar-c«-Saiani -- 40 zulamuie» bi«0 Mann A-knrl in der Station Bagamoyo .... 60 Munn Somalis von drr Emi» Pascha-Expedftion . 80 - (von 100 Man» sind säst stels 20 krank), die mir Herr vr. Peters einen Monat unterstellt hat. In Summa 730 Mann schwarze Truppen mit dem Mauser- gewehr bewaffnet und cir.a 200 irreguläre Wanyamivesi »i>i Bordcr- ad r» bewaffnet, geführt von circa 20 Deutscheo, und austerdem ein clchloss ner Trupp von 40 Deutschen. Ob die Verhältnisse cine Unleistützuiig von der Marine, eventuell von Booten mit Bewaffnen» auf dem tiingaNi-Flub etlaube», — darüber bi» ich »och mit dem Herrn Admiral Dcmhgrd in Verhandlung. Bwchlri liegt aus 6 Km in drei Lagern im Halbkreis um Baga« wvyo uuv hat den setzt sehr ongeschwoiieuen Kliigaui mit der ergen Fahre ca, 8 km hinter sich. Da« Hauptlager, ln der Milte, unier >i>m persönlich ist das stäikste und von ea. 500 Man» b setzi; uiilcr e iest» sind 200 vor »tu z°wi n,,- Momdast'a zu ,i in gestoßrne Araber. ES liegt aus flacher Erhöhung und ist »in Erdwnll und Palm n- Palllsadeii (die das Mauierg ichoß durchichlägt) beseiiigt. Eine uuler ai.en llmständeo z» passt ende übrrlchwemmlk Niederung umgic t den les.fitsten Hügel. Eine günstige Position sür mcioe kleioen irauspoitablcn Geschütze lü vorhanden. 4 b - Tage »ach Ewirrst n der „Martha" denke ich schlagferiig z» lein und hoffe, daß b>- dah » der noch ln Buschiri'- Macht bcstiidltche englische Missionar frei sein wiid. Der Bertreler der Deuisch-Osiasrikanischen Gesellschaft z-igl sich » jeder Weile enlgegenlommead. Aniei Uberseube ich die Athchrstl de« Prolololl« der ersten Abmachungen mit ihm. Der Reich'conimissar sllr Ost-Asrika. gcz. Wißman», Haitptniann. AnSzug auS dem zwischen dein ReiLScoiiimissar für Ost-Asrika. Hauptmann Wißmann, und dem General-Vertreter der deutsch-osiafrikanischen Gescllschasl von St. Paul Illairc aufgenommeuen Protokoll ck. ck. Bagamoyo, den 23. April 1839.
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