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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-18
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1888
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k I I Ui soso eia Factor der Bewegung, «tu anderer ist dl« Bewegung der Wertpapiere, welche ihre Heimath in den genannten Ländern haben. Wir haben wiederholt gesagt, daß der CourS der Valuta hauptsächlich von dem Saldo der ZablungSbilauz ab hängig ist. Wenn die den genannten Ländern heimischen Werth- Papiere auS den, Ausland- in die Heimath fließen, daun muß das Kaufgeld derselben mit Gold oder mit Goldwechsel gedeckt werden. Die gesteigerte Nachfrage nach denselben wirkt auf die CourSbewegung, d. h. dieselbe schlägt ebenfalls «ine steigende Rich tung eiu, und das Ergebniß ist „steigende Goldvaluten-Course" und eine Entwertdung der LandeSvaluta um ebenso viel, wie der Gold- werth gestiegen ist. Die entgegengesetzte Bewegung tritt «in, wenn, wie das in letzter Zeit der Fall war, österreichisch-ungarische und russische Werthpapiere vom Auslande ausgenommen werden. — Di« „N. Fr. Pr." schätzt den Werth der GctreideauSsuhr aus Oesterreich- Ungarn aus 100 Äiiklionen Gulden und den der vom Auslände aus- genvmmenen österreichisch-ungarischen Werthpapiere auch (wohl zu hock) auf 100 Mllionen Gulden, lieber die Ausfuhr-Verhältnisse Rußlands haben wir bereits berichtet. Zu Gunsten der russischen Valuta kamen noch andere Faktoren in Betracht. Die sort- schreitende Besserung der russischen Valuta datirt von dem Augen blicke ab, in welchem die Angriffe eines Theiles der deutschen Presse gegen die russischen Finanzen keine Wirkung aus das Publicum mehr hatten. Der niedrigste Cours dcS Rubels (161,50 wurde am 29. Februar d. I., als der publi- cistische Krieg seinen Höhepunct erreicht hatte, notirt. Das Zusammenwirken veränderter politischer und wirlhschastlicher und auch fp culativer Verhältnisse hat die Coursbewegung der russischen Valuta auswärts mächtig unterstützt. Rumänien hat das Verschwinden des GoldagioS nicht allein feiner Ausfuhr, sondern auch einem Gold zuslussc zu verdanken, welcher durch den Abschluß einer neuen An leihe veranlaßt wurde. Das alles sind überwiegend außerordentliche und vorübergehende Ursachen. Der Abfluß heimischer Werthpapiere Oesterreich-UngaruS und Rußlands kann leicht durch einen Rückfluß unrerbrochen werden. Die Ernten sind nicht alljährlich so reichhaltig wie in den Jahren 1887 und 1888. — Die Gold-Parität beträgt 100 Rubel gleich 824,98 Die Notirung von 210,75 u» (am 10. September für Casse-Noteu) ergiebt also «in Disagio von 114,23 oder 35,15 Proc., 100 fl. österreichischer Währung sind (in der Gold- Parilät) gleich 202.50 DaS Disagio betrug am 10. September 33,90 oder 16,74 Proc. *— 1860er Loose an der Berliner Börse. Während d-r Verkehr in fremden Fonds an der Berliner Börse in den legten Tag-n im Allgemeinen still war, zeigt sich dort Ipeciell für öster reichische 1860er Loose eine außergewöhnliche große Nachfrage, so daß in diesem Papier sich bedeutend« Umsätze entwickeln konnten Man bring« diese Erscheinung damit in Zusammenhang, daß die Differenz zwischen abgestempeltea und nicht abgestempeltea Stucken früher nur 15 bis 18 Procent betrug, und daß sie sich jetzt nur auf 2 Procent stellt, obschon die verloosung inzwischen sott geschritten ist und das Material abgestempeller Stucke sich ver> ringert hat. Auch die Besserung der österreichischen Valuta kommt hierbei in Betracht und erhöht den inneren Werth der Loose. d> Preissteigerung des Getreides. Die in den letzten 3 Woche eingetretene Steigerung hat etwas Ueberstürzte» und Gewalt sar.i.S an sich, iiidessen doch lediglich deshalb, weil nur allzulange die Hinweise aus die Roihwendigkeit solcher Steigerung unbeachtet blieben. So mochte beispielsweise die englische „Agricultural Gazette" bereits am 14 November 1887 daraus aufmerksam, daß die Gelreide- production der Welt abgeuommen habe, und zeigte die- durch eine Reihe interessanter Diagramme. Sie erinnerte wie England 1870 nur 30 Millionen Centner Weizen einqeführt habe, wie sprungweise wachiend diese Summe 1882 aus 64 Millionen stieg, und dann 1886 bereits auf 47'/, Millionen vermindert war, nicht etwa weil der Bedarf nachgelassen hätte — er ist durch die steigende Bevölkerung im G.'gentdeile größer geworden — sondern weil bei den billigen Getreidepreilen die Production zurückgiog. Amerika exportirte 1870 erst 12 Millionen Eentner Weizen nach England, erreichte von 1878—1882 das Dreifache mit 36 Mill., und sank bis 1886 schnell aus 24 Mill, einen Betrag, den es im lausenden Jabre nicht einmal mehr wird liefern können. Die russische Zufuhr fiel von 13 Mill. Centner in 1870 auf 3'/, Mill. in 1886. Selbst Indien, dessen Leistnngssähigkeit ohne Grenzen schien, als eS seine Ausfuhr nach England von 4 Mill. in 1874 rasch aus 12'/, Mill. i» 1885 steigerte, hat nachgelassen, so daß es 1886 noch 11 Mill., 1687—1888 sogar nur 12 Mill. Centner dorthin sandte. Will man einwenden, daß die Versendungen aller geuaunter Länder zwar nach England abgcnommen, dagegen nach andereu Absatzmärkte» zu genommen habeu, io ist dies nur für Indien richtig, würde aber beweisen, daß neben dem englischen auch der anderweitige Bedarf gestiegen ist, also lediglich die Behauptung der „Gazette" bestätigen. Das Blatt sagt dann: „Diese Zahlen zeigen, w'.ekräittg niedrige Preise fchon an und lür sich eine Verminderung iu der Weizenproductio» der Welt derbeisühren und so das Hebel selbst heilen. Bei dem knappen Ausfall der amerikanischen Mais-Ernte und den geringen Borrälhen können die gegenwärtige» niedrigen Preise nicht lange sortdauern D -S Blatt hat sehr richtig prophezeit, weil cs ausmerksam und genau die Abnahme des Weizen Anbaues beobachtet halte. Eine lieber Production hat vor Jahren stattgefuudeli, aber heute kann nicht mehr von ihr geredet werden, »ud die Preise konnten sich in den letzten Jahren nicht wegen deS überwiegenden Angebotes so niedrig hatten, sondern weil die Haussepartei durch mehrjährige stark. Verluste deci uiirt und iiiuthIoS geworden war. Auch deute ist nicht sie e§, welche die Preissteigerung herbeigesührt hat, sondern die Nachfrage nach wirklich gebrauchter Waare, der Mangel, welcher sich an vielen Orten bemerklich gemacht hat. Hierin liegt die Stärke der Haussebewegung (Z Actien-Malzsabrik Cönnern zu Cönnern. Die General Versammlung am 15. d. M. genehmigte den vorgelegten Abschluß und ertheilte der Verwaltung unter Anerkennung der erfolgreichen Geschäslssühruug Decharge. Der Abschluß weist, nachdem 24 813 zu Abschreibungen verwendet und 6000 aus Conto zweifelhafter For dernngcn zurückgestellt, einen Gewinn von 112 726 auf. Davon werden 5000 aus Delcrederefonds, 20600 .4, zu Tantiemen, 86 400 ^ zur Auszahlung von 18 Proc .Dividende aus 480000.« Actiencapital verwendet, der Rest mit 726 vorgetragen. Der Reservefonds ist mit 48000 .« 10 Proc. des Capitals gefüllt Die Fabrik tritt unter günstigen Aussichten in das neue Geschäfts, jahr ein. Das auSscheidende AussichtsrathSmitglied, Herr Thorwest. Cönnern, wnrde wiedergewählt. k k HalberstaVt, 16. September. Die hiesige Handels kammer hat jetzt ihren Jahresbericht pro 1887 ausgegebea. Wir entnehmen der Einleitung folgende allgemeine Bemerkungen: Die Mcktbeilungen über die Äeitereutwickeluug der beiden bedeutendsten Industrien des Bezirkes, der Znckerindustrie und deSKalisalz bergbaues, bezw. der aus den letzteren begründeten Chlor kaliumsabrikation lauten günstig. Die Zuckerpreise verfolgten ziemlich gleichmäßig steigende Richtung und der Absatz an Chlor kaltum ins Ausland ist bei fast gleichen Preisen ganz erheblich ge. stiege». Dagegen gilt für die Mehrzahl der übrigen Industrien deS Bezirks, darunter auch die vergleichsweise bedeutende Handschuh Erzeugung, die bekannte Regel, daß bei steigender Pro duction die ohnedies schon gedrückten Preise in Folge des starken Wettbewerbes eher ab- als auswärts gehen. Unser dein wichtigster Etapelartikel, Braunkohle, hat gegen das Vorjahr (abermals) uin etwa 2 Proc. im Werth« eingebüßt. Die Be mubungen mehrerer Braunkohlenbesitzer, sich über die Preise zu verständigen, sind noch zu keinem rechten Ergebnisse gediehen. Im Jahre 1875 gab es im Kammerbezirke 38 selbstständige Braun toiilcngruben, «887 nur noch 29. Diese Abnahme deutet, von einigen eingegangenen Gruben abgesehen, aus eine AnSsaugung der kleinen Betriebe Lurch die Großen hin, eine Erscheinung, welche auch an dem Gebiete der londwirthschastlichen Gewerbe hervortrit», indem die kleinen Mühlen, Lichoriendarren und Brauereien mehr und mehr verschwinden; desgleichen ist der für die hiesige Gegend so wichtige Rübensamenbau» welcher ehedem von zahl reichen kleinen Leuten betrieben wurde, in die Hände einiger weniger Unternehmer übergegangen. Der Getreide-, Mehl-, Zucker und Colonialwaareahandel äußern sich unwillig über die Beschlagnahme deS Geschält- durch die Börse. Der Kleinhandel sieht sich nach wie vor durch das Wanderloqer- und Hausier- wejen empfindlich beeinträchtigt. Im Zusammenhänge mit der starken Concurreuz und deren Auswüchsen steht der schlevpend« Lin- gang der Gelder. Die Schifffahrt tbeilt die schwierige Lage de» Zwischenhandels. Verschiedene Sonderwüusche einzelner Geschäftskreise sind soeciell kundgegebeo. Die Zusammenstellung der Toncurse sowie die SteuerauSwefse bezeugen, daß da» Erwerbsleben der hiesigen Gegend eia gesunde- ist. Die Bauthitigkeit war lebhaft. Ueberhaupt gewinnt es den Anfchein, als ob bei dem Vor- handenfein ausreichender Arbeitsgelegenheit nicht nur die Ar- beitcrbevölkerung» sondern auch der Handwerkerstand vergleichs weise nicht ungünstig gestellt sei, obschon e« aus weite Kreise de« Kleingewerbes zurückwirken muß, daß jener Theil der Landwirth- schast, welcher im Anbau von Serealiea seines Schwerpunkt findet, mit schwierigen Verhältnissen zu kämpsea hat; und die Landwirth- schast verleiht dem Erwerbsleben deS HandeSkammerbezirkS die Unter lage. Nachdem der Bezirk der HaadelSkommer 1887 aus 11 Kreise erweitert worden ist. umfaßt derselbe eia Gebiet vou 7851 qkm, das 1885 683 221 Siuwohner zählte. In der Form der Actrea- gesettschafte» bet-tti-t sich da» gewerbliche Lebe» de» Kammrr- dchtrk«. siösdeseuder, »ußd» »chfch, »er ssadwirthschasrltche» g» dustrie und de» Bergbaues. Infolge der Vergrößerung des Kammer- bezirkS ist da« Collegium von 21 aus 33 Milglicder verstärkt. I-. Nienburger Eisengießerei und Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft. In das Handelsregister zu Bernburg ist unterm 13. d. M. eingetragen, daß in Ausführung des Generalversainm- lunaSbeschlusseS vom 12. März d. I. das Grundcapital der Gesell- chast um weiter« 360000 iu 300 Acticn L 1200 erhöht worden ist. *— Hessische LudwigSbahn. Nach dem uns vorliegendem BetriebS-AuSweiS per August der Hessischen Ludwigsbahn ha! die seitherige günstige Betr>ebSentwickclung einen ferneren Ausichwung genommen und namentlich ist eS fortgesetzt der Güterverkehr, welche: ich in recht ersreulicher Weise mehr und mehr erweitert. Im letzt- verslossenen Monat: belief sich dar PluS im Güterverkehr aus 0 412 und das des Personen-Lerkehrs ans 3455 .« Die'eS Resultat, welches sich bei Vergleichung der provisorischen Einnadmen- zissern, aus das Plus von 106 729 „ck erhöht, muß um so mehr be- sriedige». als die Einnahme drs corrcspondirenden Monat- die Dritt höchste des Vorjahres war. Im Ganzen beläuft sich nunmehr das bisherige PluS aus 615 214 „E, dasselbe erhöht sich aber b-i der Vergleichung der betreffenden provisorischen Ziffern aus 676 778 .« *— Vom Grobblech-Markte. Daß bie Lage de» Grobblech- Marktes andauernd eine gute ist, ergiebt sich aus der Tbatiache, daß die August-Statistik deS Verbandes westdeutscher Blechsabrikanten dem Juli gegenüber sowohl bezüglich der Production als des Be» iaadts und der neu eiogcgangeiicn Austräge eine Zunahme ousweist. Die Statistik ergiebt: Lu«us> I8R 11025.89 t 10813,10 - Juli 188» 10295,00 10 210,60 10933,70 . 9143,50 Monats-Production Versandt während deS Monats. . Ncu im Lause deS Monats cingcgaugene Aufträge Die Verbandspreise werden schlank bewilligt. T Ans Bayern. 16. September. Ter Bericht des General. comitöS der landwirthschajtlichen Vereine Bayerns auf 1887 führt deS Näheren aus, daß die Noth der Landwirihschast im Berichtsjahre »och gestiegen sei, da die Preise für Getreide n»d Dieb außerordentlich niedrig waren. Darum sei daS Verlangen nach weiterer Erhöhung der Getreidezölle laut geworden, auch gegen die Aushebung des Identitätsnachweises fei man eiagetreten. Diesen Auslassungen gegenüber muß bemerkt werden, daß jetzt die Preise ür Vieh und Getreide steigen, daß also nun die Lamen tationen dxr reichen Rittergutsbesitzer nicht mehr begründet sind. — In der Ausstellung vonMaschincu für den Kleinbetrieb n München macht man Beriuche mit einem dreirädrigen Wagen der Firma Benz L Co. in Mannheim. Derselbe wird mit Benzin betrieben, läßt sich ans allen Straßen gut lenken und säbrt mit der Schnelligkeit eines Pferdes, daS einen schnellen Trab einjchlägt. - Lederfabrik München. Der AufsichtSrath der Ledcr- äbrik München wird den Actionairen die Vornahme der üblichen wo die Fracht ausnahmslos im Vorhinein bezahlt werden muß, die Nachnahme der Fracht als eine sehr häufig vorkommende Ucbung herausgebildet. Der Lloyd hat bisher von diesen Nachnahmen gar keine Provision eingehobcn und stützt die Berechtigung, von diesen Nachnahmen in Hinkunft eine Provision von 2 Proc. einzuheben, daraus, daß das BetriebSrcglement in Bettess der Nachnahme der Fracht keinerlei Verfügung enthält. Diese Angelegenheit wird von Seiten der Regierung geprüft und eS ist die Verwaltung des Lloyd ausgcsordert worden, diese Maßregel in meritorischer Richtung zu begründen. V Io dem diesjährigen 3. Hefte de» statistischen Jahrbuches des österreichischen AckerbaumtuisteriumS finden sich recht interessante Mittbeiluiige» über Oesterreichs Bergbau im Jahre 1887. Nach den amtlichen Erhebungen bezifferte sich der Werth Ser Berg- wrrksvroduction aus 50567 355 fl. (1080491 fl. mehr als im Vor jahre). der Werth der Hütlenprovuctioa aus 27 204 529 fl. (— 373 349 fl.). An der Bergbauproduction nahmen Theil Böhmen mit 51,15 Procent, Schlesien mit 16,2, Steiermark mit 12,21, Mähren mit 8,3t, Kärnten mit 2,86, Krain m>t 2.28, Galizien mit 2.15, Oberostcrreich mit 1,41 und die übrigen Kronländer mit zu sammen 3,40 Procent. An der Hüttenproduciion betheiliglcn sich Böhmen mit 33,56. Mähren mit 18,22. Steiermark mit 17,47, Kärnten M't 9,29, Schlesien mit 6,88, Krain mit 6,55, N.ederöste» reich mit 4,09, Galizien mit 1,50, Salzburg mit 1,44 und Tyrol mit 0,92 Procent. Die Geiammizakl der in C>sle>thaniea beschäf tigten Brrg- und Hüttenarbeiter betrug 105 025. In den Stein- kohlcnivccken wurden 42 643. iu den Braunkohlenwerken 32 459, in den übrigen Erz- und Mineralwerken 18 564, in den Hütten 11359 Arbeiter beschäftigt. Von dem Gesammlwcrthe dec Berg- baupeoduction entfielen aus die Steinkohlen 22 867 455 sl., auf die Brannkolileu 18 982 566 fl., aus die Erz- und Mmeralwerke 8 717 334 fl.; von dem Wende der Hüttenproducte entfielen 18792 431 fl. aus Roheisen. 3 136 874 fl. ans Silber. 1650 812 fl. au, Blei, 1 291 024 fl. auf Quecksilber, der Rest aus die übrigen Metalle und Hüttenproducte. Von den geförderten Mengen ent- fielen aus Golderz 1633 Meterccnlner, ans Silbererz 133 407, aus Ouecksilbererz 705 200. aus Kupsererz 63 551, aus Eisenerz 8 465 663. aus Bleierz 151 953. ans Zinkerz 200 994, auf sZinnerz 750, aus Graphit 197 961, aus Manganerz 93 108, aus Schwefelerz 75187, auf Braunkohle 115 731725, aus Steinkohle 77 961509 Meter- centner u. s. s. — Im Salinenbetrieb waren 10 283 Arbeiter, darunter 1449 jiigendftche Arbeiter und 1142 Kinder, beschäftigt. Die Productiv» betrug 413 586 Mttercentncr Steinsalz, 1547 373 Metercentner Sudsalz, 533 569 M-tercentner Sccsalz und 339 365 > Meiercciitticr Jndusttialialz im Geiamintwcrthe von 22 277 659 fl. *— Von der) Pariser Börse wird der „Köln. Ztg." aus Paris unterm 14. September geschrieben: Seit zwei Tage» hat sich di? Haftung de» Marktes völlig verändert; es ist eiu ziemlicher Riickiäüag cingetrcten, der wohl in erster Reihe auf die staitgehable Ab,'Greil»,naen Reiervedotirunaen und die Aertkeiluna einer Di»i-1 Zinssuß 'rhöhuiig zurückzusührca ist. Diese hat einen große» Theil .iviair-lvmigen, .nciervcoonrungcn und die ättriyeiiung einer -t-wl- j ^ iimcenchniung. besonders auch die ..'»wachen Hände", zu Ab- wickctuiiqsverläuikn veranlaßt, mit Rücksicht aus die bevorstehende dendc von 5'/. Proc. Vorschlägen. *— Sanct Anna-Brauerei in München. Durch die neue Orienlbaha ist es den bayerischen Brauereien ermöglicht, ihr Pro- duct auch nach der Balkanhalbinscl rc. zu versenden und eS ist die Sankt Anna-Broucrei eine der ersten, welche ihr Bier in Serbien und Bulgarien eingesührt hat, wo sic auch als Hoslieserantin er- uannt wurde. *—Aussig-Teplitzer Eisenbahn. Wie unS von informirtec Seite mitgetheilt wird, hat im lausenden Monate die bisherige überaus lebhafte Bcsörderung von Kohlen aus der Aussig-Teplitzer Eisenbahn nicht nur unverändert angehaltcn, sondern es hat solche noch eine weitere Steigung erfahren. CS darf unter solchen Uin- iändeu auch sür den lausenden Monat auf eine recht günstige Ein- nähme und aus ein weiteres PluS gegen den correspoadirenden Monat deS Vorjahres gerechnet werden. *— Vom Zuckermarkte. Zahlreiche Rohzuckersabriken in Böhmen beabsichtigen die Zuckercampagnc heute zu eröffnen. Wie nun aus den dortigen Jndustricbezirken gemeldet wird, habeu diese Fabriken den Beginn de» Fabriksbetriebes aus einige Wochen hinaus- geschoben, wett sich demfelben mehrere Umstände hinderlich in den Weg stellen, io die Beschaffenheit der Rüben, welche von den letzten Rege» beschädigt wurden, und andere in Folge der großen Feuchtig keit entstandene laudwirlhschastliche Calamitäten. Das Anhalten de» sonnigen Wetters könnte iudeß noch Vieles wieder gut machen. Bor Anfang Oktober dürste schwerlich daS Gros der Fabriken den Betrieb vuigenommen baden, weshalb die Aussichten aus daS Er scheinen der neuen Waare aus dem Markte wieder in die Ferne gerückt erscheinen, während sich jetzt schon seitens des Auslandes die Kauflust zu regen beginnt. Ucber die BctriebSeröffnung der Ralfi- uerie verlautet noch nichts Bestimmtes. Allem Anscheine nach wird dieselbe in diesem Jahre im Allgemeinen verspätet vor sich gcben. Wien, 15. September. Das Vermögen, welcher der heute verstorbene Fürst Jobann Adolf zu Schwarzenberg leinen beiden Erben, dem Fürsten Adolph Joseph Schwarzenberg und der Prinzessin Leopoldine von Waldstein-Wartenberg, hinterftkß, wird ans mehr als 120 Mill. Gulden geschätzt. Der Finanzver- waliung erwächst damit ein Zufluß von etwa anderthalb Millionen Gulden, La die Erbschaslsgebühr ein Procent samnrt einem 25 proc. Zuschläge, demnach e>m:ndci»viertel Procent airsmacht. Der Gebühr unterliegt der gesammte Nachlaß, iomohl das Allod al- als das Fidei- commißverniögcn; der cntsallcndc Betrag ist jedoch aus zchu Jahre zu vcrtheile». *— Dem Börsen-Wochenbericht der „N. Fr. Pr." ent nehmen wir folgende Stellen: Die Direktoren der Bank von Eng land baben sich genölhigt gesehen, ihren Zinsfuß aus 4 Proc. z» erböhcn. die Bank von Frankreich folgt dem Beispiele wicderstrebend. und die Deutsche Rcichsbank wird, obwohl ihre Mittel beule flüssiger sind, als vor cinem Jahre, wird nicht umhin können, gleichfalls zu einer ZinssußerhSduiig zu schreiten. Die Vertheucrung des Gcldstandcs um diese JabreSzeit kann nicht als eine wirldichastftche Abnormität bc- zeichnel werden, aber man sollte doch glauben, daß sie aus die riesigen Engagements der Effecten-Speculatio» lähmend einwirkt. Ein großer Theil der Courjc zeigt davon keine Spur. An der Wiener Vörie zablt die Spekulation bis zu zebn Procent Report, ein theilweijer Bcsitzwechjel vollzieht sich in Folge dessen, ober das Gros der Engagement» bleibt aufrecht, und der Coursiloiid ist nur wenig berührt. Die Reports an der Wiener Börse sind aus etwa huudertbreißig Millionen Gulden an gewachsen, eine Ziffer, welche kaum in dem Jahre vor der Pariser Krise über« troffen worden ist, »»d dieser Betrog fällt umsomehr ins Gewicht, wenn man berücksichtigt, daß ein ansehnlicher Theil der Engagements Actien- werihe betrifft, welche der Epeculation eine» relativ geringeren Capitalauswaad auferlegen. ES ist kaum Aussicht vorhanden, daß der Geldstand in Oesterreich in naher Zeit sich reichlicher gestalte. In den letzten Tagen waren zwar die Wechsel-Einreichungen bei der Oesterreichisch-Ungarischen Bank nicht sehr bedeuiend, wett verschiedene Institute bei niedrigem Zinssätze Reserven angejanimeit h iben, welche sie jetzt gewinnbringend venverlheu. Aber eS hat den Anschein, daß die Notenbank gezwungen sein werde, eine nochmalige Erhöhung threS ZinSsußeS vorzuiiehmcn. Die Bankleiinng scheint etwas un gehalten darüber zu sein, daß ihrer Geschäfts-Politik Mangel an Voraussicht zum Vorwürfe gemacht wurde. Ein kleines Blatt, welches die Anschauungen der Dankleitung wiederzugeben pflegt, betont ini« großer Genugtkuung, cS habe schon anfangs Juli in einer Be sprechung deS Baukausweises aus die unklare Lage und aus die u». gewisse Zukunft deS Geldmarktes hingewiejcn, und d>c Interessenten seien daher rechtzeitig gewarnt geweien. Wir möchten dir Be- sriedigung, welche der journalistische Verfechter der Bankpolitik über seine Voraussicht empfindet, »icht gern durch den Cinwucs beein trächtigen. daß leider nur ein kleiner Theil der Menschheit von ihm und seinen Prophezeiungen Kenntniß hat. Aber die Bankleitung selbst wird wohl das vou ihr inspiririe Blatt gelesen haben, und es ist darum überraichend, daß sie die mahnenden Worte desselben !o ganz in den Wind geschlagen hat. Alle Welt weiß, daß die Noten bank bis gegen Ende August aus offenem Markte zu abnorm niedrigen Sätzen escomptirte. und daS Publicum, welches glaubte, eine Zcttelbank bringe ihr Urtdeil über die Lage teS Geldmarktes in der ZiaSsußpoliiik zum Ausdrucke, wird nun über leinen Irrlhnm aufgeklärt. Wie läßt sich die Thatsache vertreten, daß der Zinsfuß in Oesterreich binnen drei Wochen um volle anderthalb Procent g-< stiegen ist? Muß sich da nicht die Ueberzeugung auidrängen, daß die Bank cS on der nöthiqen Voraussicht sehlen ließ? Der Escomple ans offenem Markte, welcher in seiner jetzigen Ausdehnung und Methode ohnehin sehr ansechlbar ist, niußle rechtzeitig eingeschränkt und da- Publicum mußte aus diese Weise fühlbar aus die bevor stehende Geldtheuerung ausmerkiam geinacht werden. WaS die Chancen der nächsten Zeit betrifft, so setzt man Hoffnungen daraus, daß ein ansehnlicher Betrog der Salinenscheine. deren Umlaut um etwa zwanzig Millionen Gulden größer ist, olS vor einem Jahre, am Ende de» Monal« zur Rückzahlung gelangen werde. Die Schöpfung der 2't,vroc. Salinenlchcioe hat sich als eine vcrsehlte erwiesen; eS soll bisher nvr rin Betrag von wenigen tausend Gulden in solchen Anweisungen investirt worden sei». Bei den Wiener Banken versügt der Finaazmiuister im Augenblicke nur über kleinere Guthaben, und eine Beengung des Geldmärkte« von dieser Sette ist daher nicht zu besürchten. *— Oesterreich,schl-Ungarischee Lloyd. Die Verwaltung beabsichtigt, bei Sendungen, welche mit Nachnahme der Frachtgcbühr erfolge», «ine Provision vou 2 Prot, einzuheben. L« hat sich ans de» Lftne» de« Lvyd, mit »n««hme jener de» indische» Dienste«. Halbmonats-Abwickclnng und namentlich auf die dann kommende Monats-Abw ckcluiig, deren Verlaus man aus Grund des anziehen de» Geldmarktes mit einiger Besorgn.ß enlgegeusieht. Die Anleihe- Frag- beschäftigt die Börse mehr und mehr; das Ministerium halt zwar mit seine» Absichien hinter dem Berge, doch nimmt man on, daß es einer Anleihe nicht abgeneigt sei snnd nur aus Rück sichten aus die dcvorstchendcn Wablen nicht selbst drn Anstoß dazu geben, sondern dies dem Budget - Ausschüsse überlassen wolle, dessen Mehrheit, der Vorsitzende Rouvicc an dec Sp tze, sür die Ausnahme einer Anleihe von 1'/, Milliarden im Jahre 1889 sei. Für morgen ist die Ankunst des Herrn Sack. Direktors der Petersburger Escompte-Bank, angezeigt, dec aus seiner Reise auch Berlin und Amsterdam berührte und dessen Hierherkunst man mit russischen Anlcihegerüchtcn in Verbindung bringt. Ebenso erwartet man von Wien Blum Pascha, der angeblich hier und in London die Verhandlungen betreffs der cgyptischen UmwandelungS- Anleihe betreiben soll, ron der man glaubt, daß sie bis längstens November an de» Markt gelangen werde. Der Beschluß in Bezug aus die Nichtbethciligung der unbcgebcncn Panama-Loose bei de» Gewinuzichungen scheint den Verlaus der noch rückständigen Stücke günstig zu beeinflusse»; die Gesellschaft rrhält dadurch weuigstens vorläusig'wieder ei»ige vcrsügbarc Geldmittel. Kupscrwcrihe zeigen eine sehr gute Haltung; die Sociütö LeS Mö aux erscheint augenblicklich als u.ibeschräiikte Herrin des Kuvsermarktes. Der Crödit Lyonnais soll bei der Zahlungseiustellung des Hauses Maichaud L stts» das infolge übermäßiger Spekulationen in Kaffee gefallen ist, mit über 200 VOO Frcs. beihciftgt sein Bon den großen Bahnen haben bis zum 2. September eingenommen: Lyon 283 300000 Frcs. (gegen gleichzeitig 1887 -j-4,5 Millionen Francs), Nord 107 009 000 Frcs. (-i- 2.2 Millionen), Oucsl 86 500 000 Frcs. (—0.7 Mill ), Orleans 100 560000 Frcs. (— 0 8 Mill.), Est 84100 003 Fers. (Z- 0.1 Millionen), Midi 51100000 Frcs. (— 1,4 Millionen). V In Rumänien, welches eine Beeinträchtigung der Rentabilität seincc Eisenbahnen Lurch die neue» Ocientlinien befürchtet, be schäftigt man sich gegenwärtig viel mit der Frage, welche Vorkehrungen ccgcn diese Gcjahr zu treffen wären. Als Maßnahmen, welche die Prospeittat der rumänischen Bahnlinien zu sicher» geeignet sind, werden der nähere Anschluß der letzteren an das österreichisch - un- garische Bahnnctz durch Herstellung einer Verbindungsbahn über den Rotenturmpaß nach Hcrmannstadt, der 'Ausbau des Häsens von Konstauza und iusbejondere der Bau einer Brücke über bi: Dunau bezeichnet. Letzterer wird all jene Uebelslände be seitigen, weiche die Umladungen mit sich bringen und bisher dem Durchgangsverkehr durch Rumänic» im Wege standen. Den Unter schied i» der Länge via Biigrao und via Bukarest - Kvnstantmopcl, von Wien oder Berlin aus gerechnet, gedenkt Rumänien durch Redncirung der Eijenbahmarife mcit zu machen, wozu noch die Bor theile dcS billigere» Frachtsatzes zu Wasser zwischen Konstanza und Konstantinopcl kommen. Eine Verminderung der Einnahmen der rumanUchen Eisenbahnen durch Herabsetzung der Transporttarise glaubt man nicht besürchten zu müssen. *— Vom englischen Geldmärkte. Zu der Herausietzung der englischen Bankralc von 3 aus 4 Proc. bemerkt der „Economch welcher schon seit längerer Zeit eine Erhöhung in Aussicht gestellt hatte, daß dieselbe doch früher gekcmmen sei als vielsach erwartet worden. Den Anlaß dazu habe die mehrerwähnic Entnahme der 600000 Lstrl. Banknoten durch Baring Brothers zur Ausfuhr nach Rußland gegeben. Gleichviel, weiche Verwendung diese Noten dort finden, jo müsse doch die Bank den Export von Banknote» sür ihre Disconlopoliiik ebenso aussasjcn wie den Exvort von Gold aus der Bank, da aus Grund der Noten jeden Tag Gold von ihr qesordert werden kann. Ob nun der erhöhte DiScontiatz die Bank gehörig ickmtzen wird, muß abgewartet werden. Der noch in Aussicht stehende weitere Goldbegehr sür Buencs-AyreS werde weiter bei der Bank von Frankreich zu befriedigen sein, da diese der Discout-Er Höhung prompt nachgesolgt ist. noch bei der Reichsbank, welche vielleicht ihren Satz erhöhen wird, so daß die etwaige Nachträge sich wiederum nach England wenden muß. Dort dürfte sie aber auS dem demnächst onkommenden Zuflüsse von Australien sich be jriedigen können, und da auch die russische Operation als eine Aus nahme ausgesaßi werden muß, so glaubt das Blatt, Laß die Er l öhung aus 4 Proc. sür die gegenwärtige» Ersordcrnisje genügen werde, besonders da der offene Markt sich ziemlich nahe an dem Banksätze hält. F Die europäischen Länder haben sSmmtlich eine ge ringere Ernte gemacht, als in den letzlen Jahren. Der Londoner . Ecenomist" schätzt die Wcizenernte sür Eurova um 2l Millionen Quarter- geringer als im vorigen Jahre, nämlich aus 137 Millionen Quarters gegen 158 Millionen in 1887. Verhältu>b>näß>g noch größer ist der Nasjall a» Roggen. Die erste Wirkung der geringeren europäischen Ernte ist ein Steigen dec Merreidepreisc geweien. Für August war der Durchschnitt der preußischen Marktorte: Weizen 174. Roggen 135 per Wisvel, während der IulidurchlchnitlSpreiS 169 resp. 123 gewesen war. Berlin notirte im August als Durchschnittspreis 175 sür Weizen und 132 sür Roggen: in den letzten Tagen stand ja doch der Kündigungspreis der Berliner Börse wesentlich höher, nämlich 187 resp. 161 Die That- sache steht also sest, daß die Getreidepreise angezogen haben und gleichzeitig werden erdeblich« Steigerungen deS ArodpreiseS aus verschiedenen Orten gemeldet. Die schoy- zvllneriiche Tenlsche vollSwirthjchaslliche Correspondenz" be klagt sich nun darüber, daß die dentichen Freihändler nicht über drn Eintritt einer besseren Prei«coajunctur sür unsere seil Jahren notbleidend« Landwirihschast »rsreut sind, und wirst ihnen vor. daß sie mit dem Hinweise aus die Bertheuerung des BrodcS Stinimung geqc» die Gelreidrzölle machen. Nach ihrer Behauptung hat die Liasühruag und Erhöhung der Gelreidezülle keinerlei Einfluß aus die Getreidepreise iu Deutschland gehabt, daSSinteu der Getreidepreise nicht verhindert »ad eine Preissteigerung nicht bewirkt. Wenn die Getreidepreise jetzt dauernd steigen, meint sie, so sei eben die schlechte Ernte und nicht Lrr Getreidesoll die Uriache. Ebenso sei e« mit de» Brod- preiseu, di« nach ihrer Behauptung ebenfalls von den Getreide- zöllen »icht berührt werden. Die Hartnäckigkeit, mit welcher die „D. v. L." an der durch jede« Vergleich mit drn Preise» de» Ge treide« im >a»londe widerlegten Fiction sefthält, daß die Getreide- zöllr sür di« Preisbildung gleichgiltig sind, wird unr überboten durch die Dreistigkeit der Fordern»-, daß man sich über die Perthenernag de« Getreide« d«ch «ine nnz»»iche,d« Ernte kr«»«> soll. Der Umstand, daß im Terminhaudel io Kupser lediglich Chllikupser in Barren (ChilebarS) lieferbar ist, Hot die Wir kung gehabt, daß nach amtlichen Angaben in dem ersten Trimester 18e>8 die Kupserminen in Chili 12 04l Tonnen im Werthe von 51538;-«! Z gegen 8842 Tonnen im Werthe von 2058 290 tz im gleiche» Zeitraum des Vorjahrs geliefert haben. Auch im Mai 1888 ist die Production um etwa 33'/, Proc. stärker, als im Mai 1887 gewesen. Bei solcher Prodnctionsvermehrung erklärt sich leicht die Steigerung der Kupserbestände von 2l5 000 aus 285000 Tonnen. Theilwcise steht allerdings die ProduclionSoermehrung lediglich auf dem Papiere der Prospecte. welche zur Ansbeittunq deS Minenspecu- lationsficberS erschienen sind. Die starke Vermehrung der Bestände von Chilibarren hat die Wirkung gehabt, daß da» unter der Leitung der ,Soci«tü deS nietaux" arbeitende Pariser Kilplersyudicat sich bereit erklären soll, Chilibarreo mit 78'/, zu verkaufen, wenn die Abnehmer Garantie leisten, daß daS Kupfer wirklich zur Verarbei tung kommt, also der Ankauf den Markt entlastet. *— Boumwollspinaerei in England. AuS London, 12. d. M„ wird der „Frks. Zig." geschrieben: „In einer gestern ab- gehaltenen Comitösitznng der United Cotton Spinners' Association kam man überein, einen Versuch zu allgemeiner ProduclionSein- schränkung sür die nächsten 4 Wochen zu machen. Falls die Besitzer von zwei Dritteln der vorhandenen Spindeln dem Vorschlag zu- timmen, soll während deS genannten Zeitraumes nur Halde Zeit gearbeitet werden. Das Projekt bezieht sich indeß ausschließlich auf Spindeln, welche amerikanische Baumwolle verarbeiieo." 1VDL. Netv-Nork, 15. September. Der Werth der tu der ver gangenen Woche einge führten Maaren betrug 7326463A. davon sür Stoffe 2 859 497 tz. Der Werth der Einfuhr in der Vorwoche beirug 5 308 314 davon sür Stoffe 2 509 370 K. *— Obstzucht ond Obsthandel in Calisoroien. Nach dem neuesten (September-) Heste de» „HandelSarchivS" ist die Obste, zuckt und der Obsthandel Calisornien» »n riesigem Aufschwünge be griffe». Im Monat August, dem hauptsächlichsten Obst-Monat,' wurden angeblich auSgesührt (in Pfund): iS« 1887 frische-Obst . . 5 368 300 11577 400 gedörrtes Obst. >. 240 100 2 364 200 präservirteS Obst. 4 653 800 10021800 zusammen 10 262 200 23 963 400 Der Obsthandel hätte sich danach in einem Jahre weit mehr al« ver doppelt. und der Gesammtwerth dieser Ausfuhr beirage 8 361 000 K Tomaten. Aprikose» und Birnen scheinen den Haupttheil der Erzeu gung zu bilden. 75 Procent der Aussuhr gehen nach Großbritannien der nächstgroße Posten nach Australien. Auch Deutschland empfing im Vorjahre schon 134 Kisten Präserven (ä 24 Büchsen) im W'rlhe von 689 tz. Technisches. *—Die Vermehrung der Reibung zwischen den Loco- motivrädern und den Schienen rc., bczw. Steigerung der Zugkraft durch Elcktricität. Nach „Dingler'S Polyt. Journal" liegen über diesen Gegenstand neuere Untersuchungen von Elias E. Ries vor. Schon Edison hatte vor Jahren gezeigt, daß zur Erhöhung der Reibung an einem rollenden Körper unmittelbar die Eicktricität benutzt werden kann. Ries verwerthet die Eleklricität entweder unmittelbar oder den durch sie erregten Magnetismus. Im ersten Falle konnte da» Anhaften der Räder an den Schienen um 50 bis 100 Proc. gesteigert werden, indem durch Erwärmung eine Veränderung der Molecularbeschaffenheit des Metalls veranlaßt wird. Um eine elektromagnetische Wirkung zu erzielen, umwickelt Ries die Achsen mit Draht und sendet einen schwachen Strom durch. Die Zugkraft könne dadurch um circa 200 Proc. erhöht werden. Für die Bremsung auf demselben Wege werden auch die Eisen stangen der Bremsklötze mit Drahtrollen versehen und für gewöhn- lich ein Stroin in derselben Richtung wie bei den Achsen durchge- chickt. Soll nun gebremst werden, so dreht man die Stromrichtung um, und jetzt ziehen die Näder die Klötze an, die sie bei gleichge richtetem Strome abgestoßen haben. D. Knetbares Metall. Ein englischer Chemiker, NameuS Thomson, hat, wie Fachzcitungen berichten, eine Metallzusammen- setzung erfunden, welche alle bisherigen Legirungcn weit übertrifft und möglicher Weise eine große Umwälzung in vielen Zweigen der Technik Hervorrufen wird. Das neue Metall besitzt die Eigenschaft, sich bei einer Erwärmung von 175 ° 6. beliebig sonnen bczw. kneten z» lassen, wodurch das kostspielige Schmelzen und Gießen deS Mctallcs überflüssig gemacht wird und das Schmieden bezw. Formen eine wesentliche Veränderung erfährt. Eine zweite wichtige Eige». schaft des Mctallcs ist, daß mau ihm beliebige Härtegrade geben kann, was dnrch Behandlung mit einer besonderen ihrer Zusammen- sctznng »ach von dem Erfinder noch geheim gehaltenen Säure zu er- reichen ist. — Wenn daS neue Metall dabei billig ist, wird dasselbe eine große Verbreitung finden. Mittheilungen überObst- undGartenbau. Herausgegeben vom LandeS-Obstbau-Bereiu. Neber die beste Aufbewahrung deS Winterobstes. (Nachdruck verboten.) Je später daS Obst iu möglichster Frische und Gesundheit aus den Markt gebracht wird, desto mehr wächst der Werth desselben, insbesondere sür den Händler. Aber auch der Obstzüchter, welcher geringere Mengen für den eigenen Bedarf ausbewahrt, wünscht sich am Genüsse derselben nach und nach und aus recht lange Zeit hinaus zu laben. Es handelt sich also darum, den Reiseproceß, den die Kernfrüchte auf dem Lager dnrchzumachen haben, möglichst zu ver langsamen. Die Ersaheung Kat gelehrt, daß Licht und Wärme die Lagerreise beschleunigen; darum eigne» sich am beste» dunkle Räume mit möglichst niederen und gleichmäßigen Temperaturen, auch hat man mit Bortheil besonders conftruirte EiSschränke, ja sogar hierzu eigens eingerichtete EiShäuser gebaut. Doch wird die Verwendung der Kellerräume trotz der höheren Temperatur wohl noch lange Zeit im Vordergründe stehen. Außer gleichmäßiger, niedriger Licht- uud Wärmemenge kommen aber hierbei noch weiter folgende Fragen in Betracht: Ist scuchte oder trockene Lust der Lagerräume zu empfehlen? Hallen sich Acpsel ohne Stiel oder mit Stiel besser? Halten sich weniger gefärbte Früchte oder solche, die stark geröihct auss Lager komme», länger und frischer? Hat die Wachsich'ckt des ApielS Bedeutung sür die Haltbarkeit der Frucht,? Um bei größeren Mengen, aber bei geringem Raume die Berührung der übereinoridergelagerten Früchte zu vermeide», kann die» geschehen durch Einlegen in Sand, Häcksel oder durch Einwickelu in Seiden papier. Welche Art der Jsolirung ist die beste? Wie verhält eS sich mit Früchten, welche durch Ausschlagen verletzt oder gedrückt waren? Aus alle diese Fragen geben uns die mit großer Sorgsalt und Wissenschaftlichkeit vorgcuommenen Ver suche deS Herrn vr. Soraucr in Proskau, deren Resultate in aenau geführten Tabellen verzeichnet sind, folgende Antworten: Das Nbbrechen des Stieles bei der Ernle erweist sich mindestens als nicht schädlich bei der Aufbewahrung, da die mit Stiel versehenen Exemplare mehr verdunstete» und gegen Fäulniß sich auch nicht bester hielten. — Die unreifer eingebrachten (grünen) Exemplare verdunste» mehr als die rciser und gcsärbtcr vom Baume ab- genommenen Früchte. — Früchte mit wachsarmer Oberhaut ver dunste» mehr, als solche mit stärkerer Wachsschicht. — Im trocknen Zimmer ist die Aufbewahrung in Seidcnpapier gut, aber im feuchten Keller begünstigt sie die Schimmelvegetation. DaS Einwickeln der Früchte ist demnach nur in sehr trockenen AusbewahrungSräumen günstig, im Keller nicht. — Durch die künstlich kcrvorgerusene größere Trocken heit der Kelleiluit ist ein Vortheil nicht zu erzielen. Allerdings ist die Cchimmelbildung in den späteren Monaten der Aufbewahrung keine so allgemeine, wie in der mit Feuchtigkeit gesättigten Lust; da- für ober schrumpsen die Exemplare mehr und durchlaufen schneller die Reisestadiea, schmecken also in den späteren Monaten weniger süß uud faulen in einem größeren Procentsatze. — Gegenüber der von der Praxi» gerühmten vortheilhasten Lagerung der Acpsel aus Stroh zeigt sich), daß das Einichichten in Häckerling weniger kmpfehlenswerih ist. Zwar halten sich alle Früchte, ohne Verlust an Fäulniß z» erleiden, ober sie schrumpsen leichter, als die frei im Keller liegenden Exemplare; ihre Verdunstung ist größer, als die stärkste der frei ans der Stellage liegenden und ihr Geruch ist für einige Zeit unangenehm dumpfig. Dagegen erweist sich im Keller die Auibrwahrung im lustirocknen Sonde als die günstigste. Die Früchte behalten bis zum Sommer hinein rin ungemein frische- Ansehen. Ihr Wasjerverlust beträgt nur etwa die Hälfte von dem der frei aus der Stellage deS Keller» befindlichen Exemplare und sie halten sich säst ganz srei von Schim- melbitduug; nur an verletzten Stellen sängt die Fäulniß an. — Die Erfahrung lehrt, daß gleich große Exemplare sehr verschiedene Ber- dunstang zeigen and umgekehrt, daß in Bezog aus Größe sehr ver- schiedene Aeplek dieselbe absolute verdunstungSgröße haben. Daraus ist ersichtlich, daß die Verdunstung kein rein mechanischer Act ist, sondern von de» LebculvorgSngea in ber Frucht beeinstußi wird, die in ver- ichiedcne, Sorten sich in verschiedenem Maße vollziehen. Unter den Faktoren, die physiologisch und mechanisch aus die Verdunstung mofi- gedead wirken, ist in erster Linie die Temperatur zu neunen. Die VerdunstungSgröße fällt und steigt mit der Temperatur. Bei der Aufbewahrung de« Obste« im trockenen, warme» Zimmer ergiebt sich, daß hier die in Seidenpapirr einaewickelten sich frischer haue», al« dt« t, Semd a»sb«»»hrtr,. De« denjenigen ^ n. »et I i
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