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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-18
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1888
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Zweite Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ Air. Dienstag den 18. September 1888. 82. Jahrgang. vcr gute voctor. Erzählung von I. Isenbeck. Nachdruck «crdelen. (Fortsetzung.) Bon bem kleinen Häuschen bewegte sich am Nachmittag desselben Tages der Trauerzug nach dem Friedhof, der am Abhange des BergcS liegt, aus dessen Spitze sich der Thurm der SeverinSkirche erbebt. Wie ei» mahnender Finger weist die schlanke Steinpyramidc nach oben, und daS aus ihrer Höhe im Sonnenlicht funkelnde Kreuz ist wie ein Zeichen kcs SiegeS und de- Frieden-. dessen sich die Schläfer da unten nach langem Kampfe erfreue». Der einfache Sarg, in den man die Verstorbene zur letzten Ruhe gebettet, schwankte auf den Schultern feiner vier Träger. Die Männer hatten eS eilig und kamen in ein immer schnelleres Tempo; es war nur eine arme Frau, die sie zu Grabe trugen. Die feierlichen, abgemessenen Schritte, die wie in Trauer gebeugten Köpfe, die ernsten Mieuen, Alle« da» war nach alter Geschäft-Praxis nur ein Requisit bei der Beerdigung eines Reichen. Zu Sechsen scheinen diese Art Leute schwerer an einem Sarg zu trage», als zu Bieren. Auch die fuchsig rothen Hüte, von denen zerknüllte, an den Enden auSgesaferle Florbänder hcrabhingen, bewiesen, daß diese Handlanger deS Charon ibrc Ächtung dem Verstorbenen gegenüber nur nack der Höbe deS Odolos bemessen, mit dem die Hinterbliebenen sie erkaufen können. Auch der Geistliche, der binler dem Sarge herschritt, dachte wohl ähnlich wie die Träger; fein Gesicht halte ganz den Ausdruck eine- Menschen, der eine unbequeme Pflicht erfüllen muß. von deren Nutzen er selbst nicht überzeugt ist. Wenn seine Augen über die Weingärten an de» Abhängen der Hügel schweiften, so flog es wie ein Lächeln der Be friedigung über seine Züge; die Aussichten für den Heurige» waren gute. Der Sarg war in daS offene Grab gesenkt, in geschäfts mäßigem Tone hatte der Geistliche die »ach der Agende vor- geschncbenen Worte gesprochen und eine Rede begonnen, die er für Leichenbegängnisse vierten NangeS ein für allemal memorirt hatte. Bon seinen Zuhörer» schien keiner iür diese Rede mehr Interest« zu haben, als der Sprecher selbst eS hatte. Die vier Träger hatten dieselbe seit Jahren schon oft genug gehört. Len den fünf Leidtragenden war jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Ter blinke Hanö hatte seine glanzlosen Augen fest auf ein Gebüsch geheftet, aus bem der melodische Schlag einer Amsel herübertöntc; dem Knaben, besten Gehör durch den Verlust de» Sehvermögens sensitiver, feinfühlender geworden war. bäuchte der Gesang de- Bvgelö ergreifender, als da» schnarrende Organ deS NachinittagS- predigerS. Die kleine Lene sah gespannt in LaS Grab, das dunkel und schaurig vor ihr aufgähnte; die Schrecken des Todes, der Schmerz um die Mutter, die allein in dem engen Kasten da unten weiterschlasen sollte, traten zurück vor der Frage. waS jetzt noch geschehen werde, vor Verwunderung über daS Ungewohnte und Unerklärliche. In dem schwarzen Kleide kam sich das Kind selbst wie eine Fremde vor. Der Doctor Wilken batte nur für die beiden Kinder Augen. Einer seiner langen Arme war immer in Bewegung; bald streckte er ihn ouS, als ob er fürchte, eine» der Kinder könne noch einen Schritt vorwärts thun, und er müsse eS von dem Sturz in die Grube zurückhalten, bald wieder fuhr er über die semmel blonden Borsten auf feinem Schädel, als ob er dieselben gerade heule zwingen müsse, sich zu einer Frisur zu gewöhnen. Dabei zuckle eS aus seinem Gesicht, wie wenn er den Ausbruch verhaltenen Ingrimms gewaltsam zurückdiänge. Gronau stand neben dem Doctor; er that nichts, WaS ihm de» Anschein geben konnte, als ob er an der Feierlichkeit irgendwie theilnrhme. er sah nur Marie. In dem Trauer kleide erschien ihm da» junge Mädchen »och schöner als an dem Tage, da er eS zuerst gesehen. Die marmorne Bläste de» Gesichts wurde durch die schwarzen HalsrüsLen und den Krcppschleier, der Hut und Haar verhüllte, »och mehr hervor- gehoben. Die thräncnlose» Augen starrten in die Weile, aber nichts von Dem. waS sie sahen, übermittelte sich dem Bewußtsein; alle Sinne hatten ihr Vermögen nach innen concenlrirt, aber alles Denken konnte doch daS ChaoS nicht bewältigen, zu dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zu kunft in Hir» und Herz mischten. Wie versteinert war ka- GesiLt des jungen Mädchens, wie die krystallcne Decke, unter k.ct zur Winterszeit brausend und donnernd die schwarzen uuergrüiivlichen Flulhen emcS Stromes dahinrollen. Wie ein Lichlblitz durchzuckte eü plötzlich den Maler; eS war ihm. als habe er lange Zeit im Dunkeln tappend nach einem verlorenen Gegenstand gesucht, den er nun bei einem unerwarteten Aufleuchten vor sich liegen sah. Worüber er sich den Kops zerbrochen und das Gehirn zermartert batte, die Frage, an wen ihn daS Gesicht der Gräfin Wolsseck erinnerte, sie war gelöst. Die Aehnlichkeit de» jungen Mädchens mit der alten Dame scappirte ihn förmlich; jetzt, wo jenes, wie diese, in ein schwarzes Gewand gekleidet war, glaubte Gronau, daS lebendig gewordene Jugendbilb der alten Dame vor sich zu sehen. Marie halte denselben Ge« sichlSschnitt; Augen, Nase, der strenge stolze Zug um de» Mund, selbst die Linien deS ganzen Körpers waren wie vo» der Natur Hochgebildet. Seine Blicke in daS seitwärts ge, wandte Antlitz de- Mädchen» wurden immer prüfender, er machte sich den Kops, der sich scharf umrisjen in der klaren Sommerlust abhob. zum Studium; wie ein in das Weibliche traiisponirtes Modell zu dem angesangenen Gemälde, da» aus der Staffelei in dem rothen Salon de» alten HauseS stand, kam er ihm vor. WaS er in den Lichtbildern und in der Bleistiftzeichnung vergeben» gesucht, den Geist, den Charakter, da» Individuelle, da» trat ihm hier packend, in der höchsten Potenz de» AuSdrucke». entgegen. Erst daS laute Amen de» Geistliche» erinnerte Gronau wieder daran, wo er sich befand. Polternd fielen die ersten Schollen Erde aus den Sarg. Mit diesen dumpfen Tönen, die für jeden Menschen eine gewisse beängstigende, ernst stimmende Wirkung haben, mischte sich ein leiser Ausschrei Marien», ein halb unterdrücktes Schluchzen der kleinen Lene Während sich daS Grab weiter füllte, entfernte sich der Geistliche, nachdem er sich mit einigen Trostworten an Marie und die Kleinen gewandt und der ersteren ihre Pflichten klar zu machen versucht hatte. Auch dem Maler wurde ein Druck von der seucbtkalten Hand de» Prediger« zu Tbeil: in dem Eifer, sein Geschäft zu Ende zu bringe», hielt der Mann im Tatar den Schwarzbärtigen für einen Verwandten der Beerdigten. von einem der halb eingesunkenen Hügel erhob sich ein altes Mütterchen- auf einen Stock sich stützend, wankte bi« Alte zitternd auf da» Grab zu und warf drei Hände doll Erde hinein. „Eine gute, eine liebe Fra» war da»", murmelte sie dabei, »der unser Herrgott schon ein Plätzchen in seinem Himmel bereitet haben wird! Ost genug hat sie ihren letzten Bissen Brot mit den Armen grtbeilt, wenn die Reichen hart und kalt waren!" Der Doctor Wilken versucht« e». seinem Gesicht den bär beißigsten Ausdruck zu geben, um seine Rührung zu verbergen, die über jh, kam, als er diese Worte hörte. „Dos ist «ine schönere Grabrede, als der ganze Sermon ves Priesters!" flüsterte er Gronau zu und gab ihm dabei einen derbkn Stoß in die Seite. „Es war aber auch nur sin Nachmittagsdredigrr. Der alt« Stadtpsarrer ist krank, d« hält, «s^eA», gemacht!" sägt« «» erklärend Hinzu. Als . die Beiden mit den verwaisten Kindern den Friedhof verließe», konnte der Mater die Frage an den Doctor nicht unterdrücken, ob dieser sich deS Gesichte« der Gräfin entsinne. ..Nein!" antwortete Wilken kurz und abstoßend. „Bleibe mir überhaupt mit Deiner Gräfin vom Leibe, habe jetzt an wichtigere Dinge zu denken, al» an eine solche hochadlige Visage. V. Capitel. Doctor Erich Wilken war in wahrhaft ausopjernder Weise daraus bedacht, daß sich seine jungen Hausgenossen bei ihm einlebten. Bei den beiden Kleine» überwog der Reiz de« Neuen bald allen Schmerz und Kummer, dessen Stachel in. kindliche Gemüther nicht ties eindringt. Täglich machte der Arzt mit dem blinden HanS und der Lcne einen Spazier gang; bei dem heiteren kindliche» Geplauder der beiden Ge schwister schien auch der kleine Herr alle seine Sorgen und seinen Aerger zu vergessen, er lachte und scherzte mit ihnen, ging mit unermüdlicher Geduld aus ibre Wünsche ein und suchte aus jede nur mögliche Art den Geist und den Körper derselben zu bilden. Mit der ältesten Schwester, der Marie, sah man ihn nie zusammen. Diese hatte fick, aus eine Andeutung deS DoctorS bin, ganz der Führung dc» kleinen HauSbalteS angenommen. Mit Hilfe einer alte» Magd, die schon lange Jahre in Wil- ken's Dienste» stand, war sie von srüb bi» spät thätig. ui» ibre Pflichten zu erfüllen. Dabei beseelte sie nur der eine Wunsch, wie eme Mutter für den Doctor und für die beiden Kinder sorgen zu können, um so diesen die Verstorbene zu er setzen, jenem einen Thcil ihrer Schuld abzulragen. Wenn sie sah, daß Wilken'» Augen beim Eintritt in seine Wohnung ausleuchtelcn, weil er irgend ei» Möbelstück, da» schon seinem Vater aedicnt batte, in ernkulrtcm Glanze blinkend bemerkte, wen» ihm die Speisen mundete», wenn er darüber scherzte, wie oft ibm sonst da» Fehlen von Knöpfen oder Löcher in den Strümpfen die Laune verdorben, dann zog ei» Gefühl de» SlolzeS in ihre Biust ei», da» sic früher nie gekannt hatte. Sie sagte sich mit B sriedigung, daß sie nicht unver dientes Gnadenbrcv esse, sondern den Lebensunterhalt durch ihrer Hände Arbeit verdiene. Zwei Räume seiner Wohnung halte Willen für die drei Waisen bestimmt und in dieselben den HanSralh schassen lasten, der die einzige Hinterlassenschaft der Wittwe Müller bildete. Hier hielt sich Marie ans. wenn ihre mirthschaft- liche» Arbeiten beendet waren, und nähte und flickte »och, wenn alle Anderen längst schliefe». Ihre einzige Erholung war ein Gang nach dem Friedhof, ein Besuch deS Grabe» der thcueren Verstorbene», in der sie immer noch die eigene leibliche Müller betrauerte. Die letzten Worte der Sterbende» chien Marie ganz vergessen zu haben. Der Doctor schien auch nicht mehr daran zu denken, wa» ihm die Wittwe Müller mit ihrem letzten Atb-mzuge über Marien» Geburt gesagt batte, in dem von ihr bezeichncte» Schrank hatte er ei» Bündel Briese unk vergilbtes Papier gesunden, dieselben auf- merssai» durchgelese» und dann kopsschüttelnd in da» tiefste und verborgenste Fach seines Schreibtisches gelegt. Er sprach mil Marie über den Inhalt nicht und erhob auch keinen Widerspruch, als ihm gerichtlich die Vormundschast über diese, a>8 die unmündige Tochter der verstorbene» Wittwe Müller, und über ihre beite» Geschwister übertragen wurde. Von der Klatschsucht der Malfelder hatte der Doctor nicht zu und auf alle Ideen bereitwilligst einging. Nur Ein» litt er nicht, daß über Abwesende schlecht gesprochen wurde. Das war in de» Augen der Malfelder ein großer Fehler, ein säst ebenso großer wie der. daß der Maler jede Einladung rund weg ablehntc und keine Frage in Bezug aus die Gräfin oder de» Doctor Wille» beantwortete. Und dock hätte ihn Jeder so gern atS HauSsicunv gewonnen, da die Frauen, alt und jung, für den inierestanten schwarzbärlige» Künstler schwärm ten, ihren Männern auch wohl da» sündhafte Kneipen ganz verziehen haben wurden, wenn sie ihnen den Versührer nur einmal in Person vorgeslcllt hätten. Kurz und gut, Fritz Gronau spielte !m „Stern" die erste Rolle und stand dort mit allen HauSgenost.'N und Gästen aus dom besten Fuße. Al» ihn Syndikus Blomeyer einmal über den Zweck und die Dauer seine» AnsenthalteS in Maiseld auSsragcn wollte, antwortete er mil der Erzählung einer neuen Anekdote. Blomeyer mußte lachen, daß ibm die Augen thränte», und sah dan» mit Erstaunen, daß Gronau ibi» entschlüpft war. A»S de» Maler» Munde batte noch Keiner ei» Wort über die Gräfin gehört, und sei» Schweige» machte ihn um so interessanter, eS umwob anck ihn mil dem gc- heiiuiiißvollcn Nimbus, der die Gräfin Wolsseck umhüllte. leiden; da» Interesse aller Basen und Gevattern war durch die wichtigen Neuigkeiten über die Gräfin WolsSeck und ibre bürgermeislcrlichen Verwandten vollkommen absorbirt. Und wen» gar Jemand da» Gesprächsthema aus de» Doctor bringen, die Aeiikerungen in seinem Hause bespreche» wellte, so fand er kaum einen geduldige» Zuhörer. Man lächle wohl über die neue Marotte dc» gnlmüihigeil ManncS, der fick eine solche Last aufgeladen, um hernach Undank zu ernten, aber keiner wagte eS, eine Verdächtigung laut werde» zu laste» oder gar seiner Handlungsweise selbstsüchtige, unlauiere Motive >» Bezug aus die schöne Marie uiilerzulegcn. Der Letzteren gönnten nur Wenige daö Glück, daS ihr so uner wartet zu Thcil geworben. „Nun wird die Person noch hoch- mülbiger werden", hieß e». Wenn die Maiselder aber auch noch so viel über ihn ge klatscht und geredet hätten, zu den Ohren des Doctor» würde dock nicht viel davon gekommen sein. In den „Stern" ging er nur »och selten, de» Abend» gar nicht mehr. „Ich will e» auch mal versuche», wie einem Hausvater zu Mulde ist, der nack de» TagcS Last und H tze mil den Seinen bei sammen sitzt", sagte er zu Gronau, al- dieser sich darüber beklagte, daß er ihn nie mebr beim Abendschoppe» treffe. „Wen» Du nickt mehr in Maiseld bist, mache ich mit dem WirlhShauSleben überhaupt ein Ende." Je mehr sich Wilken von allem Verkehr zurückzog, um so bekannter wurde Gronau mit den Maiselder»; er mar daraus angewiesen, seine Abende im „Stern" zuzubringc», der Doctor hatte ihn nie zu einem Besuch in seinem Hause aus- gesorbert. Dem lebenslustigen jungen Manne sagte auch eine Unterhaltung mit dem Freunde in Gegenwart der Kinder nicht zu; daß Marie an einer solche» nie theilnahm, wußte er. Im Stillen lackte er wohl über die steifleinene Art Erick'S, aber er ließ nie einen« Gedanke» Raum, der seine Verehrung, seine Freundschaft für den wunderliche» kleinen Herrn beeinträchtigen konnte. Es schien säst, als ob die Runde a» dem Stammtisch des „Rothen Stern", welcher der Maler nun als stimmfäbigeS. anerkanntcS Mitglied a»- gehörie, durch de» Ncophyteu an Heiterkeit und Frohsinn ge wonnen habe. Mit Gronau war ein neue« Element in diesen Kreis von vertrockneten Spießbürgern gekommen, die bei seinen Schnurren und Anekdoten austhauten, wie eine vo» Sck»ee bedeckte Fläche i» der Märzsonne. Der Maler selbst sanv »ach »»d nach inniges Bi Hagen daran, die Kleinstädter wie eine Schaar von Wilden behandeln zu können, denen er die tollsten Geschichle» aufbaud. die er nach Gefalle» dnpirtc. Die Ab'S und Ob's deS Erstaunen» seiner verwunderten Zuhörer waren für ihn immer eine neu? Aussorderung, ihre Leichtgläubigkeit noch kräftiger auf die Probe zu stellen. Wenn der behäbige, ewig schmunzelnde Wirlh seinem Gast gegen Mitternacht die Treppe hiuausleucklete, so sagte er wobl: „Heule haben Sie's aber hall zu toll getrieben, Herr Prosestor! Gott soll .nir'n Tbaler schenken, wenn ich nur die Hälste von Dem glaube, wa« Sie erzählt haben!' „Halten Sie mich für einen Aufschneider und Lügner?" hatte Gronau einmal mit gut gespielter Entrüstung daraus erwidert. „Morgen Abend rede ich kein Wort!" „Gott soll mir — nein, ick werde einem Armen einen Tbaler schenken", fiel der Skernwirlb. seine LieblingSphrase abändernv, ängstlich ein. „Aber erzählen Sie. erzählen Sie meinelwegen, daß ein richtiger Maler zum F,übstück lebendige Kinder verspeisen und ein Maß Terpentinöl statt Wein daz» trinken mutz — aber erzählen Sie nur! Die andcre» Herren würden sonst ja einschlasen, oder um acht Ndr schon wieder an den Heimweg denken, wie e« ihre Gewohnheit war. «he Sie bei mir wohnten. Sie haben die Herren am runden Tisch seßhaft gemacht, Herr Prosestor. Nock einen Thal« gäbe ich darum, wenn Sie immer bei uns blieben." In der That hatten sich die Stammgäste de» „Roiben Sterns" auf eine» Vorschlag Gronau'» hin von ihrer alten Gewohnheit losgesagt. Sie kamen jetzt noch der Abcndsuppe zusammen und ginaen erst spät in der Nacht wieder heim. Nur der Bürgermeister und Heppler, sonst die Treuesten der Treuen, mieden nach wie vor den „Stern", aber Niemand vermißte sie. De« Ersteren Platz hatte nun Gronau - ein genommen, der mit Geschick und Talent den Vorsitz führte EineS TagcS stand Gronau vor der Stasfelei in dem rothen Salon. DaS Bild deS jungen Grafen schien vollendet, nur taS Auge eines Sachverständigen konnte bemerken, daß »och die letzte Hand angelegt werde» mußte, daß eS noch sorgfältiger Netvuchirungcu und Uebermaliingc» bedurfte, um den Schmelz der Farben vollivirkend zu mache», um jeden Zng in de», schönen männliche» Gesicht lebenswahr und plastisch hervorlreten zu lasten. Gronau wollte diesen Thcil seiner Aufgabe aus daS Sorgfältigste erfüllen. Fast nach jedem Pniselstrich trat er ei» paar Schritt von der Stasselci zurück, prüfte die erzielte Wirkung und überlegte genau, wo neck ein Schalten zu vertiefen oder Lichter auszusetzen seien. Ich glaube, da» Bild wird gut. und wenn mein alter Direktor eS sehe» könnte, so würde er mir Wohl die Schulter klopfen oder mich gar seines KusteS sür würdig halten und sagen: .Schatz, da» hast du brav gemacht!" murmelte er nach einer Weile und legte P nsel und Palette beiseite. .Wa» nützt da» aber?" fuhr cr trübsinnig fort. „Wenn ich auch ein Meisterwerk geschaffen habe» sollte, so wird doch kein Hahn danach krähen. E>» paar Jahre, so lange die G>äsin noch lebt, wird da» Bild hier in eine,» der halbdunkele» Gemächer hänge», wo man kani» den Nahmen erkninen kann, dann wird eS mit allerhand Trödel in eine Rninpelkaninier geworscii werden und dort verstaube» und vermodern, wie da» Original in seinem Grabe. Aber was schcert» mich, ich werde bezahlt und habe die Laune einer reichen Dame befriedigt. Uebermorge» kann ich fertig sein und da»»: valo Maiseld und ihr Maifelder aus Nimnierwiekersehe»!" Gedankenvoll sah der Maler in das Gesicht, da» sein Pinsel auf die Leinwand gebannt balle. Wie in einer PhantaSmagorie veränderte sich die Figur sür ibn. Bolle, üppige Fleckten legten sich um den Kops, der Körper wurde biegsam, jungfräulich geschmeidig, und an Slelle der glänzen den Reiteruiiisorm trat ein schmuckloses, schwarze» Trauer- gewand. DaS Gefickt blieb dasselbe, Zug sür Zug. ihm blieb derselbe stolze, herbe Ansdrnck. dieselbe bestrickende Mcnschen- schöne: nur kindlich unschuldiger wurde c», wie verklärt von dein Zauber der Wirklichkeit. .Marie!" stöhnte dcr junge Mann aus. .Nein, ick kann nickt fort, — ich muß erst wissen, ob e» vergebliche» Mühe» ist. wenn ich wieder und wieder versuche, Dein kaltes Herz zu rübre»! Und soll e» nicht sein, kann ich Dein cngelscböneS Antlitz nie in Liebe sür mich auslelichleil sehen, so will ich dock so lange als möglich eine Lnsl mit Dir athmen, den Staub küsse» können, de» Dein Fnß betrat!" Wie in einem Entschluß der Verzweiflung hatte Gronau eine» der größere» Pinsel ergriffen und fuhr nu» mit dem selben über das säst vollendete Gemälde. Wenige Striche zenügten, um den Kopf unkenntlich zu machen, die noch leuchten Farben zu einem häßliche», »inmienhastcn Graugelb zu verwischen. Ein leiser, klagender AnSrns ließ sich hören; c» war fast, als ob da» vermchlende Kunstgebilte selbst seinen Untergang betrauerte. Der Maler fuhr leicht zusammen und hielt in seiner erslörnng inne, dcr Pinsel entfiel seiner Hand, über sein icsickl zog e» wie ein Ausdruck von Rene. .Ach, da» schöne, schöne Bild!" jammerte eine gedämpfte Stimme. Als Gronau sich umwandte, sah er den alten Friedrich vor sich, sür den er in einer gewissen Verwirrung nicht gleich eine Anrede fand. Der weißhaarige Diener blickte ihn vorwurfsvoll und fragend an: „Ach! da» schone, schöne Bild!" wiederholte er dann. „DaS war ganz der junge Herr Graf, wie er leibte und lebte. Als ich heule früh bier im Salon abstaubte, babe ich immer geglaubt, dcr Herr Gras sehe mir über die Schulter und würde mir gleich zurusen: Aller, schon so fleißig? — Da» war so die Gewohnheit de» Herrn Grase», so lange er »och lustig und heiter war, solch rotbe Wangen und blitzende Augen hatte, wie sie da so schön abgemalt waren. Später war'» nicht mehr so, er wurde ernst und still, wie die gnädige Gräfin-Mutter. und da» Fleisch siel ihm nur so von de» Knoche» — deshalb mußte c» ja auch rin solch schreckliche» Ende ncbnie», o du mein blutiger Heiland» was sür e», schreckliches Ende!" Der Alte balte inimer leiser, zuletzt nur noch flüsternd gesprochen. Eine Weile bewegten sich i'eine Lippen noch, obne daß ein verständliches Wort über dieselbe» kam: dabei fuhr er wiederholt mit der Hand über die runzelige Stirn. „Ich male den Kops Eure» Grasen »och einmal, Friedrich!" tröstete Gronau, der seine Besangenheit überwunden Halle. „Da? Bstd soll noch besser werden, al» es war. Mir gefiel so Manche« noch nicht!" „Nun ja. Sie werden schon Ibre Gründe gehabt haben, daß Sie die Arbeit vo» so vielen Tage» wieder wcgwischten, Herr Gronau!" nickte Friedrich „Davon verstehe ich nickt-, wen» ich mir auch sage, schöner wie'S war. kann'» gar nickt werden. Aber wenn Sie'« so wollen, dann ist es um so bester, schon weil Sie nun doch noch eine gute Weile hier bleiben müssen." Gronau suhlte sich verlegen, al» cr den Alken anSspreche» Hörle, wa» er sich selbst eigentlich nickt zu gestcbcn wagte. Er legle ein Tuch Uber die Stasfelei und da» B>ld und sing an, seine Pinsel und Farbcnblasen zu ordnen. „Bitte, laste» Sie »lir zu morgen die Pinsel reinigen, heute wird eS doch »»t dcr Arbeit nickt» mehr", sagte er. „DaS mache ich selbst, lieber Herr!" autivortete Friedrich „Aus den Iran könne» Sie sich doch nicht verlassen, der ist wie so'n Windbund, Alle» mit Eile, aber nicht» ordentlich. Na. er ist noch jung und nimmt vielleicht noch Lehre an! — Aber bald hätte ick die Hauptsache vergessen. Nickt etwa, weil mir auch so beim Schwatzen die Gedanken sorllausen könnten. Da» ist nicht, im Dienst heißt e» bei mir: Immer aus dem Posten, immer pünctlich und gewissenhaft! Aber da das Bild, da- hatte mich a»S der Contenance gebracht und dann die Erinnerung an alte Z-ite». Ja. ja. wir baden schon viel erlebt in der gräflichen Familie, viel Trübes und viel Gutes. Du mein blutiger —" Gronau halte di« redselige Art des alten Dieners schon genügend kennen gelernt «nd wußte, daß derselbe von seinen Erinnerungen noch lange weilersprcchen und Da», wa» er die Hauptsache nannte, vergessen würde. . u. „WaS hatten Sie mir denn so Wichtiges zu sagen?" unlcrbrach er ihn deshalb. „Eine Bestellung von der Frau Gräfin an den Herrn Gronau! Ja. eine Bestellung oder lieber eine Bitte, wie die Gnädige selbst gesagt haben. Die Frau Gräfin sind nämlich heute leidend und lassen den Herr» bitten, rilien Besuch zu empfangen, der sich bei der Frau Gräfin angemeldet hat!" Friedrich hatte diesen Thcil seines Auftrages mit der ganzen Förmlichkeit angebracht, wie sie alten Bedienten in vornehmen Häusern eigen ist, die sich selbst zu erniedrigen fürchten, wenn sie ihrer Herrschaft nicht alle gebührende Ehre zukommen laste». AIS Gronau jetzt verwundert fragte: „Wie? die Frau Gräfin gestattet einem Besucher den Ein tritt in da» HauS, und ich soll ihn an ihrer Stelle empfangen?" da fuhr cr vertraulich fort: ^ - «Ja, Herr Gronau, so läßt die Frau Gräfin bitten. Hier in der kleinen Stadt — wir glaubten. eS würde un» hier Niemand belästigen — sind nämlich Verwandte der gräflichen Familie aufgetaucht. Die Frau VeS Bürger meisters von Maiseld ist von ibrer Mutter her entfernt mit dem seligen allen Herrn Grase» verwandt gewesen. Nun, Sie babe» wobl schon lange davon gehört, daß die Frau Bürgermeister eine geborene von Harder ist und sich unter allen Umständen bei unserer Frau Gräfin ei»- sühren will." Gronau nickte bejahend. „Sehen Sie", fuhr Friedrich fort. „Überall Ihut die Frau groß damit, daß Sie eine Tochter der Cousine der gnädigen Gräfin ist. Ter Jean und die Magd müssen doch mal in die Stadl, seit unsere alle Mamsell krank ist. und da hören sic so Manches. Sie müssen mir aber immcr beichten, waS sie sich baben erzählen lasten, und so erfahre ich denn doch, waS draußen vorgcbt, wen» ich auch nie über unsere Gartenmauer hinauSkeiiinie. Dreimal war die Frau Brand, die Bürger- »leisterSsrau, »un schon mit ibrer Tochler hier, und dreimal habe ich ihr schon gesagt, daß die Frau Gräfin nickt zu sprechen sei und überhaupt keinen Besuch c»ii>ehme. Das war doch wohl deutlich genug, und ick babe cs so nebenbei noch deut licher gemacht. Nu» denken Sie sich, lieber Herr, waS gestern geschieht! Kommt da ein Brief von dieser Frau Brand, meine gnädige Frau Gräfin bat mir Alle« ausführlich erzählt und mehr gesprochen, al» sonst in einem ganzen Jahr, — ja, da kommt ein Brief, unk die Frau Brand schreibt, sie würde so wie heute i»it ibrer Tochter noch einmal kommen. E« sei wohl nur ein Irrtlmm oder gar böser Wille von der Diener schaft, daß man ihr bisher den Znlritt zu ihrer lieben Ver wandten verwehrt habe, schreibt sie. Denke» Sie sich, eine Frau, die einen bürgerliche» Bürgermeister in so einem Nest heiralhct, wagt eS noch, die Gräfin WolsSeck ihre liebe Ver wandte zu ueiinen! Die Frau Gräfin wollte »un ein Ende mit der zudringlichen Gesellschaft machen, tiefe Brand mil ihrer Tochter wirklich empsaiige» und ihr dann rund heraus sage», daß sie sür weitere Besuche und Briese von solchen Verwandten danke. Aber nn» sind die Frau Gräfin krank, haben ihren schlimmen Tag von all dem A rger, und da lasten ie nun den Herrn Gronau bitten, die Bestellung in ihrem Namen auSzurich!:,,!" Ich soll das thun?" fragte Gronau erstaunt. .Ich keime ja die Damen gar nicht!" .Nu», dann werden Sie eine recht angenehme Bekannt- chasl machen", lackte Friedrich. .Nehmen Sie'« nickt für ungut, Herr Gronau, daß ich mir die Freiheit nehme. Ihnen gegenüber einen Scherz zu machen", fügte er entschuldigend hinzu. „Und den Wunsch der gnädige» Gräfin erfüllen Si- dock, nicht wahr? Sagen Sie dcr Bürgermeisterin nur, daß e Frau Gräfin meint, es auSrichten. Ich habe die c» nicht wieder, wie in rühercn Zeile» sooft, beißt, daß ich meine gnädige Herrschaft beeinflusse. Und dan» sehen Sie. hat e» wohl arich weit mehr Erfolg, wenn ein so feiner Herr der Bürgermeisterin das agt, al- wenn eS ein Mensch i» der Livre'? tkut. Meine Livrüc ist mein Ehrenkleid, aber gewisse Leute wolle» daS nickt verstehen. — Freue» Sic sich nickt auch, H rr Gronau, daß die Frau Gräfin Ihnen so viel Vertrauen schenkt?" „Jedenfalls fühle ick mich geehrt, wenn die Grast» WolsScck mir vertraut", erwiderte Gronau. „Wann will die Bürgermeisterin kommen?" „Um zwölf!" antwortete Friedrich, eine altmodische Ubr auS der Tasche seiner Schvoßiixste ziehend. „ES ist bald so weit. Ich werde immer gehen und die Bürgermeisterin mit ihrer Tochler unten erwarten, damit sie sich mit dem Jean nickt erst in eine Uiilerballung cinlasie» kann. Die Dienst boten «»Ssragen, daS ist so die Art gewisser Leute!" (Fortsetzung folgt.) vom, iiicyr ivaprr «sagen «ic ocr ^ wir sie nickt enipsang'n wollen. Die ei bester, wenn S c die Bestellung a> Frau Gräfin daraus gebracht, damit Die üliiserilillilövcr. * Don den K aisc rm anövcrn meldet die „Post ' deS Weiteren: * Müncheberg, 16. September. Gestern Abend fand im Hauptquarlier Seiner Majestät ein eigenartiger Fackelzug statt. Der Coniniandeur de« 4. Garde-Regimen'« z» Fas;, Oberst von Wilcz-ck, Kalle durch den Capellweister des Regiment«. Musik- director Roßberg, au« den Reihen de« Regimen!« dreihundert Sänger auSwäklcn lassen, welche mii dem gcsammlkn in Müncheberg ein- quartterlen I. Balaillon de« Regiments Seiner Majestät ei» Ständchen bringen ioUien. Anfangs des Manöver« wurde dir schöne Gedanke gefaßt und noch nur einigen Proben, welche durch die Manöververbällniffc noch sckr erschwert wurden, batte am Donnerstag Vormittag in Müncheberg die Generalprobe statt- gesnnden. Von Donnerstag bi« Sonnabend Abend verzögerte sich die Aussührnng. — Gestern Nachmittag um b Uhr »raten d e Sänger, über 600 Mann hoik, vor dem Frankiurter Thor in dem großen Garten des Fabrikbesitzers Kläre an, uni zwei Tlunden vor dcr Ausiühriing noch ein? Probe abzuhalten. Diele Probe dauerte eine Elunde, und nachdem die Mannschaften sich nach der'clben etwa» auSgeruht. wurde wiederum angetreten und dann uni 7 Uhr noch dem am jenseitigen Ende Müncheberg« gelegenen kaiserlichen Hauplquarticr abgerückt Die Mannschaften waren im Ordonnanzanzug. H»»dertundsünszig Pechsackeln gaben dem tmvolanlen Zug, welcher sich unter den Klänge» der Rcgim-nik- capelle und der Spielleute durch die Straßen entlang zog. ein fest liches Gepräge. Mit dem Morsch der deutschen Kaisergarde von Fr. W. Vogt, bei welchem auch die Trommler »nd Hornisten mit wirkten, rückte da« miiitairische Sängercorp« um 7'/« Uhr durch das weile G tiertbor des Gnl«ba»seS Müncheberg aus den großen Hos und nabm in einem Carr», dessen Seite nach dem Hause zu offen blieb, Ausstellung. I» der M'tte de« Hauses war sür Musik- direcior Roßberg zum Dirigiren ein Podium erbaut. Eine ungeheure Menschenmenge sperrte draußen die ganze Straße. Ans der Ramv: und in dem Vestibül deS Hause« Müncheberg kalte sich »m 7 Ubr eine zablreiche glänzende Ge'-llichast eingelunden. Se. kgl Hoheit Prinz Friedrich Leopold und Se. Hoheit Herzog Günlber von Schleswig-Holstein, sowie die ia Müncheberg einquartierten Generäle und SiabSosficiere und die Flügeiadjulanlea waren um 7 Uhr er schienen, um der Aufführung beizuwahnen. Um 7'/, Uhr »rat Se. Maj'stäl der Kaiser, welcher bi« »adru einen länaeren Voriraq dc« Tdess de« M ilitaircabinel« angebört batte, au« dem Vortrag s immer aus die Rampe. Hau-niarschall Freiherr von Lnncker überreicht- Sr. Majestät dem Kaiser da» Programm, welches Allerhö»slderselbe eurchlas, woraus er La» Zeichen zum Anianq gab. Der «aier trug den Interim'rock mil dem königlichen HauSorden der Hobenzollern und der Müde und begrüßte die Herren seine« HanpiquartierS durch Hände druck. Die itavelle de« 4. Gmde Regimen!« zu Fuß setzte an, und baid daraus fiel der gewaltige Sünaerchor mt trricher, kräftiger Stimme «in; e« war Richard wagne?« Kaffermarlch. dessen Kling, In Imposanter Tonwlrkuag »ou den «iänden de« »mlchloffere» Hosi«
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