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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-19
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1888
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Fünfte Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 2«3. Mittwoch den 19. September 1888. 82. Jahrgang. Volksnnrthfthastliches. All» für diese» Dheil bestimmten Sendungen sind zu eicht:» an den verantwortlichen Redakteur desselben T. <8. Laue in Leipzig. Telegramme. * Leipzig 18. September. „Wolff'»" telegraphisches Bureau «eldet unS aus Berlin folgendes: »Nach unfern Informationen werden die Gerüchte, de- treffend dir von einigen Bankinstituten geplante Umwandlung eines ersten hiesigen Bankhauses in eine Aktiengesell schaft, von allen dabei in Betracht kommenden Faktoren als unbegründet bezeichnet." Vinitrokresol. Bon Herrn vr. Fritz ElSner, Gerichts- und HandclSchemikcr tu EchSntfeld-Leipzig erhalten wir folgende Zuschrift: „In Nr. 260 (der letzten Sonntagsnummer- des „Leipz. Tage- blatteS" findet sich eine »Berichtigung" von Herrn C. Sauve, Dinitrokresolsabrik in Döbeln, in welcher derselbe erklärt, daß das Dinitrokresol (Safransurrogat) nicht giftig und seine Ver- tigst, den Nachweis zu führen, daß die Saupe'sche Mittheilung en Theilen unzutreffend und das Gegenthcil davon richtig ist. Bei der Berathuna über die Zulässigkeit verschiedener Farbstoffe zur Herstellung von Nahrungsmitteln ist beim Dinitrokresol (Safran- Surrogat) die Gistigkeit — sonderbarerweise — gar nicht in Frage gekommen, sondern nur seine Explosibilität, und. da Ersahrungen nicht Vorlagen, welche hätte» veranlassen können, die Verwendung das betr. Körpers mit Rücksicht aus Gefahren nach dieser Richtung hin zu beanstanden, so wurde der Farbstoff zunächst mit sreigegebcn. Inzwischen, und zwar anfangs August vorigen JahreS, wurde die allgemeine Aufmerksamkeit der sachverständigen Kreise auf ein Er- efgniß gelenkt, welches sich in Bremerhasen abgespielt hatte. Dort- ssibst hatte sich nämlich eine vierzigjährige Frau mit Dinitrokresol vergiftet, welches sie als Safransurrogat aus einem Kramladen be zogen hatte. Nach dem Genüsse von 4 Decigramm diese- Stoffes war fic verschieden. Nachdem durch die amtliche Obduktion mit nachfolgender chemi- scher Untersuchung die hohe Gistigkeit des fraglichen Stoffes dar aethan, wurde derselbe im Kaiser!. Reichsgesundheitsamt zum Gegen stand eingehender physiologischer Studien gemack't. Die Ergebnisse derselben sind (von vr Weyl) in den »Berichten der D. Chcm. Ge- sellschaft" 1887 S- 2836 veröffentlicht worden, nachdem derselbe Autor bereit» in der „D. Med. Wochenschrift" 188» S. 970 auf die hohe Giftigkeit diese- Stoffes hinaewiesen hatte. — Noch eingehendere Untersuchungen mit diesem Stoffe wurden auf Veranlassung einer der größten Dinitrokresolsabriken Sachsens im Schmitt'schen Labo ratorium zu Wiesbaden von Vr. Gerlach auSgesührt. Die Lrgeb- uisse sind in der Zeitschrift für angewandte Chemie 1888 S- 290 veröffentlicht worden und bildeten einen hervorragenden Gegenstand in den Verhandlungen der D. Gesellschaft für angewandte Ehemie, auf deren Hauptversammlung, welche vom 21. bis 24. Mai d. I. tn Hannover stattsand. Die hohe Gistigkeit de- DinitrokresolS ist somit zweifello- fest gestellt, und e» wäre wirklich bedauerlich, wenn ein Fabrikant dtrseS SwffeS von allen diesen Dinge» keine Kenntniß erlangt haben sollte. Auf Grund dieser Erfahrungen ist ^n Nachtrag zum Farben grsetz, welcher die Verwendung des DinitrokresolS zu Nahrung- mUtelzwecken direct verbietet, mit Sicherheit zu erwarten. Es ivürde ober durchaus falsch, ja gefährlich sein, anzunehmen, daff, solange ein solches Verbot nicht existirt, die weitere Verwendung dieses Stoffe- erlaubt sei. Der Stoff wird vielmehr, nachdem seine Eigen- schäften erkannt und hinreichend bekannt geworden sind, den direkten »isten beigezählt, deren Verwendung zu NahrungSmittelzwecken ab- solut ausgeschlossen und strafbar ist, auch ohne, daß sie namentlich erwähnt oder irgendwo ausgeführt werden. Ta der chemische Nach- weis de- DinitrokresolS mit Schmierigkeiten nicht verbunden ist, so wird um so mehr Sorgfalt geboten erscheinen, einen Conslict mit de» Behörden resp. mit dem Strafgesetzbuch zu vermeiden. Die Behauptung de- Herrn E. Saupe, daß die Herstellung dieses vielbesprochenen Körpers keineswegs eingestellt worden sei, oder eingestellt werde, ist im Interesse der gesummten Industrie nur mit Freuden zu begrüßen, weil dadurch erwiesen wird, daß die Verwendung diese- schön und ergiebig gelbsärdenden Stoffes zu anderweitigen technischen Zwecken eine sehr mannigfache und um faugreiche,st." Dermi sch te S. LX Leipzig, 18. September. Bon der Handels- und Bewerbe kammer zu Zittau ist der Handel-kammec ein gedruckte« Ber- »eichniß der in den Handelsregistern der königlichen Amtsgerichte de- Bezirks der erster»» eingetragenen Firmen zugestellt worden, welche- zugleich die Angabe des Geschäftszweiges jeder Firma enthält. Dasselbe liegt aui d r Kanzlei der Handelskammer, Reue Börse, Treppe-1,l, zur Einsicht- Rahme au«. —w Leipzig. 18 September. Heute nahmen di« Besucher der Produktenbörse die Wahl von drei Mitgliedern, in den nach der Börsenordnung zu bestellenden Schätzungsau« schuß vor. Bei derselben entfiel das Mandat aus die Herren Mühlenbesitzer Franz Pauli, Knautbayn, David Stern, Leipzig, und Lurt Habbicht Bruhm L Habbicht), Leipzig. —w. Luch-und Wollwaaren-Meß-Börse. Nach den zur Börse kundgegebenen Aussprachen hat sich, wa« da» Tuchgeschäft tn-besondere anlaugt, zur Messe ein recht lebhaftes Geschäft ent wickelt. Die Fabrikanten sind mit den Umsätzen sehr zufrieden, zumal da» überau« günstige Herbstwetter wesentlich dazu beigeiragen hat, Käufer nach dem Platz zu führen. Auch waren die Zufuhren reichlich, wa» vielfach seinen Grund darin findet, daß die Produ- eenten mit Rücksicht aus die Messe am FabrikationSort mit den Preisen eine abwarieude Haltung eingenommen habe». Die Fabriken sind gut beschältet; für Paletot« ist Eskimo vorherrschend und be sonder» in mittleren Genres sehr gesucht. Auch für Velour» in feinerer Waar« liegt Begehr vor. Kammgarnstoffe bleiben nach wie vor in Aufnahme. Wie man hört, ist LottbuS für nächsten Sommer stark in Ansvruch genommen — Bei der nach der Meß-Börse ab- gehaltenen Versammlung de» Comiiä» wurde aus» Neue einstimmig Herr Fabrikant Otto Ullrich-Werdau als Vorsitzender de» engeren Au»ichuffeS gewählt; die Herren de« Lomitt» brachte» übrigen» bei dieser Gelegenheit in uneigennützigster Weise di« Kosten für da» Arrangement der Meßbörse auf. *— Credit- und Sparbank zu Leipzig. Für die Aktien der Credit- und Sparbank zu Leipzig zeigt sich an der Börse fort- gesetzt lebhafte Nachfrage. Heute wurden namhafte Beträge zum Course von 128,50 bi» 129,00 au» dem Markte genommen. — Wie wir hören, gelangen die Aktien von Mitte nächsten Monat» ab zur Ausgabe. - Leipziger Baubauk. Nachdem die aus Grund de» vr schlaffe« der Generalversammlung vom 27 März d I. vorgenommene Herabsetzung de« Grundkapital'» nunmehr enbgiltig durch lesübrt ist, beträgt da« letztere nur noch 375 000 ^l Durch diese Reduktion ist der vorhandene Refervesond« von 75 000 >«, welcher zur Deckung eine» au- der Bilanz sich ergebenden Berluste» dient, aus den Be trag von 20 Proc. dr» Grundkapital» ongewacklen. Der durch Ueberweisung de» Ueberichnsse» de« Fahre« 1887 gebildete Er- »kuerung«sond« für den Plauen'jchen Hoi belauft sich aus 27M0 6! Die für den 30. Juni 1888 ausgestellte Bilanz ergiebt, wie wir er- fahren, sür da» I Semester 1888einen Reingewinn von 14463,01 6l *— Deutsche R«ich»dant. Die Ansprüche, welch« während der am 15. d. Mi«, beendete» Woche an die Lassen der Reichsbank gestillt worden sind, waren beträchtlicher Art und sind erheblich größer gewesen ol« in der correspondirenden Woche de« Vorjahre-. Jutbelondere tat sich der Metalldestond bedeuiend ve-mintert uud zwar um 21 082 000 ^l (in 1887: 7928000 6>). Da« Vechselvorieseuille »eist einen Zuwachs von 21 674 000 ^l (1887: 7 >46 000 .6) au», während die Lombardsorderunaen nur um 835000 (1887: 994 OM ^l zugenommen haben Der Betrag der nmlousenden Noten ver wehrte sich ,m 8784000 ^l (1887 : 2626000 >l), wäbrend die Birmmchtndlichkeite, um 5430000 >1 (1887: 1 389000 zurück- petze»««» sind. Li« stenerfrei» Rotenreierv« welch« am 7. d. Mt«. *4 auf 4»<0tz Million,, Mark si,«»». ermättgt« sich „I S05 S6 Millionen Mark gegen 273,16 Millionen Mark am 15. Septemver de« Vorjahre». Die umlansende» Banknoten sind nach dem Aus weis noch in,mer mit 29 583 000.6 überdeckt, während am 15. S>P- temb-r de« Vorjahre« an der Deckung durch de» Meiallbestand ca. 2 000 000 >4 seblten. *— Die Hcrbstmeß - Fachausstellung de» Mittel- deutschen Papier-Verein- wird Freitag Mittag 12 Uhr im Eldor adv-Saale eröffnet und bis Montag, den 24. September AbendS) geöffnet bleiben. — u. Am kommenden 1. Oktober tritt da« RcichSgesetz vom 25. Juni 1887, betreffend den Verkehr mit blei- und zink- haltigen Gegenständen, dein auch e-ne große volkSwirlhschast- licke Bedeutung iiinewohnt, in Kran; süe Verstöße gegen diese» Gesetz sind nicht unerhebliche Geldstrafe», bis zu 150 .6 oder ent- lprechende Hast «»gedroht. Mit Recht erinnert die „Deutsche Gc- incindezeitung" daran, daß durch da« Gesetz insbesondere auch die Klempner, die Vcrieriiger von Email-, Eß-. Trink- und Kochgeschirr, vo» Drückvorrichtungen znm Ausschank von Bier rc. getroffen werden, und wirft die Frage auf, wie sich vor Allem der kleine Handwerker» aber auch der Fabr kaut selbst dagegen schützen könne, daß er nicht Iväter dafür verantwortlich gemacht werde, Geschirre geliefert zu haben, welche mehr Blei enthalle», als dar Gesetz gestalte. Obe» gciianuteS Blatt empfiehlt in dieser Begehung einen Weg, de» ein zelne gewerbliche Verbände schon seit Bestehen des Nahrungsmittel- esctzeS. ob's seil 1879, m l Eriolg beirair», indem sie sich von dem likseranten (hier al o da« Glasuren, Emailslüsse rc ) e ne Erklärung abgeben li-ß n, daß die vo» ihm gettes nen Gegenstände in jeder Beziehung de» durch da« Rejch-geietz geitellien Aiiiorderunqen ent» lprachcn Im B sitze einer solche « Bürgschaft würde »atnrlich der Jiihaeer derselben gegen jede Vecaniworiung aus dem Gesetze ge- schützt sei». I- Frciberg, 17. September. Die ebemglige Dietrich'sche chemische Fabrik wurde von einem Unternehmer gekiu'k, um dorr eine groß artige Molkerei anzulegen, welcher der von seiner Dl'St gleit in He nrichsihal bei Radeoerg her wohlbekannte Fachmann Z is seine eip obte Krasl w dinen wird Du Vorbedingnnae» sür dies S Unler» nekm n sind gerade in hiesiger Gegend die denk ar günstigste» — Die hi-sige F rina I. C Grslen L Co, (Inhaber Hübler L Sch m- keri) beabsichtigen i» ibre» nahe am Balmbos in der Ani gderger Straße gelegenen Grundstück die Fabrikation von künstliche» Dünge mitteln durch Ansichließen von Ba'ei-Auano, Mal'en Guano und Spolium vorzunebnien und einen Vent laiionSschornstet» mit Canal- verbiildung nach den AuischlußbaisinS zu er> chle». Der Bei sich rung, daß durch die letzt re Einri-blnng de Umgebung vor Belästtgunq bewabrt werde, sitze,r die »,-ist-n Villenbesiuer der dortigen Gegend b s jetzt biicheidene Zweifel entgegen und ist man sehr gespannt, ob der Siadtrath nicht durch Ensp-üchc aus die Verlegung derartiger Anlag n „ach einer entfernleren Gegend zukomme» wird. Vorsicht bei An und me von Gold- und Silber geld. Seit einiger Zeit best iden sich goldene 5 , 10- und 20-FrancS- stücke im geschäftlichen Verkehr, welche durch ihre Größe Arhnlichkeit m t unseren Goldstück n haben und oberflächlich nicht gut von den selben zu untei sche den sind. Auch österreichische Gulden, weiche nur einen Effectivwenh von l,60 ,/t haben, sind vielfach im Verkehre und werde» von Unerfahrenen für Zwei-Maikstücke angenommen. X Ans den, Vogtlai,ve. 17. September. Wenngleich Im Iabre 1887 tue Einsuhr fremder Biere nach den vogl- ländiichen O't'chafie» wieder bedeutend gestiegen ist (e« wurten alle n 703 289 ^6 UebergangSsteuer für eingeiübrt-S Bier em- aenomnien), hat doch auch die Biererzeugung im Vogtlanbe sich wesentlich gehoben. Da« ist schon daran« zu erk nnen. daß die Biersteuer, wiche im Fabre 1886 nur 420465 .6 betragen hatte, im Fahre 1887 aus 437 527 -6 oder 4 06 Proc. gestiegen ist Eine wittere erfreuliche Erscheinung ist auch die. daß im vorigen Jahre i» OelSnitz 3, in Adors 2 neue Brauereien entstände» sind, die allesamt»! gutes Bier brauen und im oberen Vogtlanbe daS bayerische Schankbier schon vielfach verdrängt habe». Auch die B aniittveinstener bat in« Jahre 1887 im Ganzen 136 549 .6 e n- gebracht, das sind 12 307 .6 oder 9 91 Proc. mehr als im Fahre 1886 Die Na.i Versteuerung, die sich »ach dem neuen Brrniitwei»- steuerges' tz nöilng machte, ergab 173 386 .6 und die llcbergangS- abgabe 680! -6 In Bezug aus die Einsuhr Ircmde» Branntweins ist eine Abnahme um 24.44 Proc. z» bemerken gewelen. 1Z Planen» 17. September. Tie neuesten Berichte über den Gang des Svitzengeschä steS in Nottingham lauten etwa« günstiger als bisher. Namentlich ist zu erwähnen, daß die Artikel, welche sür Puymacherzwecke gebraucht werden, wieder besser gehen. Die Stei gerung der Baumwollpreise, die aus die ganze Baumwollindustrie einen etwas belebenden Einstuß ausübt, hat auch die Spitzen mit berührt. Seidene Tülls in Schwarz und Farbig zu Schleier», Hauben bändern und sonstigen Putzmachcrartikeln werden, wie dem ,,V. An zeiger" aus Nottingham berichtet wird, gerne gekauft. Auch in Gar dinen hat sich ein etwa« lebhafteres Geschäft entwickelt: nur richtet sich die Nachfrage vorwiegend auf billige Muster. Daß die sür die Confectiwn beliebte Seidenstickerei besser gehen lerne, wurde schon in den Modebcrichlen der Tertilzeitungen vorhergesagt. Jetzt sängt man in Berlin an, die Seidenstickerei dort heimisch zu machen. "fff Trrstzeit. 17. September. Tie Akt ie ngesklljiva st für automatische» Verkauf in Dresden veröffentlicht soeben de» GeichällSbertcht über da« 1. Geschäftsjahr, den Zeitraum vom 29 August 1887 bis 3l. März 1888 umfassend. DaS Resultat desselben ist keine-wegS al- da- Ergebniß eines wirklich-» BciriebS- jahrcS anznsehcn, da dasselbe in der Hauptsache der E »eichtung und Organisation gewidmet war, darf aber, wenn es auch positiv eine Beilustziffer auswcist, relattv als ein büchst befriedigendes und die Möglichkeit sehr hoher Rentabilität deS Unlcrnclimens unbedingt beweisende« gellen. Mehrfach war der von der Gesellschaft be triebene Geschäftszweig Anseiudungen auSgesctzt. In erster Linie brachten die Gebrüder Stollwerk >n Köln auioniatische Apparate znm Verkauf vo» Süßigkeiten in den Handel und zwar »ach dem System der PatentverwerthungS-Geiellichast „Berolina", gegen welche indeß die Klage wegen Pat-nlverletz»ng mit dem Anttag aus Verbot de- betreffenden Betriebe« angebracht worden ist. In zweiter Linie versuchte man dre Apparate theil« au« übertriebener Frucht Vor durch sie entstehender Coneurrenz, theil« in betrügerischer Absicht zu beschädige» und in den Augen des Publicum« herabzu- setzcn. Nachdem man inzw sehen gesehen, daß eine Toncurrenz durch sie in keinem einzigen Geschäftszweige stattfindet uns nachdem mchr- fach Gesängnißstrasen von den Gerichten gegen die Uebelthäter ver> hängt wurden, verschwindet auch dieses Hinderniß immer mehr und mehr. Drittens endlich agitirte man au« pädagogischen Gründen gegen die automatischeii Apparate, angeblich weil die Naschiucht bei der auswachsenden Generation durch den neuen Verkau tmoduS be fördert werde. Als ob die verlockenden Schuilenster der Tondiioren, die vielen Verkaussläden, wo neben Obst auch Honigkuchen, Bonbon- rc. seilgebotcn werden, die ausgestellten BüffeiS aus den Bahnhöfen, die bausirenden Mandeln- und Bonbon-Verkäufer nicht eben so viel, ja noch mehr Anregung und Verlockung böten. Es ist eben eine neue Berkaus-art, deren Zweckmäßigkeit für Zehnvftnnigarlik.l sich immer mehr Bahn brechen wird und durch so w mg gerechliertigte theoretische Bedenken in ihren, Bestand und Forischretten nicht ge hemmt werden kann. Ans jede» Fall bst di« Erfahrung zu der Ueberzengung geführt, daß die Rentadilnäi de« automatische» Ver- kauftvertriebe« nicht eine sür kurze Dauer aus den Reiz der Neu heit und der Neugierde degiündete ist, sondern daß die Idee langsam und sicher Grund und Bod-n beim Publicum gesunde» hat. E« wird de»'alb auch die A»«debnunq aus den Be,kauf noch weiterer zweck mäßiger und nützlicher Bedors-arnkel in» Auge gefaßt. Im Ganzen waren in Dresden und nänster Umgebung 159 Avpaiaie durch ichnittlich in Dhätigkeit. Am 3l. März 1888 standen >16 Apparate; am 31. August d. I. 330 Apparate mit einem Durchschnitt von ca. 114 Tagen seit dem Beginn de« GelchäitSjahreS. Dasselbe hatte, nach 'Abschreibungen in Höhe von 4183 ^l, eine Unteebtlanz von 7469 » im Gefolge, die jedoch schon in den ersten zwei Monaten de« neuen Beschäit-iahre- mehr ol« wieder eingebracht worden ist. 71 Dre»pen, 17. September. Hänichener Steinkohlen. Vauverein. Tue B'iriebSeegebniffe der genannten Acliengesellschast Huben sich im obgelaus nen Gelchüst«jah''e 1887/88 etwa« günstiger gestaltet, al« im Vorjahre, so daß die Bertheilung einer Dividende vo» 2 Proc (geqen 1'/, Proc. in 1866 87) in Aulsicht genommen werden kann. Dabei soll aus höhere Abschreibungen al» sonst ve- dacht genommen werde«. ie WUgOsit«, IS. Gepiember. Credltnnstall süe In dustrie und Handel zu Dresden (ehemalige Deslauer Creditanstalt). In der gestern stattgesundenen Sitzung de» Aus- sichtSratbeS der vorgenannten Actiengeftllichait ist die Erhöhung de« Actiencupital« um 1043 000 zum Zwecke der Gcschäsl-erweilerung beschlossen worden. X. fftrciz, 17. Seplember. Die Nachfrage nach wollenen KleiderNossen steigt mit dem Nahen de« Winter«. Wenn auch im Allgemeinen die Wollpreise jetzt ein wenig zurnckgeqangen sind, so konnte doch sür die fertigen Stoffe eine Prei«erniäßigung nicht rintrete», da die Fabriken meist höhere Preise sür ihre Garne zahle» mußten nl« im Vorjahre. Außer Kleiderstoffen werden auch viel Stoffe zu J ick n Regenmänteln. Umhängen rc. hier angeserligt und meist nn die B rliner ConsectionSgeschäfte geliefert. Die Fabrikanten sind mit dem Geschäftigange zuscicden. Brrli», 17. September. In der beute Vormittag abgehaltenen Sitzung res CentralauSschusses der 31 eich «bank wurde von dem Herrn Baiikvräsidenten Exeellenz von Deckend die Erhöhung de- BantdiScontS von 3 aus 4 Proc und de« Lombard-Zmtsußes von 4 aus ü Procent vorgeichlagen und dementsprechend festgesetzt. Herr von Deckend wie« in einer längeren, die geiammten einschlägigen Verhältnisse limiassende» Darlegung darauf hi», daß bisher schon der Bank Gold in nenn-nSwerthen Beträgen entzogen worden sei und daß »ach der in London und Pari« statlgedablen DiSront- Erhölmng die Gefahr starker Goldeiitnahine» nocd dringlicher an die Reiw-baiik berantrete. Auch aus die russische > Verhältnisse verwies der Heer Reiä-bunt-Prasident. indem cr ansührte, daß der russische F nanzministee zur Uiiicrstntzimi der jüngst geinelvetkii Ausgabe von 15 Millionen Rubel CreditbillelS i» London circa 600000 P oder 12 Millionen Mail, in Berlin die Häifie dieser Summe Gold ent nommen habe und daß sür den gleichen Zweck noch weitere Goldbezüge auSgejülirt werden müssen, bei welchen eben auch w der Berlin in« Auge gefaßt s i. Endlich berüh'te der Herr 'Präiidenl noch die zahlreichen und in ihrer Geiainmihkil sehr be- deulendcn Cini sionen fremder, überseeischer Fond«, die sowohl in Deutschland, wie England, Frankreich und Belgien auSgesührt worden seien und noch bevorstehen, indem er es al- dringend wüiischenswkrth hinstellte, daß dieser Zufluß fremder Pipirre zuin deuischcn Markt ein gedämmt werden möge, nainenilich soweit dab i Lander in Betracht kommen, au« denen da- deutsche resp, einopä sche Gold nur sehr langsam wieder zu,ückstießl. Der CentralluSschiiß nahm diese Darlegungen mit sichtlichem Fnteicsse eiitgegen uns drückte durch den Mund de- Herr» Gehen,irath v, Hansemaun dem Bankpräsidenle» seine uueingeschränkie Bei- stiMiuuiig aus. — Ai, der Börse blieb die Disconl-Erhöhnn,, die man bekanntlich schon seit deni letzlen Freilag erwarlcle, ohne bc- »ie>ken«iverlhe Wttkuug, namentlich vermochte sie nickst die heute wieder mit voller Macht hervoigeireleue Haussetendenz zu beeinträchtigen. Der Privat - Discont stellte sich beute aus 2'/. Proc (B. B -Z) *— Entwickelung deS Musterregisters. Im Monat August sind von 396 Urhebern 7053 neu geschützte Muster desto. Modelle veröffentlicht worden. Unter denjenigen Urheber», welche i» Leipzig Muster niedergelegt haben, befinde» sich 2 Oesierreicher und l Franzose. Im Vergleich znm Monat August 1887 war im August 1888 die Zahl der Urheber um 20 und die der Muster und Modelle um 736 geringer. Im Fahre 1888 sind bi) Ende August 5l 870 neu geschützte Muster und Modelle veröffentlicht worden, darunter 5»0 von Ausländern niedergelegie (von Oester« eichern 453, Engländern 44, Franzose» 42, Belgiern I). — Seit Eröffnung der Mustcrregister I. Avril 1876) sind 7N 825 neu geschntzie Muster und Modelle 203 535 plastische und 508 290 Flächeninnstec) pnblieirt worden, darunter 3755 vo» An,-ländern niedergelegie (von Ocsterreicher» 2780, von Franzole» 794. Engländern 124, Spanier» 21, Nord- Amerikanern 17, Belgier» 1l, Schweden 6. Italienern 2). *— Brasilanischc Bank sür Deutschland. Die „DiS- conio-Gcsellschafi" in Berlin und die „Norddeutsche Bank" in Ham burg erklären sich bereit, durch Vermittelung der Brasilianiichcn Bank in Rio de Janeiro, sowie an andrren größere» Handelsplätzen Brasiliens das Jncasso vo» Wechseln, den An- und Verknus von Werihvapiercn, t»e Bevorschussung von Waarenverichiffungc» zu be sorge»; auch werden die obengenannten deuischcn Anstallen Wechsel aus Brasilien kaufen, sowie Wechsel und Credilbrieje aus Beasilie» ausstellcn. (Be-gl. Inserat.) *— Deutscher Walzwerk-Verband. In der bereit« von uns erwähnten Generalverjaminiung des deutt'chen Walzwo kS - Ver bandes wurde sestgestellt, daß die seil Begiündung des Verbandes, d. h. seit dem 15. Oktober vorigen Jahre« bis zuin 30. Juni dieses JahreS, also in 8'/, Monaten erzielten Resultate durchaus bctriedigende sind, inSbeiondere, weil au« denselben auch h ,vorgeht, daß sich die der Vereinbarung z» Grunde liegenden, bei Constiluirung deS Ver- bande« anS Selbslemichätzung hervorgegangenen VetheilignngSzisften der Gruppen am dentichen Markte als säst genau zutreffende er wiesen haben Die Anzahl der Milglieder, welche sich ursprünglich aui 28 — nur der drei Nordgrupve» angehörigen Werke — belief, ist durch de» zu Anlang diese« JahreS ersolgie» Bestritt der Saar- Mosel-Gruppe aus 39 gewachsen. Die vier Gruppe» haben im ersten Semester des lausenden Jahres im Ganzen ca. 250 000 t Walzeiien syndicirter Sorte» zur Versendung gebracht. Die Ver handlungen zeigten im klebrigen, daß das Vertrauen der Werke zu de» Einrichtungen und auch das Bestehen de- Verbandes ein durch aus sesleS, und daß der B-rband in allen die Sicherung eines un- zeschinälerten Ab'atzeS betreffenden Maßregeln einig ist. Die Vcr- animlung di-culille schließlich über ei» cvcnluelle- Zusammengehen der Werke auch sür den ikxort. Es sollen in letzicr Beziehung zu nächst Erhebungen über die bisherigen Umsätze und die Belheiiigung der Gruppen an denselben angeslelll und sodann dw weiteren Schritte berathen werden. D. Rnndreisebillets im Jahre 1887. Die soeben erschienene Statistik über die Ergebnisse des Verkehrs aus Rnndreisebillets im Jahre 1887 zeigt, daß diese Einrichtung sehr stark benutzt worden ist. Für Strecken vo» einer Gesamintlänge von 57 844 km wurden zusammen 301620 Stück combinirlc Rnndreisebillets, dar unter 4108 KinderbilleiS, ausgcgeben, wosür 16 068 474 Mark er- hoben wurden. Die 301 620 Billetü enthielten 4 826 630 Einzel- coupon«, und zwar 182 701 für die I. Elassc, 2685432 für die II. Clasfc und 1 949 497 für die lll. Wagcnclafse. Das finanzielle Ergebniß verthcilt sich aus die I. Classe mit 930 035 .6 oder 5'/« Proc., aus die II. Classe mit 10 401137 oder 64'/« Proc. und auf die Ils. Classe mit 4 737 302 .6 oder 29V, Proc. JnS- gesammt wurden im Jahre 1887 aus Rnndreisebillets 376 927 988 km oder das 9406>',«sache deS AcquatorS zurückgelegt. Jedes einzelne Kilometer, für welche« RundreisebllletS zulässig sind, wurde im Durch schnitt 6516',» mal befahren und lieferte einen Ertrag von 278.6 — An dem vorstehenden Verkehr nehmen die Bahnen de« deutschen Reichs mit mehr al« 75 Proc ent theil. Die Zahlen sind folgende: Rundreisebilleis 235 426 Stück, davon KinderbilletS 3400 Stück, EinzelcouponS 3 802 640 Stück, Einnahme 12 297 493.4>, Einnahme pro Kilometer 379 Der Berkehr hat sich gegen da« Vorjahr um 22'^ Proc. gehoben. Preußisches Leihhaus. Die bereits avisirie Sitzung deS AussichtSralhs hat am Montag stattgesunde» und wurde in derselben Bilanz und Geschäftsbericht feftgestellt. Die Generalversammlung soll aus den 12. Oktober einbcrufen werden. Wenngleich nach den voraufgegangenen Bekanntmachungen ein sehr wenig günstige- Resultat erwartet werden konnte, so ist da« Endergebniß der Untersuchungen doch ein fo traurige«, wie e« kaum vorauSzusehen war. Die Ge schäftsführung der früheren Direktion bat zn einem Verlust von 788 607 geführt, der »ach Abzug des Reservefonds eine Unter bilanz von 643 294 .6 ergiebt. Jahrelange Arbeit würde kaum hin- reichen, die hohe Unterbilanz wieder auSzuglcichen, und e« ist nicht abzuschen, wann die Actionaire wieder in einen Zinsgenuß ihre» CapilalS einireten können. Der AussichtSrath wird deshalb der Generalversammlung Vorschlägen, drei Actien zu zweien zusammen- zulegen, damst di« Unlerbilanz beseitigt, ein kleiner Reservefonds wieder geschaffen werde und. da vor der nächstjährigen Bilanz da« gesetzliche Spcrrjahr abgclausen, vielleicht sür 1889 «ine Dividende wieder zur Beriheilung gelangen könnte. *— Mitielvruiichc Creoiibank. Bon Seiten de« Völsen- Commiffariall in Berlin ist beschlossen worden, die Aktien der Mlttel- dentlchrn Creditbaak auch per Ulllmo tm amtlichen CourSzeltel »u »ot'reu. Verlrtern, 17. September. In der henllgen Generalversamm lung der Priguttzer Cis»,d,h»-G,l»Usch«st wurde dl« »er- gelegte Bilanz nach den Vorschlägen de» AussichtSrath» ohne Wider spruch genehmigt und der Direktion Decharge erlhellt. *— ErmSthalbahn. Die Berkehrseinnahmen de» laufenden Jahre« haben den vorjährigen Stand bis jetzt noch nicht zu erreichen vermocht. Der Personenverkehr, durch häufige WttterungSnngnnst in seiner Entwickelung gehemmt, ist zwar in kann, bemerkenSwerlhcr Weise hinter dem letztjährigen Ergebniß zurückgeblieben, dagegen habe» sich beim Güterverkehr in Folge vorübergehender Verringerung der Mengen einzelner Massenartikel und der nicht zu umgehende» Ermäßigung der Frachtsätze sür letztere etwas namhaftere An-sälle ergeben, die jedoch durch den vorauSsichilich zu erwartenden stärker» Herbslvrrkehr wieder ausgeglichen werden dürften. k Kohlengrubenverkaus. Am 16. November d. I. er folgt der gerichtliche Lerkaus der Kohlengrube „Wilhelm Felix" bei SanderSlebe» nach nur kurzem Bestehen de» Unternehmen«. Die Uriache de« Mißerfolge- scheint Mangel an Betriebsmittel» zu sein. Im Uebrigea soll eine gute Zukunft de» Unternehmen- nicht auSgesctilossen sein. Bonn, 17. September. Der Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie i» Deutschland kielt heule unter dem Vorsitz deS Direktor Holtz (Berlin) h er seine Generalversammlung ab. In dem Geschäftsberichte über daS ver- gangene Jahr wurde an der Hand statiftifcher Ziffer» nachgewiesen, daß aus alle» Gebieten der chemischen Industrie eine Steigerung der ge werblichen Dhätigkeit eingetreten ist und daß trotz de- durch die Conkurrenz bedingte» Pieitdrvck« i» Folge de- in- und ausländischen MclirconsumS besnedigende GeschäftScrgebniffe erzielt sind. Die Versammlung beschloß die Bewilligung weiterer Geldmittel zur Ci- ricknung eines aus dem Gegenseitigkeilprincipe beruhenden Feuer- vkisicherungS-BerbandeS für Fabriken, ingleichen die Einreichung von 'Petitionen bei der ReichSrcgierung wegen Reform der Musier- Maiken- und Paienigesctzgebung, sowie wegen einer dem Spiritus- sieuergesetzc entsprechende» Zollerliöhung sür Alkoholpräparate. In den Vornand winden gewänlt: Holtz-Bertin, Vorsitzender, Coepp- WieSbaoen, Stellvertreter. Ruedgers-Berlin, Schatzmeister, ferner Boitii> ger-Elberseld, vr. Brunck-Üudw gShcifen, Or. GanS-Feanksurl, Vr. Gencke-Lcipzig- Goeppler-Obladen, vr. Grucnbcrg-Köln. Hasen- clever.Aache», vr. Jacobsen-Berlt», KaeSmacher-Stettin, vr. Kraemce- Berlin, Vr. MartiuS-Beelin, vr. Schenkel-Braunschwetg, Stros- Franksur«, Weber-DuiSburg. Dortuttttid, 16. September. (Köln. Bolk-ztg.) Auf dem Eisen- markte sind in der letzten Woche nenncnSwerthe Veränderungen nicht eingetreten. Die allgemeine Haltung scheint sich in so sern bcscstigt z» haben, al« i» keiner Branche weiterer Rückgang sich zeigte. Aus de» Kohlen markt hat da« herbstliche Weller der vorig-» Wvche belebend cingcwirkt. Die Kohlenhändler beginnen allmälig nach Sicherung ihres WintcrbedarsS sich umzusehen, in Folge dessen PreiSonftoge» bei den Zech,,, zahlreich einliefen. Buch einzelne nambafte größere Abschlüsse bis April 1889 kamen während der vorigen Woche bereits zu Stande, und zwar zu den zuletzt nokirten Preise». 'Nachdem die sonst so stille Sonimersaison in diesem Jadre unter günstigen Verhältnissen abgclausen ist, steht den Zechen sür dnS beginnende Winter-Semester ein reger und lohnender Verkehr in Aussicht. Daß das Selbstvertrauen bei der Kohleu-Industrie groß ist, beweist der Umstand, daß die Zechen, trotz der Forderungen der Eiscn-Jndnslrie, keinerlei Preisermäßigungen eintreten lasten, ihre Preise vielmehr mit Festigkeit behaupten. Liegen, 16. September. Aus dem Eise »mar kt hat sich in der Iitzien Woche wenig verändert. Die schon längere Zeit recht gule Nach'rige in Eisenstein bat angehalte» und ist in den letzlen 14 Tagen stellenweise noch stärker hervorgelreten; bei einigen Hütten stellte sich vorübcrgebend sogar Mangel nn Eisenstein ei». *— Uebcr die Handlungsweise des wegen versuchten Verrathes von Fabrikgehcimnissen von der Krupp'schen Fabrik nach einer mehr als 25jährigen Dhätigkeit plötzlich entlassenen Zeich ners Will). Hoppe meldet die „Rhein.-Westf. Ztg.", daß sich der selbe brieflich an die Firma Armstrong, Milchet tk Cie. in Newcastle gewandt hat mit der Mitthcilung, daß er vorhabe, sich »u verändern, und derselben, da er mit der Construction der Krupp'schen Kanonen genau vertraut sei, seine Dienste in dieser Beziehung angebotcn hat. Ohne sich mit Hoppe direct in Verbindung zu setzen, sandte die Newcastlcr Firma den Brief desselben an die Finna Krupp, welche der Behörde Anzeige erstattete »nd die Verhaftung Hoppe'S, sowie eine Haussuchung in dessen Wohnung veranlaßte. Hoppe »ahm eine Stellung ein, welche lhm den Einblick in Fabrikgeheimnissc gestattete. Auch hat cr das besondere Vertrauen seine« verstorbenen Brodherrn, des Herrn Geh. Commcrzienraths Alfred Knipp, besessen, von dem er mehrfach mit pecuniären Begünstigungen bedacht wurde. Hoppe ist zwar aus der Haft wieder entlasten worden, jedoch wird das UntersuchungSverfahren gegen denselben fortgesetzt. *— Zur Weiiicrescenz im Jab re 1888. Die Aussichten ans die diesjährige Weinlese haben >m Lauie deS Jahre- erheblich grlchwankt. In einem seiten« der rühmlichst bekannte» Rheinganir Finna I B. Sturm zu RüdeShett» erlassenen Circular wird in dies-r Beziehung hervorgehoben. daß die Weinstöcke in Folge des strenge» Nachwinters anfangs sehr im Rückstände waren, aber eine sehr große Fülle von Gescheinen angesetzt hatten. DaS schöne Wetter, welches sich im Monat Juni einstellte, hat die sväte Entwickelung alsbald auSgealichen und theilweise einen sehr guten und schnellen Verlaus der Blnlhe bewirk«. Nur die weniger warmen Lagen, in denen die stieben beim Einlrilt de« RegenwelterS Anfang« Juli noch im Blühen waren, haben einen starken Ausfall erlitte». Das hieraus solgende ungewöhnlich kühle und nasse Wetter, welche« den ganzen Juli hindurch andauerte und auch im Monat August vorherrschend blieb, hat dem Weinstock im Allgemeinen nicht so viel geschadet, wie befürchtet wurde. Namentlich in der Rüdes« heimer Gemarkung und in anderen ähnlich bevorzugten Lagen, in denen eS noch immer verbältnißmäßig warm blieb, hat sich der Fruchtansatz sehr gut entw ckelt, so daß bier ein ziemlich reicher Er trag zu erwarte» ist. Leider sind indessen die Trauben hinstchllich der Reife noch sehr zurück; doch kan» die- bis zur Lesezeit (EuSc October) wieder einigermaßen eingeholl werden, soscrn sich die Witte rung biS dahin entsprechend warm und sonnig gestaltet. Ans alle Fälle werden die guten 1886r und namentlich auch die 1884r Ge wächse für die nächste Zeit sehr gefragt bleiben. *— Im Elsaß sollen im nächsten Sommer Lulturversuchc mit überseeischem Tabaksamen gemacht werden, die ini Käserthal in Baden dielen Sommer sehr gut gelungen kein sollen. Setil. Hamvnrg, 17. Seplember. Die öffentliche Diskussion über da- Kasfeetermin- oder Spekulationsgeschäft ist noch keineswegs abgeschlossen, lebhafter denn je wogt der Kampf der Meinungen wegen dieser Einrichlung, die seit dem 11. Juni 1887 besteht. ES kann nicht unsere Ausgabe sein, hier näher ans die ganze Sache einzugehen, nur da- verdient registrlrt zu werden, daß der Zweck des Hamburger Termingeschäftes, größere Einfuhr und Ausfuhr, Hebung und Förderung deS Hamburger KastechandelS ,n- sosern nicht erreicht worden >st, ols nach den neuesten osfi icllen statistischen Daten im Jahre 188? rund 180000 Doppelcentncr Kaffee weniger eingeführt und 185OM Toppelcentner weniger oul- gcsührt worden sind ol- im Jahre 1886. — Die Vorbereitungen für die nächstjährige große Gewerbe- und Industrieaus- siel ln na Hierselbst sind im besten Gange und es läßt sich berctts jetzt übersehen, daß die Ausstellung eine ganz bedeutende und Uinsastcnde werden wird. *— Mecklenburgische Südbahn. Die Dividrndenscheinc vro 1887 von PrioritätS-S ammaciien der Mecklenburgiichen Süd balm werden nur noch b>S zum 24. September er. mii den arantirtcn 4 Proc. eingelöst. Nach diesem Tage erlischt dir Verpflichtung der garantireadeu Firmen. *— Stettiner Maschinenbau-Aktiengesellschaft „Vulkan". Tie Werft deS „Vulkan" Hai erfreulicherweise in den letzten Dagen wieder mehrere größere Aufträge zu EchiffSnenboute» zu verzeichnen. Der „Osts.-Ztg." znsolge ha» diefHamburg-Am > ikiniiche Packct-Actiengelelljchast mit der genannten Werst den Bau vo r zwei für den Fracht- und Perlonendienst bestimmten Stahl-Lparrdcck- schiffen abgeschlossen. — Bon der Reuen Damptercompaqnie in Stettin ist der Bau eine» Siahl-Sparrdeckdampser» in Auftrag ge- geben worden. *—Actiengesellschaft für Schlesische Leinen.In- dustrie, vorm. C. G. »ramsta L Söhne. Der AussichtSrath Hot om 6. d. M. eine Sitzung ubgehalten. In derselbe» wurden «. A. die Breis« sestgestellt, zu welchen die in da» neue Betkiebtjahr zu llbernehmeuden Bestäub« an Malniali«, »nd Waareu tu di,
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